Klimaprotest in Berlin: Autobahnzufahrten blockiert

In Berlin haben Ak­ti­vis­t:in­nen am Montag kurzzeitig Fahrbahnen besetzt. Ihre Forderung: ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung.

Lichtspuren auf einer Autobahn

Hier ohne Blockade: Autobahn in Schleswig-Holstein Foto: dpa

Berlin dpa/taz | Klimaschützer haben am Montagmorgen kurzzeitig an mehreren Stellen Autobahnzufahrten in Berlin blockiert. Betroffen waren nach Angaben der Organisatoren die Auffahrten zu der Autobahn A103 in Steglitz sowie der A114 in Pankow. Die Polizei bestätigte, dass sie wegen der Aktionen an beiden Orten im Einsatz sei.

Fotos und Videos auf Twitter zeigten einige Personen in Warnwesten, die auf Fahrbahnen saßen oder standen. Ein weiteres Video zeigte, wie die Polizei Blockierende wieder von der Straße zerrte.

Hinter der Aktion stehen Ak­ti­vis­t:in­nen der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“, die kurz vor der Bundestagswahl im vergangenen Jahr wochenlang im Hungerstreik waren. Sie hatten vor knapp einer Woche angekündigt, im Namen des Klimaschutzes Autobahnen in Deutschland zu blockieren.

Nun fordern sie von der Bundesregierung ultimativ ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und Entscheidungen für eine verträglichere Landwirtschaft. Das „Essen-Retten-Gesetz“ solle große Supermärkte verpflichten, noch genießbares Essen zur Verfügung zu stellen und somit gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen.

Die Begründung: In Deutschland würden jährlich etwa zehn Millionen Lebensmittel weggeworfen, was 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid verursache. Diese Emissionen könnten leicht reduziert werden, erklärte die Gruppe.

Carla Hinrichs, Sprecherin der Ak­ti­vis­t:in­nen, sagte: „In Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen auf die Tafeln angewiesen für ihre Lebensmittel. Und gleichzeitig werden 30 Prozent aller Lebensmittel hierzulande weggeworfen. Das ist kompletter Irrsinn!“ Da mit dem Klimawandel Lebensmittel in den nächsten Jahren noch knapper würden, sähen sie sich „gezwungen, die Bundesregierung an ihre Verantwortung zu erinnern.“

Mit ihrem Hungerstreik im Spätsommer hatten zwei junge Aktivisten ein öffentliches Gespräch mit dem damaligen Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) über die Klimakrise erreicht. Das Treffen fand im November statt.

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