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Staatsanwaltschaft entlastet Letzte GenerationZu spät

Erik Peter
Kommentar von Erik Peter

Klimaaktivisten waren nicht schuld am Tod der Radfahrerin im Oktober, hat die Berliner Staatsanwaltschaft festgestellt. Doch die Stimmung hat sich bereits gedreht.

Mahnwache für die von einem Betonmischer getötete Radfahrerin im November 2022 in Berlin Foto: Stefan Boness/Ipon

D er Ermittlungseifer der Öffentlichkeit war schier grenzenlos. Nachdem im Oktober 2022 eine Radfahrerin in Berlin von einem Betonmischer überrollt wurde, standen die Schuldigen für ihren Tod für viele sofort fest. Es waren die Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen der Letzten Generation, die mit einer Blockade einer Schilderbrücke dafür gesorgt hatten, dass ein Spezialrettungsfahrzeug der Feuerwehr im Stau feststeckte und den Unfallort erst mit acht Minuten Verspätung erreichte.

Die ach so nervigen „Klima-Terroristen“ waren nun also „Mörder“, so riefen es viele empört in die Öffentlichkeit. Empathie angesichts des tragischen Todesfalls war dabei kein Motiv in der überdrehten Debatte. Die Frau, eine von zehn im Berliner Straßenverkehr getöteten Rad­fah­re­r:in­nen im Jahr 2022, wurde instrumentalisiert, um den Klima-Aktivist:innen die moralische Legitimation für ihr Handeln abzusprechen. Und viele mischten mit: Zeitungskommentator:innen, die Berliner Feuerwehr und Po­li­ti­ke­r:in­nen nahezu aller Parteien.

Nun ist die Berliner Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis gekommen, dass die beiden Blo­ckie­re­r:in­nen für den Tod der Radfahrerin nicht verantwortlich sind. Die Entscheidung der Notärztin vor Ort, den Betonmischer von der eingeklemmten Frau abzufahren und nicht auf das Anheben durch ein Spezialfahrzeug zu warten, war richtig. Die Ärztin hatte das damals schon begründet, hören aber wollten es viele nicht. Die Feuerwehr etwa agierte ganz im Sinne von Berlins Innensenatorin als Ankläger gegen die Aktivist:innen.

Der Befund der Staatsanwaltschaft ist wichtig für die Aktivist:innen, die bei ihren Straßenblockaden sehr darauf bedacht sind, Rettungsgassen freizuhalten. Gleichzeitig ist es ein Urteil über jene, die sich anmaßten, Rich­te­r:in zu spielen. Gleichwohl ist die Debatte seitdem gekippt: Immer mehr Menschen wollen in Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen die größere Bedrohung sehen als im Klimawandel. Wenn die Letzte Generation ab 24. April Berlin lahmlegen will, wird man diese Stimmen trotz dieses Urteils wieder überdeutlich hören.

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Erik Peter
Politik | Berlin
Redakteur für parlamentarische und außerparlamentarische Politik in Berlin, für Krawall und Remmidemmi. Schreibt über soziale Bewegungen, Innenpolitik, Stadtentwicklung und alles, was sonst polarisiert. War zu hören im Podcast "Lokalrunde".
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72 Kommentare

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  • @JIM HAWKINS

    Wir sind auf derselben Seite -- und doch nicht immer einer Meinung.

    Die Strategie der ehemaligen Klimaleugner ist jetzt "ach, das wird doch nicht so schlimm sein".

    Und tatsächlich: je reicher einer ist, desto später erwischt es einen.

    Deshalb bildet sich ein Döpfner ein, dass das ganze ihn nicht so betrifft.

    Deshalb reagiere ich etwas allergisch auf "die kleenen, die übertreiben's". Nein, die übertreiben's nicht.

    Die sind nur wacher (und solidarischer!) als der dickfellige durchschnittliche Deutsche Gartenzwerg.

    • @tomás zerolo:

      So so, Bürger, die hinter FFF standen aber die LG ablehnen werden deswegen plötzlich zu "dickfelligen durchschnittliche Deutsche Gartenzwerg"degradiert.

      Jeder, der bei LG mitmacht oder diese unterstützt sollte sich darüber im klaren sein, dass er sein Scherflein dazu beigetragen hat, die Klimabewegung in DE massiv zu schwächen.

  • Das wird die LG nie los werden. Rettungsdienste, die in deren Staus stecken bleiben.

  • Die Stimmung hat sich nicht gedreht, weil die LG zwei Fehler macht:



    1) Ihre Forderungen würden am Problem nichts ändern, auch wenn sie weltweit umgesetzt würden



    2) Ihre Aktionen und Rhetorik sind nicht gegen den Klimawandel, sondern gegen das Auto gerichtet und das spüren die Leute.

    Die Menschen wissen, wenn die Forderungen der LG umgesetzt würden, würde



    1) das Fortkommen für uns alle schwieriger und mühsamer werden



    2) sich an den heißen Sommern und der Eisschmelze nichts ändern



    3) deswegen die LG bald wieder kommen und neue Forderungen stellen.

    Deswegen dreht sich die Stimmung, nicht wegen dieses einen Vorfalles.

  • Letztlich muss doch entscheidend sein dass die CO2 Emissionen reduziert werden.



    Das kann ich versuchen zu erreichen, indem ich strassen blockiere oder Zucker in benzintanks parkender Autos schütte.



    Oder ich versuche, auf demokratischem Weg Mehrheiten zu finden und Menschen Alternativangebote zum Privatverkehr präsentiere.



    Letzteres ist wahrscheinlich arbeitsintensiver und weniger cool, aber wohl erfolgversprechender.

    • @Emmo:

      Alterativen zum Privatverkehr will keiner. Wir brauchen Alternativen zur Fossilverbrennung.

      • @Gorres:

        Wir brauchen weniger CO2, im Idealfall keine Nettofreisetzung mehr.



        Hier in dee Schweiz klappt das mit dem ÖV. Oft ist man mit dem Zug schneller unterwegs als mit dem Auto. Ich habe einige Kollegen, die hiervin den letzten Jahren ihr Auto abgeschafft haben.



        Anders, wenn man nach Deutschland will: Von Thun nach Villingen; Zug - mindestens 4 1/2 Stunden. Auto, günstige Tageszeit: 2 1/2 Stunden...



        Natürlich fahre ich diese Strecke mit dem eigenen Auto.

        • @Carsten S.:

          Die Schweiz hat Täler. Wo es immer nur einen Weg gibt, sind Öffis einfach zu organisieren

        • @Carsten S.:

          Kommt auch drauf an, wie oft sie die Strecke fahren müssen.

          Zum Vergleich mein Arbeitsweg in Deutschland: Auto ca. 25 Minuten, wenn's gut läuft, manchmal aber auch eine halbe Stunde länger durch Stau, ÖPNV 1 1/2 Stunden ohne Verspätung und Wartezeit. Natürlich fahre ich die Strecke mit dem ... Fahrrad: 40 Minuten, kein Stau und etwas schneller mit Rückenwind!

          Leider kann ich nicht dafür garantieren, dass die Fabrik ihren Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen bezogen hat.

          Trotzdem ist es natürlich so, dass Deutschland bei den Öffis dringend nachrüsten müsste.

          Aber letztlich meinen wir ja das gleiche: Der motorisierte Individualverkehr mit fossilverbrennendem Antrieb muss ersetzt werden durch alternative Antriebe, unmotorisierten Individualverkehr und kollektive Transportmittel mit CO2-neutralem Antrieb. Dann klappt's auch mit den Klimazielen im Verkehr. Man müsste aber endlich mal anfangen und nicht immerzu die Scheindebatten befördern!

  • Mir fehlt bei etlichen Kommentaren der Verstand. "Die Klimakleber verursachen einen Stau, und deswegen steckt ein Rettungswagen fest" - es ist einfach unglaublich, wie das unbeirrt weiter autofahrende Volk jede eigene Beteiligung am Problem negiert.

    Die Klimakleber verursachen Blockaden, die bei Anfahrt von Fahrzeugen mit Sonderrechten blitzschnell entfernt werden können und auch entfernt werden. Mit vorbildlich angelegter Rettungsgasse entsteht überhaupt kein Problem.

    Wer wirklich Staus zur Falle für Einsatzkräfte macht, und das immer wieder und überall im Land und völlig ohne Beteiligung von Klimaaktivisten, sind doch die Autofahrer, die keine Rettungsgasse bilden, oder sogar die Rettungsgasse der anderen Verkehrsteilnehmer für das eigene bevorzugte Vorankommen befahren. Ich-Ich-Ich-will-jetzt-aber und sonst nichts.

    Das bräsige, selbstgerechte "mein Lebensstil ist unverhandelbar, völlig egal, wie es dem Rest der Welt ergeht" der großen Mehrheit der Bevölkerung lässt mich für die nächsten Wahlen äußerst schwarz-blau sehen.

    Ich befürchte ja auch, dass die LG-Aktivitäten nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Sie provozieren Aufmerksamkeit, sie polarisieren, sie zeigen im Aufschrei ihrer Gegner, wer alles gegen Veränderung zum Wohle des Klimas ist, wenn es ihm auch nur ein kleines bisschen an die eigene Bequemlichkeit geht.

    Aufschrei gegen Veränderung scheint ohnehin Gebot der Stunde im Volk. Sie vergessen bloß, dass es ihre Kinder und Kindeskinder sind, die die Folgen dieses extrem egoistischen Widerstandes gegen notwendige, auch einschränkende, Veränderungen bitter bezahlen werden.

    • @Lotte Huber:

      Wie naiv ist das denn?

      Ein paar wenige blockieren und stören massiv, erwarten aber von der grossen Mehrheit, sich völlig korrekt und regelkonform zu verhalten?

      Dann doch bitte GLEICHES RECHT FÜR ALLE.

      Alles andere ist elitär und überheblich. Damit überzeugt man niemand.

      Was wäre z.B., wenn die solchermassen im Stau stehenden Autofahrer erst einmal für 2 oder drei Stunden Kaffee trinken oder etwas essen gingen und die Autos an Ort und Stelle stehen liessen?

    • @Lotte Huber:

      Die fehlerhafte Bildung einer Rettungsgasse erfolgt in der Regel aus Unachtsamkeit und ist fahrlässig. Das ist nicht zu vergleichen mit einem vorsätzlich herbeigeführt Stau.

    • @Lotte Huber:

      Die LG will das Auto abschaffen, und das ist mit den Menschen nicht zu machen. So einfach ist das.

  • Nichts ist hier zu spät - allerdings die Frau ist tot.



    Bewegungen können die "Stimmung" jederzeit wieder in ihrem Sinne drehen. Das geschieht bereits - in Berlin - wie Sie selbst hier berichten: taz.de/Extinction-...n-Berlin/!5924538/

    • @Land of plenty:

      Wer Degrowth, und diverse "Wenden" fordert, die uns alle arm machen, muss auch in Deutschland irgendwann mit Widerstand rechnen.

      Die Bewegungen von FFF, LG, XR bis zu den Grünen machen den Eindruck, es ginge ihnen um die Einführung des Sozialismus durch Verunmöglichung des guten Lebens - frei fahren, gut wohnen, weit reisen, lecker essen.

      Deswegen bekommen sie Gegenwind.

  • taz: "Nun ist die Berliner Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis gekommen, dass die beiden Blockierer:innen für den Tod der Radfahrerin nicht verantwortlich sind."

    Wenn die Staatsanwaltschaft sich die Aussage der Notärztin sofort angeschaut hätte, dann hätte man der Zeitung mit den vier Buchstaben und anderen Revolverblättern schon vorzeitig die "Munition" gegen Klimaaktivisten wegnehmen können - warum hat die Staatsanwaltschaft das eigentlich nicht getan?

    taz: "Die Entscheidung der Notärztin vor Ort, [...] war richtig. Die Ärztin hatte das damals schon begründet, hören aber wollten es viele nicht."

    Natürlich wollten das viele nicht hören, denn nun hatte man ja endlich etwas gegen die "bösen" Klimaaktivisten gefunden. Dass man die jungen Leute aus der Klimaschutzbewegung an den Pranger stellen wollte, das war klar, denn damit konnte/kann man von vielen Dingen ablenken, die seit Jahrzehnten in diesem Land schief laufen (und das nicht nur im Klimaschutz). Seit 1950 gab es laut einer Studie 780.000 Verkehrstote und 31 Millionen Verletzte durch Folgen von Verkehrsunfällen in Deutschland (siehe SPIEGEL - 16.12.2017), aber so etwas wird natürlich nie angesprochen. Lasst uns doch lieber gegen Klimaschutzaktivisten etwas unternehmen, die Straßen blockieren, anstatt mal darüber nachzudenken, dass in unseren Städten seit Jahrzehnten die Autoindustrie das Sagen hat, die nicht nur lebensgefährliche Maschinen auf die Straßen bringen (wie das Statistische Bundesamt mitteilt, kamen im Jahr 2021 rund 22.300 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr in Deutschland zu Schaden), sondern auch noch rasende "CO2-Klimakiller", die dem Klimawandel noch mehr Kohlendioxid zum Wachsen liefern. Allein der Pkw-Verkehr in Deutschland erzeugt jedes Jahr rund 100 Millionen Tonnen CO2. Deshalb sitzen die jungen Menschen nämlich auf den Straßen und kleben sich da fest. Ob das sinnvoll ist? Nein, sicherlich nicht, aber die jungen Menschen sind verzweifelt, denn es geht um ihre Zukunft.

    • @Ricky-13:

      Verursachen ist das eine. Billigend in Kauf nehmen ist etwas anderes, aber immer noch nicht gut.

  • Schlimmer als die Klimakleber sind die Tempokleber. Ihre Füße kleben am Gaspedal und ihre Hirne verklebt die Vorstellung, dass Thempo 120 auf Autobahnen ihre Freiheit zerstört. Diese gefährlichen Tempokleber sorgen tagtäglich für Staus und Unfälle. Klimakleber sind dagegen echte Waisenkinder. Wenn sie den Verkehr wirklich lahmlegen wollen, sollen sie einen schnellen Wagen nehmen und in ein Stauende hineinfahren. Die Tempokleber machen es ihnen erfolgreich vor.

  • Der Punkt ist, dass die politische Kaste die Aktivist:innen gewähren läßt um ein Ventil zu schaffen und von den wahren Problemen in unserer Gesellschaft abzulenken.

    Sollen sie doch wegen des Klimas protestieren, dann lassen sie uns trotz der grassierende Armut, wachsenden soziale Ungerechtigkeit und umsich greifenden Gutsherrenregierungsstil in Ruhe.

  • Für die gesamte Leserbriefseite scheint es nach wie vor festzustehen. Die Klimakleber sind schuld. Wenn nicht juristisch, dann schon, irgendwie moralisch.

    Geht's noch?

    Was ist mit allen Autofahrer*innen, die die Strassen mit ihren tonnenschweren Schrottkübeln viel effizienter verstopfen?

    Und dabei auch noch ein paar wehrlose Fussgänger*innen und Radfahrer*innen über den Haufen fahren?

    Geht's noch.

    • @tomás zerolo:

      Ein vorsätzlich (!!!) herbeigeführter Stau ist etwas anderes als verstopfte Straßen.

      Die LG selbst antizipiert den Fall, dass durch einen von ihr vorsätzlich herbeigeführten Stau Menschen sterben, nimmt das aber in Kauf. Wollen Sie es jetzt besser wissen als die?

      • @Suryo:

        Jaja. Das ist natürlich sehr schlimm, einen Stau vorsätzlich herbeizuführen. Schlimmer , als vorsätzlich wider besseres Wissen Lebensgrundlagen zu zerstören, wie es Politik, Wirtschaft und auch Individuen tun.



        Und: Denken Sie nicht, dass es sich auch um einen vorsätzlich herbeigeführten Stau handelt, wenn Autofahrer:innen auf die Kreuzung fahren, obwohl dahinter die Straße nicht frei ist, sodass sie dann den anderen, die grün bekommen, im Weg stehen - zack, schon ist der Stau begonnen. Auch durch sonstiges Fehlverhalten von Autofahrer:innen entstehen Staus.

    • @tomás zerolo:

      Vielleicht ist das alles ein bisschen komplexer, als es die manichäische Sichtweise der LG nahelegt.

      LG kennt nur Menschen, keine Klassen. Es ist nicht schwer, sie sich als moralisch korrekte, besserwisserische Bürgerkinder vorzustellen.

      Sie wissen nicht, warum man sie nicht leiden kann und das interessiert sie auch nicht.

      Sie haben ihre zwei, drei Wahrheiten erkannt und die predigen sie unbeirrt wie die Zeugen Jehovas.

      Zustimmung? Interessiert uns nicht. Ablehnung? Irrelevant. Zweifel? Nicht eingebaut. Diskussionen? Uninteressant.

      Nur die Klimagerechten werden ins Himmelreich kommen.

      • @Jim Hawkins:

        Was ist komplexer? Das Problem des Individualverkehrs, der übersteigerten Komfortansprüche der Menschen, ihrer absoluten Uneinsichtigkeit? Mag sein, aber die Quittung dafür ist halt auch komplexer, als so manche sich das vorstellen. Da gibt's dann böse Überraschungen, auch bezüglich Komfort und Lebensstandard.

        • @blutorange:

          Der Individualverkehr ist nicht das Problem, die Antriebsweise ist es. Ein E-Auto ist klimaneutral, ein Dieselbus nicht.

          • @Gorres:

            Haha. Doch, der ist sehrwohl das Problem. Wenn die Menge an motorisiertem Individualverkehr gleich bleibt bzw so wie jetzt immer weiter ansteigt und die Pkw alle durch E-Autos ersetzt werden - Wo soll der ganze Strom denn herkommen?



            "E-Auto ist klimaneutral" ist sehr kurz gegriffen. Nur weil es keine Abgase gibt? Siehe oben - wie wird die Riesenmenge Strom denn produziert? Klimaneutral?

        • @blutorange:

          Na schön, dann kommen eben die 1000 Aktivistinnen und Aktivisten, blockieren, werden abgeräumt, verhaftet, womöglich verurteilt und irgendwann landen einige im Knast.

          Und dann?

          Wird sich der Rest der Bevölkerung erheben, um sie zu befreien, oder wird dieser Rest drei Kreuze machen, weil der Spuk vorbei ist?

          Und dann?

          Moralisch im Recht zu sein, das reicht wohl leider nicht.

      • @Jim Hawkins:

        Ach, Jim, kommen Sie!



        Sie sind/waren doch wahrscheinlich lange genug in der linken Szene unterwegs, um zu wissen, wie das ist mit „moralisch korrekt“ und „besserwisserisch“. So viel Lebenserfahrung traue ich Ihnen durchaus zu.



        Matthäus 5, 7, Matthäus 7, 1-5

        • @Abdurchdiemitte:

          Naja, wir haben auch mehr falsch als richtig gemacht.

          Um es bildhaft darzustellen, wir liefen untergehakt, vermummt und schwarz gekleidet durch Innenstädte und riefen:

          "Bürger lasst das Glotzen sein, kommt herunter, reiht euch ein"

          oder

          "SS, SA, USA"

          oder

          "Deutsche Polizisten üben fleißig für ein neues 33"

          Oder, wenn es eine Antiimp-Demo war:

          "Die Front entsteht als kämpfende Bewegung, Einheit im Kampf um Zusammenlegung"

          Und derlei Unsinn mehr.

          Wir waren jung, dumm, arrogant und wer gegen uns war, war ein Idiot oder ein Schwein.

          Wir glaubten ein paar Jahre an die Richtigkeit einer Revolution, die Frage war nur, wann sie sich ereignen würde.

          90 Prozent unserer Vorstellungen waren Unsinn, 10 Prozent der berechtigte Zorn über den Zustand der Welt.

          Der sich seitdem leider nicht verbessert hat.

          • @Jim Hawkins:

            Im Gegensatz zu Ihnen war ich in meiner Jugend offenbar einer, der politisch ganz kleine Brötchen gebacken hat (und immer noch backt😉).



            Aktiv bei den Juso und dann noch im revisionistischen Flügel. Also keinesfalls ein radikaler Revoluzzer, sondern ein weitgehend angepasster Normalo, wie man das damals genannt hat, Dorfjugend sozusagen. Tee statt Alkohol konsumiert, als Mann gestrickt (ja, das war Anfang der 80er tatsächlich mal en vogue, wer erinnert sich noch daran?), „we shall overcome“ gesungen und Erich Fried mit Begeisterung gelesen habe.



            Vielleicht aber kann ich mir gerade deshalb heute noch in den Spiegel schauen, ohne (scham)rot zu werden? Na gut, der eine oder andere Blödsinn geht auch auf meine Kappe, wir waren jung. Dazu gehört jedoch bestimmt nicht mein grundsätzlicher Pazifismus.



            Das Unbehagen/den Zorn am Zustand der Welt teilen wir beide trotz aller Unterschiedlichkeit hoffentlich noch heute.

            • @Abdurchdiemitte:

              Ach, wir hatten nur eine große Klappe.

              Meistens sind wir stiften gegangen, wenn es dann losging.

              Und ich bin ja auch nicht mit einer Lederjacke auf die Welt gekommen.

              Angefangen habe ich in Mutlangen. Das war ja nicht besonders autonom.

              Und klar, der Zorn ist immer noch da. Das Blöde ist nur, früher hatten wir falsche, einfache Antworten und heute fällt mir oft gar keine ein.

              Manchmal nicht mal die richtige Frage.

      • @Jim Hawkins:

        Die Physik der Klimaerwärmung kennt auch keine Klassen,sondern nur CO2-Emittenten.Noch genauer nur die tatsächliche Emissionsmenge,egal viele Erzeuger an der Produktion beteiligt waren und aus welcher Klasse diese kommen.

        • @Mustardmaster:

          Das stimmt schon, aber es geht doch darum, wie es gelingen kann, eine Bewegung auf die Beine zu stellen, die so groß und so stark ist, dass die Politik auf ihre Forderungen reagieren muss.

          Die LG spricht selbst von 1000 Leuten, die sie wohl mobilisieren kann.

          1000 Leute kann man verhaften, anklagen, verurteilen.

          Gesellschaftlich isoliert sind sie sowieso schon, also wird es auch nicht viel Solidarität geben.

          Ginge es nur nach Naturgesetzen oder Logik oder Einsicht, dann hätte die Menschheit schon längst beschlossen, sich vom Irrsinn des Kapitalismus zu verabschieden.

          Hat sie nicht, tut sie nicht, wird sie nicht.

          Weil es die Menschheit als handelnde Menge nicht gibt.

          So wie es die Deutschen als handelnde Menge auch nicht gibt.

          Was ich in dem Fall ganz gut finde. Denn wen die Deutschen sich entschließen gemeinsam zu handeln, kommt in der Regel nichts Gutes dabei heraus.

          • @Jim Hawkins:

            1000 Leute sind für so eine Aktion schon recht viele. Geht wer in den Knast, gibt es neue. Es gibt durchaus noch Sympathisanten. Und selbst wenn sie 1000 Leute einsperren und niemand nachkommt- die Diskussion ist da. Das Thema ist auf dem Tisch und lässt sich nicht mehr wegschieben. Das Thema scheint wichtig genug für radikalere Protestformen als Freitagsdemos. Das ist bei vielen angekommen. Das haben sie schon erreicht.

      • @Jim Hawkins:

        „manichäische Sichtweise“



        „kennt nur Menschen, keine Klassen.“



        „moralisch korrekte, besserwisserische Bürgerkinder“



        „wissen nicht, warum man sie nicht leiden kann“



        „ihre zwei, drei Wahrheiten“



        „wie die Zeugen Jehovas“



        „Ablehnung? Irrelevant. Zweifel? Nicht eingebaut. Diskussionen? Uninteressant.“



        Das ist ja mal ein Debattenangebot. Warum so verbittert? Gehen sie zu Fuß, Fahren sie Fahrrad oder nehmen sie die Bahn, dann geht es ihnen besser.

        • @guzman:

          Ich gehe zu Fuß, fahre Fahrrad und nehme die Bahn.

          Ich habe seit 30 Jahren kein Auto mehr und bin seit 6 Jahren nicht mehr geflogen.

          Ich lebe vegetarisch Schrägstrich vegan und bin gar nicht verbittert.

          Und jetzt können Sie gern wieder jeden meiner Sätze einzeln zitieren.

          Weil mit Argumenten haben Sie es offensichtlich nicht so.

  • Man kann davon ausgehen, das die Blockaden schon so einige Menschenleben gerettet haben. Stilllegung, Verlangsamung und am Ende auch Vermeidung von Verkehr haben immer auch weniger Verletzte und Tote auf und an den Straßen zur Folge. Im übrigen waren es zunächst Döpfner und seine Kampagnenblätter, die die Gelegenheit genutzt haben um die Aktivisten auf das Übelste zu diskreditieren. Die Hetze war/ist so durchsichtig wie offensichtlich. Um so ärgerlicher, dass die Mehrheit der ach so progressiven TAZ-Foristen das miese Spielchen bedenkenlos mitspielen, bzw. moralisch offenbar auf Döpfner/Reichelt Niveau sind.

    • @guzman:

      Mit einer vergleichbaren Argumentation könnte man die Kernenergie wegen des eingesparten CO2 als lebensrettend deklarieren.

    • @guzman:

      Hoffentlich liegen Sie nie mit Schlaganfall in einem RTW, der in einem vorsätzlich herbeigeführten Stau steckt.

      Ihre Kälte ist atemberaubend. Aber es geht ja um die ganze Menschheit, da kann auf Einzelschicksale keine Rücksicht genommen werden, was?

      • @Suryo:

        Genau. Richtig erkannt. Es geht eigentlich um die gesamte Menschheit. Um sich davon abzulenken, kann man sich natürlich an einer einzelnen Protestgruppe abarbeiten und alles Unheil denen zuschreiben...



        Wenn ich mit Schlaganfall in einem RTW liege, ist es übrigens ziemlich egal, ob ich in einem vorsätzlich, durch Demonstrationen, herbeigeführten Stau stehe oder in einem alltäglichen, in dem ebenso wie in oben genannten mal wieder keine Rettungsgasse gelassen wurde.



        Denn das ist ja das eigentliche Problem dabei: dass Autofahrende keine Rettungsgasse lassen. Die Ursache des Staus ist dabei irrelevant. Insofern lädt jede:r Autofahrende potentiell Schuld auf sich, wenn die Verkehrsregeln nicht beachtet werden,



        Insbesondere diese Regel.



        Übergeordnet noch das Problem, dass zu viele Menschen zu viel Autofahren.

        • @blutorange:

          Aber ohne Blockade gäbe es keinen Stau. Der von den Aktivisten absichtlich herbeigeführte Stau ist Conditio sine qua non.

          • @Horst Flugfeld:

            Auch ohne Blockade gibt es ständig überall Stau in Berlin. Die Rettungskräfte stehen täglich vor dem Problem.

        • @blutorange:

          Im Stadtverkehr gibt es genügend stellen, an denen eine Rettungsgasse kaum zu bilden ist.

          Und nochmal: damals war die erste Reaktion der LG “Shit Happens.”

          Die LG selbst weiß und sagt, dass sie sich bewusst ist, dass ihre Blockaden Menschenleben gefährden können. Sie nimmt es in Kauf, weil sie glaubt, dass ihre Blockaden noch viel mehr Menschen, nämlich alle, retten.

          Und solange kein Mensch versteht, wie man überhaupt zu dieser Annahme kommt, gibt es auch kein Verhängnis für die LG.

          • @Suryo:

            Hm, aha.



            1. Soweit ich mich erinnere, war der Stau, in dem der Spezialwagen steckte, auf der Stadtautobahn. Dort gäbe es Platz für eine Rettungsgasse.



            2. Wenm im Stadtverkehr kein Platz für eine Rettungsgasse ist, spielt es aber dennoch keine Rolle, aus welchem Grund dieser Stau entstanden ist. Es gibt täglich und andauernd Stau in der Stadt.



            3. Soweit ich es verfolgt habe, stammt das Zitat "shit happens" von Tadzio Müller, nicht von der LG.

    • @guzman:

      Meinen Sie wirklich, Ihre Argumentation gewinnt durch Taz-Foristenschelte und das Absprechen der moralischen Integrität Andersdenkender?

  • Aber ohne die Straßenblockade wäre die Frau früher befreit und medizinisch versorgt worden und hätte weniger Schmerzen erlitten. Das ist durchaus auch ein Punkt.

    • @Horst Flugfeld:

      Nein wäre sie nicht. Steht in dem Beschluss der Staatsanwaltschaft.

  • Wie ist es nochmal mit Tadzio Müller durchgegangen, als die Radfahrerin starb?

    "Scheiße, aber: nicht einschüchtern lassen. Es ist Klimakampf, nicht Klimakuscheln & shit happens"

    Wer so denkt, ist gefährlich. Natürlich ist der Mann nicht die ganze LG und eine Krawallschachtel ist er noch dazu, aber es bleibt eben etwas hängen.

    Und einerseits zu sagen, dass es einem egal ist, was die Leute vom eigenen Aktivismus halten und dann zu jammern, wenn man eine schlechte Presse bekommt und vor dem Kadi landet, das stößt mir zumindest unangenehm auf.

    Und ich gehe davon aus, dass diese geplante Stilllegung Berlins unschön enden wird.

    In jeder Hinsicht.

    • @Jim Hawkins:

      Wer jammert denn darüber?

      • @blutorange:

        Na die LG:

        "Seit Montag breche eine Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze über die Gruppe hinein. "Wir wussten, dass uns einiges entgegenschlagen wird. Wir wussten, dass wir uns viele Feinde machen würden", heißt es weiter. "Dass ein ganzes Mediensystem sich gegen uns wenden würde, damit haben wir nicht gerechnet."

        www.tagesschau.de/...on-kritik-101.html

        Hört sich an wie "Lügenpresse".

        Ich vermute einfach mal, die Aktivistinnen und Aktivisten sind extrem naiv in ihren Vorstellungen.

        Sie gehen davon aus, dass jeder Mensch verstehen sollte, dass sie das Richtige tun.

        Sie haben ein extrem simples Bild von der Gesellschaft und letztendlich von der Welt.

        Zuspruch interessiert sie nicht, weil sie sind ja im Recht.

    • @Jim Hawkins:

      An "Shit Happens" als Reaktion musste ich auch denken. Die LG hat sich im Umgang mit dem Tod der Radfahrerin am meisten selbst geschadet.

  • Da haben sie direkt Glück gehabt. Deswegen steigen sie noch lange nicht in der Gunst der Mehrheit der Bevölkerung.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @resto:

      „Juristisch gilt die Unschuldsvermutung. Politisch nicht.“ Ein CDUler zur Forderung eines Bundestags-Untersuchungsausschusses in Sachen Olaf Scholz / Warburg-Bank.

  • Wie so oft wird im Kommnetar willkürlich Alles durcheinander geworfen.



    Die Staatsanwaltschaft verneint die Schuld am Tod der Radfahrerin im Sinne von Gewissheit. Das ist die strafrechtliche Seite.



    Gleichwohl sollte es bei moralisch übehöhten Protestformen auch um die Frage der Vertrebarkeit gehen - der moralischen. Das LG hier eine Leerstelle hat, lässt sich schon sehen.

    • @oldleft:

      Ich meine, daß >90 % der Autofahrer eine *Leerstelle haben. Die Klimakatastrophe beginnt gerade, aber die Boten, die diese Nachricht zu Recht äußern, sollen also unmoralisch handeln, aha ...



      Nein, es sind die Abermillionen Autofahrer, die ihr Tun nicht in Frage stellen. Denn das müßten sie, wenn sie begriffen, was sie tun. Diese haben den Mangel an Moral. Sonst würden sie anders leben. Migration aus Hunger, das Artensterben ... ist alles Mensch-gemacht

    • @oldleft:

      Die Mensch-gemachte Klimakatastrophe findet statt und wird immer weiter befeuert. Ich meine, die LG protestieren absolut gerechtfertigt gegen das "weiter so". Mit "moralisch überhöht" hat dies nix zu tun. Umgekehrt wird ein Schuh draus : die lieben Automobilisten belieben, gewisse Sachverhalte etwas unterkomplex zu empfinden, benehmen sich in ihrem täglichen Handeln also tatsächlich deutlich moralisch verwerflich. Jeden Tag werden ganze Arten ausgelöscht auf dem Planeten - wir Menschen sind moralisch schwer unter Zugzwang, endlich unser Verhalten zu ändern. Ich kann daher überhaupt nix Falsches erkennen bei dem, was die LG tut.

      • @Zebulon:

        Danke. Ich stimme Ihnen vollkommen zu.

      • @Zebulon:

        Was hat die LG denn verbessert? Nichts! Höchstens mehr Abgase produziert. Gehen Sie ins Café, Gasthaus, etc.? Ja? Schon mal überlegt wieviel CO2 es sparen würde, wenn alle zu Hause ihren Kaffee schlürfen? Sie machen es ganz klassisch: Mit dem Finger auf eine andere Gruppe zeigen, der Sie nicht angehören und sich dann moralisch überlegen zu fühlen... Nebenbei: Die LG nimmt doch nicht die Autofahrer in die Pflicht. Die Politik soll sich doch ändern. Daher ist es doch kein Widerspruch nach Thailand zu fliegen und mehr co2 raus zu blasen als ein Autofahrer in 2 Jahren. Das ist doch deren Argument.

  • Sie könnten aber schuld sein.

    Dass die LG in diesem konkreten Fall nicht schuldig wurden, macht es ja nicht unwahrscheinlicher, dass eben doch mal irgendwann ein Krankenwagen im Stau feststeckt und deswegen ein Mensch nicht gerettet werden kann.

    • @Suryo:

      "Sie könnten aber schuld sein."

      Prima, lasst uns alles verbieten, was zur Staubildung zum falschen Zeitpunkt beitragen *könnte*.

      Wenn ich richtig verstehe, hieße das, jede Befahrung der betreffenden Straßen mit KFZ wäre zu untersagen.

      Genau genommen, braucht's ja noch nicht mal den Umweg über den Stau: jedes KFZ auf Berliner Straßen *könnte* ja den Tod eines schwächeren Verkehrsteilnehmers direkt verursachen.

      Machen wir uns nichts vor: manche fatalen Unfällen entstehen durch die Verquickung mehrerer Zufälle, die einzeln gesehen unscheinbar sind.

      Um die Zahl der Verkehrstoten zu senken, hilft am meisten, die *häuftigsten* Ursachen zu verhindern. Ich glaube diese Ursachen sind hinlänglich bekannt.

      Geht es überhaupt darum, dass weniger Menschen im Verkehr sterben?

      • @Stephan Herrmann:

        Wenn ein Rettungswagen in einen Stau feststeckt, dann macht sich derjenige, der diesen Stau VORSÄTZLICH (!!!!) herbeigeführt hat, schuldig. Können Sie sich wirklich keine Situation vorstellen, in der das möglich wäre?

        [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

        • @Suryo:

          Das stimmt doch gar nicht. Schuldig macht sich, wer die vorgeschriebene Rettungsgasse nicht freilässt. Darum wird das auch bestraft (theoretisch).

      • @Stephan Herrmann:

        Sie berücksichtigen nicht, dass sehr vieles, was zur Staubildung beiträgt, bereits verboten ist.

        Genauso ist vieles verboten, was den Tod eines schwächeren Verkehrsteilnehmers verursachen könnte.

        Dafür gibt es die StVO und das StGB. Damit nicht das Recht des Stärkeren gilt.

        Dazu zählen auch gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, etwa durch Demonstranten.



        Deshalb sind auch

    • @Suryo:

      Ein LKW überfuhr die Radfahrerin, aber " LG könnte schuldig sein ". Soso - ich fände es viel zielführender, wenn LKWs im Stadtverkehr nichts zu suchen hätten. Dann nämlich gäbe es viele tötliche Unfälle weniger. Und wenn erst der komplette motorisierte Individualverkehr weg ist, lebt die Stadt auf ! Ich muß mich schon manchmal wundern über die Leser / KommentarschreiberInnen der Taz. Ich finde das, was die LG macht, unterm Strich in Ordnung. AutofahrerInnen sind mitschuldig an der Klimakatastrophe - jede/r einzelne, ob sie es sich nun klarmachen oder nicht. Da kann eine Stunde Nachdenkens so verkehrt nicht sein.

      • @Zebulon:

        Auch ich wundere mich manchmal über Kommentare.

        Bei Ihrem fragen ich mich, wo Sie einkaufen wollen, wenn LKWs im Stadtverkehr verboten sind.

        Ihr Supermarkt wird ja nicht mehr beliefert.

      • @Zebulon:

        Wenn es denn zum Nachdenken führte.

        Wird es aber nicht. Schon gar nicht, wenn die in Deutschland eher unbeliebte Hauptstadt Berlin lahmgelegt wird.

  • 6G
    675146 (Profil gelöscht)

    dazu hat es im Grunde kein Gericht gebraucht, logischer Menschenverstand hätte reichen müßen:

    wie hat Albert E. gesagt: Es gibt zwei Dinge, die sind unendlich....

    wenn es wehtun würde, wäre es arg laut....

  • Nuja, die Springer-Presse (und natürlich im Schlepptau der Rest der konservativen Kampfpresse) mit ihren Lügen und ihrer Hetze hat mal wieder ganze Arbeit geleistet (und tut es noch). Ganz im Geiste der Lügen- und Hetzkampagne gegen Rudi Dutschke. Ganz im Geiste der Lügen und Hetzkampagne gegen die Flüchtlinge Anfang der 90er. etc. pp. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis irgend jemand bei den Klebe-Aktionen durchdreht. Aber das ist ja "normal" bei diesen Leuten.



    Viel spannender ist die Frage, warum linksliberale Medien heutzutage vielfach völlig unkritisch bei dem Spiel mitspielen.

  • Wer sich moralich selbst überhöht, braucht sich nicht zu wudern wenn andere ihn daran messen. Auch wenn die juristische Schuld nicht bewiesen werden konnte bleibt die moralische.

  • Nicht "zu spät" sondern "fast vollkommen irrelevant". Wichtig ist und war, dass die Klimakleber die Verletzung von Leib und Leben bei ihren Aktionen billigend in Kauf nehmen und dies ein sehr gutes Beispiel dafür war.

    Die Tatsache, dass im konkreten Fall per Zufall jede Hilfe zu spät kam ist über den konkreten Fall hinaus vollkommen unerheblich.

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Leider falsch und auch keine Entlastung.

    Erstens liegt kein Urteil vor, auf das man sich fürderhin beziehen könnte, sondern die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren eingestellt. Und zweitens ist der Grund dafür derjenige, dass dem armen Opfer ohnehin nicht mehr zu helfen war. Es mangelt daher an der Kausalität.

    Das bedeutet aber nicht, dass nicht in anderen Fällen am Ende ein anderes Ergebnis stehen kann.

    • @47351 (Profil gelöscht):

      Eben. Absurd, dass einige das nicht kapieren.