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Trump und seine WählerschaftSie wissen, was sie tun

Barbara Junge
Kommentar von Barbara Junge

Was die Wahlnacht jetzt schon zeigt: Millionen US-Amerikaner.innen haben kein Problem mit einem Präsidenten, der demokratische Institutionen schleift.

Geben sich siegessicher: US-Präsident Donald Trump mit First Lady Melania Trump Foto: Carlos Barria/reuters

E gal wie diese Wahl am Ende dann ausgeht, das Ergebnis ist in jedem Fall dramatisch. Die Erkenntnis, die man aus dieser Nacht nur ziehen kann, lautet, dass Millionen über Millionen von US-Amerikaner.innen kein Problem damit haben, einen rassistischen Antidemokraten zu ihrem Präsidenten zu wählen, der das Land ungeschützt in die Coronakrise hat schlittern lassen. Man kann für ebendiese Wahl vor vier Jahren noch ein paar Ausreden finden. In diesem Jahr gibt es keine. Denn sie wissen, was sie tun.

240.000 Coronatote in den USA? Kein Problem, Corona ist ja praktisch morgen schon wieder vorbei, sagt das Trump nicht? Demokratische Prozesse? Demo-was? Die Wirtschaft läuft doch prima. Und der Verlauf dieses Jahres hat schließlich gezeigt, dass die US-Wirtschaft stark genug ist, die Auswirkungen der Pandemie wegzustecken. Der Dow Jones liegt rund 10.000 Punkte über dem Stand, den man gesehen hat, als Barack Obama das Weiße Haus verließ. Was will man mehr?

Trump ist für einen Teil der Bevölkerung anschlussfähig

Diejenigen US-Amerikaner.innen, die Donald Trump gewählt haben, betrübt nicht, dass Trump die demokratischen Institutionen schleift, die öffentliche Meinung mit Lügen füttert und Politik auf der Grundlage von Hass und Hetze betreibt. Denn das sind nicht die Kriterien, die das Bewusstsein vieler Amerikanerinnen und Amerikaner bestimmen.

Donald Trump ist anschlussfähig an einen Teil der Bevölkerung, dem all das, was man unter dem Stichwort moderne Gesellschaft fassen könnte, zuwider ist. Sie verabscheuen die Gleichmacherei, die staatlich exekutierte Sozialpolitik, die Abwendung von christlichen Werten und die Akzeptanz von Abtreibung und Ehe für alle. Wenn man diese Vereinigten Staaten auf ihren Kern reduziert, dann klingt das so: Gemeinsinn ist eine europäische Erfindung, jeder ist seines Glückes Schmied, und was zählt ist: individuelle Stärke und persönliches Fortkommen in einer Aufstiegsgesellschaft – und natürlich der Börsenkurs.

Und dieser Teil der Bevölkerung geht, das hat diese Nacht gezeigt, weit über Trumps Kernklientel hinaus. Selbst Angehörige von Minderheiten stellen offenkundig in Scharen Bedenken zugunsten dieses uramerikanischen Prinzips zurück.

Nichts ist final entschieden

Sollte Trump Präsident bleiben – er selbst hat sich dazu bereits erklärt und hat angekündigt, den Supreme Court anzurufen –, dann haben ihm diese Wähler.innen Carte blanche gegeben. Trump wäre nicht mehr daran gebunden, wiedergewählt werden zu müssen. Intern hat er längst angekündigt, all die lästigen Behinderungen und Bedenkenträger aus dem Weg räumen zu wollen, die ihn an einem gradlinigen Kurs noch hindern. Trump pur birgt noch eine Menge Potenzial.

Noch ist nichts final entschieden. Aber schon jetzt gibt es Grund genug zu sagen: Herzlichen Glückwunsch, Amerika, und auf Wiedersehen in besseren Zeiten.

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Barbara Junge
Chefredakteurin
taz-Chefredakteurin, Initiatorin der taz-Klima-Offensive und des taz Klimahubs. Ehemals US-Korrespondentin des Tagesspiegel in Washington.
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79 Kommentare

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  • 1G
    12333 (Profil gelöscht)

    Und wieder Wählerbeschimpfung, genau wie alle AFD-Wähler Rechte sind.



    Wir sind uns glaube ich alle einig, dass Trunp der Demokratie schadet, obwohl ich den Comedyfaktor definitiv vermissen werde, ich habe die letzten vier Jahre selten so viel gelacht.



    Aber dass Trump nur ein Symptom ist und einer ganzen Bevölkerungsschicht der Boden wegbricht, die sich im politischen Diskurs nicht vertreten fühlt, wird kaum erwähnt.

  • Ich kann es nicht mehr hören. Genau wie 2016. Der Wähler ist ein dummer weißer alter Mann, Trump ein Rassist und überhaupt alle blöd.

    Dss aber die Demokraten anscheinend NIEMANDEN haben, der gegen einen (auch mMn) durchgeknallten, auf Adderall hängen gebliebenen Reality TV Star Wahlen deutlich gewinnen kann ist doch wohl ein hausgemachtes Problem.

    Wenn mein Hund mich im Schach besiegt ist doch nicht der Hund der Idiot...

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @PLaub:

      "Wenn mein Hund mich im Schach besiegt ist doch nicht der Hund der Idiot..." Richtig. Mein jagdlich geführter Foxterrier hat mir öfters seine lange Nase gezeigt. Spass beiseite: 4 Jahre Dauerbeschuss auf alle Institionen eines Rechtsstaatsystems hinterlassen Einschusslöcher.



      Ich glaube: die wichtigste Aufgabe des neuen Präsidenten wäre die: eine Akzeptanz/Versöhnung wäre wohl zuviel, zwischen den Lagern herzustellen. Und damit für die nächste Präsidentschaft, egal wer es dann ist, eine solide und vertrauensvolle Arbeit im Krongress und im Senat zu schaffen. Das wäre die Aufgabe von J. Biden.

    • @PLaub:

      Ihr Hund spielt Schach? Das ist ja dann doch mal bemerkenswert.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Chutriella:

        taz.de/Trump-Berat...la-White/!5726648/



        (siehe die Twitter Vidos)



        Also wenn ich die Nähe zur Realität bewerten sollte, wäre ein schachspielender Hund mein Top-Kandidat.

  • Der Typ dreht gerade komplett durch.



    Aktuell hat Trump in einer Pressekonferenz einen ca 15min langen skurrielen Monolog gehalten, in dem er /komplett/ irrationale, unplausible wahnhafte Betrugs-Vorwürfe erhoben, hat worreich frei erfundene Szenen beschrieben, die es nachweislich nie gegeben hat und sich selber ebenso wahnhaft in den höchsten Tönen gelobt.

    • @Wagenbär:

      "...langen skurrielen Monolog gehalten, in dem er /komplett/ irrationale, unplausible wahnhafte Betrugs-Vorwürfe erhoben, hat worreich frei erfundene Szenen beschrieben, die es nachweislich nie gegeben hat und sich selber ebenso wahnhaft in den höchsten Tönen gelobt."

      Wo ist der Unterschied zu den letzten vier Jahren? Der dreht nicht durch. Der is so.

      Ich hoffe nur, dass es für Biden langt und es wieder "normaler" wird.

      • @Strolch:

        Dieser "Super-Ober-Lügenbold" hat es in jenem wirren Wahn-Ausbruch ("Rede" kann man das wirklich nicht mehr nennen) geschafft, seine üblichen Lügen-und Verleumdungs-Monologe noch einmal zu übertreffen.



        CNN bezeichnet jenen Sprach-Ausbruch, als das Verlogenste von Trumps bisheriger Amtszeit.

  • PAULINURUS



    Von wem ist die Rede? Lösung



    Der Text von Bruno Frank wurde 1938 im kalifornischen Exil geschrieben. Auch er einer der Schriftsteller, die man nach 1945 schnell "vergessen" wollte, weil sie daran erinnerten, dass man auch schon vor den demokratischen (!) Reichstagswahlen von 1933 die kommende Katastrophe hätte sehen können, ohne sich den Hals zu verrenken.







    In dem Auszug aus dem Essay Lüge als Staatsprinzip (als pdf-Datei in wikimedia) wird Adolf Hitler porträtiert.



    Dass darin der Ausdruck Tramp vorkommt, mag auf seherische Fähigkeiten des Schriftstellers zurückzuführen sein, wie das diesem Berufsstand öfters zu eigen ist.



    ps

    Nachwort: Sowohl Donald Trump als auch sein Herausforderer Joe Biden leisteten sich wenig staatsmännisch jede Menge Anfeindungen und Lügen, ohne mit der Wimper zu zucken. (AZ 01.10.2020 zur Fersehdebatte Trump-Biden)

  • Es ist been so: Strukturkrisen (im wesentlichen, aber nicht nur des Kapitalismus) werden in den USA seit jeher nicht als slche verarbeitet, sondern zu einem nativistsch-rassistischen Diskurs umgemünzt, in dem Schwarze, Einwanderer und daneben noch Feministen, Queere, sozialisten und anderes "unamerikanisches Gesocks" als sündenböcke dafür herhalten müssen, dass der feuchte amerikanische Traum weisser Christen sich als Chimäre entpuppt. Und leider beherrschen die Republikaner die Kunst des Kulturkampfs besser als die Demokraten (und haben strukturelle Vorteile). Die neoliberalen Clinton-demokraten, wie auch die moralisch völlig verkommene Großkapitalisten-GOP hat große Teile der USA in eine sozio-ökonomische Trümmerwüste verwandelt. Dass die dortigen Fox-getränkten, rechts-identitären Zombies Trump bis in den Tod folgen, weil sie sich endlich verstanden fühlen (von einem Trickbetrüger) ist eine Tragödie, welche allerdings letztlich Menschen wie George Floyd am heftigsten trifft. Die USA heute sind ein Panorama irgendwo zwischen Hieronymus Bosch und Otto Dix...Onkel Biden wird da auch nix mehr retten.

  • Wie kann man die Leute von der Phantasiereligion heilen?

  • Tjo, da ist mit einigen alten weißen Männern etwas schief gelaufen, wenn mensch sich deren überdurchschnittliche Trump-Zustimmung auf Umfragen anschaut ...

  • @Paulinurus



    Das kann ja eigentlich nur Einer sein, der mit dem Bart...



    Das wirklich Erschreckende ist aber nicht die Existenz eines absurd überdimensionalen Schreckgespenstes (Dieser wie jener...), sondern die frappierende Ähnlichkeit seiner Unterstützerschaft... Eigentlich ein Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet das "Land of the free", "home of the brave" mit fliegenden Fahnen Richtung Faschismus rennt, wie Weiland Deutschland in der Weimarer Republik...

  • Die USA sind eine deklinierende Macht.. China ist heute wirtschaftlich voran, drinnen fürchtet sich die verarmte "white trash" vor der Gleichheit mit den "colored", die bald die Mehrheit bilden. Nur militärisch sind die USA noch übermächtig, und das macht sie gefährlich. Trump ist nur ein Ausdruck von dieser Entwicklung. Wir haben keine gemeinsame Werte und keine gemeinsame Interesse mit denen und sollten den grössten möglichen Abstand halten.

    • @Eulenspiegel:

      Das, was oft unter "gemeinsame Werte" verstanden wird, drückt sich aus in ökonomische Macht und den damit einhergehenden oft militärisch abgesicherten Kampf um geostrategische Ansprüche.



      Da unterscheidet sich Deutschland nicht wirklich von den USA. Vergleichen Sie die Sprüche unserer Transatlantiker wie z.B. Röttgen, Trittin, Gabriel oder Özdemir mit den aggressiven Vertretern der USA, wenn es um die Anerkennung legitimer Interessen der von uns als Böse deklarierten Länder geht.



      Zu einer eigenständigen Außenpolitik ist DE offensichtlich nicht fähig, solange hier die Welt in gut und böse eingeteilt wird, wobei dann aber auch richtige Schurkenstaaten durchaus zu den Guten gezählt werden.



      Ich denke mit Wehmut an eine deutsche Außenpolitik zurück in der Zeit, wo Deutschland in vielen Fragen für viele Länder glaubwürdig(er) war.

  • "individuelle Stärke und persönliches Fortkommen in einer Aufstiegsgesellschaft – und natürlich der Börsenkurs."

    Und das wird am vehementesten von Leuten vertreten, die eben nicht aufgestiegen sind, aber davon träumen.



    Der Kapitalismus hat seine Verlierer so perfekt erzogen, dass sie ihren Ausbeutern zujubeln.

  • America war schon immer so. Nur Trump ist der Erste der es offen zeigt.

    • @Münchner:

      Nö. Wenn "Amerika" so wäre wie Trump, dann würde es da aussehen wie bei einer Gefängnisrevolte, bei der die allerhärtesten Fälle aus der death row die Kontrolle übernommen haben.

      Leute wie Trump sind unkontrollierbar, sie ignorieren jegliches Recht und Gesetz, das sind Konzepte de ihr Hirn nicht verarbeiten kann.

      Ganz so schlimm ist es doch nicht. Die USA sind moralisch verkommen, aber völlig dem Wahnsinn anheimgefallen sind sie nicht. Es gibt dort eine Gesellschaft; sie ist reichlich dysfunktional, aber sie existiert und bringt manchmal sogar Menschen wie AOC hervor. Es ist nicht ein einziges Hauen und Stechen.

  • nichts gelernt......



    Der Leitartikel von Frau Junge zeigt eindrücklich, dass sie und ihresgelichen in den vergangenen Jahren nichts gelernt haben. Wohlverstanden: Auch ich finde Trump ausgesprochen widerlich, er ist aber nur das Sympthom und nicht das Problem oder dessen Ursache. Und wir Europäer sollten uns da nicht allzu viel einbilden. Wir hatten viele Jahre Berlusconi und im Osten der EU wimmelt es nur so von Trump-Typen , welche mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nichts am Hut haben Dies ist u.a. ein Grund, weshalb ein klare Mehrheit der Schweizer nicht in die EU will.



    Ich glaube auch, dass die Trump-Wähler durchaus wissen, was sie tun. Vermutlich finden viele von ihen Trump als Person auch nicht toll, halten ihn aber für das kleiner Uebel, und das ist das Hauptproblem. Besonders grotesk ist, dass Frau Junge den Trump-Wählern pauschal unterstellt, sie seien unisono egoistische Aufsteiger, die nur auch die Börsenkurse schielten. Den meisten Trump-Wählern dürften die Aktienkurse egal sein, weil sie nämlich gar keine Aktien haben...Robert Trümpler, Rapperswil

  • Erstens: Ich finde ein rassistischer Antidemokrat ist eine Verharmlosung, viel griffiger ist Faschist.



    Zweitens: Sie können das Christentum sicher für vieles verantwortlich machen, aber von den christlichen Werten im Zusammenhang mit Donald Trump zu reden ist dann doch recht unfair.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @wirklich?:

      Dann sprechen sie den Evangelikalen auch die christlichen Werte ab?

      Was sind christliche Werte?



      Die katholischen, lutherischen, calvinistischen ...

    • @wirklich?:

      schon richtig, mir christlichen werten hat das im grunde nichts zu tun. ähnlich wie bei der cdu oder csu. im namen stehts trotzdem.



      die amis haben einfach ein sehr eigenes verständnis von christentum. fast schon kreuzritterlich. alles wird ihm namen gottes getan, egal wie sehr es den eigentlichen christlichen werten widerspricht.



      trump steht für das, was in den usa als christlich propagiert wird. vor allem mit pence an seiner seite, kann er viele dieser sogenannten christen für sich gewinnen.

    • @wirklich?:

      "Faschist" wäre griffiger, passt aber nach meiner Auffassung nicht so gut. Trump ist insoweit Rassist, als Nichtweiße in seiner Welt (Park Avenue, Palm Beach etc.) nicht so richtig vorkommen und er nur Leute schätzt, die das tun. Er lässt Faschisten gewähren, weil sie ihn wählen. Und er ist Antidemokrat, weil er Präsident ist und der demokratische Prozess diesen - aus seiner Sicht einzig richtigen - Zustand ändern könnte. Für echten Faschismus fehlt es ihm schlicht am ideologischen Interesse.

      • @Normalo:

        Der ist nicht "insoweit Rassist", sondern Rassist. Er lässt Faschist*innen nicht nur gewähren, er befeuert sie. Und dann würde ich schon meinen, dass es eine Art Faschismus ist, die er verfolgt. Ein Faschismus angepasst an jetzige Verhältnisse.

  • „Diejenigen US-Amerikaner.innen, die Donald Trump gewählt haben, betrübt nicht, dass Trump die demokratischen Institutionen schleift, die öffentliche Meinung mit Lügen füttert und Politik auf der Grundlage von Hass und Hetze betreibt."

    Genau wie hierzulande sind diese Menschen der Meinung, dass die demokratischen Institutionen ohnehin zutiefst korrupt sind. Eine Haltung, der (ohne etwaigen Hufeisentheorievn anzuhängen), auch in der Linken anschlussfähig ist.

  • Der schlichte Gedanke, ein möglichst mittiger Kandidat könnte für eine Mitte-links-Partei besonders viel reißen ("blaue Welle"), hat sich - wieder einmal - als besonders schlicht erwiesen. Bernie hätt's dagegen gepackt.

    • @Linksman:

      Das mit dem schlichten Gedanken solltest du noch mal überdenken. Deine Vermutung zu Bernie Sanders erinnert mich eher an Pipie Langstrumpf, die sich die Welt macht, wie es ihr gefällt.

    • @Linksman:

      Wo hätte Bernie Trump denn Stimmen abnehmen können?



      Bei den paar % AfroamerikanerInnen, die den Kerl wählen, ist nichts zu holen; das sind ÜberzeugungstäterInnen. (* weggelassen; mir sind keine Trump-wählenden Transmenschen bekannt)

      Wo man Trump Stimmen streitig machen kann, ist bei den Weißen. Vor allem den ärmeren und weniger gebildeten. Und wer von denen nicht ohnehin Sanders-Fan ist, kriegt panische Schnappatmung, sobald das orange Monster das Wort "SOCIALIST" ausspuckt, Sie sollten sich mal anhören wie er dabei zischt wie eine Schlange, da gehts um Bangemachen. Ein "Sozialist", das ist für die allermeisten Bluecollar-Weißen der Leibhaftige. Sanders vs Trump wäre eher geendet wie Mondale gegen Reagan oder gar wie McGovern gegen Nixon: Dieses Klientel steckt noch tief im 20. Jahrhundert.

      Biden hat aktuell eine OKe Chance, zu gewinnen, während es für Trump ohne massive Wahlfälschung eher mau aussieht. Und mit dieser Wahlfälschung hätte sich Sanders ebenfalls herumschlagen müssen... wobei sein Kernklientel wohl kaum so cool geblieben wäre, wie die Leute, die Biden hauptsächlich anspricht. Portland reloaded und ggfs Notstand; Trump bleibt Präsident, Sanders wird von einem Proud Boy "gerichtet". Das wäre ein realistisches Szenario gewesen, wenn man mal die Wunschträume beiseite legt. Trump ist ziemlich offensichtlich, wie das deutsche Recht es nennt, "schwer seelisch abartig". Normal und menschlich ist bei dem gar nichts mehr. Der weiß ganz genau: ER WIRD SIEGEN. Und wenn die Realität was anderes sagt, wird er sie zurechtbiegen, ohne Hemmung vor Mord und Totschlag.

      Zur Zeit finden landauf landab Überfälle und Bedrohungen von Linken und Wahlhelfer*innen durch Trumps Mobs statt. In etlichen republikanisch regierten Städten greifen Horden marodierender Polizisten willkürlich friedlich demonstrierende Schwarze an und schlagen sie blutig. Das ist die Realität unter Trump.

      • @Ajuga:

        Sanders hätt überhaupt nix gepackt. Das ist genauso ein grauer Greis wie Biden. Und im Gegensatz zu diesem hätte er bei den Wechselwählern und enttäuschten Trump-Wählern gar keine Chance gehabt. Die Demokraten hatten überhaupt keinen wirklich überzeugenden Kadidaten.

    • @Linksman:

      Wie kommen Sie darauf? Biden hat (natürlich mit Trumps Hilfe) mehr Leute für sich an die Urne gebracht als je ein Präsidentschaftskandidat vor ihm. Sanders hätte vielleicht im Nordosten und an der Westküste NOCH höher gewonnen (ohne dadurch auch nur einen Wahlmann mehr zu bekommen), aber dass er im Süden oder im mittleren Westen irgendwas gerissen hätte, ist reine Wunschdenke. Dazu haben die Reps im Übrigen viel zu gut abgeschnitten.

      Wenn die parallelen Kongresswahlen und die Exit-Polls eins recht verlässlich zeigen, dann dass sehr viele Biden-Wähler vor allem vier weitere Jahre Trump verhindern wollten - nicht "neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik", sondern wirklich Trump. Dass solche Leute in gleichen Zahlen zur Urne gegangen wären, um statt seiner einen bekennenden Sozialisten ins Weiße Haus zu setzen, ist geradezu unlogisch.

      Und GANZ klar: Florida und Texas hätte Sanders erst recht nicht geholt. Biden hätte umgekehrt wahrscheinlich beide gewonnen, wenn es Trump schlechter gelungen wäre, ihn da in Sanders' Nähe zu rücken.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      "Bernie hätt's dagegen gepackt."



      Glaub ich nicht.



      Der hatte nicht mal die Mehrheit bei den Demokraten (ganz entgegen meines Wunsch-Denkens).



      Wunschdenken ist OK.



      Aber danach meine Politik auszurichten, u.U. gegen meine Überzeugung, kann nur im Desaster enden.



      Und: stand im Moment: 253 zu 213,



      Es wird in einem Desaster enden - für die Demokraten. Leider.

  • Von wem ist hier die Rede?



    "Freilich, der Entschluß zur „ungeheuren Frechheit der infamsten Verdrehung“ mußte ihm leichter fallen, als irgendwem sonst. Keinerlei Hemmnisse sittlicher oder konventioneller Natur waren in diesem Organismus zu überwinden.

    Der arbeitsscheue, zu jeder nützlichen Tätigkeit unfähige Tramp, der in den sterilen Qualen seines Nichts sich nährt und fristet vom Haß auf alle, die von der Natur besser ausgestattet sind als er selbst, der giftige Pennbruder, durch Feigheit und physische Unzulänglichkeit vom Verbrechen zurückgehalten – er rächt sich durch maulvolles Entstellen und Verdrehen an einer Welt, mit deren Realität er nicht fertig zu werden vermag. Die Lüge ist seine Waffe gegen eine Wirklichkeit, die ihn ausstößt."

    Lösung Morgen! um dieselbe Zeit

    • @Paulinurus:

      Starker Tobak!



      Trump ist einfach die Summe seiner Teile...



      Das vorläufige Endprodukt einer Blutlinie...und sein Sohn schlägt schon in die gleiche Kerbe...



      Alter Geldadel der sich davor fürchtet, das Geld irgendwann nichts mehr wert ist... und das wird auch so kommen, ob sie wollen oder nicht.

  • es ist ziemlich wurscht ...

    wie das rennen ausgeht.

    europa sollte sich wappnen.

    der nachfolger in vier jahren wird trump wie einen kuschelbären aussehen lassen.

    be prepared for the worst case !

  • Nach meiner Wahrnehmung sind uns die USA in allen angenehmen und unangenehmen Dingen ca. 15 Jahre voraus.



    Trump ist sicherlich das perfekte Symbol einer Ellenbogengesellschaft. Und die Tatsache, dass er den Willen der WählerInnen notfalls missachtet, ist für uns ja auch keine unbekannte Tatsache.

    Von den viel zitierten "westlichen Werten" möchte ich lieber nichts mehr hören.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    So isses:



    "Man muss ein Schwein sein auf dieser Welt".



    ... und Ferkel, die Dir hinterherlaufen finden sich genug.

    • @82286 (Profil gelöscht):

      es war napoleon ...

      in der farm der tiere, der dies schon wusste.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @adagiobarber:

        Habe den Film vor vielen Jahren (so um 84) gesehen.



        Hatte in diesem Zusammenhang auch nicht an "den" Napoleon gedacht.



        Weil: ich hätte nicht den Begriff Ferkel benutzt, sondern einen anderen. Und wäre dafür wieder gesperrt worden.

  • Ist es nicht eher so, dass die Trump-WählerInnen ihn nicht "trotz", sondern "wegen" seiner vielen Unarten (gelinde gesprochen) gewählt haben? Trump entspringt nicht und entspricht nicht dem politischen Establishment. Er ist ein völlig neuer "Prototyp" von Politiker, der gar keinen Hehl daraus macht, dass er nach dem Motto lebt "Man muss ein Schwein sein auf dieser Welt". Er hält sich nicht an Normen, an Etikette, sondern tut und sagt, was ER will. Er respektiert nichts und niemanden - außer sich selbst. Ihm ist es alles egal -was ihm in die Quere kommt. Trump ist für mich die personifizierte Ego-und Ellenbogen-Gesellschaft, in der wir leben.

    • @Jossi Blum:

      Ach je, der "Antiestablishmentkandidat" Trump. Fakt ist, der Mann hat Ringelpiez mit Anfassen mit den meisten Präsidenten seit Reagan gespielt. (Epstein war auch oft dabei, just sayin')



      Ging halt nicht anders, so als international agierender Wirtschaftskrimineller - oh Verzeihung - Hoch- und Tiefbauunternehmer (wink wink nudge nudge).



      Giuliani kennt der nicht erst seit 2016. Und wenn jemand GOP-Establishment in Reinstform ist, dann Giuliani. Oder auch Barr, der ist fast noch schlimmer.

      "Trump ist für mich die personifizierte Ego-und Ellenbogen-Gesellschaft, in der wir leben."

      Das ist absolut korrekt. Aber wo manifestiert sich die mit der höchsten Dichte typischer Vertreter? Na im rechten Establishment der USA natürlich, an der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft.



      Also exakt dort, wo Trump ist, und immer schon war.

      Seine Kernzielgruppe glaubt das Anti-Establishment-Märchen, weil sie ein Haufen trüber Funzeln und nverblendeter Naivlinge sind, die gerne gefällige Märchen hören wollen. Aber man muss sich nur anschauen, wie willig und umfassend sich die GOP sich zu seinen Lakaien gemacht hat - da ist nix anti, da hat ein Töpfchen sein passendes Deckelchen gefunden. Selbst das "Lincoln Project" hat fast durchgängig lammfrom in Trumps Sinne abgestimmt, egal wie sehr sie im Wahlkampf auf innerparteiliche Opposition machten.

    • @Jossi Blum:

      Sein, selbst für Trump, übertriebenes Gehabe der letzten Zeit hat ihm trotzdem einige Stimmen gekostet. Die Demokraten sollten froh drum sein.

  • Danke für fundierte Einlassungen, andererseits, wie soll das gehen „Herzlichen Glückwunsch, Amerika, und auf Wiedersehen in besseren Zeiten.“?



    Nicht die USA sind weg, als ob die im Raumschiff „Weißem Haus“ zum Mars fliegen, 2024 zurückehren, sondern wir in Europa, Deutschland kicken uns mit dieser Einstellung aus transatlantischer Bündnispolitik globalen Sicherheits-, Wirtschaftsfragen, statt aus Folgen dieser Einstellung nach US Wahlergebnis 2016 mit Donald Trump als US Präsident zu lernen?



    Außenpolitik erfordert, wenn Trump ganz TrashTV Grobian unterwegs ist, umsichtige Diplomatie, denke ich, da hätte Bundesregierung diplomatisch elastisch mit Rückversicherung bei EU, NATO Partnern, Trumps Streben, US Truppen aus Afghanistan, Irak, Nordafrika, Europa abzuziehen, wirtschaftlich basiert mit eigenen Initiativen einhegen, verhandeln können, sich aus selbstauferlegter US Zwangsumklammerung uneingeschränkter Solidarität durch rotgrüne Bundesregierung Bundeskanzler Gerhard Schröder, Außenminister Joschka Fischer seit Nine Eleven 01 im gescheitert asymmetrischen Krieg gegen sog. internationalen Terrorismus lösen können. Gleiches bei Trumps Versuch, NATO rabulistisch zu zertrümmern, hätte Berlin dahingehend moderieren, aufgreifen können, NATO optional auf ihren Ursprung zurückzuführen als reines Verteidigungsbündnis, offen für neue Sicherheitspartner z. B. Russland, Ukraine? Das lässt sich fortsetzen, Berlin hätte Friedensnobelpreisträger ICAN Atomwaffenverbot 2017 von 122 UNO Staaten zustimmen können, das durch Honduras als 50. Verbot Signatar Staat ratifiziert, Oktober 2020 Völkerrecht wurde, mit Verweis auf Bundestagsbeschluss 2010, Bundesregierung zu beauftragen, in Verhandlungen mit USA, NATO zu treten, Atomwaffensysteme auf deutschem Boden in der Eifel, Büchel US Air Force Base abzuziehen, militärisch atomaren Müll zu entsorgen, auf völkerrechtswidrig atomar Teilhabe zu verzichten, gemäß vom Bundestag ratifiziertem Atomsperrvertrag 1968/72.

    • @Joachim Petrick:

      Interessante Ausführungen; ich ergänze mal um ein ganz konkretes Beispiel:

      Die NATO hat in Afghanistan einen gravierenden Mangel an Pioniereinheiten offengelegt. Minensuchen, Brückenbauen, Krater in Straßen zuschütten. THW in paramilitärisch sozusagen. Dazu Aufkärung und Logistik. Angriffsuntauglich. Hier wäre eine Nische, mit der Deutschland formal Teil der NATO sein, aber sich aktiven Kampfhandlungen erfolgreich verweigern kann, denn so einen Partner will niemand vor den Kopf stoßen. Die internen Disziplinierungsfähigkeiten der NATO werden ohnehin überschätzt; man muss nur schauen, mit welchen Alleingängen Erdogan durchkommt, ohne dass ihm die NATO etwas kann.

      Die CDU/CSU hätte aber gerne Spielzeug wie Hubschrauberträger und andere auf Angriff optimierte Hochseekriegsschiffe, eine große Zahl neue Kampfpanzer, tropentaugliche Heeresausrüstung, und wenn man es der SPD unterjubeln kann auch noch die massiv überteuerten und eher nicht so betriebssicheren F-35-Jets.



      Deutschland könnte in der NATO also eine weniger bedeutende Rolle spielen als zB Belgien, und niemand würde uns dran hindern können. Es scheitert aber an den Großmachtträumen der deutschen Konservativen.



      In Mali war die Bundeswehr-Kommandozentrale betriebsbereit, da trafen die ersten französischen Einheiten gerade erst ein. Neokoloniale Ambitionen par excellence. Hat aber hierzulande so ziemlich niemand mitbekommen.

  • Zitat: „Diejenigen US-Amerikaner.innen, die Donald Trump gewählt haben, betrübt nicht, dass Trump die demokratischen Institutionen schleift, die öffentliche Meinung mit Lügen füttert und Politik auf der Grundlage von Hass und Hetze betreibt. Denn das sind nicht die Kriterien, die das Bewusstsein vieler Amerikanerinnen und Amerikaner bestimmen.“

    An der Stelle sind sich die, die Trump finanzieren und protegieren, durchaus einig mit einem Teil der US-amerikanischen Wähler. Und das wundert mich nicht einmal. Sie haben sich diese Einigkeit ja schließlich einiges kosten lassen.

    Sowohl die cleveren Trump- Finanziers als auch die eher schlicht gestrickten Trump-Wähler versprechen sich etwas von Trumps Regentschaft. Wobei nur die zuerst Genannten nicht enttäuscht werden dürften am Ende. Die zuletzt Genannten lassen sich widerstandslos betrügen - wenn sie sich nicht gleich selber verarschen um einer irren Hoffnung willen.

    Dass es einer jahrzehntelangen Gehirnwäsche bedurft hat, bevor Trump-Wähler (und taz-Journalisten) das gute Gefühl hatten, sie wüssten, was sie tun, scheint Barbara Junge leider nicht bewusst zu sein. Und was hätte sie auch von mehr Durchblick in der Sache? Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Vor allem dann nicht, wenn es das letzte ist und beide Rabenvögel längst schon blind sind auf dem anderen.

    Ja, der Traum von individueller Stärke und persönlichem Fortkommen in einer Aufstiegsgesellschaft (und nebenbei natürlich auch vom Börsenkurs bzw. von der Quote) wird weit über Trumps Kernklientel hinaus geträumt. Und manchmal hängt er sich aus unbewusster Scham sogar ein Gemeinwohl-Mäntelchen um. Auch und gerade in Deutschland, dem Musterschüler Amerikas. Bewusstsein? Kann auch so was wie Fake-News sein. Wenn wir ehrlich sind, hat diese Nacht auch das gezeigt.

  • Und jetzt erzähl mir noch mal einer, wir seien eine "Wertegemeinschaft"

    • @danny schneider:

      Wir sind eine Wertegemeinschaft. Die Kolonialisten von damals sind die Polit-Cowboys von heute. Das tut sich doch gar nichts - oder?

      • @Rainer B.:

        Wenn man selbst von Merz oder Gauland in eine Zukunft wie Ungarn und Polen geführt werden möchte, dann sieht man die über Teich als Brüder im Geiste... alle anderen glaube ich haben mit denen nix gemein

        • @danny schneider:

          Ich hab mit denen auch nichts am Hut, aber die historische Kontinuität ist für mich gar nicht von der Hand zu weisen.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Naja, der Biden ist auch ein Betrüger und hat Reden von anderen kopiert. Wenn das liberale Amerika nichts anderes zu bieten hat, dann Gute Nacht. Hoffe nur, das Friedrich Merz nicht Bundeskanzler wird.



    Das kann man aber nur verhindern, wenn alle Menschen guten Willens sich zusammentun. Damit meine ich von Links bis Rechts.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Der Friedrich Merz wird der Einzige sein der die CDU wieder zu alter Stärke zurückführen kann und für Deutschland vielleicht ein Lichtblick ist!...Ansonsten haben wir vielleicht bald ähnliche Verhälnisse wie in den USA ?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @philos:

        Der Merz ist für mich ein ganz Korrupter. Der verkauft Deutschland.

      • @philos:

        Genau. Fritz makes Germany Great Again!

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Welche demokratischen Institutionen in den USA schleift Trump? Gerade diese Verallgemeinerungen helfen nicht weiter.

    Natürlich versucht Trump die Institutionen in seinem Sinne zu beeinflussen.



    Da unterscheidet er sich nicht von Berlin die einen (möglicherweise verfassungswidrigen) Mietendeckel oder Brandenburg die ein (ganz sicher verfassungswidriges) Paritätsgesetz beschließen.

    Das muss einem nicht gefallen weil Trump ein Egomane ist, ist deswegen aber nicht unbedingt ein "schleifen" von demokratischen Institutionen. Bitte mehr und genauere Informationen dazu.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Sorry, wie muss man es sonst verstehen, wenn ein Staatsoberhaupt (!) offen zum Rechtsbruch aufruft, indem er die Wähler zur doppelten Stimmabgabe - im Wahllokal und bei der Briefwahl - auffordert?



      Schon vergessen?

      • 0G
        02854 (Profil gelöscht)
        @Alfonso el Sabio:

        Das er ein Egomane ist der seine Persönlichkeit über die Demokratie stellt ist unzweifelhaft.

        Mir geht es hier aber um konkrete Handlungen auf die sich der Artikel beziehen soll. Ansonsten ist es nur Propaganda.

  • Ich denke, dass es auch um wirtschaftliche Belange der Einzelnen geht. In einem Land wo man ohne Arbeit nichts ist, nicht irgendwie aufgefangen wird ist es doch essentiell wichtig das die Wirtschaft läuft, auch trotz Corona.



    Das spielt bestimmt viel in die Überlegungen der Trumpwähler hinein. Ich glaube nicht, das dies alles nur tumbe Hillbillies sind, so wie man hier in Europa oft denkt.



    Fatal ist doch, das die Demokraten es nicht geschafft haben den unteren und den mittleren Schichten die Angst vor dem Abstieg zu nehmen und noch fataler das ein Populist schlimmster Sorte , wie Trump der ist, der diese Stimmung ausnutzen kann.



    Das schleifen demokratischer Standard ist da wohl nur ein Begleiteffekt, der von Trumps Wählern in Kauf genommmen wird. Jeder ist sich selbst der Nächste, das ist es was Amerika zu Trumpland macht.

  • Wie ich es vermutet habe, ein deja-vu mit 2016!

    Und nach aktuellem Auszählungsstand (10:46 MEZ) in den noch offenen Bundesstaaten kann wohl nur noch ein Wunder Biden zum Sieg verhelfen....

  • " Gemeinsinn ist eine europäische Erfindung,"

    die eu ist in einer sehr schlechten nachwievor neoliberalen und antisozialen plutokratischen und undemokratischen verfassung.der universalistische sozialstaat ist eben zumindest bis heute k"eine europäische Erfindung" sondern eine die in manchen progressiven mitgliedstaaten der eu gemacht aber noch nicht auf die europäische ebene übertragen wurde,die vielmehr heute noch immer dazu dient soziale erungenschaften in den mitgliedstaaten durch standortkonkurrenz zwischen diesen kaputtzumachen .

    " jeder ist seines Glückes Schmied, und was zählt ist: individuelle Stärke und persönliches Fortkommen in einer Aufstiegsgesellschaft – und natürlich der Börsenkurs."

    die meisten amerikaner*innen scheinen mir eher zu glauben in k"einer Aufstiegsgesellschaft" mehr zu leben.die vielen von abstiegsängsten verunsicherten amerikaner*innen hätten Bernie Sanders oder gar nicht oder Donald Trump gewählt aber eben nicht Joe Biden der ein status-quo-politiker ist-von dem sie sich keine verbesserung ihrer sozialen lage erwarten.

    der grösste fehler der "demokratischen "partei war es ihrem auf den status-quo fixierten establishment zu erlauben den besseren kandidaten ein zweites mal zu verhindern

    • @satgurupseudologos:

      "Der grösste fehler der "demokratischen "partei war es ihrem auf den status-quo fixierten establishment zu erlauben den besseren kandidaten ein zweites mal zu verhindern."



      Glaub ich nicht. Ein Bernie Sanders hätte eine Reihe von Wählern abgeschreckt, die jetzt Joe Biden wählen.



      Alles was auch nur entfernt nach Sozialismus riecht, ist für den größten Teil der USA reinster Satanismus.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Encantado:

        O Gott.



        Hab Sie später fast wörtlich wiederholt.



        Sorry

  • Ganz richtig. Die Basis des sogenannten amerikanischen Traums ist in Wirklichkeit nur blanker Egoismus. Politische und ethische Vorstellungen jeglicher Art sind dabei nur Beiwerk und der Staat ist so konstruiert, dass möglichst wenig Staat stattfindet. Die Destruktion dieses Staates durch Trump steht komplett in der Tradition der USA und findet auch genau deshalb so viel Beifall. Die USA werden gerade einfach nur im Extrem das, was sie immer schon waren.

  • "Denn sie wissen, was sie tun."



    Und sie wissen, was sie nicht tun wollen.

    Sie wollen z.B. nicht die relativ geringe Angst vor Corona oder außenpolitischer Isolation höher bewertet wissen als die Angst vor wirtschaftlichen oder alltäglichen Einschnitten und Verlusten.

    Das gilt übrigens für die Wähler der Republikaner genauso wie für die der Demokraten. Das Problem ist, dass sich das in D. keiner vorstellen kann, und hinzu kommt, dass wir schon immer wussten, was für andere gut ist. Davon sollte man sich zu Gunsten der Objektivität mal verabschieden.

  • Eine Parallele gibt es in D. Da wählen Angestellte und Arbeiter Cdu/Csu, obwohl die nicht ihre Interessen vertreten, sondern die der Wirtschaft/Industrie.

    • @Senza Parole:

      Man könnte es auch anders formulieren: es gibt die Erkenntnis, dass es im Zweifel auch den Arbeitern und Angestellten schlecht geht, wenn es der Wirtschsft schlecht geht.

  • Schade, dass derlei richtiger Kommentar nicht in den letzten vier Jahren zu lesen war. Dann hätte jeder auch eine Chance gehabt sich ein realistisches Bild der Lage zu machen. Das scheint aber in der selbstgerechten Empörung von Maischberger bis Der Spiegel nicht opportun. Man hegt und pflegt lieber die Vorurteile europäischer Leser und Fernsehzuschauer wie unmöglich doch der Trump ist, anstatt mal die Ursachen der letzten Truump-Wahl korrekt analysiert. Selbst die Demokraten haben sich auf das Trump-bashing Niveau in den letzten Wochen fokussiert anstatt eine entsprechende Agenda mit Inhalt zu platzieren.



    Trump hat somit alles richtig gemacht weil er die Wähler offensichtlich besser versteht als die Demokraten. Von den Medien und Wahlforschern die total daneben lagen mit ihren Interviewpartnern und ein vollkommen falsches Bild zeichneten will ich gar nicht reden. Übel!!



    Wenn kein Wunder geschieht sind die nächsten Tage und Wochen und Monate und Jahre komplett versaut.



    Übrigens: Aus den Briefwahlstimmen Floridas lässt sich nicht ablesen, dass Briefähler vorwiegend Biden wählen würden. Kam gerade im DLF.

    • @Tom Farmer:

      Zu den Briefwählern, aber auch generell zu US-Präsidentschaftswahlen: Europäer unterschätzen gern die Größe der USA und deren Diversität, selbst in deren Bundesstaaten.

  • Wieder was gelernt heut' Nacht.



    Demokratie ist, wenn ein amerikanischer Präsident schon vor Ende der Stimmauszählung seine Wiederwahl erklärt und gleichzeitig von Wahlbetrug redet.



    Man kann ja über ihn sagen, was man will, aber wo er recht hat, hat er recht (;-))

    • @Rainer B.:

      Hatten wir in Deutschland auch schon : Schröder 2004, da war aber schon ausgezählt, und er hatte die Wahl immer noch gewonnen.

      • @Günter Witte:

        Ja, aber dem fehlten dann doch die bewaffneten Anhänger im Land (;-))

    • @Rainer B.:

      Trump ist der klassische Dieb, der kackfrech auf irgend einen ehrlichen Kunden zeigt und "Haltet den Dieb!" ruft.



      Trump ist ein dummdreister Lügner, der ehrliche Menschen der Lüge bezichtigt.

      • @Wagenbär:

        Und wird dafür augenscheinlich sehr geschätzt, beim Wahlvolk.



        Tolldreister Kerl aber auch.

      • @Wagenbär:

        Was lässt es dann vermuten, wenn er seine Gegner der Wahlfälschung bezichtigt?

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Es kommen keine besseren Zeiten, Trump wird Außenpolitik nur noch mit willfährigen Verbündeten machen Saudi Arabia, Israel, UK, Brasilien glauben sie haben Carte Blanche. Klimawandel wird nicht mehr aufzuhalten sein. Müssen froh sein wenn die USA nicht die NATO verlassen und Osteuropa and die Russen verschachern.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @83379 (Profil gelöscht):

      Wenn die USA die NATO verlassen, gibt es diese nicht mehr. Und ich denke, dass wäre kein schlechter Gedanke. Die EU könnte sich kurzfristig zu einer Kompromiss- und langfrististig zu Partnerschaftslösung mit Russland verständigen, die ausdrücklich die Integrität der jetzigen EU Länder sicher stellt.



      So als Gegenmodell zu der unseeligen Sanktionspolitik, die einerseits nur die Schwächsten trifft, andererseits jede Kompromissbereitschaft zerstört..

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Endlich los von der NATO!