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Scholz trifft Klima-Aktivist:innenEr kommt kaum zu Wort

Eine radikale Wende für mehr Klimaschutz forderten die Aktivisti – und traten in den Hungerstreik. Nun trafen sie Olaf Scholz.

Nach dem Hungerstreik: Die Aktivisten Lea Bonasera und Henning Jeschke (l.) treffen Olaf Scholz Foto: dpa

Berlin taz | Ein zunächst entspannt wirkender Olaf Scholz und zwei ziemlich aufgebrachte Ak­ti­vis­t*in­nen der Gruppe „Letzte Generation“ werden von Martin Schulz, dem einstigen SPD-Parteivorsitzenden, in den Räumlichkeiten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin begrüßt. „Ich bin verzweifelt“, und auch „1,5 Grad ist eine Zahl, die wir überschreiten werden“, sind mit die ersten Sätze der Aktivistin Lea Bonasera. Und weiter Richtung Scholz: „Ihr Kurs trägt uns weit über 2 Grad.“

Eine Gruppe von ursprünglich sechs Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen hatte Ende August einen Hungerstreik im Regierungsviertel in Berlin gestartet. Sie wollten ein öffentliches Gespräch noch vor der Bundestagswahl am 26. September mit den drei Kanzlerkandidat*innen, Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) erzwingen. An Tag 27 des Hungerstreiks sagte Scholz den zwei verbliebenen Streikenden zu – und gewährte ein Gespräch innerhalb der nächsten vier Wochen.

Die Ak­ti­vis­t*in­nen Henning Jeschke und Lea Bonasera hatten den Hungerstreik kurz zuvor verschärft. Sie hatten nicht nur die Aufnahme von Nahrung, sondern auch von Getränken verweigert. Die Gruppe, die sich „Aufstand der letzten Generation“ nennt, feierte die Gesprächszusage von Scholz damals als Erfolg.

Am diesem Freitagnachmittag fand es endlich statt. Jeschke und Bonasera versuchten zunächst, Scholz bloß zu stellen. Sie hätten Zweifel daran, ob der wahrscheinlich nächste Kanzler dazu fähig sei, eine bessere Klimapolitik für Deutschland zu machen. Dieser behauptet jedoch knapp: „Ich bin dazu in der Lage.“ Doch die Ak­ti­vis­t*in­nen lassen nicht locker: „Sind Sie sich bewusst, dass bei 2 Grad Erderwärmung bereits Milliarden von Menschen vom Hungertod bedroht sind?“ Und: „Können Sie sich emotional damit verbinden?“. Ein zunehmend genervter Scholz kommt zunächst kaum zu Wort.

„Dieser Kurs ist ein Verrat an unserer Generation“

Erst später holt er zum Gegenschlag aus: „Wie kommen Sie eigentlich auf diese größenwahnsinnige Selbsteinschätzung?“, fragt der amtierende Finanzminister – und meint damit, dass die Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen die Botschaft verbreiten, die Erderhitzung werde von Po­li­ti­ke­r*in­nen aller Parteien nicht ernst genommen. Die Moderatorin Sara Schurmann weist allerdings darauf hin, dass die Zahlen eher für die Aussage der Ak­ti­vis­t*in­nen sprächen. Es wird viel aneinander vorbei und wenig miteinander geredet.

„Lässt Sie das eigentlich ganz kalt, Herr Scholz?“ fragt Jeschke im emotionalsten Teil des Gesprächs. Der SPD-Mann blieb kühl. Ob er künftig eine härtere Klimapolitik verfolgt, wird sich in den nächsten vier Jahren zeigen.

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121 Kommentare

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  • Die Eltern von Lea und Henning sind Scholz ewig dankbar, dass er durch seine Gutmütigkeit verhindert hat, dass die beiden gesundheitlichen Schaden nehmen.



    Lea und Henning Ihrerseits verhalten sich ihrem Retter gegenüber absolut respektlos!



    Was auch immer sie fordern, tritt in den Hintergrund und verblasst wegen ihrem Verhalten!



    Schade - das Thema ist eigentlich zu ernst.

  • Schwer anzuschauen war dieser kaum als Debatte zu bezeichnende Schlagabtausch. Schwer zu ertragen die offenkundige Naivität der Klimaaktivisten. Es ist schon erschreckend zu sehen, dass immer wieder junge Menschen mit solch naiven und kindlichen Vorstellungen von der Welt daherkommen. Die Welt ist eben kein Ponyhof und schon gar nicht das Paradies, das nur durch ein paar zu bekämpfende Bösewichte aus dem gerechten Lot gebracht wurde. Mit lebensfremden Wunschvorstellungen kann man das Leben nicht positiv verändern. Schlimm war vor allem, dass man sehen konnte, wie ideologisiert die Debatte mittlerweile ist, da Herr Scholz auf die Pseudofakten der Klimaaktivisten nicht eingegangen ist, da er wohl wusste, wie diese Pseudowissenschaft in der Öffentlichkeit instrumentalisiert wird. Aber was soll man von Studenten erwarten, die EINE Studie als die Wahrheit betrachten? Wenn in 3-4 Jahre der Kipppunkt erreicht sein sollte, verstehe ich einfach von der Logik her nicht, warum keine Aktivisten nach China gehen oder zumindest massiv gegen die chinesische Politik agitiere, denn egal was im Westen auch passiert, in China wird bis 2030 der Ausstoß an CO2 definitiv steigen. Da kann weder ein Herr Scholz noch andere europäische Politiker etwas ändern. Warum auch bei 2 Grad oder waren es dann doch gleich 4 oder sogar 8? auf einmal Milliarden von Menschen sterben sollen, bei 1,5 Grad aber nicht, das blieb auch so ein komisches Rätsel dieses Abends, wo mir auf einmal die wissenschaftlichen Abhandlungen eines E. von Dänicken in Erinnerung kamen und geradezu als ein Ausbund an Seriosität wirkten. Ich habe schon vor vielen Jahren gesagt, dass Populismus niemals zu rechtfertigen ist, auch nicht wenn es irgendwelchen guten Zielen dienen soll. Das was wir derzeit weltweit erleben ist das Ende der Rationalität. Der Klimawandel ist aber eine rationale Angelegenheit. Es steht immer die Frage Was schadet mehr, der Klimawandel oder die Einschränkungen die durch dessen Vermeidung erlassen werden?

    • @AndreBo:

      "Schlimm war vor allem, dass man sehen konnte, wie ideologisiert die Debatte mittlerweile ist, da Herr Scholz auf die Pseudofakten der Klimaaktivisten nicht eingegangen ist, da er wohl wusste, wie diese Pseudowissenschaft in der Öffentlichkeit instrumentalisiert wird. "



      Ideologisiert ist sie. Allerdings machen SIE hier IHRE Ideologisierung sehr deutlich. Während die Aktivist*innen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse bezogen haben, diffamieren Sie mit Begriffen wie "Pseudofakten" und "Pseudowissenschaften". In der postfaktischen Welt angekommen, was?



      "Aber was soll man von Studenten erwarten, die EINE Studie als die Wahrheit betrachten?"



      Der UNEP-Bericht und der geleakte IPCC-Bericht sind wissenschaftliche Fazite/Zusammenstellungen. Ihre Darstellung es wäre nur eine Studie ist falsch. Siehe auch hier Bericht zum Leak dritten Teil des IPCC Bericht:



      www.tagesschau.de/...rebellion-101.html



      und hier der UNEP-Bericht:



      taz.de/UN-Bericht-...ausgasen/!5806603/



      In viele Staaten wurden Klimaziele bisher nicht eingehalten. Auch Deutschland und die EU missachteten Klimaziele. Zudem profitierten diese Länder massiv von ihren angerichtetem Klimaschaden, den nicht sie sondern primär Länder des Südens zu spüren bekommen. Einseitiges Schielen bezüglich des Verhaltens China ist verlogen.

    • @AndreBo:

      Was meinen sie mit "naiv"? Den Glauben daran, das der Mensch noch etwas gegen den Klimawandel tun kann? "Lebensfremd" ist doch wohl eher das "weiter so" was der Mensch derzeit betreibt.

  • Man konnte Jeschke und Bonasera ihre emotionale Betroffenheit ansehen und abkaufen.



    Gleichzeitig konnte man spüren wie die emotionale Bandbreite von Scholz, die mit der eines Pantoffeltierchens vergleichbar war, bei den Klimaaktivist*innen zunehmend Frustration verursachte.



    Auch wenn ich von Scholz und seinem Konzept: Erfolg durch Anwesenheit, nichts halte, muss ich dennoch zugeben, dass er hier einen souveränen Eindruck gemacht hat.



    Jeschke, der Scholz durchgehend und auch unterbrechend mit Studienzitaten und Schreckensmetaphern übergoss und dabei zum Ende hin, knapp an schnappatmender Hysterie vorbeischrabbte, hat konkret tatsächlich keine Lösungsvorschläge gegeben, sondern nur versprochen: Wenn die Politiker da oben jetzt nicht handeln (was auch immer "handeln" bedeuten soll), dann benehmen wir Klimaaktivist*innen uns ab nächstem Jahr nicht mehr so gut.

    Dennoch kann man nicht aufgrund einer schreienden Minderheit in Deutschland einfach so einen system change durchführen.



    Selbst wenn man in 30-50 Jahren feststellt, dass es richtig gewesen wäre, ließe sich in einem demokratischen Land keine Politik gegen den Willen der Mehrheit machen lassen. Man könnte ja den aufmuckenden Mop nicht einmal die links-grüne Ökovernunft einprügeln, da selbst die Staatsdiener wohl mehrheitlich einen solchen Kurs nicht mitgehen würden.

    Also werden wir wohl, sehenden Auges die 1,5 Grad Marke, die 2 Grad Marke und vll auch noch weitere Marken knacken, aber es wird nach Volkes Willen passieren, denn so funktioniert Demokratie und so funktioniert der homo occidentalis.

    • @Thadeus Brummer:

      Naja, nicht das ich es generell oder unbedingt begrüßen würde - Regierungen handeln durchaus häufiger gegen die Mehrheit. Fragt sich, was sie machen und wie sie es machen bzw. wie sie es kommunizieren. Tatsächlich handelt jetzige sich bildende Koalition ja bereits gegen die Mehrheit, indem sie bspw. das Vorhaben eines Tempolimits kippt, für dessen Einführung es aber eine Mehrheit gibt. Und da dürfte es weitere Beispiele geben. Auch historisch gesehen, dürfte es viele Beschlüsse und Gesetze gegeben haben, die nicht von der Mehrheit originär beabsichtigt waren. Beispielsweise die neoliberalen Reformen, begonnen durch Rot-Grün ab 1998. Diesen Sozialabbau, Deregulierung der Finanzwirtschaft u.a. hatten die Menschen mit der Abwahl der Kohl-Regierung sicher nicht im Sinn.

  • Mal schauen wie sich das mit der Zeit alles entwickelt.

  • Die Klimabewegung sollte sich langsam mal so ehrlich machen, dass ihre Forderungen auf simplen Narrativen beruhen: ab 1,5 Grad gibt es klimatische Kipp-Punkte, die das Klima unveränderbar ins Schlimme wandeln.

    Das ist leider nur ein Hypothese. Wissen tuen wir es vielleicht hinterher.

    Wahr ist aber: keine deutsche Regierung & kein EU kann den Menschen der Welt vorschreiben, wie sie in Zukunft leben wollen. Im Moment will die große Mehrheit der Menschen persönlichen Wohlstand durch technischen und gesellschaftlichen Fortschritt. Irgendeine Art von Verzicht und ein Leben unterm Stein kommt da nicht vor.

    • @TazTiz:

      Was bekannt ist, dass bereits die Aussagen aus dem CLub-of-Rome Bericht zutreffen, als auch, dass die Worst-case-Szenarien eingetroffen sind und bei Fortsetzen des menschlichen Handelns mit lebensfeindlichen Entwicklungen zu rechnen ist. Siehe auch:



      " UN-Bericht zu Treibhausgasen: Eine Kluft und viele Versprechen



      Mit den bisherigen Zusagen zum Klimaschutz steigen die Temperaturen bald um mindestens 2,7 Grad, warnt das UN-Umweltprogramms Unep ..."



      taz.de/UN-Bericht-...ausgasen/!5806603/

      • @Uranus:

        Was Sie schreiben, widerspricht an keiner Stelle dem, was @Taztiz geschrieben hat: Auch mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit bleiben Prognosen Prognosen. Die Wähler leben und entscheiden dagegen im Hier und Jetzt. Daher hängt das, was unsere Politker für die Zukunft tun können, maßgeblich daran, wie stark die Wähler ihre Wünsche für das Hier und Jetzt mit dem Glauben an die Prognosen überlagern. Und das ist halt in einer pluralistischen Gesellschaft GANZ selten 100% und auch gar nicht mal so häufig mehr als 50%.

        • @Normalo:

          Zur weiteren Auseinandersetzung mit TAZTIZ' Aussage:



          Mir erscheint die Aussage von TAZTIZ "Das ist leider nur ein Hypothese. Wissen tuen wir es vielleicht hinterher." verharmlosend bzw. unvollständig. Sie impliziert, mensch könne auch (genauso gut) falsch liegen. Tatsächlich ist das, wie ich kurz kommentierte, bisher nicht der Fall gewesen. Die Modellierungen haben also durchaus eine Aussagekraft. Berücksichtigt werden sollte auch, dass das Wissen und die Forschungsmöglichkeiten (bspw. Computer) über Klima und Klimakrise zugenommen hat. Es sind also genauere Aussagen möglich. Deswegen habe ich den Sachverhalt konkretisiert.



          Weiter im Text: in dem Regierungen Gesetze verabschieden und Polizei und Justiz zur Durchsetzung bemühen, bedeutet dies per se, dass sie Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben. Regierungspoltitik beeinflusst die Menschen in entsprechender Autoritätssphäre, der Staat auf seine Staatsbürger*innen bzw. alle Menschen, die sich auf dem Staatsgebiet aufhalten, und bspw. die EU als Machtblock und Einflussfaktor auf andere Staaten und "deren Menschen".



          "Im Moment will die große Mehrheit der Menschen persönlichen Wohlstand durch technischen und gesellschaftlichen Fortschritt."



          An dieser Aussage ist durchaus etwas dran. Die Haltungen der Menschen sind allerdings unterschiedlich je nach Privileg, Betroffenheit ..., teils ambivalent und teils komplex.



          "Irgendeine Art von Verzicht und ein Leben unterm Stein kommt da nicht vor."



          Das ist recht polemisch und stimmt so nicht.

  • Hm. Mit so einem Auftritt wird man vielleicht vom radikalen Teil seiner eigenen Community beklatscht.

    Aber bei denen, die man vermutlich gern von der Dringlichkeit schnellerer und wirksamerer Maßnahmen überzeugen würde und müßte, erntet man dafür in erster Linie Kopfschütteln.

    Aber es zeigt gut auf, wie Debatten heute oftmals geführt werden. Gegeneinder, vorwurfsvoll und kaum Lösungen interressiert, für die es in einer komplexen Gesellschaft nunmal zwangsläufig Kompromisse brauch. Egal wie wichtig einem selbst die eigene Position ist.

    • @Deep South:

      Es geht doch gar nicht um Kompromisse. Die eigene Community will bedient werden. Dazu ist nicht besser als tiefste Empörung und das vermeintliche skandalöse Fehlverhalten der anderen.

  • Leider wurde kräftig aneinander vorbei geredet.



    Was die Klimaaktivisten sagen wollen aber nicht wirklich über die Lippen bekommen haben, ist dass nach dem Wissensstand eigentlich sofort als was im beträchtlichen Maße Klimaschädlich ist, runtergefahren werden muss auf ein Klimaverträgliches maß, mit allen Konsequenzen inkl. einer beträchtlich eingeschränkten Wirtschaft und Verzicht für alle auf Gewohnten Komfort und Konsum. Für Scholz der in seiner Marktlogik gefangen schien, gab es diese Option im Denken schlicht nicht sondern nur die Frage wie man bestehenden Komfort Klimaverträglich machen kann, was nun aber deutlich länger Dauert als Zeit ist wenn man katastrophale Folgen verhindern will und weil er nicht aus seiner Denkweise heraustreten konnte hat er den Beiden immer wieder vorgehalten sie hätten keine Lösungen anzubieten anstatt zu erkennen dass die implizit formulierten Lösungen einfach nur so doll wehtun würden dass er sie garnicht erst als solche wahrgenommen hat..

    • @NIELS_ON:

      Den Patienten zu töten, um ihn zu retten, war noch nie die Lösung. Leider wird in der ganzen Diskussion immer unterschlagen, was eine industrialisierte Welt leistet. Man macht es sich sehr bequem in dem man ausschließlich Negatives betrachtet. In allen nicht westlichen Ländern ist übrigens Hunger, Instabilität, Lebensdauer signifikant geringer als in industrialisierten Ländern. Somit herrschen die schlimmen Zustände, die der Klimawandel bringen soll, in einem großen Teil der Welt bereits aufgrund mangelnder industrieller Basis. Übrigens geht es nicht um Konsumverzicht. Es ist gerade die irrige Annahme, als müsste man nur auf den bösen Individualverkehr und das Fliegen verzichten und könnte dann so weiterleben wie bisher. Das hätten die jungen Leute nur gern, die genau so leben.

    • @NIELS_ON:

      „Marktlogik“?



      Es ist die Denkweise, dass Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen möchten. Was man auch am Wahlergebnis sieht.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Da habe ich ja Hoffnung, dass Scholz in internationalen Konflikten der richtige Kanzler ist.

  • Das erpresste Gespräch hat jetzt also stattgefunden. Geändert hat sich nichts. Beide Seiten beharren auf ihre Wahrheit.

  • "Unter welchem Stein leben Sie denn"

    In einer Realität in der die regenerative Energie, die die Wissenschaft als machbar darstellt, noch nicht vorhanden ist, auch in den nächsten Jahren noch nicht ausreichend vorhanden sein wird und von der Politik mit begleitet eingeführt werden muss

    "Unfassbar, wie arrogant Sie ", "Wie abgebrüht muss man sein", "Es ist ihnen total egal", "Es wäre ehrlich, wenn Sie das einfach mal sagen würden anstatt pseudointellektuell rumzuschwurbeln"

    Ähm. ... Ihnen ist schon klar, dass Sie um 19:00 noch das Licht und die Heizung anhaben? Sie wissen schon, dass die Wissenschaft klar sagt, dass die entsprechenden regenerativen Energieträger als Ersatz aktuell nur zu Bruchteilen vorhanden sind?

    Wenn man da jetzt etwas abstellt, ist da nüscht zum anstellen. Wer das will soll auch so mutig sein und das auch fordern. Die AfD würde sich bestimmt darüber freuen.

    Gott Sei dank gibt es aber noch so vernünftige Menschen wie Scholz, die etwas von Politik verstehen und den Umbau und die Gesellschaft nicht vor die Wand fahren.

  • Schon alleine das Scholz mit diesen "Aktivitsten" ins Gespräch gegangen ist, war ein Fehler.



    Es ist wie bei FFF oder anderen Gruppen. Entweder du bist unserer Meinung, oder du hast es nicht kapiert.



    Was hier gefordert wird, hat einfach in Deutschland keine Mehrheit und dies sollte akzeptiert werden. Damit zu drohen, ab Januar das Land lahmlegen zu wollen zeigt doch, was für Extremisten diese Menschen sind.



    Sollen in Parteien gehen oder eine gründen aber nicht ihre vermeintlich einzige Wahrheit den restlichen Bürgern aufzwingen

    • @Hennes:

      Hier geht es nicht um Meinungen sondern um wissenschaftliche Erkenntnisse basierend auf wissenschaftlichen Daten und Wissen über klimatische Zusammenhänge. Auf diese beruft sich die Klimabewegung, sei es FFF oder Henning Jeschke und Lea Bonesera. Die Mehrheit kann kein ausschlaggebendes Argument sein. In Deutschland gab es bereits ein Regime, was an die Macht gewählt wurde. Der Ausgang ist bekannt. Um mal bei Ihrem sehr aufgeweichtem Verständnis von Extremismus anzuknüpfen, das Sie hier auffahren - wem zugesprochen werden kann, Extremist*in zu sein, ist eine Frage der Perspektive und der Maßstäbe. Mensch kann auch Menschen, die von einer Politik profitieren wollen, die einen Ökozid zur Folge hat, Leuten, die einen Ökozid in Kauf nehmen bzw. denen der Ökozid egal ist, als "Extremist*innen" sehen.



      Ihr Verständnis von Demokratie ist unvollständig. Demokratie ist nicht nur Parteien, Wahlen und Abgeordnetenarbeit.

      • @Uranus:

        Stimme dem voll zu und danke ihnen für Ihre klaren Worte, die ich selbst so nicht hätte formulieren können....

        • @Lumiatx :

          Gerne :-)

      • @Uranus:

        Das ist schon ein Hammer von Ihnen, durch die Blume unsere gewählte Regierung mit der Naziregierung gleich zu setzen. Geht's gar nicht mehr kleiner?

        • @resto:

          Nein, das war weder ein Vergleich noch eine Gleichsetzung. Mir ging es um die Verdeutlichung, dass das Mehrheitsargument ein sehr schlechtes ist. Zugegebenermaßen wählte ich zur Veranschaulichung ein sehr deutliches Beispiel.



          Ich hätte auch sagen können: wenn die Mehrheit es für gut befindet, dass jegliche Geschwindigkeitsbeschränkungen, auch in Ortschaften vor Kindergärten aufgehoben werden sollten und so wählte und beschließen ließe, so wäre es doch sehr vernünftig gegen diese Entscheidung zu sein und damit gegen die Mehrheit. Und nein, damit setze ich dieses Szenario nicht mit der gewählten Regierung in eins. ;-)

      • @Uranus:

        Wissenschaftlich im Sinne der extremen Aktivisten ist doch auch nur, was sie hören wollen und ins Narrativ passt.

        • @sandoftime:

          Nein, diesen Eindruck mögen Sie haben. Dabei wäre es Ihnen ein leichtes, diesen Eindruck mit aktuellen Informationen aus den Klimawissenschaften abzugleichen. Lesen Sie doch die Berichte, und Studien. Sie sind offen zugänglich. Oder hören bzw. schauen Sie sich Vorträge an.



          Auch die Aktivist*innen des Hungerstreiks verweisen auf diverse Quellen auf ihrer Internetseite:



          hungerstreik2021.d...klimawissenschaft/

      • @Uranus:

        Jeschke und Bonesara haben sich mit ihren paternalistischen Unterbrechungen und der Kultur des Nicht-Ausreden-Lassens der Debatte auf Basis der wissenschaftlichen Tatsachen verweigert, wie die Welt am besten dem Klimawandel begegnet und welchen Beitrag DE dazu leisten kann.

        Gegen einen von diesen beiden und ihnen prophezeiten Genozid hilft genau das am allerwenigsten.

        Als aktuelle "Leuchten" der Klimabewegung habe die beiden dieser einen Bärendienst erwiesen.

  • ??? Eine Wirtschaft, die auf regenerative Energien beruht (= Ziel von Scholz) ist keine Alternative und läßt sich nicht aus dem IPCC Bericht herauslesen? ROFL

    "Wie dieses Handeln konkret auszusehen hat müssen sie dafür mE gar nicht benennen können, das festzulegen ist Sache der Politik."

    Mit der Denke hätte es nie einen Atomaustieg in DE gegeben!

    Wenn die Aktivisten das "Wie" nicht benennen können sind diese auch nicht fähig das "Wie", den besten Weg, zu bewerten. Dann sollen Sie einfach ihren Mund halten, weiterhin den Untergang der Welt predigen und sich aus der konkreten Politik und aus konkreten Entscheidungen heraushalten

    Zudem haben diese sehr wohl Vorstellungen, was zu tun sei.



    Es ist das übliche Geschnatter vom "Aufstand" und "Systemwandel" ( hungerstreik2021.d...gerstreikenden.pdf ).

    Mit solch einem Systemwandel wollen diese innerhalb von drei Jahren, die wir laut Aktivist Jescke noch haben, die ganze Welt umkrempeln? Das ist doch Kindergarten. Extrem gefährlicher Kindergarten, der am Ende alles noch schlimmer werden läßt.

  • Scholz Vorwürfe: Die Aktivist*innen hätten keine Lösungen und würden sich der Zukunft verweigern bzw. sich von dieser abwenden und impliziert, dass jene Fatalist*innen, womöglich Apokalyptiker*innen wären. Beide Vorwürfe sind absurd. Tatsächlich erkennen die Aktivist*innen in der Mehrheit der Regierunspolitik falsches, ungenügendes Handeln. Ein Beispiel haben sie mit dem Gas ja genannt. Viele Regierungen machen also falsche Politik, versuchen diese aber als die richtige zu verkaufen. Die Aktivist*innen sind sehr wohl der Zukunft zugewandt, offenbar mehr als Herr Scholz. Sie haben die klimawissenschaftlichen Ergebnisse erkannt und stellen auf Basis dessen Forderungen an politische Aussagen und Maßnahmen. Sie erscheinen für Herrn Scholz allerdings als zu radikal, obgleich sie bloß die notwendigen sind. Der Vorwurf, die beiden hätten keine Lösungen, ist billige Rhetorik. Damit soll die Kritik an der eigenen Politik verdeckt werden. Zudem ist der Vorwurf dreist, da Scholz selbst jahrzehntelanger Mitentscheider und Amtsträger ist, also falsch gehandelt und offenbar weiterhin vorhat falsch zu handeln. Er hat Erfahrung im Regierungshandeln und hat sich beraten lassen. Die anderen machen Aktivismus quasi als Ehrenamt.



    Ich denke, wie die Moderator*in, es auch gut zusammenfasst, dass Scholz und die Aktivist*innen eine unterschiedliche Ausgangsbasis und hieraus entsprechend unterschiedliche Handlungsansätze folgen. Deswegen kommen die Aktivist*innen ja auch immer wieder auf klimawissenschaftliche Erkenntnisse einschließlich deren Modelle zu zukünftigen Klimaentwicklungen und hieraus folgenden veränderten Lebensbedingungen zurück. Ein wichtige Problemebene wurde leider nicht genannt: das Massensterben der Tiere. Das Massensterben hängt mit der Klimakrise zusammen, hat aber auch andere Ursuchen wie der hohe Flächenverbrauch und der hohe Einsatz von Pestiziden.



    @TAZ Danke für die Berichterstattung. Ich fragte mich bereits, ob das Gespräch überhaupt noch stattfinden würde.

    • @Uranus:

      *Sie haben die klimawissenschaftlichen Ergebnisse erkannt und stellen auf Basis jener ...



      *Die anderen beiden machen hingegen Aktivismus quasi als Ehrenamt.



      *... da Scholz selbst jahrzehntelanger Mitentscheider und Amtsträger ist, also falsch gehandelt hat und offenbar weiterhin vor hat, ...

    • @Uranus:

      > Scholz Vorwürfe: Die Aktivist*innen hätten keine Lösungen und würden sich der Zukunft verweigern

      "Keine Lösungen" hat auch nichts zu tun mit der Wahrheit.

      Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten seit Jahrzehnten an Dingen wie Erneuerbaren Energien, wie Windanlagen. Oder Solarzellen. Oder Wärmepumpen und Niedrigenergiehäusern. Oder besseren und menschengerechteren Verkehrskonzepten. Oder dem Pelamis Wellenkraftwerk, um ein großartiges neues Projekt unter vielen zu nennen, welches leider von E.ON gekippt wurde.

      Es ist die Politik, die blockiert. Im Grunde ist es Korruption, denn die fossilen Energieträger werden ja noch subventioniert, genauso wie die unhaltbare Industrie um den motorisierten Individualverkehr oder die ebenso unhaltbare Flugtourismusindustrie.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @jox:

        Ja für reiche Menschen gibt es all diese CO2 sparenden Technologien.



        Die aber erst einmal eine Menge Ressourcen kosten würden, neben dem Geld, das nur wenige haben.



        Und da muss die Politik einsetzen.



        Die muss Lösungen finden.



        Alles Abschalten wäre Corona hoch 10 in den politischen Folgen und würde die Thesen der Querdenker bestätigen.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Die Wohlhabenden sollten tunlichst handeln, da sie die meisten Emissionen hervorrufen. Aber auch relativ ärmere Menschen (in Deutschland) können etwas machen und das jetzt und zwar ganz einfach: sich vegan ernähren. Vegane Ernährung kostet nicht mehr als unvegane. Der große Vorteil veganer Ernährung ist, dass die Erzeugung von veganen Lebensmitteln wesentlich weniger Fläche und Wasser benötigt und wesentlich geringere Treibhausgasemissionen hervorruft.

          • @Uranus:

            Jedes vegane Lebensmittel hinterläßt ungefähr die vierfache Menge an für den menschlichen Verzehr nicht geeignete Biomasse. Diese Biomasse hat jetzt vier Möglichkeiten was sie "werden" kann: 1. Verbleib oder Rückfuhr auf dem Acker: Sehr schlechte Nährstoffeffizienz. 2. Kompostierung: Schlechte Nährstoffeffizienz. 3. Biogasanlage: Gute Nähstoffeffizienz. 4. Tierfutter und dann Biogasanlage: Gute Nähstoffeffizienz und zusätzlich noch ein Lebensmittel generiert. Mal drüber nachdenken.

            • @Claphi:

              " 1. Verbleib oder Rückfuhr auf dem Acker: Sehr schlechte Nährstoffeffizienz. 2. Kompostierung: Schlechte Nährstoffeffizienz 3. ..."



              Können Sie dafür Belege nennen?

          • 4G
            4813 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Vegane Ernährung gehört zum alles Abschalten.



            "die Wohlhabenden sollten tunlichst handeln" - schön gesagt.



            Klingt wie Jesus. Die Sache mit dem Kamel.

      • @jox:

        "Es ist die Politik, die blockiert. Im Grunde ist es Korruption,"

        Die Alternative der Aktivisten ist also, "die Politik" abzuschaffen? Die Wahlen waren also Überflüssig? Statt Parteien brauchen wir also doch die vielbeschworene "Ökodiktatur" ?

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ist Ihnen auch manchmal so kalt? Trotz Klimaerwärmung?

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Wie stehen Sie dazu, dass in ein paar Jahren 1. Milliarde Menschen vom Klimawandel bedroht sind. Haben Sie das schon zur Kenntnis genommen?

            • 9G
              95820 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Da haben Sie mich wohl falsch verstanden. Ich sehe Milliarden Menschen schon heute bedroht. Was mich frösteln lässt, ist die Vorstellung, es könnte sich eine „GAF“ entwickeln. Ich erlaube mir, Peter Sloterdijk zu zitieren: „Die Krise ist eine große Arbeitgeberin, und aus dem ideologischen Chaos entspringen immerzu wilde Karrieren, in die man nur im Modus der Selbsternennung gerät.“ Zu finden bei taz/futurzwei: taz.de/Philosoph-P...espraech/!5763709/ Es war zwar ein anderer Zusammenhang, aber das Prinzip, wie „wilde Karrieren“ bis hin zur Führerschaft in Revolutionen sich entwickeln, ist immer ähnlich.

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Die Milliarde ist bedroht, weil sich die Menschheit, auch wir, vor allem wir, an das Maximum was die Ressourcen hergeben, vermehrt hat.



              Ein Vulkanausbruch in entsprechender Stärke, wie er schon häufig in historischer Zeit vorgekommen ist, würde die gleiche Wirkung haben wie der Klimawandel.



              Früher konnte man ausweichen, heute ist alles besetzt.

      • @jox:

        Das sehe ich auch so. Falls es jemensch interessiert, hier eine Arte-Dokumentation, die die Einflussnahme der Ölindustrielobby auf Klimadiskurse u.a. beleuchtet:



        "Klimawandel - Die Macht der Lobbyisten"



        www.arte.tv/de/vid...ht-der-lobbyisten/

    • @Uranus:

      Ja Die Aktivisten sprechen sich gegen jegliche Übergangstechnologie auf dem Weg zu einer Versorgung mit regenerativen Energien aus und fordern die SOFORTIGE Abschaltung jeglicher Co2-fördernder Technologie im Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Wohnen, Essen, Internet etc.

      Das war es dann auch schon mit deren Ideen zur Zukunft. Da kommt weder Soziales noch Artensterben oder der globale Süden vor.

      Es ist daher m.E. sehr wohl billiges Rhabarber.

      Und null Perspektive für die weltweit 1. Milliarden vom Klimawandel mit dem Tode bedrohten Menschen, die zwölfunddreißig mal erwähnt wurden.

  • In anderen Zeitungen wurden mehr Passagen des “Gespräches” veröffentlicht und dadurch erkennbar; dass diese jungen Leute vor allem für sich persönlich ein gutes Leben von der Politik einforderten. Dabei schienen sie außerstande, Kompromisse einzugehen oder auch nur in Betracht zu ziehen. Ganz zu schweigen davon, dass offenbar gar kein Bewusstsein dafür vorhanden war, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und einem Gesellschaft und Politik auch kein individuelles Glück schulden.

    Nun gut: wir haben es hier mit Leuten zu tun, die ernsthaft glauben, schon für ein bloßes Gespräch mit Kanzlerkandidaten lohne es sich, zu sterben…

  • Naja, Emotionalität ist recht gut, um Stimmungen zu erzeugen und damit Mehrheiten zu schaffen.

    Sie reicht jedoch nicht aus, um ohne Mehrheiten gesamtgesellschaftlich tragfähige politische Entscheidungen durchzusetzen.

  • Wenn immer wieder Menschen wild dazwischen kreischen, dass man auf einen (H)Eisberge zusteuert, dann ist das noch kein Konzept denen auszuweichen.

    Dann auch noch mal eben das System (das Schiff) zu wechseln, was ja ein zentrales Ziel der Aktivisten ist, erscheint mir nur noch politesoterischer Unfug zu sein.

    • @Rudolf Fissner:

      aber ohne dazwischen kreischen würden es die meisten nicht bemerken.



      Und der Systemwechsel ist nicht mit dem Schiffswechsel zu verwechseln. Da haben sie ganz innerlich etwas durcheinander gebracht, aus lauter Betroffenheit obgleich Ihrer Zerstörungsbeteiligung?



      Sie müssen nicht das Schiff verlassen. Sie müssen nur etwas aus Ihrer Komfortzone raus, so wie zu Beginn Ihres Lebens. Wagen Sie es Sie werden gewinnen.

      • @Sonnenhaus:

        Systemwechsel ist easy peasy?

        Wollen Sie nicht wahrhaben dass das Klima so warm wird, das 1. Milliarde Menschen bedroht sind?

    • @Rudolf Fissner:

      Der Vorwurf der angeblichen Konzeptlosigkeit ist doch komplett haltlos. Was getan werden müsste ist seit Jahrzehnten bekannt. Es mangelt nicht an Konzepten, sondern an der Umsetzung. Denkbar wären etwa:



      - Für die Kohleverstromung war es jahrzehntelang Normalität, dass ganze Dörfer enteignet und umgesiedelt wurden. Warum nicht vergleichbares dort praktizieren wo der Windenergie-Ausbau mit immer größeren Abständsforderungen ausgebremst wird?



      - Unverzüglicher Ausstieg aus den fossilen Energien (Kohle, Verbrenner, ...) Die Inustrie weiß seit Jahr(zehnt)en, dass dieser Schritt kommen muss, wer die Vorbereitung dazu verschlafen hat, ist selber schuld.



      - Kontingentierung des persönlichen CO2-Ausstoßes



      - Verbot von Massentierhaltung und Tiermast



      - Begrenzung des motorisierten Individualverkehrs (fossil wie erneuerbar)



      - Begrenzung der Wohnfläche pro Kopf



      - Verbot von Im/Exporten mit negativer CO2-Bilanz

      • @Ingo Bernable:

        Und wie wollen Sie da noch den geforderten sozialen Ausgleich mit drauf packen, den auch Sie einfordern? Das gehört doch bei dem Wünsch Dir was der Klimabewegung auch noch mit dazu!

        Ein sofortiger Stop des CO2 Ausstoß ist schlicht nicht ohne soziale Einschnitte möglich. Insbesondere nicht im weltweiten Maßstab, denn mit DE alleine wird es nichts werden mit dem Klimaschutz. Die von ihnen beschrieben Befindlichkeiten gegen Windkraft sind da nur Pipifax dagegen.

        Die sofortige Begrenzung der weltweiten Wohnfläche pro Kopf ist zudem angesichts der luxuriösen Wohnfläche per Bewohners DE auch irgendwie eine Frechheit. Wenn es dabei gerecht zugehen sollte müsste es eine Halbierung der Wohnfläche bei den Bewohnern der Industriestaaten sein. Es sind nicht die Bewohner des globalen Südens, die mit ihren kleinen Wohnungen das Klima anheizen.

        Kurz: Die Forderungen der Klimabewegung sind nicht kompatibel. Es wird keinen sofortigen Klimaschutz geben unter Beibehaltung des jetzigen Wohlstands

        • @Rudolf Fissner:

          Da das Gespräch mit dem designierten deutschen Kanzler Scholz stattfand ging ich davon aus, dass Deutschland auch der Bezugsrahmen für die von ihnen geforderten Konzepte sei, einen globalen Kohleausstieg kann nämlich auch die deutsche Regierung nicht durchsetzen.



          "Es wird keinen sofortigen Klimaschutz geben unter Beibehaltung des jetzigen Wohlstands"



          Wenn die Wahl zwischen Klimaschutz mit realistischen Überlebenschancen für die Menschheit und noch einigen letzten Dekaden Wohlstand mit absehbarem Übergang in das Auseinanderbrechen menschlicher Zivilisation besteht würde ich ersteres für deutlich vernünftiger halten.

          • @Ingo Bernable:

            Das "Gespräch" war kein Gespräch.

            Angesichts der Tatsache, dass 1 Milliarde Menschen vom Klimawandel bedroht sind und die Kipppunkte immer näher kommen, zeigt sich dass die Diskussionsverweigerung der Aktivisten über Maßnahmen dagegen ein unverantwortlicher Hemmschuh sondergleichen ist.

            Das Deutschland nicht der Bezugsrahmen sein kann geht aus der Natur des Klimawandels hervor. Das der nicht auf DE beschränkt ist, sollte wissenschaftlich bekannt sein und ist es auch in weiten Teilen der Bevölkerung.



            Auch war die globale Sicht die von Scholz im "Gespräch"

            • @Rudolf Fissner:

              Und was ihr Konzept um innerhalb der nächsten paar Jahre eine handlungsfähige Weltregierung zu installieren die im globalen Bezugsrahmen für effektiven und wirksamen Klimaschutz sorgen kann?



              Nicht, dass ich etwas gegen einen Weltstaat hätte, aber bisher beziehen sich jegliche Bemühungen und zwar auch die, die über die UN verhandelt werden, letztlich auf jeweils nationalstaatliche Rahmen für die Umsetzung.

              • @Ingo Bernable:

                Mein Konzept? Habe ich eine Weltregierung oder einen "Aufstand" und "Systemwechsel" wie die Aktivisten gefordert? Nö.

                Das muss mit dem funktionieren was da ist.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich folge ihnen Herr@RUDOLF FISSNER.



      Sie verstehen, das ich das Schreiberiche(H-Eisberg) juti finde.



      Lea Bonasera-schöner Name.

  • RS
    Ria Sauter

    Auf diese Art und Weise werden sie nichts erreichen. Da blockt jeder ab, auch wenn er nicht Scholz heisst.



    Wichtige Chance vertan, leider.



    Empfehle eine Schulung für solche Gespräche durch eine NGO.

  • Ojojoj. Klingt nach grüner Scientology. Gemäß dem Motto, alles niederbrüllen der nicht mitbrüllt. Das Klimaproblem ist viel zu ernst, um daran hyperhysterisch heranzugehen. So erzeugt man nur unnötig Widerstände und wird natürlich nicht mal ernst genommen.

    • @Alkibraut:

      Ojojo, Ihr Vergleich des Denkens der Aktivist*innen mit Scientology klingt nach Diffamierung, emotional werden sei irrational usw.. Vorteilhaft ist emotionalwerden nicht unbedingt, angesichts deren Lebensperspektive und Position aber verständlich. Das Scholz ruhig bleibt, entspricht wohl seinem Charakter, spiegelt aber auch Männlichkeit - kühl, durchdacht, vernünftig - wider. Ihre einseitige Wertung von Emotionsäußerungen folgt patriarchalem Wertungsmuster, das Frauen Entscheidungsfähigkeit und Vernunft abspricht.

      • @Uranus:

        Sich als "die letzte Generation" zu bezeichnen hat durchaus religiöse Züge vom Schlage Endzeitmythos ( de.wikipedia.org/wiki/Endzeit )

        "Das Scholz ruhig bleibt, entspricht wohl seinem Charakter, spiegelt aber auch Männlichkeit - kühl, durchdacht, vernünftig - wider."

        Das ein Mann nicht dazwischen schreit ist männlich? Und Frauen kreischen dann dazwischen weil das "weiblich" ist? Oh mann! Das sind doch Ansichten von vorgestern.

  • Vielleicht wahren die Klimaaktivisten bei Frau Laquer in der Schulung ...

    • @Günter Witte:

      dann sollten sie ihr Geld zurück fordern. Die Performance war ja nun alles andere als überzeugend.

    • @Günter Witte:

      Was wollen Sie damit sagen?

      • @Uranus:

        Das Frau Laquer ja Personen darin schult Politiker möglichst blöd aussehen zulassen. Wahr lustig bei Laschet, kann aber auch anderen Politikern angewandt werden.

      • @Uranus:

        ... wahrscheinlich, dass der ideologische Background offensichtlich der selbe ist.

        Obwohl. Ich denke, dass deren Auftreten und Beschreibungen eher zu XR passen. Deren Selbstbezeichnu g "Letzte Generation" und Erklärung zum Hungerstreik ( hungerstreik2021.d...gerstreikenden.pdf ) ist nahe an dem Genozid-Vergleichen des XR-Gründer Roger Hallam ( taz.de/Antisemitis...Gruender/!5640316/ ).

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Diese Leute sollte man nie wieder in die Nähe einer Kamera lassen, das war ein gefundenes Fressen für Rechte Kreise die Klimaschützer als demokratiefeindliche Fanatiker dastehen zu lassen die selber keine Lösungen haben.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Rechte sind immer auf der Suche nach Dingen, die sie für sich nutzen können. Hierfür kriegen sie auch Unterstützung aus bürgerlicher Ecke. Ich sehe keinen Sinn darin, politisches Vorgehen an womöglichen Befindlichkeiten der Rechten auszurichten und würde Linken/Aktivist*innen keine Schuld an einem Erstarken der Rechten geben. Schade, dass Sie solche Leute von solchen öffentlichen Auseinandersetzungen ausschließen wollen, Leute, die in ihren "Herzenssachen" entsprechend auch mal emotional reagieren. Damit wären potenziell viele Menschen gerade junge Menschen ausgeschlossen.

      • @Uranus:

        "Schade, dass Sie solche Leute von solchen öffentlichen Auseinandersetzungen ausschließen wollen"

        Die schließen sich mit ihrer Diskussionsverweigerung schon selber aus.

        Und angesichts der drohenden Folgen des Klimawandels ist Diskussionsverweigerung das denkbar schlechteste Mittel gegen die negativen Folgen, die der Klimawandel für mindestens 1 Milliarden Menschen haben wird

      • @Uranus:

        Natürlich ist Emotionalität ein Element politischen Handelns und legitimer Meinungsäußerung. Aber wenn man mit dem wahrscheinlich nächsten Kanzler diskutieren will, ist blanke, niederbrüllende Einseitigkeit sicher kein hilfreiches Konzept. Der Mann kann und will es nicht Allen rechtmachen. Also ist es wenig hilfreich, ihm nur die eigene persönliche Unzufriedenheit zu kommunizieren. Das sind zwei Stimmen von 80 Millionen, die ihn eh nie wählen werden und mit DIESER Tour eben auch wenig Chancen haben, ihn zu überzeugen, dass sie für signifikant viel mehr Menschen sprechen. Wer nur den eigenen Willen als objektiv zwingende Politikmaxime verstanden wissen will, ist in einer Demokratie nicht handlungsfähig.

        • @Normalo:

          MIt welcher "Tour" könnte man ihn denn überzeugen? Die wissenschaftlichen Daten liegen auf dem Tisch und doch folgen Politiker lieber den Lobyisten die ihnen mehr persönliche Vorteile verschaffen.

          • @Rider:

            Man macht es sich zu einfach, immer Alles auf "die Lobbyisten" zu schieben. Die wichtigsten Lobbyisten sind am Ende doch die Wähler (und auf die SOLL ein Demokrat auch hören). Scholz macht insofern Politik vor allem auf Basis der Wählerstimmen, die er gewonnen hat und die er in Zukunft gewinnen will. Und da ist eben die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihm eine Politik, wie sie ihm bei diesem Gespräch eingetrichtert werden sollte, an der Urne nicht gedankt würde.

            Aber bleiben wir meinetwegen bei den Lobbyisten. Die gibt es für Alles und Jedes. Die beiden Hungerstreiker sind letztlich ja auch welche, nur dass sie sich den Zugang eben anders verschafft haben als üblich. Der Unterschied ist aber, dass erfolgreiche Lobbyisten in der Regel im Dialog überzeugen. Sie haben ein gutes Öhrchen für die Position des gerade bearbeiteten Politikers und die Hindernisse, die er für die Erfüllung ihrer Wünsche sieht. Und sie versuchen, Lösungen zu präsentieren, die das mit einbeziehen. Der Lobbyist, der einen Politiker so in der Tasche hat, dass er ihn einfach einbestellen und ihm die "richtige" Politik in den Notizblock diktieren kann (wie sich die beiden Aktivisten das offenbar vorstellten), ist eine totale Rarität, nicht die Regel.

            • @Normalo:

              Ihre Wahrnehmung und Zuschreibung der Wähler*innenmacht gegenüber Konzernen klingt in meinen Augen naiv. Jene haben nicht nur Einfluss auf Abgeordnete und Regierungen sondern auch auf Diskurse. Falls Sie folgende Doku und Sendung noch nicht kennen sollten, will ich Ihnen hier mal ans Herz legen, dass Sie sich diese mal anschauen. Zum einen die Doku über den Sachverhalt Klimakrise und Lobbyismus auf/von Arte::



              "Klimawandel - Die Macht der Lobbyisten"



              www.arte.tv/de/vid...ht-der-lobbyisten/



              Ach, und zum achso-tollen Lieferkettengesetz, das Olaf Scholz im Gespräch anpries, hatte "Die Anstalt" vor einer Weile eine veranschaulichende Sendung gemacht:



              www.zdf.de/comedy/...juni-2021-100.html



              Unter dem Video finden Sie auch einen Link zu Hintergrundfakten der Sendung.

              • @Uranus:

                1. Die USA sind, was Lobbyismus angeht, ein anderes Pflaster als Deutschland. Das liegt großteils am Wahlsystem.

                2. Ich habe nie gesagt, dass die Wähler zwangsläufig das "Richtige" wollen.

                3. Sie haben da zwei Beiträge verlinkt, von denen einer von Lobby-Propaganda handelt und der andere ein Stück gut gemachte, fundierte Gegenpropaganda ist (für die im Zweifel die Gegenlobby das Material geliefert hat, aber das nur am Rande). Warum schafft es die Big-Oil- und Tabak-Propaganda, Wählerstimmen zu dirigieren, die Anstalt mit ihrem prominenten Sendeplatz (und rechtzeitig um einen Aufschrei zu starten) aber offenbar nicht? Meinen Sie wirklich, das liegt daran, dass die einen die Bösen und die anderen die Guten sind, und was die Bösen machen, nunmal stärker manipuliert?

                • @Normalo:

                  Ich sehe das in etwa so: Konzerne stellen machtvolle Institutionen dar. Je größer desto mehr Macht. Die allermeisten belassen es nicht bei reinem wirtschaften, sondern wollen politischen Einfluss nehmen, um ihre Interessen möglichst weit durchzusetzen und sich so "Wettbewerbsvorteile" verschaffen zu können. Je nachdem, worum es geht, werden sie entsprechendes Kapital bewegen - sei es direkt ausgebildetes, angestelltes Personal oder anhand von Geld Kampagnen (in Medien, Plakatserien) oder Lobbyist*innen (die u.a. Abgeordnete, Regierungsmitglieder beeinflussen) beauftragen. Hingegen ist die Anstalt eine kleine Sendung im großen Mediathekprogramm des ZDF, zuletzt ausgestrahlt dienstags um ca. 22 Uhr (wo soll da der prominente Sendeplatz sein?), in Konkurrenz zu zig anderen Sendungen - sowohl live als auch online. Ihre Reichweite ist also sehr begrenzt. Dann ist der Inhalt, wenn auch humorvoll aufbereitet, ein nachdenklicher ist somit schwerer konsumierbar und mag negative Stimmung hervorrufen. Gegenüber leichtkonsumierbaren, positiven Unterhaltungssendungen sind dies gravierende Nachteile. Dann setzt die Sendung durchaus gewisse Bildung voraus wie auch Wissen und Interesse an/über politische Diskurse. Insofern sehe ich da eine große, klaffende Lücke bezüglich der Einflussnahmemöglichkeiten zwischen Konzernen und der Anstalt.

  • Anstatt Politiker nieder zu schreien sollten sich die jungen wilden Hysteriker vielleicht eher mit dem Umstand auseinandersetzen, dass es derzeit in Deutschland schlicht keine gesellschaftlichen Mehrheiten für eine radikale und effiziente Klimapolitik gibt - und sich Gedanken machen, wie das zu ändern wäre.

    • @Karsten Becker:

      Ich würde meinen, die Aktivist*innen machen sich nicht nur Gedanken darüber sondern sie tragen aktiv auch dazu bei. Es ist davon auszugehen, dass eine Folge des "Hungerstreiks der letzten Generation" bei vielen Menschen eine Auseinandersetzung mit dem Klima provozierte. Auch hier will ich erwähnen, dass die Einordnung als Hysteriker patriarchaler Herrschaftsstrategie widerspiegelt, um Frauen und ihr Anliegen zu diskreditieren.

      • @Uranus:

        Dramatische-theatralische Inszenierung sozialer Interaktion ist ein Hauptmerkmal hysterisch / histrionisches Verhaltens und umschreibt das Benehmen der jungen Aktivist:Innen gegenüber Scholz doch ganz gut. Damit diskreditieren sie sich und ihre berechtigten Anliegen tragischerweise leider selber. Schon der Hungerstreik hat doch eher allgemeines Kopfschütteln und Unverständnis als Auseinandersetzung mit den Inhalten bewirkt.



        Im übrigen belegt das Ergebnis der Bundestagswahl doch leider recht eindrucksvoll die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse bezüglich der Klimapolitik. Aber klar - Sie können sich die Situation natürlich auch schönreden.

        • @Karsten Becker:

          Ich wiederhole mich: Pathologisierung ist eine Herrschaftsstrategie, um unliebsame Personen und deren Aussagen zu diskreditieren. Diesen Eindruck erwecken auch Sie, indem Sie Begriffe wie "hysterisch" und "histrionisch" verwenden.



          Davon ab, hat jede Aktionsform ihre eigenen Zwecke. Wäre diskursive Einflussnahme ein Faktor gewesen, so wären mit einem Hungerstreik nicht Alle zu erreichen. Wobei Alle zu erreichen schwerlich umsetzbar ist. Viele weigern sich, sich mit dem Thema Klimakrise auseinanderzusetzen bzw. ist es egal. An jene würde mensch wohl keine Aktionen ausrichten. Es ginge um jene, die erreichbar sind.



          Nun agieren, ja nicht alle Politiker*innen wie Scholz. In Talk-Shows kann gut beobachtet werden, dass Politiker*innen durchaus andere Strategien fahren, um auf Gesprächsverläufe einflusszunehmen und die Gunst der Zuschauer*innen zu gewinnen. Hierfür werden Politiker*innen durchaus lauter. Noch häufiger fallen sie sich dabei ins Wort. Insofern kann mensch sagen, dass das Verhalten von Henning Jeschke und Lea Bonasera in den gewöhnlichen Rahmen fällt.



          Ich habe nicht gesagt, dass sie ausschlaggebenden, massiven Einfluss gehabt haben, sondern dass ihr Aktivismus bei vielen Menschen der Gesellschaft eine Auseinandersetzung mit der Klimakrise provozierte. Insofern rede ich da nix schön. Das unterstellen Sie mir bzw. Sie interpretieren meine Aussagen falsch.

          • @Uranus:

            Naja, wenn Ihnen verständnisloses Kopfschütteln vieler Menschen in der Gesellschaft als Auseinandersetzung mit der Klimakrise reicht, dann war die Aktion der Aktivist:Innen wohl zielführend.

            Da erkämpfen sie sich mit hohem persönlichem Einsatz, unter großen gesundheitlichen Risiken einen Gesprächstermin mit dem Bundeskanzler in spe – nur um Rechthaberei zu demonstrieren, wie in einer Talkshow? Das ist alles? Meine Güte, was für eine vertane Chance, kann ich da nur sagen!!

            Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Gegner dieser Bewegung- im Gegenteil, ich beschäftige mich seit vielen Jahrzehnten mit der Umwelt- und Klimaproblematik und versuche mich persönlich im Alltag so gut wie möglich darauf ein- und umzustellen. Den Frust dieser jungen Menschen kann ich gut verstehen – nur ist Frust eben kein guter strategischer Ratgeber. Ich sehe mit großer Sorge, wie sich da ein emotionales Gemisch aus Ohnmacht, Wut und Enttäuschung breitmacht und – wie bei den Reaktionen auf der COP 26 zu beobachten – zu pauschalisierender Schwarzmalerei führt. So ist dieser Fight nicht zu führen und schon gar nicht zu gewinnen. Dafür braucht es differenzierte Analysen, Koordination, den zähen kleinteiligen Kampf um Allianzen und Fortschritte – kurz gesagt einen langen Atem.

            • @Karsten Becker:

              Reichen tut es sicher nicht. Wie es bei Anderen ankommt dürfte offen (gewesen) sein. Ich weiß von Unterstützer*innen, dass der Hungerstreik durchaus Bürgerliche/Konservative berührte, eben weil dieser eine so extreme Aktionsform ist. Sie machten sich Sorgen um die jungen Menschen und machten sich dadurch auch Gedanken darüber, was die jungen Menschen dazu bewegt hat.



              Wie diese Hungerstreikstrategie ausgeht, kann mensch m.E. schwer vorhersagen. So hoch erschien die Wahrscheinlichkeit während des Streiks nicht zu sein, dass es zu einer Zusage und zu einem Gespräch kommen können. Es hätte sogar noch weniger herauskommen können. Ich würde meinen, die Aktivist*innen haben im Hungerstreik eine Chance gesehen, Einfluss nehmen zu können bzw. als Betroffene ein Alarmsignal an ihre Mitmenschen zu senden.



              Zum Frust kommt die Betroffenheit der Aktivist*innen hinzu, wie auch hieraus resultierende Wut und Ängste. Das sind nachvollziehbare Reaktionen auf die existenzielle Bedrohung. Ich denke, diese lassen sich nicht beiseite schieben bzw. gelingt es vielen nicht. Ein Beiseite-schieben und rein rationales Handeln ist m.E. schwerlich erwartbar. Es geht immerhin um deren Leben bzw. Lebensbedingungen. Ich schätze, viele in der Bewegung haben die Perspektive eines langen Atems nicht. Zurecht würde ich sagen. Immerhin bleiben, wenn überhaupt die nächsten vier Jahre um spürbare Veränderungen bewirken zu können. Zu beobachten ist, dass aktuelle Politik bzw. die Summe menschlichen Handelns in den industrialisierten Ländern bzw. sich industrialisierenden Ländern quasi die Ankündigung ist, der jungen Generation den Atem abzuwürgen. Wer soll angesichts dessen ruhig und rational bleiben?

              • @Uranus:

                Nach Lage der Dinge landen wir mit viel Glück und Engagement am Ende des Jahrhunderts in einer 2-3 Grad wärmeren Welt, in der es sich mehr schlecht als recht existieren lässt. Das ist die optimistische Variante. Wahrscheinlicher ist, dass wir auf dem Weg dahin einige Kipp-Punkte auslösen und das Ganze läuft völlig aus dem Ruder. Der Kapitalismus frisst seine Kinder sozusagen. Die Wut kann ich schon sehr gut verstehen. Ich vermute, ein Teil der Bewegung wird angesichts der Lage resignieren, ein Teil sich radikalisieren. Und vielleicht bleiben noch ein paar „Realist:Innen“, die sich für den mühevollen, zähen Kampf um jedes Zehntel-Grad Erderwärmung entscheiden.

                • @Karsten Becker:

                  So sieht es offenbar aus. Nun weiß ich nicht, wie alt Sie sind und muss das auch gar nicht wissen. Henning Jeschke bspw. ist 23 Jahre alt. Mit der durchschnittlichen Lebenserwartung für Männer von 78 Jahren hätte er also noch ca. 55 Jahre und käme somit in die "heiße Phase" hinein. Wie gesagt, Perspektive und hierunter insbesondere Betroffenheit sind ausschlaggebend dafür, wie reagiert wird. Umso zynischer und rücksichtsloser/emotional-kälter, wer das ignoriert oder gar Pathologisierung instrumentalisiert (nicht auf Sie gemünzt). Tatsächlich dürften viele junge Menschen von Depressionen in Folge der Erkenntnis ihrer misslichen Lebensperspektive geplagt sein. Greta Thunberg ist da sicher nicht die einzige.

                  • @Uranus:

                    Mit meinen 57 Jahren stehe ich sozusagen unter der Gnade der frühen Geburt. Die "heisse Phase" werde ich also nicht mehr erleben. Hätte ich Kinder würde mich das Ganze sicher noch viel mehr umtreiben. Immer wenn ich irgendwo einen SUV mit Kindersitz sehe macht mich das fassungslos - das ist für mich so im Alltag eines der augenfälligsten Symbole menschlichen Versagens.

      • @Uranus:

        Da muss ich Ihnen widersprechen. Ich denke nicht, dass dieser Hungerstreik viele Menschen zum umdenken gebracht hat. Die große Mehrheit hat entweder nichts oder nur am Rande davon gehört.



        Die Aktion war einfach dumm, weil Lebensgefährlich.

        • @Hennes:

          Habe ich geschrieben, "dass dieser Hungerstreik viele Menschen zum umdenken gebracht" hätte? Nochmal, ich schrieb:



          "Es ist davon auszugehen, dass eine Folge des "Hungerstreiks der letzten Generation" bei vielen Menschen eine Auseinandersetzung mit dem Klima provozierte." D.h. ich nehme an, dass viele (viel ist relativ ;-)) sich, wie auch immer, mit dem Thema Klimakrise und Regierungspolitik auseinandersetzten.

      • @Uranus:

        Da haben Sie ja mit Ihrer "patriarchaler Herrschaftsstrategie" eine universelle Diskreditierung für all jene gebastelt, die schwerwiegende Probleme ohne Hysterie lösen wollen. Nicht diejenigen, die am lautesten "Klimanotstand" schreien, werden zur Lösung beitragen. Wir sehen gerade, wie sich die grüne "Klimapartei" im Verbund mit den Marktradikalen hinsichtlich Klimaschutz überflüssig macht. Da könnten Klimaaktivisten und Aktivistinnen schon hysterisch werden. Fragt sich, wie lange die grüne Luisa Neubauer die Leute von FFF bei der (grünen) Stange halten kann.

  • An all die "...aber diese Klimahysteriker*innen":

    Die Fakten sprechen eher für Frau Bonasera und Herrn Jeschke, sorry.

    • @tomás zerolo:

      Welches Faktum spricht denn für die Drohung mit Suizid für ein bloßes Gespräch mit Kanzlerkandidaten? Was genau machte dieses Mittel zur ultima ratio, um ein Gespräch (nicht mehr!) und einen Klimabürgerrat (der nicht im eigenen Sinne entscheiden müsste!) zu erzwingen?

    • @tomás zerolo:

      Frau Bonasera und Herrn Jeschke sprechen nur (leider) Fakten aus. Das sind auch die, die Scholz kennt und nicht in Frage stellt.

      Ein Konzept für den Ausbau von Windrädern haben die nicht. Insofern kann da auch nichts für etwas sprechen.

  • Na ja, er spricht gerne mit Wirecard-Typen und die zuständige Behörde dafür.

  • Nennen wir es therapeutische Sitzung eines ruhenden Bundeskanzlers gegenüber einigen aufgeschreckten Klima-Hühnern. Sehr schlechte Performance der Aktivisten.

    • @Picard:

      Im Vergleich zu einer Packung Valium sind alle Aktivisten "Hühner", auch wenn sie nur dasitzen...

      Aber Hühner warnen auch, wenn der Fuchs im Anmarsch ist, während ruhig bleibende Rehkitze vom Mähdräscher überfahren werden.

    • @Picard:

      100% einverstanden.

    • @Picard:

      Sie haben es gut getroffen! Bleibt zu hoffen, dass Scholz einen Zugang zu den Beiden gefunden hat, um ihnen nahe zu legen Hilfe aufzusuchen. Es ist nicht zu ertragen, wie die öffentliche Stimmung das mentale Elend dieser beiden Kinder ausnutzt, um eine Ideologie zu transportieren und dabei das Leid der beiden benutzt, sich selbst zu feiern. Unerträglich!

      • @Günter:

        Um mal Ihren Kommentar zu analysieren: Ihr Kommentar setzt sich weniger mit Inhalten auseinander sondern zielt mehr auf die Personen ab (ad hominem). Ihr Kommentar bewirkt die Herabsetzung der Aktivist*innen und deren Anliegen.



        # Sie bezeichnen sie fälschlicherweise als Kinder. Dabei ist Henning Jeschke 21 Jahre und Lea Bonasera 24 Jahre alt. Die Information über deren Alter ist bekannt bzw. leicht zu recherchieren.



        # Sie pathologisieren die Aktivist*innen, d.h. Sie erklären sie für krank. Das soll bewirken, dass die Aktivist*innen unvernünftig wären und den Bezug zur Realität verloren hätten. So soll der Eindruck entstehen, dass deren Aussagen nicht ernst zu nehmen sind.



        Diese Form der Kommentierung, genauer: Diffamierung, taucht im Diskurs über Klimapolitik häufiger auf. Jemensch als hysterisch zu bezeichnen ist patriarchale Herrschaftstaktik, um Frauen generell anzugreifen und herabzusetzen. Das Alter im kritischen Lichte erscheinen zu lassen, taucht auch häufig im Diskurs über junge Klimaaktivist*innen auf und soll anhand der klischeehafter Verknüpfung mangelnde Lebenserfahrung, Unvernunft etc. die jungen Menschen und damit deren Anliegen diskreditieren. Ich schätze, Sie machen das nicht unbewusst, sondern greifen mit Absicht diese Menschen und Ihre Positionen an. Das ist durchschaubar und wirft ein schlechtes Licht auf Sie.

        • @Uranus:

          Habe Sie von J.W. Goethe „Die Leiden des Jungen Werthers“ gelesen? Das ganze soll einen autobiographischen Hintergrund haben. Goethe schreibt über Werter, wie er sich einer hoffnungslosen Liebe hingibt, schwärmerisch, radikal, an der Welt verzweifelnd. Das ganze war irgendwann um 1780. Das einzige Kommunikationsmittel war die Buchdruckkunst des alten Johannes Gutenberg, womit sich das Meisterwerk verbreiten lies. Kein Smartphone, keine Email, kein whatsapp, keine SMS, keine Blogger, keine taz- kommune. Dennoch, das Werk hatte laut Überlieferung, bei etwa einem Dutzend junger Leute einen Nachahmeffekt, zur Folge. Jetzt überlegen Sie sich einmal, wie schnell sich die Weltuntergangsphantasien in unseren heutigen, hier überfressenen dort verhungernden Zeiten, die auch noch oft in reißerischen Bildern kommuniziert werden, in unserer heutigen Medienlandschaft verbreiten. Hören Sie doch hier mal zu, ab Min 15:00 vielleicht bis 18:00 oder hören Sie gleich den ganzen Vortrag.



          www.youtube.com/watch?v=OaWM2Pd0sHY



          Sensible (junge) Leute können da schon, etwa im Sinne des „Werther-Effehts“ mit ihrem Identifikationspotenzial übertreiben, sich in Wahnideen hineinsteigern. Denen dann auch noch zu erklären, wie klug und vernünftig das sei was sie tun, ist verantwortungslos.

          • @Günter:

            Tja, die neuzeitlichen Werther haben aber trotzdem Recht, Pathologisierung hin oder her. Das lustige ist ja, dass der Klimaschutz nur Mittel zum Zweck ist um die Lebensgrundlage der Spezies Mensch möglichst zu erhalten. Das es dafür unter den Menschen keine Mehrheit gibt, tja, darüber würde ich auch verzweifeln wenn ich 21 Jahre jung wäre. Das finde ich sehr realitätsbezogen.

      • @Günter:

        Wenn sie Argumente der Aktiven für falsch und die, die sie vertreten für therapiebedürftig halten muss dies wohl seinerseits als Indikator für einen schweren Realitätsverlust gelten. Möglicherweise gelingt die Einsicht in die Notwendigkeit drastischer Klimaschutzmaßnahmen mit professioneller Unterstützung oder ersatzweise durch die Lektüre der IPCC-Berichte.

        • @Ingo Bernable:

          Die IPCC Berichte geben null Maßnahmenvorschläge für DE oder andere Länder vor.



          Sie beschreiben nur den Status Quo und was passiert, wenn es unter diversen Co2 Szenarien weiter geht.

          Für eine konkrete Sozial-, Klima oder Wirtschaftspolitik sind das keine Nachschlagewerke.

          Und für letzteres verweigern diese Aktivisten stumpf die Debatte.

          • @Rudolf Fissner:

            Unter welchem Stein leben Sie denn, dass sie so gar nicht wahrnehmen, wieviele Maßnahmenvorschläge von WissenschaftlerInnen vorliegen.



            Wir müssen es einfach nur tun, bzw. mit bestimmten Dingen aufhören - und zwar sofort.



            Und der designierte "Klimakanzler" ist genau die richtige Adresse, wenn die Umsetzung angemahnt wird, wer denn sonst?



            Unfassbar, wie arrogant Sie und auch der arrogante vermeintliche "Klimakanzler" mit der Zukunft dieser jungen Menschen umgehen.



            Wie abgebrüht muss man sein um zu denken - nach mir die Sintflut?



            Denn nichts anderes tun Sie und leider so viele Menschen. Es ist ihnen total egal, was aus denjenigen wird, deren Existenz bereits jetzt durch Klimawandelfolgen und den Egoismus unserer dekadenten Lebensweise zerstört wird, und denjenigen, die noch deutlich mehr Zukunft vor sich haben als Sie und ich.



            Es wäre ehrlich, wenn Sie das einfach mal sagen würden anstatt pseudointellektuell rumzuschwurbeln.

          • @Rudolf Fissner:

            Es lässt sich aus ihnen aber klar ableiten welche Art von Sozial-, Klima- und Wirtschaftspolitik keine Option sein kann weil sie faktisch selbstzerstörerisch ist. Das benennen die Aktivisten und fordern völlig zu Recht ein diese Tatsachen anzuerkennen und dass(!) endlich ihnen gemäß gehandelt werden muss. Wie dieses Handeln konkret auszusehen hat müssen sie dafür mE gar nicht benennen können, das festzulegen ist Sache der Politik.

        • @Ingo Bernable:

          Gut, ich überlegs mir...sollte vielleicht auch einen Hungerstreik machen, damit der Kanzler endlich mit mir spricht und ich dann die Welt retten kann....

  • Nunja, was heißt hier, er komme kaum zu Wort? Er hat halt einfach nichts zu sagen, dieser Scholz, solange er keine radikalen Vorschläge der Aktivistis auch sofort umsetzt.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Man fragt sich wieso die Aktivisten für Gespräche gehungert haben, wenn es doch nur darum ging Gesprächspartner nicht zu Wort kommen zu lassen.



      Das ist auch eine Verarschung der Unterstützer.

  • Millionen Wähler zählen für FFF nicht.

    Aber ein einziger Hungerstreik eines Apokalyptikers?

    Nach dem Motto:



    Was jucken mich das Ergebnis von demokratische Wahlen.

    • @TARPO:

      Hä? Etwas wirr, Ihr Kommentar. Irgendwelche Vorannahmen und Wertungen, die versucht werden in Zusammenhang zu bringen.

  • WANN ENDLICH...



    verhunzt ihr die worte nicht mehr in ihren inhalten: das klima braucht keinen schutz, es kommt mit sich selbst gut zurecht. aber die menschen, die flora und fauna brauchen schutz vor dieser kapitalgesteuerten katastrofe.

  • Das ist alles, das es über dieses Gespräch zu berichten gibt? Dann muss man wohl zwischen den Zeilen lesen: hysterische Aktivisten schreien Olaf Scholz nieder und verkünden "das Ende ist nah". Dialog ist zwecklos, nicht gewünscht und nur Show. Der Auftritt der Jungen war sinnlos, aber das zu schreiben, wäre halt kein linker Journalismus. Oje.

    • @The Middle:

      Ja so klingt das und die taz war offensichtlich sehr rücksichtsvoll.

  • Auf dem Weg ins gesellschaftliche Aus?







    Radikalisierten, antidemokratischen Weltuntergangsbeschwörern sollte man keine solche Plattform geben

    • @TARPO:

      In Ihrer verschwurbelten Fantasie vielleicht, aber was Demokratie ist haben Sie offensichtlich nicht verstanden.

      Von der Entwicklung des Klimas mal ganz zu schweigen.

      Aber dann mit ein paar Kampfbegriffen vom rechten Rand um sich schmeissen.

    • @TARPO:

      Antidemokratisch? Beweise?

  • Diesen Radikalen gehört überhaupt keine Bühne geboten.

    • @sandoftime:

      Sie meinen die "Weiter-so-Radikale" wie Laschet, Lindner, Scholz, ...?

    • @sandoftime:

      Genau. Eine wehrhafte Demokratie brauchen wir! Da redet gar keiner mehr, sondern gleich alle Radikalen einknasten!

      Und Radikale sind natürlich alle, die nicht die allgemeine Meinung vertreten.

  • Klingt ähnlich wie bei religiösen Fanatiker:innen. Das muss ja echt anstrengend gewesen sein.

    • @Suryo:

      Vorwürfe, wie religiösen Fanatiker:innen zu sein, sind wohl bereits erste Demokrat*innen, Aufklärer*innen, Frauenrechtler*innen/Feminist*innen usw. ausgesetzt gewesen.

  • ich bin klimaaktivist ...

    also bin ich.



    und das muß reichen.

    scholz hätte auch kontern können;



    ja, auch er it klimaaktivist !



    und zwar mit der lizenz alle möglichen politischen register aufzubieten.

    glauben klimaaktivisten tatsächlich, ausschließlich sie haben die intelligenz für die herausforderungen der nächsten dekaden gepachtet ?



    bestimmt nicht.