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Tanit Koch beim NDRWird „Klar“ nun klarer?

Simone Schmollack
Kommentar von Simone Schmollack

Für die vom NDR geschasste Moderatorin Julia Ruhs übernimmt nun die frühere Bild-Chefredakteurin die Moderation. Ihr Vorteil: Mit schwierigen Formaten kennt sie sich aus.

Wird neue Klar-Moderatorin für den NDR: Tanit Koch Foto: Michael Kappeler/dpa

N un also Tanit Koch. Die frühere Bild-Chefredakteurin wird das Moderatorinnenteam um Julia Ruhs beim Reportagemagazin „Klar“ ergänzen – für den NDR. Das ist mutig, Frau Koch! Das muss man erst mal bringen: sich auf ein hochumstrittenes Format einzulassen, bei dem man nach wie vor alles falsch machen kann.

Ruhs wurde nach wenigen „Klar“-Sendungen für jene Teile von der Moderation abgesetzt, für die der NDR verantwortlich zeichnet. Für die vom BR produzierten Sendungen bleibt Ruhs vor der Kamera. Vielen NDR-Redakteur:innen war das journalistische Handwerk der 31-Jährigen zu schlecht, manchen war sie auch zu rechts. Mit beidem haben die Kol­le­g:in­nen in Hamburg recht: Es gibt weitaus bessere Mo­de­ra­to­r:in­nen und Ruhs steht für eine sehr konservative, nach rechts abdriftende Haltung. Das sieht sie quasi selbst so, wenn sie in einem Interview mutmaßt, für den NDR zu rechts zu sein.

Aber genau für ihre Haltung ist Ruhs als „Klar“-Moderatorin eingekauft worden. Der Fehler ist also nicht erst mit ihren Moderationen passiert, sondern schon bei der Konzeption des Formats, inklusive Besetzung. Andererseits hat der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk (ÖRR), zu dem der NDR gehört, die Aufgabe, auch solche Haltungen abzubilden, Stichwort: Meinungspluralität. Nur so kann der ÖRR – jenseits von Wahlergebnissen – vermitteln, wie die Stimmung im Land ist und wer die Akteure sind, die welche Stimmung auch immer verbreiten.

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Im Grunde ist das genau der selbstgewählte Auftrag des „Klar“-Formats: „Antworten auf die großen Streitfragen unserer Zeit“ zu geben. So steht es jedenfalls auf der ARD-Homepage. Zu großen Streitfragen unserer Zeit zählen nun mal der Umgang mit rechten Narrativen, Migration, Corona-Aufarbeitung, Bauernproteste. Zugegeben ein Balanceakt, ein Sender kann es nie allen recht machen.

Man darf gespannt sein, wie Tanit Koch das Ausbalancieren zwischen Befriedung der rechten Zuschauerblase und dem Ruhigstellen der NDR-Redaktion hinbekommt. Aber Koch hat einen großen Vorteil: Mit schwierigen Formaten kennt sie sich aus.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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102 Kommentare

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  • Um die Debatte mal wieder in die reale Welt zu holen:



    Frau Ruhs wurde NICHT abgesetzt oder gecancelt

    www.volksverpetzer...s-nicht-gecancelt/

    Das Ganze ist schlicht mal wieder rechte Desinformation.

    • @Kaboom:

      Strange. Der Artikel oben ist da aber andere Meinung.

      "Ruhs wurde nach wenigen „Klar“-Sendungen für jene Teile von der Moderation abgesetzt, für die der NDR verantwortlich zeichnet."

      Man muss sich nicht mit den Rechten eins in die Tasche schwätzen. Die Absetzung von Frau Klar wegen ihrer konservativen Position war völlig daneben.

      Die angeblichen journalistischen gravierenden Qualitätsmängel wurden von den Kritikern nicht offengelegt und die Neubesetzung aus der BLÖD Welt ist nur eine blöde Flucht nach vorn.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich teile Ihre Ansicht, dass man (zumindest symbolisch) von "canceln" sprechen kann. Aber nicht wegen einer "konservativen Position", sondern wegen der Kritik an der journalistischen Arbeit, geäußert von zahlreichen Mitarbeitenden. Den Ideologie-Spin sollte man nicht so einfach mitgehen. Ich würde mir ebenfalls eine offenere Kommunikation des Senders wünschen. Wenn solche Vorwürfe direkt öffentlich geäußert und diskutiert worden wären, würde man aber jetzt das "öffentliche Lynchen" anprangern.

        • @drum:

          Wie auch von anderen hier schon und auch in anderen Medien diverse male angesprochen: die Kritik bleibt nebulös, Fakten werden nicht geliefert.

          Es ist daher ziemlich skurill, wenn Journalisten auf Qualitätsmängel verweisen, von denen sie in der stillen Post gelsen haben, aber nicht vermögen diese beim Namen zu nennen.

          Mit solch einer undemokratischen Haltung und Herangehensweise liefert man Steilvorlagen für jene in den öffentlich rechtlichen gerne mal die journalistisch-polistische Sense schwingen wollen.

        • @drum:

          Natürlich wäre niemand dumm genug, "Weg mit ihr, die ist uns zu rechts!" in einen solchen Brief zu schreiben. Das wäre selbstdisqualifizierend. Und umgekehrt ist natürlich die Tatsache, dass ein Cancel-Shitstorm über vorgeschobene fachliche Schelte angreifen WÜRDE, kein Beweis, dass das hier geschehen ist.

          Nur stellt sich halt immer wieder die Frage, warum niemand derlei unstreitige, gravierende fachliche Mängel einfach mal offenlegt. Dass "öffentliche Lynchen" wegen guter fachlicher Gründe würde jedenfalls immer noch weit weniger Angriffsfläche bieten als so ein verhuschtes, begründungsloses Rausdrängen flankiert von einer nebulösen internen Brief-Aktion.

          Man hätte es wenigstens als eine Art emazipatorische Ergänzung des Moderationsteams verkaufen können. Motto: "Mit dem NDR ist auch der Norden im Boot, und das sollen die Zuschauerinnen auch hören und sehen können."

          • @Normalo:

            Dann legen wir den Ruhs'gegnern' doch gleich die Worte in den Mund. Offensichtlich gibt es hier einige, die die Gründe nicht sehen wollen. Und nebulös scheint das Ganze höchstens, weil ein interner Vorgang in die Öffentlichkeit gezerrt wurde und jeder Laie nun meint Ahnung zu haben.

        • @drum:

          Dann sollte die Phalanx der „Mitarbeitenden“ allerdings auch in der Lage sein, ihre Kritik mit belastbaren Fakten zu belegen. Bisher gibt es nur Kritik in Form von „zu emotional“ oder „verkürzend“. Wie witzig! Wie war das mit dem Glashaus…?

          • @Hungerboomer:

            Ganz offensichtlich wurde die Kritik bewusst nicht öffentlich geäußerten. Das können Sie ja durchaus falsch finden. Ich bezweifle aber sehr, dass die geäußerte Kritik sich auf "zu emotional und verkürzend" begrenzt und weiß nicht was oder wen Sie da zitieren.

    • @Kaboom:

      Der Kampf gegen rechte Desinformation ist zum Teil ein Kampf gegen Windmühlen - und der Kampf gegen Windmühlen ist Teil rechter Desinformation. Full-Circle-Moment.

      In diesem Fall bin ich ausnahmsweise nicht derselben Meinung wie der Volksverpetzer. Dass Frau Koch nun dazukommt, ist doch zunächst ein Signal dafür, dass man die ursprüngliche Moderatorin allein für nicht tragfähig hält. Ob da nun am Ende drei Sendungen mehr oder weniger gedreht werden, ist bei dieser symbolischen Betrachtung nicht relevant. Richtig finde ich die Interpretation des VVP, dass schon jetzt rechte Narrative und Framing in der Medienberichterstattung etabliert sind. So gab es vor drei Wochen eine sehr spannende Sendung „Nach Redaktionsschluss“, in der ein Hörer die Frage zur Diskussion stellte, wie die Medien in Deutschland reagieren, wenn aus der CDU/CSU Vorschläge und Stimmen laut werden, die den verfassungsrechtlichen (oder europarechtlichen) Rahmen sehr ...individuell... auslegen oder sogar deutlich verlassen.

  • Unklar ist für mich noch immer, auf wessen Expertise sich die Aussagen zur Qualität von Klar! berufen. Ist rs wirklich nur Böhmermann, von dessen Sendungen schon diverse Sendungen vom ZDF aus dem Programm genommen wurden wegen eklatanter Qualitätsmängel de.wikipedia.org/w...n_und_Kontroversen

    • @Rudolf Fissner:

      Der Klar-Beitrag zur Migration, war keine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern eine Wiederholung rechtspopulistischer Weisheiten.



      Diffamierung statt Differenzierung.

      Und welche Expertise erwarten Sie, außer derjenigen, die Ihre Meinung stützt?



      Heutzutage ist es doch gar nicht mehr üblich, auf Experten zu hören. Meinungen sind doch eh wichtiger als Fakten. Siehe Klimawandel.

    • @Rudolf Fissner:

      Die Aussagen zum Verletzen der Grundsätze journalistischer Arbeit stammen aus einem Welt-Artikel, der sich auf einen Protestbrief von 250 Sender-Mitarbeiter:innen beruft.

      "die Sendung über Migration verletzte „in unseren Augen eine Reihe von Grundsätzen unserer journalistischen Arbeit und kommt unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag gemäß NDR-Staatsvertrag nicht nach“. Weiterhin wolle das Format „offenbar spalten, das wird auch in der Moderation deutlich formuliert“." - taz-Artikel vom 13.09.

      • @drum:

        Nd an was macht sich die Aussage fest? Etwa daran, dass in dem Beitrag über Antisemitismus bei propalästinensischen Demonstrationen berichtet wurde? Die Vorwürfe stecken im Nebulösen fest. Wer Qualität will muss bereits bei der Kritik daran auch selber liefern.

      • @drum:

        Wollen Sie wirklich behaupten das es bei der Aufnahme von hunderttausenden Flüchtlingen keine Probleme gab/gibt, jetzt zu sagen nein darüber reden wir nicht löst dann alle Probleme ? genau das ist doch am Aufstieg der AfD schuld !

        • @Günter Witte:

          Ich habe wirklich nicht den leisesten Schimmer, wie Sie diese Aussage aus meinem Kommentar extrapoliert haben.

  • Also falls das ein Artikel über Tanit Koch sein sollte, dann hat er eindeutig das Thema verfehlt. Wir lernen praktisch nichts über sie, nicht mal warum sie sich mit schwierigen Themen auskennt oder warum jemand von BILD plötzlich gelobt wird.

  • Ob es Frau Ruhs am für den Qualitätsjournalismus a la NDR notwendigen handwerklichen Fähigkeiten fehlt, kann ich nicht beurteilen. Offenbar ist man da beim BR anderer Ansicht.



    Auch hinsichtlich der Kritik am von Frau Ruhs zu verantworteten politischen Tendenzjournalismus kann ich mir kein Bild machen, denn ich habe das Sendeformat nie gesehen.



    Ich kann aber in diesem Zusammenhang mal den Namen Gerhard Löwenthal in den Ring werfen (den Älteren wahrscheinlich noch als langjähriger und umstrittener Moderator des ZDF-Magazins bekannt).



    de.m.wikipedia.org...ard_L%C3%B6wenthal



    Was habe ich diesen Mann seinerzeit gehasst wegen seiner rechtskonservativen Ansichten, die er (Schande!) zu bester Sendezeit im ZDF unters Volk streuen durfte.



    Aber auf die Idee, Journalistsn (auch Löwenthal) zu suspendieren, weil sie unliebsame Ansichten vertreten oder deshalb ganze Sendeformate abzusetzen, bin ich nie gekommen.



    Ich habe bis 1987 jede Folge des ZDF-Magazins angesehen, mich an den Beiträgen abgearbeitet und mich von Löwenthals Anmoderationen und Kommentsren politisch triggern lassen.



    Aber wir haben heute halt andere Zeiten.

    • @Abdurchdiemitte:

      Da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu - auch wenn ich es kaum je geschafft haben dürfte, eine Löwenthal-Sendung komplett zu Ende zu sehen. Aber ein verlässlicher Aufreger war er allemal (nachträglich sehe ich seinen Einsatz für die Menschenrechte in der DDR deutlich positiver. Und Abitte muss ich ihm insofern leisten, weil ich ihn damals - wie viele Linke - für einen Deutschnationalen hoch 3, wenn nicht gar für einen verkappten Nazi gehalten habe - dass er Shoah-Überlebender war, ist damals, jedenfalls nach meienr Erinnerung, interesssanterweise nie thematisiert worden ).



      Aber die Bereitschaft, Meinungen, die einem nicht passen, zu verbieten, zumindest aber, nicht mehr zu Wort kommen zu lassen, scheint mir doch spürbar gestiegen zu sein, wie man ja an zahlreichen Kommentaren hier ablesen kann.



      Als der BR seinerzeit Dieter Hildebrandt aus dem Programm drängte, weil sich die CSU so oft über ihn geärgert hatte, fand man das außerhalb Bayerns hochgradig lächerlich und absurd. Heute findet das im umgekehrten Fall sogar die taz ganz okay.

      • @Schalamow:

        "Als der BR seinerzeit Dieter Hildebrandt aus dem Programm drängte, weil sich die CSU so oft über ihn geärgert hatte, fand man das außerhalb Bayerns hochgradig lächerlich und absurd. Heute findet das im umgekehrten Fall sogar die taz ganz okay."

        Sie verstehen aber schon, dass die Ansprüche an Dieter Hildebrandt (oder auch Jimmy Kimmel) andere sind, wie die von Julia Ruhs (oder Brian Kilmeade)?

        • @Kaboom:

          Sie mögen ja recht haben. Die extremen auf beiden Seiten ihres Hufeisens nehmen es nicht so genau mit den Eingriffen bei den Öffentlichen. Aber für die demokratische Mehrheit links und rechts ist beides ein No Go.

    • @Abdurchdiemitte:

      Zu Zeiten Löwenthals waren die TV-Köpfe noch Journalistinnen und Journalisten, dem ÖR-Auftrag verpflichtete Angestellte der Sendeanstalten. Und keine quotengetriebenen Unternehmer:innen, immer auf der Jagd nach der nächsten Sau die sie zu Geld machen können.

  • taz: *Die frühere Bild-Chefredakteurin wird das Moderatorinnenteam um Julia Ruhs beim Reportagemagazin „Klar“ ergänzen – für den NDR.*

    "Von 2005 bis 2006 durchlief Tanit Koch ein Volontariat an der Axel-Springer-Akademie sowie im Ressort Politik und Wirtschaft der BILD. Von 2009 bis 2010 war sie verantwortliche Redakteurin für Sonderaufgaben in der Chefredaktion der WELT-Gruppe, dann Textchefin der BILD. Ab 2011 leitete Koch die Redaktion der Hamburg-Ausgabe und wurde damit auch Mitglied der Chefredaktion. Ab Februar 2013 war sie stellvertretende Chefredakteurin der BILD. [...] Sie war von März 2019 bis Ende 2020 Geschäftsführerin des Nachrichtensenders n-tv (Bertelsmann und n-tv gehören über die RTL Group zusammen) und war als Chefredakteurin verantwortlich für den „Aufbau einer gemeinsamen, journalistischen Redaktions-Einheit für n-tv, die RTL-News & Magazine (RTL ist im Besitz des Medienkonzerns Bertelsmann) sowie die ..." [WIKIPEDIA]

    taz: *Aber Koch hat einen großen Vorteil: Mit schwierigen Formaten kennt sie sich aus.*

    Eine 'Springer/Bertelsmann-Frau' - Wird es im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR), zu dem ja auch der NDR gehört, demnächst noch schlimmer?

    • @Ricky-13:

      Vor allen Dingen sind das ja alles auch Nachrichtendienste, ich meine jede Lokalpresse hat ein Archiv, wie sieht es da wohl bei Springer oder dem ÖRR aus????

      So was macht mir Angst. Journalisten sind nicht zwangsläufig nette Menschen. Viele sind auch sehr boshaft.

  • Ich habe mir die mit dem Beitrag zu den Bauer ausschnittsweise



    jetzt mal angesehen und dabei nichts auffälliges "Rechts" entdeckt.



    Es ist eine Zusammenschnitt unzufriedener Bauern. Nichts, von dem nicht schon wüsste. Für mich uninteressant! Halt schlicht.



    So etwas gibt es auch in der Berichterstattungen von Bürgerinitiativen aus dem "Linke " Spektrum auch gern mit ungeprüften "Behauptungen und Wahrheiten"

  • Frühere BILD-Chefredakteure/innen sollten bei keinem Medium mehr eine gar prominente Stellung bekommen. Aber das ist heute leider kein Ausschluss-Kriterium mehr (wenn es jemals eins war), Teil eines hetzerischen-manipulativen, spaltenden und demokratiefeindlichen Medienapparats gewesen zu sein.

    • @KommissarBlind:

      Es war noch nie eins. Wie möglicherweise(!) auch beim NDR noch nicht ganz durchgedrungen, bemisst sich die Qualität journalistischer Leistung nicht primär daran, welche Politik die jeweilige Publikation vertritt oder welchen Stil sie pflegt. Rein fachlich gehört die Bild-Redaktion seit jeher zu den absoluten Spitzenadressen der deutschen Presselandschaft (Kollegenzitat: "FAZ, Bild - und dann kommt lange nix."). Auch Boulevard will gekonnt sein...

      • @Normalo:

        Die Bild ist ein Klatschblatt die eigentlich mit dem Hinweis: "Keine Gewähr, kann teilweise oder komplett erfundene Informationen enthalten" versehen werden müsste.



        Was da schon an völligem Blödsinn teilweise verzapft wurde. Auch andere machen Fehler, die Häufigkeit und der Umgang damit ist es, der die Bild von einer vernünftigen Zeitung unterscheidet.

        • @sociajizzm:

          "Klatschblatt" passt leider nicht ganz, denn die Bild breitet sich auch zu durchaus ernsten Themen aus, nicht nur zu Klatsch und Tratsch. Deshalb ist sie ja auch so ein rotes Tuch für die meisten - notorisch ernsthaften - Linken. "Krawallblatt" würde vielleicht eher passen. Jedenfalls tut man sich keinen Gefallen, wenn man die Bild rhetorisch verniedlicht.

          Dabei hat die teils irreführende Faktendarstellung Methode. Sie ist also KEIN Zeichen von journalstischem Unvermögen, sondern eine bewusste Entscheidung "pro Auflage/ Krawall", die von den schreibenden Mitarbeitern entsprechnd kompetent umgesetzt wird. Die könnten auch anders. Deshalb sind sie auch anderswo gefragt.

          Als herausragend gilt außerdem ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte so runterzudampfen, dass Millionen unterschiedlich tickender Leser auch nach einem Minitext wenigstens das GEFÜHL haben, sie zu verstehen. Und auch wenn natürlich den Kritikern vor allem die Irreführungen in Erinnerung bleiben, gelingt es dieser Redaktion gar nicht so selten, wirklich in wenigen Worten den Sachverhalt ganz gut zu erfassen.

    • @KommissarBlind:

      Um "Teil eines hetzerischen-manipulativen, spaltenden und demokratiefeindlichen Medienapparats" zu sein, muss man ja nicht bei BILD arbeiten. Sollen alle anderen auch mit einem einschlägigen Berufsverbot belegt werden? Durch wen?

      • @Rene Meinhardt:

        Du durftest bis vor kurzem kein Erzieher in Deutschland werden, wenn du gekifft hast, aber alle meine Lehrer waren Alkis.

        Ich finde es könnte ruhig mal ein paar mehr Tätigkeitsverbote geben. Gerne auch gegen Springer-Journalisten die boshafte Hetze betreiben.

  • Die große Streitfragen dieser Gesellschaft sind allesamt großer Quatsch. Migration und Corona usw. sind Scheingefechte die polarisieren wollen. Zu den wirklichen Frage einer tragenden Zukunft in den Kommunen, in Deutschland, Europa und der Welt tragen diese vom rechten Rand hoch stilisierte Fragen nicht bei. Agrar wird ohne eine vernünftige Umweltpolitik immer teurer werden. Die Ausrichtung auf emotionale Egoismen einzelner Akteure wird uns nicht voran bringen .

    • @llorenzo:

      Die Migrationsfrage ist kein Scheingefecht, sondern die wichtigste Frage für den Erhalt der freiheitlichen europäischen Lebensweise. Und damit meine ich vor allem unkontrollierte Migration aus nicht-demokratischen und islamistischen Ländern.

      Ich möchte jedenfalls nicht in einem Land leben, in dem alle Frauen als Eigentum betrachtet werden wie in der Kölner Silvesternacht. Oder Schwule und Transmänner abgestochen oder totgeprügelt werden wie in Dresden und Münster. Oder zu Mord und Vergewaltigung an Juden aufgerufen wird wie vor dem Roten Rathaus. Dazu kommen Kalifat-Demos oder pro-Hamas Ausschreitungen an deutschen Unis.

      So wie ich sieht das die Mehrheit der Gesellschaft, aber ich bleibe politisch in der Mitte. Wenn die Linken diese Probleme weiterhin ignorieren, wachen wir irgendwann in einem Deutschland auf, in dem die extreme AfD stärkste Kraft ist.

      • @_Mephisto_:

        Zu hülf, der große Austausch naht. Das ist dann jetzt schon Mitte, prost Mahlzeit!

      • @_Mephisto_:

        Sie könnten sich auch einmal fragen, warum sehr viele Menschen, gerade die jungen Frauen in der großen Stadt, denen man dabei eine besondere Bedrohungslage attestieren, warum genau diese Menschen nicht Parteien wählen die muslimische Migranten für die Mutter aller Probleme halten.

        Sie könnten feststellen, dass auch andere Parteien die extremen Versäumnisse in der deutschen Migrationspolitik anprangern. Nur dass in diesen Fällen die Lösungsansätze andere sind.

        Ein Geflüchteter an der deutschen Außengrenze trägt nicht die Verantwortung für einen Straftäter in Deutschland. Diesem Grundsatz widersprechen Sie, wenn Sie solche rechtspolulistischen Positionen weiterverbreiten.

        Der überwiegende Teil der von Ihnen geschilderten Ereignisse ist strafbar und wird von der Polizei verfolgt und von der Justiz bestraft.

        Ausgerechnet den "Linken" hier Ignoranz vorzuwerfen ist völlig verfehlt. Die waren A) als Partei nicht an der Regierung beteiligt und B) als Strömung innerhalb der Grünen und der SPD in der vergangenden Koalition sicher nicht die Gruppe, die migrationspolitische Entscheidungen geprägt hat.

        • @drum:

          Welche große Stadt soll das sein, vielleicht eine in Sachsen-Anhalt? Wo man befürchten muss, dass die AfD die absolute Mehrheit holt? Ich schaue mir nächstes Jahr die Wahlergebnisse unter jungen Menschen an. Immer mit dem Wissen, dass viele junge CDU Wähler die AfD wegen der pro-russischen Haltung nicht wählen.

          Dass Polizei und deutsche Justiz ausreichend funktionieren, darf bezweifelt werden angesichts der Hintergründe von Anschlägen der letzten 10 Jahre. Die Täter von Dresden und Brokstedt waren IS-Anhänger und Gewalttäter mit Haftstrafen, dennoch erfolgte keine Ausweisung. Bei den Tätern von Aschaffenburg und Magdeburg wurden keine Ermittlungsverfahren eingeleitet, trotz Gewalttaten oder Amokdrohungen.

          Den Vorwurf des Rechtspopulismus können Sie sich übrigens sparen. Mein Ansatz orientiert sich an der dänischen Regierung aus Zentristen und Sozialdemokraten. Dort wird westliche Migration priorisiert und konsequent gegen ausländische Straftäter vorgegangen, insbesondere Schwerststraftäter.

          • @_Mephisto_:

            Ich mache Ihnen den Vorwurf rechtspopulistische Positionen zu reproduzieren, da Sie das Thema "Migration" ausschließlich mit Kriminalität und Ressentiments gegen andere Kulturen verbinden.

            Dabei stellen Sie Sätze wie "Ich möchte jedenfalls nicht in einem Land leben, in dem alle Frauen als Eigentum betrachtet werden" bedeutsam in den Raum, nehmen für sich den Mehrheitsanspruch der "Mitte" heraus und sehen die Schuld am Aufstieg der AfD bei den Versäumnissen der Linken. All das sind ziemlich typische Bilder rechtspopulistischer Narrative - auf die weitere aufbauen.

            Sie teilen offenbar die Überzeugung, dass man beim Thema - Migration, was läuft falsch? - nicht auch eine:n Geflüchtete:n fragen sollte.

            Die dänische Migrationspolitik ist kein positives sondern ein abschreckendes Beispiel und sollte uns vor Augen führen, dass es keine AfD an der Regierung braucht um unmenschliche Politik durchzusetzen.

    • @llorenzo:

      "mit rechten Narrativen, Migration, Corona-Aufarbeitung, Bauernproteste."



      mein erster Gedanke. Die großen Streitfragen wären doch Umwelt, Rente, Infrastruktur, Pflege usw. Die Narrative sollen doch nur von den eigentlichen ablenken. Rechte eben ..

    • @llorenzo:

      "Agrar wird ohne eine vernünftige Umweltpolitik immer teurer werden."

      Agrar muss teurer werden!

      Eine gesunde Umwelt bekommt man nicht geschenkt. Das wissen auch viele Linke, weshalb diese das Thema meiden. Ramschpreise für die Massen ist da in den Köpfen immer noch wichtiger als Artensterben und Klimawandel

      • @Rudolf Fissner:

        Die Linke meidet das Thema Agrarsubventionen? Ist mir noch nicht aufgefallen. Wann hat den zuletzt ein:e Konservativ:e das Thema voran gebracht? In meiner Wahrnehmung essen die immer nur Bratwurst vor der Kamera.

    • @llorenzo:

      Jau. SIE wissen es natürlich besser als die Millionen AfD-Wähler un deren Einpeitscher. Das stand natürlich nie in Frage.

      Aber haben Sie auch den Spezial-llorenzo-Stimmzettel, mit dem Sie die alle an der Urne überstimmen können?

      • @Normalo:

        Den Spezal-Lorenzo-Stimmzettel gab es schon mal: taz.de/Ermittlunge...-beendet/!5028304/

        War zwar erst der Prototyp für zwei Stimmen, ist aber sicher ausbaufähig.

        • @Meister Petz:

          Netter Kalauer. Ich fürchte aber, dass ein Einzelner mit einer (lediglich) doppelten Stimmabgabe der Masse an AfD-Wählern nicht wirklich Herr würde...

    • @llorenzo:

      Na ja, allein schon objektive Betrachtungen wie volkswirtschaftlicher Nutzen oder Schaden zeigen ja schon, dass auch diese beiden Themen alles andere als Scheingefechte sind.

    • @llorenzo:

      In Punkto Agrar gebe ich Ihnen Recht.



      Wenn wir Linke uns allerdings nicht langsam abgewöhnen, Andere von oben herab zu belehren, welche Probleme sie haben oder auch nur empfinden dürfen, werden die Rechten wohl immer mehr Zulauf bekommen.



      Man mag sich ja für den meisten, Anderen intellektuell haushoch überlegen halten, -vielleicht stimmt das im einen oder anderen Fall auch mal-, sympathisch und gewinnend ist dieses Selbstverständnis jedenfalls nicht. Das braucht es aber in einer demokratischen Gesellschaft, um einen Gestaltungsauftrag zu bekommen.

      • @Hungerboomer:

        "Wenn wir Linke uns allerdings nicht langsam abgewöhnen, Andere von oben herab zu belehren [...]"

        In den USA beträgt die Lebenserwartung 76,1 Jahre, da hat man die Lebensmittelerzeugung "dem Markt" überlassen. Hierzulande beträgt sie 80,7 Jahre. Und in Italien (wo die Leute ungefähr so essen, wie wir bösen, bösen Linken es vorschlagen) 83,7 Jahre.



        Das zeigt wirklich überdeutlich, dass wir unbedingt aufhören sollten, andere zu belehren. Die Bürger wissen ganz gewiss von alleine, was gut für sie ist.

        • @Kaboom:

          Sie kommen gleich mit dem anderen Extrem. Es geht nicht darum, das, was nach eigener Meinung falsch läuft oder falsch gesehen wird, gänzlich unkommentiert zu lassen, sondern um die Frage, wie von oben herab der Kommentar ausfällt. Wenn Jemand ein Problem mit Lebenssachverhalt X hat, wird er eher jemandem zuhören, der ihn NICHT so platt mit seiner - natürlich überlegenen - Erkenntnis abbügelt, dass X gar kein Problem sei und man sich doch stattdessen gefälligst mit Y befassen solle. Die meisten Menschen mögen, wenn ihr Gegenüber auch ihre Meinung zumindest als solche gelten lässt.

          • @Normalo:

            Einfach: danke! Genau, was ich meinte.

            • @Hungerboomer:

              Es soll da die eine Klasse geben. Gut ausgebildet, mäßig dafür bezahlt, aber grenzt sich gerne ab durch ihre moralische Überlegenheit.



              meist gegenüber Menschen mit kürzerem Bildungsweg.

              Ob es die Klasse gibt keine Ahnung, aber die Menschen gibt es.

          • @Normalo:

            Nochmal: Ich finde, dass die bösen Linken endlich komplett aufhören sollten, irgendwelche Empfehlungen auszusprechen. Das wollen viele Leute nicht. Und ich finde, diese Leute haben jedes Recht, das zu bekommen, was sie wollen. Den Rest erledigt dann die Natur.

            • @Kaboom:

              Die allermeisten Linken sind nicht böse,denke ich. Nur kommen nicht wenige von ihnen ganz schön arrogant rüber, wenn sie auf Anliegen treffen, die nicht in ihre Dogmatik passen. Was da fehlt, ist nicht Schweigen sondern Empathie mit Andersdenkenden. Nehmen Sie einen Liberalen, der jede Beschwerde eines Mitmenschen über soziale Verwerfungen wissend mit dem Verweis auf den Markt abkanzelt. Wer, den da wirklich der Schuh drückt, fühlt sich von sowas gewürdigt - geschweige denn abgeholt?



              Tatsächlich ist der Markt eine schwer zu bändigende Macht, und z. B. der Chancengleichheit allenfalls partiell inhärent förderlich. Aber das kann man auch anders und konstruktiver in einen Dialog einbringen als mit "Tja - Pech für Dich.".

              Ähnlich verhält es sich z. B. mit Migrationsskepsis. Da kommt ein apodiktisches "Alles Einbildung! Das Problem bis Du mit Deiner rassistischen Engstirnigkeit." ähnlich abweisend und zu kurz gesprungen rüber.

              Ist das so schwer zu verstehen, dass man es nur mit Sarkasmus quittieren kann?

      • @Hungerboomer:

        Man kann jeden von ben herab belehren soviel man will. Das ist nicht das Problem und von der Meinungsfreiheit gedeckt. Auch würde ich mir wünschen, wenn Linke mehr mit rechten Wählern reden würden.



        Problematisch wird es, wenn der anderen Seite en Maulkorb verpasst wird weil diese einfach schon nur konservativ ist.

  • Die taz nickt eine ehemalige Bild-Chefredakteurin bei Klar ab, die "das Ausbalancieren zwischen Befriedung der rechten Zuschauerblase und dem Ruhigstellen der NDR-Redaktion" hinbekommen soll.



    Kein Wort dazu, ob empirisch belegt ist, was rechte Politiker behaupten: gewisse strittige Themen seien im ÖRR von rechts unterrepräsentiert.



    Schlimm, dass nun auch der WDR mit seinem Chefredakteur einen Kotau nach rechts macht und zur Ideologiemaschine (Harry Lehmann) wird, was auf Tausende von freien Mitarbeitern einen erheblichen Druck ausüben dürfte.



    Oder um den Philosophen Harry Lehmann zu zitieren, NDR und WDR wechseln aufgrund politischen Drucks aus den sozialen Netzwerken und der CDU/CSU in den politischen Code, was cancel culture aufgrund von Gruppenpolarisationsprozessen (Fuhs versus viele NDR-Redakteure) begünstigt.



    Ruhs inzeniert sich zudem als Opfer, wobei sie ein Bauernopfer der NDR-Chefs sein könnte, die es nicht hinbekamen mit dem redaktionellen Streit angemessen umzugehen. Sie nickten jede redaktionelle von Ruhs Team ab, waschen jetzt ihre Hände in Unschuld und setzen auf eine Neue.

    www.youtube.com/watch?v=f1HcTljIBiE

    www.youtube.com/watch?v=m8wBNwSXFs0

  • Eine ehemalige Bild-Redakteurin? Brilliante Idee. Auf der Pro-Seite: ist von Bild weggegangen. Aber auf der Con-Seite: hat tatsächlich dort freiwillig gearbeitet. Ich weiß ja nicht.

  • Ich sehe in Ihrem Beitrag zwei Probleme: Zuerst ist es meines Verständnis nach nicht Aufgabe des ÖRR, False-Balance-Haltungsjournalismus zu befördern und zwingend Meinungen außerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung abzubilden. Ich sehe keine Notwendigkeit, rechten Provokateuren mehr Raum im ÖRR zu geben.

    Gleichzeitig fürchte ich, dass auch Sie hier dem rechtsschwurbeligen Gerede ein Stück weit auf den Leim gegangen sind, wenn sie implizieren, Frau Ruhs sei »vom NDR geschasst«, also schimpflich entlassen¹ worden. Soweit ich informiert bin, ist hier ein Pilot² mit drei Folgen getestet worden. Frau Ruhs wäre selbst dann nicht "entlassen" worden, wenn NDR und/oder BR sich entschieden hätten, keine weiteren Folgen produzieren zu lassen oder sie nicht mehr als Moderatorin neu anzustellen. Von "schimpflicher" Entlassung kann sowieso keine Rede sein.

    Ich würde mir wünschen, dass die taz auch in Meinungsartikeln einen sorgsameren Umgang mit Reizwörtern wählt und nicht rechte, inhaltlich falsche Narrative befeuert.

    ¹ Definition gem. www.dwds.de/wb/schassen



    ² S.a. uebermedien.de/109...gegner-absurd-ist/

    • @PBiel:

      Und was „false balance“ ist und was nicht, bestimmt gleich wer?



      Genau diese Klassifizierung in „meine Meinung und falsche Meinung“ ist ein Kernmerkmal autoritärer Systeme.



      Die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist eben auch freiheitlich, nicht nur Grundordnung, -ganz egal, ob das einzelnen Gruppen passt oder auch nicht.

      • @Hungerboomer:

        "Und was „false balance“ ist und was nicht, bestimmt gleich wer?"

        In diesem Fall wohl die zahlreichen Mitarbeiter:innen, die sich in dem Brief für die Wahrung journalistischer Standards ausgesprochen haben.

        Also Journalist:innen die Journalismus bewerten. Finde ich jetzt nicht so abwegig als Ansatz.

      • @Hungerboomer:

        Danke, kurz und knapp die richtige Antwort gegeben. Dummerweise scheint die Auffassung von PBiel aber bei vielen Journalisten der ör-Medien geteilt zu werden, was dann wieder zu dessen Ruf beiträgt.

    • @PBiel:

      Wo genau hat die geschasste Julia Ruhs "Meinungen außerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung" vertreten? Und wer genau legt fest, wann und wo diese Grenzen überschritten worden sind? Sie? Jan Böhmermann? Anja Reschke?

  • Wie jetzt, "geschasste" Moderatorin?

    Seit Tagen schreibt sich die gesammelte Qualitätsstandardspresse die Finger wund, dass es sich um einen ganz normalen Vorgang handelt, bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen. Frei nach Habeck: Frau Ruhs wurde nicht geschasst, sie moderiert nur nicht mehr.

    • @Meister Petz:

      Unsinn: Teile der Qualitätsstandardpresse kritisiert den Vorgang als "doppelmoralisch und gegen jede Meinungsfreiheit" (FAZ), als "Niedergang der ÖRR" die (Welt) . In der SZ heißt es in einem Podcast "Der ÖRR müsse ein bischen Meinungsvielfalt schon aushalten", also wie kommen Sie darauf, dass die gesammelte Presse den Vorgang als normal behandelt? Und auch das ist falsch, Meister Petz: Frau Ruhs moderiert nach wie vor - im BR, dasselbe Format. Nur eben nicht im NDR, dort im Norden kann man die Folgen dennoch sehen :-)

      • @mlevi:

        Die „Qualitätsstandardpresse“ war ein bisschen aus dem Fenster gelehnt , ich konnte ja nicht selbstverständlich davon ausgehen, dass FAZ und Springer in den Weiten des Kommentariats so selbstverständlich dazu gezählt werden.

        Ja, man kann sie im Norden auch noch sehen, wenn man sich auf die niedrigeren Standards des Südens einlässt. Ist ein bisschen wie importierte Polenböller an Silvester zünden, die der strengere heimische TÜV nicht freigegeben hat 😉

        • @Meister Petz:

          Doch, davon konnten Sie ausgehen.



          Nur weil Sie mit der Grundausrichtung von FAZ und Springer nicht konform gehen - was natürlich Ihr gutes Recht ist - sollten Sie diesen Formaten nicht den Status der „Qualitätsstandardpresse“ aberkennen.

  • „Antworten auf die großen Streitfragen unserer Zeit“ sollte es geben, nur: die gab es nicht. Statt dessen: journalistisch nicht aufgearbeitete Halbwahrheiten, präsentiert im kulturkämpferischen Duktus. Wer es moderiert ist unwichtig, das journalistische Handwerk muss stimmen.

  • Gibt es eigentlich auch Moderato*innen, die zu links sind?

    • @Magnus_15:

      Nein, im deutschen Fernsehen kommen Moderator*innen links von Anja Reschke und Georg Restle nicht vor. Und die gelten schon als linksradikale Spinner, weil sie von Zeit zu Zeit darauf hinweisen, dass es Menschen- und Bürgerrechte gibt und der spätkapitalistische Prätofaschismus nicht zwingend die einzige Form ist, die BRD zu betreiben.

    • @Magnus_15:

      Wo denken Sie hin, Böhmermann und Welke können jede Woche Politiker der ganzen Welt verhöhnen, das fällt unter Meinungsfreiheit. Selbst bei Strafanzeigen kein Problem, siehe Erdogan.



      Die ganze Posse ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten und so dumm obendrein - weder hätte das Magazin, noch die Moderatorin je so viel Aufmerksamkeit erfahren, wie es nun der Fall ist.

      • @Saskia Brehn:

        So weit ich weiß machen Böhmermann und Welke Satire.



        Da bekommen eigentlich alle ihr Fett weg.

        • @Captain Hornblower:

          Es gab vor Jahren mal eine statistische Auswertung dazu, wer bei Welke alles sein Fett weg bekommt.



          Ja, es sind alle, aber eben nicht gleich verteilt, sondern eher so: 90% des Fetts kriegen AfD und Union weg, 5% SPD, 4% Linke, 1% Grüne.

      • @Saskia Brehn:

        Nochmal: Böhmermann und Welke moderieren eine satirische Sendung.

        "Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel." (Tucholsky)

        • @Klabauta:

          Satire kann ich überall oben drüber schreiben.



          Satire kann ich auch über ein Ermächtigungsgesetz drüber schreiben.



          Satire darf eben auch nicht alles.



          Böhmermanns Schmähgedicht über Erdogan ist bis heute aus allen Mediatheken des ÖRR verbannt, dennoch wurde er nie abgesetzt.



          Die Sendung über Migration ist bis heute abrufbar, hat offenkundig gegen keinerlei rechtliche Grenzen verstoßen, dennoch wurde die Moderatorin "gechasst", wie es selbst in der taz heißt



          Finde den Fehler

          • @Saskia Brehn:

            Am 4. Oktober 2016 gab die Staatsanwaltschaft Mainz die Einstellung des Ermittlungsverfahren gegen Böhmermann bekannt. Es seien keine „strafbaren Handlungen […] mit der erforderlichen Sicherheit nachzuweisen“, teilte die Behörde mit. Eine Karikatur oder Satire sei keine Beleidigung, sofern „die Überzeichnung menschlicher Schwächen [keine] ernsthafte Herabwürdigung der Person“ enthalte.

            Dass man den Beitrag nicht mehr in der Mediathek findet, liegt schlicht daran, dass der Sender eingeknickt ist.

            Frau Ruhs moderiert im BR weiterhin die Sendung und ist auch beim NDR immer noch tätig. Die Mär von der armen gecancelten Journalistin ist nicht zutreffend, auch wenn sie noch so oft wiederholt wird.

          • @Saskia Brehn:

            Dass sich aus Ihren Kommentaren mittlerweile eine fast vollständige Chronlogie aller Böhmermannschen "Entgleisungen" nachzeichnen lässt zeigt, dass auch Satiresendungen kontrovers diskutiert wurden.

            Das ZDF-Magazin Royal ist eine Satiresendung und KLAR ein Reportageformat. Kann man einfach ignorieren, aber dann wird die Bewertung des Vorgangs an der Realität vorbeigehen.

            Und die strukturelle Kritik richtet sich auch nicht gegen einzelne Recherchen innerhalb eines längeren Ausstrahlungszeitraums, sondern insbesondere gegen die journalistischen Standards schon der allerersten Sendung.

            Ich hoffe, dass Sie dann "Ermächtigungsgesetz" darüberschreiben, sonst wüsste ich am Ende nicht ob ich dafür oder dagegen sein sollte.

            • @drum:

              "Das ZDF-Magazin Royal ist eine Satiresendung und KLAR ein Reportageformat."



              Diese geforderte Trennung zwischen Satire und Reportage könnte ich nachvollziehen, würde nicht die taz selbst schreiben:



              "Mit Jimmy Kimmel ist bereits der zweite Late-Night-Moderator Opfer von Trump. Das ist keine Petitesse: Die Shows sind ein linksliberales Gegengewicht."



              taz.de/Abgesetzter...y-Kimmel/!6110533/



              Sprich, soll ne linke "Witzesendung" abgesetzt werden, ist das eine Beschneidung des linksliberalen Gegengewichts, vergleiche ich Klar mit dem Magazine Royale heißt es plötzlich, Satire und Reportage dürfe nicht miteinander verglichen werden.



              Aha.



              Satire wie Reportagen haben Einfluss auf die Menschen die die Formate sehen.



              Entweder ich halte Böhmermann und Frau Ruhs aus oder keinen von beiden.



              Alles andere ist einseitige Zensur - und die herrscht beim linksliberalen ÖRR schon lange.



              Wäre mir auch egal, müssten wir nicht alle die Zwangsgebühr entrichten, die als Gipfel der Frechheit als 'Rundfunkbeitrag' benannt ist.



              Ein Beitrag wäre freiwillig...

              • @Saskia Brehn:

                "Satire wie Reportagen haben Einfluss auf die Menschen die die Formate sehen." Richtig. Trotzdem sind es verschiedene Formate mit formatspezifischen Qualitätsmerkmalen. Ich verstehe Ihren Punkt da überhaupt nicht.

                "Alles andere ist einseitige Zensur - und die herrscht beim linksliberalen ÖRR schon lange." Ok, na gut. Kleiner gehts wohl nicht.

                Ich verstehe an dem Punkt aber grundsätzlich vieles nicht. Man wirft dem ÖRR vor so einseitig zu berichten und die Menschen zu einem linksgrünen Weltsicht zu beeinflussen. Dann guckt man sich die Umfrage- und Wahlergebnisse an und sieht, die Mehrheit wählt überhaupt nicht linksgrün. Also entweder ist der ÖRR gar nicht so linksgrün, den ÖRR schaut niemand oder man selbst hat eine etwas quere Vorstellung davon was "linksgrün" überhaupt bedeutet.

                "Ein Beitrag wäre freiwillig..." Das ist Ihre Meinung. Sehr viele Menschen und sehr viele Gerichte haben eine andere.

        • @Klabauta:

          Wegen guten politischen Witzen verliert man aber auch nicht vor Gericht.

          Aber schön, dass im Name der satire leben zerstört werden dürfen durch Lügen.

          Und in meinem Augen sollte auch satire, auf einen Journalischen Standard aufbauen, der zumindest etwas mit der Wahrheit zu tun hat.

  • Eigentlich ist es schon fast egal, wer in den Medien, vor allem den ÖRR, Gehör findet oder nicht.

    Die Rechte Seite des Spektrums ist vollkommen zynisch Blackrock und Menschenfeindlichkeit pur.

    Die linke und grüne Seite ist ein rein urbanes, durchakademisiertes Elitenprojekt geworden.

    Eine Mitte gibt es nicht. Nur in einem sind sich die Lager mehr als ähnlich: ihre jeweilige Sprache entspricht nur ihrer eigenen Lebenswirklichkeit und wird auch nur noch dort verstanden.



    Spaltung durch Diskursunfähigkeit und „Lagerarroganz“.

    Eines eint die Lager: die Lebenswirklichkeit ganz normaler Menschen ist ihnen vollkommen fremd.

    Insofern ist es wirklich egal, wer welche Sendung moderiert, und ob dies ein ein wenig mehr rechts oder links praktiziert wird.

    Also, Frau Ruhs, Frau Koch und wie sie alle heißen: weiter viel Spaß in Ihrer Welt.

    • @Hungerboomer:

      "Spaltung durch Diskursunfähigkeit und "Lagerarroganz"" ist für mich eine gute Beschreibung der Situation und das zieht sich hinein bis in die persönliche Kommunikation, die ja inzwischen auch meistens über elektronische Kanäle läuft. Da fehlen mir persönlich wesentliche Elemente wie Gestik, Mimik, Körpersprache, Tonfall, Stimmlage usw. und dann kommt man nicht auf einen Nenner. Allein den aggressiven Unterton in den sozialen Medien, Foren, Kommentaren, Rezensionen usw. finde ich oft verstörend.

  • Ich frage mich trotzdem was durch Frau Koch nun anders werden soll? Ist sie weniger rechts als Frau Ruhs? Ist sie anders rechts? Erwartet der NDR, dass sich eine frühere Bild-Chefredakteurin versöhnlicher oder irgendwie kompromissbereiter verhält? Ist sie denn in der Vergangenheit als bessere Journalistin (bei der BILD) aufgefallen? Als bessere Moderatorin?

  • Festzuhalten bleibt, dass durch äußerst ungeschicktes Agieren des NDR maximaler Schaden angerichtet wurde, welcher AfD und Konsorten eine Steilvorlage liefert und vollkommen unnötig zu einer weiteren Aufheizung der gesellschaftlichen Diskussion, um nicht zu sagen Spaltung, beigetragen hat. DAS ist das wirklich ärgerliche an der Affäre.

    Es muss zwangsläufig der Eindruck entstehen, dass hier jemand abgesetzt wurde weil er politisch nicht gepasst hat. Es wurde zwar immer wieder geschrieben es seien journalistische Standards verletzt wurden, aber nirgendwo wurde konkretisiert worin diese Verletzung bestanden haben soll. Ergo kann man es von außen nicht nachvollziehen. Und wenn es so wäre, dann dürfte sie ja auch schlechterdings beim BR weitermachen; darf sie aber.

  • Oh Gott...eine " Springerpflanze".....na, dann wirds ja werden.....

  • Leider konnte ich bisher nirgend lesen, welche journalistischen Qualitätsstandards Ruths in so eklatanter Weise verletzt hat, dass eine Weiterbeschäftigung nach Meinung des NDR nicht mehr möglich war. Da blieben die veröffentlichten Vorwürfe völlig unkonkret. Ich finde ja es wäre Aufgabe der TAZ genau das dem Leser, der Leserin darzulegen, damit er/sie sich ein Bild machen kann...

    • @mlevi:

      Finde ich auch.

  • Die Nazis lachen sich doch schlapp, wenn Rassismus in Fernsehsendungen transportiert wird, und das dann als "Meinungspluralität (MP)" bezeichnet wird.

    Rechtsextremismus muss in einer Demokratie mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden, die Narrative von Faschisten haben im ÖRR absolut gar nichts zu suchen, schon gar nicht, wenn man aus der deutschen Geschichte wirklich gelernt haben sollte, was ich aber inzwischen stark anzweifele.

    Wo war eigentlich die "MP" bei den Sommerinterviews im ÖRR? Bei den Rechtsetremen klangen die wie Hofberichterstattung, die konnten alle Lügen unwidersprochen raushauen, bei Ines Schwerdtner hingegen gab es keine einzige Frage zur Politik der Linken, da ging es ausschließlich um irgendeine angebliche SED-Vergangenheit, obwohl Sahra Wagenknecht zum Glück mit ihren Leuten inzwischen raus ist.

    Wie "MP" bei Rechtsextremisten aussieht kann man übrigens besonders gut an den Hetz- und Diffamierungskampagnen gegen Frauke Brosius-Gersdorf und Dunja Hayali (bis hin zu widerlichen Morddrohungen) sehen.

    Die freiheitlich demokratische Grundordnung steht im Grundgesetz - Faschismus nicht. Wird Zeit, dass sich die Demokratie endlich wehrhaft zeigt!

    • @Truhe:

      Mir scheint Sie sind Teil des Problems: wenn sie jede Meinung (in diesem Fall einen Bericht, der negative Aspekte der Migration thematisiert) rechts der Ihren mit Nazitum und Rassismus gleichsetzen, dann tragen Sie Ihren Teil zur Spaltung bei und helfen letztlich ungewollt AfD und Co. sich wahrheitswidrig als Opfer einer linken Cancel culture zu gerieren.

  • Wenn ich mir den Auftritt von Jens Spahn bei Caren Miosga gestern so anschaue, kann mensch nun wirklich nicht behaupten, konservative, besser extrem rechte Stimmen bekämen im ÖRR kein Gehör.



    Problematisch ist eher die defensive Haltung des NDR, der dem ständigen Gezeter von rechts durch die Schaffung einer dediziert rechtslastigen Sendung nachgegeben hat und sich jetzt irgendwie rauswinden möchte, statt klar und deutlich zu artikulieren, dass die journalistische Qualität der von Ruhs moderierten Sendungen schlicht miserabel war und die Dame deswegen beim NDR nicht weitermachen darf. Ob die Qualität durch eine ex-Bildmitarbeiterin steigen wird, sei einmal dahingestellt.

    • @Flix:

      Sie bezeichnen Jens Spahn als "extrem rechts"? Sind SPD Politikerinnen und Politiker wie Manuela Schwesig oder Tim Klüssendorf in Ihrer Logik dann extrem links?

      • @Goodfella:

        Das in sich in der SPD noch Linke tummeln, halte ich für ein Gerücht, Klüssendorf und Schwesig gehören jedenfalls nicht dazu. Was Spahn angeht, der Mann agiert doch nicht erst seit gestern wie ein AFD-U-Boot in der CDU.

    • @Flix:

      Es ist irgendwie sehr schwer herauszufinden, was jetzt genau an Ruhs' Moderation so furchtbar un-journalistisch gewesen sein soll - vor allem im Vergleich zu weniger rechts-tickenden Formaten, die auch ordentlich auf die Pauke hauen. Ich halte Ruhs für ein Bauernopfer an die aufgebrachte Belegschaft des NDR - verbunden mit der klaren Message (in Person von Frau Koch), dass das Format deshalb nicht auf Links gedreht werden wird.

      Aber der qualitative Unterschied zwischen der Bearbeitung von Problemfeldern, auf denen rechte Politiker punkten, gegenüber Interviews mit rechten Politikern sollte eigentlich auch offensichtlich sein (und Spahn kann man nicht als rechtsextrem bezeichnen, so schade das aus Ihrer Sicht auch sein mag). Es geht wohl bei "Klar" genau darum, mal etwas empathischer als vom linken Moralpodest aus zu beleuchten, woher rechte Politik ihre Zustimmung zieht. Leute wie Spahn wissen das wahrscheinlich ganz gut, aber sie werden immer nur die ihnen genehme Version dieser Wahrheit von sich geben.

    • @Flix:

      Hallo, habe die Sendung nicht gesehen. Wie begründen Sie, dass die realistische Qualität miserabel war? Und welche journalistischen Standards wurden nicht eingehalten?



      Warum sollen, im ausgewogenen Verhältnis, neben linkslastigen rechtslastige Sendungen nicht ebenso ausgestrahlt werden? Wie vereinbart sich das mit Toleranz und Vielfalt im ÖRR. Bin an einer ehrlichen Meinung wirklich interessiert.

    • @Flix:

      Ja und nein. Einerseits teile ich die Einschätzung im zweiten Absatz eigentlich. Andererseits halte ich es für einen Fehler, Jens Spahn das Ettikett "extrem rechte Stimme" anzuheften. Ich will damit nicht sagen, dass Spahn nicht rechts sei, seine Maga-Kontakte sind bekannt etc.pp. Dennoch ist er eben kein Rechtsextremer ala Sellner oder wie bei der AfD zirkulieren. Ich glaube, dass diese Differenzierung wichtig ist, weil, auch wenn man rechte Positionen ablehnt, diese dennoch legitim sind in einer Demokratie, was aber für extrem rechte Positionen nicht (mehr) gilt. Eine Gleichsetzung ist mMn. nur Wasser auf die Mühlen der Rechten bis Rechtsextremen.

  • Natürlich war den Kollegen von Ruhs nicht ihr Handwerk zu schlecht. Sonst hätten sie das ja qualifiziert begründen können. Sie war einfach zu rechts- und dazu gehört heutzutage ja (nicht nur) beim NDR bereits, wenn man der Union nahe steht. Damit kann man einen Rausschmiss natürlich nicht begründen, deshalb die Scheinargumente. Koch braucht nicht mutig zu sein - sie muss sich halt nur anpassen - wie, das weiß sie ja jetzt. Dafür gibt's bei den öffentlich-rechtlichen Medien ja auch eine gute Bezahlung, der größte Teil davon ist schließlich eine Loyalitätsprämie.

  • "... Ruhs steht für eine sehr konservative, nach rechts abdriftende Haltung. Das sieht sie quasi selbst so, wenn sie in einem Interview mutmaßt, für den NDR zu rechts zu sein."



    Ein mutiger Schluss, dieses Gedanken Ruhs in den Kopf zu Legen, auf Grund dieser Aussage.

    Des weiteren wäre es immer noch schön zu erfahren, welche journalistischen Standards sie verletzt hat.

    Und was auch spannend wäre mal zu erfahren, ob jemand einfach eine Sendung dreht und die wird veröffentlicht, ohne das jemand sich das ansieht oder freigibt.

    Irgendwie erinnert mich das ganze hier an den Fall Gelbhaar. Es wird was behauptet. Was genau das Problem ist wird nicht erläutert und währenddessen zieht man eine Person einfadh durch den Dreck. Und danach rechtfertigen sich die Menschen mit"naja,also so ein bisschen war schon was dran. "

    Wie man das von Medien auf der anderen Seite auch kennt

    • @Hitchhiker:

      Sie haben Recht. ALLES, jeder Artikel und auch jedes Wort und jeder Inhalt einer Sendung wie Klar geht durch eine interne Abnahmeschleife. Es wird kontrolliert, ob es inhaltliche Mängel gibt, etwas fehlt, die Fakten stimmen etc. Hinter Klar steckt ein ganzes Team, das seit 2 Jahren an der Sendung, dem Aufbau, der Umsetzung gearbeitet haben und die jetzt alle "geschasst" wurden.

      Man kann Klar vorwerfen, dass die Folge Migration etwas zu emotional war (aufgrund des weinenden Vaters). Darüber wurde zuvor auch diskutiert, also ob man das rausschneiden soll. Ein weiterer Vorwurf ist oft, dass etwas zu negativ über Migration berichtet wurde. In 45 min kann man aber nicht ALLE zu Wort kommen lassen und es stellt einen Ausgleich zu den in der Mehrzahl linkeren Berichten dar. Migration ist die Folge, um die es hier v.a. geht. Landw. war eh kein Problem, bzw. das Thema viel schwächer.

      Es gab keine "journalistischen Mängel". Nach der ersten Folge Migration wurde eine WhatsApp Gruppe gegründet, da die Sendung vielen beim NDR zu rechts war. In der Gruppe ging es darum, wie man Julia (und Klar) am besten wegbekommt. Das hat nichts mit Mängeln zu tun, sondern mit der pol. Einstellung und Neid

      • @Krissi:

        Danke für die ausführliche Antwort.

      • @Krissi:

        Ja, danke, das ist sehr gut erklärt. Aber das Ergebnis kann trotzdem irgendwie so sein, dass das irgendwie nicht so ist wie gedacht. Kann passieren, aber an der generellen Linie hält der NDR fest, mit Tanit Koch wird jetzt die eher geschickt rechtspopulistische Schiene doch wahrscheinlich solider bedient, oder?

        Aufregerthemen gibt es ja genug, sicher liefert die Koalition, a la Bild kann man dann noch die täglichen Umfragewerte dazu liefern und unsere Demokratie sturmreif schießen. Klar.

        Klar auch, dass im NDR sich da noch Widerstand regt.

    • @Hitchhiker:

      Wer wird durch den Dreck gezogen? Die Frau die trotz Missachtung der Neutralität ihren Job behalten hat?

      • @TV:

        Welche Neutralität gleich? Wer bitte betreibt im ÖRR neutralen, nicht belehrenden, „einordnenden“ Journalismus?



        Sie war nur nicht links bzw. grün genug.



        Ich teile nicht ihre Positionen. In einer Gesellschaft, in der es zur Entlassung führt, nichtlinke Positionen innerhalb der Grenzen geltender Gesetze zu vertreten, möchte ich allerdings ausdrücklich nicht leben.

        • @Hungerboomer:

          Keine Sorge, wem die CDU zu links ist, der darf gerne in die USA auswandern.

      • @TV:

        Können Sie das belegen, dass Sie wegen ihrer Neutralität beim NDR nicht Weiterbeschäftigt wurde oder den Nachweis liefern, welche journalistischen Standards sie vermissen ließ? Da warten viele drauf.

        Ich muss sagen mir hat die Folge zur migration Missfallen.

        • @Hitchhiker:

          Das habe ich nie behauptet, noch bin ich Angestellter beim NDR oder Ähnliches. Wie hier Mobbing vermutet wird, klingt doch eher stark nach rechtspopulistischem Raunen.

          • @TV:

            Ihr Zitat von etwas weiter oben.

            "Wer wird durch den Dreck gezogen? Die Frau die trotz Missachtung der Neutralität ihren Job behalten hat?"

            Das klang schon so als ob sie mehr wüssten wie andere, wenn sie die Neutralität nennen und das sie trotzdem noch einen Teil ihres Jobs hat.

    • @Hitchhiker:

      Ja, man weiß nichts Genaues, es ist halt so ein Bauchgefühl, da wurden bestimmt irgendwelche Standards verletzt. Nix Konkretes. Das reicht dann ja wohl schon.



      Oder könnte der NDR mal die Punkte offenlegen? Wird eher nicht passieren, denke ich.