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Neuer Regierungschef in GroßbritannienZugepflasteter Rassismus

Kommentar von Aida Baghernejad

Die Entscheidung für Rishi Sunak als neuer Regierungschef suggeriert eine diverse Normalität. Tatsächlich wird Rassismus nur ignoriert.

Im Wahlkampf um die Parteiführung: S­unak in der Apotheke seiner Familie in Southhampton Foto: Stefan Rousseau via reuters

Rishi ist nicht einmal britisch in den Augen der meisten Leute.“ So äußerte sich vor wenigen Tagen ein Tory-Mitglied im Londoner Radiosender LBC. Und legte damit den Finger in eine Wunde, die in Großbritannien lieber zugepflastert wird: Rassismus.

Im Vergleich zu Deutschland wirkt die britische Gesellschaft wesentlich vielfältiger: Laut Studien verfügen rund 40 Prozent der Akteure in Kultur und Medien über eine Migrationsbiografie. Gegenwärtig wirkt die Regierungsbank der Tories mit Figuren wie etwa dem geschassten Finanzminister Kwasi Kwarteng auch recht divers. Aber unter der Oberfläche brodelt es.

Da waren die rassistischen Brexit-Kampagnen, der islamophobe Wahlkampf um das Londoner Bürgermeisteramt, und mit Priti Patel und Suella Bravermann haben ausgerechnet zwei Innenministerinnen migrantischer Herkunft dermaßen strenge, unmenschliche Einwanderungsgesetze konstruiert, die ihren Vorfahren die Einwanderung unmöglich gemacht hätten.

Der in Southampton geborene Rishi Sunak selbst sprach 2020 von Rassismuserfahrungen, die er als Kind gemacht habe. Aber das sei ja alles lang her und würde nicht mehr passieren. Wirklich? Brexit-Aktivist Nigel Farage nutzte schon die antisemitische Chiffre des „Globalisten“, um Sunak zu beschreiben. Und schließlich war er schon einmal Spitzenkandidat für die Führung der Tory-Party und damit auch das Amt des Premierministers.

Doch die in den ersten Abstimmungsrunden hinter Sunak liegende Liz Truss sollte beim Voting der gesamten Basis den Favoriten überholen. Eine weiße Frau konnten die Basismitglieder der Partei wohl eher als Führungsfigur akzeptieren als einen Mann, der bei seinem Einzug ins Parlament 2015 auf die hinduistische Bhavagad Gita schwor und nicht auf die Bibel.

Diesmal hat sich die Tory-Fraktion mit ihrer schnellen Entscheidung für Sunak die Auseinandersetzung mit der Basis gespart – aber ob man dem neuen Premier so viel durchgehen lässt wie Boris Johnson und Co, bleibt fraglich.

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44 Kommentare

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  • Der Vorgang stimmt noch einmal nachdenklich in Bezug auf das Wort vom „weißen alten Mann“. Ursprünglich war das Wort wohl eine der Kennzeichnungen US-amerikanischer Oligarchien. Es nahm aber in Deutschland eine aus meiner Sicht ganz „unglückliche Karriere“. Von einer in einem vernünftigen Kontext als ein als solches noch zu erkennendes Wort zum Hohlwort, welches mit negativen Bedeutung beliebig aufgeladen werden kann. Es wird NICHT als rassistisches Wort gebraucht. Vielmehr als Schmähwort, als herabsetzendes, herabwürdigendes Wort, das sehr oft als kleine Stichelei getarnt ist. Ich meine, Rishi Sunak ist keiner Oligarchie zuzuordnen. Er gehört einem Establishment an, das politischen und wirtschaftlichen Einfluss ausüben dürfte. Das ist ein Kontext, von dem aus seine Rolle als politischer Akteur sicher auch verstanden werden kann. MEHR NICHT. Hautfarbe und Herkunft spielen da keine Rolle. Sishi Sunak ist ein Mann und Angehöriger eines Establishments, welches eben nicht nur „weiß und alt“ ist. Und es ist nicht nur männlich. Das schließt zwar nicht aus, dass sich Gruppen, die ein Establishment bilden, sich nach solchen Kriterien selbst verstehen und ihre Mitglieder entsprechend rekrutieren. Doch müsste da eine rationale Betrachtung noch weit mehr Merkmale und Kriterien mit einbeziehen, um ein solche Establishment verstehen zu können. Wie gesagt „verstehen“, nicht wertend zu betrachten.



    Stattdessen wird zweierlei erkennbar. Das Wort vom „weißen alten Mann“ liefert in seiner krass reduktionistischen Merkmalhaftigkeit keine Vorlage zur Beurteilung von z. B. Oligarchien oder anderen Gruppen. Und zweitens: Wenn dieses Wort nicht mal mehr seine ursprüngliche Bedeutung behaupten kann, welche Bedeutungen hat es dann, wenn es wie gezeigt als Hohlwort gebraucht wird, dass sich fälschlich immer noch so „irgendwie“ auf diese Bedeutung bezieht, um als legitim zu gelten? Stattdessen steht das Wort jetzt bloß da als das was es ist: Ein Schmähwort.

  • Spätestens hier stößt die Identitätstheorie an ihre Grenzen: Hat ein reicher, neoliberaler Schnösel, der in der britischen Oberschicht sozialisiert wurde die gleiche „Identität“ wie ein unterdrückter und ausgebeuteter Hilfsarbeiter mit indischen Eltern, nur weil die Hautfarbe ähnlich ist?

    Ist die herrschende Klasse tatsächlich identisch mit der herrschenden (weißen) Rasse?

    Und was ist mit Regionen, wo die „herrschende Rasse“ nicht- weiß ist?



    Ist Hindu-Nationalismus und antimuslimischer Rassismus anders oder weniger schlimm als europäisch- weißer (Alltags)Rassismus?

    Ohne den Klassenbegriff als zusätzliches Kriterium ergibt „Identität“ nicht wirklich Sinn.

  • Ich nehme den Briten die letzten Brexit-Jahre und ihre patriotische Arroganz ebenfalls übel, aber um fair zu bleiben. Uk ist in puncto Diversität defintiv weiter als Deutschland und wahrscheinlich auch Resteuropa.



    Ein bekennder Muslim ist der Bürgermeister von London, ein indischstämmiger Mann der Premier.



    Schwarze Musiker spielen schon seit den 1950ern eine prägende Rolle in der Kulturlandschaft.

    Diese Entwicklung sehe ich bei der CDU nicht.



    Das Problem der Briten ist wohl weniger Rassismus, sondern vielmehr Wohlstandschauvinismus und verinnerlichte neoliberale Ideologie

    • @Alfonso Albertus:

      "Ich nehme den Briten die letzten Brexit-Jahre und ihre patriotische Arroganz ebenfalls übel, aber um fair zu bleiben. Uk ist in puncto Diversität defintiv weiter als Deutschland und wahrscheinlich auch Resteuropa.



      (...)



      Diese Entwicklung sehe ich bei der CDU nicht. "



      Könnte mit der Geschichte zusammenhängen, würde ich meinen. Mit einem weltweiten Kolonialreich hat man eben diversere Untertanen als ohne.



      Mehr hat das nicht zu sagen.

  • Aus meiner Sicht gibt es wenig britischeres als einen Abgeordneten mit einer Vergangenheit als Investmentbanker und über 700 Millionen Pfund Privatvermögen, der noch dazu mit einer Milliardärstochter verheiratet ist.

    Aber klar, gerade bei den Tories gibt es bestimmt reichlich Leute, die das anders sehen und für die nur ein weißer, protestantischer Angelsachse ein "echter Brite" sein kann. Ich glaube nicht, dass Herr Sunak nur in seiner Jugend Rassismuserfahrungen gemacht hat, das ist ihm sicher auch noch später widerfahren.

    Trotzdem zeigt sein Fall sehr gut, wie Rassifizierung und Klassenzugehörigkeit mit einander verschränkt sind. Die Menschen mit seiner Hautfarbe, die tagtäglich zum Mindestlohn schuften, erleiden Rassismus mit Sicherheit in einer ganz anderen Dimension. Gleiches lässt sich über andere Formen von Marginalisierung sagen. Und nicht zuletzt ist die rassistische Abwertung von Menschen auch ein wesentlicher Teil davon, wie kapitalistische Gesellschaften permanente Unterschichten konstruieren, um einen möglichst großen Pool leicht ausbeutbarer Arbeitskräfte vorzuhalten. Dass PoC es zum siebenhundertfachen Millionär bringen, wäre in einem System mit so massiver Einkommensungleichheit selbst in einer völlig rassismusfreien Gesellschaft eine astronomisch seltene Ausnahme. Wie viele indischstämmige Menschen haben die Möglichkeit, sich mit dem Besuch von Eaton das Ticket für einen möglichen Aufstieg in die britische herrschende Klasse zu lösen?

  • Dass ein einziger Anrufer seinem unmaßgeblichem Gefühl Ausdruck gibt, Sunak sei ihm nicht britisch genug, und behauptet, andere würden das auch so sehen, ist ein zu schwacher Beleg für das, was gar keinen Beleg braucht: In Großbritannien gibt es Rassismus, und ein Premierminister, der seine ethnische Herkunft mit Menschen teilt, die Rassismus ausgesetzt sind (und in der Kindheit auch selbst welchen erfahren hat), ändert das nicht automatisch.



    Das ist leider so zu erwarten: aber was soll denn nun eigentlich die Konsequenz daraus sein? Soll bis zum Tag, an dem jeder Rassismus in GB zweifelsfrei ausgemerzt ist, nur PM werden dürfen, wer garantiert allen Idioten britisch genug ist?

  • "haben ausgerechnet zwei Innenministerinnen migrantischer Herkunft dermaßen strenge, unmenschliche Einwanderungsgesetze konstruiert, die ihren Vorfahren die Einwanderung unmöglich gemacht hätten"

    Ist diese Begründung wirklich so logisch? Man kann das auf verschiedenste Arten lesen: z.B: ein Zuwanderer muss immer seine Zuwanderung höher als andere Dinge gewichten. Ergibt das wirklich Sinn? Wenn ich als reicher weißer Europäer nach Kamerun gehe und dort eine Firma aufbaue, muss ich mich dann immer und nur dafür einsetzen, dass mehr weiße Europäer nach Kamerun kommen, um dort eine Firma aufzubauen? Mir scheint, dass offensichtlich nicht.

    Es gibt viele andere Lesarten, aber so ein Argument scheint mir erklärungsbedürftig, was man damit aussagen will.

    Auch denke ich, dass der Zustand der britischen Gesellschaft komplexer ist als eine Einordnung in dumpfe Rassisten und helle Migration.

    Ich denke, was man eigentlich meint, ist das Menschen aus armen Ländern ein Recht haben sollten frei in reiche Länder zu migrieren, weil man glaubt, dass das die ganze Erde am Ende besser macht. Das wären am Ende wieder mehr Fragen von arm und reich als von Rassismus.

    • @Markus Michaelis:

      Also erstens hinkt ihr Vergleich mit dem reichen weißen Europäer in Kamerun nicht nur, der kriecht nicht einmal - ein solcher hätte bei der Einwanderung keine Probleme gehabt und weder er noch andere vor ihm wären von Rassismus betroffen gewesen. Und wenn sie daran Zweifel anmelden wollen, sollten sie sich noch einmal mit der Definition (keiner "Spezialdefinition"...) von Rassismus befassen. Zweitens ist das eine Tatsache, dass die unmenschlichen Einwanderungsgesetze, an denen Patel mitwirkte, ihren Vorfahren die Einwanderung unmöglich gemacht hätten - mit "Logik" hat das nichts zu tun. Zwischen Fragen von arm und reich und Rassismus gibt es nebenbei auch vielfältige Zusammenhänge.



      Es ist keine beeindruckende Strategie, so zu tun als habe man Tomaten auf den Augen und sehe keinen Rassismus, auch wenn er einen anspringt. Davon geht er leider nicht weg.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Markus Michaelis:

      Sehr guter Kommentar!

  • Von Migranten zu erwarten, sie wären weniger rassistisch als alteingesessene Briten, ist auch ein wenig rassistisch.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @jan ü.:

      Jede/r ist rassistisch egal welche Hautfarbe er hat.



      Damit ist die ewige Diskussion darüber überflüssig.



      Hier hat mal jemand geschrieben, es gibt Arschlöcher in jeder Kultur.



      Der Satz trifft!

    • @jan ü.:

      Stimmt.



      Wobei ich finde, dass das Wort "rassistisch" wie ein Kaugummi beliebig gedehnt und angewendet wird und hierdurch seine "bedrohliche Schärfe" immer mehr verliert.

    • @jan ü.:

      oft wird aber so argumentiert: wenn mehr Diversität in Politik, würde sie besser machen. Also was jetzt?

      • @Bär Lauch:

        Die angeblich größere Sensibilität von Migranten gegenüber Rassismus scheint jedenfalls ein Märchen zu sein.

  • Das ein stinkreicher Neoliberaler britischer Premier wird, ist komplett unüberraschend. Dass so jemand trotz einer etwas anderen Hautfarbe nicht viel mit Minderheiten und Schwachen am Hut hat, auch nicht. An so jemanden Ansprüche zu stellen, ob soziale oder antirassistische, ist völlig sinnlos. Es wird auch keinerlei Veränderung suggeriert, sondern der Stand ganz offen verteidigt. Ein Sunak ist ja auch gerade deshalb für die Tories mehrheitsfähig, weil er sich als Beispiel dafür gibt, dass man es trotz allem schaffen kann.

    • @Benedikt Bräutigam:

      genau das

  • Normalität braucht etwas Zeit, um auch noch von Ewiggestrigen als normal wahrgenommen zu werden. Herkunft und Hautfarbe spielen in der britischen Politik praktisch keine Rolle mehr und das ist auch gut so.

    Zur neuen Normalität gehört aber auch, dass Innenministerinnen migrantischer Herkunft strenge Gesetze konstruieren können. Herkunft ist NICHT das entscheidende Kriterium für gute oder schlechte Politik!

    Ich würde es sogar anders herum sehen: Aus der Herkunft einer Innenministerin eine Erwartungshaltung zu konstruieren: DAS ist rassistisch.

    • @Winnetaz:

      Besser kann man es nicht sagen. Das Ziel ist, dass es keinen Unterschied mehr macht, woher jemand kommt, egal wie gut oder schlecht er seine Arbeit macht - sondern es nur darauf ankommt, wie gut oder schlecht er seine Arbeit macht.

  • Die Autorin muss den UKIP-Gründer Farage zur Argumentation heranziehen und auf dessen Tory-Mitgliedschaft bis 1992 (!) hinzuweisen.

    Und Farage fällt nur ein antisemitisch belegter Begriff zu einem Indischstämmigen ein.

    (Der Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus im Hinblick auf die Stellung der geotherten Gruppe dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein.)

    Dann scheint es in GB eigentlich doch recht gut zu laufen. ;-)

  • Priti Patel und Suella Bravermann als migrantische Ministerinnen beweisen, dass Rassismus kulturell erworben wird.

    • @Theseus:

      Und was ist Ihrer Meinung nach Rassismus?

    • @Theseus:

      Nu, das geht aber so nicht. Rassismus ist per Definition anders.



      Bei Konflikten in Afrika heisst es zum Beispiel ethnische Differenzen.

      • @fly:

        leider gibt es inzwischen unendlich viele Definitionen von Rassismus, womit jeder seine eigene finden kann, die gerade passt.

  • "ob man dem neuen Premier so viel durchgehen lässt wie Boris Johnson und Co, bleibt fraglich."



    Weil man dem neuen Premier, egal wer's geworden ist, nicht mehr so viel durchgehen lassen wird wie seinerzeit Johnson, musste dieser seine Rückkehrambitionen aufgeben, und Sunak ist's geworden.



    Daraus nun ein Anzeichen von Rassismus zu konstruieren, zeigt nur die ideologische Brille der Autorin.

  • was wohl Rishi Sunak sagen würde dazu, dass man ihn auf eine Projektionsfläche für Rassismus reduziert. Gipfel ist das implizite Absprechenwollen seiner Erfahrung, dass es in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu rassistisch, zumindest in seinem Umfeld zugeht. hier schwingt mit "du bist nur ein guter Migrant, wenn du zugibst, Opfer zu sein" ... das ist im Kern selbst pauschalieren und diskriminierend.

    • @Alkibraut:

      Sehe ich auch so.

  • An dieser Stelle könnte man erwähnen, dass Herr Sunak so British war, dass er über sechs Jahre lang, einschließlich 19 Monate als Finanzminister eine US Green Card hatte. Das eine unbeschränkte Aufenthaltsberechtigung für ein anderes Land.



    Dann ist da der non-dom Status seiner Frau, die sich bis vor kurzem nicht entschließen konnte, Steuern in GB zu zahlen.



    Ist die Forderung, dass die Regierten und die Regierenden, ein und demselben Recht unterworfen sind und die Regierenden sich mit dem Staat identifizieren, in dem sie regieren, rassistisch?



    Der Guardian denkt das nicht.



    www.theguardian.co...facing-rishi-sunak

    Wir sprechen über den Sunak der ganz stolz war, Gelder, die für verarmte Regionen bestimmt waren, in reiche Gegenden umzulenken.



    www.theguardian.co...rom-deprived-areas

    • @Octarine:

      Sollte man das erwähnen? Weshalb? Was die dezidiert rassistischen, britischen Tabloids gerne "vergessen": Ihr heldenhafter Brexitclown hielt als gebürtiger US-Amerikaner noch zu seinen Zeiten als Bürgermeister von London und als Außenminister nicht nur eine Greencard, sondern die volle US-Staatsbürgerschaft. Die er nur aus Empörung darüber, in den USA Steuern zahlen zu müssen abgab, nicht etwa, um mit besonderem Nationalstolz britische Flaggen zu schwenken.

      Btw: Alle unseren Politiker haben unbefristete Aufenthaltsgenehmigungen für mindestens 26 weitere Länder ;)

      Sunaks Frau regiert übrigens weder, noch ist sie britische Staatsbürgerin. Sie hat keinerlei Verpflichtungen Plum Pudding zu lieben, oder freiwillig mehr Steuern zu zahlen (was selbstverständlich keiner ihrer Kritiker auch nur im Traum für sich selbst erwägen würde).

      • @darthkai:

        Der Guardian zählt nicht zu den Tabloids und ist eindeutig antirassistisch. Auch Verehrung von Boris Johnson oder Befürwortung des Brexit sind dort eher nicht zu finden.

        Komplette Steuervermeidung von zweistelligen Millionenbeträgen, mit dem Argument, man wohne ja gar nicht in England, ist für die Frau des Premierministers vielleicht schon relevant.

      • @darthkai:

        Man sollte es erwähnen, den weder die Hautfarbe noch die Herkunft, noch Geschlecht machen einen Menschen zu einem "besseren" Menschen.



        Boris ist und war eine Katastrophe, Truss genauso und Sunak ist nur dort gut, wo es um seinen Vorteil geht.



        Es kommt auf die Taten an, auch bei Politikern.

        Und wir sollten danach fragen, warum es gerade für die Besitzenden und Mächtigen andere Regeln gibt, warum ihr Einkommen und Besitz der Besteuerung entzogen ist.

  • Ich hab den Anruf bei LBC mir gestern angehört und aus irgendeinem Grund ignoriert der Artikel hier komplett Sangyta Myskas Antworten. Sie hat den Anrufer hervorragend auseinandergeschraubt und ihn wiederlegt. Shoutout auch an sie, wie sie ihn auch beim Thema "Globalist" unterbricht und im klar macht, das sowas nicht geht.

    Ich hab praktisch nur positives über ihren Auftritt gelesen und das man sich für solche Typen schäme, die Rishi Sunak im selben Satz wie Al-Kaida erwähnt.

    Das Gespräch kann man hier nachhören.

    youtu.be/cPYdzIt7p7s

    Auch sollte man erwähnen, ob der Anrufer ein Tory Mitglied ist, ist unklar, der Anrufer behauptet es lediglich.

    • @Sven Günther:

      Hut ab vor der Moderatorin!



      Danke für den Link.

  • "...ob man dem neuen Premier so viel durchgehen lässt wie Boris Johnson und Co, bleibt fraglich."



    Das wiederum kann man nur als Vorteil betrachten.

  • Rishi Sunak hat nichts mit Diversität zu tun. Der Mann hat an einer Eliteuniversität studiert, als Analyst für Goldman Sachs gearbeitet und besitzt mehrere Immobilien in teurer Lage.

    Er ist damit ein Vertreter der reichen Oberschicht des Landes, nicht mehr und nicht weniger. Genauso wie Johnson vorher auch.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Aha, Diversität ist also farbiges "Lumpenproletariat"....? Wenn einer wohlhabend und wirtschaftlich sehr erfolgreich ist, hat das wohl nichts mehr mit Diversität zu tun? Merkwürdige Sichtweise.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      „ Tatsächlich wird Rassismus nur ignoriert.“

      „Wird“ bedeutet aktives Handeln. Mit dem Satz wird aktives Ignorieren mittels Wahl eines Premierministers mit Migrationshintergrund unterstellt.

      Das ist doch Unsinn.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      In DE / EU wo die Bürger nahezu in toto zu denweltweit oberen 10 % gehören, sind alle Vertreter der weltweiten Oberschicht. Manche von denen denken, sie seien etwas besseres.

      Wir brauchen ein Degrowth zugunsten des globalen Südens !

  • “Zugepflasteter Rassismus



    Die Entscheidung für Rishi Sunak als neuer Regierungschef suggeriert eine diverse Normalität. Tatsächlich wird Rassismus nur ignoriert.“

    Ach was! © Loriot

    • @Lowandorder:

      Zustimmung.



      Ich kann das beim besten Willen auch nicht mehr nachvollziehen.

  • Der Guardian fasste es in einem Satz sehr gut zusammen:

    Trickle-down diversity doesn't work.

  • Indische Wurzel hin oder her, für mich ist er in erster Linie ein Superreicher , männlicher und ehemaliger Investmentbanker. Und so wird auch seine Politik sein.

  • Ich finde es nicht so überraschend, dass auch Menschen mit migrantischer Herkunft restriktive Zuwanderungsgesetze befürworten können. Das Wort "ausgerechnet " passt in diesem Zusammenhang nicht.

    Wenn man in Deutschland unter Menschen mit Migrationsgeschichte eine Umfrage machen würde, gäbe es da auch keine Mehrheit für offene Grenzen und oder eine ganz liberale Flüchtlingspolitik.

  • Der vorletzte Absatz ist Spekulatius.