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28.11.2024 , 07:32 Uhr
Es gab vor den o.g. Frauen eine Gewissheit, Frauen seien nicht rechts oder gar rechtsextrem? Edda Schmidt und Ursula Haverbeck waren schon rechtsextrem (Nazis!), da hat Frau Meloni noch nicht gewusst, wie Duce buchstabiert wird.
zum Beitrag18.11.2024 , 09:59 Uhr
Aus verschiedenen Gründen (mangelnder Alpha-Status, Marktverfügbarkeit und Preis/Leistungsverhältnis von Vintagekarossen, Zuverlässigkeit, fehlende Möglichkeit zum Leasing etc.) würde der alte Porsche oder Lotus Elise hier keine wirkliche Alternative darstellen.
zum Beitrag14.11.2024 , 10:41 Uhr
Nehmen wir mal den Begriff Nazi im vielleicht etwas ungenauen, nicht wissenschaftlich präzisen Sprachgebrauch als Kurzform von Neonazi an: Erwiesenermaßen gab und gibt es Leitfiguren, Mitglieder, Mitarbeiter:innen und Gruppierungen in Partei sowie ihrem Um- und Vorfeld, die genau das sind. Und es gibt Mitglieder, die vielleicht keine praktizierenden Nazis sind, aber sich bewusst in einer Partei mit solchen aufhalten, unter der Ägide der sehr einflussreichen Person eines Neonazis namens Ladig oder Höcke.
Da kann mensch noch soviel lavieren und relativieren. Was watschelt und quakt wie eine Ente...
zum Beitrag30.10.2024 , 21:32 Uhr
Früher gab es auch kein Bachelor-/Master-Sytem mit Fokus auf Regelstudienzeit. Semesterferien sind nicht nur dem Namen nach nur noch "vorlesungsfreie Zeit". Sie sind gefüllt mit Hausarbeiten, Praktika und dem Erstellen der entsprechenden Portfolios. In Bremen war es früher Mercedes, wo Studis quasi ihr Semester in wenigen Wochen finanzieren konnten. Geht so nicht mehr, weil Benz nicht mehr so steueraparend einstellen kann und es deshalb nicht mehr tut. Fazit: Was Studieren angeht, war es früher besser.
zum Beitrag29.10.2024 , 09:13 Uhr
Dass dieses Gesetz so zustande gekommen ist, ist toll und ein Fortschritt für alle davon Betroffenen hin zu etwas mehr Normalität. Es ist aber wohl mehr ein Erfolg lang anhaltender Lobbyarbeit der entsprechenden Verbände denn der Weisheit und Güte der regierenden Parteien. Leider ist die Tatsache, dass dieses Gesetz als Leuchtturm des Erreichten der Ampel herausragt auch ein Zeichen, dass die Strategie des Durchdringens der Faktoren der gesellschaftlichen Anerkennung durch den Neoliberalismus funktioniert. Identitätspolitik (wohlweislich ohne - pfui! - Klassenidentität) und Anerkennung ersetzt faire Löhne und Verteilung, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe. Denn mit diesen Gütern geht leider es weiter deutlich bergab.
zum Beitrag28.10.2024 , 10:22 Uhr
Ich vermute mal, dass sie mit ihrem Einkommen, dass Brutto nicht das Netto einiger erreichen dürfte, nicht gemeint sind.
zum Beitrag28.10.2024 , 08:23 Uhr
Natürlich geht es bei Fragen der Gerechtigkeit um Klasse. Natürlich ist das ein wichtiger Aspekt bei Gestaltung von machbarer Klimapolitik. Jetzt bräuchten sie noch so etwas wie organische Intellektuelle. Die fehl(t)en allerdings allen linken Parteien. In den Kohl-Jahren waren die Grünen ja trotz allen Desinformationen, die in diesem Forum immer wieder mal gestreut werden, einmal so etwas wie links. Allgemein ist auffällig, wie auch im taz-Forum etliche rechte Talking-Point-Wiederholer:innen den Luftraum gekapert haben. Sie setzen die unselige Arbeit der neoliberalen bis neurechten Publikationen hier fort. Die Rechten haben Gramsci offenbar besser verstanden als die Linken.
zum Beitrag08.10.2024 , 11:22 Uhr
Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung und Vermögenssteuern ist nicht nicht das gleiche Spiel, es ist nicht dieselbe Liga, es ist nicht einmal derselbe Sport!
zum Beitrag08.10.2024 , 11:18 Uhr
Da bin ich wirklich neugierig. Könnten sie diesen Zusammenhang bitte einmal erklären?
zum Beitrag04.10.2024 , 22:09 Uhr
Eine linkere Mitte als vermutet, Vernunft im öffentlichen Diskurs... Das ist schon erstaunlich.
zum Beitrag26.09.2024 , 07:55 Uhr
Es soll Menschen geben, die die Wahl ihrer Arbeitstelle aus anderen Gründen und nach anderen Kriterien als der Wahl einer angenehmen und kurzen Anreise treffen müssen.
zum Beitrag19.09.2024 , 12:09 Uhr
Julius Cäsar: "Glaube nicht alles, was Du im Internet liest."
zum Beitrag17.09.2024 , 12:49 Uhr
In unser aller zukünftigem Interesse sollten Menschen auch dumme Dinge denken und sagen dürfen. Es gibt rechtliche Rahmenbedingungen, es gibt das Recht von Veranstalter:innen, Dinge nicht stattfinden zu lassen, mensch kann seine gegenteilige Meinung herausschreien, auf Schilder schreiben, publizieren. Aber bei alldem sollten Menschen sich immer befragen, ob es ein allgemeingültiges Gesetz sein sollte, dass Einzelne nicht einem Strafgesetz, Volksverhetzung o.ä., zuwiderlaufende Aussagen nicht tätigen dürfen.
zum Beitrag16.09.2024 , 11:52 Uhr
Wahrscheinlich, weil das Einkommen einer Abgeordneten naturgemäß deutlich höher ist als das der meisten Mitglieder der Partei. Und weil es Bestandteil der Fraktionsvereinbarung der LINKE ist.
zum Beitrag04.09.2024 , 13:02 Uhr
"Umweltschutz ist Heimatschutz", damit wirbt u.a. der III.Weg. Will sagen: Auch Umweltaktivist:innen können Faschos sein und damit kein bisschen besser als andere Faschos. Darauf hätte mit der Erwähnung dieser Vergangenheit natürlich nochmal aufmerksam gemacht werden können.
zum Beitrag23.08.2024 , 10:50 Uhr
Durchschnittliche Vermögen und Einkommen sagen isoliert wenig über Gründe und Strukturen aus. Ebenso wie selektive Daten in einem Meinungsbeitrag Hinter den Vermögen mögen jahrzentelange Facharbeiter:innenbiographien liegen, vielleicht aber auch Erbschaften. Erbschaften sind ohnehin ungleich verteilt, große Erbschaften gibt es im Osten fast gar nicht. Das Thema ist wichtig, mehr Gleichheit und Teilhabe mehr als wünschenswert (die revolutionäre Morgenröte sehe ich leider nicht am Horizont). Nur scheint mir das Thema nicht angemessen für einen Kommentar, sondern für einen recherchierten Beitrag.
zum Beitrag05.08.2024 , 13:40 Uhr
Sich in so einem Umfeld öffentlich gegen Rassismus zu bekennen ist ist unglaublich wichtig. Aber eben auch mutig, siehe die Heimwegbegleitung, dies das nach sich zog. Ja, Rechtsextremismus gibt es überall, aber das Maß, in dem dies in die breite Bevölkerung eingeschrieben ist, sich Faschos so sicher im öffentlichen Raum fühlen, variiert deutlich.
Übrigens: Drum and Bass, nicht Base. Auch wenn es nahezu Homophone sind.
zum Beitrag28.06.2024 , 08:17 Uhr
Aus sicherer Quelle, nämlich eigener Anschauung, weiß ich, wie umfangreich schon der Aufwand ist, ein Gesetz in eine Verwaltungsanweisung oder auch nur eine fachliche Mitteilung zu "übersetzen". Einen Gesetzestext zu formulieren, der kein übergeordnetes Recht bricht uns auch sonst der Form genügt, ist mehr als der Aufwand, ein paar Tage ein paar Anwält:innen zu engagieren. @ Suryo: Genau, eigentlich müsste es nach erfolgter Volksinitiative Aufgabe des REssorts oder der Senatsverwaltung sein, den gefundenen "Gemeinwillen" in Form eines Gesetzes zu bringen. Eine solche Initiative sollte, normativ betrachtet, eine plebiszitäre Ergänzung der repräsentativen Demokratie sein. Und genau die Organe dieser Repräsentation besitzen das Wissen und die Ressourcen, diesen Willen in Gesetzesform zu gießen.
zum Beitrag27.06.2024 , 13:18 Uhr
Bei der vorliegenden Sachlage muss mensch wohl konstatieren, dass die entsprechenden Vorschriften mit der binären Trennung zwischen Gesetzgebung qua Volksini und punktuellen Beschlüssen eine erhebliche Asymmetrie schafft. Gesetzgebung ist eben ein extrem kompliziertes, Ressourcen erforderndes Verfahren, wie das Scheitern des einen oder anderen Gesetzes, das von "Profis" ausgearbeitet wurde, zeigt. Diese Ressourcen können die eine Volksinitiative Betreibenden wohl nur in den seltensten Fällen mit- und aufbringen. Insofern könnte dieses Verfahren als basisdemokratisches Feigenblatt bezeichnet werden.
zum Beitrag17.06.2024 , 15:35 Uhr
@Relativistis in der Kommentarsektion
Ja, auch andere Autos wären potentiell tödlich, Ja, ein Bulli wiegt viel. Aber: Die nötige Motorisierung um von einer Ampel zur nächsten solch eine Geschwindigkeit zu erreichen, haben in der Masse weder Kkeinqagen noch Bullis. Auch andernorts erwähnte 38 PS-SUV (Lada Niva) nicht.
zum Beitrag14.06.2024 , 11:34 Uhr
Anemoia ist ja auch durchaus ein Ding heute, also wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal. Die 90er/Nullerjahre erleben ein modisches/kulturelles Comeback, wenn auch arg stilisiert. Der Mullet als zeitgemäßer Vokuhila... Wie das mit solchen Trends halt läuft. P.S. Die Turtles gibt es als Serie und filme in verschiedene Iterationen in verschiedenen Generationen.
zum Beitrag19.05.2024 , 10:51 Uhr
Die Vorsitzenden dws BSW verkündete auf dem II. Parteitag der Plan wurde übererfüllt. Das hat leichte Aktuelle Kamera-Vibes... Nun frage ich mich noch: Ostdeutsche im ÖD, fördern oder fördern?
zum Beitrag16.05.2024 , 16:05 Uhr
Der Untertitel führt in die Irre. Auch, dass Großstädte an einem Substitut für Crack arbeiteten klingt komisch. Das ist wohl eher eine Frage der Forschung, da es m. W. allgemein kein Substitutionsmittel für Kokain und seine Derivate gibt. Extrem niedrigschwellige Angebote sind gut, grundlegendste Gesundheits- und Selbstsorge für die User sind wichtig. Das Problem, dass Crack Menschen völlig von sich und der Gesellschaft entfremdet, löst das nicht.
zum Beitrag16.05.2024 , 08:03 Uhr
Ich denke doch, Landolf "Bernd" Ladig wird diese Losung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Kenner und epigonalem Verfasser nationalsozialistischen Schriftgutes nicht unbekannt gewesen sein.
zum Beitrag23.04.2024 , 15:01 Uhr
Mal an die Meinungsfreiheit-Rufer:innen: Meinungsfreiheit ist nicht die Verpflichtung, alle Meinungen in Talkshows oder auf dem Panel vorzuhalten. Es gibt ja immer noch den Marktplatz oder das geneigte Internetforum auf dem Menschen so ziemlich alles von sich geben können. Oder in der Kneipe. Wo auch immer. Als Flugblatt, wenn es sein muss. Und wenn mensch dann nicht eingekerkert wird, dass nennt sich Meinungsfreiheit.
zum Beitrag04.04.2024 , 07:39 Uhr
Genau hier liegt das Problem: Die Coronapandemie war ein Katalysator, der einfach die (Ab-)Spaltung derer beschleunigt hat, die sich Populismen anschließen, weil sie in einer komplexen Welt einfache Antworten wollen. Und sie hat denjenigen ein Sprungbrett beschert, die hierin eine Anschlussfähigkeit an Verschwörungsideologien gesehen und für sich nutzbar gemacht haben. Die Lage in der Pandemie war hochkomplex, ohne Präzedenz in einer so hochdifferenzierten Gesellschaft. Die volatile Daten- und Faktenlage war selbst für die jeweils in ihren Bereichen spezialisierten Wissenschaftler:innen schwer zu bewältigen. Wie jetzt eine differenzierte Aufarbeitung jene, die Populismen Glauben schenken wollen, befriedigen oder gar von diesem Glauben abbringen sollte, will sich mir nicht erschließen. Es wird sicher eine interne Aufarbeitung, Lerneffekte in den Organisationen gegeben haben und geben, die hier planerisch, gestalterisch agiert haben, i.e. RKI und PEI.
zum Beitrag28.03.2024 , 15:01 Uhr
Ein Bild eines Golf I in Originalzustand wäre vielleicht passender gewesen denn ein Tuning-Modell.
zum Beitrag26.03.2024 , 13:08 Uhr
Und weil das bisher so gut geklappt hat, gab/gibt es eine hohe Anzahl an körperlich und seelisch sich am Ende befindlicher Personen nach vielen Jahren der Arbeit in der Pflege? Vielleicht braucht es hier ein Umdenken, wie in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft auch.
zum Beitrag07.03.2024 , 13:18 Uhr
Die "Starthilfe" wäre isoliert betrachtet eine gute Idee, wenn Sie wirklich frühzeitig flösse. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass allein das Aufbringen des ersten Semesterbeitrags ein Problem darstellt, wenn mensch aus dem Bezug von Leistungen nach dem SGB II kommt. Wenn erst die Imma vorgelegt werden muss... nah. Flankiert durch nicht stattfindende Anhebung des BAföG-Satzes mutet das Ganze wiederum an wie ein böser Scherz. Ein scharfes Feigenblatt, dass die soziale Spaltung weiter vorantreiben wird.
zum Beitrag26.01.2024 , 08:49 Uhr
Spannend wäre auch, zu wissen, woher diese Gelder kommen. Die werden ja höchstwahrscheinlich nicht aus Kurths persönlicher Schatulle stammen?
zum Beitrag23.01.2024 , 09:19 Uhr
Natürlich geht es hier um eine Selbstvergewisserung. Ein Effekt ist aber auch, dass die vielzitierte schweigende Mehrheit zumindest in Teilen zeigt, dass sie nicht die ist, als die sie von rechten Kräften gerne argumentativ in Stellung gebracht wird. Einer größeren Zahl von Menschen scheint bewusst zu werden, wie präsent, selbstwirksam und einflussreich die rechte Blase geworden ist. Vor einigen Jahren war der Gegenprotest gegen die "Kandel ist überall"-Montags-Fünf-Minuten-Hass-Treffen der AfD und Unterstützer:innen sehr, sehr viel kleiner. Die Demos in Zusammenhang mit den Berichten von Correctiv haben als anekdotische Evidenz in meinem Erleben zu folgender gestriger Szene geführt: Zwei biertrinkende Handwerker im Zug echauffierten sich über "die da oben", über kriminelle Ausländer (Kollege Ali erhalte trotz jahrelangem Arbeiten keine deutsche Staatsbürgerschaft). Sie kamen aber trotz allem zu dem Schluss, die AfD können mensch nicht ums Verrecken wählen. Es dürfe nie wieder soweit kommen, dass Menschen "abgeholt werden".
zum Beitrag11.01.2024 , 11:52 Uhr
Dieser Tarifkonflikt zeigt wunderbar, wozu Verkürzungen der Arbeitszeit im produktiven und verdichtbaren Bereichen der Dienstleistung von der Arbeitgeber:innenseite gerne angenommen wurden und hier eben nicht taugen: zur Verdichtung von Arbeit und mindestens gleichbleibender Produktivität in weniger Zeit bei verringerten Lohnzuwächsen (hierzu empfehle ich veschiedene Veröffentlichungen von Vobruba aus grauer Arbeitskampfvorzeit). Dieses Spielchen ist bei Lokführer:innen "leider" so nicht möglich.
zum Beitrag08.01.2024 , 13:58 Uhr
Also, hier vor meinem Fenster fahren die Traktoren den gesamten Tag auf und ab. Um die Ecke in der Bremer Überseestadt fand die zentrale Kundgebung statt. Eine nicht geringe Anzahl der Fahrzeuge führt die Fahne der völkischen Landvolkbewegung sowie auch Schilder mit der Aufschrift "Einsatzgruppe Hektar", teils mit Zahnrädern und Ähren. "Die Ampel muss weg" und "Gegen das eigenen Volk". Da muss anscheinend gar nicht so viel unterwandert werden.
zum Beitrag04.01.2024 , 13:42 Uhr
Frau Esken und die NPD? Das mag ich nicht glauben!
zum Beitrag14.12.2023 , 09:57 Uhr
Die Begriffe Femizid und Ehrenmord sind beide auf ihre Weise problematisch und sinnvoll zugleich, je nachdem, welche Analyse oder Aussage ich treffen möchte. Femizid als Oberbegriff für Morde, die an Frauen aufgrund ihres Frauseins verübt werden, Ehrenmord alsKategorie dessen. Bei aller Achtung vor AntiRa-Ansätzen bleibt für Adressierung von Problemen oder möglicher Täter sowie möglicher Prävention eine Notwendigkeit der Binnendifferenzierung. Sollte sich ein besseter Begriff für diese Kategorie von Taten finden, wäre das wünschenswert. Sich jedoch auf ein kulturbefreites Patriarchat als Ursache berufen zu wollen, um ja niemensch zu diskriminieren, verbleibt leider im unterkompkexen Raum; weder für Analyse noch Prävention ist damit etwas gewonnen.
zum Beitrag08.12.2023 , 09:00 Uhr
Man beachte die Adverbien "bald" (oben) und "derzeit" (in ihrem Zitat), die auf unterschiedliche Zeitpunkte hinweisen.
zum Beitrag07.12.2023 , 10:35 Uhr
Also, ich gehöre zu diesen Menschen, die Einkommenssteuer und Sozialabgaben zahlen. Und ich bin für den Sozialstaat, für höheres Bürgergeld und vor allem für höhere Löhne. Übrigens zahlen alle Menschen Steuern, namlich zumindest MwSt.; je niedriger das Einkommen, desto mehr im Verhältnis zu höheren Einkommen, da das gesamte zur Verfügung stehende Einkommen in den direkten Konsum fließen muss. Wessen, derer, die in Budgetverantwortung sind, Klientel die Bürgergeld-Empfänger:innen sein sollen, will mir nicht einfallen. Stattdessen sehe ich eine deutliche Umverteilung auf dem Rücken sowohl derer, die die Einnahmen des Staates aus Einkommenssteuer generieren, als auch derer, die als Reservearmee des Kapitalismus die Verhandlungsmacht der Lohnabhängigen schmälern müssen und somit die Löhne gering gehalten werden können.
zum Beitrag29.11.2023 , 14:33 Uhr
Ob Herr Ofarim jüdisch ist oder nicht, ist bei der Betrachtung doch völlig irrelevant. Im Positiven wie im Negativen, wenn mensch so sagen will. Die Art der Falschbeschuldigung ist relevant und dazu angetan, Beschuldigten schweren Schaden zuzufügen. Aus seinem Jüdisch-Sein eine Entschuldigung oder besondere Schwere der Schuld abzuleiten ist gänzlich unsinnig.
zum Beitrag29.11.2023 , 08:47 Uhr
Ich empfinde den Ruf nach dem Staat als Ordnungsmacht auch als problematisch. Aber vielleicht hoffen Menschen immer noch auf einen gewissen antifaschistischen Grundkonsens; zudem sind nicht alle Antifaschist:innen links unten.
zum Beitrag21.11.2023 , 10:38 Uhr
Also laut erwähntem Wiki ist selbst Rothbard der Ansicht, es bestehe kein Zusammenhang mit Anarchismus... Es handelt sich hier m.E. eher um den Versuch einer Aufwertung dieses ideologisch doch recht zweifelhaften Konstruktes. Eine schwarz-gelbe Flagge macht eine Ideologie nicht emanzipatorisch; daher würden wohl tendenziell alle Vertreter:innen der sonstigen Bestandteile des Spektrums dem Anarcho-Kapitalismus die Zugehörigkeit absprechen.
zum Beitrag10.11.2023 , 14:07 Uhr
Kreuzwurzel... Kreuzblütler?
zum Beitrag25.10.2023 , 15:01 Uhr
In einigen Kommentaren gehen Dinge, die als Prämissen herhalten etwas durcheinander. Trans* ist mensch nicht erst nach abgeschlossener Transition. Und ja, es werden Menschen auch manchmal mit dem konfrontiert, was andere "zwischen den Beinen haben", in Umkleiden und Duschen z. B.
zum Beitrag25.10.2023 , 10:32 Uhr
Die andere Seite ist die, dass junge Geflüchtete (umA genannt) gerne nach Bremen kommen, da hier viel für sie getan wurde und wird; dies war nämlich der bisherigen Sozialsenatorin ein persönliches Anliegen. Durch die große Zahl der jungen Menschen ist nun anscheinend eine Umverteilung nötig, da die Strukturen in Bremen aus allen Nähten platzen und eine ausreichende Betreuung, Ankommen, zur Ruhe kommen, für sie in den bestehenden Einrichtungen nicht (mehr) gewährleitet werden kann.
zum Beitrag05.10.2023 , 10:46 Uhr
Welche Gesetze sollen denn X daran hindern, auf der eigenen Plattform zu entscheiden, wer eine solche bekommt und in welchem Umfang? Es scheint vielen immer noch nicht bewusst zu sein, dass es sich bei diesen Plattformen nicht um den digitalen zentralen Platz der Stadt Internet handelt, auf dem alle eine Demo anmelden können. Es handelt sich quasi um ein Einkaufszentrum. Ein privates Gelände, dass unter Akzeptieren der AGB betreten werden darf und in dem die Besitzer:innen die Mietverträge machen und zudem das Hausrecht haben. Die taz entscheidet ja auch, welche Beiträge veröffentlicht werden. In Zusammenhang mit Meta und der Frage, womit die Nutzung bezahlt wird, ist dieser Charakter ja auch offenbar. Das Internet ist nicht der freie, demokratische Ort der Allmende. Das hätte es werden können, aber Marktmechanismen und Privatbesitz haben es früh verhindert.
zum Beitrag04.10.2023 , 09:55 Uhr
Die bündische Jugend von heute ist nicht die von damals; mehrheitlich war diese nach dem ersten Weltkrieg völkisch. Dass diese ebenso wie die Wandervögel als weniger stramme Pfadfinder neu belebt wurden, ist mir bekannt. Es gab jedoch völkische Jugendgruppen, eben aus diesen Bereichen, vor der HJ. Bevor sie mir fehlendes Wissen und Unfähigkeit zur Dialektik vorwerfen, empfehle ich einen Blick in die Vergangenheit.
zum Beitrag02.10.2023 , 12:44 Uhr
Die u.a. daraus hervorgegangene Bündische Jugend war es sehr wohl. Und das steht so im Text.
zum Beitrag29.09.2023 , 12:58 Uhr
Ich kenne den Hbf aus eigener Anschauung, ebenfalls den in Bremen. Es treffen hier Dinge aufeinander, auch im Diskurs, die schwer vereinbar sind und auch schwer gegeneinander aufgewogen werden können. Alle Menschen haben Anrecht auf Stadt, alle Menschen haben ein Anrecht auf Hilfe; wie die Sozialarbeiterin sinngemäß sagt: Wenn sie Hilfe wollen. Es gibt auch das Recht, sich zu Tode zu saufen. Und irgendwo müssen diese Menschen sein. Aber auch die Nichtkonsumierenden haben ein Recht auf Stadt. Und dieser Anspruch Beider ist manches Mal schwer unter einen Hut zu bekommen, vielleicht auch unversöhnlich. Menschen, die durch Alkohol oder Drogen nicht Herr ihrer Sinne sind, manchmal auch auf Dauer, sind nicht zwingend zu Koexistenz in der Lage, der Suchtdruck sorgt für Kriminalität, offenen Konsum neben den Wartenden. Neben mir und meinen Kindern. Es gibt in Bremen fußläufig Konsumräume. Diese werden nicht genutzt. Haltestellen sind zum großen Teil dauerhaft von Konsumierenden besetzt. Konsum abseits wäre ein wichtiger Schritt. Das betrifft auch gerne gesetzte Herren, die saufend durch die Gegend ziehen. Es gibt ein Recht auf Sucht, ein Recht auf Rausch, gerne. Aber es gibt auch ein Recht, das nicht erleben zu müssen. Ganz kantianisch sollten Freiheiten nicht zum Nachteil der einen Seite ausgelegt werden. Und mit Verständnis und Achtung gegenüber Menschen, die krank sind.
zum Beitrag26.09.2023 , 07:35 Uhr
youtu.be/P2DdiRV1_...i=bHjGZN1o_Xwx4eml
zum Beitrag25.09.2023 , 12:57 Uhr
Es ist also gelebter Neoliberalismus: Kostenminimierung, Ellenbogenmentalität, Selbst-(Wegezeiten-)Optimierung, Staat nervt mit Regulierungen, die die Kostenminimierung stören (und wenn mich niemand erwischt, kann ich dem Gemeinwesen zum persönlichen (Zeit-)Gewinn eins mitgeben.
zum Beitrag21.09.2023 , 09:30 Uhr
Warum eine solch lange Haftzeit entstanden ist, ist schwerlich nachvollziehbar, zweifache lebenslange Haftstrafe ist im deutschen Strafrecht nicht möglich. Die erwünschte Beschäftigung mit der Tat ist natürlich nicht zu erbringen, wenn der Verurteilte wirklich nicht der Täter ist. Was die Wiederaufnahme angeht, sind hier sehr hohe Hürden gesetzt, zumal wenn ein Geständnis vorliegt. Begründet werden diese hohen Hürden mit dem Rechtsfrieden. Ein Geständnis zu erzielen ist das Hauptziel der Ermittlungsbehörden, da hier mit einer nahezu sicheren Verurteilung zu rechnen ist. Da werden natürlich auch unzulässige Methoden genutzt um zu einem Geständnis zu kommen.
zum Beitrag19.09.2023 , 15:24 Uhr
Wo sich doch die AfD-Posse immer an den (angeblich) nicht abgeschlossenen Studien anderer Politiker:innen aufhängt... Aber das gesunde Volksempfinden ist ja nicht Ausfluss von Bildung, sondern im Gegenteil, des unverbildeten Empfindens von Volk.
zum Beitrag19.09.2023 , 12:56 Uhr
Der Ton dieses Artikels ist spannend. Das Spannungsfeld von Feminismus und AntiRa scheint geprägt von kognitiver Dissonanz. In anderen Kontexten ist auch außergerichtlich den Aussagen einer in ihrem sexuellen Selbstbestimmungsrecht verletzten Person zu glauben. Hier "soll" es zu schweren Straftaten gekommen sein.
zum Beitrag18.09.2023 , 14:36 Uhr
Es ist müßig, dies zu wiederholen, aber anscheinend nötig: Ein politisches Vorhaben wird nicht dadurch zum Problem, dass eine extrem rechte Partei zugestimmt hat, das wäre natürlich eine Blockade des demokratischen Prozesses. nun ist es aber nicht so, dass die große Überraschung bei der Abstimung im Parlament zu erwarten ist, das gemeinhin die Gesetzesvorlagen in Ausschüssen vorbereitet und ausgearbeitet werden, sodass die Abstimmungsverhältnisse im Vorfeld relativ gut bekannt sind. Paktieren Parteien nun mit der extremen Rechten um Gesetzesvorhaben gegen die Stimmen der demokratischen Parteien durchzudrücken, dann kommt die Frage der Kooperation mit den extrem rechten Kräften ins Spiel.
Das gilt analog auch für lustige gemeinsame Marinespielchen mit dem postfaschistisch regierten Italien, nur dass hier ex-post die Verantwortung für vielleicht unpopuläre Folgen des EU-Grenzregimes noch den Italiener:inen zugeschustert werden kann.
zum Beitrag18.09.2023 , 10:38 Uhr
Ohne die empfundene Not der Autor:in zu verkennen, ist die Möglichkeit der freien Kleiderwahl für weiblich gelesene Menschen doch deutlich eher gegeben. Der Girlfriend-Look hat es zumindest m.W. noch nicht in die Mode-Magazine geschafft?
zum Beitrag15.09.2023 , 11:21 Uhr
Rechtsleseschwäche natürlich... Da kam in der Orthographie der Bremer Akzent zum Tragen.
zum Beitrag15.09.2023 , 11:20 Uhr
Für Mitforist:innen mit Rechtsleseswäche: Der Punkt ist nicht, dass die AfD für einen Antrag stimmt, das lässt sich ggfs. nicht vermeiden. Der Punkt ist, einen Antrag zu stellen, der von vornherein nur mit Stimmen der AfD Erfolg haben kann. Das ist dann ja auch kein Ausdruck einer Mehrheit innerhalb des demokratischen Spektrums im Parlament.
zum Beitrag12.09.2023 , 12:53 Uhr
Ich würde gerne ein paritätisches Modell leben. Derzeit zahle ich jedoch einen so hohen Unterhalt, dass mir die Beschaffung einer angemessenen Wohnung und Hausstands nicht möglich ist. Die Exgattin hat kein Einkommen, daher käme dann das JC trotzdem und verlangte Unterhaltszahlungen für den Zeitraum, den die Kinder bei der Mutter sind. Es ist also nicht alles eine Frage des Willens sondern auch der Strukturen.
zum Beitrag28.08.2023 , 08:45 Uhr
Ich habe selten einen solchen Wust an Kategorienfehlern, Fehlschlüssen und fehlender Kohärenz gelesen. Das hätten meine Profs in einer Hausarbeit im 4. Semester nicht durchgehen lassen.
zum Beitrag23.08.2023 , 10:56 Uhr
Als jemand, der in der Eingliederungshilfe mit seelisch kranken Menschen arbeitet, empfinde ich die Benutzung des Begriffes Trigger - und damit die Gleichsetzung von Erlebnissen - in dieser breiten Verwendung als wirklich respektlos gegenüber denen, die kein Leben mehr ohne Angst und Leid führen können. Rassistische Witze sind scheiße, keine Frage, Herrenwitze mindestens nicht lustig, Veganer:innen leiden, wenn Menschen bei Fleisch von Genuss sprechen; aber wer die Tiefe des Begriffes Trigger erfahren möchte, kann sich gerne in der Hilfe für seelisch erkrankte Menschen engagieren.
zum Beitrag23.08.2023 , 09:23 Uhr
Wo es hier doch nur um Identitätspolitik geht, hier meine ganz persönliche Erfahrung: Ich bin geschiedener Vater von 3 Kindern, arbeite Vollzeit und bin der berühmte Wochenendvater (plus Ferienregelung). Nicht zuletzt, da meine Kinder nach Umzug der Mutter ca. eine gute Wegesstunde entfernt wohnen; ein Auto kann ich mir nicht leisten. Mir bleibt der Selbstbehalt, der alte. Darauf komme ich noch. Die Mutter lebt von ALG II, daher habe ich mit den Menschenfreunden der Heranziehung zu tun, die zwar alles bei mir abschöpfen, die Kinder jedoch nur Leistungen in Höhe des Unterhaltsvorschusses erhalten. Alles darüber hinaus wird der BG angerechnet. Es ist in dem Haushalt kein Geld übrig, das verstehe ich. Wenn der Unterhalt so verrechnet wird... Mein Selbstbehalt (1100 €, mein Jobticket wird nicht als notwendig anerkannt und abgezogen) wurde nach der letzten Erhöhung nicht erhöht, da die erhöhte Erwerbsobliegenheit bedeutet, dass ich zusätzlich zur Vollzeitstelle noch weitere Arbeit ausführen müsse. Das ist mir jedoch nicht möglich. Trotzdem habe ich meinen Lebensstandard soweit reduzieren können, dass ich den Kindern wichtige Dinge wie vernünftige Schuhe und Sportverein finanziere; auch einen kurzen Urlaub, damit sie nicht völlig abgeschlagen sind. Dafür habe ich langsam keine vernünftige Kleidung fürs Büro mehr.
Nun stelle mensch sich drei Szenarien vor: Ein Elter kümmert sich gar nicht, zahlt nur Unterhalt; einer ist im Betreuungsumfang aufgestellt wie ich, einer hat die Kinder für 49 % der Zeit. Alle drei zahlen den selben Unterhalt bei gleichem Einkommen. Das könnte bei Lichte betrachtet undifferenziert erscheinen.
zum Beitrag15.08.2023 , 12:52 Uhr
Immer wenn ich denke, die Reichstrottel könnten ihre Absurdität nicht mehr überbieten...
OT: @taz: Seid Ihr sicher, dass es sich hier um einen Beitrag über #Linksextremismus handelt?
zum Beitrag09.06.2023 , 08:28 Uhr
Wann immer der Hausrechtsparagraph kritisiert wird, ist von Übergriffen oder Cis-Männern, die sich Zutritt zu Frauenräumen verschaffen wollen, die Rede. Das ist natürlich eher bis deutlich Unsinn. Der Punkt jedoch, dass es Frauen* gibt, die in gewissen Kontexten oder im Allgemeinen keinen Penissen begegnen wollen, wird dabei immer wieder ausgespart.
zum Beitrag21.05.2023 , 12:45 Uhr
Das ist ein schwieriges Thema. Ich habe in meiner Arbeit mit Menschen verschiedenen Beeinträchtigungen zu tun. Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Frage, inwieweit sie selbst über sich in ihrem Sinne zu bestimmen in der Lage sind, teils nicht oder nur Abschlägen beantwortbar. Ich habe mit Klient:innen zu tun, die unter ihren Erkrankungen schwer leiden, jedoch keine Krankheitseinsicht besitzen, daher häufig auch die Medikation verweigern. Nicht zuletzt auch aus ihren Wohngebäuden heraus. In Bremen gibt es keine geschlossenen Einrichtungen mehr, ein Jahresbeschluss ist mit sehr hohen Hürden verbunden. Das ist an sich eine positive Entwicklung; lässt eine:n in o.g. Fällen jedoch auch ratlos zurück und mit der Frage, inwieweit Menschen ein in der modernen Psychiatrie postuliertes Recht auf psychische Erkrankungen wahrnehmen oder in diesen so gefangen sind, dass diese Entscheidung durch die Krankheit getroffen wird.
zum Beitrag05.05.2023 , 10:40 Uhr
Also, der erste Kanzler, der es wagte Hand an die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld zu legen, war Helmut Schmidt. Damit hat er die Lawine der Verschärfungen im sozialen Bereich losgetreten. Sein "Ruhm" beruht auf der Flut in Hamburg und ansonsten seinem Mythos als Kommentator für alles.
zum Beitrag21.04.2023 , 11:20 Uhr
Ja, im realexistierenden selbsternannten Sozialismus (Spoiler: Es war kein Sozialismus) gab es Probleme mit der Bausubstanz. Und verschlungene, mitunter nepotistische, Pfade in die Neubauwohnung. Aber der Wohnraum war und blieb bezahlbar. Im Moment sehe ich nur noch mit Sorge in die Gegenwart hinaus und mit tiefer Sorge in die Zukunft.
zum Beitrag20.04.2023 , 14:31 Uhr
Dann hatte ich Sie gänzlich falsch verstanden. Ich hatte eine Relativierung in Ihren Kommentar hineingelesen. Never mind...
zum Beitrag20.04.2023 , 07:43 Uhr
(Faschistische) Gewalt benötigt nicht zwingend tägliche Tötungen um unerträglich zu sein.
zum Beitrag14.04.2023 , 14:50 Uhr
Dass gerade in Kraft- und Geschwindigkeits-betonten Sportarten eine tendenzielle Divergenz in der Leistungsfähigkeit von Männern und Frauen besteht, lässt sich schwerlich wegdiskutieren. Ebenso die Tatsache, dass die Geschlechtsidentität nicht über diese Divergenz hinweg hilft.
zum Beitrag14.04.2023 , 14:22 Uhr
Es ist ja grundsätzlich legitim, einen PoWi-Professor, der Mitglied der Grundwertekommission der SPD ist, zu interviewen. Ihn in der Überschrift (der Überschrift) allerdings als Politikprofessor und nicht als aktives SPD-Mitglied zu benennen ist dann schon ein Framing. Zum Inhalt: Anscheinend läuft in der Regierung zwischen SPD und FDP alles sehr, sehr, sehr gut.
zum Beitrag12.04.2023 , 09:00 Uhr
Eine Aktualisierung des BAföG muss den veränderten Studienbedingungen Rechnung tragen: Durch die politisch gewollte Verschulung des Studiums und den überhöhten "Wert" eines Studiums in Regelstudienzeit bleibt deutlich weniger Zeit für die Nebenjobs mit denen frühere Generationen ihr Studium finanziert haben. Die Zeit, die manche früher in den Semesterferien (heute: "vorlesungsfreie Zeit") z. B. in Bremen genutzt haben, um bei Mercedes in kürzester Zeit relativ viel Geld zu verdienen, ist heute für curriculare Praktika verplant. Auch haben sich hier Regelungen für den Zuverdienst auf steuerrechtlicher Ebene verändert.
zum Beitrag06.04.2023 , 08:34 Uhr
Traurig, wenn es im medizinischen Bereich notwendig sein muss, solch einen Passus aufzunehmen. Übrigens, es heißt hippokratischer Eid, nicht hypokratischer Eid,, wenn ich mich nicht irre. Es sei denn es handelt sich hier um ein Wortspiel...
zum Beitrag30.03.2023 , 13:18 Uhr
Sollte in diesem Zeitraum die Inflation zurückgehen, bedeutet dies ja nicht zwingend, dass die Preise wieder zum Ausgangspunkt zurückgehen. Eine prozentuale Erhöhung boldet einen Sockel, auf dem die nächste Tarifverhandlung aufbaut. Einmalzahlungen sogen für Reallohn-/Kaufkraftverluste. Lohnkosten sind nicht der preistreibende Faktor, im Moment sind es ohnehin hauptsächlich die Energiekosten, die die Preise emportreiben. Es entsteht daher keine Loh-Preis-Spirale.
zum Beitrag28.03.2023 , 13:36 Uhr
Es gibt viele Wörter und Sätze, die gewaltvolle Sprache darstellen. Sprache schafft Bewusstsein und formt Wirklichkeit. Im täglichen Sprechen haben diese Begriffe und Aussagen sicher keinen Platz, sie aber aus einer Auseinandersetzung zu verbannen empfinde ich als nicht zielführend. Das betreffende Wort war und ist Teil rassistischer, gewaltvoller Sprache und als solcher muss es behandelt und kontextualisiert werden können. Zum Thema Reproduzieren muss ich an viele Produkte schwarzer Küpnstler im Rap-Bereich denken. Dort ist die Verwendung Teil von Empowerment qua Aneignung, trotzdem erhält diese Praxis ungenanntes Wort sicherlich für die breite Masse, nicht nur weißer Konsument:innen, weitaus mehr am Leben. Und die Brechung dahinter werden viele nicht bewusst wahrnehmen.
zum Beitrag09.03.2023 , 06:46 Uhr
Zum Einstieg: Das Zitat "Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat", stammt von Werner Heisenberg und besitzt einen deutlich anderen Gehalt. Vielleicht hat der zitierte Poltiker seines selbst erdacht, vielleicht war es lost in translation... Natürlich sagt ein Schulabschluss, vor allem ein höherer, auch viel aus über die Fähigjeit zum Auswendiglernen, Anpassungsfähigkeit, Leidensfähigkeit. Jedoch soll der Schulbesuch eben inhaltlich im Idealdall zum Erlernen verschiedenster Dinge befähigen, daher ist ein gewisser Kanon an Inhalten sinnvoll. Dass dann jede hinterher sagt, dieses oder jenes habe sie nie wieder benötigt ist klar. Trotzdem hilft viel Wissen immer bei der Einordnung von anderem, hinzukommendem Wissen oder Informationen.
zum Beitrag07.03.2023 , 10:25 Uhr
Heime sind unwürdig und kontraproduktiv, das ist wahr. Ob Städte und Ballungsgebiete einer Inklusion zuträglich sind, ist eher zweifelhaft. Anekdotische Evidenz: Einer meiner zwei Lebensmittelpunkte befindet sich auf dem sehr platten Land. Ein, zwei Familien auf dem Dorf haben sicher eher Chancen inkludiert zu werden als solche die in Wohnblöcken in Randlagen lebend, in Geschäften "ihrer" Community einkaufend auf den selben isolierten Weg geschickt werden wie Teile der vorherigen Generationen von Migrant:innen.
zum Beitrag07.03.2023 , 09:32 Uhr
Whataboutism mit Whataboutism zu begegnen, entfacht eine zirkuläre Diskussion, die zu durchbrechen schwierig, wenn nicht gar unmöglich scheint. Wenn die Pole der Diskussion Paschas und koloniale Erzählung heißen und dazwischen nichts existieren darf, weil es der Gravitation dieser Begriffe erliegt, wird es schwierig. Ja, toxische Männlichkeit und Patriarchat sind leider nahezu auf der ganzen Welt zuhause. Die Ausprägungen variieren jedoch bisweilen stark. Kultur kann ein Codewort zur Verschleierung von Rassismus sein, ist aber auch Wirklichkeit, ist wirkmächtig. Menschen werden kulturell geprägt, was aber natürlich keinen Determinismus darstellt. Biodeutsche können zum Femizid genauso fähig sein wie Männer aus Afghanistan (wahlloses Beispiel). Trotzdem ist die Wirkung von erlebter Wirklichkeit in all ihren Ausformungen nicht zu verleugnen. Will heißen: Die normativen Gehalte der Sozialisation sind in ihren Grundkoordinaten natürlich auch abhängig von denen die das werdende Subjekt umgeben. Erziehung, Erfahrung, Machtverhältnisse sind prägend.
zum Beitrag10.02.2023 , 15:00 Uhr
Einmal auf gut Glück einen Text dieser "Deutsch-Rock-"-Band aufgerufen: Von Wölfen und Ratten. "Erzähl mir nichts von gestern, das ist zu lange her Und das Geschwätz von damals, interessiert mich doch heute nicht mehr Komm' mir nicht mit der Wahrheit...[...]Und wäre es nicht gеwesen wie es war, wäre ich heut nicht, der ich bin[...]Und alles was bleibt sind Geschichten, aber ich glaube daran Dass irgendjemand dir irgendwann die Wahrheit erzählen kann" NS-Diktion und Revisionismus, verpackt in einem Text mit "tarnenden" persönlichen Bezügen. So blind kann wohl auch Universal nicht gewesen sein. Aber mit Grauzonen-Bands lässt sich halt eine große Bandbreite an Konsument:innen abdecken. Was kommt als nächstes, frage ich mich da: Villain 051 mit Pandamaske bei FourMusic?
zum Beitrag02.02.2023 , 08:03 Uhr
Ich habe als Scheidungsvater, dem der Umgang verwehrt wurde selbst einmal Hilfe beim Väteraufbruch gesucht. Was mir dort an Misogynie und an Verschwörungsideologie grenzenden Gedanken begegnete, war nicht erträglich.
zum Beitrag31.01.2023 , 13:32 Uhr
Das Geld ist ein Faktor (in Fächern wie Medizin, mit extrem hohen Kosten für notwendige Literatur, zwingende, unbezahlte Praktika, Physikum, vielleicht an anderem Ort..., vielleicht auch ein exklusiver), die Möglichkeit über die Verbindungen und Beziehungen der Eltern vielleicht an Praktika heranzukommen, die für andere unerreichbar sind, ein anderer. Hinzu kommt aber auch das Auftreten, vielleicht eine gewisse Gewandtheit, die in der Kommunikation mit vielen Menschen und Stellen, die den Studis im Verlauf des Studiums begegnen. Diese sind in gewissem Maße schon abhängig vom Kapital der Eltern; gemäß Bourdieu gedacht. Habitus, Soft Skills etc. sagen nicht wirklich etwas über die Fähigkeiten der Studierenden aus, sind aber mitunter entscheidend für den weiteren Weg.
zum Beitrag10.01.2023 , 19:58 Uhr
Zwischen kritische Auseinandersetzung - ob nun "richtig" oder nicht - und Hass passen eigentlich viele Blätter Papier.
zum Beitrag10.01.2023 , 19:55 Uhr
Der Ton in dieser Kommentarspalte ist schon interessant.
zum Beitrag06.01.2023 , 12:56 Uhr
Das wäre schön. Bisher wird entschieden zu wenig gegendert. Sprache schafft Realität und unsere derzeitige ist eine Realität von Ungleichheit.
zum Beitrag05.01.2023 , 14:32 Uhr
Nö, aber neben den drohenden Geldtrafen handelte es sich dabei auch um ein diskursives Projekt: Plakate, Filmchen, Printartikel, Aufklärung... Dinge können erfolgreich einsickern, das dauert natürlich, bis sedimentierte Gewohnheit abgetragen wurde und Dispositive abgelöst werden. Das zeigt sich auch an politischen hegemonialen Projekten. Daher begrüße ich Gendern in allen Zusammenhängen. Meine eher konservativen Arbeitskolleginnen tun es inzwischen auch; vielleicht nicht zuletzt aufgrund meiner penetranten Nutzung im täglichen Gespräch. Mit Strafe habe ich bisher nicht gedroht.
zum Beitrag05.01.2023 , 10:41 Uhr
Naja, die Gurtpflicht fanden die Leute damals auch ganz schrecklich und bevormundend. Politik an Umfrageergebnissen auszurichten hätte vielleicht Sinn in einer idealen republikanisch-demokratisch Situation, siehe Arendt und Habermas. Bis dahin (also für den Rest meines Lebens?) bin ich froh, dass es in diesem Land keinen Volksentscheid auf Bundesebene gibt und sich der Volkszorn nicht ohne zeitliche und sachliche Verzögerung politisch Bahn schlagen kann.
zum Beitrag19.12.2022 , 11:20 Uhr
Ein gewisser Anteil Praktische Philosophie in naturwissenschaftlichen Studiengängen wäre sicher sinnvoll.
zum Beitrag06.12.2022 , 09:47 Uhr
Nachdem ich vor wenigen Tagen eine Nachricht meines Mobilnetzanbieters bekam, war ich gelinde gesagt überrascht: Das als so barrierearm und niedrigschwellig beworbene Cellbroadcast ist nur mit Android 11 aufwärts (oder einer mir als Apfelfeind unbekannten iOS-Variante) nutzbar? Das war die bahnbrechende Neuerung? Das finde ich als Einwohner Bremens, das sämtliche Sirenen im Rausche des Endes des kalten Krieges dem Rotstift geopfert hat, recht ernüchternd.
zum Beitrag03.12.2022 , 15:46 Uhr
Auch wenn ich hier nicht angesprochen bin, möchte ich doch erwähnen, dass es unlauter ist, Menschen dadurch aufwerten zu wollen, dass sie in eine Reihe mit anderen gestellt werden, die sich mit anderen Methoden und Ergebnissen mit ähnlichen Fragestellungen befasst haben. Die reine Beschäftigung sagt nichts über die Qualität oder Wahrheitsgehalt aus.
zum Beitrag02.12.2022 , 20:10 Uhr
Also war Steiner kein hellsichtiger christlicher Mystiker, sondern ein phänomenologischer Philosoph? Noumena kannte schon Kant und hat damit die reine Idee, das Bild hinter den Dingen, sehr viel treffender und pointiert beschrieben. Cassirer mit diesem metaphysischen Hokuspokus in Verbindung zu bringen ist wahrlich ein Zeichen wahrer Klugheit.
zum Beitrag02.12.2022 , 12:12 Uhr
Hier gäbe es so viel auf diesen Kommentar zu antworten... Ich belasse es an der beispielhaften Replik auf die Aussage "Weiß er nicht, dass Steiner die moderne Naturwissenschaft für hoch bedeutend hielt? Er war allerdings überzeugt, dass sie quasi nur die Außenseite der Wirklichkeit erfassen kann und durch eine Wissenschaft vom Geistigen zu ergänzen sei." Hier frage ich mich, welche feinstofflich-geistigen Dinge auf der Innenseite geschehen? Sind es die Engel, die in einem stetigen Tanz bei der Autoprotolyse des Wassers die H+ von einem Molekül zum anderen tragen?
zum Beitrag10.11.2022 , 08:16 Uhr
Hier geht aber einiges durcheinander... Politischer Liberalismus bedingte keineswegs für sich wirtschaftlichen Liberalismus. Selbst wenn mensch von der Dialektik der Aufklärung her die kapitalistische Produktion, die Atomisierung und Quantifizierung von Arbeit, Welt und Wissen eben der Versachlichung der Weltsicht durch die von liberalen Ideen getragenen Aufklärung zuschreibt, so steht sie doch in starkem Widerspruch zum politischen und sozialen Denken z. B. Kants. Der im Artikel erwähnte Calvinismus hatte dann - so argumentieren manche - im Verlauf auch seine Auswirkungen. Die Auswirkungen des Wirtschaftsliberalismus stehen jedoch den Ideen eines politischen, sozialen Liberalismus arg entgegen. Neoliberalismus an sich ist erstmal reiner Wirtschaftsliberalismus, der sich natürlich sozial auswirkt, als hegemoniales Projekt in zwischen "alternativlos" eingeschrieben scheint. Er ist als weiterhin eine Manifestation der Anpassungsfähigkeit des Kapitalismus, öffnet er doch Zugänge und Märkte auch subalternen Gruppen und zeigt sich gerne inklusiv: Alle werden ungeachtet ihrer individuellen Merkmale im selben Maße verschlungen, ausgebeutet und fühlen sich dabei noch als Teil des Ganzen. Er lässt sich auch per Zwang implementieren, das hegemoniale Projekt kann sich dann gespart werden, siehe Chile und der Mißerfolg der Verfassungsänderung. Neoliberalismus braucht also Kapitalismus, keinen liberalen Staat/Gesellschaft. DAss er sich in "linken" Zusammenhängen manifestieren kann, ist auch mehr Ausfluss seiner Fähigkeit egalitär zu erscheinen. Und "Links-Aktiv-Sein" konnte sich auch Marx finanziell auch nicht zuletzt dank Engels leisten; dass also viele Linke irgendwann (Neo-)Marktliberal werden, könnte den Besitzverhältnissen geschuldet sein sowie der Offenheit des NL gegenüber identitätspolitischen Bestrebungen. Anerkennung ist auch eine Währung.
zum Beitrag17.10.2022 , 13:12 Uhr
Denen, die hier lustige Rechnungen aufstellen, um aufzuzeigen, wie gut es den künftigen Empfänger*innen des "Bürgergeldes" ergeht: Die Ergebnisse dieser lustigen Rechenspiele zeigen die Wirkung von Hartz 4 auf; z. B. die Ausprägung eines unwürdigen Niedriglohnsektors. Wenn Menschen, die 40h arbeiten nicht deutlich über dem liegen, was eben nicht mal das sozioökonomische Existenzminimum abdeckt, liegt das Problem wohl nicht bei denen, die dieses als Transferleistung erhalten. Aufgeführt werden vom Amt übernommene Anschaffungen von Großgeräten; dies sind Darlehen, die vom Regelsatz abgestottert werden müssen. Bei Erwerbseinkommen kommt, so Kinder da sind, das Kindergeld hinzu. Dieses wird auf ALG 2 als vorrangige Leistung angerechnet. Es sei noch angemerkt, dass Vollbeschäftigung nicht erwünscht ist, das kann die geneigte Leser*in volkswirtschaftlichen Schriften der Neoklassik gerne entnehmen. Gäbe es sie nämlich, die Vollbeschäftigung, wäre das so eine Sache mit Niedriglöhnen. Dass Menschen also ohne aufzumucken für dieses bisschen Geld einfach still die Reservearmee der "natürlichen Arbeitslosigkeit" stellen, ist also gut für den Wirtschaftsstandort Deutschland...
zum Beitrag10.10.2022 , 09:25 Uhr
Naja, durch halbe Stellen mit unbezahlten Überstunden, Wissenschaftsarbeitszeitgesetz und Qualifikationszwang inkl. Aussicht darauf irgendwann aussortiert zu werden, wenn es mit der Habilitation dann doch nichts wird (Flaschenhals), ist es mit der Arbeit im akademischen Sektor so eine Sache.
zum Beitrag05.10.2022 , 09:48 Uhr
Natürlich gibt es einfach verpeilte Menschen, die nicht in der Lage sind, Leistung zu erbringen. Das ist aber nicht generationsbedingt. In so ziemlich allen Bereichen, von Handwerk über Produktion bis in ein IT-Startup hat sich die Produktivitäöt in der Wirtschaft über die Zeit deutlich erhöht. Das sorgte u.a. wechselwirkend dafür, dass sich Verkürzungen der Wochenarbeitszeit eher zum Nutzen der Arbeitgeber:innenseite auswirkten. Es wäre also in einer Lesart nur ein wirksamer Weg von vielleicht Gewerkschafts-enttäuschten Menschen, ihre erhöhte Produktivität bei weniger Stunden und vollem Lohnausgleich entlohnen zu lassen. Denn von Seiten der Gewerkschaften ist es nicht weit her mit innovativen Ansätzen für der Produktivität angemessenen Abschlüssen. Zudem wäre das ein Weg zu höheren Beschäftigungszahlen. Das ist jedoch weder im Interesse der Wirtschaft, da Arbeit bzw. "notwendige" Arbeitslosigkeit in Lohngleichungen der Ökonomie einen wichtigen Faktor darstellt. Es fügt sich also alles im Sinne derer, die an diese Neoklassik-Grütze glauben fein ineinander. Dass dann junge Menschen kommen und nicht bedingungslos ihre Hintern für ein paar Euro mehr verkaufen, für sich Prioritäten setzen und aus dem Wettstreit um schneller mehr aussteigen, gefällt da gar nicht. Diese Aspekte hätten dem vorliegenden Kommentar den Ruch neoliberaler Schelte oder einer Predigt in der Kirche des Lord Ford ersparen können.
zum Beitrag20.09.2022 , 21:04 Uhr
Als Bio-Deutscher eine PKK- Flagge zu zeigen wäre dann auch unpolitisch?
zum Beitrag08.09.2022 , 10:06 Uhr
Ich denke, Sie unterschätzen die Wirkung von Prägung und erlebter/gelebter Normalität. Die Pinochet-Ära selbst ging von 1973 bis 1990, Kontinuitäten gab und gibt es offensichtlich nach wie vor. Das bestimmt schon den Vorstellungshorizont und sicher realen Handlungshorizont. Daran kann solch eine Kampagne anschließen. . Vgl. Erfolg NSDAP u.a. durch Kontinuitäten der Kaiserzeit, trotz liberalen Zwischenspiels der Weimarer Republik.
zum Beitrag07.09.2022 , 11:29 Uhr
Das ist ja üppig. Es kann allerdings nicht oft genug betont werden, dass das Kindergeld nur mittleren Einkommen zugute kommt, bzw. denen, die sich arm rechnen können. Eigentlich sollte es ja ab einem bestimmten Einkommen aufwärts wieder weggesteuert werden. Menschen, die von Grundsicherung (SGB II, XII) leben, auch Aufstocker:innen, wird das Kindergeld als vorrangige Leistung als Einkommen angerechnet. Rechtlich stellt es nur eine Erweiterung des Kinderfreibetrages dar.
zum Beitrag07.09.2022 , 08:07 Uhr
Ich lebe in Bremen. Hier dürfte der Reiz für viele von etwaigen Zusatznutzen (in die Fläche? Mitnahme?) abhängen. Ein Ticket für 49 € nur für Bremen stünde einem Jobticket (mit zugegebenermaßen beschränktem Zugang) zum nahezu gleichen Preis, einem Stadtticket für Grundsicherungsberechtigte für 25 € entgegen. Minderjährige in Bezug fahren umsonst. die ersteren beiden Tickets haben Mitnahmeregelungen am Abend und am Wochenende, das Jobticket gilt an Wochenenden und Feiertagen im gesamten Verkehrsverbund, also bis vor die Tore Hamburgs, Hannovers und bis an die Nordsee. Trotzdem lockt es anscheinend noch nicht genug.
zum Beitrag06.09.2022 , 10:05 Uhr
Ich empfehle als Grundlagenliteratur zum Thema: Martin Nonhoff: Politischer Diskurs und Hegemonie. Das Projekt ›Soziale Marktwirtschaft‹. Bielefeld 2006. 422 S.
Die Lufthoheit über den Stammtischen ist wichtig, das wusste auch schon Antoni Gramsci, leider auch rezipiert von Hayek und anderen; siehe auch neue Rechte. In Chile gab es lange Jahre nur die eine "Wahrheit", die des Neoliberalismus in seiner misanthropischsten Ausprägung, dank Nobelpreisträger Milton Friedman. Da ist dann eine groß angelegte Kampagne, die diese bekannten Denkmuster repliziert, sicher anschlussfähig.
zum Beitrag26.08.2022 , 09:14 Uhr
Es ist schon interessant, wie hier die klassischen Reflexe in Form von "in Kriegen sterben aber fast nur männliche Soldaten" aufkommen. Das ist ein beliebtes Argument aus der Reihe "Männer sind die wahren Opfer" reaktionärer Männerrechtler:innen. Ja, die gibt es auch in weiblich/divers.
OT: Schade, dass ich die Politik der Veröffentlichung/Nichtveröffentlichung von Kommentaren nicht verstehe(n kann).
zum Beitrag20.08.2022 , 13:20 Uhr
Den Grundgedanken verstehe ich schon, zumal wenn mensch in Vereinfachung die Protagonist:innen alle in der geheimnisvollen Mittelschicht verortet; wobei eben das Prekariat gemeinhin nicht baut und Stadtlinke nicht alle reich sind. Und einige davon vielleicht auch Theorielinks.
zum Beitrag22.07.2022 , 13:36 Uhr
Die Unter-Überschriften werden immer springeresker: "verbietet Wegbier". Sso wie es verstanden habe, handelt es sich um einen schmalen Grünstreifen, in dem dieses Verbot greifen soll. Der Weg von/zu/herum in Mitte und das dort konsumierte Bier scheinen davon nicht betroffen. Dies soll keine inhaltlich Bewertung vornehmen, dafür kenne ich die Zustände dort nicht ausreichend. Aber stilistisch ist das Bild-Titel-Niveau.
zum Beitrag20.07.2022 , 10:15 Uhr
Also, ich lebe in einer schlecht isolierten DG-Wohnung ohne Außenjalousien. Würde ich die Fenster öffnen, hätte ich derzeit darin eine Temperatur von 36°; lasse ich sie geschlossen und verhangen, bleibt es bei 31°.
zum Beitrag15.07.2022 , 08:28 Uhr
Das ist gelebte Governance: Sozialpolitik, gestaltet von Unternehmensberatungsgesellschaften, übergibt Verantwortung und Handeln an nichtstaatliche Akteur:innen. Wenn nicht in einer Hauruck-Aktion die Grundsicherungssätze deutlich erhöht werden, wird es richtig bitter werden. Und die von inzwischen immer realeren Abstiegsängsten erfüllte Mittelschicht wird endgültig die bitteren Früchte ihrer in Gesetzesform geronnenen Arbeits- und Leistungsethik spüren. Da hilft dann auch kein Treten nach unten mehr, wenn mensch durch die Maschen des schlecht gewirkten Netzes hinabgefallen ist.
zum Beitrag12.07.2022 , 09:39 Uhr
Auch eher arbeitnehmer:innenfreundliche Wirtschaftswissenschaftler:innen bleiben in ihren hübschen Gleichungen gefangen. Neben Theologie ist das wohl die unwissenschaftlichste Wissenschaft. Und die soziale Marktwirtschaft wird als Monstranz der Kapitalismusapologet:innen vor sich hergetragen.
zum Beitrag05.07.2022 , 09:17 Uhr
Von der "Marktmacht" der gut ausgebildeten Facharbeiter:innen - die diese bei der nächsten Lohnverhandlung einbrgingen können - werden die breiten Schichten derer, die im Niedriglohnsektor in Arbeit gezwungen werden, nicht profitieren können. Die Gewerkschaften werden sicherlich erwartungsgemäß das Heft aus der Hand geben und nicht einmal für ihre jeweilige Kernklientel einstehen, geschweige denn ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Zu erwarten ist, dass diese "konzertierte Aktion" - interessant übrigens, sich in die Tradition solcher Misserfolge stellen zu wollen - die bisherige Wagenburgmentalität der Klassen noch weiter verschärft. Die Mittelschicht hat aus den Hartz-ReEformen und deren Folgen leider nichts gelernt. Flache Hierarchien essen Seele auf.
zum Beitrag05.07.2022 , 08:08 Uhr
Ein großes Problem der mit Wokeness untrennbar verbundenen Identitätspolitik ist der faktische Ausschluss von reziproker Solidarität. Es herrscht vielmehr eine Hierarchie von Arten und Graden von Unterdrückung, die die Richtung, in der Solidarität zu fließen hat, vorgibt. Anerkennung in den drei Dimensionen Honneths ist für viele Menschen nicht erreicht, inwieweit sich die eigene Lage verbessert, wenn Anerkennung per Solidarität erzwungen, jedoch nicht zurückgegeben wird ist mir nicht ersichtlich. Identität wird somit gegen Gleichheit und Gerechtigkeit ausgespielt. Innerhalb der entsprechenden Gruppen und Communities existiert schwerlich ein Pluralismus, die selbstempfundene Avantgarde übernimmt die Sprecher:innenrolle mit Alleinvertretungsanspruch. Natürlich, Erfahrungen der Einzelnen sind wichtig, zusammengetragen ergeben sie ein Mosaik, dass - je ehr Stimmen zum tragen kommen - um so repräsentativer wird. Nur: Durch den Ausschluss und die Diffamierung derer innerhalb einer Gruppe, die eine andere Erfahrung, Sicht oder Analyse haben, wird eben die über den Einzelnen hinausgehende Perspektive, die eine Empirie ermöglicht, erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht. Wenn dann daraus im aktivistischen Kontext persönlich Schlüsse gezogen werden, ist das ein Problem für Einzelne, geschieht dies jedoch im akademischen Kontext im Sinne von Theoriebildung, verbleibt die Theorie im rein ideologischen Raum. Die Folgen des zugrunde Legens isolierter Prämissen, lassen sich - um ein Beispiel aus einem anderen Bereich zu bemühen -, sehr schön an der Wirtschaftswissenschaft beobachten, deren teilweise völlig unwissenschaftliche Annahmen zu einem in sich schlüssigen, jedoch auf falschen Prämissen und Kategorienfehlern, Konstrukt führen. Ein kohärentes Bild ergibt sich nur, wenn das System aus dem großen System in das es eingebettet ist, herausgelöst betrachtet wird. Epistemologisch ist das nicht zielführend. Auf dem Weg zu mehr Anerkennung und Aufrichtigkeit auch nicht.
zum Beitrag10.06.2022 , 13:21 Uhr
Wobei in den meisten Fällen die Folgen eines Dackelbisses schon weniger drastisch ausfallen dürften als die, welche ein auf (Beiß-)Kraft gezüchtetes Tier vom Gewicht bis zu dem eines erwachsenen Menschen zu verursachen vermag.
zum Beitrag07.06.2022 , 16:14 Uhr
Wer auch immer jetzt noch in dieser Partei verblieben ist, kann wohl nur bei großzügigster Binnendifferenzierung als "demokratisch(er)" gelten. Internes Machtgerangel allerorten und insbesondere mit "dem Flügel" macht Rechtsradikale nicht weniger rechtsradikal.
zum Beitrag27.05.2022 , 10:27 Uhr
Der UNHCR ist, u a. durch die Sammlung von Wissen über Migration und Weitergabe dessen, genauso in die Gestaltung repressiver Grenzregime eingebunden wie das IOM. UN heißt nicht automatisch gut, bzw. gut gemeint ist nicht gut gemacht. Whitewashing mit den UN-Label funktioniert also nicht.
zum Beitrag23.05.2022 , 13:41 Uhr
An sich eine gute Analyse, nur stehe ich der Theorie der Critical Whiteness aus verschiedenen Gründen skeptisch gegenüber. Z.B. weil sich eine solche Tat mit einer rassistischen Weltsicht erklären lässt; inwieweit die Angst vor dem Verlust von Privilegien hier eine Analysegröße darstellt, erschließt sich hier nicht. Es gibt eine Spaltung sowie Angst vor Verlust von "Privilegien", doch diese verläuft m. E: entlang von Klasse/Schicht. Dass Klassenzugehörigkeit teilweise zumindest mit Kriterien korreliert, die auch Basis rassistischer Diskriminierung sind, ist klar. Jedoch sind die Auswirkungen der geronnenen Arbeits- und Sozialethik der Mittelschicht, die sich nun gegen diese selbst wenden und ihre Position und ihren Wohlstand bedrohen, eben nicht per se Ausfluss von Rassismus. Hier läuft das Othering ebenzwischen Oben und Unten.
zum Beitrag16.05.2022 , 12:30 Uhr
Ich bin mit dem Väteraufbruch einmal in Kontakt gekommen, da ich Hilfe und Beratung suchte, die das Jugendamt mir als Scheidungsvater (keine Gewalt im Spiel, trotzdem wurde mir der Kontakt zu dem Kindern vorenthalten) leider vorenthielt. Ich fand eine Gruppe misogyner, verbitterter Männer vor, die sich in einer Logik völliger Ablehnung und Opposition gegen alles was Mutter oder Amt ist befanden. Damit möchte ich auf zweierlei hinweisen: Der Väteraufbruch ist ein höchst suspekter Verein, und: je nach Konstellation leiden Väter und Mütter unter den Auswüchsen der derzeitigen Strukturen. Dies soll nicht die beschriebenen Mißstände gegenüber Frauen relativieren, sondern aufzeigen, dass das gesamte System der Jugendhilfe von Grund auf einer Neuaufstellung bedarf, damit niemandem aufgrund von Willkür Kinder entzogen werden.
zum Beitrag14.05.2022 , 10:36 Uhr
"Dort sorgten linksradikale Gipfelgegner:innen unter dem Motto „welcome to hell“ für teilweise bürgerkriegsähnliche Zustände." Die taz hat sich doch ein wenig verändert.
zum Beitrag05.05.2022 , 11:51 Uhr
Inwieweit kann Detransitionierung ein Hintergehen, ein Verrat sein? Vielleicht zeigt dies eine mögliche gedankliche Falle (und Inkonsistenz sowie Grenzen) von Identitätsdenken auf: Weil ich zu dieser Gruppe gehöre(n kann), bin ich ihr verpflichtet, gehe in ihr auf. Ihr, ihrer Logik, ihrem Vertretungsanspruch. Identität ist mehr als Gewicht, Gender, was auch immer ein Teil der Kategorisierung des Selbst sein kann; sie ist: ich.
zum Beitrag05.05.2022 , 07:45 Uhr
Tja, es gibt wohl doch noch Klassenbewusstsein. Zumindest bei der herrschenden Klasse.
zum Beitrag03.05.2022 , 13:03 Uhr
Mensch muss die Aussagen des Interviewten nicht teilen, jedoch argumentiert er stringent und unaufgeregt. Er scheint die unterschiedliche Bedeutung von Sex und Gender, entgegen den Anwürfen einiger Forist:innen, durchaus zu kennen und diese auch nicht zur Stützung einer Argumentation bewusst aufzuweichen. Die Unterscheidung von Geschlechtsdysphorie und dem Drang, dem Rollenbild, dass in der breiten Wahrnehmung mit dem biologischen Geschlecht immer noch starr verknüpft ist, und dessen Folgen, entfliehen zu wollen, scheint mir eine sehr wichtige Abgrenzung, ist Letzteres eben doch eigentlich "nur"eine Frage von Gender. Die allgemeine Präsenz des Themas in Verbindung mit den begrifflichen Unschärfen, auch auf aktivistischer Seite und dem Empfinden nicht Cis zu sein, ist sicher imstande, ein Gefühl von Trans*-Indentität in jungen Menschen zu verursachen, jedoch vielleicht in Wirklichkeit ein Verneinen dessen zu sein, das mensch von der Welt in dieser Rolle zu erwarten hat und was diese erwartet.
zum Beitrag