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100 Tage AtomausstiegDeutschlands Bilanz kippt

Deutschland importiert derzeit mehr Strom, als es exportiert. Doch das liegt nicht allein an der Abschaltung der letzten AKWs.

Von hier kommt der Importstrom: Offshore-Windkraftanlagen in Dänemark Foto: Martin Wagner/imago

Freiburg taz | Die Bilanz nach 100 Tagen Atomausstieg zeigt, dass Deutschland zunehmend Strom importiert. Nachdem das Land in den Monaten Januar bis März noch einen Exportüberschuss von neun Terawattstunden (TWh) erzielte, kippten nach einem weitgehend ausgeglichenen April die Monate Mai bis Juli deutlich in Richtung Import.

Mit einem Saldo von 3,0 beziehungsweise 3,7 TWh waren der Mai und der Juni sogar die importstärksten Monate überhaupt in den Energy-Charts, die vom Fraunhofer ISE in Freiburg bereitgestellt werden. In der bisherigen Gesamtbilanz des laufenden Jahres gleichen Importe und Exporte sich noch aus.

In der Stromhandelsbilanz spiegelt sich einerseits die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke wider, denn dadurch reduzierte sich die hiesige Stromerzeugung um zwei bis drei TWh pro Monat. Andererseits ist die Entwicklung auch vom typischen jahreszeitlichen Verlauf geprägt. Denn das Winterhalbjahr ist für Deutschland traditionell sehr exportstark, während es im Sommer auch in der Vergangenheit schon Monate mit Importüberschuss gab.

Da die sommerlichen Importe aber nun deutlich gestiegen sind, könnte Deutschland erstmals seit 2002 am Ende des Jahres unterm Strich wieder ein Importland sein. Gleichwohl heißt das nicht, dass hierzulande die Kraftwerke fehlen. Die grenzüberschreitenden Stromflüsse ergeben sich nämlich in der Regel nicht aufgrund eines Mangels an Erzeugungskapazitäten, sondern aus der ökonomischen Logik heraus.

Wenn Strom im Ausland billiger ist, wird importiert

Wenn der Strom im Großhandel in Nachbarländern billiger ist und die Netzkapazitäten es erlauben, dann werden Kraftwerke im eigenen Land gedrosselt und es wird Strom importiert. Konkret hieß das im vergangenen Quartal, dass Deutschland vor allem in Dänemark, Norwegen, Frankreich und den Niederlanden Strom einkaufte, weil dort die Preise oft niedriger waren als hierzulande.

Dass Deutschland seine Kapazitäten in den letzten Monaten längst nicht ausnutzte, zeigt sich daran, dass die Stromerzeugung der fossilen Kraftwerke im zweiten Quartal auf den zweitniedrigsten Stand bisher fiel. Lediglich im zweiten Quartal 2020, das durch den Corona-Lockdown geprägt war, produzierten sie weniger.

Aus Sicht des Klimaschutzes kann man die Importe sogar positiv sehen. Denn mit Ausnahme der Niederlande verfügen jene Länder, die Deutschland zuletzt vor allem belieferten, über einen deutlich CO2-ärmeren Strommix: Dänemark durch seine Windkraft und Norwegen durch seine Wasserkraft und Frankreich durch seinen Atomstrom.

Mit welchem Vorzeichen die deutsche Strombilanz für 2023 enden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, denn auch in diesem Herbst dürften die Exporte wieder zunehmen. Ob am Ende ein Plus oder Minus steht, wird dann vor allem in einer Hinsicht relevant sein: Die jeweiligen Akteure werden die Bilanz als Symbol werten – im Jahr des Atomausstiegs.

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80 Kommentare

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  • Jetzt wird also aus den Nachbarländern Strom (ich nehme an auch Atomstrom) importiert? SPD und Grüne haben so ziemlich alles gründlich versägt. Stromexport, Wirtschaftentwicklung auf dem letzten Platz in der EU (auch unter allen Schwellen- und Industrieländern, selbst Russland - !!!! - hat eine höhere Entwicklungsrate), explosionsartiger Aufstieg der AFD, Hyperinflation etc. Und immer noch keine Einsicht, dass irgend etwas falsch läuft? Wofür werden die Regierungsmitglieder überhaupt bezahlt?

  • Zwei Maßnahmen sind aktuell sinnvoll:

    1) Sofortiger Stopp des Rückbaus der letzten Atomkraftwerke. Auch Gorleben sollte man nicht mit Salz zuschütten. Noch gibt es kein alternatives Endlager.

    2) Beginn der PLanungen zum Bau Europäischer Druckwasserreaktoren (ERPs).

    3) Beginn des Zertifizerungsprozesses moderner Kernkraftwerke (Small Modular Reactors). Das dauert nämlich länger als deren Bau.

    Mit diesen drei Schritten ist noch kein einziges Kernkraftwerke gebaut und in Betrieb genommen. Die Kosten sind ebenfalls überschaubar. Wenn der Wiedereinstieg unumgänglich ist, kann er aber bei entsprechender Vorbereitung in einigen Jahren relativ schnell erfolgen.

    • @Pi-circle:

      In wieviel Jahrzehnten wird der ERP fertig und wieviele Steuermilliarden hat er dann verschlungen ? Wer versichert den Reaktor ?



      Gorleben reaktivieren, Sie scherzen ?



      Wir brauchen Zeitnah regenerative Energie und nicht in 15 Jahren sauteuere Luftschlösser.

    • @Pi-circle:

      Gorleben hat man aus dem neuen Suchprozess herausgenommen weil man es nicht mehr für geeignet hält. Wollen sie dort wirklich hochradioaktiven Abfall endlagern?



      Und wie meinen sie wird eine Bevölkerung die schon gegen den Bau von WKA regelmäßig auf die Barrikaden geht reagieren wenn man in ihrer Nachbarschaft einen SMR oder EPR hochziehen will. Von den Folgen eines schweren Unfalls oder Terroranschlags will ich gar nicht erst anfangen.



      Und die tatsächlichen Kosten von Atomstrom sind derart hoch, dass diese Form der Stromerzeugung am freien Markt absolut chancenlos wäre und deshalb nur mit massiven Subventionen überhaupt möglich ist.

  • komisch, noch immer gibt es atom-strom- befürworter.



    unser hamburg-unser netz feiert dieses jahr zehnjähriges. es gibt in HH mittlerweile mehr windräder.



    der kampf gegen atomstrom+atomwaffen geht weiter.

    ich selbst kämpfe seit mehr als 50 jahren dagegen.



    ein gruß an die erfolgreichen whyl-bauern+bäuerinnen bzw. deren nachfahren, die als einzige ein akw verhinderten. im kaiserstuhl. prost auf die winzerInnen dort!



    der boden ist dort vulkanisch, einfach klasse für wein.

    • @Brot&Rosen:

      Laut Umfragen sind die Atomkraftgegner in der Bevölkerung mittlerweile in der Minderheit (ca.25%).

  • Die unbequeme Wahrheit ist, dass der Atomausstieg ein Fehler war. Die Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen hätte nur marginale zusätzliche Kosten erzeugt. Ob jetzt 130.000 Kubikmeter oder 230.000 Kubikmeter radioaktiver macht auch keinen Unterschied mehr, ein Endlager muss so oder so gefunden werden. Wir müssen so schnell es geht weg von Öl, Kohle Gas. Einerseits um das Klima zu schützen, andererseits um Verbrecherstaaten wie Russland oder Saudi Arabien den Geldhahn zuzudrehen.

    • @Bmit:

      Ach ja nochwas wir reden von 4-5% der deutschen Stromproduktion aus Atomkraft vor dem Abschalten. Damit hätten wir es den Verbrecherstaaten aber so was von den Hahn zugedreht.



      Sorry der Drop ist gelutscht, schauen wir besser nach vorne.

    • @Bmit:

      Funfact am Rande, wo glauben Sie dass die meisten Brennstäbe herkommen

    • @Bmit:

      Die unbequeme Wahrheit ist, daß auch brauchbares Uran ned vom Himmel fällt und gerne aus Rußland kommt.



      Es hat noch keiner der Kernkraftfreunde die Wismut ins Spiel gebracht,die wäre tatsächlich ergiebig. Liegt aber vermutlich zu nahe an Bayern...

    • @Bmit:

      Nein, der Fehler ist, dass wir nach wie vor so tun, als sei ewiges Wachstum auf unserem Planeten möglich. Quasi ein Naturgesetz! Mit weniger Energie auskommen? Undenkbar! Irgendwie werden wir uns schon an die Erderwärmung anpassen. Ohne KI, dicke Autos, Netflix, social Media, Flugreisen und Kreuzfahrten sterben wir an langer Weile! Sofort!

  • Zitat: ... Aus Sicht des Klimaschutzes kann man die Importe sogar positiv sehen. ... einen deutlich CO2-ärmeren Strommix: ... Frankreich durch seinen Atomstrom. ...

    Ich will das jetzt nicht ausschlachten, denn im Kern halte ich die Abschaltung dieser Kraftwerktypen mit ihrem Dual-Use für richtig.

    Aber grundsätzlich fände ich es gut, nach Alternativen zu den bisherigen Reaktortypen zu forschen. Nach Möglichkeit auch solchen, die unseren Atommüll wenigstens noch in Teilen verwerten könnten.

    • @insLot:

      Die Geschichte, dass der nächste neue Reaktortyp dann endlich all die Probleme der bisherigen löst erzählt die Atomlobby doch schon seit ihren Anfängen. Und was hat man da nicht schon alles an Typen und Versuchsreaktoren ausprobiert. Nur einlösen konnte man das Versprechen von der billigen, sauberen und sicheren Energie eben auch in Jahrzehnten und mit immensen Subventionen bislang nie.

  • In D kippt noch viel mehr.



    Das Vertrauen in politische Strukturen und die Verantwortung der Politiiker.



    Atlmstrom aus dem Ausland und Frackinggas aus den USA.



    Gentechnik auf dem Acker, Pestizideinsstz....

    • @H.L:

      Dröseln wir mal auf:



      -Windkraft aus Dänemark und Wasserkraft aus Norwegen ist kein Atomstrom.



      -Fracking muß nicht unbedingt umwelttechnisch problematisch sein, wird in Russland auch gemacht.



      -Gentechnik auf dem Acker? Kommt drauf an welche und wozu, der Einsatz dieser CRISPR-Cas9-Genschere ist jetzt nicht unbedingt was anderes als natürliche Mutationen.



      -Pestizideinsatz: Den sehe ich schon auch ziemlich kritisch…aber auch hier gilt: Welche Substanzen sind es genau, wie wirken diese, wie und wie schnell bauen sich diese Stoffe in der Umwelt wieder zu was ab usw.

  • Digital 4.0



    WO ist das im Bereich der Energiepolitik?



    Geschwafel von Politiker jenseits und im Bereich der Mitte, immer nur im Sinne, das machen wir schon immer so. Technologie offen, boo ey



    NEIN.



    Wir müssen intelligente Systeme errichten und weg vom 24 punkt 7.



    Wir können nicht immer alles zur Verfügung haben. wir müssen Verzicht üben lernen.



    Und die Kosten der Lasten gerecht verteilen. Ich hätte da Hunderte von Ideen ...



    Aber sind "wir, auch ich" alle bereit die Scham abzulegen und zu bekennen, dass auch wir, ich nicht darauf warten möchten, dass die anderen anfangen, sondern selbst den ersten Schritt gehen?



    matzinger

    • @Matthias Brennecke:

      Sorry, aber wir müssen nur sterben…und das sowieso, wie böse Zungen behaupten…

      Nicht falsch verstehen, ich lebe auch eher bescheiden und brauche allzu luxuriöse Dinge nicht…

      Aber Verzichtspredigten bringen uns nicht weiter und wirken angesichts der in ärmlichsten Verhältnissen lebenden Bevölkerung in den sogenannten unterentwickelten Ländern geradezu zynisch…

    • @Matthias Brennecke:

      Der erste Schritt zum Verzicht wäre sich aus dem Internet abzumelden. Im jahr verschlingt das Internet in Deutschland 13 Terrawatt Strom. Also zu ca. 50 % aus Gas und Kohle ezeugt.

      Dazu kommt der Strom der ausländischen Server wie Google und Co.

      • @Martin Sauer:

        Wobei diese 13TW ja nicht pauschal wegfallen würden. Man sollte also schon vorher klären ob es mit weniger Emissionen verbunden wäre die taz nicht online zu stellen, sondern jeden Tag von der Berliner Druckerei bundesweit per LKW auszuliefern, ob es weniger CO2 verursacht jeden Tag ins Büro zu pendeln als seine Arbeit vom Home Office aus zu erledigen, ... Und selbst das so viel gescholtene Streaming schneidet unter tatsächlichen Bedingungen gar nicht so schlecht ab wie vielfach kolportiert wird, weil die entsprechenden 'Studien' von einem - sagen wir mal - atypischen Setup (mobiles Internet, WLAN, Großbild-TV/Beamer) ausgehen.

    • @Matthias Brennecke:

      Wer verzichten will, soll es machen. Ich will es nicht.

      • @Sunnyday:

        Matthias Bennecke verzichtet nicht aui das Internet. Also meint er mit Verzicht andere.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Martin Sauer:

          "Das" Internet (aka Datenautobahn) macht unendlich viele Fahrten auf der echten Autobahn überflüssig (z.B. durch homeoffice).und dadurch werden große Mengen CO2 vermieden.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Matthias Brennecke:

      „wir müssen Verzicht üben lernen. [….]Ich hätte da Hunderte von Ideen ...“



      Hätte üben lernen können sollen gemusst. –



      Doch wir haben nix gewusst.



      (Sprache bleibt mir stete Lust. Völlig CO2-frei)

  • Der Beitrag sagt nichts über fehlende Kapazitäten. Nur der vermeintlich günstigere Preis des Atomstroms veränderte offenbar die Bilanz.



    Vermeintlich günstiger, weil der Staat = wir alle die Kosten der bis heute ungeklärten Entsorgung und die Folgen atomarer Verseuchung zu tragen haben.

    • @stadtlandmensch:

      AKWs konnten nicht sinnvoll heruntergefahren werden (blieben gleich teuer), so dass günstigere Preise nicht mitgenommen werden konnten.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @stadtlandmensch:

      „Der Beitrag sagt nichts über fehlende Kapazitäten.“



      Stimmt. Es ist eine reine Summenbilanz aller Energieträger und eine Erklärung der Marktmechanismen. Über die benötigten EE-Kapazitäten für den angestrebten Gesamtumstieg auf CO2-frei – incl. Verkehr (Fliegen, Schifffahrt usw.), Heizung, Industrie usw. steht da nix. Ein Hinweis würde Irrtümern vorbeugen.

    • @stadtlandmensch:

      Welche Verseuchung?



      Das Risiko ist besonders bei den deutschen KKW extrem gering.



      Und wir tragen auch gemeinschaftlich die Kosten für Rauchen, Saufen und Autofahren.

      • @u62:

        "Das Risiko ist besonders bei den deutschen KKW extrem gering."



        Wie kommen sie darauf? Das ist Technik die in den 70ern geplant und in den 80ern gebaut wurde. Sicherheitsmerkmale die heute als selbstverständlich gelten wie etwa ein Core Catcher gab es in keinem einzigen deutschen AKW. In den letzten Jahren dieser Technik wurden wir etwa Zeugen einer Notabschaltung in Krümmel wegen eines Trafobrandes, 20.000 teilweise komplett durch(!)gerosteten Fässern mit Atommüll in Brunsbüttel, ebenfalls dort eine - zum Glück - kleine Wasserstoffexplosion, eine RESA in Krümmel verbunden mit mehreren ausgefallenen Kühlwasserpumpen und geplatzen Rohren, ...



        "Und wir tragen auch gemeinschaftlich die Kosten für Rauchen, Saufen und Autofahren."



        Die Folgen eines Super-GAUs sind aber nicht tragbar. Im worst case müsste man größere Teile des Landes dauerhaft abschreiben, ein Massenexodus und Staatsbankrott wären wohl weitere Folgen.



        de.wikipedia.org/w...echnischen_Anlagen

  • Wer vernutzt den die ganzen Rohstoffe, den Strom, wer hat die Klimakatstrophe ausgelöst ?



    Schlagzeile heute in der Hamburger ZEIT-online:



    'Von Maschine ersetzt: Zukunft von Hunderten Arbeitern im Hafen ungewiss'



    Wem gehört die Welt, wer profitiert von Lieferketten, wer verkauft uns teure Autos, Gas, Diesel und Strom und kungelt mit der Politik ?



    Wir müssen VERZICHTEN lernen ohne diesen mörderischen Markt, den Lindner, Scholz und Habeck so wichtig finden.

    • @Dietmar Rauter:

      Wenn Sie verzichten wollen melden Sie Ihren Internetanschluss ab, verkaufen Ihr Smartphone und/oder Laptop, Tablet usw. Das spart viel Strom. Inernet usw. ist auch nur "Luxus".

      • @Martin Sauer:

        Geht es ihnen um sinnvolle Argumente oder darum Leute in einer online geführten Diskussion mundtot zu machen. Eine Smartphoneladung beträgt etwa 14 Wattstunden und hält rund zwei Tage (bei mir sind es drei bis vier), macht also eine mittlere Leistungsaufnahme von 0,00029 kWh oder weniger. Das sich so "viel" Strom sparen ließe scheint mir eine doch eher steile These.

    • @Dietmar Rauter:

      Wir können Technologie einsetzen, um unseren Lebensstandart fast (!) vollständig zu halten. Das hat schon der Club of Rome nicht berücksichtigt, weshalb dessen Vorhersagen sich in der Realität durchgängig nicht bewahrheitet haben Das setzt allerdings Kenntnisse auf den Ebenen Physik, Engineering/Technik, Ökonomie und Gesellschaft voraus. Dieses Gesamtpaket ist politisch bedauerlicherweise schwer zu verkaufen, da komplex. Und manch einer der, schon in Brockdorf dabei war, muss noch etwas dazu lernen oder wohl schlicht wegsterben.

      • @Nachtsonne:

        Nur werden die technologischen Effizienzgewinne idR durch entsprechenden Mehrkonsum wieder aufgefressen.

    • @Dietmar Rauter:

      Wenn wir das täten...wäre das Ergebnis überhaupt messbar?



      Da dafür keine technischen Voraussetzungen bestehen, ginge das genau so "wissenschaftlich"korrekt zu, wie beim Tempolimit.



      Hier differieren die wissenschaftlichen Studien dazu zwischen einer und elf Millionen Tonnen Einsparung. Was soll sowas denn überhaupt aussagen? Garnichts! Das ist ein kleiner Bruchteil des Geamtausstoßes



      Nun stellen Sie sich solche Berechnungen für den gesamten CO2 Ausstoß unseres Landes vor!



      Die Toleranz vom höchsten zum niedrigsten Wert der "Studien"ist sicher größer, als der mutmaßlich maximal eingesparte Wert.



      Hört sich halt gut an...das ist alles!

      Der Rest der Welt lacht sich tot über uns Deutsche, die 500Mrd € für eine untaugliche Energiewende ausgaben und zunehmend mehr CO2 als die meisten EU-Länder ausstoßt und seine Industrie wegen der höchsten Strompreise verliert.



      Ironie: Der Weggang spart genug ein!

  • Raus aus der Kernkraft, raus aus der Kohle, steigender Strombedarf für Verkehr und Heizung, Ausbau der Windkraft stockt, Gaskraftwerke zur Dunkelflautenüberbrückung werden nicht gebaut, Stromtrassen werden nicht gebaut, Energiepuffer im TWh-Bereich sind ökonomisch und technologisch nicht realisierbar. Kommt es da vielleicht zur Stromverknappung, steigenden Preisen, Abwanderung von Industrie, individuelle Mobilität nur noch für Besserverdiener und Unruhe in der Bevölkerung während man gleichzeitig die notwendige Energiewende total verkackt? Ich muss mir das von H. Habeck nochmal erklären lasssn.

    • @Nachtsonne:

      Mein Stromanbieter hat schon Strompreisreduzierung für den Herbst angekündigt.

      Geht da was schief im Narrativ?

  • aha, wir importieren jetzt also Strom aus dem Ausland weil der billiger ist während wir letztes Jahr wegen des teuren deutschen Atomstroms keinen Strom, importiereen mussten?? Oder wie ist die Logik hier? und dass der Fehlbetrag von 3,7 TWh etwa gleich der Kapazität der AKWs von 3 TWh ist, ist auch nur Zufall. Und, die Stromerzeugung der fossilen Kraftwerke ist wohl deshalb jetzt niedriger weil so viele davon stillgelegt worden sins. Alles in allem geht die Argumentation in dem Artikel an den Fakten vorbei. Wir bauen kapzität ab, ohne neue insbesondere Grundlastfähige aufzubauen. Schauen Sie sich doch mal das agorameter an, die fissilen Kraftwerke fahren nachts und bei Windstille hoch und gleichzeitig importieren wir dann am meisten. Schließlich möchte ich hier noch an di e25 bis 40 GW Gaskraftwerke erinnern die im Zuge der Energiewende geplant sind und die gebaut werden müssen, auch das wird derzeit gerne vergessen..

  • Der Importbedarf wird in den Wintern ab 2030 stark ansteigen. Die Kohlekraftwerke werden dann abgeschaltet, die Photovoltaikanlagen sind im Winter fast ein Totalausfall und wir sollen mit Strom heizen und Auto fahren. Wie soll das ohne einen starken Stromimport funktionieren? Ich glaube nicht, daß bis dahin genügend Gaskraftwerke gebaut werden.

    • @Martin17:

      Die Kohlekraftwerke in Deutschland können nicht abgeschaltet werden.

      Es ist gedacht, bis zu 50 neue Gaskraftwerke zu bauen. Investitionen in Kraftwerke werden über Betriebsstunden refinanziert. Die möglichen Investoren wissen: Gaskraftwerke sollen nur ein Übergangslösung sein. 50 Kraftwerke werden im schlimmstenfalls benötigt, meistens also schon nach Plan weniger in Betrieb sein. Möglichst soll kein Gaskraftwerk laufen. Wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgreich sein sollte, werden die Gaskraftwerke weniger benötigt. Wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht erfolgreich verlaufen sollte, werden große Stromverbraucher der Chemie und Metallurgie ihre Produktionen verlagern und die Gaskraftwerke werden weniger benötigt. Die CO2-Bepreisung soll steigen. Wasserstoff wird nicht billiger sein. Kann Strom im Ausland günstiger eingekauft werden - als hier mit Gas produziert - werden die Gaskraftwerke nicht genutzt. Häufig wird der Import aus dem Ausland günstiger sein. Aus Erneuerbarer Energien, Kohle, und Kernkraft. Es sind neue Kernkraftwerke in Europa geplant, die ebenfalls günstiger produzieren können. Kein Investor hat die Sicherheit, seine Investitionen in Gaskraftwerke je über Betriebsstunden zurückzuerhalten. Der deutsche Steuerzahler oder Stromkunde müßte die Gaskraftwerke auch dann bezahlen, wenn sie nicht in Betrieb sind. Viel billiger wäre es, bei den bestehenden Kohlekraftwerken CO2 abzuscheiden.

      In den letzten 10 Jahren wurden funktionsfähige Kernkraftwerke durch Kohlekraftwerke ersetzt. Durch diese Aktion wurde nicht gewonnen. Weder mehr Strom oder Umweltschutz, noch wurden Kosten gespart. Es wurde Anlagevermögen der Gesellschaft vernichtet und Betriebskosten wurden erhöht. Die deutschen Chemiestandorte krepieren gerade daran. Es wurde Wohlstand vernichtet. 2030 wird keine Regierung eine Wiederholung wagen oder das Geld haben um funktionsfähige Kohlekraftwerke durch noch zu finanzierende und im Betrieb teure Gaskraftwerke zu ersetzen.

      • @Donald Duck:

        Nein, Gaskraftwerke werden für eine erfolgreiche Energiewende viel mehr benötigt, nicht nur als Übergangslösung. Im Sommer wird Energie in Form von Gas gespeichert, im Winter bei Mangel an Wind und Sonne wieder verstromt. Andere saisonale Speicheroptionen sind im Augenblick nicht realistisch. Leider stimmt es, dass die Kraftwerke nur relativ wenige Arbeitsstunden haben und deshalb recht teuer sein werden.

  • Das ist genau mein Humor.



    Wir importieren Strom, welcher aus einem AKW importiert wurde, welches hunderte Störfälle im Jahr hat. Bei dem die außen Hülle 9000 Risse aufweist.



    Wenn das AkW in die Luft fliegt haben wir in Deutschland die Apokalypse.



    Die deutschen AKW's, die in top Zustand waren, wurden abgeschaltet.



    Es ist einfach nur geisteskrank.

    • @Sven Scherner:

      Die Deutschen AKWs waren nicht in Top-Zustand. Auch die hatten ihre "Haarrisse".

    • @Sven Scherner:

      Das haben Sie erreicht, meine Boomer-Eltern. Mein Grün-wählender, Monster-Jeep-fahrender, Pferde-haltender Papa ist heut' noch stolz drauf.

      Und weil wir es uns mit den Umweltschützern nicht verscherzen wollten, haben wir jüngeren, die wir um die Klimakatastrophe wussten und mehr für Naturschutz statt "mach Dir die Erde untertan und sammel dann stolz den Müll auf den die andren 'grünen' in den Wald geschleppt haben', nichts gesagt.

      Ich hab immer nur gesagt: "Um die Atomkraft mach ich mir keine Sorgen, die ist eh tot weil sie zu teuer ist".

      Und es wäre ja auch widersinnig gewesen _für_ Atomkraft zu protestieren, die Kohle war das Problem. Aber tja, die SPD war halt für Kohle, die CDU war das Feindbild der Umweltschützer obwohl die SPD der Natur immer viel mehr geschadet hat als die CDU und tja, die Grünen hams halt net an die Macht geschafft.

  • Strom wird importiert, wenn er im Ausland günstiger zur Verfügung steht als er hier im Inland produziert werden kann. Das ist gut. Schlecht ist, daß daraus folgt, daß die Stromproduktion hier häufig teurer ist. Wie sieht also die Zukunft aus? Mittags, wenn die Sonne scheint, wird Strom billig sein. Nachts, wenn Kohle- und demnächst noch teurere Gaskraftwerke laufen, wird Strom immer teuer sein. Wenn der CO2-Preis steigt, wird deutscher Strom nochmals teurer. Chemieanlagen sind auf einen gleichmäßigen Rund-um-die Uhr-Betrieb austariert. Sie können den teuren Strombezug nur durch Verlagerung ins Ausland vermeiden. Also: Tschüss Grundchemie! Ein paar Jahre später: Warum Produkte der Grundchemie importieren und hier weiterverarbeiten? Das geht doch viel günstiger an den neuen Standorten der Grundchemie... Tschüss weiterverarbeitende Chemie. Tschüss Know-How! Tschüss Steuern und Sozialbeiträge! Tschüss Wohlstand! Warum nicht auch z.B. Spritzguß dort ausführen, wo die zukünftigen Chemiestandorte sind? Tschüss Deutschland! Danke Jürgen, danke Angela, danke Robert!

    • @Donald Duck:

      Es geht um eine Menschheit, die auf ein und dem selben Planeten kollektiven Selbstmord begeht. Aus Habgier! Geld ist eine Fantasie. Nationen auch.

    • @Donald Duck:

      Bei Chemieanlagen Stromspeicher zu bauen könnte sich daher lohnen.

    • @Donald Duck:

      Kann noch ergänzt werden:



      Danke CDU;CSU;FDP für jahrzehntelange Blockade der Energiewende.



      Danke Söder für Blockade Netzausbau und Windkraft im schönen Bayern



      (weshalb Windstrom aus Norddeutschland abgeschaltet werden muß)



      Danke Merkel für Vernichtung der deutschen Solar- u. Windkraftindustrie.

  • 6G
    687478 (Profil gelöscht)

    Könnte man die Energieerzeugungsdebatte nicht abkürzen?

    Im Prinzip ist doch mit diesen 3 Punkten alles Nötige gesagt:

    1. Nordsee mit Offshore-Windkraft zupflastern.

    2. Alpen/Alpenvorland mit Solarkraftwerken zupflastern.

    3. Sehr viel mehr Stromtrassen zwischen Nord- und Süddeutschland sowie ins europäische Ausland.

    Das ist das einzig ökonomisch sinnvolle Patentrezept für uns.

    • @687478 (Profil gelöscht):

      Ja, das könnten wir. Wobei in allen Regionen Solar und Wind zusammen zu bauen effizienter ist: die ergänzen sich und so werden Leitungskosten reduziert.

    • @687478 (Profil gelöscht):

      Vattenfall hat eben den Bau des Windparks Norfolk Boreas gestoppt. Die Kosten laufen davon.

      • @Expat:

        Erneuerbare Energien die billigsten ever, ever.

        Vattenfall muss den Strom aus dem geplanten Windpark zu einem Festpreis weiter verkaufen. Jetzt steigen die Kosten für den Windpark und Vattenfall würde beim Stromverkauf Verluste machen. Also baut man nicht weiter.

        Und bei der deutschen Industrie soll es beim biligsten Strom überhaupt Festpreise geben. 6 Cent pro KwH. Subventionen über Subventionen. Beim Industriestrom, Wärmepumpen, E Autos usw. Wie meinte Herr Habeck mal so schön "Subventionen schaden der Marktwirtschaft".

    • @687478 (Profil gelöscht):

      Sie gehören ganz offensichtlich der Träumerfraktion an. Nehmen wir an Ihr Vorschlag würde umgesetzt: Wir blenden die ökologischen Folgen aus und verzehnfachen die Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee, das selbe machen wir mit Photovoltaik im Süden und für den Stromtrassenausbau heben wir sämtliche geltende demokratische Genehmigungsverfahren auf (nach chinesischem Vorbild) und ziehen tausende Kilometer Strippen quer durchs Land. Jetzt stellen wir uns vor es ist November. In ganz Mitteleuropa ist es seit Wochen nasskalt und bewölkt. Kein Sonnenstrahl und kein Lüftchen weit und breit, dass die geschlossene Wolkendecke auflockern würde. Strom für Wärmepumpen und Licht ist jetzt besonders gefragt kann aber aufgrund der witterungsbedingten Gegebenheiten nicht in ausreichender Menge produziert werden. Wie lösen Sie dieses Problem? PS. Auf Kohle, Gas und AKW aus dem Ausland dürfen Sie nicht zurück greifen.

      • 6G
        687478 (Profil gelöscht)
        @Klaus Kuckuck:

        „kein Lüftchen“

        Auf dem Meer gibt’s, klimatisch bedingt, immer Lüftchen.

        „im Winter“

        Infrarotstrahlung ist unabhängig von Bewölkung. Damit bekommst du selbst zappendusteren Tagen Strom aus der Photovoltaikanlage vom Dach deines (Miets-)Hauses! Sollte trotzdem Bedarf bestehen, wird der Strom halt bequem importiert, aus skandinavischen Wasserkraftwerken oder spanischen bzw. nord-afrikanischen Photovoltaikanlagen.

        • @687478 (Profil gelöscht):

          Der offshore produzierte Strom aus Wind unterliegt natürlichen Schwankungen. Der Klimawandel wirkt sich dazu noch negativ auf die Windverhältnisse zur Energiegewinnung aus. Bei bewölktem Himmel sinkt die Produktivität von Solarmodulen erheblich (stark bewölkt unter 10 %). Zwischen 16 Uhr und 8 Uhr produzieren sie von Dezember bis Januar auch bei wolkenlosen Himmel Null Strom. Und die auf der Nordhalbkugel lebenden Skandinavier werden uns deutsche Weltverbesserer nicht durch den Winter füttern können. Ihre Vorstellungen sind halt, wie bereits erwähnt, träumerisch.

          • 6G
            687478 (Profil gelöscht)
            @Klaus Kuckuck:

            „Bei bewölktem Himmel sinkt die Produktivität von Solarmodulen erheblich (stark bewölkt unter 10 %).“

            Festhalten können wir aber, dass eine Photovoltaikanlage selbst an Tagen ohne Sonne und im Winter Strom produziert. An bewölkten Tagen sind es übrigens 10-25% (an leicht bewölkten sogar 50%) und im Winter 30%!

            Für Interessierte: gruenes.haus/funkt...r-auch-im-schatten

            Das sind immerhin ca. 100 Watt pro Quadratmeter. Im Durchschnitt hat in Deutschland ein Privathaus ca. 100 Quadratmeter Dachfläche. Pflastern Sie sich als Ihr Dach mit Solarpanels zu, dann erzielen Sie selbst bei Bewölkung 10 kW/h. So viel werden Sie sogar kaum selbst verbrauchen, selbst wenn Sie die in mehreren Zimmern eine Klimaanlage sowie die üblichen Haushaltsgeräte betreiben würden!

            „Die Siandinavier“ müssten uns dann ebenso wenig „durch den Winter füttern“ wie die Spanier oder Nordafrikaner. Wir können nämlich unsere eigenen Kraftwerke dort bauen, um den dortigen Markt zu bedienen und darüber hinaus Strom zu exportieren. Mehr als genug Finanzkapital ist in Deutschland jedenfalls vorhanden, und ebenso die Expertise.

            • @687478 (Profil gelöscht):

              Nur haben nicht alle Leute eigenheime in deutschland um ihrr dach mit Panelen zu belegen. und bei älteren Dächern/Häusern bräuchten sie oft eine Dacherneuerung um die "zuzupflastern". Und zuletzt, die gibt es nicht umsonst, die müssen erst einmal vorfinanziert werden. Zusätzlich zu den Wärmepumpen, Dämarbeiten usw.

              Sollte mir jemand 100 qm2 Panele, Speicher, Kabel und Dacherneuerung schenken, nehme ich Ihren Vorschlag gerne an.

              Ohne Dacherndeuerung sind das für Solarstrom schon 50000 € Kosten.

              Und für den Winter benötigt man dann zusätzlich Strom vom Versorger.

              • 6G
                687478 (Profil gelöscht)
                @Martin Sauer:

                “Sollte mir jemand 100 qm2 Panele, Speicher, Kabel und Dacherneuerung schenken”

                Fragen Sie Herrn Lindner doch mal, der hat nämlich derzeit einige Milliarden zu verschenken - wenn auch nur an Unternehmer bzw. deren vermögende Eigentümer.



                -



                Ansonsten habe ich bisher keinen Einwand lesen können, der dem Dreiklang von norddeutschem Offshorewindstrom, süddeutschen Solarstrom und europäisch-nordafrikanischen Stromimporten etwas Substanzielles dagegenhalten könnte.



                -



                Einfach mal zusammen mit der EU dieses Patentrezept gegen Widerstand von den Fossilen und deren Aktieninhaber durchsetzen, und dann wäre eine Baustelle schonmal gelöst.



                -



                Und ehe ich’s vergesse, mit einer Geldanlage in Erneuerbare kann jeder seinen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten und Dank Beteiligung an systemrelevanter Sachwerte sich auch noch seine private Vorsorge sichern.

    • @687478 (Profil gelöscht):

      Und im Winter?

  • Grüne Träumereien



    Ich finde die Abschaltung der AKW prinzipiell richtig, aber auf 3-5 Jahre mehr wäre es mir nun auch nicht mehr angekommen.



    Ich finde den Ausstieg aus der Kohle richtig, wenn aber die Alternative Frackinggas heißt, welches eine noch schlechtere CO2-Bilazn als Kohle hat, dann ist LPG keine Alternative.



    Ich finde die Heizungsverordnung aus Umweltsicht prinzipiell richtig, doch ist sie so gar nicht machbar. Es fehlt an Handwerkern, an lokalen und überregionalen Leitungskapazitäten und am sauberen Strom. Mal ganz davon abgesehen, dass es sich viele gar nicht leisten können.



    Unsere Kohleschächte schließen und Kohle aus Afrika und Südamerika kaufen ist auch Hirnrissig.



    Der nächste Winter wird sehr spannend. Ich prophezeie einen starken Anstieg an CO2-lastiger Stromerzeugung.

    Die Grünen mögen es gut meinen, aber der Schuss geht nach hinten los.



    Heizen wird zum Luxus werden. Erst denken, dann handeln, werte Grüne.

    • @Rudi Hamm:

      Die einzige Träumerei ist zu glauben, es hätte jetzt noch eine Möglichkeit gegeben die AKWs 3-5 Jahre länger laufen zu lassen.

      Das hätte man vor 10 Jahren beschliessen müssen.

      Den Atomausstieg verkackt hat die CDU-FDP als sie auch dem Atomausstieg ausstieg, den Ausbau der Erneuerbaren aktiv sabotiert hat und dann 2011 aus populistischen Gründen wieder auszusteigen und voll auf Kohle setzte. Gleichtzeitig haben die CSU-Granden, den Netzausbau torpediert.

      Sicher, die Grünen gehören PR-mässig nicht zu den hellsten Kerzen auf der Torte, aber so richtig verkackt wurde das Ganze von den Merkelschen Bundesregierungen.

    • @Rudi Hamm:

      "Erst denken, dann handeln"???



      Im Jahr 2000 handelte die damalige Bundesregierung den Atomkonsens mit der Energiewirtschaft aus, der Bundestag stimmte den Ausstieg 2002 zu.



      Seitdem wurde die nachhaltige Stromerzeugung sabotiert.



      Weder gibt es ein Stromnetz das den Strom dahin transportiert wo er benötigt wird, noch war es, bis vor kurzem, wirtschaftlich den erzeugten Strom zu speichern.



      Also werden jährlich 800 Gigawattstunden Strom erzeugt, den Erzeugern bezahlt, die aber niemals bei den Verbrauchern ankommen.



      Heizen wird Luxus?



      Wer setzt denn auch hier seit Jahrzehnten auf den Import und somit auf Abhängigkeit, von Energie aus dem Ausland?



      Wir sind Weltmeister im wegwerfen. Warmes Wasser? Ab damit in den nächsten Fluss!



      Wärmetauscher gibt's seit 1000 Jahren, da könnte locker die Energie aus dem Abwasser verwendet werden.



      Das Buch in Kombination mit Solarthermie, funktioniert auch im Winter, und niemand friert.



      Warum gibt's noch kein Kühlschrank mit eingebauten Kühlakkus?



      Der kühlt dann wenn der Strom günstig ist und Stromausfall ist auch kein Problem!



      Kühlakkus kenne ich seit den 1960er Jahren und den Strompreis per Internet an den Kühlschrank zu übertragen ist auch kein Problem. Die Technik gibt's auch schon länger als den Beschluss zum Atomausstieg.

      Die Grünen handeln, endlich und zum Glück!



      Alle anderen Parteien haben das Denken und das Handeln in den letzten Jahrzehnten verpennt!

      Die Grünen ist wirklich die letzte Partei die Schuld an der derzeitigen Situation trägt.

      • @Zwackelmann:

        Ja, der Atomausstieg wurde vor Jahren von der "Merkelregierung" beschlossen. Nur ist die "Ampel" gar nicht an diesen Beschluss gebunden. Erst Recht nicht die Abgeordneten (Gesetzgeber) des Bundestages.

      • @Zwackelmann:

        Während der "Merkelregierung" wurde der CO2 Ausstoss in Deutschland um 37 % gesenkt. Wie auf der UN Klimakonferenz vereinbart. das ist natürlich "nichts".

      • @Zwackelmann:

        Wie, die Enerwende kostet doch mehr als eine Kugel Eis pro Monat und die CDU ist alleinig Schuld am Scheitern? WOW! Wenn Sie wenigstens geschrieben hätten, dass das billige Gas aus Russland zur Überbrückung der Dunkelflauten jetzt nicht mehr zur Verfügung steht und damit did Grundvoraussetzung für die Realisierung des ursprunglichen Vorgehens nicht mehr gegeben ist. Trotzdem halten die Grünen am Atomausstieg fest. Wenn die Randbedingungen sich ändern, muss man flexibel Reagieren. Ideologie hilft da nicht weiter.

        • @Nachtsonne:

          Die Deutschen AKWs weiterzubetreiben hätte Neukäufe von Brennstäben und eine Neuprüfung der schon seit Jahren aus dem Wartungszeitraum rausgefallenen Kraftwerke gebraucht.

          Für die Kosten können effektiver Wind- und Solarenergie ausgebaut werden.

      • @Zwackelmann:

        "Alle anderen Parteien haben das Denken und das Handeln in den letzten Jahrzehnten verpennt!"



        Leider AUCH wahr.

      • @Zwackelmann:

        Legen Sie doch einfach Kühlakkus in den Kühlschrank. Sie können auch nicht ganz gefüllte Wasserflaschen aus PET verwenden. Beitrag zur Energiewende allerdings Null - bitte den Primärenergiebedarf einer Industrienation ins Verhältnis zum Energiebedarf für Kühlschränke setzen.

    • @Rudi Hamm:

      Der Ihnen gewogene Grieche, der gerade auf den Folgen intensiven, mehrere Jahrzehnte dauernden Nachdenkens gegrillt wird, wird Ihnen zustimmen ...

  • Nach der dargestellte Logik für den Import billigen Stroms aus dem Ausland



    müßte beim Export des deutschen Stroms die Produktion des Stroms in N, F u. Dä



    in den Wintermonaten teurer als im Sommer sein, warum wäre interessant

    • @Hubertus Behr:

      Ja, es ist mitnichten so, dass wir für alle Exporte bezahlt werden. Teilweise müssen wir dafür zahlen, dass das Ausland uns unseren überschüssigen Strom abnimmt, wenn gerade durch Starkwind zu viel davon da ist.

      • @Sunnyday:

        Wer bezahlt dafür, dass der Strom durch Starkwind abgenommen wird, wenn dieser einfach abgeregelt werden kann? Sind es nicht eher die Kohlekraftwerke, für die das Runterfahren teurer ist, als für die Abnahme ihres Stroms zu bezahlen?

      • @Sunnyday:

        Wir können jederzeit Windkraftwerke runterfahren, und tun das auch regelmäßig.

    • @Hubertus Behr:

      Es ist in den Ländern nicht teurer. Unser Strom ist billiger, da wir dann zu viel haben. Oder so gesprochen: In dieser Zeit ist der Strom in N, F und Dä teurer als in Deutschland. Das sagt erst Mal nichts über den konkreten Preis.

    • @Hubertus Behr:

      Im Herber/Winter/Frühling ist unser Strom einfach sehr billig. Also eigentlich immer dann wenn Wind weht. Sobald die erneuerbaren den Strombedarf alleine decken ist der Preis quasi null, da immer das teuerste Kraftwerk den Preis setzt (Merit-Order). Im Sommer ist aber oft flaute und die fossilen Kraftwerke setzen den Preis und dann wird der billigere Atomstrom importiert.

  • Französischen und Schweizer Atomstrom zu importieren ist trotzdem verlogen.

    • @Aldi Wolf:

      Nur bedingt.



      Der Atomausstieg wurde hier ja schon vor Jahren beschlossen, in dem irrigen Glauben, dass man mit Gaskraftwerken dafür sorgen kann, dass Solarenergie aus dem Boden schießt.



      Hätte durchaus so klappen können. Die Argumente, dass Gaskraftwerke sich einfacher runterregeln lassen als Atomkraftwerke sind nciht von der Hand zu weisen. Man muss die regenerative Energie bloß dann auch energisch fördern und sowohl bei der Erezugung als auch beim Handel drauf achten, dass die Gaskraftwerke auch wirklich runterfahren.



      Hat nicht geklappt, eine neue Mannschaft hat übernommen und die stand vor Atomkraftwerken, deren Wartung lange Zeit ausgesetzt war, die zum Wechsel der Brennstäbe hätten runtergefahren werden müssen, und bei denen in den Sternen stand, ob sie überhaupt je wieder angegangen wären. Nich tzu vergessen, das ganze war zeitgleich mit einem französischen Strommangel, weil deren Wartungsarbeiten ein mehrfaches der veranschlagten Zeit erfordert hatten.

      • @Herma Huhn:

        > in dem irrigen Glauben,

        … dass die späteren Regierungen nicht die zeitlich laufenden, als notwendig bekannten Maßnahmen blockieren¹ und damit die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten steigern wüden.

        ¹: Solarausbau 2011 sabotiert — der Rösler-Absturz. Windkraftausbau 2019 sabotiert.