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Wahlergebnis in WestdeutschlandHier liegt die AfD vor allen anderen

Mit 24,7 Prozent der Zweitstimmen haben die Rechtsextremen in Gelsenkirchen die SPD überholt. Wie erklären sich das die demokratischen Parteien?

Gelsenkirchen ist jetzt erst blau, Schalke-Fans waren es schon immer Foto: Christoph Reichwein/dpa

Bochum taz | Ihren Wahlsieg wollte die teils rechtsex­treme AfD in Nordrhein-Westfalen ausgerechnet in einer vom Strukturwandel, vom Niedergang der Industrie gebeutelten Stadt feiern: in Gelsenkirchen. Hier liegt die Arbeitslosenquote mit 13,5 Prozent deutschlandweit am höchsten, 40 Prozent der Kinder leben in Haushalten, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind und als arm gelten.

Zur Wahlparty angesagt hatten sich nicht nur die in Albanien geborene Kreissprecherin Enxhi Seli-Zacharias, die einzige Frau in der 12-köpfigen Landtagsfraktion, und der auf Platz 1 der Landesliste gesetzte NRW-Spitzenkandidat Kay Gottschalk. Auch der Chef der NRW-AfD, Martin Vin­centz, wollte nicht in der Landeshauptstadt Düsseldorf, sondern in Gelsenkirchen-Feldmark feiern – schließlich hofften die Rechtsextremen hier, mitten im Ruhrgebiet, im einstigen Herzen der Sozialdemokratie, ein Direktmandat zu erringen.

Ihre Hoffnung erfüllte sich nur teilweise. Zwar holte die AfD mit 24,7 Prozent von allen Parteien in der Revierstadt die meisten Zweitstimmen und lag leicht vor der SPD mit 24,1 Prozent. Im Westen der Republik ist den Rechtsextremen das sonst nur noch im vom Niedergang der Textilindustrie getroffenen Kaiserslautern gelungen, wo sie mit 25,9 Prozent einen Punkt vor der CDU liegt.

Den Kampf um das Direktmandat gewann die AfD in Gelsenkirchen nicht: Mit 31,4 Prozent direkt gewählt wurde der Sozialdemokrat Markus Töns, der seit 2017 Bundestagsabgeordneter ist. Dennoch entschieden sich 25,8 Prozent der Wäh­le­r:in­nen für den Kandidaten der AfD, den knapp 70-jährigen einstigen Verwaltungsbeamten Friedhelm Rikowski. Der mischt seit 30 Jahren in der Gelsenkirchener Lokalpolitik mit, war nach seiner Zeit bei der CDU zur Partei des über seinen Kokainkonsum gestolperten, heute in einer brasilianischen Favela lebenden einstigen Hamburger Innensenator Ronald Schill gewechselt.

AfD hat Rekordergebnis in NRW

„Historisch“ sei der „Triumph“ in Gelsenkirchen trotzdem, verkündete der ins Ruhrgebiet geeilte AfD-Landeschef Vincentz prompt. Mit insgesamt 16,8 Prozent habe seine Partei auch in NRW ein „Rekordergebnis“ eingefahren, erklärte der 38-Jährige – dabei liegt sein Landesverband im bevölkerungsreichsten Bundesland, das im neuen Bundestag 136 der 630 Mandate besetzt, deutlich unter dem bundesweiten AfD-Ergebnis von 20,8 Prozent. Vincentz sieht seine Partei dennoch „auch in NRW auf dem Weg zur Volkspartei“.

In Gelsenkirchen blicken Po­li­ti­ke­r:in­nen etwa von SPD, Linken und Grünen mit Sorge auf das AfD-Ergebnis. Natürlich gebe es keinerlei Rechtfertigung, die in weiten Teilen rechtsextreme AfD zu wählen, sagt etwa der direkt gewählte Sozialdemokrat Töns. Dennoch sei deutlich, warum die migrations- und menschenfeindliche Rhetorik der AfD gerade in einer Stadt, in der viele um ein auskömmliches Leben kämpfen müssen und andere die Hoffnung darauf längst aufgegeben haben, bei so vielen Wäh­le­r:in­nen ankomme: Gelsenkirchen sei eben nicht nur „geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit“, sondern auch durch ein „geringes verfügbares Durchschnittseinkommen von gerade einmal 18.000 Euro“, erklärt Töns.

Make Gelsenkirchen great again Foto: Maximilian Mann/laif

Dazu komme „Armutszuwanderung aus Südosteuropa, vor allem aus Rumänien und Bulgarien“. Und die belaste „die Integrationskraft wie sonst nur in Dortmund, in Duisburg, im Essener Norden“ – in vielen Teilen des verarmten Nordens des Ruhrgebiets hat die AfD überdurchschnittlich stark abgeschnitten. Viele der Zuwanderer aus Südosteuropa hätten „keinen Berufsabschluss, oft nicht einmal einen Schulabschluss“, klagt der Sozialdemokrat – und seien deshalb „in einen schwierigen Arbeitsmarkt wie in Gelsenkirchen“ nicht zu integrieren.

„Die Wählerinnen und Wähler sehen dann nur: Diese Zuwanderer arbeiten oft nur wenige Stunden in der Woche – und leben ansonsten von Sozial- und Transferleistungen“, glaubt Gelsenkirchens direkt gewählter SPD-Bundestagsabgeordneter. Gefordert werde dann im AfD-Sprech ein Ende der europäischen Arbeitnehmerfreizügigkeit. „Bundesweit betrachtet ist das natürlich Quatsch“, sagt Töns: „Schon allein wegen des demografischen Wandels brauchen wir Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Aber erklären Sie das mal am Wahlkampfstand in Gelsenkirchen.“

Arme Menschen wählen gegen ihre eigenen Interessen

Allein ist Töns mit seiner Analyse nicht. „Es geht immer um Verteilungskämpfe, es geht immer um Geld“, sagt auch Martin Gatzemeier. Der Direktkandidat der Linken ist mit 8,3 Prozent der Stimmen noch vor seiner prominenten Konkurrentin von den Grünen, der Parlamentarischen Bundestagsfraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic, gelandet. Für sie entschieden sich nur 6,1 Prozent der Wähler:innen.

„Immer höhere Mieten, unbezahlbare Heizkosten und durch die Inflation explodierte Einkaufspreise“ – das seien die Themen, die die Menschen in Gelsenkirchen wirklich bewegen müssten, glaubt der 67 Jahre alte Gatzemeier, der selbst als Rentner dazuverdienen muss und deshalb 20 Stunden in der Woche als Fenstermonteur arbeitet. Doch aufgehetzt durch die AfD wählten nicht nur Ge­ring­ver­die­ne­r:in­nen und Bür­ger­geld­be­zie­he­r:in­nen „gegen die eigenen Interessen“.

Auch die Grüne Mihalic glaubt, dass Hetze gegen Mi­gran­t:in­nen entscheidend zum Wahlerfolg der AfD gerade in Gelsenkirchen beigetragen hat: „Weil das Thema Migration in einer negativ besetzten Weise den Wahlkampf derart dominiert“ habe, seien die Grünen „mit den wirklich dringlichen Themen vor Ort“ wie „Investitionen für die lokale Wirtschaft“ oder „bezahlbares Leben“ nicht durchgedrungen, sagt die Polizeibeamtin, die seit 2013 für die Grünen im Bundestag sitzt.

SPD-Mann Töns wird noch deutlicher: „Wir haben uns als Ampel zu sehr um Chichi-Themen wie die Cannabislegalisierung bemüht – und uns zu wenig um die Industrie und die Zehntausenden Arbeitsplätze dort gekümmert“, glaubt der 61-Jährige. Die Abschiebungsdebatten hätten die zentrale Frage des Wahlkampfs nur übertüncht: „Es geht um soziale Abstiegsängste“, sagt Töns. „Und die waren noch nie so laut zu hören wie in der jetzigen Rezession.“

SPD hält Industrie für die Lösung

Um die AfD nicht nur in Gelsenkirchen kleinzuhalten, brauche es „schnellstmöglich eine gute Industriepolitik, die deren gut bezahlte und tariflich abgesicherte Arbeitsplätze sichert – etwa durch konkurrenzfähige Industriestrompreise“. Für zukunftsfähige Arbeitsplätze genauso nötig sei aber auch ein schneller Hochlauf der klimafreundlichen „Wasserstoffinfrastruktur.“

Aktuell aber drohe etwa der Mineralölkonzern BP in Gelsenkirchen mit dem Verkauf zweier Raffinerien in den Stadtteilen Horst und Scholven. Auf dem Spiel stünden damit nicht nur 2.000 gut bezahlte Industriearbeitsplätze von Festangestellten – auf den Werksgeländen arbeiteten auch noch weitere 2.000 Mitarbeitende von Dienstleistern. „Und die“, warnt der Sozialdemokrat, „stellen Vorprodukte für den Chemiekonzern Evonik her – und für den arbeiten im Chemiepark Marl weitere 6.500 Menschen.“

Im nördlichsten Stadtteil Scholven fuhr die AfD ihr bestes Ergebnis in ganz Gelsenkirchen ein: 33,4 Prozent der Zweitstimmen.

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21 Kommentare

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  • "Der Direktkandidat der Linken ist mit 8,3 Prozent der Stimmen noch vor seiner prominenten Konkurrentin von den Grünen, der Parlamentarischen Bundestagsfraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic, gelandet. Für sie entschieden sich nur 6,1 Prozent der Wähler:innen."



    Prominent wird nicht als schon kompetent für die eigenen Themen erkannt. Die Bedrohung wird wahrscheinlich auch übertrieben in die Wahlentscheidung eingepreist. Aber der Reflex Arbeiterschaft links wählen ist falsch, wusste auch schon Adorno.



    Bei soziopolis.de



    "Angesichts der wirtschaftlichen Situation – die junge Bundesrepublik befand sich 1966/67 in ihrer ersten Wirtschaftskrise – lag es für damalige Beobachter nahe, eine wichtige Ursache für das Erstarken des neuen Rechtsradikalismus in der negativen ökonomischen Entwicklung und einer damit verbundenen politischen Unzufriedenheit zu sehen (). Wenngleich Adorno in seinem Vortrag eine solche Erklärung nicht gänzlich zurückweist, hält er es dennoch für falsch, „wenn man etwa einfach Rechtsradikalismus mit Konjunkturbewegungen gleichsetzt“ (). Vielmehr seien es langfristige sozio-ökonomische Entwicklungen, welche welche die gesellschaftlichen Voraussetzungen () bildeten."

  • Alle AfD Hochburgen haben keine Bundesligavereine. Denk mal drüber nach.

  • Die Analyse ist korrekt denke ich. Arm ist neidisch auf noch Ärmere, wenn das Gefühl hängen bleibt, dass die ganz Armen noch Transfers bekommen für die man als Niedriglöhner die Steuern abführt. Ein soziologisch bekannter Fakt.



    Was also ist zu tun? In so einem strukturschwachen Gebiet ist da guter Rat teuer! Letztlich geht es um verständliche Ansprache (das macht die AfD inkl. Wutkanalisation gegen Migranten "am besten"!) sowie praktische Verbesserungen.



    Jobs Jobs Jobs. Also Bildung, Ansiedlungsförderung, Investitionsförderung.



    Warum aber in so eine Region dann Armutsflüchtlinge verstärkt zuwandern...., gebe zu, das verstehe ich nicht und das halte ich für unlogisch und wird im Text auch nicht erklärt. Gibt's da Gründe? Billiger Wohnraum plus dafür ausreichende Transfergelder?

  • In Gelsenkirchen hält man seit jeher nichts von Schwarz, nichts von Gelb.



    Da wollte man vielleicht mal, dass Blau auch mal gewinnt? Wenigstens auf diese insgesamt miese Weise.

  • Intellektuell gefordert?

  • Also halten wir mal fest, was da an Fakten steht: Die Politik der etablierten Parteien hat sich einen feuchten Kehricht um die Armen geschert und Politik für das gehobene Bürgertum gemacht. Wo immer Menschen von Transferleistungen abhängen gibt es einen Verteilungskampf, bei dem die Politik Ausländer oft bevorteilt (und sei es nur gefühlt, weil sie gleichgestellt werden ).

    Und die Erkenntnis des SPD-Bundestagsabgeordneten?



    Man muss die Industriepolitik verbessern (also die Unternehmer unterstützen) und Wasserstoff ausbauen.



    Worthülsen aus dem Wahlkampf für IG-Metall Mitglieder und aufwärts.



    Der Verteilungskampf und die Ungerechtigkeiten - die in der Tat mit Migration zusammenhängen - sofort wieder ignoriert. Er hat nichts gelernt.

    Wenn es keine fähigeren Abgeordneten gibt, sehe ich braun für Deutschland.

  • Ich erkläre mir das so: In Gelsenkirchen als fast vergessene Großstadt wird die AfD gewählt, weil dann medial darüber zehn Artikel geschrieben werden, die diese Frage stellen- warum denn in Gelsenkirchen die AfD gewählt wurde?...

    Auf einmal ist Gelsenkirchen oder irgendein kleines Dorf in Thüringen und die dortigen Probleme, wieder im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Das ist immerhin mehr Aufmerksamkeit als Gelsenkirchen abseits von Schalke 04 sonst bekommt.

    Es funktioniert für die Wählenden: nun werden die Fragen bezüglich abgehängter und verarmter Gegenden und sterbender Städte gestellt, die man sich vor 20 Jahren im Bezug auf den schrumpfenden Ruhrpott und den ländlichen Osten hätte stellen sollen.

    Nicht nur da: für Berlin und Hamburg gilt das Gleiche: in armen Stadtteilen verlieren die etablierten Parteien und wenn es gut läuft, dann wird dort die Linke gewählt; ansonsten ist es auch in Hamburg und Berlin die AfD.

    "Die wählen gegen ihre Interessen" ist zu einfach gedacht. Sicherlich spielt Hetze und mangelnde Bildung eine Rolle. Trotzdem bekommt der arme Teil der Bevölkerung nun die Aufmerksamkeit, die sie die ganze Zeit nicht hatten.

  • Ich verlinke mal die MIDEM-Studie der TU-Dresden zum Thema Abwanderung. Das eindeutige Ergebnis war:



    "Je stärker eine Region in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten von Abwanderung betroffen war, desto besser schneidet dort heute die AfD bei Wahlen ab. Der Zusammenhang zwischen Abwanderung und AfD-Wahlergebnissen besteht unabhängig von anderen soziodemographischen und sozioökonomischen Faktoren wie Bevölkerungsdichte, Bruttoinlandsprodukt pro Kopf oder Arbeitslosenquote und ist in Westdeutschland sogar noch etwas stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland."



    Das wird den vielen Foristen die hier die Ossis für notorische Faschisten halten nicht gefallen abr es liegt am Poblem Nummer 1 im Osten der Abwanderung, die bezeichnenderweise kein einziges Mal als Thema im Wahlkamp auftauchte.

    tu-dresden.de/tu-d...weit-hingegen-kaum

    • @Šarru-kīnu:

      Die Abwanderung ist jedoch nur ein Symptom, nicht die eigentliche Ursache der Probleme.



      Wo es genügend Arbeitsplätze gibt, wird es auch Zuwanderung geben. Also sind fehlende Verdienstmöglichkeiten wohl das eigentliche Problem.

    • @Šarru-kīnu:

      In dem Fall wäre aber noch interessant, warum das so ist. "Oh, in meiner Region ist die Alterspyramide so verschoben, also wähle ich jetzt rechtsextrem"...

      • @Ciro:

        Es ziehen v.a. die Frauen weg, die sind beweglicher, haben teils die höhere formale Bildung. Junge Single-Männer sind dann auch mal anfällig für alles Mögliche, sogar für widersinnige Einflüsterung durch Rechtsextrem.



        (jetzt mal sehr simpel skizziert)

  • Ein zu wenig beachteter Aspekt ist glaube ich die Verwahrlosung des öffentlichen Raumes. Armutsmigration trägt dazu massiv bei (wie im Artikel beschrieben.) Vielen Menschen tut es im Herzen weh, wenn ganze Straßenzüge runtergewirtschaftet werdenn.



    Da verspricht die AfD schnelle Lösungen. Das hat nur indirekt was mit Geld zu tun.

  • genau das haben ein Großteil der AfD wähler nicht verstanden. Sie zählen sich zu den "kleinen Leuten" und glauben, dass die AfD ihnen hilft. Sie sollten mal genauer hinsehen was Faschisten wie Höcke und der Krah u.a. von schwachen und finanziell armen Menschen halten ? Und von behinderten Menschen und solche, die nicht leistungsfähig sind ? NIX !! Gar nix.



    Genau so viel wie die Nazis damals. Ich hoffe, diese Menschen verstehen das irgendwann einmal.

    Und in Ergänzung: schlimm, dass wohl rechtsnationale Schreihälse wie Krah in die Fraktion der AfD ausgenommen werden sollen. Eine Schande für dieses Land.

  • "Arme Menschen wählen gegen ihre eigenen Interessen" - genau das. Die AgD ist gegen Tarifausweitung, (Erhöhung von) Mindestlohn, Mietbegrenzungen und Mehrbelastung hoher Einkommen und Vermögen.

    • @Ciro:

      Nach dem Motto: ….wenns mir schlecht geht, dann soll es auch allen anderen schlecht gehen… Es geht dabei nicht um eigene Interessen.

    • @Ciro:

      Denen geht es offensichtlich nicht darum, was eine Partei für sie tun würde, sondern darum, was sie gegen die tun würde, die sie hassen.

  • Aber ist es nicht überall so? Arbeiter*innen und Arbeitslose wählen AfD, weil es unten eng wird mit der Verteilung sozialer Leistungen.

    • @casio:

      Nein, kein absoluter Mangel, sondern weil der Nachbar, der eigentlich noch ärmer ist etwas bekommt, der aber gefühlt es weniger verdient hat als man selbst, bzw. wenn man noch Steuern zahlt das Gefühl hat diesen ungerechtfertigt zu unterstützen.



      Das ist ein soziologischen Phänomen. Daher kommen solche Argumente wie "Tax the rich" hier gar nicht an. Oft auch, weil sich die Betroffenen gar nicht vorstellen können, wie weit sie unter Durchschnitt leben.



      Kam zuletzt mal ein längeres Interview im DLF. Kann Ihnen leider den Soziologen der das beschrieben hat namentlich nicht benennen.

    • @casio:

      Also der Arbeiter, der AfD wählt, der ist doch gegen Sozialleistungen wie die Bezahlung der Miete. Und wenn es sowas trotzdem geben muss, dann nicht für Ausländer.

    • @casio:

      Die neue Arbeiterpartei ist eben die AfD.



      SPD, da haste was verkehrt gemacht . . .

    • @casio:

      Es ist dabei sogar inzwischen überbreit da "oben", da lässt sich einiges sofort ändern. Siehe z.B. das gegenfinanzierte Steuerkonzept der Linkspartei