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Von der Leyen zur Lage der EUBillige E-Autos unerwünscht

Die EU-Kommission will prüfen, ob China sich Vorteile auf dem Automarkt der Zukunft verschafft. Und was macht sie mit dem Green Deal?

Produktion eines E-Autos in Changchun, China Foto: Zhangyao Ao/imago

Straßburg taz | Die EU-Kommission will mehr für Bauern sowie für kleine und mittlere Unternehmen tun – und härter gegen billige Elektroautos made in China vorgehen. Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer alljährlichen Rede zur Lage der (Europäischen) Union am Mittwoch in Straßburg an.

„Die Weltmärkte werden mit billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt“, sagte von der Leyen bei ihrer wohl letzten großen Ansprache vor der Europawahl 2024. Der Preis der Fahrzeuge werde durch staatliche Subventionen gedrückt. „Das verzerrt unseren Markt. Und das akzeptieren wir nicht.“

Die EU-Kommission will nun eine Untersuchung einleiten und prüfen lassen, ob China den Wettbewerb durch gezielte Hilfen verzerrt. Wenn ja, könnte Brüssel zu Anti-Dumping-Zöllen greifen, die die chinesischen Elektroautos deutlich verteuern.

Nach Angaben der Denkfabrik Center Automotive Research sind chinesische E-Autos nach Listenpreis bis zu 60 Prozent billiger als deutsche – Volkswagen etwa will erst ab 2025 ein Elektroauto für weniger als 25.000 Euro anbieten. Und die chinesischen Hersteller gelten auch als besonders innovativ. Einige europäische Firmen setzen daher auf Partnerschaften.

Lob und Kritik

Der europäische Autoverband ACEA lobte den Vorstoß aus Straßburg. Von der Leyen sende das „positive Signal“, dass sich die EU „mit den Wettbewerbsverzerrungen in unserem Sektor befasst“, sagte Generaldirektorin Sigrid de Vries. Der deutsche Branchenverband VDA mahnte hingegen: „Mögliche Gegenreaktionen aus China müssen ebenfalls berücksichtigt werden.“

In der Branche geht die Angst vor einem Handelskrieg um. China ist für deutsche Autohersteller der wichtigste Markt; sie würden unter einem harten Konflikt besonders leiden. Von der Leyen versuchte, die Bedenken zu zerstreuen: Es gehe nicht um Abschottung oder Abkoppelung, sondern um Risiko-Minderung. Dies werde sie auch beim nächsten EU-China-Gipfel im Herbst betonen.

Mit ihrem harten Kurs folgt die deutsche CDU-Politikerin wohl französischen Wünschen, aber auch der Politik der USA. Ihren Kurs hatte sie im Frühjahr bei einem Besuch in Washington mit US-Präsident Joe Biden abgestimmt. Die französische Europaministerin Laurence Boon sagte, die nun geplante Untersuchung sei wichtig, um den europäischen Markt zu schützen.

Reden mit den Landwirten

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire signalisierten Zustimmung. „Das ist insgesamt die richtige Haltung“, sagte Habeck in Berlin. Gegenmaßnahmen Chinas machten ihm keine Sorgen, die gebe es ja bereits. „Insofern denke ich, ist das der richtige Weg.“ Europa müsse seine ökonomischen Interessen verteidigen, sagte Le Maire.

Durchwachsen fielen die Reaktionen auf von der Leyens weitere Angebote aus. Den Landwirten bietet sie einen strategischen Dialog an und reagiert damit auf Proteste rund um den Green Deal. „Wir brauchen mehr Dialog und weniger Polarisierung“, sagte sie. Landwirtschaft und Naturschutz seien vereinbar.

Für die kleinen und mittleren Unternehmen will die Kommissionschefin einen eigenen Beauftragen einsetzen. Die Berichtspflichten sollen um ein Viertel verringert werden. Lob kommt dafür vom Chef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU). Skeptischer ist der Chef der deutschen Grünen im Europaparlament, Rasmus Andresen. Von der Leyen müsse beweisen, „dass sie für die Unternehmen mehr zu bieten hat als salbungsvolle Worte“.

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50 Kommentare

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  • Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Die Moderation

  • Was will die EU: mehr Elektroautos auf den Straßen oder mehr Gebrauchtwagen?

    Die günstigsten, halbwegs alltagstauglichen Elektroautos kosten in Deutschland ab 40.000 € (z. B. VW ID3 oder Tesla M3), die können sich aber viele schlicht nicht leisten.

    Überhaupt sind 60% aller Autokäufe in D. Gebrauchtwagen, dank hoher Inflation dürfte sich der Anteil eher noch erhöhen.

    Ein Elektroauto ist im Schnitt 30% teurer, als ein vergleichbarer Verbrenner, kleinere E-Autos eher 50% teurer. Leider sind die Einkommen der meisten Menschen nicht um 30 bzw. 50% mitgewachsen, sondern (dank Inflation) real sogar gesunken (Kaufkraft).

    In China ist die Auswahl an günstigen Elektroautos groß, schon für unter 10.000 € bekommt man dort ein halbwegs alltagstaugliches E-Auto für die Stadt. Bei uns fangen die Kleinen ab 26.000 € an.

    Wenn die EU möchte, dass die Leute auf E-Autos umsteigen, dann müssen diese günstiger werden, da könnten chinesische E-Autos helfen. Wenn man aber den Markt für diese Fahrzeuge abschottet, dann wird das E-Auto auch weiterhin ein Spielzeug für Besserverdiener bleiben und die Verbrenner uns noch sehr lange erhalten bleiben.

  • Die Anzahl der zugelassenen Autos steigt und steigt, in D wie in CHN. Immer mehr Autos vergrössern die Probleme, egal wie sie angetrieben sind. Konsequent wäre die Aussage "alle billigen Autos unerwünscht", nur sozial "gerecht" ist das freilich nicht.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Fahrräder. Ich sag nur Fahrräder... 2017.07.25: taz.de/Kommentar-Z...ndustrie/!5429102/



    „Dauert alles nur zu lange, und so werden China (Staatskapitalismus mit schneller Umsetzung) und USA (sic!) mit Risikokapital-finanzierter Entwicklung das Rennen um die Individual-Mobilität machen. Und Deutschland wird Fahrräder bauen – wie einst China." (@LOWANDO)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Fahr...was? Sind das nicht so Dinger aus dem letzten Jahrhundert, die mensch jetzt in Museen bestaunen kann? Solche zum Laufen und Rollen?[1] ;-S



      de.wikipedia.org/w...ine_(Laufmaschine)

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Im Jahre 2017 waren Iiih-Bikes noch nicht angesagt.

  • Ja, kaufen Sie doch lieber deutsche Stinker - am besten schwer und übermotorisiert! Im ernst - es gibt bereits zu viele Autos. Es reichte ein paar von denen auf E-Antrieb für abgelegen auf dem Land wohnende Menschen umzurüsten. Ja, das wäre tatsächlich möglich. Allerdings hat die Autoindustrie daran wie auch an einer Reduzierung der Autozahl kein Interesse, da hier durch Gewinne und Dividendenausschüttungen "etwas" kleiner ausfallen würden. Umrüstungen sind zudem kaum verbreitet und eher das Interesse von eher idealistischeren (zumindest auf Autos bezogen) Menschen. Insgesamt sieht es so aus, dass weder die Mehrheit der Industrie noch der relativ wohlhabenderen Menschen im allgemeinen von Wachstum und verschwenderischer Lebensweise abrücken will, auch wenn das nen sch&% Lebensabend sowie sch&% Gegenwart für Menschen im globalen Süden und Zukunft für alle Kinder bedeutet. Aber letzteres wird bisher gekonnt ignoriert.

    • @Uranus:

      Sie finden die chinesische Automobilproduktion also dufte und plädieren dafür, dass DE Autos wie in China massiv subventioniert.

      War das ihr Punkt zum Thema Elektroautos?

      Und zu den Pendlern noch ein Hinweis. Pendler wohnen nicht i.d.R. nicht "auf dem Lande". Pendelbewegungen finden zumeist ZWISCHEN Städten statt. Meist zu dem Zweck um Anfahrten zur Arbeit von 2 Stunden mit Öffis auf eine Stunde mit PKW zu reduzieren.

      Ihre Einschätzung, dass der ÖPNV in DE ausreichend ausgebaut sei ("Es reichte ein paar von denen auf E-Antrieb für abgelegen auf dem Land wohnende Menschen umzurüsten") stimmt schlicht nicht und wirft Knüppel zwischen die Beine derjenigen, die sch um eine Verkehrswende bemühen.

      Sie schreiben höchst moralisch, aber ich befürchte das ihr Standpunkt zum Status Quo des ÖPNV genau das Gegenteil ihrer moralischen Ansprüche bewirkt.

    • @Uranus:

      Weshalb nicht zuerst die Kfz-Flotte in den Städten auf Elektro umrüsten ?Also zuerst dort, wo Benzin und Diesel auf Grund des üppigen ÖPNV am Allerwenigsten benötigt wird ?

      Dann kann ich noch locker 20 Jahre lang auf dem Land schöne PS-starke Stinkerchen fahren, ohne das es jemanden stört. Tut es ja jetzt schon nicht, weil mehr als die Hälfte der Haushalte in meiner Umgebung Pickups und SUV´s im Carport stehen hat.

  • Hätte gern ein günstiges E-Auto ,aber die EU denk wie immer nur an die Reichen.

  • China verschafft sich Vorteile weil es E-Mobilität günstiger anbietet?

    Ich glaube da hat jemand den Schuß nicht gehört. Die Arroganz der deutschen Automobilindustrie und deren Lobby ist unbeschreiblich. Wie lange wird denn das Spielchen so weitergehen?. Wie lange droht man mit dem Verlust von Arbeitsplätzen. Die deutschen Hersteller wussten ganz genau was kommt und hatten es selbst in der Hand. Aber man setzt weiterhin auf Luxusklasse und Verbrenner. Warum keine Kleinwagen, warum keine kleinen E-Autos? Da ist nix verdient, ganz einfach.

    • @Tom Lehner:

      Na ja , gefühlte 90% der TAZ Leser wollen weniger Individualverkehr und da sind billige E Autos Gift!

      Die restlichen wollen eine geringer Abhängigkeit von China, da passt diese Maßnahme auch!

      Da einzige wo die EU Massnahme nicht hilft ist bei den Arbeitsplätzen , den die EU Sanktionen werden Chin. Sanktionen folgen und die werden vor allem Deutschland als Exportnation treffen.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Tom Lehner:

      Volle Zustimmung. Und die deutsche PKW-Industrie bekommt ebenfalls und immernoch massive Subventionen, aber das ist selbstverständlich etwas völlig anderes als wenn China es genauso macht.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Kleiner Vergleichscheck:

        China, Subventionen für E-Autos 2024-27: 520 Mrd. Yuan (=ca. 66 Mrd. €)



        Quelle: www.n-tv.de/wirtsc...ticle24206562.html

        Deutschland, Subventionen des Bundes an die Automobilindustrie 2007-16: 1,15 Mrd €



        Quelle: dserver.bundestag....18/123/1812370.pdf

        Von einem "genauso" kann daher nicht die Rede sein. Die chinesische Subventionspolitik scheint eher darauf hinzu zielen, Konkurrenz aus dem Weg zu räumen und eine Monopolstellung im Bereich der E-Autos zu erlangen. Abe wer glaubt, dass die chinesische Regierung das Geld einfach verschenken will, zudem noch an ausländische Kunden? Da wird es eher wie bei in früheren Zeiten monopolisierten Produkten dahin führen, dass die erste Preiserhöhung nach Konkurrenzausschaltung bei 77% oder mehr liegen wird. Der Kunde kann dann nicht mehr wählen und muss den Preis hinnehmen.

        • @Cerberus:

          Der Artikel spricht aber nicht von Exportsubventionen, sondern von Subventionen zum Kauf von E-Autos im Inland. Das ist genau das, was Deutschland auch tut. Es hat nur nichts mit dem Thema zu tun.

    • @Tom Lehner:

      Die deutsche Automobilindustrie baut keine Kleinwagen? Das wäre mir neu. Aber es geht hier um etwas ganz anderes: der chinesische Staat subventioniert massiv die chinesischen Exporte, d.h. die Preise der chinesischen E-Autos entsprechen nicht annähernd den tatsächlichen Produktionskosten. Daran können die deutschen Hersteller rein gar nichts ändern und zurecht geht die EU gegen diese Art der Wettbewerbsverzerrung vor.

      • @Tom Tailor:

        "Aber es geht hier um etwas ganz anderes: der chinesische Staat subventioniert massiv die chinesischen Exporte, d.h. die Preise der chinesischen E-Autos entsprechen nicht annähernd den tatsächlichen Produktionskosten. "

        Und dafür hätte ich gerne einen Beleg.

      • @Tom Tailor:

        Die EU bekämpft Wettbewerbsverzerrung immer dann, wenn diese gegen zum Nachteil der EU sind.

        Von Recht und Unrecht zu sprechen ist daher nicht angebracht.



        "Interessen" trifft es besser.

        Die Chinesen subventionieren nicht nur den Export sondern die Industrie insg. und auch in der EU wird die Industrie subventioniert.

        In China tobt zudem ein Preiskampf, weil es viele Hersteller gibt, das drückt den Preis zusätzlich enorm.

        Ich finde das Forschung und Entwicklung auch in der EU Subventionen erhalten sollte, wie in China als Ausgleich.

        So fällt dann der Preis in der EU, vor allem wenn die Chinesen auch auf den Markt drängen und in weniger als 10 Jahren gibt es dann einen deutlichen % Anstieg bei den Elektroautos.

        Protektionismus ist Gift für die Verkehrswende.

      • @Tom Tailor:

        Woher wissen Sie das? Bisher wird das nur behauptet.

  • Ich habe genau die Stelle zitiert, die ich beanstandet habe: "keiner" setzt nur auf Öffis.

    Ich kenne genug Leute ohne Auto, die in der Stadt leben. Könnten hier und jetzt noch viel mehr sein, wenn die Städte nur wollten.

    • @tomás zerolo:

      Könntest du bitte die Schaltfläche "antworten" unter dem Beitrag, auf den du antwortest, benutzen? So muss man sich erst zusammensuchen, auf welchen Beitrag du wohl antwortest.

    • @tomás zerolo:

      Ich (als Freund der Individualmobilität - insb. wegen dem grottigen Nahverkehr auf dem Land) stimme Ihnen insoweit zu, dass wir irgendwo anfangen müssen. Am besten fängt man da an, wo es am leichtesten ist. Das sind die großen Städte. Wenn die großen Städte durch sind, schaut man sich die Mittelstädte an und am Ende das platte Land. Es kann nicht alles auf einmal kommen.

  • @DATOR

    Alle Verallgemeinerungen sind falsch:

    "weil nur auf Öffentliche halt nun auch keiner setzt..."

    Das ist genau der Denkfehler (der ist so penetrant, dass ich mich manchmal frage, ob die Autoindustrie uns das in die Köpfe einpflanzt).

    In der Stadt brauchen die meisten kein Auto. Gleichzeitig machen die Autos in der Stadt das Leben weniger lebenswert: Warum haben wir nicht schon längst da angefangen?

    • @tomás zerolo:

      Innerhalb der Stadt brauchen tatsächlich wohl nicht so viele Menschen ein Auto. Dafür wird es bei einem guten ÖPNV allerdings auch kaum genutzt. Wofür es hingegen gebraucht wird sind Strecken von der Stadt in andere Städte oder eben in die "Pampa". Und an diesem Bedarf können auch die Städte rein gar nichts ändern.

    • @tomás zerolo:

      "In der Stadt brauchen die meisten kein Auto. "

      Sicher. Aber wenn man über den Tellerrand seines Kiez schaut, dann stellt man fest, dass die Pendlerbewegungen in Deutschland ZWISCHEN den Städten stattfinden. www.deutschlandatl...erflechtungen.html

      • @Rudolf Fissner:

        Zwischen den Städten fahren also keine Züge,



        das wusste ich noch garnicht.

        Danke für die Aufklärung.

        Mal im Ernst... auf dem Land wird es mittelfristig für Pendler*innen ohne eigenen PKW nicht gehen, keine Frage.

        Im Idealfall fahren in Zukunft 80% nur bis zum nächsten großen Bahnhof, dann brauchen die Autos auch nicht so viel Reichweite.

        Das könnte dann auch deutlich den Anschaffungspreis reduzieren.

        • @sociajizzm:

          Wenn man auf Komfort und Ruhe verzichten will, extrem geduldig ist und bereit ist für ein paar Euros Ersparnis massiv Freizeit zu vernichten kann man das natürlich machen.

    • @tomás zerolo:

      Hatte ich nur über die Stadt geschrieben? Es gibt nicht nur Stadtmenschen. Es gibt auch eine Landbevölkerung mit zum Teil miserabler öffentlicher Anbindung. Das ist weder ein Denkfehler noch wurde es mir von irgendwoher eingepflanzt, es ist einfach Tatsache.

  • Dann bleibt die e Mobilität wohl nur einem elitären Club vorbehalten.

    • @Stoffel:

      Irgendwann wird es auch in diesem Segment einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt geben (so wie jetzt bei den Verbrennern). Dann wird das E-Auto auch für den "Durchschnittsbürger" erschwinglich. (By the way: ich selbst habe mir auch in meinem ganzen Leben noch nie einen Neuwagen gekauft).

  • Die, die immer auf Wettbewerb setzen wollen, würgen ihn sofort ab, wenn sie ihn auf einmal verlieren könnten.



    Auch mit europäischen Zöllen bleiben die chinesischen Autos auf dem Weltmarkt günstiger.



    Europa ist für die Automobilindustrie jetzt sowieso nicht der großartige Absatzmarkt, weil die AN nichts vom Kuchen abbekommen.



    Die Entwicklung führt dann am Ende dazu, dass wir einfach ewig unsere europäischen Verbrenner weiterfahren.



    So geht grüne Politik.

    • @TeeTS:

      "Die, die immer auf Wettbewerb setzen wollen, würgen ihn sofort ab, wenn sie ihn auf einmal verlieren könnten."

      Es ist aber kein Wettbewerb, wenn ein Staat massiv subventioniert. Deshalb muss innerhalb der EU bei Subventionen auch darauf geachtet werden, dass Subventionen allen europäischen Ländern zu Gute kommen können. Daher wäre eine E-Auto-Prämie nur für deutsche Fahrzeuge unzulässig.

    • @TeeTS:

      Die Preise der E-Autos und der Verbrenner werden sich immer mehr angleichen. Hinzu kommt ausdünnendes Spritstellennetz bei massiv steigenden Literpreisen (Steuer, CO2-Abgabe). Wiederverkaufswerte der Stinker rutschen ab. Und irgendwann ist auch das dann wieder ein Rechenexempel. Alles nichts was über Nacht geschieht, aber irgendwann wird der Prozess massiv Fahrt aufnehmen - zumal die E-Technik hinsichtlich Reichweite irgendwann mithalten können wird.

      • @dator:

        E-Autos könnten bereits jetzt günstiger sein als Verbrenner. Ja sogar günstigher als ein etwas teureres Elektrofahrrad!

        Wenn der Fokus bei E-Autos von "Luxus" und "Prestige" auf "was brauche ich" wechselt.

        In China gibt es für ein paar Tausend $ schon ein mini Elektroauto mit ausreichend Reichweite um damit zum Einkaufen oder zur Arbeit zu fahren oder bei länderen Strecken zum Bahnhof.

        Muss ein Auto mehr als 100kmh fahren können? Reichen nicht auch 80kmh? Selbst mit 60kmh dürfte es ja schon auf die Autobahn. Muss ein E-Auto mehr als 200km Reichweite haben?

        • @sociajizzm:

          Unsere Autohersteller gehen nach Marge. Ein dicker SUV bringt nunmal mehr ein als die mickrige Einfachstgurke. Nur danach gehts. In China gehts über die Stückzahlen. Es wird doch wohl niemand behaupten, dass die Chinesen in irgendeiner Form sozial oder Pro-Klima eingestellt sind.

        • @sociajizzm:

          "Muss ein Auto mehr als 100kmh fahren können? Reichen nicht auch 80kmh? Selbst mit 60kmh dürfte es ja schon auf die Autobahn. Muss ein E-Auto mehr als 200km Reichweite haben?"

          -----

          Ja. Ausserhalb der Städte in jedem Fall.

  • 6G
    689016 (Profil gelöscht)

    E-Autos müßen, wenn sie denn eine angebliche Alternative zum Verbrenner sein sollen, weniger kosten als die umweltfreundlichen (Vorsicht Ironie) Grünheider SUVs (Die Mehrheit in der Bevölkerung muß es bezahlen wollen und vorallem können!). Die Lösung sind E-Autos sowieso nicht. Nur eine Verkehrswende (in Dtl. immer noch undenkbar und tabu, diese Regierung kriegt ja nicht einmal ein Tempolimit hin) wird Abhilfe schaffen. Stell dir vor es ist Verkehr und du läufst einfach. In Dtl. eben nicht so einfach, da alles Andere außer Autos keine Verkehrsteilnhmer zu sein scheinen. Oder anders ausgedrückt, was den Amis ihre Waffen sind, sind unsere Autos. Da geht eben nix.

  • Bislang sind noch keine billigen China-Autos angekommen. Und wenn sie kommen: Besser die E-Auto-Förderung auslaufen lassen, dann senken auch die europäischen Hersteller die E-Auto-Preise, weil sie nur so ihre Flottenemissionsgrenzwerte einhalten können.

  • Dumping hat auch einen Vorteil für das Importland, denn der chinesische Staat schenkt uns dadurch viel Geld, es nützt dem Klima, und da sagt man doch nicht nein.



    Wir müssen darauf achten dass unsere eigene Industrie nicht daran eingeht bis China sich das Spiel nicht mehr leisten kann. Bis 2045 lassen sich noch sehr viele Verbrenner verkaufen.

  • Tja, so läuft das im Kapitalismus. Es gibt immer jemanden, der günstiger produzieren kann. Man muss sich schon entscheiden: Die Politik setzt dem motorisierten Individualverkehr immer mehr die Pistole auf die Brust und will die Menschen zur E-Mobilität schieben. Das ist auch völlig OK! Allerdings sind die Preise für halbwegs brauchbare E-Autos, bei denen auch Laderaum, Reichweite und Ladezeit taugen, verdammt hoch. Wenn man also eim Auto braucht, ist man sehr dankbar für eine günstige Alternative. Mag nicht so lange halten wie ein Teures und hat nicht die gleiche Qualität, aber wenn ich ein schwarzes T-Shirt möchte und hab die Wahl zwischen 5€ und 70€...nehme ich die 5€, weil ich keine 70€ habe bzw. Auch noch Essen kaufen muss.



    Simple Nutzen-Kosten-Rechnung. Und wenn VW, Tesla und Co dabei verlieren, müssen sie eben an der Preisschraube drehen. Wer billig kauft, kauft zweimal....aber wenn ich selbst nach 4x noch günstiger gekauft habe, ist es mir das wert. Nicht schön wegen der Ressourcen, aber das Hemd ist mir näher als die Jacke.

    • @Hefra1957:

      China hat nicht nur die günstigeren Autos sondern beginnt auch bei der Technologie zu führen.

      Die EU hat nicht unbegründet Angst, dass sich das Solarmoduldebakel wiederholt und die Chinesen am Ende 90% der weltweiten Autos produzieren.

      Ihre Ausführungen zu Reichweite, Laderaum und Ladezeit zeigen, in meinen Augen sehr gut, wo der Denkfehler bei vielen liegt.

      Wie oft brauchen Sie eine Reichweite von mehr als 200km? Wie oft brauchen Sie mehr Laderaum als für ein Einkauf für 4 Wochen?

      Ist die Antwort nicht "Täglich" oder wenigstens "1-2 die Woche" dann lohnen sich die Mehrkosten nicht.

      In dem Fall wäre es günstiger immer ein Auto zu leihen, wenn Sie mehr Laderaum brauchen.

      Wozu mehr Reichweite, als Sie zum nächsten großen Bahnhof brauchen?

      Die günstigsten E-Autos gibt es schon für deutlich unter 5000€.

      • @sociajizzm:

        Ich wünschte, die asiatischen Hersteller würden mehr ihrer ultra-praktischen Moped mit kleinen Hubräumen anbieten. Für die Stadt eine gute Lösung (und auch für die Fahrt zum See in Bandenburg), mit großzügigen Gepäckträgern, 2-Liter-Verbräuchen oder E-Antrieb und niedrigen Emmissionen.

  • Ich glaube manchen nicht so wohlhabenden sind diese Hintergründe völlig schnuppe - Hauptsache es ist irgendwo ein halbwegs bezahlbares Fahrzeug neuesten Standes zu bekommen, weil nur auf Öffentliche halt nun auch keiner setzt, bzw. mangels Vorhandensein setzen kann.

  • "Nach Angaben der Denkfabrik Center Automotive Research sind chinesische E-Autos nach Listenpreis bis zu 60 Prozent billiger als deutsche –"

    Da würde mich jetzt brennen interessieren, welches chinesische Auto 60% billiger ist. Oder vergleicht man hier die Durchschnittspreise und bezieht z.B. einen Porsche mit ein?

    Der Id.3 (kein besonders luxeriöses und schönes Auto, ich weiß), kostet EUR 40.000. Welches vergleichbare Auto aus China kostet bitte EUR 16.000? Das günstigste E-Auto ist - soweit ich weiß - der Dacia, der bei ca. 24.000 liegt. Die chinesischen liegen i.d.R. bei ca. 35-40.000.

    Zur Überschrift sage ich besser nichts. Die EU wehrt sich nicht gegen billige, sondern gegen staatlich subventionierte E-Autos. Und das kann (muss nicht) ein politisch sinnvolles Ziel sein.

    • @Strolch:

      "kein besonders luxeriöses und schönes Auto, ich weiß"

      Doch... das ist ein Luxusschlitten im Gegensatz zu den preiswertesten Elektroautos in China.

      Wuling Mini EV. : 4300$

      Reichweite: 230 km



      Maximale Geschw.: 100 km/h

      Für den Alltag komplett ausreichend und billiger als viele Elektrofahrräder in Deutschland.

    • @Strolch:

      BYD Seagull (ca. 10.000 €) dürfte das billigste vollwertige E-Auto sein.

    • @Strolch:

      "Der Id.3 (kein besonders luxeriöses und schönes Auto, ich weiß), kostet EUR 40.000. Welches vergleichbare Auto aus China kostet bitte EUR 16.000?"

      ------

      Der ID3. 20 000 € Liste, 16 000€ mit Rabattaktion in China.

      • @SeppW:

        Danke an alle Antworten. Aber das sind chinesische Preise. Ich meine Preise in Europa. Wie SEPPW schrieb: In China kostet der ID.3 auch nur die Hälfte.

        Zum Thema nicht luxeriös: Ich meinte für den deutschen Preis des ID.3 ist das kein Luxusauto, obwohl man für 40.000 Auch einen 3er BMW, Audi A4 (als Verbrenner natürlich) o.ä. bekommt...

        • @Strolch:

          Also um es kurz zu halten : 60% günstiger gegenüber einem gleichwertigen EU-Fabrikat...das glaube ich selbst nicht. Das sind wenn überhaupt Einzelfälle, die durch 20-30% niedrigerer UVP-Listenpreis, Herstellerrabatt und staatlicher Förderung entstehen können.

          20% günstigere UVP-Preise in Deutschland wären meine Laien-Prognose. Im Vergleich ID3 gegen BYD Dolphin sind es zB. 25% (10000 €).

  • "Der Preis der Fahrzeuge werde durch staatliche Subventionen gedrückt. „Das verzerrt unseren Markt. Und das akzeptieren wir nicht.“

    Der E-UP von VW kostet in China ungefähr die Hälfte. Hier subventionieren die deutschen Käufer der Marke mit überhöhten Preisen den niedrigen Kaufpreis und die Marktexpansion in China.