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VW-Vorstand droht mit WerksschließungenMusterknabe der Unsozialen Marktwirtschaft

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Der VW-Vorstand hat ein Paket des Grauens für seine Beschäftigten geschnürt. Damit sollen Milliarden gespart werden – die erst kürzlich an die Aktionäre ausgezahlt wurden.

VW-Boss Oliver Blume wird wahrscheinlich nicht auf einen Teil seines obszön hohen Einkommens von ca. 9,7 Mio. Euro im Jahr verzichten Foto: Michael Kappeler/dpa

D ie Pläne des Volkswagenvorstands, über die Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo am Montag die Belegschaft informiert hat, sind empörend. Es ist ein Paket des Grauens, das VW-Boss Oliver Blume geschnürt hat: Schließung von drei der zehn Werke in der Bundesrepublik, ganze Abteilungen und Bereiche sollen ins Ausland verlagert werden. Laut Cavallo sei es „die klare Absicht, Zehntausende Volkswagen-Beschäftigte in die Massenarbeitslosigkeit zu schicken“.

Wer den VW-Konzern entschlacken will, sollte an dessen Spitze anfangen.

Bereits im September hat der Vorstand die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt: Ab Mitte des kommenden Jahres sind betriebsbedingte Kündigungen möglich. Und die, die ihren Job behalten dürfen, sollen Gehaltskürzungen um zehn Prozent und Nullrunden in den kommenden zwei Jahren hinnehmen. Zusätzlich sollen tarifliche Zulagen gestrichen werden. Die am Mittwoch beginnende zweite Runde der Haustarifverhandlungen zwischen dem Konzern und der IG Metall dürfte hitzig werden.

Die Belegschaft soll die Fehler des Managements ausbaden

Dass die rund 120.000 Mit­ar­bei­te­r:in­nen von Volkswagen in Deutschland in heller Aufregung sind, ist mehr als verständlich. Sie sollen die falschen Managemententscheidungen aus der Vergangenheit ausbaden. Alleine der Dieselskandal hat VW bisher mehr als 32 Milliarden Euro gekostet. Dass der Konzern bis heute nicht in der Lage ist, ein für die breite Bevölkerung erschwingliches E-Auto anzubieten, hat auch nicht die Belegschaft zu verantworten. Wer den VW-Konzern entschlacken will, sollte daher an dessen Spitze anfangen.

Doch dass Herr Blume, der im vergangenen Jahr knapp 9,7 Millionen Euro verdient hat, mit gutem Beispiel vorangehen und auf einen Teil seines obszön hohen Einkommens verzichten will, ist nicht bekannt. Was auch für den Rest des 46 Millionen Euro teuren Vorstands gilt.

Ebenso wenig die Rede ist von einem Beitrag der Großaktionäre, wie dem Porsche-Piëch-Clan. Dabei hat Volkswagen erst im Juni absurderweise eine stolze Dividende von 4,5 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Das ist in etwa die Summe, die jetzt auf Kosten der Beschäftigten eingespart werden soll.

Einstiges Musterbeispiel

Volkswagen war einst das Musterbeispiel für die viel gepriesene Soziale Marktwirtschaft und das Sozialpartnerschaftsmodell in der Bundesrepublik. Der nun eingeschlagene Konfrontationskurs der Konzernspitze steht dazu im diametralen Widerspruch. Die niedersächsische Landesregierung als Miteigentümerin muss diesen Kamikazekurs stoppen.

Und auch die Bundesregierung sollte sich besser um Deutschlands größten Autobauer kümmern, statt mit Schauveranstaltungen wie konkurrierenden Wirtschaftsgipfeln ihre Zeit zu verplempern. Wenn es um zehntausende Arbeitsplätze geht, ist das Gezänk zwischen Scholz, Lindner und Habeck unangemessen.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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91 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Eine hervorragende Lehrstunde unserer " repräsentativen Demokratie ".

  • VW könnte das Ganze auch anders lösen, aber das Management will das nicht, das Management will den Bruch mit der Belegschaft.



    Und es gibt die Arbeit, es gibt die Möglichkeit andere Wege zu gehen, aber Blume will die IG Metall und den Betriebsrat schwächen.



    Und die Werke, die dann hier geschlossen werden, sollen wahrscheinlich im Ausland wieder aufgemacht werden, das würde den Gewinn steigern, aber nicht zu besseren E-Autos oder besserer Führung führen, es wäre dann exklusiv bei den Beschäftigten, diesen Umbau durch Opfer zu tragen.



    Und Niedersachsen wäre als Standort für die Automobilindustrie langfristig verändert, wahrscheinlich verschlechtert.



    =Das dürfte nicht im Interesse der Landesregierung sein.

    • @Andreas_2020:

      "Und es gibt die Arbeit, es gibt die Möglichkeit andere Wege zu gehen,..."

      Wie sähen die aus?

      Es ist schwer vorstellbar. Die deutschen VW-Werke machen schon jetzt keine Gewinne, und die Zeiten werden gerade nicht besser für teuer produzierende Qualitätshersteller, deren Kernkompetenzen zu erheblichen Teilen im Antriebskonzept von gestern liegen. Gute E-Motoren bauen kann man nämlich in der Tat auch anderswo für kleineres Geld, und die Verbrauchererwartung geht weg vom Auto als over-engineerten Prestigeobjekt: "Das Auto" kann heute - möglichst elektrisch - von A nach B und hat brauchbare Onboard-Software, Spaltmaße egal. Das bekommen Sie in jedem Kia so gut wie in einem Golf, und die Chinesen nehmen gerade Anlauf, es nochmal alles für weniger Geld zu übertrumpfen.

      All sowas möchte natürlich der Selbstbedienungsladen in Wolfsburg nicht so gern wahrhaben...

      • @Normalo:

        Ihre Darstellung ist einseitig, die VW-Belegschaft zieht mit, wenn sie richtig eingebunden wird. Und die These, dass die deutschen Standorte alle Verluste produzieren, dürfte so nicht zutreffend sein. Bislang hat das Management keine Pläne an die Gewerkschaft und den Betriebsrat im Detail weitergegeben, sondern es geht um den Haustarifvertrag. Insofern fehlt vom Management auch die korrekte sachliche Vorgehensweise. Keine Frage VW muss sich verändern, aber korrekt und mit der Belegschaft. Und es muss eine nachvollziehbare Strategie geben, nicht eine unfaire Planung, die nur einseitig zu Lasten der Beschäftigten geht.

  • Lieber Herr Beucker,

    ein wenig mehr Qualität und weniger Beißreflex hätte ich Ihnen schon zugetraut:

    Was bei dem ganzen wohlfeilen Kapitalisten-Bashing im Fall von VW nämlich völlig kurz kommt, ist die spezielle Kapitalstruktur dieses Konzerns: Es sind nicht unbedingt die Porsches und die Piechs, die auf hohe Dividenden pochen, sondern die (rot-grüne) Regierung in Hannover. DIE plant fest mit der Rendite als größter und mächtigster Stammaktionär und besteht auch darauf, das zu bleiben. Und da deshalb der Großteil des VW-Einlagekapitals aus stimmlosen "Vorzugsaktien" besteht, müssen erst die bedient werden, bevor das Land etwas bekommt.

    Daneben muss man auch schauen, WO solche Dividenden erwirtschaftet werden. Wenn - wie hier wohl der Fall - nur die ausländischen Standorte Gewinn erwirtschaften, während die inländische Produktion in rote Zahlen rutscht und da absehbar bleibt, dann ist es nicht nachhaltig, sie durch Quersubventionen am Leben zu halten. Manager, die das täten, würden ZU RECHT von ihren Aktionären gefragt, wofür sie eigentlich das große Gehalt bekommen.

    Das soll nicht heißen dass keine Fehler gemacht wurden, aber diese Kritik hier fällt einfach zu platt aus.

    • @Normalo:

      Erster Kandidat für die Kategorie "Verlustbringer" wäre übrigens das Werk in Brüssel - aber dort hat man schon SEHR deutlich gemacht, das dort ein Schließen richtig Ärger einbringt....



      Selbst WENN die deutschen Werke, "Verluste" machen würden, dann wäre die Konsequenz ja wohl eher diese Werke auf Vordermann zu bringen, dh Investitionen für die Produktionslinien der Zukunftsmodelle zu tätigen.



      VW hat viel zu verlieren, wenn das "made in Germany" wegfällt. Dann fällt nämlich auch ein wichtiges Verkaufsargument weg, das selten erwähnt wird: Ein deutsches Auto muss hohe Qualität im Detail haben, weil in Deutschland jeder Kunde (fast) jederzeit auf einer deutschen Autobahn testen kann, ob die angeblichen 220 km/h tatsächlich erreicht werden. Chinesische Hersteller können das behaupten - aber kein Chinese kann das dort jemals überprüfen ohne sich eine Rennstrecke zu mieten. Und Chinesen wissen aus der Arbeit in ihrem eigenen Betrieb nur zu genau, dass das nicht bedeutungslos ist.

      • @Monomi:

        Nach meinem Verständnis sind die größten Rentabilitätshemmnisse (neben den Strompreisen) gleichzeitig der Grund, warum die Schließung so einen Aufschrei verursacht, also zweibeinig. Solarpanele (im Zweifel chinesische...) etc. könnten also vielleicht einen Teil des Problems lösen, aber die AUCH notwendigen Schnitte im Haustarif dürften es weder an der Belegschaft noch am solide links tickenden Aufsichtsrat vorbeischaffen.

        Was das "made in Germany" betrifft, befürchte ich, dass der Glanz allmählich verblasst. Die Verbrauchererwartung tendiert heute eher in Richtung De-Emotionalisierung des Autos. Wozu braucht man einen Boliden, der im harten Autobahn-Einsatz ewig halten würde, wenn man ihn nie in Deutschland (bzw. selbst dort nur mit energiesparenden 100 oder 130 km/h) fährt und auch wegen der rasanten Entwicklung bei den digitalen Features gar nicht so lange behalten will? "Made in Germany" steht für teure mechanische Exzellenz, gefragt ist aber zunehmend günstige elektronische Effizienz. Deutsche Hersteller bauen mittlerweile durchweg in elektronischer Vollausstattung und bieten als Extra nur die Freischaltung an. Was sagt das über die Einschätzung "deutscher Wertarbeit" aus?

  • 1. Streik.



    2. Was hat das Land Niedersachsen (20%-Eigentümer) dazu zu sagen?

    • @petross:

      Das Land Niedersachsen ist ein Teil unseres deutschen Staates und den Staat bilden doch wir demokratischen Bürger / Wähler...



      Da wir unsere Stimme ja immer bei den Wahlen abgeben, müssen, darf man gespannt sein - wie für uns - dem Volk, zu unser aller Wohl , die Verhandlungen unserer Repräsentanten mit den Mächtigen, ausfallen werden.

  • Was könnte der VW-Konzern jetzt alles auf die Beine stellen, um die Produktion, die Produktpalette und vielleicht sogar den Vorstand zukunftstauglich zu machen, WENN, ja WENN die mehr als 30 Milliarden Euro noch da wären, die man allein an Straf- und Vergleichskosten hat bezahlen müssen.



    Wer ist für die Lage verantwortlich? Zu 95% die Vorstände der letzten 10-15 Jahre. Und damit natürlich auch der jetzige Vorstand, die haben die Produktpalette falsch gesetzt, das China-Risiko ignoriert, uäm. Weg mit denen.

  • "... Alleine der Dieselskandal hat VW bisher mehr als 32 Milliarden Euro gekostet. ..." in Deutschland allerdings fast nichts, minimale Entschädigungen für geschädigte Autobesitzer und die hinterzogene Kfz-Steuer wurde ja auch nicht gezahlt, das durfte die Allgemeinheit ausgleichen.

  • Wenn die Dividenden denn wenigstens an Empfänger im Inland gegangen wären, hätte man ja noch eine minimale Chance sie irgendwie zurück zu holen, aber nein, ein Großteil ging nämlich laut der englischen Wiki an:

    "



    25.9% Foreign institutional investors



    14.6% Qatar Holding LLC "

    Diese 30,5 % sind also unwiderbringbar verloren, man kann keine Hoheitsrechte darüber ausüben.



    Es ist also auch ein Beispiel für den geförderten Ausverkauf Deutscher Industrie in den letzten 35 Jahren.

    Zudem ist ein Kernproblem dass es bei VW als Einzigem noch wirklich legendär gute Löhne gab, die es in der restlichen Binnennachfrage nicht mehr gab.

    Das Problem lag und liegt also nicht darin dass VW zu teuer sei, sondern dass der Rest der Deutschen Wirtschaft zu billig gemacht wurde um so viel mehr exportieren zu können, mit den entsprechenden Folgen in anderen europäischen Ländern und damit dass die Gewinne in Deutschland zu unverhältnismäßigen Teilen immer nur an die Konzerne und zu zu geringen an die Belegschaften, darüber zu gering in die restliche Wirtschaft flossen, selbst als es in den 10er Jahren so super lief und ich dies als mir einzig bekannter, schon immer kritisierte.

    • @Pleb:

      Wer hat Sie denn daran gehindert VW Aktien zu kaufen? Ein Telefongespräch mit ihrer Bank und das Problem wäre gelöst.



      2004 lag der Kurs bei 29 Euro, selbst heute bei 98 Euro. Wenn man noch die Dievidende dazu rechnet ein guten Geschäft - das haben Sie sich durch die Lappen gehen lassen und weinen laut rum.

  • 'Soziale Marktwirtschaft' und 'börsennotierte Aktiengesellschaft' sind ein Oxymoron. Vielleicht sollte der Autor darüber mal nachdenken.

    • @Mopsfidel:

      Sind beide Ausdrucke nicht, mit Verlaub.

    • @Mopsfidel:

      Dieser Hinweis ausgerechnet am Beispiel eines Unternehmens, dessen einflussreichster Aktionär Papa Staat ist, kommt ein wenig selbstbesiegend daher.

      Davon abgesehen ist der Hinweis grottenfalschen. Er stammt aus einer Denke, die bereits "soziale Marktwirtschaft" AN SICH für ein Oxymoron halten müsste. Denn ohne das Gewinnstreben von Anteilseignern gäbe es keinen Wettbewerb, ohne Wettbewerb keinen Markt, ohne Markt keine Wirtschaft - und damit auch nichts "sozial" zu verteilen.

      • @Normalo:

        "Denn ohne das Gewinnstreben von Anteilseignern gäbe es keinen Wettbewerb, ohne Wettbewerb keinen Markt"

        das ist lediglich eine Rechtfertigung des bestehenden kapitalmarktbasierten Systems, ist aber nicht zwangsläufig der Normalzustand.



        Noch in den 60iger waren Unternehmen makroökonomische Nettoschuldner, der Motor für das Gewinnstreben, war ein angetsrebtes Plus über die Bedienung der kreditfinanzierten Investitionen, um erneut investieren zu können. Verteilt werden konnte nur die Marge dazwischen.



        Einen Wachstumsmotor gab es damals auch, sogar einen stärkeren als heute, einen Markt und Wettbewerb ebenso.



        Ihre Argumentation hat nur Bestand, wenn sie die finanzmarktbasierte Wirtschaft als Normalzustand ansehen. Und in der finanzmarktbasierten Wirtschaft, ist nun mal der Arbeitnehmer der, der zuerst die Konsequenzen von falschen wirtschaftlichen Entscheidungen des Unternehmens spürt.



        Ob die 60iger nun besser waren oder nicht, einmal dahingestellt, aber diese Zwangsläufigkeit, die Sie vertreten, ist einfach nicht alternativlos, nicht einmal im bestehenden System des Kapitalismus.

        • @nutzer:

          Da stimmt so Einiges nicht.

          1. Es lindert die Profitgier nicht im geringsten, wenn operativer Gewinn erst einmal im Schuldendienst verschwindet. Dann muss man doch als Unternehmer oder Investor ERST RECHT schauen, dass der Überschuss stimmt, wenn man auch etwas abhaben möchte.

          2. Manangementfehler führen in der Regel zuerst zu Verlusten für die Aktionäre. Denn Arbeitsrechtliche Maßnahmen sind unangenehm und lästig (gerade in einem Laden wie VW, wo Gewerkschaften und rot-grüne Regierungsvertreter die Mehrheit im Aufsichtsrat stellen). Deshalb werden tendenziell eher nur vorausschauende, tatkräftige Manager sie ergreifen, BEVOR die verschlechterte Ertragslage (die zuerst mal zu Kursverlusten führt) sie dazu zwingt.

          3. Es ist letztlich egal, ob der Gewinn aus einem Unternehmen dem Kapitalmarkt, seinen Banken oder des Chefs persönlicher Schatulle zugute kommt - eine Marktwirtschaft funktioniert nur, wenn Viele welchen erwirtschaften wollen. Das war auch in den 60ern schon der Wachtumsmotor.

          • @Normalo:

            hach...



            um`s kurz zu machen, ich bezog mich auf Ihre Argumentationskette:



            "ohne ... Gewinnstreben von Anteilseignern gäbe es keinen Wettbewerb, ohne Wettbewerb keinen Markt, ohne Markt keine Wirtschaft"



            die ist nämlich nicht alternativlos.



            und noch eine Anmerkung:



            Wer Schulden bedienen muß, muß sich auch um die Belegschaft kümmern, sonst kann er bald die Schulden nicht mehr bedienen.



            Wer Dividenden bedienen muß, muß sich rechtfertigen, wieso die Arbeiter nicht weniger bekommen, könnten doch andernfalls die Anteilseigner mehr bekommen.

      • @Normalo:

        Das Problem bleibt aber, dass die Profitmaximierung ohne eine angemessene Regulierung weder sozial noch ökolgisch ist. Daran scheitert momentan auch letztendlich die soziale Marktwirktschaft, wenn die sozialen und ökologischen Herausforderungen betrachtet werden. Insbesondere in einer globalisierten Welt, in denen sich die soziale Marktwirtschaft immer schwerer behaupten kann. Der Rechtsruck und das dortige Leugnen des von Menschen verursachten Klimawandels und die Umsetzung unsozialer Wirtschaftspolitik wird den Niedergang nur noch beschleunigen.

        • @Hannah Remark:

          Ja, die pöse Eigennutzoptimierung...

          Natürlich wäre Alles viel schöner, wenn irgendeine Rige von weisen Menschen mit Gültigkeit für Alle bestimmen könnte, welche Handlungsweise in der gegebenen Situation nun die beste wäre, und die Betroffenen (also wieder: Alle) in folgsamem Gleichmut, diese Entscheidungen akzeptieren und nach besten Wissen und Gewissen umsetzen würden, ohne ständig nach Wegen zu suchen, sich dabei besser zu stellen als Andere. Dann (und leider NUR dann) wären solche gesellschaftlichen Probleme, die gemeinschaftliche Zurückhaltung zum Wohle Aller erfordern, ein Klacks.

          Plato hat dieses Modell schon vor tausenden von Jahren entwickelt und gleich wieder verworfen, weil er sich eingestehen musste, dass es mit Menschen nicht funktioniert. Ich bin geneigt, ihm zuzustimmen. Der Mensch IST ein soziales Wesen, aber das ist er zu selten primär. Die Bereitschaft das eigene persönliche Wohl vor das der Anderen (oder zumindest der allermeisten Anderen) zu stellen, ist zu verbreitet, als dass Modelle funktioierenden könten, die auf der Überwindung dieses Drangs basieren.

        • @Hannah Remark:

          Profitmaximierung? Bei den Löhnen, die VW aktuell zahlt? Wenn es um Profitmaximierung geht, würden die 1/3 weniger zahlen und es wäre immer noch ein gutes Entgelt.

          • @Strolch:

            Man kann ja echt froh sein, wenn Sie nicht die Gehälter bei VW aushandeln müssen....



            Oder gehören Sie zu den Familien Piech und Porsche ?

            • @Alex_der_Wunderer:

              Wieso? Habe ich geschrieben, dass ich das den Mitarbeitern nicht gönne. Mich nervt nur Bullshit-Bingo in Zusammenhang mit großen Firmen. Aber ich sehe, Sie sind da ganz auf Linie. Jetzt kann ich Piech und Porsche auf meiner Liste abhaken!

              PS: Das Land Niedersachsen ist an der Dividende vielmehr interessiert. Ach Shit, da ist eine rot-grüne Regierung.

              • @Strolch:

                ..." ganz auf Linie " ... klingt ja niedlich...



                Unterstellen Sie den Fischen in Ihrem Teich auch Linien Gefolgsamkeit ?

    • @Mopsfidel:

      Nein, man durch nicht zulassen dass die Politik diese Aktiengesellschaft nicht zum Gemeinwohl entsprechend Art. 14 II GG reguliert, sondern nur für die Gewinnoptimierung ihrer Aktionäre, was halt Aufgabe der AG ist, aber nur in dem Rahmen in dem es die Gemeinwohlorientierung Deutschen Eigentums zulässt.

  • Das durschnittliche Lebenseinkommen steigt um ca. 500.000 Euro pro Bildungsstufe. (grob aus dem Kopf, nachzulesen bei Statista)

    Dem Fussvolk mit überdurchschnittlichem Einkommen, das keine Universität von innen gesehen hat, scheint manchen Sauer aufzustoßen.

    Die Statistik begräbt zum Teil auch die Mär und das Gejammer einiger Akademiker, wenn sie sagen man musste erstmal 10 Jahre weiterlernen bevor ich was erwirtschaften konnte. Ja das ist so, aber solange man kein Fach gewählt hat, dem nur ein untergeordnete Wert beigemessen wird, dann lohnt sich das auch.

    Und ob jemand seine Erfüllung findet in Schicht immer die gleichen Knöpfe zu drücken, Dichtungen einzulegen oder sonstiges ist auch so eine Frage.

    Auch als Akademiker hätte man sich dort bewerben können.

    Und immer Bedenken die Arbeitnehmer bei VW haben mehr Prozent an Steuern gezahlt als die, welche von der Dividende leben können. 25 Prozent ist nämlich ein traumhafter Steuersatz für viele Arbeitnehmer.

  • Was Liberalismus bedeutet, lässt sich am Fall von VW erläutern: Liberalen ist das Recht auf Eigentum und dessen Genuss heilig. 'Jedem das seine!', ist ihr Credo und von Demokratie als emanzipatorischer Mitbestimmung hält der Liberale wenig. Das bisschen Mitbestimmung nach Betriebsverfassungsgesetz und auch die Beteiligung des Landes Niedersachsen können nichts daran ändern: Management und Aktionäre treffen souveräne unternehmerische Entscheidungen. Auch wenn solche Entscheidungen für Tausende von MitarbeiterInnen und ihren Familien, für Zulieferer und Gemeinden an Betriebsstandorten weitreichende Folgen haben, mitbestimmen dürfen sie rein gar nichts.

    Das liberale Konstrukt einer 'naturgesetzlichen individuellen Freiheit' und Verschiebungen der Bedeutung des Demokratiebegriffs, hat einen allgemeinen Sozialdarwinismus gesellschaftsfähig gemacht, der alles bisher Dagewesene alt aussehen lässt. Alternativloser Notwendigkeit zur Wettbewerbsfähigkeit muss sich jeder und alles unterwerfen.

    • @Stoersender:

      Der Staat, zB. der rot/grüne Senat in HH verhält sich doch



      mindestens genauso, verkauft gegen die Interessen der



      Belegschaft die HHLA und verzichtet für den deal auch noch



      auf die Tarifbindung der Gesellschaft.

      • @behr Behr:

        Und hat die zuständige Gewerkschaft deswegen dagegen geklagt, haben ihre Mitglieder sie dazu gezwungen, habe Betroffene individual versucht dies zu verhindern, z.B. mit dem Argument dass das Land Hamburg sich auch nicht durch die Flucht ins Privatrecht der direkten Grundrechts und somit direkten Sozialstaatsbindung entziehen kann?



        Verstärkt dadurch dass Heil auf Bundesebene endlich einmal korrekterweise nur noch öffentliche Aufträge an Tarifgebundene Unternehmen vergeben will?!

        So als Schützenhilfe, wenn der Schröderianer doch mal wieder etwas richtig machen wollte?!



        taz.de/Streit-uebe...uegesetz/!6038035/

        Oder doch wieder keiner eine Rechtsschutzversicherung bereit für ein gutes Deutschland zu kämpfen?

  • Auch für die Atbeitnehmer der Autoindustrie sind die fetten Jahre vorbei. Der Rücksturz in die Normalität mag für manchen beängstigend sein, er war jedoch längst überfällig.

  • Die Gehälter bei VW liegen weit über dem Branchenschnitt. Das ist das Eine. Das Andere ist, dass solche Hülsen wir "Fehler des Managements" ausbaden nur plakativ sind. Natürlich muss eine ganze Firma immer die Fehler des Managements ausbaden. Gibt es eine Möglichkeit, dass das nicht der Fall ist? Würde man jetzt sagen, okay, wir erhöhen die Löhne weiter, wir schließen keine Werke, denn die Belegschaft soll keine Fehler ausbaden, dann geht VW bald in Konkurs oder in die İnsolvenz. Wäre das dann besser?

    • @Missverstehen Sie mich richtig:

      Bei 4,5 Milliarden Dividende an die Aktionäre sieht es nicht nacheiner zu befürchtenden Insolvenz bei VW aus.



      Hier will sich der VW Konzern scheinbar an den Mitarbeitern, die die Gewinne erarbeiten schadlos halten - an Frechheit nicht zu steigern, so ein Unverhalten um nicht asozial zu sagen.

      • @Alex_der_Wunderer:

        "Hier will sich der VW Konzern scheinbar an den Mitarbeitern, die die Gewinne erarbeiten schadlos halten"

        Eben nur SCHEINBAR - auch, wenn Sie das anders gemeint hatten...

        Wenn man nämlich Mitarbeiter sehen will, die die Gewinne des VW-Konzerns erarbeiten, darf man nicht nach Deutschland schauen. Egal ob Wolfsburg, Emden, Baunatal oder Zwickau - die Werke hierzulande können dank überdurchschnittlichen IGM-Löhnen über eine schwarze Null froh sein.

        Um Standorte zu sehen, die die Gewinne erwirtschaften, muss man schon etwas weiter schauen - mindestens nach Mladá Boleslav oder Barcelona, eher aber noch viel weiter, z. B. nach Puebla, Monterrey, Querétaro, São Bernardo do Campo, São Paulo, ...



        Und dort dürften nicht so viele Mitarbeiter abgebaut werden.

        • @FriedrichHecker:

          Achso, VW möchte die Gehälter in Deutschland, den Gehältern in anderen Staaten anpassen. Interessierte These.



          Dann folgen wohl auch bald darauf, Anpassung der Sozialabgaben, Steuerlast und Lebenshaltungskosten innerhalb der " VW Länder " ...

          • @Alex_der_Wunderer:

            Achso, VW möchte die Gehälter in Deutschland, den Gehältern in anderen Staaten anpassen.

            Bei vielen (ehemaligen?) VW-Käufern hat doch genau das dank des freien Verkehrs von Waren und Dienstleistungen schon vor Jahren begonnen. Das ist einer der Gründe (wenn auch nicht der einzige oder wichtigste), warum VW da steht, wo es steht...

            Und unser Arbeitsminister arbeitet mit Unterstützung von Gewerkschaften wie Verdi daran, diesen Druck mittels Tarftreuegesetz zu stabilisieren. Tarifgebundene Unternehmen gibt es schließlich auch in Pelhřimov oder Constanța - nur zahlen die auch nicht auf deutschem Niveau.

    • @Missverstehen Sie mich richtig:

      In den Augen vieler Mitarbeiter ist die Insolvenz von VW gar keine alternative Möglichkeit. VW wird da nicht als Teil "der freien Wirtschaft da draussen" gesehen, sondern als geschützter Staatsbetrieb. Sytemrelevant. Kann nicht kaputt gehen.

      Entsprechend sehen die Forderungen ja auch aus.

  • Kann es sein, dass im Artikel munter Zahlen der Volkswagen AG mit denen der Marke Volkswagen Pkw vermischt werden?

  • Das Problem ist doch, dass das Land Niedersachsen durch das "VW Gesetz" faktisch einen höheren Stimmanteil hat, als es aufgrund seines Altienanteils hätte. Zusammen mit dem Betriebsrat kann so jede unliebsame Reform oder Maßnahme verhindert werden. Da hat sich dann in den fetten Jahren und Jahrzehnten eine Struktur halten können, die heute an ihre Grenzen kommt.



    Und was die Gier der Aktionäre angeht: das Land Niedersachsen ist da auch ganz gut dabei, habe nicht gehört, dass Weil auf die Dividenenzahlung verzichtet hätte.

  • Wer hat denn die aktuellen Vorstände eingestellt und die obszönen Gehälter bewilligt ?



    Der Aufsichtsrat !



    Dort haben die Vertreter der Gewerkschaft zusammen mit den Vertretern des Landes Niedersachsen eine Mehrheit. Und diese Leute haben dem Vorstandsvorsitzenden von VW ein Gehalt ermöglicht, das sieben mal so hoch ist wie das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden von Toyota. Dort baut man mit weniger Mitarbeitern mehr Autos und investiert Gewinne eher als hohe Dividenden zu zahlen.



    Dort hat man schon erfolgreich Hybrid-Fahrzeuge gebaut und verkauft, als man bei VW noch nicht mal wußte, wie man das schreibt. Und heute entwickelt und baut man die verschiedensten Antriebssysteme, während VW einseitig auf Elektroautos setzt, die sich nicht verkaufen.



    Aber in Japan würde man auch niemals auf die Idee kommen, eine Frau in den Aufsichtsrat zu berufen, die ohne jede Ausbildung mit 27 Jahren Berufspolitikerin wurde.

    • @Don Geraldo:

      👍👍

  • Nun kann man sich über die Auszahlung der Dividende streiten. Ebenso über die Gehälter im Vorstand. Das löst das Problem, das VW hat, jedoch nicht. Als Kunde habe ich dieses Jahr meinen letzten VW entgegengenommen. Warum? Der "Kundendienst" bei dem Unternehmen ist unzureichend und die Fahrzeuge sind eher auf der teuren Seite. Was einem beim Kontakt mit VW entgegenschwappt, ist deutsche Bürokratie in Reinform. Genau wie im Amt hat man es bei VW mit der Digitalisierung nicht so recht. Der Kunde stört und hat im Zweifelsfall nie Recht. Und so darf man sich nicht wundern, wenn sich die Kunden abwenden und der Umsatz dahinschmilzt.

    • @mbjohnson:

      Nein, Diskussionen über die Auszahlung von Dividenden und die Höhe der Vorstandsgehälter lösen die Probleme nicht.

      Aber fänden Sie es gerecht, wenn nur die Mitarbeiter durch Lohnverzicht oder gar durch Kündigung zur Lösung der Probleme beitragen?

      Wenn da 18 % Gehaltskürzung gefordert wird, warum nicht auch in gleicher Höhe bei den Vorständen?

      Jetzt nicht das alte Argument bringen: "Die gehen doch dann weg!" Wenn die wirklich so gut wären, hätte sie längst jemand abgeworben.

      Außerdem haben zumindest Teile des jetzigen Vorstands Entscheidungen getroffen, die die jetzige Krise mit herbeigeführt haben, und die Eigentümer haben es über den Aufsichtsrat genehmigt. Dann sollen sie auch dafür die "finanziellen " Folgen tragen, selbst wenn die dadurch gewonnen Summen nicht so ins Gewicht fallen, wie Einsparungen bei den Löhnen.

      • @ PeWi:

        Das wäre ja der Knaller!

  • "Der VW-Vorstand hat ein Paket des Grauens für seine Beschäftigten geschnürt. Damit sollen Milliarden gespart werden – die erst kürzlich an die Aktionäre ausgezahlt wurden."



    Aktionäre stellen durch den Kauf von Aktien ihr Geld Firmen zur Verfügung und tragen daher maßgeblich zu deren Liquidität bei.



    Die Dividende stellt eine Verzinsung dieses Geldeinsatzes dar - so wie auf einem Bankkonto auch. Also früher zumindest, als es noch Zinsen gab...



    Eben genau wegen der Zinsflaute der letzten Dekade sind viele Menschen in die Aktien gegangen, die sogenannten Kleinanleger. Normale Menschen, keine Spekulanten. Die leiden nun eh schon unter den sinkenden Kursen der Autotitel.



    Diese Neiddebatte um Dividende ist völlig deplatziert. Zumal sehr viel dieser Dividenden eben auch 'dem kleinen Mann' zu Gute kommt, eben in Sinne des Kleinanlegers der mit ein paar Aktien sein Geld der kalten Progression entziehen wollte und auch der Allgemeinheit, da das Land Niedersachsen Großaktionär bei VW ist und grob gesagt 1 Milliarde der letzten Dividende dem Land zugeflossen sind, womit ja der Haushalt und damit u.a. das Gemeinwohl bestritten wird.

    • @Farang:

      Aktionäre stellen den Unternehmen nur dann Geld zur Verfügung wenn neue Anteile ausgegeben werden. Wenn Aktionäre untereinander handeln betrifft es das Unternehmen nicht direkt.

      VW hat die Aktionäre deutlich überbewertet und dabei die reale Produktion vernachlässigt.

      Der überwiegende Teil der Dividenden geht nicht an Kleinanleger...

      Die Zinsen sind deshalb so niedrig, weil der Euroraum bei einer derart schwachen Entwicklung der Lohnstückkosten sein 2% nicht erreichen konnte. Lohnsenkungen machen das ganze nur noch schlimmer und schaden der angeschlagenen Binnennachfrage zusätzlich.

      Die Kritik am Vorstandsgehalt halte ich auch für symbolisch. Interessant sind nur die Familien Porsche-Piech.

    • @Farang:

      Nicht zu vergessen das Land Niedersachsen mit 20% der Anteile. Die haben auch die Dividenden fest im Haushalt verplant.

    • @Farang:

      Sorry, aber nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.



      Durch Kleinsparer (oder Summe von Hunderttausenden) kommen wohl kaum Dividenden von 4.5Mia zustande, da brauchts wohl noch ein paar Aktionäre mit „grösserem“ Portfolio



      Aber Neiddebatte klingt immer gut, hat was von „die Leute sollen sich mal untereinander kloppen“, währenddessen der Aktionär genüsslich an seinem Dom sippt

      • @Hans Dampf:

        Immerhin knapp jeder fünfte Bundesbürger im Erwachsenenalter ist Aktionär - "der Aktionär" ist also durchaus eine größere Bevölkerungsgruppe und eben nicht nur eine handvoll erlesene Reiche im Elfenbeinturm die an ihrem Dom sippen...



        Eine Umfrage die zugegebenermaßen noch vor Corona stattfand ergab zudem, dass der 'typische' deutsche Aktionär im Median 14.400 Euro in Aktien und 15.900 Euro in Fonds investiert hatte - gerade Fonds laufen bei vielen über ihre Hausbank, da sind Leute investiert die das gar nicht richtig auf dem Schirm haben...



        Auch das reicht wohl kaum zum Dom sippen beim Durchschnittsaktionär 🤷‍♂️



        www.businessinside...-aktien-und-fonds/

    • @Farang:

      Kleinanleger halten aber nur 24%, wobei das keine Aussage darüber macht ob das der normale Angestellte / Arbeiter ist der für das Alter vorsorgt oder vermögende Privatinvestoren. Aktien sind spekulativ und vom Erfolg des Unternehmens abhängig. Kein Erfolg, kein Geld. Fertig. Mit dem Vorgehen werden vor allem milliardenschwere Großinvestoren wie Piech-Porsche bedient. Daraus eine Neiddebatte zu konstruieren in dem man die Kleinen vorschiebt ist typisch für Marktradikale.

  • Die in diesem Jahr ausgezahlte Dividende (9 Euro vor Steuern je Aktie, in Deutschland für Privatanleger dann 6,63 Euro nach Steuern, ausbezahlt am 04.06.2024, da lag der Aktienkurs bei etwa 128 Euro, nach Adam Riese waren das damals rund 7 % Rendite vor und 5,2 % nach Steuern) wurde vom Gewinn des gesamten Konzerns im In- und Ausland im Jahr 2023 bezahlt, wobei der Gewinn da schon größtenteils im Ausland anfiel. Ein deutscher VW-Mitarbeiter bekam für das Jahr 2023 eine Prämie von 4.735 Euro, auch bezahlt aus diesem Gewinn. Nächstes Jahr dürfte die Dividende bei oder nahe 0 liegen, ob dies auch für die Mitarbeiterprämie gilt, wird man sehen.

  • Der VW E-Up war im Jahr vor seiner Einstellung das meistverkaufte E-Auto in Deutschland.



    Noch Fragen?

    • @Tiene Wiecherts:

      Ja: Wissen Sie auch, was VW bei jedem verkauften E-Up draufgezahlt hat (bzw. wieviel mehr E-Up hätten verkauft werden müssen, um in die Gewinnzone zu kommen)?

      Ein Auto nur verkaufen zu können, wenn man es unter Gestehungskosten anbietet, ist auf Dauer keine arbeitsplatzsichernde Situation.

      • @Normalo:

        Dazu gibt es sicherlich von dir ein paar Zahlen, damit wir hier faktenbasiert diskutieren können.

        • @Tiene Wiecherts:

          Glauben Sie im Ernst, irgendwer würde hier Betriebsgeheimnisse ausplaudern? Aber kolportiert werden 4-5 Tausend Euro pro Stück, die VW draufzahlte.

          www.businessinside...golf-kosten-diess/

      • @Normalo:

        Als Grund für die Einstellung des e-up gibt VW aber neue Cybersecurity-Regelung für Neuwagen an, deren Einhaltung für den e-up zu teuer wäre. Verlust mit dem bisherigen e-up wurde demzufolge wohl nicht gemacht.

        • @Minion68:

          Soweit ich weiß, hat VW den E-Up! immer nur quersubventioniert und aus strategischen Gründen angeboten (demonstrierte Präsenz im E-Markt und reduzierte den Flottenausstoß), ohne je Geld daran zu verdienen. Ob das Cybersecurity-Argument vorgeschoben war oder tatsächlich dadurch die Verluste untragbar geworden wären, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

          • @Normalo:

            Der E-Up wurde im letzten Produktionsjahr für 29500 € ohne Rabatt verkauft. Drauf kamen noch Zuschläge für eine besondere Farbe, schicke Felgen und Überführung, da waren wir dann irgendwo bei 32 000 €.

            Für das Geld ist also VW nicht in der Lage so eine (geniale) Käseschachtel zu produzieren?

            Das kann doch gar nicht sein: der 32 kWh Akku wurde bei Sion mit guten10000 € kalkuliert... ansonsten: ein Kleinstwagen ohne Auspuff, Schaltgetriebe (nur ein Vorgelege als Primärübersetzung und dann direkt ohne Kupplung aufs Differential) ...der E-Motor plus Trafo und etwas Regelelektronik so viel simpler und billiger als ein Kolbenmotor...

            Ich glaube das Problem war weniger ein Können sondern mangelndes Wollen. Zumindest in den letzten Jahren wurde der E-up immer nur nach aufgelaufenen Bestellungen Chargenweise aufgelegt und so keine Scaleneffekte erzielt.

            Meiner Ansicht nach hätte VW das doppelte an E-ups mit (kleinem) Gewinn in Umlauf bringen können und so echte Präsens neben Tesla im Straßenbild zeigen können. Zudem gäbe so mancher nach einigen Jahren seinen E-up gegen einen ID3 oder 4 in Zahlung und dann könnte VW strategisch viel nachhaltiger (großen) Gewinn erwirtschaften.

            • @Waage69:

              Darüber kann man sicher diskutieren. Für wie viel höher hätten Sie denn das Marktpotenzial gehalten? Hätte das wirklich den Umstieg auf kontinuierliche Produktion gelohnt?

  • Ich weine VW keine Träne nach. Sie hat beim Dieselskandal ihren Kunden auch keine Träne nachgeweint und sie billigst möglich abgespeist. VW hat sich selbst in den Sumpf gefahren, VW soll dort auch selbst und ohne Steuergelder wieder raus. In Zeiten akuten Facharbeitermangels werden die entlassenen schnell wieder eine neue Arbeit finden. Aber ob VW wieder Facharbeiter findet, wenn es mal wieder aufwärts geht steht in den Sternen.

  • Die Sparrunden gegen die letzten Mrd. Dividenden auszuspielen, zeugt von wenig wirtschaftlichem Sachverstand. Eine Aktiengesellschaft ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung, sie ist in erster Linie ihren Eignern verpflichtet, und die wollen am Erfolg beteiligt werden. Die letzten Ausschüttungen wurden zu einer Zeit beschlossen, als VW noch nicht krisengeschüttelt war. Also ok. Nächstes Jahr wirds bestimmt eine Nullrunde geben. Evident auch, dass die Probleme teilweise hausgemacht sind. Wenn jeder 2. Angestellte mehr als 7000 einsteckt zzgl. Prämien, haben die Gewerkschaften überzogen. Und aktuell 7 % zu fordern, unterstreicht die Realitätsverweigerung . Insgesamt hat der Konzern unter Diess einzig auf Emobilität gesetzt, zum Wohlwollen des Mehrheitsaktionärs in Hannover. Ein kapitaler Fehler, den nun alle ausbaden müssen.

    • @Schö51:

      Ja, die Eigner sollen durchaus am Erfolg beteiligt werden. Warum sie aber nicht am Misserfolg beteiligt werden, sondern das, wie im Artikel beschrieben, zunächst auf dem Rücken der Arbeitnehmer und zu Lasten der Allgemeinheit austragen, ist schlichtweg unverständlich. Das ist noch nicht mal Kapitalismus, das ist ein Zeichen für Oligarchien….

      • @Martin Ziegler:

        Absolut 👍👍

      • @Martin Ziegler:

        Durch den Aktienkursverlauf werden Aktionäre doch



        am Misserfolg beteiligt wenns schlecht läuft, wie bei



        etlichen Werten wie zB. Wirecard oder Varta bis zum



        Totalverlust.

      • @Martin Ziegler:

        Wenn die Aktienkurse fallen, sind die Eigner ja auch beteiligt. Denn sie verlieren mit den Aktienkursen.

    • 6G
      610354 (Profil gelöscht)
      @Schö51:

      Hätte das Unternehmen keine Dividenden ausgeschüttet, müsste nicht gespart werden. Wirtschaftlich einfacher geht es doch wohl nicht. Und wollen Sie dem Vorstand etwa unterstellen, dass er nur quartalsweise denkt, deshalb Anfang des Jahres nicht ahnen konnte, wie es sieben Monate später aussieht? --- Oder liegt es daran, dass sie hier ein Strohargument aufbauen. "Wohltätigkeitsveranstaltung" zeigt jedenfalls, wie sie versuchen die Gegenseite zu diffamieren. Dieser Begriff irgendwie immer, wenn Vorstände falsche Entscheidungen treffen und Aussenstehende nicht verstehen, wieso das passiert. Eine wirtschaftliche Entscheidung wäre genesen, die Zeichen der Zeit zu erkennen und auf eine Dividende zu verzichten. Aber weil der Vorstand selbst nicht wirtschaftlich handelt, wird das Geld eben rausgeschmissen. Emotional bei denen, die einem persönlich egal sind. Heisst, der Vorstand handelt hier sogar Unternehmensschädigend und nach eigenem Profitdenken. Komisch, dass sie das als "wirtschaftlich Sachverständiger" nicht sehen können.

      • @610354 (Profil gelöscht):

        Dann hätte das Land NDS mit seiner Sperrminorität und seinen rot/grünen Stimmen im AR ja mal bei der Frage des



        Verzichts auf Dividende vorangehen können.

      • @610354 (Profil gelöscht):

        Natürlich müsste gespart werden. Wenn ich jedes Jahr 1000 Euro Miese mache, bringt es mir nichts, wenn ich einmal 1000 Euro bekomme. Damit kann ich dann ein Jahr überbrücken.

        Wirtschaftlich wäre es geboten, ca. 1/3 der Belegschaft zu entlassen. Schauen Sie sich an, wie viele Menschen bei Toyota arbeiten und wie viele bei VW. Und dann schauen Sie sich die Zahl der produzierten Autos an.

  • Der Begriff "Lohnverzicht" ist allenthalben bekannt. Hingegen hört man nie etwas von "Gewinnverzicht". Oder ist das die "freie" Marktwirtschaft??

    • @Perkele:

      Stimmt. Das Pendant dazu ist Insolvenz. Und ich gehe davon aus, dass Sie den Begriff schon gehört haben.

      • @Strolch:

        Wie man von Gewinnverzicht (sprich man investiert die Gewinne im eigenen Betrieb) auf Insolvenz kommen kann, lässt schon tief blicken



        Sind das die vielbeschworenen Wirtschafts“wissenschaften“, von denen so oft gemunkelt wird?

        • @Hans Dampf:

          Nein, Wirtschaftswissenschaften überlasse ich anderen. Aber ich habe noch einen letzten Tipp für Sie: Vor der Insolvenz kommt meist der "Gewinnverzicht", da erwirtschaftet das Unternehmen kein Geld mehr - der "Verzicht" ist halt nicht ganz freiwillig... Und dann am Ende - in der Insolvenz - ist das Geld weg. Der Arbeitnehmer bekommt noch für drei Monate seinen Lohn und sucht sich eine neue Arbeit. Der Aktionär hat wertloses Papier daheim, dass er mal teuer bezahlt hat.

          PS: Es ist im übrigen kein "Verzicht", wenn man das Geld im eigenen Unternehmen anlegt, sondern das wäre Gewinninvestition.

    • @Perkele:

      Wenn sie den Aktionären keine Dividende zahlen, verkaufen diese ihre VW-Anteile und der Aktienkurs fällt senkrecht.



      Es ist so als ob sie für ihr Erspartes plötzlich 0% Zinsen bekämen, da würden sie sicher auch sofort die Bank wechseln.

      • @Rudi Hamm:

        Die wenigsten kaufen Aktien für Dividenden, man möchte sie später teurer verkaufen und dafür macht das Unternehmen alles um den Kurs nach oben zu treiben.



        Wie jetzt halt auch die Werksschließungen.

        Wie wäre es mal mit negativer Dividende?



        Wenn das Unternehmen droht pleite zu gehen, einfach mal Geld pro Aktie zurückgeben.



        Das entspricht aber leider nicht der neoliberalen Marktwirtschaft in der Gewinne privatisiert und Risiken auf die Allgemeinheit umgelegt werden.

        • @RonSlater:

          Helfen SIE VW, kaufen SIE jetzt Aktien.



          Ist allemal besser, als angeblich neoliberale Schimpfe.

        • @RonSlater:

          Wenn das Unternehmen pleite geht, haben die Aktionäre wertlose Anteile, die sie nicht verkaufen können. Was wird da jetzt auf die Allgemeinheit umgelegt?

          Wenn es so einfach ist: Wieso kaufen Sie nicht einfach VW-Aktien? Ist ja schließlich kein Risiko dabei?!

          • @Strolch:

            In der Praxis werden große Unternehmen wie VW "gerettet".

            Dann sind die Aktien, die unverständlicher Weise nicht eingezogen werden, wieder etwas wert...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Wenn dem so ist: Kaufen Sie VW-Aktien. Ich habe mehr Hoffnung, dass das Sparen und der neue Kurs bei VW ein Umdenken auslöst. Und zwar dahin, womit man Geld verdient und womit nicht. Meist ist es Arbeit, Arbeitsmoral und Wille. Und da fehlt es bei VW durchaus.

              Zu den Unternehmen, die immer gerettet werden, folgende Hinweise:

              de.wikipedia.org/wiki/Werftenkrise

              • @Strolch:

                Es gibt doch tatsächlich Menschen, die nicht einfach mal losgehen können, um Aktien zu kaufen...

  • Das ist mir ein wenig zu kurz gesprungen: Sicherlich sind Managementfehler an der jetzigen Misere schuld.

    Aber 'Dass der Konzern bis heute nicht in der Lage ist, ein für die breite Bevölkerung erschwingliches E-Auto anzubieten, hat auch nicht die Belegschaft zu verantworten.' ist natürlich nicht ganz richtig. Die Belegschaft fand Ihre schon immer deutlich über dem Durchschnitt liegenden Gehälter und sonstigen perks immer gut und hat mit Überheblichkeit auf andere geblickt, und die Gewerkschaft das natürlich als eigenen Erfolg verkauft. Das war in Zeiten von (fossiler) Innovation und Produktivitätswachstum auch ok, aber eben nur damals und ist nun zementiert.

    Deswegen kann ein verantwortungsvolles Management wohl nicht anders, als (auch) die (Personal)Kosten zu reduzieren, soll ein Zusammenbruch verhindert werden (das bedeutet nicht, dass man nicht zumindest Teile der Dividende nicht hätte zahlen sollen ; auch ein Gehaltsverzicht des Vorstands wäre angebracht, wäre zwar im Verhältnis nur Kosmetik, würde aber Haltung beweisen).

    Ich jedenfalls würde keine Steuern für ein staatliches VW-Rettungspaket zahlen wollen. Diese Gefahr sehe ich aber aufziehen, bald wird gewählt.

  • "!Wenn es um Zehntausende Arbeitsplätze geht, ist das Gezänk zwischen Scholz, Lindner und Habeck unangemessen."

    Ich finde, gerade dann ist es angemessen, weil genau das auch die Folge von Scholz' und Lindners Schuldenbremsenideologie ist. Der ID.3 ist nicht das billige Auto, das die Masse braucht, aber er war trotzdem mal monatelang ausverkauft, bis die Kaufprämie gestrichen wurde. Die Bundesregierung macht gegenwärtig eine Politik, die die Arbeitslosigkeit steigen lässt, und wenn das ewige Gezänk diesen Punkt einmal thematisieren könnte, dann wäre es höchst angemessenes Gezänk.

  • Dieselskandal, Entschädigungen, Strafen, Missmanagement in Sachen E-Mobilität, die Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie total verschlafen und verkannt, obwohl man selbst in China produzierte. VW hat es versäumt auch den Bedürfnissen des heimischen Marktes zu entsprechen, bezahlbare E-Mobilität und Kleinwagen sind quasi nicht mehr existent.

    Aber Dividenden in Milliardenhöhe ausschütten. Wenige Monate bevor man bekanntgab, drei Werke schließen und die Löhne drastisch reduzieren zu wollen. Ist das die Voraussetzung für die Auszahlung von Vorstandsbezügen und Boni im zweistelligen Millionenbereich?



    Vielleicht wäre es an der Zeit die Arbeitnehmer die Vorstandsetage übernehmen zu lassen.

    • @Tom Lehner:

      Was die Arbeitnehmervertreter zu leisten im Stande sind, hat man über Jahre im VW Betriebsrat gesehen. Die haben sich vom Vorstand kaufen lassen.

    • @Tom Lehner:

      Deren Vertreter sitzen schon im Aufsichtsrat. Wenn es also um die Aufsicht schlecht bestellt ist, sollten sie die Finger vom Vorstand lassen.

  • Mann kann nicht allein dem VW-Management die Verantwortung für die Krise geben. Die Regierung hängt da genauso mit drin.

    Die Energiepreise sind absurd hoch und verteuern die Produktion. Die Regierung fördert E-Autohersteller nicht im gleichem Maße, wie es etwa China tut, das Milliarden in diese Industrie pumpt. Der Kauf von E-Autos wird anders als in anderen Ländern kaum noch gefördert - im Gegenteil: das abrupte Ende der Förderung letztes Jahr hat für massive Verunsicherung gesorgt. Usw.

    Wenn deutsche Werke nicht ausgelastet sind und zudem viel teurer produzieren als andere im Ausland auch aufgrund vieler Privilegien der Mitarbeiter hier, dann finde ich es nachvollziehbar, dass man Kapazitäten in einem sowieso schrumpfenden Markt abbaut.

  • Das Unternehmensziel eines jeden kapitalistischen Unternehmens ist die Profitmaximierung (also die Dividenden der Shareholder). Nichts anderes. Angestellte sind Kosten. Deutsche Angestellte sind höhrere Kosten als in einem Land mit noch niedrigeren Löhnen. Das kann nur mit politischer Regulierung geändert werden. Bis dahin ist das, was hier passiert, völlig normal. Leider! Aber es war schon vor Jahrzehnten so und wird auch in den nächsten Jahrzehnten (bis zum Kollaps des Systems durch die Klimakatastrophe) so sein.

    Wenn ein Unternehmen seine Waren und Dienstleistungen herstellen könnte ohne einen einzigen Angestellten, würde es das sofort tun. Jegliches Geschwätz von "wir haben Verantwortung für unsere Angestellten" oder "wir sind die XY-Familie" sind Augenwischerei.

    Doe Politik weltweit muss das System ändern. Denn sollen wir für das System da sein, oder das System für uns?

    • @Jalella:

      Grundsätzliche Zustimmung bei der Analyse, allerdings liegt es bei VW eben gerade nicht am kapitalistischen System, denn sonst wäre das "Kostenproblem" schon viel früher und somit rechtzeitig gelöst worden, z.B. durch Verlagerung in kostengünstigere Produktionsstätten außerhalb Deutschlands.



      Das geht aber wegen dem dämlichen VW / Niedersachsen Sperrminoritätsregel nicht, da Nieders. und die IG_M zusammen selbst die Eigentümer überstimmen können.

      Aber egal, jetzt ist der Karren im Treibsand und je länger die Augen vor den unsauweichlichen Maßnahmen verschlossen werden um so schlimmer wird es im Ergebnis.



      Einfach die Produktion dort hin verlagern wo es im gesamten günstiger ist. Gerade der neue günstige E-Wagen kann ertragsmäßig mit Sicherheit nicht in D gebaut hier bietet sich Skoda oder Seat an.

      Ansonsten kann ich als Mittelständler Ihrer Analyse zustimmen. Auch wir "machen" nur etwas wenn es Gewinn/Rendite abwirft und auch die Beschäftigung von Mitarbeitern steht unter dem Renditeaspekt, dies bin ich auch der Belegschaft schuldig, denn nur solange wie unser ROI akzeptabel ist sind die Arbeitsplätze sicher.



      Eine politische Regulierung würde nur zur Abwanderung führen

    • @Jalella:

      In einem ihrer vorigen Posts schlagen sie vor, 15% weniger Autos zu verkaufen. Das entspricht grob den drei von zehn Werken, die VW schließen möchte. Voila: ihr Wunsch wurde erfüllt.

      • @GregTheCrack:

        Nicht direkt. Denn VW wird nicht weniger Autos herstellen, das ist zumindest nicht ihr Plan. Vor allem haben sich die Aktionäre und der Vorstand erstmal einen kräftigen (einige Milliarden) Schluck aus der Gewinnpulle genehmigt. Und jetzt fehlt das Geld und die Angestellten dürfen es ausbaden. Statt die Stelle des VW Konzerns zu schließen, die



        - Schuld an der Misere ist (falsches Portfolio etc.)



        - unproduktiv ist



        - und am teuersten von allen ist



        nämlich das obere Management und der Vorstand.

  • Richtig, das Gehalt von Cavallo ist obszön.



    Das gilt aber für einen Großteil der dort Beschäftigten. Es werden dort fürs "Knopf drücken, wenn er leuchtet" Gehälter gezahlt, die sind einfach vollkommen unverschämt und in keinster Weise der Arbeitsleistung angemessen.

    Dieser Schritt ist also grundsätzlich richtig, so sehr es auch schmerzen mag. Das die Konzernspitze entschlackt werden muss, steht ausser Frage.