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Sollen möglichst wenig Bargeld haben: Geflüchtete im bayrischen Zirndorf Foto: Daniel Löb/dpa

Leistungen für AsylbewerberKein Cash für die Unerwünschten

Bayern rühmt sich, die Bezahlkarte besonders restriktiv umzusetzen. Bald könnten die Behörden Geflüchteten bundesweit das Leben so schwer machen.

M artina Unger hat zwei Sorten Tee gekocht und Gebäck aufgetischt, als Mbuyi Tshibola und Makengo Luzolo den Hügel hoch zum Kloster Schlehdorf kommen. Dort unten, gleich in der Mitte des Dorfes, ist ihre Flüchtlingsunterkunft, ein alter, heruntergekommener Bauernhof. Tshibola und Luzolo, die eigentlich anders heißen, sind Asylbewerber, sie kommen aus der Demokratischen Republik Kongo und leben seit zwei Jahren in Schlehdorf. Martina Unger nennen sie „unsere Mama“, auch wenn die das Kompliment nicht ganz so gerne hört.

Die Sozialpädagogin hat viele Jahre in München hauptberuflich mit Flüchtlingen gearbeitet. Inzwischen ist sie im Ruhestand, hat sich hier im Kloster eingemietet und kümmert sich ehrenamtlich aber weiterhin um Flüchtlinge. Im Sommer ist es oft der beschauliche Garten des Klosters, der Unger als Besprechungszimmer dient. Hier, im Schatten eines Baumes, trifft sie sich mit Flüchtlingen wie Tshibola und Luzolo, die in der Gemeinde untergebracht sind. Unger berät sie dann beispielsweise beim Umgang mit Behörden. Dieser Tage ist es vor allem ein Thema, das die Flüchtlinge beschäftigt: die neue Bezahlkarte.

Nach einer dreimonatigen Pilotphase in den Landkreisen Traunstein, Fürstenfeldbruck, Günzburg und der Stadt Straubing ist die Karte seit Juni in allen 96 Landkreisen und kreisfreien Städten Bayerns flächendeckend eingeführt. Alle Asyl­be­wer­be­r*in­nen sowie Geduldete in den ersten 36 Monaten in Deutschland bekommen ihre Geldleistungen seitdem nicht mehr bar ausgezahlt oder auf ein Konto überwiesen, sondern auf eine spezielle Karte gesendet. Die funktioniert wie eine reguläre Debitkarte einer Bank – allerdings eine mit zahlreichen Einschränkungen. Transaktionen ins Ausland etwa sind mit den Karten gar nicht möglich, Überweisungen im Inland müssen die Behörden freigegeben. Im Internet und bei Glücksspielanbietern lässt sich nicht zahlen. Auch geografische Einschränkungen sind möglich. Und für Bargeldabhebungen gilt eine Grenze von 50 Euro im Monat.

„Schneller und härter“ als in den anderen Ländern werde die bayerische Karte kommen, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Februar angekündigt. Zumindest bei der Geschwindkeit hat er recht. Rund 46.000 Karten waren Ende Juli in Bayern im Umlauf. Das Kartenmodell, das die übrigen Bundesländer großenteils gemeinsam planen, steckt aktuell noch in Vergabeverfahren, auch wenn in manchen Ländern erste Versuche bereits laufen. Erst im Herbst ist mit der flächendeckenden Einführung zu rechnen.

Ob das bayerische Modell aber tatsächlich „härter“ ist als das, was die anderen Länder vorhaben, ist fraglich. Im Verlauf des Frühjahrs haben sich die Vorstellungen von Söder und den anderen Ministerpräsidenten angenähert, sodass deren Pläne dem System in Bayern inzwischen zum Verwechseln ähnlich sind. In bayerischen Gemeinden wie Schlehdorf lässt sich deshalb schon jetzt besichtigen, was Asyl­be­wer­be­r*in­nen bald auch anderswo neue Probleme machen dürfte.

Die Apotheke und der Bäcker nehmen die Karte nicht

Schneller und härter als anderswo werde die bayerische Karte kommen, so Markus Söder

Im Klostergarten fasst Tshibola, der mit seiner Frau und drei Söhnen in Schlehdorf lebt, das so zusammen: „Wir haben Schwierigkeiten mit dieser Karte.“ Und erzählt gleich ein Beispiel: Vor zwei Wochen habe sein mittlerer Sohn plötzlich einen schlimmen Husten bekommen. In Schlehdorf gibt es keine Apotheke. Also sei er mit dem Bus in das fünf Kilometer entfernte Kochel gefahren und dort in die Apotheke gegangen, um Hustensaft zu kaufen. Aber der Apotheker habe ihn sofort weitergeschickt: Die Bezahlkarte funktioniere bei ihm nicht. „Mein Sohn hat dann die ganze Nacht durchgehustet.“ Erst am nächsten Tag konnte der Kinderarzt in Murnau helfen.

Oder die Sache mit den Muffins. Der Kindergarten, den Tshibolas älterer Sohn besucht, hat gerade ein Sommerfest veranstaltet. Jeder sollte etwas mitbringen. Tshibolas Frau hat beim Bäcker in Kochel Muffins für 45 Euro bestellt. Er sollte das Gebäck dann abholen – und machte dieselbe Erfahrung: „Bezahlkarte? Nehmen wir nicht.“ Tshibola hatte nur noch 20 Euro Bargeld. Wäre nicht zufällig eine Nachbarin aus Schlehdorf vorbeigekommen und hätte ihm das fehlende Geld geliehen, wäre die Familie bei dem Fest mit leeren Händen dagestanden.

Die Bezahlkarte in Bayern basiert auf dem bekannten Mastercard-System. In einem Infobrief zur Karte schreibt das bayerische Innenministerium dann auch: „Mit der Bezahlkarte kann in allen Geschäften, in denen Mastercard akzeptiert wird, bezahlt werden.“ Doch genau da liegt das Problem – wie je­de*r weiß, der oder die schon einmal versucht hat mit einer Kredit- oder Debitkarte das Eis am Kiosk zu bezahlen. Das verweigern kleinere Geschäfte oft, weil ihnen die Transaktionsgebühren zu hoch sind oder ihnen die Miete für ein Bezahlterminal zu teuer ist.

Nachfrage beim bayerischen Innenministerium: Ist man sich dort bewusst, dass die Einkaufsmöglichkeiten durch die Karte stark begrenzt werden, sie teilweise in Läden gar nicht akzeptiert wird? „Heutzutage lässt sich fast überall mit Karte zahlen“, antwortet eine Ministeriumssprecherin, „und die Verbreitung wird weiter zunehmen.“ Und für den Einkauf in Geschäften, die keine Karte akzeptierten, gebe es ja schließlich die 50 Euro Bargeld, die ein Erwachsener maximal abheben kann.

50 Euro – das reicht für die Muffinbestellung fürs Sommerfest. Das reicht auch für einen Hustensaft. Für beides wird es eng. Und wenn es aufgebraucht ist, lassen sich Gebrauchtsachen auf dem Flohmarkt genauso wenig kaufen wie eine Portion Pommes für die Kinder im Freibad. Das Bargeldlimit ist deshalb eine der zentralen Stellschrauben für die Bezahlkarten. Je niedriger das Limit, desto höher die Hürden, vor denen die Geflüchteten stehen.

Das Kloster Schlehdorf aus der Luft Foto: Martin Moxter/imago

Obergrenze: 50 Euro

Während in Bayern schnell klar war, dass die Obergrenze bei nur 50 Euro liegen sollte, gab es in anderen Landesregierungen Streit. Insbesondere die Grünen, von denen viele die Karten am liebsten ganz verhindert hätten, setzten sich dabei für eine möglichst hohe Obergrenze ein.

Am Ende mussten sie sich jedoch geschlagen geben: Die Mi­nis­ter­prä­si­den­t*in­nen einigten sich im Juni auf ein Limit von 50 Euro wie in Bayern. Mit nur 10 bis 25 Euro Bargeld für jedes Kind dürften die Regelungen am Ende sogar schärfer ausfallen als in Bayern, wo auch Minderjährigen 50 Euro Bargeld zustehen. Nur Thüringen, Rheinland-Pfalz und Bremen planen zumindest etwas mehr Spielraum ein.

Bargeld ist auch deshalb für Asyl­be­wer­be­r*in­nen so wichtig, weil die Gemeinschaftsunterkünfte, in denen viele von ihnen leben, oft abgeschieden liegen. Schlehdorf etwa ist eine kleine Gemeinde im äußersten Süden der Republik, gut 1.200 Menschen leben hier am Kochelsee. An Ruhe und Idylle fehlt es hier nicht, an Infrastruktur schon eher. Hin und wieder kommt ein Bus vorbei. Einkaufsmöglichkeiten findet man hier so gut wie keine. Es gibt einen kleinen Dorfladen, der allerdings keine Kreditkarte und damit auch die Bezahlkarte nicht akzeptiert. Der Hofladen des Klosterguts nimmt die Karte zwar, das dortige Bio­sortiment ist jedoch für die Asylbewerberinnen und Asylbewerber viel zu teuer.

So können die Flüchtlinge vor Ort de facto nicht mehr einkaufen, sondern müssen in den Supermarkt nach Kochel. Das Problem, so erzählen Luzolo und Tshibola: Der ist auch nicht gerade günstig und das Sortiment bei vielen Produkten klein. Bisher sind sie daher oft in das zwölf Kilometer entfernte Murnau gefahren, um etwa Windeln und Babybrei zu kaufen. Doch auch diese Möglichkeit fällt nun erst mal aus. Denn die Gültigkeit der Bezahlkarte ist aktuell auf den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beschränkt, und Murnau liegt schon im Nachbarkreis Garmisch-Partenkirchen. Ab und zu mal wie früher bei afrikanischen Läden in München einzukaufen geht deshalb fürs Erste auch nicht mehr.

Nun sind dies jedoch Einschränkungen, die selbst Söders „harte“ Bezahlkarte gar nicht vorsieht, zumindest nicht für Flüchtlinge, die schon so lange in Deutschland sind wie Luzolo und Tshibola. Denn die Gültigkeit der Karte auf den jeweiligen Landkreis einschränken darf das Landrats­amt nur im Fall residenzpflichtiger Asylbewerber, die den Kreis ohnehin nicht verlassen dürfen. Diese Residenzpflicht gilt in der Regel aber nur in den ersten drei Monaten des Aufenthalts oder so lange, wie die Asyl­be­wer­be­r*in­nen in Erstaufnahmeeinrichtungen wohnen.

Landratsamt ist zufrieden

Dezentral auf dem Land untergebrachte Flüchtlinge, wie jene 21 in Schlehdorf, sind meist schon viel länger im Land und von dieser Vorgabe deshalb nicht betroffen. Zudem sollte das Bargeldlimit für Familien mit Kindern erhöht werden, unabhängig vom Alter sollten je­dem und je­der 50 Euro bar zustehen. In Bad Tölz-Wolfratshausen werden derzeit aber nur Erwachsene berücksichtigt.

Wieso ist das in Bad Tölz-Wolfratshausen so? Im Landratsamt versteht man die Aufregung nicht. Im Prinzip gelte das ja schon, man habe nur im Sinne einer zügigen Ausgabe der Karten darauf verzichtet, in jedem Fall zu prüfen, ob Residenzpflicht bestehe und wie viele Kinder eine Familie habe. Sobald die Betroffenen das nächste Mal in der Behörde vorsprächen, könnten die Karten umgestellt werden.Man habe sich ohnehin dafür entschieden, dass die Leistungsempfängerinnen und -empfänger mindestens einmal monatlich ins Amt kommen müssen, um die Karte aufzuladen. So stelle man einen kontinuierlichen Kontakt mit den Menschen sicher. Für Tshibola und Luzolo bedeutet dies künftig regelmäßig zusätzliche Fahrten ins eine Stunde entfernte Bad Tölz.

Insgesamt ist man im Landratsamt zufrieden. Die Einführung der Bezahlkarte sei reibungslos verlaufen, heißt es. Nur einmal habe es Schwierigkeiten gegeben, als eine Karte wegen einer falsch eingegebenen PIN eingezogen wurde. Ähnlich beurteilt Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) die bayernweite Situation. Und eine Sprecherin des Landesinnenministeriums teilt mit „Das bayerische Bezahlkartensystem funktioniert und erfüllt seinen Zweck der Reduzierung des zur Verfügung stehenden Bargelds gut.“

Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisationen sehen die Karte ganz anders. Die rechtspolitische Sprecherin von Pro Asyl, Wiebke Judith, spricht von einem „Diskriminierungsinstrument“, das massiv in das Privatleben der Geflüchteten eingreife und ihnen „hohe Hürden“ in den Weg stelle. Ihr Ziel sei es, Geflüchtete gezielt davon abzuhalten, nach Deutschland zu kommen. Das sei aber „Quatsch“, so Judith. „Niemand, der vor Folter oder Krieg fliehen muss, lässt sich davon abschrecken.“ Und Katharina Grote vom bayrischen Flüchtlingsrat sagt: „Das ist nur rechtspopulistische Symbolpolitik, die die Leute gängelt und diskriminiert.“

Die Karte ist ein Diskriminierungs­instrument

Wiebke Judith, rechtspolitische Sprecherin von Pro Asyl

Tatsächlich geben sich die Für­spre­che­r*in­nen der Karten eine große Mühe, den Eindruck zu zertreuen, sie wollten Flüchtlinge durch möglichst schlechte Lebensbedingungen abschrecken. Sie argumentieren, dass viele nur aus finanziellen Gründen nach Deutschland kommen – durch Bezahlkarten lasse sich das verhindern. Denn Bargeld, so die Begründung, sei ein sogenannter Pull-Faktor für irreguläre Migration.

Widerlegte Pull-Faktoren-Theorie

Kri­ti­ke­r*in­nen dagegen halten die Theorie von Pull-Faktoren, die Geflüchtete anziehen, für längst wissenschaftlich widerlegt. Niemand begebe sich auf die oftmals lebensgefährliche Flucht, nur weil andernorts staatliche Leistungen winken, die dort gerade reichen, um das Existenzminimum zu decken. Sie berufen sich dabei nicht nur auf For­sche­r*in­nen an Universitäten, sondern auch auf eine Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) von 2013. Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags stellte 2020 fest, die These von Pullfaktoren sei grob vereinfachend, „vielfach empirisch widerlegt“ und nicht geeignet, „die wechselhafte Dynamik des Migrationsgeschehens zu verstehen“.

„Moralischen Kompass verloren“: Markus Söder (CSU) Foto: Sven Hoppe/doa

Auf einer ähnlich wackeligen Basis steht die Behauptung der Befürworter*innen, dass Asyl­be­wer­be­r*in­nen das Geld, das sie erhalten, nicht wie vorgesehen nutzten. Statt es für sich selbst auszugeben, schickten sie es ins Ausland, womöglich gar um Schulden bei den Schleppern zu bezahlen, die sie hergebracht haben, oder um andere Menschen herzuholen. Dagegen spricht, dass die Leistungen für Asyl­be­wer­be­r*in­nen so knapp bemessen sind, dass kaum etwas übrig bleibt, wenn die Lebenshaltungskosten bezahlt sind. 460 Euro monatlich bekommt eine alleinstehende Asyl­be­wer­be­r*in für die ersten drei Jahre in Deutschland. Das ist noch einmal deutlich weniger als das Bürgergeld, das derzeit bei monatlich 536 Euro für eine Einzelperson liegt.

Dazu kommt, dass es schlicht keine belastbaren Zahlen dazu gibt, wie viel Geld von Asyl­be­wer­be­r*in­nen ins Ausland überwiesen wird. Auf Nachfrage der taz beruft sich das bayerische Innenministerium auf eine Schätzung der Weltbank, wonach 17 Milliarden Dollar ins Ausland „rücküberwiesen“ würden. Welcher Anteil dieser Summe von Asylbewerbern stamme, wisse man zwar nicht, es sei aber davon auszugehen, dass es sich um „Rücküberweisungen in nicht unwesentlicher Höhe“ handele. Außerdem zitiert man einen Artikel des Focus, der sich auf die Bundesbank bezieht und für 2022 Überweisungen von 407 Millionen Euro nach Syrien, 162 Millionen Euro nach Afghanistan und 120 Millionen Euro in den Irak anführt. Summen, die der Zeitschrift zufolge „mit hoher Wahrscheinlichkeit aus So­zialleistungen für Flüchtlinge“ stammten.

Makongo Luzolo und Mbuyi Tshibola im Klostergarten gelingt es nicht, die Behauptung der gigantischen Geldströme in die Herkunftsländer mit ihrer Lebensrealität gedanklich in Einklang zu bringen. Tshibola würde seinen Eltern im Kongo eigentlich gern hin und wieder einen kleinen Betrag zur Unterstützung überweisen. Doch mit den Sozialleistungen komme seine eigene Familie in Deutschland selbst gerade so über die Runden.

Luzolo findet die Vorstellung besonders absurd, mit dem Geld könnten weitere Schleuser bezahlt werden. Er habe damals sein Haus und seinen kleinen Supermarkt verkauft, um die eigene Flucht zu finanzieren. 13.000 US-Dollar habe er einem Schleuser dafür bezahlt, dass der ihn und seine Frau nach Belarus brachte. Dort musste das Paar jedoch feststellen, dass es falschen Versprechungen aufgesessen war, und floh weiter nach Lettland, wo es für ein Jahr und acht Monate inhaftiert wurde. Aus der Haft entlassen, verkaufte Luzolo das Letzte, was sie hatten: sein Handy und den Schmuck seiner Frau, um einen weiteren Schleuser dafür zu bezahlen, dass er sie nach Deutschland brachte. Luzolo ist sich sicher: Mit den paar Euro, die er vielleicht von seinen Sozialleistungen entbehren könne, könne doch niemand die Flucht etwa eines Verwandten finanzieren. Und selbst wenn, fragt Katharina Grote vom Flüchtlingsrat: Wer es nicht tolerieren könne, dass sich ein Flüchtling mal 50 Euro vom Mund abspare, um seine im Elend lebende Familie in der Heimat ein wenig zu unterstützen, der habe ohnehin jeglichen moralischen Kompass verloren.

Gerichte fordern Nachbesserungen

Auf den moralischen Kompass von Ministerpräsident Söder kann sie dabei freilich nicht hoffen. Der bekräftigte kürzlich im Sender WeltTV: „Wenn man Essen bekommt, wenn man Wohnung bekommt, wenn man Kleidung bekommt, wenn man hygienische Artikel alles bekommt, dann ist es wichtig, dass man nicht zusätzlich alles in großen Geldsummen hat, die man dann vielleicht sogar woandershin überweisen kann.“

Es gibt noch ein weiteres Argument, das Be­für­wor­te­r*in­nen der Karte gern anbringen: Die Karte entlaste die Behörden. Immerhin müssen die nicht mehr die Auszahlung von Bargeld organisieren, sondern nur noch simple Überweisungen vornehmen. Doch diesen behaupteten Vorteil ziehen jüngste Gerichtsentscheidungen in Zweifel. Zwar stützen Rich­te­r*in­nen bisher durchweg das Grundprinzip der Karte, doch in entscheidenden Detailfragen fordern sie Nachbesserungen.

In Hamburg, wo es die Karte bisher nur für Geflüchtete in Erstaufnahmeeinrichtungen gibt, sprach das Sozialgericht einem Paar und ihrem Kind im Eilverfahren ein Anrecht auf deutlich mehr Bargeld zu als die vorgesehenen 110 Euro. Eine starre Grenze ohne Berücksichtigung der persönlichen und örtlichen Umstände sei rechtswidrig. Und das Nürnberger Sozialgericht entschied im Eilverfahren letzte Woche, dass die Behörden „zwingend Ermessen auszuüben“ haben, wenn es darum geht, wie zwei Asyl­be­wer­be­r*in­nen ihr Geld erhalten. Konkret müssen die örtlichen Besonderheiten und unterschiedlichen Lebenslagen der Klägerinnen berücksichtigt werden, damit diesen keine „wesentlichen Nachteile“ drohen.

Sollten diese Entscheidungen im Hauptsacheverfahren bestätigt werden, dürfte das über die Einzelfälle hinaus Konsequenzen haben. Denn dann müssen künftig wohl die Bedürfnisse der Asyl­be­wer­be­r*in einzeln geprüft werden – wodurch gewaltiger Verwaltungsaufwand droht. Und der könnte wiederum das ganze Konzept Bezahlkarte infrage stellen, weil er die Behörden schlicht überfordert.

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43 Kommentare

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  • Die Bezahlkarte ist nur ein weiterer Beweis für das Misstrauen, das Geflüchteten hierzulande entgegengebracht wird.



    Es geht für mich nicht um Machbarkeit - kann man überall mit der Karte bezahlen oder nicht? - sondern um die Würde jener, denen abgesprochen wird, selbst zu entscheiden, was sie mit dem sowieso knapp bemessenen Geld anfangen.

  • 45 € für Muffins vom Bäcker fürs Sommerfest der Kita?

    • @Melitta von Eich:

      Geflüchtete stehen unter einem enormen Anpassungsdruck, wollen alles richtig machen, um als ‚integriert‘ zu gelten. Also Muffins statt eines Rezepts aus dem Herkunftsland. ‚Ist doch ganz einfach.‘ sagen die Inländer. Aber damit es ‚richtig‘ schmeckt, geht die Mutter des Kindes auf Nummer sicher und kauft beim Bäcker. Finde ich nachvollziehbar.



      Traurig an dem allem ist die Missgunst, die aus vielen der Beiträge hier spricht.

    • @Melitta von Eich:

      Es gibt Länder bzw. Kulturen, da backt man zwar für sich, aber für Feste lässt man backen und kauft - wenn man noch nicht lang hier ist, will man's villeicht besonders gut und richtig machen.

    • @Melitta von Eich:

      Ich bin ehrlich gesagt auch etwas nachdenklich geworden bei den Muffins. Warum um alles in der Welt backt man die für einen BRUCHTEIL des Betrags nicht einfach selbst? Ich kann jede einzelne Person verstehen, die nach Deutschland kommt, weil man sich hier ein besseres Leben erhofft. Aber die "Probleme" wegen derer hier lamentiert wird, kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, ganz unabhängig davon was von der Bezahlkarte zu halten ist.

    • @Melitta von Eich:

      Ja, es gibt Leute, die nicht mehr Geld haben.

    • @Melitta von Eich:

      War auch mein erster Gedanke. Ich bin eigentlich gegen Bezahlkarten, aber wenn selbst die taz keine Beispiele für Probleme findet außer sinnlose Verschwendung in der tiefsten Provinz kann es so schlimm nicht sein.



      (Der Hustensaft gehört vermutlich auch in diese Kategorie. Die Mittel, die nicht verschreibungspflichtig sind bekämpfen i.d.R. nur die Symptome und können durch Hausmittel gleichwertig ersetzt werden. Bei jemandem mit gesundem Menschenverstand würde ich annehmen, dass der Saft seine Berechtigung hatte, aber wer für 45 Euro Donuts kauft wo es ein Kuchen für 2,50 auch getan hätte bei dem nehme ich eher das Gegenteil an. )

  • Beruhigend das die Justiz Einzelfallentscheidungen positiv beurteilt und damit die individuellen Bedürfnisse in den Vordergrund stellt, statt wie von politischer Seite angedacht Gleichschaltung zu betreiben.

  • Hir passen ein paar Dinge nicht zusammen. Dass man ein eis für 2,3 Euro am kiosk nicht mit Karte zahlen kann, ist verständlich. Aber Muffins für 45 €? Oder einen Histensaft in der Apotheke, der soicher auch um die 10 Euro kostet?



    Ich glaub da müsste man eher mal die Behauptungen der Geschäfte hinterfragen, als die Karte an sich.



    Um ehrlich zu sein bezahl ich seit der Pandemie so wie gar nicht mehr bar. Müsste das mal zusammenrechnen, aber ich komme da selten über 50 Euro.



    Die Transaktionsgebühr liegt bei der Mastercard bei 0,89% des Umsatzes. Das wären bei 5 Euro etwas mehr als 4 Cent. Klingt für mich alles ein wenig konstruiert.

    • @Deep South:

      Die Art der Karte macht's und ich kenne einige kleinere Geschäfte, die wegen der Gebühren oder wegen ihres Buchhaltungsaufwands keine Kartenzahlung bzw. Kreditkartenzahlung zulassen, andere haben Mindestlimits.

  • Was ja viele vergessen zu haben scheinen: Bis in die 2000er Jahre gab es das schon mal für verschiedene Transferleistungen, wenn auch nicht bundeseinheitlich. Als Bezugsscheine, häufig noch auf Papier, manchmal auch als Plastikkarte. Wurde Anfang der 2010er Jahre flächendeckend abgeschafft, weil der Verwaltungsaufwand einfach zu groß war.

    Dieses jetzt als Lösung zu verkaufen ist maximaler Unfug und gerade gegenüber jenen, die meinen, es sei "mehr Härte" gegen Migranten notwendig, völlig unredlich.

    Wenn schon jetzt, wo die Bezahlkarte kaum irgendwo eingeführt ist, unterschiedliche Sozialgerichte zu dem Urteil kommen, dass die Bedingungen Einzelfallentscheidungen seien müssen, wird es in höheren Instanzen kaum anders aussehen.

    Das aber blockiert Ausländerbehörden dann endgültig. Statt über Aufenthaltsstatus zu entscheiden müssen sie erstmal individuelle Bedingungen für Bezahlkarte entscheiden.

    Völliger Unfug, nur um geneigten Wählern Sand in die Augen zu streuen. Wird nämlich zwangsläufig dazu führen, dass die Verfahren noch teurer werden und durch Verfristung von Fällen mehr Leute im Land bleiben dürfen.

    Auf der Skala für wirkungslosen Populismus eine klare 10 von 10!

    • @jontschar:

      Danke, so isses!

      die Kreise und Städte entscheiden in ihren Tagen jeweils selbst, ob sie die Karte einführen.



      Und natürlich kostet sie mehr als ihre Nichteinführung, denn Verwaltungskosten und zusätzliche Kartenkosten gehen über die Kommunen.



      In vielen Kreisen ist es darüberhinaus selbstverständlich, auch im noch laufenden Asylverfahren (und um diese Personengruppe geht's) ein Girokonto zu eröffnen, auf das die Sozialleistungen überwiesen werden - geübte Praxis.

      Über die Bezahlkarte freuen sich bloß die Hersteller und Gebührenabgreifer derselben und diejenigen, die anderen auch den Dreck unterm Fingernagel nicht gönnen, für Kommunen käme sie teurer.

  • 2 Anmerkungen, die erste hätte ich mir gespart, wenn nicht endlos auf den Muffiins herumgeritten würde. Üblicherweise backt man so etwas für Kindergartenfeiern selbst, ich vermute einfach mal, auch die Unterkünfte haben Küchen mit Backofen.



    Zum anderen hat man kein Problem mit der Bezahlkarte, wenn man einen Job annimmt, was man nach relativ kurzer Zeit darf, wenn man nicht eine Ablehnung des Asylantrags bekommen hat.

    • @Dr. McSchreck:

      Tja, und wenn Sie nun nur eine Duldung haben? Was dann - pech gehabt und weiter schickanieren lassen?

  • Es muss so unglaublich diskriminierend sein für die Betroffenen mit so einer Gängelungskarte, gerät man an rassischte Verkäufer/Menschen in der Schlange bestimmt auch noch mit richtig ekelhaften Bemerkungen noch dazu.

    Als nächstes wird dann auch noch die Gängelungskarte für Arbeitslosengeldempfänger eingeführt wenn kein Gegendruck entsteht.

    • @EddyBot:

      Den rassistischen Verkäufer muss man einfach erfassen, wäre ich Supermarkt-Inhaber würde ich keine Rassisten im Team haben wollen.

  • In Deutschland sind die Leistungen für Asylbeweber im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut. Ich kann die Kritik nicht teilen.

    • @Filou:

      Wir haben im Grundgesetz ein Recht auf ein Existenzminimum. Dies wird errechnet und bildet dann den Satz fürs Bürgergeld. Geflüchtete bekommen nochmal 100€ weniger (teilweise noch weniger weil sie "Sachleistungen" in Sammelunterkünften bekommen. Wie kann man es Moralisch richtig finden wenn Menschen weniger als das Existenzminimum bekommen? Nur weil sie nicht von hier sind. Ich kann dieses 2 Klassen denken einfach nicht verstehen.

    • @Filou:

      Schreibt ein unbetroffener. Haben sie den Artikel überhaupt gelesen? Die Kritik geht nicht gegen die Leistungen an sich, sondern um das unwürdige Prozedere. Bringt rein gar nichts außer Probleme für die Betroffenen. Muss man die Menschen erniedrigen damit sie sich besser fühlen?

  • Ein Großteil der Migranten erfüllt weder die Asyl- noch die Flüchtlingsbedingungen nach der Genfer Konvention.

    Das Asylsystem kostet mittlerweile über 50 Milliarden Euro/Jahr. Ohne Ukraine. Also fast die Kosten des gesamten Pflegesystems.

    Der aktuelle Haushaltsentwurf sieht 40 Milliarden Neuverschuldung vor. Laut Scholz sollen weitere Milliarden als Darlehen dazukommen um zumindest die gröbsten Reparaturen bei der Bahn ausführen zu können.

    Und wie aktuell in der taz zu lesen ist:



    "Nach mindestens 35 Versicherungsjahren bekamen Altersrentnerinnen und –rentner in Deutschland 2022 laut Deutscher Rentenversicherung im Schnitt knapp 1.400 Euro Rente überwiesen", entspricht das etwa dem was Migranten bekommen (Unterkunft und KK inkl.).

    Und wie meinte das Bundesumweltamt kürzlich, dass sich die Städte durch weitere Verdichtungen immer weiter aufheizen. Nun, wir können dann ja noch mehr Wälder für Neubaugebiete roden.

    Neben den etwa 350.000 Asylgesuchen vom letzten Jahr lassen sich dann auch noch über mit steigenden Zahlen immer mehr Familiennachzüge auflisten, über 120.000 im letzten Jahr.

    Mieten steigen exorbitant. Angebot und Nachfrage.

    Welche Lösung schlägt die taz vor?

    • @shantivanille:

      Es wäre viel gewonnen, wenn Deutschland und die internationale Gemeinschaft anfängt ernsthaft dafür Sorge zu tragen, dass die Flüchtlinge nicht mehr gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen. Die kommen nicht wegen des guten Klimas hierher! Bedeutet endlich Eigenverantwortung zu übernehmen statt nur Eigeninteressen zu verfolgen.

      Für die anderen Punkte gilt grundsätzlich, wir haben kein Einnahmeproblem sondern die Mittel werden nicht effizient eingesetzt. Fängt schon damit an, dass der Staat nur ungern bei sich selber spart. Von den fragwürdigen Subventionen in einigen Bereichen ganz abgesehen.

      Und obwohl bereits jeder zweite erwirtschaftete Euro in Deutschland an den Staat geht, könnte ein gerechteres Steuersystem und das Schliessen von Steuerschlupflöchern sowie eine konsequentere Verfolgung von Steuerhinterziehung Mehreinnahmen generieren, welche die Kosten der Ausgaben für Asyl mehr als decken. Und auch die Kosten für Asyl sind größtenteils Eigenverschulden des Staates, da die Verfahren zu aufwendig sind und daher zu lange dauern.

      Konkrete Forderungen an die Bundestagsabgeordneten im eigenen Wahlkreis zu stellen, ist sinnvoller als die taz nach Lösungsvorschlägen zu fragen

    • @shantivanille:

      7. Mieten und Wohnungsbau:



      -Mehr Wohnraum durch Bauprojekte und Anreize für Investoren könnten steigende Mieten abmildern.

      Lösungen:

      Förderung von Integrationsmaßnahmen, Investitionen in Infrastruktur, nachhaltige Stadtplanung und gerechte Verteilung von Sozialleistungen sind mögliche Ansätze.

      Eine differenzierte und faktenbasierte Diskussion ist entscheidend, um nachhaltige und gerechte Lösungen zu finden.

    • @shantivanille:

      Hier einige Punkte und Lösungsansätze:

      1. Asyl- und Flüchtlingsbedingungen:



      - Nicht alle Migranten erfüllen die Genfer Konvention, aber es gibt auch andere humanitäre Gründe für Schutz. Eine schnellere Überprüfung der Asylgesuche könnte helfen.

      2. Kosten des Asylsystems:



      - Die Kosten sind hoch, aber Integration kann langfristig wirtschaftliche Vorteile bringen. Investitionen in Integrationsprogramme könnten die Belastung reduzieren.

      3. Haushaltsdefizit und Infrastruktur:



      - Effizientere Ressourcennutzung und Reform ineffizienter Systeme könnten helfen. Investitionen in Infrastruktur schaffen Arbeitsplätze und fördern das Wachstum.

      4. Renten und Sozialleistungen:



      - Qualifizierte Zuwanderung kann das demografische Ungleichgewicht entschärfen und das Rentensystem stabilisieren.

      5. **Urbanisierung und Umwelt**:



      - Nachhaltige Stadtplanung und Förderung ländlicher Regionen können Umweltprobleme und städtische Verdichtung mindern.

      6. Familiennachzug und Wohnungsmarkt:



      - Der Familiennachzug trägt zur sozialen Stabilität bei. Bezahlbare Wohnbauprojekte und Reformen können den Wohnungsmarkt entlasten.

  • Die Lösung ist einfach: Pflicht für ALLE Geschäfte, Kartenzahlung zu akzeptieren.

    Diese Story von "die Karte geht hier nicht" oder "Terminal zu teuer" ist doch nur ein anderes Wort für Steuerhinterziehung und Schwarzgeld.

    • @Stefan Gröschel:

      Auch kleinere Geschäfte, die Kartenzahlung anbieten, bevorzugen oft Bargeld.



      Manche sagen offen, dass ihr Gewinn bei Kartenzahlung geringer ist.

    • @Stefan Gröschel:

      Das stimmt so auch nicht. Tatsächlich berechnen die Servicefirmen, die die Zahlungsabwicklung bei Kartenzahlung durchführen, Transaktionsgebühren für jede Zahlung. Diese beträgt je nach Anbieter zwischen 2-4 Prozent und ist ausschließlich vom Verkäufer zu zahlen. Das da gerade Geschäftsinhaber kleinerer Läden keine Lust drauf haben und nur Barzahlung akzeptieren ist nachvollziehbar.

  • Heißt "restriktiv" nicht zurückhaltend? Ich war bei den ersten Sätzen etwas verwirrt. Müsste es nicht heißen:

    Bayern rühmt sich, die Bezahlkarte besonders EXTENSIV umzusetzen. Oder noch besser, ohne Fremdwort: "umfassend" oder besonders starken Gebrauch zu machen?

    So genug kluggesch... Ich hoffe nur, restriktiv heißt nicht doch was anderes... ;)

    • @Strolch:

      www.duden.de/rechtschreibung/restriktiv



      Bedeutung



      (jemandes Rechte, Möglichkeiten o. Ä.) ein-, beschränkend

      • @Herma Huhn:

        danke. Die Rechte der Bezahlkarte werden also eingeschränkt.... Demnach würde Bayern die Bezahlkarte weniger streng umsetzen als geplant. Ich meine auch nach den Hinweisen, dass das Wort restriktiv hier falsch ist...

  • Für Menschen, die wegen der Gefährdung ihres Lebens ihr Land verlassen haben, oft unterwegs ihr Leben dubiosen Fluchthelfern anvertrauen mußten, sollten die anfänglichen Schwierigkeiten mit einer Bezahlkarte ein Luxusproblem sein.

    Auf der Anreise nach Deutschland wären viele vermutlich froh gewesen sein, mit einer Mastercard zahlen zu können.

    Die Einschränkungen durch die Karte sind auch nur vorrübergehend. Nach Bestätigung des Aufenthaltsrechtes und Aufnahme einer Beschäftigung können die Kläger über ihr dann selbst verdientes Geld frei verfügen.

    In Geschäften, in denen grundsätzlich nur bar bezahlt werden kann, sollte häufiger mal die Steuerprüfung vorbeisehen. Evtl. muß die Gemeinde einem örtlichen Apotheker das Lesegerät bezahlen und 2 mal die Woche einen Bus in Orte fahren lassen, in denen mit Karte eingekauft werden kann. Solange, bis die örtlichen Ladenbesitzer sich ein Terminal zulegen.

    • @Donald Duck:

      Und als nächstes bekommen dan die Bürgergeldempfänger eine Bezahlkarte, weil die müssen ja nur arbeiten gehen dan haben die ja wieder ihr eigenes geld. Nee ist klar.

  • Niemand, der vor Folter oder Krieg fliehen muss, lässt sich davon abschrecken.“

    Na, dann ist ja alles gut und niemand muss auf hohem Niveau jammern , er bekommt ja nach wie vor den vollen Geldbetrag geschenkt. Da muss man ja nicht auch noch Ansprüche stellen.

    • @Carolin Rudolf:

      Fühlen sie sich besser wenn Asylbewerber für das "Geschenk" ohne ersichtlichen Grund und ohne irgend einen Nutzen gegängelt und bevormundet werden?

  • Und ich dachte immer, die Würde des Menschen ist unantastbar und Christus war ein barmherziger Mensch, der ohne Ansehen der Person gab. Dann gab es noch St. Martin, der in kalter Jahreszeit seinen Mantel teilte. Das lernen doch schon die Kleinen jeden Herbst in Laternenumzügen. Da gehen aber meist nur die Muttis mit, während deren Männer schwerwiegende Entscheidungen fällen müssen, wie z.B. die Einführung einer Mastercard für schützenswerte Menschen. Wieviel Steuergeld bekommt Mastercard durch diesen Deal? Ca. 5% der staatlichen Aufwände, die nach Einführung über die Karte ausgegeben werden.

    Copilot hat mir berechnet: „Die Gesamtsumme der Barauszahlungen an Flüchtlinge in Deutschland für das Jahr 2023 beträgt also etwa 1,071 Milliarden Euro.“



    Sowie: „ 5% der Gesamtsumme betragen also 53,55 Millionen Euro.“

    Ist das jetzt viel? Gibt es durch die Karte Einsparungen? Welche?

    • @Gorch:

      St. Martin hätte heute seinen Mantel so oft geteilt, dass er nur noch ein rotes Stoffmolekül hätte und erforen vom Pferd fallen würde.

      • @Gorres:

        Welches Mitglied der CSU wohl mal wieder bei diesem Deal mit Mastercard wie viel Millionen mitnimmt?



        Wer hat die Karte aus dem Kreis der Verdächtigen als Erster in das Rennen gebracht? Wir werden es noch früh genug erfahren!

  • In Bayern hängen überall Kreuze herum. Aber die Werte, welche durch die Kreuze vertreten werden, werden besonders in Bayern mit den Füßen getreten. Es scheint so, als ob das einzig christliche in Bayern wirklich nur noch die Kreuze sind. ---- Man muss nicht die Welt retten, aber die Schutzsuchenden sollte man nicht unterdrücken! Und das Beste daran, man sucht vergeblich Arbeitskräfte, aber diejenigen Asylsuchenden, welche gerne arbeiten würden, verbietet man es. So sieht das bayrische Christentum der CSU aus!

    • @Frank Burghart:

      Die Säkularisierung macht auch vor der CSU nicht halt.

      Für Einwanderungsländer ist es typisch, dass sie die Einwanderer nicht nach Bedürftigkeit der Einwanderer, sondern nach dem eigenen Bedarf auswählen.

      • @rero:

        Die CSU hat das Christlich im Namen, wo sie danach handeln suche ich allerdings vergebens. Was das Aussuchen von Einwanderern angeht sieht es allerdings nicht so rosig aus: Bei einem Vergleich mit der Zufriedenheit von eingewanderten Fachkräften von 53 Einwanderungsländern landete Deutschland nur auf dem traurigen Platz 50. Da ist nichts mit aussuchen. Flüchtende nehmen wir aber nicht auf, weil wir die alle umbedingt hier haben wollen sondern weil die Menschen vor Krieg, Hunger und Verfollgung fliehen. Also aus humanitären Gründen, aus Menschlichkeit. Wir entscheiden uns, sie nicht sterben zu lassen sondern ihnen ein Menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Jeder Geflüchtete, jeder Mensch hat ein Recht darauf egal ob er oder sie in einem Land in dem Bürgerkrieg herscht geboren ist oder in Deutschland.

    • @Frank Burghart:

      "13.000 US-Dollar habe er einem Schleuser dafür bezahlt, dass der ihn und seine Frau nach Belarus brachte."

      Das sind etwa 10 durchschnittliche Jahreseinkommen im Kongo. Die Schleusung von dort nach Bayern können sich nur relativ Reiche leisten auf der Suche nach einem besseren Leben, während die Armen und Verfolgten in Nachbarländer (Tansania, Sambia und Ruanda) fliehen.

      "Man muss nicht die Welt retten, aber die Schutzsuchenden sollte man nicht unterdrücken!"

      Doch, man sollte schon die Welt retten und den Schutzsuchenden helfen. Nur finden Sie die nicht in Bayern.

  • Hier mal ein Text zur Versorgung von Flüchtlingen.



    www.mdr.de/nachric...rankenversicherung.

  • Ganz offensichtlich funktioniert die Bezahlkarte genauso, wie Herr Söder es sich vorgestellt hat.



    Es geht ja genau darum, das Leben als Flüchtling unschön zu machen, damit die Flüchtlinge in andere EU-Staaten ausweichen.