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Weniger Lärm, weniger UnfälleDer große Spaß bei Tempo 30

Wer im dreistelligen Stundenkilometerbereich sausen kann, ist nicht begeistert. Für alle Nichtautofahrer ist Tempo 30 innerorts ein Genuss.

Stau in Düsseldorf: In Großstädten liegt das Kfz-Durchschnittstempo unter 30 Stundenkilometer Foto: Michael Gstettenbauer/imago

I ch bin gegen Tempo-30-Zonen. Damit stehe ich nicht allein. Viele Autofahrer fühlen sich durch Tempo-30-Zonen eingeschränkt: Sie haben viele tausend Euro für ein Gefährt ausgegeben, das in der Lage ist, im dreistelligen Stundenkilometerbereich dahinzusausen – und sollen besseres Radfahrtempo fahren? Dabei werden sie ohnehin dauernd behindert: In Großstädten liegt das Kfz-Durchschnittstempo zur Hauptverkehrszeit deutlich unter 30 Stundenkilometer. Grund sind Staus – also zu viele Autos auf einem Haufen: In München stehen Autofahrer jährlich beeindruckende 74 Stunden im Stau, in Berlin 71 Stunden, selbst in Bremen sind es 40 Stunden.

Ganz schön viel Lebenszeit! Ich kann mich also gut in das Leiden der Autoeinsitzenden einfühlen, wenn ich an ihnen vorbeiradele. In der Werbung sieht alles schön aus: das Auto als dahingleitender Bezwinger sich ewig dahinziehender Küstenstraßen, gelenkt von schlanken, sportlichen Menschen, die stets auf Anhieb einen Gratisparkplatz direkt vor ihrem Ziel finden. Und jetzt haben sie dieses Auto, sind in der Stadt unterwegs, rote Ampeln leuchten, wo immer sie parken wollen, steht schon jemand. Und ist dann mal freie Fahrt, sollen sie wegen eines Schilds langsamer fahren, als sie könnten?

Nein. Nicht wegen eines Schilds, sondern weil da Menschen wohnen, zu Fuß gehen, Rad fahren. Bei Tempo 30 halbieren sich wahrgenommener Verkehrslärm und Unfallgefahr. Die Gefahr tödlicher Unfälle sinkt sogar um 75 Prozent. Tempo 30 verringert also die dem Autoverkehr immanente, konstante Verletzung der Gesundheit aller (gerade) nicht Auto Fahrenden.

Ich habe nichts gegen die 30, sondern störe mich aber an der „Zone“. Schließlich leben innerorts überall Menschen, die ungern belärmt und überfahren werden. Ich habe noch nie von jemand gehört, seine Traumwohnung müsse vor allem ein Kriterium erfüllen: an einer vielbefahrenen Straße ohne Geschwindigkeitsbeschränkung liegen. Logisch wäre also flächendeckend Tempo 30 innerorts.

Her mit innerorts Tempo 30!

Das würde auch mehr Spaß für Verkehrsfreidemokraten ermöglichen. Denn vermutlich gäbe es dann in jedem noch so kleinen Ort mindestens eines dieser Tempomessgeräte mit Smiley. Jeder bekäme die Möglichkeit, mit seinem Rad ein böses Gesicht auf die Anzeige zu zaubern. Das bedeutete Freiheitsdrang ausleben und Leistung erbringen in einem!

Funfact: Auf dem Rad ist man nicht durch die allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen der StVO eingeschränkt (die gelten nur für Kfz), sondern hat eigenverantwortlich schlicht darauf zu achten, niemanden zu gefährden.

Auch im Sinne von Freiheit, Leistung und Eigenverantwortung sollte es also heißen: Schluss mit Tempo-30-Zonen, her mit innerorts durchgängig 30! Falls eine Bürgerinitiative die Einführung einer Tempo-50-Zone in der Straße vor der eigenen Haustür wünscht, kann man ja immer noch über Ausnahmeregelungen nachdenken.

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Kerstin Finkelstein
Dr. phil, Expertin für Verkehrspolitik und Migration. Studium in Wien, Hamburg und Potsdam. Volontariat beim „Semanario Israelita“ in Buenos Aires. Lebt in Berlin. Fährt Fahrrad. Bücher u.a. „So geht Straße“ (Kinder-Sachbuch, 2024), „Moderne Muslimas. Kindheit – Karriere - Klischees“ (2023), „Black Heroes. Schwarz – Deutsch - Erfolgreich“ (2021), „Straßenkampf. Warum wir eine neue Fahrradpolitik brauchen“ (2020), „Fahr Rad!“ (2017).
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54 Kommentare

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  • Ich fürchte, dass ist, wie die zulässige Geschwindigkeit auf der Autobahn, ein Nebenschauplatz.



    Tatsächlich müssen sich die Städte, und das können sie seit Jahren, darum kümmern, den Auto(Durchgangs)verkehr aus den Quartieren zu bekommen. Modale Filter, Diagonalsperren und vor allem Parkverbote wären viel wichtiger, wenn es darum geht, die städtischen Verkehre "menschlicher" zu machen.



    Das bewirkt viel mehr, als Tempolimits, die kaum überwacht und massenhaft ignoriert werden.



    Tatsächlich fürchte ich, dass in nicht wenigen Städten dann Tempo 30 als preiswerte Möglichkeit genutzt wird, weiter an den Infrastruktur für Rad-und Fussverkehr zu sparen. In Oldenburg gibt's mehrere Beispiele für diese Strategie.

  • Super schön zusammengefasst! Daaaanke!

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    StVO §5 Absatz 2 ...:

    (2) Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des



    Gegenverkehrs ausgeschlossen ist. Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als



    der zu Überholende fährt.

    Die tatsächlich notwendige Geschwindigkeitsdifferenz beim Überholen - gerade in einer 30iger Zone, also auch Radfahrstraße - ist nicht festgelegt (es gibt nur ein Urteil mit 10 km/h auf Autobahnen), aber rechnen Sie doch mal den den notwendigen Weg nach, wenn Rad 20 km/h, Auto 30 km/h und vorne und hinten die 1-Sekunden-Abstände einzuhalten sind. Ganz schlimm sieht es aus, wenn ein E-Bike-Schrauber mit 25 km/h fährt, da kommen dann schon mal 100 m und mehr zusammen, wenn das Auto mit 30 km/h überholt. Wo holen Sie die Strecke her?

  • "Dabei werden sie ohnehin dauernd behindert: In Großstädten liegt das Kfz-Durchschnittstempo zur Hauptverkehrszeit deutlich unter 30 Stundenkilometer."



    Ziemlich windiges Argument für flächendeckend Tempo 30.



    Es gibt nicht nur Großstädte, und auch dort ist nicht überall ganztägig Hauptverkehrszeit.



    Ganz abgesehen davon, dass da Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeit in einen Topf geworfen werden. Ein Durchschnitt von z.B. 20 km/h kommt nur dann zustande, wenn zwischendurch auch mal deutlich schneller, z.B. 50 km/h, gefahren wird.



    BTW habe ich es schon in den 1980-er Jahren, als ich in der Nähe von München wohnte, tunlichst vermieden, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Ich hatte in 2 km Entfernung eine S-Bahnstation, wo alle 20 Minuten eine fuhr.

  • Großstadt = NoGo



    Innenstadt und Auto ist für uns nicht mehr "kompatibel". Das heißt, wir fahren schon lange nicht mehr mit einem Auto IN eine Stadt.



    Wir haben uns angewöhnt, große Städte so gut wie gar nicht mehr zu besuchen, aus mehreren Gründen.



    Wir kaufen auch nicht mehr in größeren Städten, sondern weiche auf kleine aus oder bestellen es eh gleich Online.

    In jungen Jahren haben wir in einer Großstadt gewohnt, heute wäre es für uns ein Grauen.



    Insofern ist es uns egal, ob da Tempo 30 Flächendeckend eingeführt werden oder nicht. Aber ich denke es geht gar nicht mehr ohne weitere Restriktionen.



    Wir wohnen auf dem Land und wünschen uns eine brauchbare ÖPNV. Gibt es aber nicht, weshalb wir nicht aufs Auto verzichten können.

  • die zeit ist reif!

  • "In Großstädten liegt das Kfz-Durchschnittstempo zur Hauptverkehrszeit deutlich unter 30 Stundenkilometer. Grund sind Staus – also zu viele Autos auf einem Haufen: In München stehen Autofahrer jährlich beeindruckende 74 Stunden im Stau, in Berlin 71 Stunden, selbst in Bremen sind es 40 Stunden."

    Eben deshalb wird es nicht weniger Staus geben wenn schneller (30 kmh) als die Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren werden darf. 🤪

    Gegen Stau durch Pendler hilft nur der Ausbau des ÖPNV und der Radwege für Pendler. Nur kommen da selbst rot-grüne Städte (z.B hier in Bremen) seit Jahrzehnten nicht in die Pötte.

    Es nervt, wenn immer nur geredet wird und Städte nicht einmal das zügig umsetzen was möglich ist.

    • @Rudolf Fissner:

      Volle Zustimmung. Meines Wissens sind den Kommunen oft aber noch immer die Hände durch die Priorisierung des motorisierten InInsividualverkehrs gebunden. Ich hoffe, es geht an dieser Stelle schnell weiter voran.

  • Ja, am besten wäre es, nur Automobile zuzulassen, die tatsächlich der Mobilität dienen und nicht dem Geltungsbedürfnis seiner Fahrer. Es sind meist Männer. Der alte VW Käfer mit seinen 34 PS erfüllte diesen Zweck. Der Fortschritt auf diesem Gebiet ist meist ein gefährlicher Rückschritt, der den Klimawandel antreibt. So wie auch diese überflüssigen E-Roller oder Laubbläser. Evolutionär gesehen steht die Menschheit an der Schwelle zu Pubertät. Ein gefährliches Alter. Wir sollten zusehen, schnell erwachsen zu werden. Die Vernunft reicht nicht. Es braucht auch Vorschriften. Der Sicherheitsgurt konnte auch nur auf diesem Weg durchgesetzt werden.

  • 978 Städte/Gemeinden unterstützen die Initiative "Lebenswerte Städte" - autonome Entscheidung über Tempofestlegung vor Ort. Die aktuelle Novellierung der STVO wird begrüßt, aber auch als nicht weitgehend genug kritisiert:



    „Der vom Bund vorgelegte Entwurf für die StVO-Anpassung schöpft die durch das neue StVG eröffneten Spielräume bei weitem nicht aus. Im Gegenteil: Das Beharren auf dem aufwändigen Nachweis einer besonderen Gefahrenlage als Regelfall bzw. vorliegender Ausnahmetatbestände hindert die Kommunen weiterhin daran, aus ihrer Ortskenntnis und politischen Verantwortung heraus sachgerecht und flexibel bei der Schaffung von öffentlichen Räumen mit hoher Lebensqualität zu agieren“, betont die Aachener Stadtbaurätin Frauke Burgdorff.



    lebenswerte-staedte.de/de/

  • vor ca. 20 jahren habe ich im zusammenhang mit tempo-30 auf der stresemannstr.hamburg (10 jahre nach dem tödlichen unfall eines kindes) jeden freitag für die beibehaltung des tempo 30 nach dem unfalltod von nicola demonstriert.



    da wollten wir einen autokorso machen+probierten schon mal, die stecke mit tempo 30 abzufahren. mein fahrer war supernervös + hatte angst, daß die anderen autofahrerInnen ihn nicht mehr leiden können.



    machte ein tempo 30 schild an die rückscheibe.



    erlebte folgendes:



    er kam (was für ihn total ungewohnt war) mit tempo 30 praktisch genauso schnell voran wie mit 50 oder 60 kmh. dachte verschärft über die durchschnittsgeschwindigkeit des autoverkehrs in einer großstadt nach (london, hamburg).

    war fortan begeistert für tempo 30, nicht nur auf der todesstrecke stresemannstraße.

    tempo 30 gilt dort weiterhin, der 1. versuch, es wieder abzuschaffen, verlief für die FHH dank uns ungünstig.

  • Ich habe eine Ausnahme zu melden! Straßenbahnen und Busse dürfen weiter Tempo 50 fahren, wenn diese eine eigene Spur haben.

    Grund: Den Autofahrer zum ÖPNV umzubewegen. Wenn der Staugeplagte sieht, dass der Bus 20 Minuten schneller am HBF ist, muss das ein Argument sein.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Genau das ist das Problem. Unsere Wirtschaft ist stark vom Atumobil geprägt. Es braucht also einen Strukturwandel. Sowas stößt immer auf starken Widerstand. In diesem Fall ist die FDP die politische Speerspitze, noch. Aber auch allen anderen Parteien sitzt die Automobillobby!

    • @Troll Eulenspiegel:

      Das fände ich auch gut! Wobei die Standard-Maxime von Busfahrer*innen vorausschauendes Fahren sein sollte. Letztens fuhr ich bei einem mit, der so stark beschleunigte und bremste, dass (ältere) Passagiere zu stürzen drohten. Ich hätte ihn doch darauf ansprechen sollen ...

  • Es ist schon merkwürdig, was mit einem passiert, sobald man sich hinters Lenkrad setzt..

    Es ist gerade so als ob man einem Zwang unterliegt: wenn 100km/h erlaubt, dann MUSS man auch 100km/h fahren..besser noch 110kmh. Wenn 30km/h erlaubt ist, dann MUSS man 30km/h fahren..besser noch 40-50km/h...

    Aber wieso eigentlich.??

    Ich hab das mal ausprobiert: bin auf der Landstraße mit "nur" 70km/h gefahren...und nach kurzer Gewöhnung, begann ich diesen neuen, ungewohnten "Zustand" zu genießen.!!

    Was man da plötzlich alles sehen konnte, ohne wie sonst einfach daran vorbei zu rasen..

    Der "Zeitverlust" war sehr überschaubar..der Gewinn an Lebensqualität allerdings unvergesslich..

    Also was soll das..warum haben wir immer das Gefühl am Limit sein/fahren zu müssen.?

    Ich glaube darüber sollten wir alle mal nachdenken..und ich glaube, dass ein Mentalitätswechsel nicht nur möglich ist, sondern daraus tatsächlich eine bessere Welt erwachsen würde..

    Ganz besonders in Städten..in denen durch eine entspanntere Fahrweise ein sicherer, ruhigerer, gesünderer, entspannterer..

    ..also insgesamt ein viel besserer Lebenstil entstehen würde..

    ..und zwar für alle..

    • @Wunderwelt:

      Warum nicht? Nicht Auto fahren ist noch besser. ;-D



      Zum Fahrerlebnis -Definitiv! Ich fahre ja auch nicht Fußgänger*innen um, so sie etwas knapp vor mir den Weg kreuzen, sondern bremse ab/rolle aus, so dass sie unbeschadet vor mir rüber gehen können. Bei Autos habe ich das Gefühl, dass einige ihr Tempolimit + x kmh ausreizen wollen, dies als ihr Recht ansehen.

      • @Uranus:

        Kammer in den Großstädten incl. "Speckgürtel" bestimmt problemlos machen (außer ma fährt des Müllauto den Gemüsetransporter oder den Spritzenwagen etc. pp.), fällt in der Provinz aus. Da nerven übrigens die elektromotorunterstützten Radler*innen mit ca. Tempo 30, sowohl inner- als auch außerorts.

      • @Uranus:

        "Nicht Auto fahren ist noch besser. ;-D"

        Definitiv.

        In der Stadt gibt es keine bessere Möglichkeit als mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Nicht nur in dem Sinne dass Verlangsamung oft eine Bereicherung darstellt (sofern man die richtigen Strecken fährt und seine/ihre Sinne nutzt), sondern auch im Sinne von Authentizität und Kontakt mit der Um-Welt. Und aus eigener Kraft unterwegs zu sein, ist eben auch ein ganz anderes Erleben, als sich von einer motorisierten Kapsel durch die Gegend schieben zu lassen..

        Insofern..Autofahren in der Stadt.?.. so abgeschirmt von der Außenwelt, eingezwängt in eine Dose, ausgebremst von anderen Autos und genervt bei der Parkplatzsuche..

        nö Danke.

        Die Autofahrenden täten gut daran ihre Wahrnehmung mal etwas zu erweitern..was so Geschwindigkeit.(siehe oben) ..Anspannung..Freiheit.? usw. usw.anbetrifft..

        .. weil echte Lebensqualität geht halt besser ohne Auto - und je mehr Leute das begreifen, desto eher werden wir auch in diesem Land wieder schöne, entspannte, ruhige, sichere usw. Städte bekommen..für Jung und Alt..

        Und ja: Flächen deckend Tempo 30 (besser noch 20 ) ist da in jedem Fall eine sehr sehr hilfreiche Maßnahme.

        !!

    • @Wunderwelt:

      Wenn man an einer Supermarktkasse steht, ist es gerade so als würde man einem Zwang unterliegen. Ich habe mich letztens mit halber Geschwindigkeit bewegt. Ich habe das sehr genossen. Der Zeitverlust war für mich sehr überschaubar. Für die anderen nicht. Aber das war mir persönlich sch...egal. ich habe vor das jetzt auch in der Mensa so zu machen und bei Behördengängen. Und natürlich auch an der Kinokasse und wenn ich durch den engen Gamg der überfüllten Bahn gehe und eigtl Überall, wenn ich Lust dazu habe. Wunderwelt, wir zwei sind richtig coole Typen!

      • @Klaus Kuckuck:

        Wenn diesbezügliche Ironie nicht mehr funktioniert..

        ..dann ist das meist ein Anzeichen für eine sich anbahnende Zeitenwende...

        Insofern: Danke für Ihren aufschlussreichen Kommentar.

    • @Wunderwelt:

      Liegt vielleicht daran, dass es Mindestgeschwindigkeiten gibt? Wenn du auf der Autobahn 70 fährst, dann gibt es zurecht ein Bußgeld. Gilt übrigens auch auf der Landstraße, wenn die Polizei dies mitbekommt (in der 100er Zone).



      Und langsamer als 30 zu fahren ist mit einem Auto kaum möglich für lange Zeit und ist auch absolut keine Lösung.

      • @Walterismus:

        auf der autobahn sind nur autos erlaubt die mindestens 60 km/h fahren können .es gibt keine mindestgeschwindigkeit ausser auf bestimmten abschnitten wenn das blaue runde schild mit weißen zahlen dort stehn.du darfst aber nicht den verkehrsfluss behindern was auf der landstrasse mit 70 nicht der fall ist.unter 30 fahren geht problemlos und du darfst in spielstrassen nur schrittgeschwindigkeit fahren. www.adac.de/verkeh...stgeschwindigkeit/

  • Tempo 30 hat nur Vorteile und zwar für alle. Neben den Anwohnern, Fußgängern und Radfahrern gibt es noch einen Gewinner, die Autofahrer! Es mag zwar kurios klingen, aber durch die Geschwindigkeitsbegrenzung steigt die Durchschnittsgeschwindigkeit, da der Verkehr vom Stop and Go mehr ins Rollen kommt.



    Nur um vorhersehbaren Antworten vorzubeugen, ich bin kein "links-grüner Spinner", ich bin ein alter weißer Mann, der als Bauingenieur seit vielen Jahren Verkehrsinfrastruktur baut.



    Ein weiterer Vorteil von Tempolimits ist die Möglichkeit, die so genannte Entwurfsgeschwindigkeit zu reduzieren uns damit signifikant Fläche einzusparen.

    • @Münchner:

      "Ein weiterer Vorteil von Tempolimits ist die Möglichkeit, die so genannte Entwurfsgeschwindigkeit zu reduzieren uns damit signifikant Fläche einzusparen."



      Fahre des öftteren auf der A6 (Nürnberg-Heilbronn). Riesenbaustellen wegen 6spurigen Ausbaus, z.Zt. jeweils nur 2 verengte Fahrspuren, Tempo 80, und: der Verkehr läuft super.

  • "Funfact: Auf dem Rad ist man nicht durch die allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen der StVO eingeschränkt... "

    Stimmt, weil es keine Tacho Pflicht gibt. Aber gab es nicht auch schon Urteile, wenn Radfahrende in einer 30er Zone deutlich zu schnell waren und es dabei zum Unfall kam, dass das erschwerend für den Verursacher gewertet wurde?



    Also, doch besser sich an max ca 30 halten.

    • @fly:

      Das Kernproblem ist hierzulande die mangelnde Disziplin. Viel zu viele glauben doch, dass Verkehrsregeln nur für andere da sind. Das ist in Skandinavien aus meiner Sicht deswegen anders, weil a)l die Menschen dort deutlich verantwortungsvoller leben und auch fahren und b) wenn sie's nicht tun, dann kostet das richtig, richtig viel Geld. Aber vor solch diktatorischen Einschränkunken des Egoismus und der Rücksichtslosigkeit bewahrt uns -dem Himmel sei Dank- die FDP

    • @fly:

      Nein, §3 StVO richtet sich mit der sogenannten allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung, also innerhalb geschlossener Ortschaften oder außerhalb geschlossener Ortschaften, im Gesetzestext an "Kraftfahrzeuge". Sobald irgendwo ein Schild steht, gilt §42, der sich an jeden wendet, der "am Verkehr teilnimmt".



      Ob Du ein Tacho an Deinem Fahrzeug hast und was der anzeigt, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, was die Ordnungsbehörde misst.

      • @DerSchlaumeier:

        Aber Fahrräder gelten nicht als Kraftfahrzeuge. E-Biker und - Roller schon.

      • @DerSchlaumeier:

        Par. 3 gilt bis auf Abs. 3 (min 50 km/h) und Abs 4 (Schneeketten), also nix für den normalen Radfahrer, für alle Fahrzeugführer, also auch für Radfahrer. Hier wird mal wieder außerordentlich viel Halbwissen ausgetauscht

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    ... und was viele nicht wissen und so gut wie kein Autofahrer kapiert: Die Geschwindigkeitsdifferenz beim Überholen muss mindestens 10 km/h betragen, womit gilt: Radfahrer, die schneller als 20 km/h fahren dürfen in der 30iger Zone nicht überholt werden!

    • @676595 (Profil gelöscht):

      Lieber Graf Otto. Also Verkehrsrecht haben Sie offenbar nicht studiert. Wenn Ihnen mal danach sein sollte, dürfen Sie einen Radfahrer theoretisch auch mit 0,1 kmh Geschwindigkeitsdifferenz überholen, solange Sie niemanden dadurch behindern. Sofern Sie eine Quelle für Ihre Behauptung nennen können, haben Sie diese nicht verstanden.

      • @Klaus Kuckuck:

        Super kluggeschnackt, Herr Jurist. Dann versuchen Sie mal, innerorts einen Radfahrer mit 0,1 km/h Geschwindigkeitsdifferenz zu überholen, ohne jemanden zu behindern. Viel Erfolg. Graf Fotos (!) Sichtweise auf den konkreten Sachverhalt erscheint mir da aber schon deutlich sinnvoller als Ihre theoretische Rechtsauslegung.

        • 6G
          676595 (Profil gelöscht)
          @Bussard:

          Eigentlich geht es um generelles Vernunft-Überholverbot für Autos bei Radfahrern in Tempo 30 Bereichen.







          StVO §5 Absatz 2 ...:



          (2) Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist. Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als der zu Überholende fährt.

          Die tatsächlich notwendige Geschwindigkeitsdifferenz beim Überholen - gerade in einer 30iger Zone, also auch Radfahrstraße - ist nicht festgelegt (es gibt nur ein Urteil mit 10 km/h auf Autobahnen), aber rechnen Sie doch mal den den notwendigen Weg nach, wenn Rad 20 km/h, Auto 30 km/h und vorne und hinten die 1-Sekunden-Abstände einzuhalten sind. Ganz schlimm sieht es aus, wenn ein E-Bike-Schrauber mit 25 km/h fährt, da kommen dann schon mal 100 m und mehr zusammen, wenn das Auto mit 30 km/h überholt. Wo holen Sie die Strecke her?

  • Ja, allgemeines Tempo 30 in Städten wünsche ich mir schon lange. Es wird aber trotzdem nötig sein, dann an vielbefahrenen Hauptverkehrsstraßen auch höheres Tempo zuzulassen, je nach Verkehrssituation. Machen wir uns nix vor, pauschales Tempo überall in der Stadt, auf jeder Stra ße, wird nicht allgemein akzeptiert. Was wir brauchen sind flexible Regelungen. Nur leider wird dies im Allgemeinen nicht vernünftig kommuniziert. Ich erlebe oft genug eine Verengung der Diskussion auf pauschales Tempo 30 auf allen Straßen, natürlich mit entsprechender Ablehnung. Wenn ich dann mal den erweiterten Blickwinkel in die Diskussion trage, dann erhalte ich oft sogar Zustimmung. Also was nun? Wollen wir eine ernsthafte Diskussion, oder weiterhin eine Schwarz-Weiß-Sicht? Letztere führt erfahrungsgemäß nie zum Ziel.

    • @hechtmaus:

      Ja, deshalb würde soetwas auch den Verkauf von Blaulichtatrappen und Martinshörnern puschen! FREHEIT pur!

    • @hechtmaus:

      Tempo 30 wird 8. December in Amsterdam flächendeckend eingeführt. Freue mich!

    • @hechtmaus:

      Es wäre ja schon eine sehr gute Veränderung, wenn es so geregelt wäre, daß eben 30 die Norm und 50 auf Ring- und Ausfallstraßen eben die gesondert ausgewiesene Ausnahme wäre.

      Allerdings ist es hier wie in so vielen Dingen: die ganzen Regeln nutzen nichts, wenn sie nicht durchgesetzt werden. Schlimmer noch, gerade die fehlende Überwachung / Sanktionierung verstärkt ja den Eindruck vermeintlichen Staatsversagens.

      • @Wurstprofessor:

        Sehe ich genauso. (Vorschrift ja, aber wenn alle um einen herum sich nicht daran halten und das keine negativen Folgen für sie hat, - na, dann passt man sich an.)



        Inzwischen werden nötige Vorschriften / Gesetzesnovellen schon mit der Begründung nicht auf den Weg gebracht, dass man kein Geld / Personal für Kontrollen hat.

    • @hechtmaus:

      Da muss ich leider widersprechen. gerade auf Hauptverkehrsstraßen, auf denen es ja häufig zu Staus kommt, führt eine niedrigere Geschwindigkeit zu einem gleichmäßigerem Verkehrsfluss, was die Durchschnittsgeschwindigkeit erhöht.



      Um sich vor Augren zu führen, was die Höchstgeschwindigkeit für Auswirkungen auf die Fahrzeit hat, ein Beispiel:



      Bei guter Verkehrslage brauct mann in München auf dem mittleren Ring ohne eine einzige Ampel vom Süden (Luise Kieslbach Platz) in den Norden (BMW-Welt) ca. 20 min, in der Rushhour leicht das mal Dreifache.



      Die Strecke sind 10,7 km. das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h. und das obwohl die Strecke 100% kreuzungsfrei und teilweise auf 60kmh geregelt ist.

      • @Münchner:

        Da stimme ich voll und ganz zu. Und das sollte in der Zuständigkeit der Kommunen liegen, wie sie die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auf solchen Hauptachsen vorgeben, z.B. je nach Verkehrssituation.

  • Weiterer Fun Fact: Auch auf dem Rad hat man sich an die StVO zu halten. Das gilt auch für Geschwindigkeitsbegrenzungen (Zeichen 274, 274.1), wie "§ 41 Vorschriftzeichen" nachzulesen ist.

    • @DerSchlaumeier:

      Ach, echt? ;-) Fun fact: Probieren Sie mal bei Gegenwind oder bergauf schneller als 33 kmh zu radeln - mit einem normalen Fahrrad natürlich, nicht mit einem E-Bike. Sogar ebenerdig gefahren dürften diese Geschwindigkeit die wenigsten erreichen (wollen).

      • @Uranus:

        Auf meinem Tieflieger nichts leichter als das. 40,50 steht öfters auf dem Tacho auf gerader Strecke. Ohne Motor. Es gibt halt Räder,die wesentlich schneller sind als Rennräder. Und dann auch noch bequemer.

        • @fmraaynk:

          Da haben Sie recht, wenn auch die Streckenbedingungen einflussreich sind. Bergauf sind zumindest Velomobile langsamer als Rennräder - aufgrund des höheren Gewichts. Die meisten radeln aber nicht schneller als 33 km/h. Aber vielleicht teilt DERSCHLAUMEIER ja noch mit, ob und wie schnell sie*er tadelt.



          Ich finde Velomobile recht faszinierend. Über Land wäre das ne tolle Sache.

  • Das www.alemannische-s...-mooswaldallee.jpg ist auch innerorts.

    Pauschal Tempo 30 ist also nicht die Lösung. Aber die Kommunen müssen deutlich mehr Möglichkeiten bekommen, dort wo Wohnhäuser stehen, Tempo 30 einzuführen. Auf Straßen, die den Verkehr aus der Innenstadt halten, braucht man es nicht.

  • // Sie haben viele tausend Euro für ein Gefährt ausgegeben, das in der Lage ist, im dreistelligen Stundenkilometerbereich dahinzusausen

    Jedes Gefährt mit vier Rädern das sich PKW nennt ist in der Lage 100 und schneller zu fahren. Man gibt Geld aus für bequeme Autos. Das ist ganz natürlich für eine alternde Gesellschaft. Klar gibt’s ein paar Raser, aber das ist die Ausnahme.

  • Au ja, dann ebikes und Scooter auch bis 30km/h.



    Dann können die alle auf die Straße.

  • "Funfact: Auf dem Rad ist man nicht durch die allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen der StVO eingeschränkt (die gelten nur für Kfz)," Falsch: das Gesetz kennt keine "allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen". Par. 3, Abs. 1-2a gilt im Übrigen für alle Fahrzeugführer. Lediglich Abs. 3 gilt nur für Kfz. Dies bedeutet z.B.: Ein Radfahrer, der mit über 6 Kmh, z.B. auf einem Radweg nah an Kindern oder älteren Menschen vorbeifährt, fährt deutlich oberhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Und ein Radfahrer, der innerorts schneller als 50 kmh fährt, wird schon allein aufgrund der Fahrzeugeigenschaften eines Fahrads, kaum in der Lage, sein Fahrzeug sicher zu beherrschen und wird damit unweigerlich sich und andere Verkehrsteilnehmer erheblich gefährden. Man kann nur hoffen, dass sich niemand von einem solchen fakefunfact zu gefährlichem Verhalten verleiten lässt.

  • Auch Autofahrer können den großen Spaß bei Tempo 30 haben - wenn sie das erkennen wollen. In Skandinavien gilt das innerorts nahezu überall und - man hält sich daran. Das Fahren ist extrem entspannt und sparsam. Ich fahre einen VOLVO V50 Diesel mit 4,9l - 5,3l auf 100km. Doch was mich am meisten begeistert ist die Tatsache, dass dort nicht irgendein unverschämter Drängler meint, dass nur er die Regeln selber festlegt. Und Zeitverlust? Ein Lacher.

  • Nur gerne ! Was wär ich froh, hier im Dorf Tempo 30 zu haben !

  • lebenswerte-staedte.de/de/

    Die Vorzüge von T 30 innerorts dürften wohl als erwiesen gelten. Ich "sehne" mich schon nach den langen, erfrischend wäre ja mal kurz, Texten, die haarsträubende oder mehrdeutige Subsumtionen enthalten, um die bestehende Lebensraum- und Lebewesenvernichtung durch zu hohe, mitunter erlaubte, Geschwindigkeiten zu rechtfertigen; "schön" wäre dabei das Wort 'Freiheit', oder die Wortgruppe 'ich passe (beim Schnellfahren) auf'.

    • @Gerhard Krause:

      Ah, da haben Sie die Ini ja auch bereits verlinkt. :-)

  • Ein Superkommentar - zum Nachdenken über festgefahrene Denkschemen!