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Die gescheiterte OrganspendereformTypisch deutsche Stagnation

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Es ist zu bedauern, dass die Widerspruchslösung nicht kommt. Allerdings hat Spahn ihre Folgen und Grenzen nicht pragmatisch genug dargestellt.

Nierentransplantation im Klinikum in Bremen Foto: Werner Krueper/imago

E s war ein trauriger Tag, der Donnerstag, als die doppelte Widerspruchslösung für die Organspende im Bundestag scheiterte – ein Gesetzentwurf, der tatsächlich einen Unterschied gemacht hätte für die auf Spenderorgane wartenden Schwerkranken in Deutschland. Aber, typisch deutsch, die Ideologisierungen waren zu stark, die Vorbehalte vor Veränderungen zu groß.

In der Debatte wurde die „Selbstbestimmung“ betont, die das gescheiterte Gesetz angeblich verletzen könnte. Schon krass, dass die Notwendigkeit, in Familien über die Haltung zu einer Organspende zu sprechen, gleich als Zumutung und Angriff auf die Selbstbestimmung gegeißelt wird.

In Wertedebatten ist man in Deutschland ja immer ziemlich groß; wenn es um die pragmatische Verminderung menschlichen Leids geht, hingegen oftmals gleichgültiger. Bemerkenswert auch der Hang zur Übertreibung: In den Debatten hatte man mitunter den Eindruck, hier ginge es um die bedingungslose Ausweidung von Toten gegen deren Willen. Die Tatsachen spielten dabei eine geringere Rolle, zum Beispiel, dass man sich mit der Widerspruchslösung gar nicht unbedingt in ein zen­tra­les Datenregister der Neinsager hätte eintragen lassen müssen, würde man eine Organspende ablehnen. Ein schriftlicher Widerspruch, ein Zettel im Portemonnaie, ein Hinweis an Angehörige oder Nahestehende hätte schon gereicht, so stand es im Gesetzentwurf.

Man kann den Abgeordneten um CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Mann Karl Lauterbach, die für die Widerspruchslösung kämpften, allerdings vorwerfen, dass sie die Ängste der GegnerInnen ihres Entwurfs zu wenig ernst genommen haben. Stattdessen argumentierten sie vor allem mit dem Leid der Schwerkranken, die auf Spenderorgane warten.

Man kann nur hoffen, dass sich als Spätfolge der Diskussion wenigstens die Spendenkultur in Deutschland verbessert und dass die Krankenhäuser, personell und finanziell besser ausgestattet werden

Diese Argumentation aber erzeugt moralischen Druck, und der schafft Unbehagen und geht oft nach hinten los. Die archaischen Ängste vor leichtfertiger Organentnahme, vor einem Entscheidungszwang wurden zu wenig aufgegriffen und die Folgen und übrigens auch Grenzen der Widerspruchslösung nicht pragmatisch genug dargestellt.

Der nun verabschiedete Gesetzentwurf zu einer Entscheidungsregelung lässt im Grundsatz alles, wie es ist. Deutschland bleibt eines der wenigen EU-Länder ohne Widerspruchslösung. Man kann nur hoffen, dass sich als Spätfolge der Diskussion wenigstens die „Spendenkultur“ in Deutschland verbessert, dass sich mehr Menschen, auch im Gespräch mit Angehörigen, zur möglichen Organspende bekennen und entsprechende Ausweise mit sich führen, dass die Krankenhäuser, personell und finanziell besser ausgestattet werden, um mehr potenzielle Organspender medizinisch zu erkennen und zu melden. Das zumindest bleibt als Hoffnung nach diesem unerfreulichen Tag.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
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78 Kommentare

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  • Ob eigentlich alle Leute, die meinen, Sie würden jemanden das Leben retten können, wenn sie sich einen Organspenderausweis zulegen, sich auch freiwillig zum Sterben auf die Intensivstation begeben wollen?



    Das ist nämlich die einzige Möglichkeit, als hirntot zu gelten und damit als Organspender in Frage zu kommen. In der BRD sind das zur Zeit 1% der Sterbenden, die auf diese Weise versterben. Und als Organspender kommen zumeist nur junge Menschen, z.B. Unfallopfer, in Betracht.

    Ob überhaupt eine Verhältnismäßigkeit besteht, 80 Mio Deutsche zu Organspendern zu machen, wenn 10000 Organe fehlen, sollte man sich auch mal überlegen, bevor man sich so wichtig nimmt und meint, man rettet die Welt damit.



    Glücklich dürften die Hersteller von Immunsupressiva sein, das sind die Medikamente, die man einnehmen muss, um eine Abstoßung des fremden Organs zu verhindern. Ein durchschnittliches Pharmaunternehmen macht ungefähr 900 Mio € damit.

    Und btw: Von den fehlenden 10000 Organen sind 3/4 Nieren. Die Lebensdauer einer Spenderniere beträgt max. 15 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung von dialysepflichtigen Patienten ist mit Beginn der Dialyse zur Zeit so etwa 20 Jahre.

    In Österreich, habe ich neulich gelesen, wird wohl gerade ein Gerät geprobt, was eine Art künstliche Niere sein könnte und transportabel wäre. Glaubt wirklich jemand, dass dieser Fortschritt so bald kommt, solange Konzerne wie Braun und Fresenius sich dumm und dusselig mit Hämo- oder Peritonaldialysen verdienen können?

  • übrigens wird in Spanien keine Widerspruchslösung praktiziert. Schon seit mindestens einem Jahr versuchen Fachmedien das zu kommunizieren. Nur ein sog. "Gesundheitsminister" und die ihm sich verpflichtenden Medien wollen davon nichts mitbekommen haben.



    www.aerztezeitung....ch-ist-310023.html



    Vielleicht mal einige Schritte zurücktreten und ein paar grundsätzliche Gedanken zu Integrität und demokratischen Gepflogenheiten in diesem Land machen, bevor über Fragen von Leben und Tod entschieden wird.

  • Warum sind wir nicht in der Lage, uns zu Lebzeiten für oder gegen eine Organspende zu entscheiden? Vor was haben wir Angst? Fehlen uns Informationen?

    • @Michael Josef Rittel:

      "Vor was haben wir Angst? Fehlen uns Informationen?"

      Genau so ist es.



      Zu gerne zitiere ich immer wieder den deutschen Pionier der Organtransplantation, Rudolf Pichlmayr: "Wenn die Leute die Wahrheit erfahren, bekommen wir keine Organe mehr!"

      Erzählen wir den Leuten also die Wahrheit und nicht die "alternativen Fakten".

  • Angesichts der Vielzahl von Kommentaren, die teils sachlich, teils polemisch das Abstimmungsergebnis kritisieren, müsste in den nächsten Tagen und Wochen eine deutliche Nachfrage nach Organspende-Ausweisen zu spüren sein. Dann wäre meinen und tun im Einklang.



    Ein wichtiger Aspekt wurde von Frau Dribbusch nicht thematisiert: die unterdurchschnittliche Erkennungsrate von potentiellen Organspendern in den Krankenhäusern. Wenn Organspende ohnehin nur über den eindeutigen Nachweis des Hirntods führt, dann ist es logisch, zunächst zu prüfen, ob die bestehenden Krankenhausstrukturen überhaupt den Anforderungen gewachsen sind - jederzeit, schnell und sicher die erforderliche Diagnose zu stellen. Bei unserem Landkrankenhaus um die Ecke hätte ich meine Zweifel.

  • Hoffentlich wird eine europäische Harmonisierung den typisch deutschen Sonderweg bald kassieren.



    Um uns herum dominiert die Widerspruchslösung. Die Bevölkerung - siehe ZDF-Politbarometer - favorisiert diese auch hierzulande.



    Lediglich eine junge, gesunde Politikerkaste blockiert diese vernünftige Reform - noch.

    • @Linksman:

      Das Durchschnittsalter der Abgeordneten liegt - Oh Wunder! - über dem der Bevölkerung Deutschlands.

  • Ich habe seit vielen Jahren einen Organspendeausweis mit einem angekreuzten Nein. Es war und ist nicht schwer für mich, diese Entscheidung zu treffen. Aber eine Notwendigkeit für jeden Menschen, darüber nachzudenken, wie Frau Dribbusch es formuliert, sehe ich nicht.

    Auch den Zugriff des Staates auf unseren sterbenden Körper sehe ich als hochproblematisch an. Seit wann bin ich Staatseigentum? Habe ich das was verpasst?

    Menschen sterben, weil Organe ihren Dienst versagen, korrekt. Ich kann verstehen, dass die Möglichkeiten der Medizin Begehrlichkeiten wecken. Und vielleicht gibt es einige Jahre mehr mit einem Spendenorgan. Vielleicht. Aber das Leben der*des Spender*in wird in dem Moment, in dem die Organe entnommen werden, beendet.

    Es ist enorm grosszügig, das eigene Sterben unterbrechen und abkürzen zu wollen, um anderen Menschen zu helfen. Erwarten oder gar einfordern, kann man das m. E. jedoch nicht.

    Wer bin ich denn, dass ich mein Leben höher bewerte und das einfordere? Ich kann es nicht. Und so will ich weder Organe empfangen noch spenden.

    Ich werde in meinem Leben nur einmal sterben. Ich sass an nicht wenigen Sterbebetten und weiss, es ist hart und es ist Arbeit. Aber ich werde nie den Wert vergessen, den die Zeit des Abschiednehmens hat.

    Und ich bin dankbar, dass diese Zeit eben nicht jäh abgekürzt wurde. Die möchte ich ebenso und möchte sie auch jedem Anderen zugestehen.

    Aber "My Body, my Choice" heisst für mich eben auch: die Verweigerung, darüber nachzudenken ist legitim.

    • @Lesebrille:

      Sie haben offensichtlich eine recht „romantische“ Vorstellung über die Verfassung/Situation von Organspendern vor der Entnahme. Als ob beim Einschlafenden der Ausweider hinterm Bett stehen täte und das Sterben beschleunigen möchte, der arme Sterbende quasi noch schnell zur Spende genötigt wird.

      Bei Spendern handelt sich in der Regel um (junge und zuvor gesunde) Unfallopfer, denen nach langem oder kurzen Kampf das Gehirn gestorben ist und deren Herz nur noch mittels Maschinen schlägt. Der Tod ist bereits passiert. Es ist nur noch die Frage, ob einzelne Organe weiter leben dürfen.

      Alte Männer & Frauen, wie die meisten Bedenkenträger kommen als Spender nicht in Frage, außer für Hornhäute.

      • @TazTiz:

        "Als ob beim Einschlafenden der Ausweider hinterm Bett stehen täte und das Sterben beschleunigen möchte, der arme Sterbende quasi noch schnell zur Spende genötigt wird."

        Im Prinzip ist es aber genau so.

        "Bei Spendern handelt sich in der Regel um (junge und zuvor gesunde) Unfallopfer, "

        Mittlerweile sind es meist die 65+ -Jährigen, die zu Spendern werden.

        "Der Tod ist bereits passiert."

        Ist er eben nicht. Das ist das Märchen, welches man uns immer wieder glauben machen will.

        • @Aframus:

          Sie waren vermutlich noch nie in einem Krankenhaus ... geschweige denn bei einer Entscheidung über eine Spende dabei ...

          übrigens: eine 65+Spendescheint mir eher die Ausnahme oder eine gedankliche Geburt Ihrer Abneigung gegen Spenden ... haben Sie nicht mehr Argumente?

  • Ein guter Kommentar.



    Es wird leider so bleiben, wie es ist. Schwerkranke haben weiterhin wenig Hoffnung auf Lebensrettung per Organtransplantation. Offensichtlich spielen die nur eine untergeordnete Rolle.

  • Ich kann beide Seiten gut verstehen. Wenn das Ausweiden bei fehlender Ablehnung erlaubt würde, könnte ich mir vorstellen, daß üble Leute dann auf den Gedanken kommen könnten, beim einen oder anderen mit dem "passenden Organ" das Frühableben zu "fördern".

    • @Thomas Schöffel:

      Typische German Angst.

      Empfänger und Spender passen nur durch selten zusammen, sodass es unmöglich wäre ein passendes Organ bei Lebenden zu finden, außer in unmittelbarer Verwandtschaft.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel:

      Wieso: könnten?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Sie haben wohl recht. In Indien kann man Organe kaufen. Leute sollen sich regelrecht ausschlachten lassen können.

  • 9G
    97075 (Profil gelöscht)

    Entgegen allen Kommentaren hier wird in der breiten Bevölkerung die Entscheidung laut Umfrage ZDF vom 16.01.2020 wohl anders gesehen.



    Interessant vor allem die Anhänger der Grünen.



    www.zdf.de/politik...ung-mitte-100.html

    • @97075 (Profil gelöscht):

      Wird vielleicht mal wieder Zeit, über eine Volksbefragung nachzudenken.

      • @Mutter Fissner:

        Wird ja gemacht, Jeder bekommt einen Fragebogen und darf darauf "Ja" ankreuzen. Dann noch Name rtc dazu und ab ins Portemonnaie. Nennt sich Organspendeausweis, sollte Jeder für sich machen.

      • @Mutter Fissner:

        "Wird vielleicht mal wieder Zeit, über eine Volksbefragung nachzudenken."

        Es wird vor allem Zeit, den Menschen die Wahrheit über Organtransplantation zu erzählen und sie nicht weiterhin romantisch verklärt zu belügen!

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @97075 (Profil gelöscht):

      Dann ist das, was das Parlament entschieden hat, unverständlich. Ich hätte auch eine Widerspruchslösung befürwortet. Man stelle sich vor, so viele Menschen, die auf ein Organ warten und möglicherweise sterben, weil viele zu faul sind, einen Organspendeausweis auszufüllen oder mitzuführen.

  • Sie starten mit "...ein Gesetzentwurf, der tatsächlich einen Unterschied gemacht hätte für die auf Spenderorgane wartenden Schwerkranken in Deutschland."

    ... und werfen dann Jens Spahn und Karl Lauterbach vor ...

    "Stattdessen argumentierten sie vor allem mit dem Leid der Schwerkranken, die auf Spenderorgane warten."

    Das ist unlogisch Frau Dribbusch.



    Sowas passiert mir nur wenn ich zwischen zwei Absätzen von irgendwas abgelenkt werde.

    Abgesehen davon: Wenn ich mit einem meiner Organe das Leiden eines Menschen verringern kann oder sich sogar als lebensnotwendig herausstellt überzeugt mich das als Argument für eine Spende. Weitere benötige ich dafür nicht mehr.

    Und dann noch: Was hat die Entscheidung des Bundestages denn mit "typisch deutsch" zu tun? Es ist sowas von typisch deutsch den anderen bei abweichender Meinung typisch deutsch vorzuwerfen.

    Schönes Wochenende noch!

    • @Alexander Stein:

      "Und dann noch: Was hat die Entscheidung des Bundestages denn mit "typisch deutsch" zu tun? Es ist sowas von typisch deutsch den anderen bei abweichender Meinung typisch deutsch vorzuwerfen."

      Meine volle Zustimmung!



      Der gesamte Artikel von Fr. Dribbusch ist unhaltbar.

  • EIN GUTER TAG



    Ich bin froh, das dieses Leichenfleddern nicht jedem droht, der in diese Pharmamaschine gerät. Man muss auch mal loslassen können. Genau! Wenn ich krank bin, dann sterbe ich halt, das ist eben so. Da Organe von anderen reinschrauben ist pervers, denn der Tote lebt dann bisserl weiter im anderen, kann nciht wirklich sterben. Doch das sind Dinge, die was mit Demut zu tun haben dem göttlichen Gegenüber - das ist totally out hier im Geiz-ist-geil Kaufrauschland.



    Wer will, kann ja sein Organ weiterleben lassen, aber das sollte man schon ausdrücklich erklären müssen.



    Diese Patienten sind ja gar nicht tot, und was da wirklich abläuft? Wer kümmert sich schon um feinstoffliche Ebenen im Land der Bausparverträge ?



    Wie gut das dieser widerliche Gesundheitsminister gescheitert ist, dieser Lobbyknecht, der Todkranke nicht mal eigenständig sterben lässt, Kinder unter Impfzwang setzen will und auch in Untoten rumschnippeln lassen will. Gott sei Dank !

    • @bloggerlogger:

      "Wenn ich krank bin, dann sterbe ich halt, das ist eben so. "

      Das ist Ihre Entscheidung, die auf den Prüfstand zu stellen wäre, wenn Sie wirklich auf ein Organ angewiesen sind. Aber andere Menschen möchten nicht sterben, weil kein Organ zur Verfügung steht. Ich verstehe Ihre Argumentation auch deshalb nicht, weil sie andererseits dafür sind, dass jeder Mensch selber entscheiden soll, ob er sterben möchte oder nicht.

      • @Jossi Blum:

        Ich möchte auch nicht sterben, weil meine Nachbarn Auto fahren und ich nur Fahrrad. Ich verlange, eaß wenn einer stirbt ich das Auto geschenkt bekomme! Obdachlose sollten nicht erfrieren, sondern in leerstehende Wohnungen einziehen!

        Absurd? Ja. Aber warum ist es absurd? Ist es nicht so, wenn mir ein unbezahlbares Organ zusteht, sollte ich dann nicht Recht an viel billigeren Alltagsgegenständen haben? Oder habe ich das Recht nicht, weil Mammon einen Handelswert darin sieht?

  • Als Nichtspender in vollem Bewußtsein mag ich nicht lesen, daß ich mit "Ängsten der Organspendegegner" kämpfe. Ebenso wenig befürworte ich es, mit einer widerlichen Nötigung zur vorsorglichen Organspende auf Lebenszeit in Verbindung gebracht werden zu müssen. Zustimmung ja, das bitte freiwillig und aus eigenem Ermessen. Wenn sie einen Deckungsbedarf an freiwilligen Organspendern haben, gehen sie nach Spanien, dort wird ihnen geholfen.

  • "Typisch deutsch" ist, wenn es um das ganz große Big Business geht, aber darüber niemand redet.

    Wem nutzen die Organspenden und wer verdient damit wieviel Geld?

    Spahn ist dumpf-rechts, schon klar. Aber warum interessiert sich niemand für die Motive des Privatierungslobbyisten Karl Lauterbach? (Von den Medien als "Parteilinker" schöngefärbt, tatsächlich Schattenkabinett der Seeheimer und ehem. CDU)

    www.maskenfall.de/?p=12083



    www.bitterlemmer.n...l-lauterbach/2236/



    www.sueddeutsche.d...zkraefte-1.1846722

  • Warum wird immer so getan, alles würde alles so bleiben wie es ist? Die Tatsache, alle paar Jahre an diese Entscheidung ermahnt zu werden ist nicht ohne, zumal das eine Sache ist, die man im Alter vielleicht anders (Ich sag mal "spendenfreudiger") sehen wird.

    Im übrigen scheint sonst immer das Killerargument zu sein, daß das ja fast alle Länder drum rum so machen. Wir sind aber nun mal ein individuelles Land, das außerdem in der Verfassung das hohe Gut der Selbstbestimmtheit mehr pflegt als manch andere. Und dass es hervorragende Gegenbeispiele gibt (USA: ähnliche Regelung wie nun bei und gut 50% Spender) dürfte inzwischen auch bekannt sein.

    Es darf in meinen Augen keinen "Defaultspenderstatus" geben, deswegen begrüße ich die gestrige Entscheidung sehr.

    Diese Entscheidung als "Deutsche Stagnation" zu bezeichnen ... naja. Da würden mir ganz andere Bereiche für diesen Begriff einfallen, Stichwort Umweltpolitig und diesbzgl. saumässiges Verhalten der Bürger.

    • @Nachtvogel:

      "Im übrigen scheint sonst immer das Killerargument zu sein, daß das ja fast alle Länder drum rum so machen."

      Sehe ich genauso.

      Wenn wir allem folgen sollen, was andere Länder so machen, können wir auch wieder die Todesstrafe einführen.

  • Allein der Aufmacher „Typisch deutsche Stagnation“ verweist mit seinem Kernbegriff „Stagnation“ aus der volkswirtschaftlichen Phrasen Mottenkiste einer auf Wachstum ausgerichteten Ökonomie auf wirtschaftlich konkrete Belange, die einfach nicht zu diesem Thema Organspende gehören sollten. Es ist doch das in Modellen Denken, das mit der Widerspruchslösung um die Ecke lugt.

    Gegen den Neoliberalismus vermeinen wir, mit Verweis „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ auf unhaltbare Modelle Milton Friedman, den Chicago Boys vor Rückfällen gefeit zu sein, um nun bei der Widerspruchslösung genau auf ein solches Denken in Modellen zurück zu verfallen, statt bei den Menschen zu sein, die es mit ihrem Bedarf, ihren Bedürfnissen, Anfechtungen im Alltag betrifft. Darauf kann weder Segen noch Erfolg beim Publikum liegen.

    In allem aber auch wirklich in allem täuscht die Widerspruchslösung garantierte Erfolge vor, bei der Zunahme von Organspenden, bei der Datensicherheit in Zentralregistern, trotz Gefahr durch Hacker herbeigeführten Datenklau, Systemabstürze. All diese Versprechen wird die Widerspruchslösung nicht einlösen können.

    Jens Spahn verkörpert einen Politiker, der gerne Benchmarken setzen will, wenn es dann nicht gelingt, soll für ihn das Scheitern, wie Karl Lauterbach meint, nicht gar so schlimm sein. Eben, weil er das Eine wie das Andere gar nicht wirklich wollte, außer in den Schlagzeilen zu sein, wie bei seiner gescheiterten CDU Vorsitz Kandidatur 2018

  • Leichenschänder Spahn



    Organmafia



    Zwangspende



    Tätoo einer Bürgernummer auf die Stirn



    Judenstern

    Sie brauchen dringend Hilfe !

  • Schweigen bedeutet keine Zustimmung - Ist das nicht erst kürzlich bei der Reform des



    Sexualstrafrechts ausdrücklich festgestellt worden?



    Das soll auf einmal bei der Organspende nicht mehr gelten?

    Ein anderes wichtiges Argument gegen die Widerspruchslösung ist die Konzeption der Grundrecht als Abwehrrechte



    gegenüber dem Staat. Durch die Einführung der Widerspruchslösung würde man dieses Prinzip umkehren.

    Ein anderes Argument gegen die Widerspruchslösung besteht darin, daß diese alle Menschen zu potenziellen



    Organspendern macht und das weckt äußerstes Unbehagen bei mir.

  • Manchmal kommt mir Deutschland wie ne voll besetzte Jauchegrube vor: Mann fragt, ob die Insassen nicht raus möchten, wenn ihnen die Gülle doch bis zum Hals steht und es schallt zurück: Nööö - draussen könnte es uns kalt werden.

  • Das tut jetzt wenigstens gut, Leser*innen und Bevölkerung mal so richtig von oben runter zu beschimpfen und zu beleidigen, was?

  • Ein Organ mit Einbau kostet in der Türkei in Istanbul American,German, Italian oder Chihangir - Hospital ca. 50.000 Dollar, bezahlt wird an der Kasse, der Erfolg ist überdurchschnittlich gut. Es gibt mehr Organspender und wenige Nachfrage. Die Türkei ist international eine gute Adresse für Medizin. Den Preis habe ich vor zehn Jahren gehört. Zuerst empfehle ich das Amerikanische Krankenhaus in Istanbul, die anderen sollte man auch abklappern, es gibt ja E-Mail. Ob das ein Aufschlag ist oder inclusive der Krankenkassenuebernahme ist schwer zu schätzen. Vielleicht lässt sich mit 50.000 Dollar schon sehr viel machen.

  • „Ein schriftlicher Widerspruch, ein Zettel im Portemonnaie, ein Hinweis an Angehörige oder Nahestehende hätte schon gereicht, so stand es im Gesetzentwurf.“

    Dieser Satz offenbart n. m. E. die rückweichende Argumentation der Widerspruchslösung Befürworter, ohne wirklich darüber aufzuklären, dass es immer auch um eine Befragung nach der Haltung zu lebensverlängernden Maßnahmen geht bei der Organspende, wie der Spender, Angehörige dazu stehen und nicht dazu, ob der „Hirntote“ Spender sei, als ob die Befürworter sich bei ihren argumentativen Unterlassungen ertappt fühlen. Plötzlich ist es nicht mehr nur die Widerspruchslösung sondern die Doppel-Widerspruchslösung. Der Professionelle frohlockt, der Laie fühlt sich dunkel ahnend übertölpelt, gar verschaukelt und ist zurecht verstimmt.

  • „In der Debatte wurde die „Selbstbestimmung“ betont, die das gescheiterte Gesetz angeblich verletzen könnte. Schon krass, dass die Notwendigkeit, in Familien über die Haltung zu einer Organspende zu sprechen, gleich als Zumutung und Angriff auf die Selbstbestimmung gegeißelt wird.“

    Diese Formulierung ist deckungsgleich mit dem, was Jens Spahn sagt,



    und unterstellt, dass das Nachdenken über Organspenden für Gegner der Widerspruchslösung eine Zumutung sei. Dabei geht es um andere Zusammenhänge, über die kaum debattiert wird.

    Genau das ist reine Ideologie, weg vom Organisationsverschulden der Politik, der Medien, des Gesundheitsministers, die ihre aufklärende Arbeit nicht leisten, so auch hier die Autorin, die es unterlässt, dass der zentrale Punkt hier ist, dass „Hirntote“ apparativ für die Organentnahme am Leben erhalten werden, was nicht wenigen aus ethischen, religiösen Gründen als Störung der Totenruhe gilt.

    Das zu ignorieren deckt die Unverantwortlichkeit der Debatte auf. Stattdessen unternimmt die Autorin wie Jens Spahn eine Sündenbockverschiebung Richtung Widerspruchslösung Gegner, die den Blick auf das eigentliche Problem in der Transplantationsmedizin hierzulande verstellt. Statt den Blick darauf zu lenken, dass die Frage von Organspenden längst Teil der Weltschattenwirtschaft ist, die international von allen Ländern auf UNO Ebene geregelt gehört, statt mit nationaler Widerspruchslösung die ganze Debatte auf Sicht suspendieren zu wollen, weil die meisten Organspenden in Deutschland ohnehin aus dem Ausland über den international ungeregelten Organhandel kommen?

    Dabei gehört das Organspenden als begleitendes Dauer- Motivationsthema auf die Agenda, sind es doch jene Arbeitskräfte im personell unterbesetzten Medizinbereich, sonders der Transplantationsmedizin, die die Gewissheit als Motivation für ihre Arbeit, Überstunden brauchen, dass es sich von Fall zu Fall wirklich um eine freiwillige Organspende handelt.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @Joachim Petrick:

      "...weil die meisten Organspenden in Deutschland ohnehin aus dem Ausland über den international ungeregelten Organhandel kommen?"



      Falsch, wie ALLE medizinischen Aussagen in den bisherigen Kommentaren: Belesen Sie sich einfach...statistics.eurotransplant.org/

      • @97075 (Profil gelöscht):

        "Falsch, wie ALLE medizinischen Aussagen in den bisherigen Kommentaren: Belesen Sie sich einfach...statistics.eurotransplant.org/"

        Zum Totlachen!



        Eurotransplant verdient sich an Organen eine goldene Nase.



        Deren Statistik soll man trauen?



        Da kann ich mir eine Statistik auch gleich selbst ausdenken!

      • @97075 (Profil gelöscht):

        Der Link weist ins Nichts. Gezielter kann man sich argumentativ nicht ins eigene Knie schießen.

        Umgekehrt wird ein Schuh daraus, Deutschland bezieht vor allem Organspenden aus Ländern mit Widerspruchslösung. Warum, weil diese Länder für den weltweit ungeregelt anonymisierten Organhandel durch die Widerspruchslösung offen sind. (s. unten). Eurotransplant steht für eine Insellösung der Transplantationsmedizin in Europa im weltweit ungeregelten Organhandel ohne den internationalen Organhandel auf UNO Ebene zu regeln.

        Durch die Widerspruchslösung soll Deutschland durch parteiübergreifende Lobbyarbeit an diese Insellösung angedockt werden, gleichzeitig Deutschlands bisher nicht legitimierte Praxis, entgegen bestehender Organspenderausweis Vorlagepflicht, still und unbeachtet rückwirkend zu legitimieren.

        www.ndr.de/nachric...0x01x17x08y45.html



        Patientenbeauftragte: Organspende-Reform bleibt Thema



        Berlin: Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Schmidtke, hat sich dafür ausgesprochen, in der nächsten Legislaturperiode noch einmal über eine Neuregelung der Organspende zu beraten. Die CDU-Abgeordnete sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die gestern vom Bundestag beschlossene erweiterte Zustimmungslösung werde keinen nennenswerten Effekt haben. Wegen der Zugehörigkeit zum internationalen Organspende-Verbund Eurotransplant werde der Druck wachsen, wirkungsvollere Maßnahmen zu ergreifen. Deutsche Patienten profitierten in vielen Fällen von Organspenden aus dem Ausland. Der Bundestag hat beschlossen, Bürger häufiger nach ihrer Spendenbereitschaft zu befragen. Eine Regelung, wonach jeder als Spender gilt, der nicht ausdrücklich widerspricht, wurde abgelehnt.| 17.01.2020 08:45 Uhr

  • &Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - fragt sich

    taz.de/Die-geschei...dereform/!5654087/



    “Gescheitert? - “ -



    "Man kann den Abgeordneten um CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Mann Karl Lauterbach, die für die Widerspruchslösung kämpften, allerdings vorwerfen, dass sie die Ängste der GegnerInnen ihres Entwurfs zu wenig ernst genommen haben. Stattdessen argumentierten sie vor allem mit dem Leid der Schwerkranken, die auf Spenderorgane warten. [....] Diese Argumentation aber erzeugt moralischen Druck, und der schafft Unbehagen und geht oft nach hinten los. Die archaischen Ängste vor leichtfertiger Organentnahme, vor einem Entscheidungszwang wurden zu wenig aufgegriffen und die Folgen und übrigens auch Grenzen der Widerspruchslösung nicht pragmatisch genug dargestellt [....] Man kann nur hoffen, dass sich als Spätfolge der Diskussion wenigstens die „Spendenkultur“ in Deutschland verbessert, dass sich mehr Menschen, auch im Gespräch mit Angehörigen, zur möglichen Organspende bekennen und entsprechende Ausweise mit sich führen, dass die Krankenhäuser, personell und finanziell besser ausgestattet werden, um mehr potenzielle Organspender medizinisch zu erkennen und zu melden. Das zumindest bleibt als Hoffnung nach diesem unerfreulichen Tag. "

    Eine guter Kommentar; aber es war kein unerfreulicher Tag - für die Grünen. Annalena B. hat ihr Eiapopeia-Wischiwaschi durchbekommen.



    Grüne legen sich nicht fest. Schließlich sind bald und immerzu irgendwo Wahlen. Also: Stuhlkreis und Kita 4.0. [....] …"Womit man bei der eigentlichen Frage wäre: Was passiert, wenn es etwas Wichtiges zu entscheiden gibt?" schrieb Ulrich Schulte hier kürzlich zur Homöopathie-Debatte.



    &



    Ging es heute um etwas Wichtiges?“

    kurz - Mal wieder die eine eine Frage.



    Immergriiens. 👻 🥳 👺

    • @Lowandorder:

      ... apropos "die eine Frage". Hab' mal den Taschenrechner angeworfen und die Neinsagerquoten ausgerechnet:



      AfD 92%, Grüne 90%, FDP 74%, Linke 55%, C*U 36%, SPD 32%



      Eine Generalprobe für Machtpolitik der ganz besonderen Art ?

      • @jhwh:

        "Hab' mal den Taschenrechner angeworfen und die Neinsagerquoten ausgerechnet:

        AfD 92%, Grüne 90%, FDP 74%, Linke 55%, C*U 36%, SPD 32%"

        Dann wissen wir ja jetzt, wen wir wählen dürfen : - ))

  • Man verdeckt das kritische Thema durch die altruistische Organslende:



    www.sueddeutsche.d...spende-1.1370332-2



    Mit der Gewebespende, die nicht siskutieet wird, in Kombination mit der Widerspruchsregelung werden wir alle zur Ware und der Verwertung als Arzneimittel preis gegeben.



    Und nur wenige lüften den Vorhang, weil das ja der Moral im Wege steht.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      Falsch, wie eigentlich ALLE medizinischen Behauptungen in den bisherigen Kommentaren: Sie ( bzw. ihre Angehörigen ) können eine Gewebespende trotz Zustimmung zur Organentnahme ausschließen.



      www.organspende-in...spende/ablauf.html

  • Es ist gut das sich der Leichenschänder Spahn seine Grenzen gezeigt bekommen hat. Scheinbar hat die Redaktion wohl die Qualitätskontrolle vergessen, dass so ein Artikel veröffentlich worden ist. Und wenn es so sein sollte warum nicht groß drüber steht Meinung



    Eine Spende ist und bleibt eine freiwillige Entscheidung eines jedes selbst. Die Organspende an sich ist auch sowohl zu begrüßen als auch akzeptiert. Nur der Staat darf nicht in die Rolle einer Organmafia kommen die Leuten einfach die Organe wegnimmt. Jeder Teil des Körpers auch sein eigener. Was der Staat aber kann, ist jeden dazu zu zwingen seine Entscheidung öffentlich ersichtlich zu machen. Wenn man mit dieser Zwangspende durchkommt, sind nur einen Schritt vom Tätoo einer Bürgernummer auf die Stirn , oder wie war es letztes Jahrhundert mit den Judenstern? Wo man als Anhänger der Spendenpflicht noch dafür ist wäre spätestens da wohl die Grenze erreicht. Und glaubt mir, wenn die AFD an die Macht kommt wird uns genau das drohen.



    @ Ignaz



    Hirntod ist bei vielen Mitgliedern des Bundestags ja schon festgestellt worden. Trotzdem glaube ich, das sie sich wehren würden, wenn sie jetzt spenden müßten.

    • @SaberRider:

      Der Text ist als Kommentar gekennzeichnet.



      Wie kommt man dazu, diesen Sachverhalt mit dem Tragen des Judensterns zu vergleichen? Warum beschimpfen sie Menschen als hirntot, wo sie noch den Beweis schuldig sind, es selbst nicht zu sein?

      • @Raeuber Alibabas:

        Denken Sie doch selbst mal nach über eine Klage auf rückwirkende Organnichtentnahme, wenn der Nichtspenderausweis doch noch auftaucht. "Herr Alibabas, wir müssen Ihnen leider das Spenderherz wieder entnehmen ...?"

        Wenn Sie jetzt eine funktionierende Lösung vorschlagen, dann kommen Sie drauf.

    • @SaberRider:

      Ich trage seit hundert Jahren einen verschimmelten Organspende Ausweis. mit mir rum. Wenn diese „Widerspruchslösung“ gekommen wäre, hätte ich diese sofort in Anspruch genommen. Ehrlich, ich bin doch kein Auto zum Ausschlachten...außer ich widerspreche? Geht‘s noch?

    • @SaberRider:

      Die AfD war aber gegen Span's vernünftigen Entwurf.

      Und nur so als Anregung. Versuchen Sie das Problem mal aus der Sicht der Menschen zu betrachten, die ein Spenderorgan benötigen. Es kann täglich passieren, dass Sie dazu gehören...

  • Einmal tot... lass los! Vor allem wenn wir die technischen medizinischen Möglichkeiten haben, mit den nicht mehr benötigten Organe anderen Menschen, die noch leben, zu helfen.

    Die Katholiken glauben ja noch an die Wiederauferstehung vor dem jüngsten Gericht? Oder warum ist überhaupt jemand dagegen?

    • @Doktor No:

      Soylent Grün wirst auch du! ;-)

  • Erstmal Dank an Frau Dribbusch gegen den "linksalternativen" Mainstream gegen ein rationales Verhältnis zum eigenen Körper, und dessen universeller Vergänglichkeit, in der Taz aufrecht Stellung zu beziehen.



    Die Grünen haben diese weinerliche Debatte befeuert und unterstützt. Sie werden weiter weinerliche Politik betreiben, demnächst als Schwarz-Grüne Regierung mit vielen Ministern und anderen Posten und dann wird, wie nach Obama, Merz-Gauland/Höcke das Ruder übernehmen.



    In einem Land, das eine aktive Ablehnung einer Organspende als unzumutbaren Eingriff in die persönliche Freiheit eines Hirntoden begreift, in einem solchen Land sollten auch Schul- und Steuerpflicht nur für die gelten, die aktiv zustimmen (David Thoureau sei Dank). By the way: könnte das nicht auch grüner Konsens werden?

    • @Ignaz Wrobel:

      "linksalternativer Mainstream" ?



      Nicht ganz, die größten Neinsagerquoten hatten AfD, FDP und Grüne: www.bundestag.de/abstimmung

    • @Ignaz Wrobel:

      @ Ignaz Wrobel:



      @ Andreas Severidt:

      Genau dieses unreflektierte Gebrülle machte eine objektive Debatte zum Thema unmöglich.



      Weder die "Der Zweck heiligt die Mittel!"- noch die "Mein Körper gehört mir!"-Fraktion hat den Anspruch auf die alleinige Wahrheit.



      Deshalb wird laut herumgepoltert, verdreht und die Gegenseite beleidigt was das Zeug hält.



      Meiner Meinung nach wurde eine Chance nicht wahrgenommen, die Chance, einerseits die Selbstbestimmung über den eigenen Körper auch Post-Mortem zu wahren aber andererseits auch durch die Notwendigkeit des Widerspruches eine breitere Basis für Organentnahmen zu schaffen.



      Falls es jemand immer noch nicht verstanden hat:



      Es geht vorrangig darum, dass geeignete Spender schneller bzw. überhaupt, und das ist einer der limitierenden Faktoren bei der Organspende, als solche identifiziert werden können.



      Hier eine Untersuchung dazu, die, allerdings ohne es zu benennen, das Problem schildert:



      link.springer.com/...Fs00101-018-0510-x

      • @Saccharomyces cerevisiae:

        Das Nichtausfüllen oder Zerreißen eines zugesandten Spenderausweises ist Widerspruch genug. Bei so einer kommenden Regelung würde ich meinen Ausweis Zerreißen und den Widerspruch durchführen.

        • 9G
          97075 (Profil gelöscht)
          @Bodo Eggert:

          Ja und ? Genau so wäre es ja mit der Widerspruchslösung vorgesehen.

          • @97075 (Profil gelöscht):

            Nein, Widerspruchslösung heißt, daß ein verlorener, verschwunden wordener Ausweis eine Zustimmung ist und man darauf hofft, daß sich möglichst Viele einfach nicht kümmern und nicht auf die Idee kommen, aktiv zu werden.. Wer dann noch wirklich widersprechen will, kommt nicht um ein Tattoo herum: Ich bin orthodoxer Jude / Zeuge Jehovas.

  • Es ist einfach erschreckend was für eine geistige Schrottscheiße in der Taz abgedruckt werden darf.



    Da wollen Politiker Menschen auf Ersatzteillager reduzieren und wenn sich die Vernunft wider-erwarten einen Weg bahnt wird sie ausgerechnet in der Taz kritisiert. Ja, es bleibt alles wie es ist und das ist gut so !!!

    • @Andreas Severidt:

      warum sollte ich Frau Dribbusch ihre Intelligenz absprechen, nur weil ich anderer Meinung bin?

      Lieber Andreas im Ziel bin ich zwar diesmal bei dir, aber der Weg ist mal wieder ein naderer.



      Es ist schon wichtig sauber zu argumentieren.



      Es gibt Gründe für beide Seiten und es gibt noch ein paar andere Seiten, die bloss nicht zur Abstimmung standen.

      Meine Abwägung fällt bei der verkürzten Auswahl auch zugunsten des Baerbock/Kipping Modells aus.

      Kaum jemand hat etwas gegen Organspenden, aber vielen bleibt ein grosses Unbehagen bei der Organentnahme.

      Da alleine mit rationalen Dingen zu argumentieren greift eben zu kurz.



      Es ist auch keine Glaubenssache.

      Abschreckend im Spahn /Lauterbach Modell ist für mich auch der alleinige Wahrheitsanspruch der dort von vielen behauptet wird.



      Das wird jetzt auch wieder in der Diskussion hier deutlich.

      Es geht eben gerade nicht um Mediziner/Wissenschaftler gegen das Volk mit dem Bauchgefühl.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Andreas Severidt:

      Wo ist der Zensor, wenn man ihn mal braucht?

      • @65572 (Profil gelöscht):

        Bitte nicht. Wer so etwas unter seinem Klarnamen schreibt, hat keine Gnade verdient.

      • 9G
        97075 (Profil gelöscht)
        @65572 (Profil gelöscht):

        Stimmt, aber das gilt ja noch mehr für @HORSEFEATHERS



        gestern, 23:36......

    • @Andreas Severidt:

      Was bitte ist daran vernünftig, medizinisch Mögliches, das Leben retten kann, zu unterlassen?

      • @boidsen:

        Und wieso forschen wir nicht an totkranken? Einfach rein mit den Medikamenten, macht eh Nichts, wenn der etwas früher stirbt, aber wir könnten Leben damit retten!?!



        Weil das Argument ganz große Klasse ist.

      • @boidsen:

        Es ist vermutlich das tiefe Unbehagen, eine Entscheidung über seinen eigenen Körper zu treffen für die Zeit nach dem eigenen selbstbestimmten Leben. Bei der Lebendspende (z.B. einer Niere; Respekt an F.W.Steinmeier!) sieht das schon anders aus. Blöder Weise sind eben Ärzte auch nur Menschen und ein paar wenige Skandale, u.a. mit gefälschten Spenderlisten, vertiefen dieses Unbehagen. Mir geht es in dieser Frage ähnlich wie bei der Frage zur Atomkraft und der ungeklärten sicheren (also wirklich sicheren!) Endlagerung: wie können solche hochsensiblen Bereiche dauerhaft vor Mißbrauch gesichert werden? Wie kann mir glaubhaft versichert werden, dass meine gespendeten Organe nicht irgendeinem Typen helfen, dessen vorzeitiges Ableben ein Segen für andere Menschen wäre? Natürlich sind das sehr theoretische Gedanken, aber ist das deshalb ausgeschlossen?



        Auf der anderen Seite wächst mein Unbehagen gegenüber den Folgen des scheinbar unbegrenzten medizinischen Fortschritts. Wer setzt sich heute ernsthaft mit dem eigenen Tod als abschliessenden Akt seines Lebens auseinander? Ist Langlebigkeit "um jeden Preis" tatsächlich DAS erstrebenswerte Ziel oder ist es nicht gleichgut, das eigene Lebensumfeld so mitzugestalten, dass man selbst zu der Einschätzung kommt, ein gutes, vllt. sogar ein erfülltes Leben zu führen? Es wird immer Konstellationen geben, bei denen die medizinischen Möglichkeiten eben nicht ausreichen - wie unterstützen wir diese Menschen und deren Angehörige? Warum wird so sehr für die Organspende getrommelt, für andere schwere Erkrankungen mit hoher Leidens- oder Mortalitätsrate aber kaum in Forschung investiert?



        Bitte nicht falsch verstehen: die medizinischen Errungenschaften sind großartig, dennoch ist es legitim, bei manchen Entwicklungen Zweifel zu äussern.



        Vermutlich wird meine Einlassung Reaktionen provozieren wie "...wenn die eigenen Kinder..." usw. Ja, ich weiss. Eine verdammt besch.... Vorstellung. Besonders deshalb: bewusste Lebensgestaltung!

      • @boidsen:

        es werden keine Leben gerettet, sondern nur verlängert und dass der Organspender gleichzeitig auch zur Gewebespende "Ja" sagt, wird erst gar nicht erwähnt.

        • 9G
          97075 (Profil gelöscht)
          @Duckunwech:

          siehe @J_CGN: Falsch, wie eigentlich ALLE medizinischen Behauptungen in den bisherigen Kommentaren: Sie ( bzw. ihre Angehörigen ) können eine Gewebespende trotz Zustimmung zur Organentnahme ausschließen.

          www.organspende-in...spende/ablauf.html

        • @Duckunwech:

          "es werden keine Leben gerettet, sondern nur verlängert"



          Das ist bei Sterblichen immanent.

          • 9G
            97075 (Profil gelöscht)
            @jhwh:

            Ach so: und zu " nur verlängert".. ad 1. siehe JHWH



            2. versuchen Sie mal eine Stunde durch einen Strohhalm zu atmen, nehmen Sie ruhig den dicksten den Sie finden können...damit simulieren Sie den Zustand eines Patienten der auf eine Lungentransplantation wartet.



            Machen Sie bei sich selber mal waterboarding: Waschlappen auf Mund und Nase und dann Wasser drauf laufen lassen: Herzinsuffizienz im Endstadium...



            Trinken Sie mal 24h nix und reiben sich dafür mit Ihrem Urin ein und 3 x pro Woche ein paar Stunden in einer Dialysepraxis abhängen...



            etc. pp.



            und hier ist nicht von 80- jährigen die Rede



            "..nur verlängert" das würde auch auf Sie zutreffen wenn Sie nur eine Blinddarmentzündung haben: ohne Op sterben Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit (natürlicher Verlauf), damit wäre nach Ihrer Logik Ihr Leben eben auch vorbei. Mit OP somit auch nur verlängert.

    • @Andreas Severidt:

      "Da wollen Politiker Menschen auf Ersatzteillager reduzieren..."

      Das wollte doch niemand. Diese Behauptung ist einfach falsch. Oder wie Sie es vielleicht ausdrücken würden "geistige....".

  • 9G
    92489 (Profil gelöscht)

    Es ist zu 0% nachvollziehbar. Null Prozent. Da lacht man über Impfgegner und Globulis und dann dieses Ergebnis. Ich hatte immer gehofft dass unsere Politiker irgendwo doch zu rationalem Denken Fähig seien. Buchstäblich enttäuschend.

    • @92489 (Profil gelöscht):

      Rational ist oft ein anderes Wort für"gemäß meiner Meinung".