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Selbstfahrende Fahrzeuge von TeslaEin Weg weg vom Privatauto

Kommentar von Svenja Bergt

In Texas fahren seit Sonntag Tesla-Robotaxis durch die Stadt. Auch hier könnte das für mehr Sicherheit sorgen – und Privatautos überflüssig machen.

Benötigt weder Fah­re­r:in noch Beifahrer:in: Tesla-Robotaxi in Austin, Texas, am 22.6.2025 Foto: Joel Angel Juarez/reuters

R und 19.800 Menschen sind im vergangenen Jahr in der Europäischen Union bei Verkehrsunfällen gestorben. Ein leichter Rückgang zum Vorjahr zwar, aber längst keine Trendwende. Dabei hat sich die EU die Vision Zero als Ziel gesetzt. Null Verkehrstote soll es im Jahr 2050 geben, als Zwischenziel soll bis 2030 die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Schwerverletzten um die Hälfte sinken im Vergleich zu 2018. Klar ist also: Ein paar Verkehrsschilder hier und Tempolimits da werden es nicht lösen. Stattdessen muss sich fundamental etwas ändern.

Der vielversprechendste Weg wäre sicher, den privaten Autoverkehr weitgehend abzuschaffen. Es wäre aber auch der Weg mit der geringsten Akzeptanz. Gut vorstellbar, dass sich militante Au­to­fah­re­r:in­nen in Straßburg und Brüssel vor die Eingänge der EU-Gebäude kleben.

Die Angst vor dem Autoverlust könnte auch daran liegen, dass es in diversen Regionen in Europa und auch in Deutschland praktisch unmöglich ist, ohne Auto mobil zu sein. Autofreier Alltag funktioniert in Innenstädten in der Regel super, in einer Gemeinde ohne öffentlichen Nahverkehr und -versorgung aber nicht wirklich. Ein Viertel der Deutschen hat laut einer Datenauswertung von Greenpeace sehr schlechten Zugang zu Bus und Bahn.

Deshalb ist das Projekt, das der E-Auto-Hersteller Tesla nun im texanischen Austin gestartet hat, auch in Deutschland relevant. In Austin fahren seit Sonntag Tesla-Robotaxis durch die Stadt. Das Unternehmen ist nicht der erste Anbieter, Waymo etwa ist schon länger unterwegs, und auch in Deutschland gibt es bereits entsprechende Versuche.

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Warum sollten selbstfahrende Autos, wenn die Technik reif ist, nicht auch dort eingesetzt werden, wo hierzulande Busse und Fah­re­r:in­nen fehlen? Von einigen spektakulären Unfällen abgesehen, die medial natürlich prominent verbreitet werden, scheinen die selbstfahrenden Pkws bislang recht sicher unterwegs zu sein.

Natürlich werden sie nicht alle Probleme lösen. Aber vielleicht können sie eine Hilfe sein auf dem Weg, das eigene Auto immer überflüssiger zu machen.

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Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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37 Kommentare

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  • Selbstfahrende "Autos", ein Schritt weiter gedacht



    1) Parkplätze in Innenstädten werden überflüssig, weil man kein eigenes Auto mehr fährt.



    2) Alte Menschen werden wieder mobiler, weil sie sich einfach ein solches Auto rufen können, wo sie sonst selbst gar keines mehr fahren könnten.



    3) Es benötigt keine Bushaltestellen mehr, weil die Fahrzeuge ohnehin bis vor die Haustüre fahren.



    4) Statt 49,3 Millionen PKW fahren nur noch rund 8 Millionen selbstfahrende Autos. Diese werden dann rund um die Uhr genutzt, während private PKW oft nur eine zeitliche Nutzung von 1-2% hatten.



    5) Da 90% weniger Autos produziert werden, wäre der CO2 Fußabdruck der Autoproduktion extrem kleiner.



    6) Man darf auch mal ein Bier mehr haben, das Auto kennt ja den Weg Heim.



    7) Der Staat spart viele Milliarden an Infrastrukturen, der Verkehr wird viel besser regelbar.

    Es wird eine Restmenge an individuellen Fahrzeugen ( Motorrad, Wohnmobil,...) bleiben, aber das ist ja auch völlig ok.



    Ich freue mich auf die Zeit, wo ich mein Auto aufgeben könnte, weil mich immer eines abholt, wenn und wann ich es will.

  • "Warum sollten selbstfahrende Autos, wenn die Technik reif ist, nicht auch dort eingesetzt werden, wo hierzulande Busse und Fah­re­r:in­nen fehlen?"

    Na ja, Tesla und die Anderen starten ja nicht umsonst in Städten. Weil dort die Dichte potentieller Kunden sehr hoch ist. Die Firmen wollen ja Geld verdienen. Das also eine Firma auf die Idee kommt, in dünn besiedelten Gegenden solche Dinger zu stationieren, ist eher unwahrscheinlich.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das liegt aber daran, dass in der Stadt die Menschen häufiger kein eigenes Auto haben. Daher nutzen sie Taxis mehr. Auf dem Land haben die meisten ein Auto. Da wird das Taxi nur in Ausnahmefällen genutzt, da das eigene Auto eh bezahlt ist. Die dünn besiedelten Gebiete kommen später. Wir haben seit ca. einem Jahr auch erst ein Carsharinganbieter in unserer Kleinstadt mit 9.000 Einwohner. Die Großstdat 30 km weg, hat das bereits seit zehn (evtl. auch mehr) Jahren.

  • Ob Tesla der richtige Aufhänger für den Artikel ist, bezweifle ich. Richtig ist aber, dass diese den Besitz eines eigenen Autos überflüssig machen können. Zumindest der Zweitwagen. Ansonsten ist mir der Artikel aber zu wenig revolutionär und denkt nicht weiter:

    Auf einmal können auch Kinder Auto fahren. Auto bestellen, Kind zur Schule schicken. Eltern entlastet. Verkehr belastet, wenn die Eltern das Kind ansonsten nicht fahren. Interessanter ist aber noch die Autobahn. Der Abstand kann in solchen Systemen auf wenige (Zenti-)Meter begrenzt werden, da man keinen Reaktionssekunde braucht - unter Umständen können die Autos sogar "andocken". Das senkt den Luftwiderstand und man ist bei einem "individuellen Zug". Die Autos können, wenn man sie nicht braucht, wo ganz anders parken. Belastet den Verkehr - entlastet den Parkraum in den Städten. Es gibt soviel Für und Wider. Liebe taz nehmt euch doch mal Zeit und schreibt einen langen Artikel über Vor- und Nachteile.

  • Der Traum vom total sichereren und am besten auch noch bezahlbaren Fahren ohne eigenes Auto hängt ab von einer Eingliederung des gesamten Verkehr in ein Leitungsnetz. Da sind wir noch ein paar Jahrzehnte von entfernt.

  • Warum sollten selbstfahrende Autos, wenn die Technik reif ist, nicht auch dort eingesetzt werden, wo hierzulande Busse und Fah­re­r:in­nen fehlen?



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    Ja, "WENN"! Doch ist die Technik reif?



    Gerade im Ballungsraum, im gemischten Betrieb in einer Stadt, muss mMn. "die Technik" noch viel "nachreifen"! Teslas "Auto-Pilot" war, & ist vielleicht noch, eine Mogelpackung! Autonome Fahrzeuge sind immer noch im Test!



    Btw. In U-SA ist das Haftungsrecht umgedreht zu Europa!



    Da darf eine Firma "fast" machen, was sie will & wenns knallt, muss DIE vielleicht zahlen, wird ein "Produkt" vielleicht verboten, gibt es einen "gesunden Konkurs", wie beim "Betäubungsmittelproblem"! :-(



    In Europa muss ein Hersteller, Betreiber "vorher nachweisen", dass sein Produkt sicher ist!"



    Das bei PKW's bei denen der TÜV, usw. bei der HU nicht einmal die Elektronik selbstständig überprüfen kann, das KBA sich auf "Hersteller Angaben" verlassen muss?



    Ich halte das o.a. für keine "gute Idee!" :-(

  • Gerade für ältere Menschen auf dem Land wäre diese Art der Fortbewegung ein Segen, wenn sie erschwinglich wäre.

    In unserem Dorf wurde die Postfiliale trotz steigender Einwohnerzahl geschlossen. Eine Packstation wird es nicht geben. Nicht ausgelieferte Pakete oder Einschreiben müssen in einer 10 km (!) entfernten Filiale abgeholt werden.

    Fachärzte sind in einer 20 km entfernten Stadt erreichbar. Eine Taxifahrt kostet rund 50 Euro one way. Reguläre Busse fahren sonntags nicht und wochentags nur alle ein bis zwei Stunden.

    Deshalb fahren Menschen hier Auto, die das eigentlich gar nicht mehr können. Es ist aber eben vielfach alternativlos, weil schon der Weg zur Haltestelle für viele zu weit ist.

    • @undefined_user:

      Die Frage ist, um wieviel so eine Fahrt billiger wäre als eine Taxifahrt.

  • Die Hoffnung trügt. Damit das Angebot selbstfahrender Autos attraktiv wird, müssen die Autos schnell verfügbar sein, d. h. binnen fünf Minuten. Für die Unternehmen wäre es am günstigsten die Autos ständig fahren zu lassen. Sie sausen wie Bienenschwärme durch die Straßen ohne Unterbrechung und sind dann direkt beim Kunden. Der nächste Schritt wäre dann für reine Autostraßen zu lobbyieren. Sicherer für die Fußgänger, weil sie dann nicht mehr stören und viel schneller. Und am Ende haben wir (wieder) reine Autostädte mit noch mehr Schnellstraßen. Ich hoffe, dass dies nicht passiert. Selbstfahrende Autos helfen aber nicht bei der Verkehrswende. Dafür benötigen wir weniger Autos, nicht andere.

    • @Leon Kaz:

      In einer Stadt mit ca. 10.000 Einwohnern sind Sie von der Ortsmitte in 5 Minuten an jeder anderen Stelle. Das wäre kein Problem. Problematischer wäre eher, wenn alle pendeln wollen. Wobei ein Fahrzeug vermutlich drei (vielleicht auch mehr) Pendler (einzeln) zur Arbeit bringen kann - es fangen ja nicht alle gleichzeitig zu arbeiten an. Bislang braucht man dafür drei Fahrzeuge.

  • Liebe Svenja. Warum verarbeitest du diese PR-Aktion von Tesla einfach so?

    Ich erwarte von einem Medium wie der TAZ, dass Sie sich objektiv mit dem komplexen Thema umgehen, und nicht einfach die Werbung und Argumenten von Herstellern wiedergeben.

    Meine Meinung dazu ist ebenso komplex:



    "Wrong turn ahead – Why Autonomous Vehicles are a terrible idea"



    www.linkedin.com/p...rrible-idea-irons-

  • ... aha, also sollen Robo-Taxis plötzlich die Lösung dafür sein, dass man in Dtl. und anderswo seit Jahrzehnten den öffentlichen Nahverkehr zurückgebaut und totgespart hat. Was für ein Widersinn.



    Wir brauchen weniger Autos auf den Straßen, egal, wie sie angetrieben werden und wer hinter'm Lenkrad sitzt. Und wir benötigen einen Rückbau der automobilen Infrastruktur. Also weniger Straßenraum für Autos.



    Die einzigen, die wirklich davon profitieren werden, sind die Hersteller der Autos und diejenigen, die die digitale Technik zur Verfügung stellen.

    • @Favier:

      Man könnte auch die Straße dem Personenverkehr und den Schwerverkehr der Schiene geben.

  • Ich hoffe das Tesla "Robo"Taxi hat dann auch ne AHK. Ich bin 3x die Woche im Baumarkt oder auf der Deponie. Ich fahre ein 17Jahre altes "Baustellenfahrzeug" und transportiere damit auch gelegentlich meine Kinder von A nach B.



    Ob nun Taxi oder "Robo"Taxi.... in meiner Realität ist das völlig Weltfremd.



    Zusätzlich geht es den Elon einen sch..ß an wann ich, wo hinfahre.

    Digitalisierung heißt in erster Linie nicht "Robo"/Flugtaxis, sondern flüssiges Internet im ländlichen Bereich....

  • Gibt es bei der TAZ eigentlich auch Leute, die nicht Single sind und nicht in der Großstadtblase leben?



    Die z.B einen Wocheneinkauf für eine sechsköpfige Familie machen müssen?



    Da erledigt sich das ziemlich schnell mit autofrei.

  • Um mal den Herrn Lagerfeld zu mis-zitieren: Wer in sowas einsteigt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Wir müssen hier in Europa nicht wirklich jeden Schwachsinn der Amis nachahmen. Besonders nicht, wenn die Firma Tesla und ihr rechtsradikaler Chef Musk davon profitieren.



    Und wenn man die Quote der Unfälle dieser Karren mal hochrechnet auf tausende die dann unterwegs wären. Plötzlich ist die Idee wohl nicht mehr so toll, oder?

  • Zero Verkehrstote wird sich nur mit Zero Verkehr erreichen lassen, denn sobald sich der Mensch mit einer relativen Geschwindigkeit zur Erde fortbewegt, kann und wird dabei unweigerlich immer wieder etwas schiefgehen. Es sterben auch Leute durchs Stolpern beim zu Fuß gehen. Auch das sind Verkehrstote.

    • @Juleischka :

      Sie können auch stehend von einem Ast erschlagen werden.

  • Ein paar spektakuläre Unfälle. Mit den paar Fahrzeugen die auf definierten Wegen unterweges waren.



    Was ist erst los wenn tausende auf undefinierten Wegen unterwegs waren.

  • Völlig weltfremd.



    Da fährt mich das Robotaxi mit Motorsäge auf den Acker. Dann lade ich einen halben Ster Holz in den Kofferraum.



    Und wer reinigt das Fahrzeug danach. Bei meiner Karre ist es mir egal.

    • @J. G.:

      Nur weil nicht jeder Anwendungsfall passt, heißt das nicht, dass die Idee nicht funktioniert. Gegen E-Autos wurde auch eingewandt: den Traktor kann man nicht elektrifizieren. Kann man einfach mal Schritt für Schritt gehen?

      • @Strolch:

        Ein Auto ist ein Transportmittel sonst nichts und muss für alles taugen.



        Ich brauche keine Hightechmüll.



        Wenn ich keine Lust habe zu fahren nehme ich die Bahn.

        • @J. G.:

          Dann verstehe ich die Lupos & Co. auf unserer Straße nicht. Da bekommen Sie nicht mal ein Billyregal transportiert. Trotzdem kaufen die Leute diese kleinen Autos. Ich fahre doch nicht mit einem Pickup rum, wenn der 1x in drei Jahren praktisch wäre.

  • Vielleicht ist das Versprechen des Konjunktiv, man könne auf Recherche und Abwägungen verzichten. Einfach mal machen, heißt dass in der aktuellen Politik. Selbstfahrende Autos werden nicht einfach so für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen, den Personalmangel lindern und Privatautos ersetzen. Eine fundamentale Verkehrswende werden sie auf absehbare Zeit nicht herbeiführen. Ganz im Gegenteil, werden sie alte und neu Probleme verstärken:

    Autonome Fahrzeuge werden wie E-Fahrzeuge, Carsharing und Mietfahrzeuge zu einer Zunahme und Verdichtung der Verkehre führen und so den Verkehrskollaps vorantreiben.

    Autonome Fahrzeuge sind in Wirklichkeit vernetzte Fahrzeuge und können somit ein weiterer Baustein in der stetigen wachsenden Gefahr digitaler Überwachung sein.

    Eine Umstellung auf mehr autonome Fahrzeuge führt nicht nur zu steigenden Ressourcenbedarf, sie würden auch den bereits enormen Stromverbrauch digitaler Infrastruktur beitragen.

    Eine fundamentale Verkehrswende kann es nur mit weniger Mobilität geben.

  • Nahezu alle Medien sind sich einig, dass Tesla in diesem Metier sowohl Waymo als auch VW und chinesischen Herstellern inzwischen weit hinterherhinkt. Und das, obwohl man vor 10 Jahren mit Vorsprung gestartet war.

  • Es ist sehr interessant hier einen Artikel zu lesen, der Tesla so völlig unabhängig von Musk bewirbt.



    Er schien in der Leserschaft der taz ein gewisser Grundkonsens zu herrschen, dass Musk durch seine Zerstörung der Demokratie und lebensrettender Hilfsmaßnahmen weltweit, nicht gerade der Held vom Erdbeerfeld ist.



    Das Produktplacement an dieser Stelle ist mehr als irritierend!

  • Autonomer Taxibus?



    Automatisierung als nächster Schritt zu einem schon bestehenden Konzept mit möglichen Varianten und mit einem Blick auf Gemeinnützigkeit sowie Klima- und Umweltschutz:



    www.vku-online.de/...hrangebote/taxibus

  • Was Tesla da angekündigt hat ist im vielfacher Weise irrelevant.



    Zum einen, weil nur "wohlgesonnene" Influencer als "Kunden" zugelassen werden, zum anderen, weil andere Firmen deutlich weiter sind (Waymo).



    Tesla setzt (vermutlich aus Kostengründen) allein auf Kameras, während andere sich mit dem Mix aus Radar, Lidar und Kameras besser fühlen.



    In Deutschland fehlt es zudem an juristischen Präzedenzfällen, es muss eben erst etwas passieren.



    Ob die Gerichte dann einem minderwertigen technischen Ansatz folgen werden ? Ich denke nicht.



    Ich war 27 Jahre in der IT einer Autofirma, zuletzt auch mit diesen Themen betraut.



    Mein Rat an die Redakteurin: Schreiben Sie bitte weiter. Bitte auch gerne über das Potential autonomer Fahrzeuge in strukturschwachen Regionen.



    Aber hängen Sie das NICHT an einer billigen Werbe-Meldung von Tesla auf.



    Tesla ist in dem Bereich längst abgehängt.

  • Nein zum Ersten:



    Natuerlich sitzt jemand im Auto. Kein Fahrer – offiziell. Sondern eine Person auf dem Beifahrersitz. Die im Notfall eingreifen kann. Plus: Ein Teleoperator, der das Fahrzeug aus der Ferne ueberwacht und ggf. uebernimmt. Nennt man das Robo Taxi? Oder ist das einfach ein verkleidetes Level-2-Fahrzeug mit PR-Schminke? Zumal Musk ja in einem Tesla Financial Call angekuendigt hat, dass man im Juni "unsupervised" Robotaxis auf die Strasse bringen wird. Also ohne Sicherheitsfahrer und Co. - Hat nicht wirklich geklappt!



    www.metacheles.de/...ch-austin-analyse/

    Nein zum zweiten:



    youtu.be/040ejWnFkj0

  • Diese „autonom“ fahrenden Taxis könnten vielleicht, wenn sie noch 250-1000% sicherer würden, Uber-, Taxi- oder Busfahr*er*Innen ersetzen, aber was bringt das den (Stadt-) Gesellschaften?



    Taxis etc. sind eher selten in schwere Unfälle verwickelt, weil die Fahr*er* Innen zurückhaltend fahren, um die Anstellung zu behalten, autonome Taxis bedeuten also in erster Linie weniger Jobs für Fahr*er* Innen … na toll!?

    • @Jan Henningsen:

      Taxis etc. sind eher selten in schwere Unfälle verwickelt, weil die Fahr*er* Innen zurückhaltend fahren,

      Sind Sie schon mal Taxi gefahren? Das Gegenteil ist der Fall. Die machen wenige Unfälle, weil sie über sehr viel Erfahrung verfügen.

  • Also wenn ich mal als Vergleichspreis ein Ruftaxi (alte Dieselkarre mit unterbezahltem Fahrer) für 10km bis zur Arbeit für 23,15€ rechne, da kann ich mir dann nicht vorstellen, dass der Tesla* günstiger wäre. Vergleichspreis pro km wäre in dem Fall ja 2,32€/km bei willkürlicher Auswahl aus einer ADAC Tabelle nach km-Kosten ein "AMG GT S E PERFORMANCE Coupé Premium MATIC SPEEDSHIFT MCT G" (ein ökologisch wirtschaftlicher Schwachsinn).



    "Normale" Autos liegen da bei um die 0,60€/km bei älteren Gebrauchten eher weniger das wäre dann der Punkt ab dem es sich lohnen könnte.



    Weiterhin sollten dann auch Kleintransporter buchbar sein, wenn man mal transportieren muss, denn von der Größe her gibt sich das nicht viel mit den Monsterautos a la Tesla.

    *) gab es kein etwas antifaschistischeres Auto als Beispiel?

    • @Axel Schäfer:

      da kann ich mir dann nicht vorstellen, dass der Tesla* günstiger wäre.

      Schreibfehler? Natürlich wäre da nahezu jedes Auto günstiger. Bei 100.000 km (realistisch dürften eher 250.000 sein). Wären das ja bereits Gesamtkosten von EUR 232.000. Abzüglich 50.000 für die Anschaffung des Auto, verbleiben 182.000 für den Betrieb.

  • Am Ende ist es doch eine Preis- und Verfügbarkeitsfrage. Wenn das Robotaxi jederzeit vor der Haustür steht und die 20.000 bis 40.000 KN / Jahr zielunabhängig günstiger sind als ein Privatauto, warum nicht.

    Für die Frage der Verkehrssicherheit dürfte es jedoch vollkommen unerheblich sein, ob ich mir ein Auto mit Autopilot kaufe, lease oder zeitweise leihe.

  • So leicht wird das Roboterauto nicht die Welt umkrempeln. Dazu gibt es immernoch zu viele Menschen der ersten Welt, die ihr Auto als Statussymbol ansehen.

    Denn warum soll man ein Auto kaufen für sehr viel Geld, das a) die Verkehrsregeln einhält und b) man es selbst nicht mehr steuern muss? Das widerstrebt, Kontrolle über sein Objekt zu haben. Das ist kein Kaufargument.

    Das wird auch in den USA sein, einem Land, in der sogar in manchen Großstädten (z.B. Arlington) kein einziger Linienbus, Straßenbahn oder Ubahn unterwegs ist.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Der Großteil der Bürger kauft kein Auto für "sehr viel Geld" um es als Statussymbol zu besitzen, sondern einen PKW in vernünftiger Preisklasse um den Bedarf zu decken der vorhanden ist. Dies betrifft aber eben allzu häufig auch Großstadtbewohner, die zwar von und zur Arbeit die Öffis nutzen, an den Wochenenden oder zu bestimmten Anlässen trotzdem ein eigenes Auto benötigen.

  • Interessante Wortwahl, oder sollte man Framing sagen, wenn man Menschen, die sich das Auto nicht wegnehmen lassen wollen, als militant bezeichnet werden, während sonst selbst gewalttätige Demonstranten als Aktivisten bezeichnet werden