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Streit um E-FuelsDie Praxis wird es zeigen

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

Verbrenner verbieten oder E-Fuels subventionieren? Die Antwort auf diesen Pseudo-Streit müsste lauten: Warum soll die Politik das überhaupt regeln?

Es gibt Einsatzbereiche, bei denen E-Fuels sinnvoll sind, denn 60 Kilo Akkus ersetzen 5 Liter Sprit

B isweilen hilft es, einfach mal die Praktiker zu fragen. Die Firma Stihl, bekannt durch ihre Kettensägen, rechnete jüngst vor: Ein Waldarbeiter bräuchte 60 Kilogramm schwere Akkupakete, um fünf Liter Sprit zu ersetzen. Speziell in unwegsamem Gelände ist das keine sinnvolle Option.

Waldarbeiter brauchen also entweder Biokraftstoffe oder E-Fuels, wenn sie in Zukunft ohne fossile Treibstoffe auskommen wollen. Allein dieses Beispiel zeigt schon: Wer die allumfassende Energiewende will, tut gut daran, E-Fuels nicht pauschal zu verteufeln, mit ins Kalkül zu ziehen – schlicht, weil die Energiedichte von Flüssigkeiten ungeschlagen ist.

Klar, in der aktuellen Debatte um synthetische Kraftstoffe, die unter Einsatz erneuerbaren Stroms erzeugt werden, geht es nicht um Arbeitsgeräte, sondern primär um Autos und die Frage, ob der Verbrennungsmotor im Pkw eine Zukunft hat. Beantworten wir diese Frage einfach mit der Gegenfrage: Warum sollte darüber die Politik entscheiden? Wenn die Be­für­wor­te­r*in­nen von E-Fuels vorrechnen, diese ermöglichten eine wirtschaftlich attraktive Mobilität, dann ließe sich entgegnen: Nur zu, dann produziert eben welche. Und wenn die Geg­ne­r*in­nen der E-Fuels warnen, diese würden exorbitant teuer, könnte die Antwort lauten: Schön, dann hat sich das Thema im Pkw ja von ganz alleine erledigt.

Doch so sachlich wird leider nicht dis­kutiert. Stattdessen ist die Debatte um E-­Fuels zum Musterbeispiel geworden für ­lähmende Auseinandersetzungen ohne wirklichen Erkenntnisgewinn, aber mit viel Profilierungspotenzial für Politik, politisierende Wis­sen­schaft­le­r*in­nen und NGOs. Wie wäre es denn mit einem Kompromiss: Wir verbieten keine Verbrennungsmotoren, fördern aber auch keine E-Fuels. Mit einer satten, stetig steigenden CO2-Bepreisung würde der fossile Sprit aus dem Markt gedrängt. Damit wäre die Politik dann raus aus dem Thema, alles Weitere sollen findige In­ge­nieu­r*in­nen und Menschen mit Unternehmergeist regeln.

Am Ende wird man synthetische Kraftstoffe übrigens aus einem schlichten Grund akzeptieren müssen: Wenn Deutschland die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien so stark ausbaut, wie die Regierung es derzeit plant, dann werden wir immer öfter Stunden erleben, in denen wir nicht wissen, wohin mit dem ganzen Wind- oder Solarstrom. Dann werden wir froh sein, wenn es noch kreative Köpfe im Land gibt, die bereit sind, den überschüssigen Strom zum Nulltarif oder zu gar negativen Börsenpreisen abzunehmen, um ihn zu nutzen. Selbst wenn dann mit lausigem Wirkungsgrad E-Fuels draus entstehen, ist das allemal besser, als die Windkraftanlagen abzuregeln.

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Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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49 Kommentare

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  • taz: "Waldarbeiter brauchen also entweder Biokraftstoffe oder E-Fuels, wenn sie in Zukunft ohne fossile Treibstoffe auskommen wollen." – Nein, Waldarbeiter brauchen eine Axt und keine lauten und stinkenden Kettensägen. Der Wald sollte ohnehin mal weniger angetastet werden, denn Bäume sind die einzigen "CO2-Staubsauger" die wirklich funktionieren. Politiker und Journalisten, ohne Ingenieurausbildung, erzählen den Bürgern ja seit einiger Zeit, dass Ingenieure Lösungen gegen den Klimawandel finden werden, aber das ist natürlich totaler Blödsinn. Ingenieure können zwar eine Menge, aber sie können nicht das gesamte CO2 - was seit Mitte des 18. Jahrhundert in die Luft geblasen wurde - wieder herausziehen. Die Menschheit muss sich langsam auch mal entscheiden, ob sie weiterhin unnötige Dinge produzieren möchte und dann aussterben wird, oder ob sie den klimaschädlichen Wirtschaftswachstumswahnsinn endlich mal beendet und der Mensch dann wirklich ein 'weiser' Mensch wird. Momentan ist der Homo sapiens ja eher ein Homo idioticus.

    taz: "... geht es nicht um Arbeitsgeräte, sondern primär um Autos und die Frage, ob der Verbrennungsmotor im Pkw eine Zukunft hat." – Die Autoindustrie hat doch gar kein Interesse an synthetische Kraftstoffe, außer natürlich 'Porsche'. War da nicht letztes Jahr etwas mit Porsche und Christian Lindner (FDP)?

    „Da E-Fuels in ihren Eigenschaften nicht von konventionellen Kraftstoffen unterscheidbar seien, sei davon auszugehen, dass sie auch nicht zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen könnten, da bei der Verbrennung ebenfalls Luftschadstoffe freigesetzt würden“ - so die Bundesregierung 2019 (siehe PDF-Datei). dserver.bundestag....19/087/1908742.pdf

  • Synthetische Kraftstoffe für Motorsägen die meinen Wald abholzen?



    Autsch, überzeugt mich jetzt erstrecht nicht mehr;)

    Gruß Roberto

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    >>aber der Strom wird ja sonst ...in den Boden geleitet.

  • "Klar, in der aktuellen Debatte um synthetische Kraftstoffe, die unter Einsatz erneuerbaren Stroms erzeugt werden, geht es nicht um Arbeitsgeräte, sondern primär um Autos und die Frage, ob der Verbrennungsmotor im Pkw eine Zukunft hat."



    Eben! Darum und um den Einsatz für Flugzeuge und (Kreuzfahrt)Schiffe geht es. Es geht also um den Streit, wieviel Luxus ist noch möglich, legitim und wieviel darf aus dem Ausland importiert werden. Wie stark also lebt die deutsche Gesellschaft auch in der Zukunft über die eigenen Verhältnisse. DAS ist die ökologische und auch anti(neo)koloniale Position/Kritik/Skepsis. Demgegenüber wird von der "weiter-so/"ich will meinen Wohlstand behalten"-Fraktion versucht, diskursiv die Voraussetzungen in ihrem Sinne zu schaffen und für die Fortsetzung ihrer Position bereits politisch die Weichen auszurichten, so mein Ausdruck. Obwohl noch nicht einmal die Stromerzeugung 100% durch erneuerbare Energien erfolgt, ein großer Primärenergiebedarf noch umgestellt und gedeckt werden muss und gespottet wird, dass für Wärmepumpen im Winter kein Strom da sein könnte, wird versucht hier bereits Realitäten zu schaffen. Hauptsache der SUV, der Porsche fährt und die Flugzeuge fliegen.

    • @Uranus:

      ... und die Industrie läuft und wirft Profite ab.

  • "Selbst wenn dann mit lausigem Wirkungsgrad E-Fuels draus entstehen, ist das allemal besser, als die Windkraftanlagen abzuregeln."

    Schade, dass Sie als Wissenschaftler nicht weiter denken.



    VOR den e-fuels muss nämlich nach aktuellem Stand Wasserstoff erzeugt werden und der ist in Brennstoffzellen wesentlich effizienter genutzt als ein Stoff zur thermischen Verbrennung.

    Aber selbst DER ist extrem ineffizient im Vergleich zur direkten Stromspeicherung, die es seit vielen Jahren serienreif für Autos und Häuser gibt.



    Es wäre nichts einfacher, als mit Überschussstrom über das Stromnetz die Akkus in den Häusern günstig zu laden.

    Aber als Wissenschaftler im Umweltressort fällt Ihnen echt nichts Besseres ein, als wertvolle Energie in den ineffizientesten Konvertierungs- und Speichervorgang zu stecken, den man sich vorstellen kann?

  • Kompromissvorschlag (Demokratie lebt ja von Konpromissen) - Verbrenner mit e-fuels bleiben erlaubt, aber nur bis sagen wir 90 PS. E Kfz über 90 PS werden gerechterweise gleich mitverboten (ab sofort), da sie den Zweck in aller Regel völlig erfüllen (dacia spring hat 25PS) Das Thema Effizienz bleibt derzeit leider auch bei der E-Mobilität völlig auf der Strecke. Beim Pedelec begrenzt der Gesetzgeber auch die Leistung (250W).

  • Wieso versteht das keiner? Es geht nicht um ein Verbot der E_FUELS, sondern um Neuzulassungen von AUTOS, die damit fahren sollen!!!!?!?!?!?! Himmelherrgott...

    Natürlich darf und soll es e-fuels geben für Nischen und wenn es in 13 Jahren noch I... gibt, die meinen, damit ein Fortbewegungsmittel antreiben zu müssen: das regelt sich von alleine, wird nämlich nicht passieren.

    Und weiterhin:



    "Warum sollte darüber die Politik entscheiden?"

    Weil die Politik die verdammte Aufgabe hat, sinnvoll Richtlinien und Leitplanken zu setzen, weil der Markt es eben NICHT alline geregelt bekommt.



    Sonst könnten wir ja auf Poltik und Gesetze kpl. verzichten: macht doch alles der Markt!?



    Macht er eben nicht, der frei tobende Markt bringt in erster Linie jede Menge schädlichen Schwachsinn hervor.

  • Der Artikel ist schon auf das Framing der FDP reingefallen.



    Es will niemand efuels verbieten.



    Das Thema hieß: neue Verbrenner-Kfz nicht mehr zulassen.



    Also weder mit Bezug zu Kettensägen noch zu efuels.



    Die FDP hat nur ihren Porsche-Lobbyismus versteckt, indem sie den Diskurs vom Verbrenner auf den Treibstoff verschoben hat.



    Geschickt, aber in der Sache Quatsch.



    Denn für eine Kfz-Großproduktion kann nicht genug efuel hergestellt werden...



    Und auch die Kettensägen können easy mit biosprit betrieben werden - da brauchte gar keine efuels. ...

  • Mir kommt die Auseinandersetzung auch so überflüssig vor wie ein Kropf.

    Wenn ÖPNV ausreichend und schnell vorhanden ist wird dieser billiger sein als ein eigenes Auto und auch genutzt werden

    Wenn man wählen kann zwischen eFuel Autos und Elektroautos, dann wird man Elektroautos wählen, weil billiger.



    eFuel wird eine Nische bleiben und für Nischen eine Lösung sein.

  • Schicken da jetzt Caterpillar, Ponsse, Volvo, Komatsu, Fendt, New Holland und wer noch so alles großen Krempel für Wald, Wiese und Acker baut, einen Kleinmotorgerätehersteller vor, um das eventuelle generelle Verbot von Verbrennungsmotoren mal so rein präventiv infrage zu stellen?



    Falls die Zukunft so aussieht, daß Christian L. und andere Porschefahrer*innen ihre Karre zu adäquaten Preisen incl. Steuern mit Methanol oder so aufm Betriebshof des Grünflächenamts Mitte oder dem nächstgrößerem Landwirtschaftsbetriebs bei Provinzausflügen tanken müssen, nuja, damit kann ich leben *lol*.



    (Und mal am Rande, ich hab mir letztes Jahr im Spätsommer ne Rucksackmotorsense der oben angeführten Firma hier umme Ecke in nem Werkstattladen bestellt und vor drei Wochen gekriegt, setze also auch persönlich auf die Verfügbarkeit von Flüssigbrennstoffen über das Jahr 2035 hinaus, zumal es da jetzt schon Extrasprit gibt wo besser sein soll und mer ned anner Tanke kriegt.)

  • Realität vor Ideologie!

    Wenn die Umweltbelastung durch e-fuels gleich ist/wird, wie bei e-Autos im derzeitigen Strommix, wenn der Energieeinsatz gleich (in)effizient ist/wird wie zur Zeit beim grünen Wasserstoff, dann ist es doch völlig egal, was man tankt. Man sollte nie vergessen, dass auch die Erzeugung des hochgelobten grünem Wasserstoff einen erbärmlich schlechten Wirkungsgrad hat.



    Einzig die Umweltbilanz zählt, nicht die Ideologie. Noch sind e-fuels im Nachteil, doch doch Entwicklung holt schnell auf.

  • Ein sachlich ruhiger Ton und eine in diesen Zeiten bemerkenswerte Antwort auf ein sinnlos strittiges Thema.

    Das die eFuels Gegner (gleichzeitig E-Befürworter) die Ineffizienz der eFuels als "Argument" ins Feld führen entbehrt nicht einer gewissen Komik.

  • Der Waldarbeiter: die neue alleinerziehnde Pflegekraft.

    So ein Unsinn. So lange "die Wirtschaft" solche Monstrositäten [1] produziert muss sie geregelt werden:

    "Die zwei Tankschiffe, die die Jahresproduktion von 550 Millionen Litern nach Europa transportieren, könnten auf ihrem Weg etwa 40 Tankern begegnen, die Erdöl nach Chile bringen."

    Das ganze wird so lange nicht funktionieren, so lange wir andere mit unserem Geld totkaufen können.

    "Lasst die Wirtschaft..." das sind die Argumente der Reichen.

    [1] www.kontextwochenz...chwindel-8638.html

  • Gerade WEIL es Einzelfälle gibt, die ohne E-Fuels nicht können, ist es wichtig, diese nicht in neugebaute Verbrennermotoren zu kippen.



    E-Fuels können durchaus gefördert werden, damit die Produktion angekurbelt werden kann. Das ist aber kein Grund, das Verbrenneraus weiter hinauszuzögern.



    Alle Anwendungsbereiche, die mit anderen Methoden effizienter ablaufen können, MÜSSEN auch effizienter gestaltet werden. Und eine Energieausbeute von gerade mal einem Viertel ist schlicht nicht effizient genug, um noch Zukunft zu haben.



    Nachdem die Politik aber Jahrzehnte lang genau diese Ineffizienz gefördert hat, muss sie nun leider ebenso deutlich sagen: "Is nich mehr!"

    • @Herma Huhn:

      "Alle Anwendungsbereiche, die mit anderen Methoden effizienter ablaufen können, MÜSSEN auch effizienter gestaltet werden"

      Das klingt genauso wie der Satz im Artikel "Damit wäre die Politik dann raus aus dem Thema, alles Weitere sollen findige In­ge­nieu­r*in­nen und Menschen mit Unternehmergeist regeln."

      Fordern, fordern aber die Lösungen sollen andere ("Findige Ingenieure") finden. Wie wäre es denn damit, Lösungen zu entwickeln? Allerdings, ich kenne z.B. aus meinem Umfeld (Natur- und Ingenieurswissenschaften) niemanden der oder die Grüne wählen würde. Und bei den Grünen ist der technische / wirtschaftliche Sachvestand ja offensichtich nicht vorhanden. FFF und Lost Generation fordern nur. Die geben ihr Studium auf um zu demonstrieren, An sich sollten sie sich mit verstärktem Eifer ins Studium stürzen um Lösungen zu finden. Aber das scheint zu anstrengend zu sein, fordern ist einfacher. Wenn man die Gesetze der Physik nicht kennt, gelten sie ja für einen anscheinend auch nicht und das macht das Leben - das Fordern noch einfacher.

    • @Herma Huhn:

      Ganz genau!

      Die Lindner-Partei schreit aber "WIR-WIR-WIR" brauchen e-fuels für unsere Autos!



      Wo man sie garantiert als Letztes braucht.

      Abgesehen von der Vielleicht-CO2-Neutralität erzeugen Verbrenner IMMER auch andere Schadstoffe + Lärm und hier brauchen sie enorme Mengen an rarer EE-Energie, sind also im System ein deutlicher Rückschritt.

  • „Ein Waldarbeiter bräuchte 60 Kilogramm schwere Akkupakete, um fünf Liter Sprit zu ersetzen. Speziell in unwegsamem Gelände ist das keine sinnvolle Option.“

    Vielleicht nicht praktisch und auch nicht bequem aber durchaus eine Möglichkeit. Die noch viel schwereren Bäume müssen ja auch irgendwie transportiert werden. Genauso wie die Waldarbeiter selbst auch. Dafür viel weniger Lärm und besserer Arbeitsschutz. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei näherem Hinsehen gilt das wiederum auch für die Ausnahmen des 1. Blicks.

    • @mwinkl02:

      Ich nehme an, Sie haben noch nie im Wald mit einer Motorsäge gearbeitet. Wenn dem so ist , würde ich Ihnen ein paar Stunden Praktikum empfehlen und dann um ein erneuten Kommentar hierzu bitten.

  • Spitze!



    Ein sehr zutreffender Artikel.



    Warum die Zukunft verbauen?



    Dass Elektromobilität durchaus nicht der Wahrheit letzter Schluss ist, zeichnet sich schon jetzt ab .



    Vielfalt statt Einfalt, warum sollte das nicht auch in diesem Fall zutreffen!?

    • @Philippo1000:

      "Warum die Zukunft verbauen?"

      Weil wir diesen Weg seit Jahrzehnten gegangen sind und wir jetzt nahezu unlösbare Probleme haben.

      Weil jeder meinte, er könne machen, was grad am schönsten und praktischsten ist, auch wenn man damit unsere Lebensgrundlage zerstört.

      Wir verbauen uns nichts, wir erhalten die Zukunft.

  • e-Benzin wird für Fahrzeuge und Flugzeuge, oder Schiffe nicht gebraucht und stellt eine viel zu große Ineffizienz dar. Der Stromüberschuß sollte besser in effiziente Speicher geleitet werden, zur Verwendung für die gern diskutierte "Dunkelflaute". Hier sollten die Forschungsgelder fliesen, statt in die e-Benzin Technologie, welche mit Effizienzen aus dem 19 Jahrhundert arbeitet. Faktor > 6 im Vergleich zum mit Strom angetriebenem Fahrzeug.



    Dahinter verbirgt sich nur wieder der Versuch Energieanwendungen zu kreieren, die möglichst viel Energiebedarf haben, um "gute" und "große" Geschäfte mit Stromverkauf machen zu können. In der Hoffnung das der benötigte Strom dafür über regenerative Anlagen allein in Zukunft nicht mehr erzeugt werden kann und wir uns dann wieder der notgedrungen der Nutzung von Gas, Kohle, und Atom zuwenden.



    Die Debatte über e-Benzin wäre schnell beendet, wenn das Effizienzgesetz endlich auf dem Markt käme mit sinnvollen realistischen Vorgaben für eine grundsätzliche sparsame Energieverwendung.

  • Auf Dauer geht es ja nicht nur um Privatautos. Jegliche Langstreckenfahrzeuge etc., LKW, Flugzeuge, Schiffe sind elektrisch nicht zu betreiben. Auch bei einer Katastrophe wie im Ahrtal sind elektrisch betriebene Fahrzeuge wohl eher untauglich.

    • @Emsch:

      Lkws kann man mit Wasserstoff betreiben. Und warum Elektrofahrzeuge unter einer Katastrohe wie im Ahrtal mehr leiden sollen als solche mit Verbrennungsmotor verstehe ich nicht.

  • "Ein Waldarbeiter bräuchte 60 Kilogramm schwere Akkupakete, um fünf Liter Sprit zu ersetzen. Speziell in unwegsamem Gelände ist das keine sinnvolle Option." Etwas "schräg" dargestellt. Eine Motorkettensäge hat keine 5 Liter Tankinhalt, sondern nur 1 Liter. Und damit wiegt die Verbrennersäge schon 5,6 kg. Eine Akkusäge hat einen Akku mit 2,0 kg und wiegt zusammen mit Gerät nur 3,3 kg. Der Akkuu entspricht dabei einer Benzinmenge von ca. 0,04 ltr. Vorteil: weniger Gewicht in der Hand! Nachteil öfter "tanken". Bei Verwendung von Rückenakku (stihl) sechsmal "tanken". Wesentlicher Vorteil, keine gesundheitsschädlichen Abgase in der Nase! Daher sind die Akkusägen sehr begehrt und die Umstellung in diesem Bereich auf regenerativen Holzeinschnitt findet bereits statt. Da bringen die e-Fuels keinen Vorteil, denn der stinkende Abgasnebel ergibt sich auch bei, durch Stromüberschuß hergestelltem, Benzin. Somit besteht die Veränderung der Energieart nicht nur in einer Veränderung der CO² Reduktion, sondern auch der Verbesserung von Gesundheitsschutz. Das gilt für die Elektrofahrzeuge gleichfalls die dann in den Städten oder vor den Wohnhäusern die Atemluft nicht mehr gesundheitsschädlich belasten.

    • @Sonnenhaus:

      "Eine Motorkettensäge hat keine 5 Liter Tankinhalt, sondern nur 1 Liter. Und damit wiegt die Verbrennersäge schon 5,6 kg. Eine Akkusäge hat einen Akku mit 2,0 kg und wiegt zusammen mit Gerät nur 3,3 kg. "

      Die 5 L Sprit lassen sich zwar nicht im Tank, aber bequem in einem Kanister transportieren zudem ist



      Ihr Vergleich vermutlich zudem so etwas Äpfel mit Birnen würde ich sagen:



      Die Akkusäge mit 3,3 kg hat garantiert kein 90cm Schwert welches es für professionelle Anwendungen im Wald schon mal braucht.

      Für Spezialanwendungen werden E-Fuels garantiert auch in Zukunft Sinn machen. Ist zwar dann Schweineteuer - ist der ganze ansonsten zu produzierende Akkuschrott allerdings auch.

      Für den PKW in der Breite dagegen vermutlich auch in Zukunft preislich wohl kaum darstellbar, wahrscheinlich als teure Liebhaberei nur, falls man sich von seinem Oldtimer nicht trennen möchte.

      Ich schließe mich mal ausnahmsweise der Ansicht von Herrn Janzing an, das Ganze den Markt regeln zu lassen und sich so eine Menge ideologischer Grabenkämpfe (Entropie!) einzusparen.

    • @Sonnenhaus:

      Wir haben letztens mit eine E-Kettensäge gearbeitet: ein Genuss.

      In den Pausen ist sofort Ruhe, man braucht keinen Gehörschutz (hört also auch die anderen besser=Sicherheit).

      Wenn man die Säge braucht, ist die per Knopfdruck einsatzbereit, es stinkt nix.

      Man nervt keine Waldbewohner und Anwohner, kann problemlos auch Sonntags arbeiten.

      Da ein paar Ersatzakkus bereit zu halten ist nun wirklich nicht das Problem.

  • E-Fuels werden für den Bestand an Verbrennungsmotoren gebraucht. Im In- und Ausland.

    Deswegen müssen die auch gefördert werden, sonst tanken wir in 20 Jahren immer noch den fossilen Sprit mit den paar Prozent Ethanol in den gigantischen Altbestand an Autos, Lokomotiven, Flugzeuge, Stromaggregate und Schiffe und wundern uns, warum der Verkehrssektor in D, EU und der Welt die "beinahe 0 CO2" nicht erreicht.

    E-Fuel-Neuwagen sind da wenig hilfreich.

    • @Limonadengrundstoff:

      Ohne Entwicklung von E-Fuel-Neuwagen wird es kaum zur Entwicklung von E-Fuels kommen und wir werden den Altbestand an Fahrzeugen weiterhin mit fossilen Stoffen betreiben.

      Daher ist es sinnvoll, eine entsprechende Option offen zu halten um die technische Entwicklung der E-Fuels überhaupt in Angriff zu nehmen.

      • @DiMa:

        E-Fuels muss man nicht entwickeln, die muss man nur produzieren. Es gibt genug Anwendungen dafür, da müssen wir nicht noch Autos damit betreiben.

  • najaaaa, ihre kollegin ulrike herrmann vertritt die ansicht, dass e-fuels volkswirtschaftlch zu schade sind für autos - da für einige notwendige anwendungen kaum genug da sein wird. wenn die reichen schnösel unbedingt weiter in brummenden und knatternden karren herumdüsen wollen, müssen wir als gesellschaft ja nicht unterstützen.



    ich glaub auch nicht, dass die effizienz bei der herstellung aus überschüssigem strom egal ist: die windräder haben unter den extremen belastetungen bei starkwind ja auch ordentlich verschleiß, da wollen die eigentümer die sicher bei minimalem stromabnahmepreisen in zukunft lieber aus dem wind drehen, die anlagen mit fixer einspeisevergütung werden ja rapide abnehmen sehr bald ...

  • Nach ihrer Logik, Herr Jansen, dürfte es die übermotorisierten 3-Tonner gar nicht geben, schließlich käme man mit einem 50 PS 3Liter-Gefährt genauso gut, dabei „exorbitant“ kostengünstiger und auch noch deutlich umweltschonender ans Ziel. Die entsprechenden Karren werden aber hier gar nicht angeboten, dass es bei bestimmten Regeln auch anders geht, zeigt der Kei-Car in Japan.



    de.wikipedia.org/wiki/Kei-Car



    hey.car/magazine/j...e-autos-ganz-gross

    • @guzman:

      Es gibt sie teils schon. Teils kleiner, wie Renault Twizy oder etwas größer, wie Mitsubishi i-MiEV. Wurde der Smart nicht auch in diese Kategorie fallen? Offenbar werden sie hier aber nicht so viel gekauft wie andere Automodelle oder sie werden zusätzlich als Zweitwagen gekauft. Die deutsche Autogesellschaft mag es gerne groß und bequem. Was das für Auswirkungen auf Umwelt und Klima oder gar auf den Verkehrsfluss und Energiebedarf hat, scheint zweitrangig zu sein.

  • Ganz genau meine Meinung. Und falls es mit den E-Fues klappen sollte, können die bisherigen Verbrenner ebenfalls in Zukunft CO2-neutral betrieben werden.

    Mehr verlangt die FDP meines Erachtens auch nicht.

    Daher verstehe ich alle anderen Meinungen nicht. Falls E-Fuels kommen sollten, wären sie ein Gewinn.

    • @DiMa:

      Es ist einfach Unsinn, einen Pkw mit einem Verbrennungsmotor mit E-Fuels zu betreiben. Wenn man ihn schon mit Brennstoff betreiben will, dann mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle. Insbesondere produziert ein Auto, das mit Verbrennungsmotor mit E-Fuels betrieben wird, genauso Stickoxide und Feinstaub wie eines, das mit Benzin oder Diesel betrieben wird, und genauso Lärm.

    • @DiMa:

      "Mehr verlangt die FDP meines Erachtens auch nicht."

      DOCH. Die FDP verlangt genau DAS: das auch nach 2035 noch Verbrenner zugelassen werden sollen, WENN diese mit e-fuels fahren.

      Und das ist hirnlos.

      Ausserdem ist da nix CO2-neutral, die Energie und die e-fuels fehlen nämlich dann an anderer Stelle und andere giftige Abgase emittieren die Motoren auch weiterhin. Plus Lärm. Plus Bremsenverschleiss-Feinstaub etc.

    • @DiMa:

      Das ist trotzdem das falsche Thema: zu entscheiden ist das verbrennerverbot, nicht der Umgang mit efuels !

    • @DiMa:

      Ein Gewinn? Für wen?



      Die Abgas gefährden unsere Gesundheit, trotz Erzeugung aus überschüssigem Sonnen- oder Windstrom. E-Benzin schreibt die Abhängigkeit von den Lieferanten fest. e-Benzin ist weiterhin wassergefährdend, falls etwas daneben läuft. e-Benzin muss ich kaufen, Sonnen- und Windstrom kann ich selbst erzeugen - auch als Mieter.

      • @Sonnenhaus:

        Sorry, als Mieter kann man keinen Strom erzeugen, wenn der Vermieter wie so oft, selbst marode ELT-Anlagen ohne Erdungsleitung mit dem Argument "Bestandschutz" nicht erneuert. Das Recht des Mieters, eine Mini-PV-Steckeranlage zu betreiben, wird vermieterseits dadurch ausgehebelt, in dem er die Betreiberverantwortung seiner maroden Altanlage dann auf die Mieter deligiert, was Mieter gar nicht verantworten können.



        Selbst, wenn ein Mieter in einem Mehrfamilienhaus selber Strom erzeugen könnte, wie bringt er denn den grünen Strom zum Auto? Spannt jeder dann ein Kabel aus dem Fenster bis hin zu den täglich unterschiedlichen Orten, wo er an dem jeweiligen Tag einen Parkplatz gefunden hat?

        Bei maroden alten Heizungsanlagen ist zudem noch nicht einmal ein hydraulischer Abgleich möglich.

        Insgesamt scheint mir dies alles eine sehr elitäre Diskussion zu sein, wobei der Wandel "übers Knie gebrochen wird", wir sind einfach wg. der Merkel-CDU-Ära zu spät dran, Deutschland wird den Klimawandel nicht aufhalten können.



        Wir brechen uns nur gerade das Rückrat.



        Davon profitieren doch ausschließlich die previligierten Schichten und eröffnet nur diesen neue und alternative Möglichkeiten.

        Alles ausschließlich über den Preis regeln zu wollen und zeitgleich keine, oder nur noch teurere Alternativen entwickelt zu haben, was einen Großteil der Gesellschaftsschichten ausschließt und noch mehr belastet, und diesen dadurch einen Großteil der Chancen in der Lebensführung nimmt, ist zutiefst unsozial und fängt ja gerade auch an sich zu rächen, indem mehr Menschen sich politisch gegen dieses System richten (AFD, Reichsbürger, Verschwörungsgläubige etc.).



        M.E. ein hausgemachtes Problem der neoliberalen Politik, und dadurch entstandenen Notlagen, die wieder nur über Klientelpolitik und den Markt behoben werden sollen.



        Wenn die großen Krisen wie Systemwandel, Systemzersetzung und der Ukraine Krieg eskaliert und sich ausweitet, ist mit Klimaschutz alleine aus Deutschland sowieso nichts mehr.

      • @Sonnenhaus:

        Die Tatsache, dass ich ein Produkt kaufen muss ist doch ganz normal. Wäre es Ihnen lieber, dass die Flotte von Altfahrzeugen auf Jahrzehnte mit fossilen Kraftstoffen betrieben wird? Es ist doch viel besser, alternative Kraftstoffe zu entwickeln.

      • @Sonnenhaus:

        Sollten e-fuels nicht sehr viel sauberer sein als Naturbenzin? Ruß sind doch unverbannte Verunreinigungen, warum sollten die in künstlich hergestelltem Benzin sein? Oder liege ich da falsch?

  • Niemand hat was gegen E-Fuels.

    In der Diskussion geht es darum, dass die Aussage, neue "Privat-PKW die für den Betrieb mit E-Fuels gedacht sind dürfen nach 2030 verkauft werden", nur ein Offenhalten der Option ist, Diesel/Benzin nicht so stark zu besteuern und den Status-Quo beizubehalten.

    Eventuell werden Kfz-Hersteller verleitet, weiterhin Verbrennungsmotoren zu entwickeln und deren Betrieb durch subventuionierte E-Fuels oder (illegal) mit Diesel/Benzin das möglicherweise 2030 nur sehr niedrig CO²-Besteuert ist, weil sonst die arme Krankenschwester ja nicht nachts zur Arbeit kommt durch die übliche Lobby-Arbeit eben sichergestellt werden kann.

    Wenn die Kfz-Hersteller dann einmal in diese Hoffnung Geld investiert haben, dann werden sie auch die Lobby-Arbeit leisten, um den Sprit billig zu machen.

    Wenn wir nun aber beschließen: 2030 ist Verbrenner aus. Dann ist das ein deutliches Signal worauf die Hersteller sich konzentrieren sollen. Wenns dann später 2030 doch nochmal ne Änderung/Ausnahme gibt - so what. Aber dann aus praktischen Erwägungen heraus und nicht wegen Anti-Klima-Pro-Fossil-Lobbyarbeit.

    • @TAE EZR:

      Ja, die Krankenschwester fährt sicher gerne einen Verbrennungsmotor damit die Kundschaft nicht ausbleibt.



      Im übrigen sind die Fahrzeughersteller in diesem Thema schon weiter. Das "Verbrenneraus" ist dort bereits gesetzt.

  • Jep. Überschüssiger Strom ist nicht nur in DE ein Problem.

    In Texas gibt es Kraftwerke (Fossile) die produzieren Strom den diese dann weckschmeißen...

    Findige Cryptominer machen daraus ein gutes Geschäft.

    Strom der sonst weckgeschmissen würde, gibts fast für lau also Serverfabrik daneben stellen.

    Da wären E fues aber sinnvoller...

    Auch wenn E-fues aus fossiler Energie natürlich Quatsch wäre ... aber der Strom wird ja sonst weck geschmissen (in den Boden geleitet).

    • @sociajizzm:

      Sie meinen, weil man zu dumm ist, Strom nach Bedarf zu produzieren und zu verteilen, muss man unbedingt etwas total Sinnloses damit machen?

      e-fuels werden in Nischen gebraucht, wenn Verbrennungsmotoren vorerst noch unersetzbar sind.

      Das gilt aber für Autos nicht. Fertig.

    • @sociajizzm:

      Ich muss Sie leider korrigieren: es heißt nicht "weckschmeißen" sondern "Weck schmeißen". Oder wahlweise: "Schrippe werfen".