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Kommentar Tafeln in DeutschlandDas System Tafel ist am Ende

Waltraud Schwab
Kommentar von Waltraud Schwab

Rund 1,5 Millionen Menschen nutzen das Hilfsangebot in Deutschland. Es muss sich als Bewegung verstehen und Forderungen an die Politik stellen.

Wer darf zur Essener Tafel? Der Ausschluss von Menschen ohne deutschen Pass sorgt für Diskussionen Foto: dpa

W as sind Almosen? Ein Weniger? Ein Mehr? Oder sind sie in Wirklichkeit gar nichts, null, nien­te? Gar nichts, verteilt auf viele, ist gar nichts für alle.

Solchen Fragen müssen sich die Tafeln, denen beim Almosenverteilen nun die Verteilungsgerechtigkeit um die Ohren fliegt, endlich stellen. Das System Tafel baut auf der Umverteilung des Mangels auf. Aus anderer Perspektive auch auf der Umverteilung des Mülls der Wegwerfgesellschaft und der Gewissensbisse der Reichen. Almosen-arithmetisch sind das Negativposten.

Halt, nicht nur Leute von den Tafeln, sondern alle, die den Sozialstaat verteidigen wollen, sollten Almosen nicht länger als Positivposten betrachten, der den Riss zwischen Arm und Reich kittet. Denn dass in der Ruhrgebietsstadt Essen jetzt nur noch Neubedürftige mit deutschem Pass in den Genuss von Weggeworfenem kommen sollen, zeigt, dass die Idee von gerechter Verteilung aus dem Ruder läuft, endgültig. Weil es plötzlich Menschen geben soll, die es weniger wert sind, wenig vom Weniger zu bekommen. Diesen Umstand nun den Tafeln anzulasten kommt einigen in der Politik sehr zupass. Aber die Tafeln sind nur das Symptom, die Ursache liegt anderswo.

Noch mal zum Verständnis: Die Tafel in Essen erklärte, dass durch die vielen Flüchtlinge „der Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen“ sei, und verfügte, dass nur noch „Kunden mit deutschem Personalausweis“ neu aufgenommen werden. Das habe nichts mit Rassismus zu tun, so der Vorsitzende der Essener Tafel, Jörg Sartor (auch wenn Rechte applaudieren). Vielmehr gehe es darum, dass wieder gerecht verteilt werde, dass alleinerziehende und ältere Frauen sich nicht von jungen, fremdsprachigen Männern abschrecken lassen.

Sartor wird nun zu Unrecht beschimpft, macht er doch nur deutlich, dass etwas auch bei uns passiert, was man eigentlich aus Krisengebieten kennt: Wenn Hilfsgüter verteilt werden, bekommen die Stärksten oft mehr von den Almosen ab. Und das bedeutet doch: Deutschland ist Krisengebiet; eine gerechte Verteilung ist unmöglich und das System Tafel ist am Ende.

Neoliberale Logik

Vor 25 Jahren wurde die erste Tafel in Berlin nach amerikanischem Vorbild gegründet. Ursprünglich, wie die Initiatorin Sabine Werth betont, um genießbare Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, einer sinnvollen Verwendung zuzuführen. Dass die gefundene Lösung, nämlich die Verteilung an Arme, den Abbau des Sozialstaats versüßt, kritisierten Leute wie der Politikprofessor Peter Grottian schon bald.

Dass neoliberale Organisationen wie die Bertelsmann-Stiftung, McKinsey, der Bundesverband der Deutschen Industrie die Tafeln loben, auf der anderen Seite aber alles tun, um den Sozialstaat weiter zu beschneiden, gibt den Kritikern recht. Armutsbekämpfung wird immer weniger als Aufgabe der Gesellschaft angesehen, sondern als Aufgabe von Ehrenamtlichen, und am Ende, so die neoliberale Logik, liegt sie in der Verantwortung von jedem selbst.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

In Deutschland werden jährlich mehr als 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Ein Bruchteil dessen wird von den bundesweit über 900 Tafeln eingesammelt und verteilt. Etwa 1,5 Millionen Arme nutzen das Angebot. (Vor zehn Jahren waren es halb so viele.) 60.000 Ehrenamtliche halten das System am Laufen.

Das sind Wahnsinnszahlen. Es zeigt: Es gibt viele Bedürftige, viel Überschuss und viele Helfende. Wer also sagt, dass das System der Tafeln gescheitert ist, muss wissen, dass er die Ehrenamtlichen in ihrem ethischen Denken verletzt und jene bedroht, die die Almosen brauchen.

Bundesverdienstkreuze reichen nicht

Wer das Erfolgsmodell Tafeln kritisiert, muss deshalb Vorschläge machen, wie ihr Potenzial besser genutzt werden kann, ohne nur die Erodierung des Sozialstaats zu kaschieren. Vorschläge, die stattdessen die Tafeln dabei unterstützen, ihre Stärke so auszuspielen, dass sie der sozialen Verantwortung des Staates damit wieder auf die Sprünge helfen.

Wie? Indem sich die Tafeln als Bewegung verstehen, die Forderungen nicht an ihr Klientel, sondern an die Politik richtet. Aus den 1,5 Millionen Kunden müssen 1,5 Millionen Demonstranten werden. Sie fordern, dass ein Gemeinwesen, das die Tafeln braucht, um Armut zu kaschieren, als Erstes die Ehrenamtlichen entlohnen muss. (Bundesverdienstkreuze reichen nicht.)

Sie fordern, dass die konservativen Thinktanks wie die Bertelsmann Stiftung oder McKinsey, die das Wirken der Tafeln positiv werten, unentgeltlich Konzepte entwickeln, wie die Tafeln aus dem Almosenverteilungskreislauf herauskommen können, ohne das Potenzial der freiwilligen HelferInnen zu verlieren. Sie sollen die Frage beantworten, welche gesellschaftlich sinnstiftende Arbeit diese stattdessen machen können.

Sie fordern, dass die Lebensmittelüberproduktion eingedämmt wird und den Produzenten faire Preise bezahlt werden, damit die Discounter durch ihr Preisdumping nicht noch die Armut schaffen, von der sie deshalb profitieren, weil sich der Warenkorb, an dem sich Hartz IV orientiert, auf Discounterpreise bezieht. Und sie fordern, dass die Politik aufhört, Reichtum zu fördern, statt Armut zu bekämpfen.

Wer solche Vorschläge macht, begibt sich aufs Glatteis. Aber das passt zum Wetter.

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Waltraud Schwab
taz-Redakteurin
Seit 2002 bei der taz, erst im Lokalteil, jetzt in der Wochentaz. 2005 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet für die Reportage „Schön ist das nicht“, 2011 wurde die Reportage „Die Extraklasse“  mehrfach prämiert. 2021 erschien ihr Roman "Brombeerkind" im Ulrike Helmer Verlag. Es ist ein Hoffnungsroman. Mehr unter: www.waltraud-schwab.de . Auch auf Twitter. Und auf Instagram unter: wa_wab.un_art
Mehr zum Thema

321 Kommentare

 / 
  • Sozialverbände fordern „Arme nicht gegen Arme ausspielen“

     

    „Lebensmittelspenden sind gut, doch darf in unserem Sozialstaat niemand darauf angewiesen sein“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider.

     

    Eine ethnische Diskriminierung wie in Essen dürfe es nicht geben.

     

    Das Bündnis fordert unter anderem die Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes um mindestens 30 Prozent sowie einen Runden Tisch in Deutschland für die künftige Unterstützung von Armut bedrohter Kinder.

     

    Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, betonte: „Flüchtlinge dürfen nicht zu Sündenböcken gemacht werden.“ Arme dürften nicht gegen Arme ausgespielt werden, mahnten Schneider und Burkhardt. „Es zählt ausschließlich die Bedürftigkeit“, sagte Schneider.

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/paritaetischer-gesamtverband-sozialverbaende-fordern-arme-nicht-gegen-arme-ausspielen/21038856.html

  • Wir können hier nicht den Raparaturbetrieb für andere "failed States" geben.

    Geht einfach nicht!

    ...

  • Auch wenn es traurig ist, was da mit der Essener Tafel zutage trat, doch so hoffe ich, es trägt unter anderem auch dazu bei, dass das BVerfG dieses Jahr noch die 2. Vorlage des Sozialgerichtes Gotha zur Verfassungswidrigkeit von Sanktionen SGBII bearbeitet und bin sehr gespannt, wie das ausgehen wird. Auch darin, was man vom BVerfG halten darf, angesichts der brisanten sozialen Lage in Deutschland.

  • Das System ist am Ende

     

    Die Verteilungskämpfe um altes Brot zwischen Armen und Ärmsten haben erst begonnen.

     

    Info.-Empfehlung:

     

    Eine Polemik über die Sorgen des Sozialstaats

     

    Relative Armut. Die Verteilungskämpfe um altes Brot zwischen Armen und Ärmsten haben erst begonnen. ----- Derweil verweisen die Gewinner gerne auf das Elend in anderen Teilen der Welt

     

    Von Bastian Reichardt | dF - Das Meinungsmedium - Community * http://www.freitag.de/autoren/bastian-reichardt/eine-polemik-ueber-die-sorgen-des-sozialstaats

     

    »Das Gute aber ist: Ökonomische Ungleichheit wächst immer nur bis zu einem bestimmten Punkt, an dem die hegemoniale Ideologie nicht mehr über die nackten Tatsachen hinwegtäuschen kann. Und wenn der Ungleichheit nicht begegnet wird, bevor dieser Punkt erreicht ist, dann hat sich in der Geschichte eine Lösung etabliert, um die Verhältnisse wieder umzukehren - eine Lösung mit französischem Namen und scharfer Klinge.« –

     

    Ein Auszug, vgl.*

    • @Reinhold Schramm:

      Es gibt an diesem Punkt noch eine zweiten Weg, den in eine faschist. Diktatur.

      • @lions:

        Es wäre die Fortsetzung der kapitalfaschistischen Diktatur von vor Mai 1945, - modifiziert im 21. Jahrhundert.

         

        Die bestehende kapitalistische Gesellschaftsordnung wäre hierfür fruchtbar! Hat es doch vor Mai 1945 keine eigenständige Überwindung der kapitalfaschistischen Volksgemeinschaft und "Sozialpartnerschaft" in Deutschland gegeben! --

         

        Auch nicht in Ostdeutschland! Hier ist es der Minderheit von Antifaschisten und wenigen Kommunisten nicht gelungen, das Massenbewusstsein und auch nicht das Bewusstsein der Arbeiterklasse, von der kapitalfaschistischen Ideologie zu befreien! --

         

        In Westdeutschland konnte man das kapitalfaschistische Massenbewusstsein mit Konsum und Porno-Bild erfolgreich bis heute befriedigen. --

         

        Eine kapitalfaschistische Diktatur der Finanz- und Monopolbourgeoisie und deren bürgerlich-faschistische Administration wäre heute in Deutschland und EU-Europa jederzeit möglich! -- Es fehlt an antifaschistischen und antikapitalistischen Bewusstsein in der Gesellschaft. Es gibt heute keine klassenbewusste Arbeiterklasse mehr! Das akademische Beamten- und Verblödungs-System in der BRD und EU-Europa hat hierfür ganze Manipulationsarbeit für die Bourgeoisie erfolgreich bis heute geleistet.

    • @Reinhold Schramm:

      Leider hat sich danach eine andere Lösung gefunden, die mit identitärem Zusammenhalt, staatlichen Investitionsimpulsen, der Erschließung neuer Märkte und robustem Handlungsgewinn in der Innenpolitik gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt. Eine Lösung mit Wehrpflicht und Panzern.

      • @El-ahrairah:

        - der nächste Krieg wäre ein Nuklearkrieg zwischen den (kapitalistisch-imperialistischen) Atommächten!

         

        Da gibt es keine "Lösung mit Wehrpflicht und Panzern" mehr!

  • Die Welt am Sonntag hat das Vorgehen der Essener Tafel wie folgt sinngemäß kritisiert (Kritik etwas abgekürzt und nicht wortwörtlich übernommen):

     

    "… Diese Ausländer nehmen uns doch unsere Essensreste weg! Das geht doch gar nicht!

     

    Von wem und wie soll denn die Reihenfolge bestimmt sein, wer von den Essensresten zuerst was abhaben kann?

     

    Ganz am Anfang kommen natürlich die Deutschen, danach wären die Ost-Deutschen dran, dann die Säugetiere der Deutschen, danach dürfen Asylanten ran, etwas später sollen subsidiär Schutzsuchende naschen und wenn noch etwas übrig bleibt, wären auch unbegleitete ausländische Tiere an der Reihe …"

  • Das Reiche „Gewissensbisse „ haben ist mir neu?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Deutschland 2018: Ehrenamtliche dürfen den 'Dreck' wegräumen, damit Merkel & Co. gut und gerne leben können.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Wen oder was sehen Sie als Dreck an?

  • Das Reiche „Gewissensbisse „ haben ist mir neu?

    • @Illoinen:

      Das würde ja bedeuten, dass insbesondere bei Beseitigung der relativen Armut Deutschland zu 90++% nur noch aus gewissenlosen Reichen bestehen würde.

       

      Na, ja passt ja heute schon. Wem kratzt es schon bei den Reichen und relativ Armen in Germany First, dass in der dritten Welt die Leute an Hunger verrecken.

      • @Rudolf Fissner:

        Du legst wiederholt offen, dass der Verweis auf die armen Kinder in Afrika nur neoliberale Derailing-Taktik ist. In einer vernünftig regulierten Weltwirtschaftsordnung werden die relativ Armen in allen Ländern menschenwürdig leben können.

        • @El-ahrairah:

          Es geht hier wohl mehr darum, ob "Arme" bessere Menschen sind als "Reiche", also Gewissenlos (Reiche) vs. Gewissen (Arme).

           

          Solche gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ist gefährlich. Deutschland hat seine üblen Erfahrungen damit.

           

          Gemeinhin werden solche Stigmatisierungen im rechten Kontext verwendet, sie existieren aber auch in linken Kontexten.

      • @Rudolf Fissner:

        Daran sind bestimmt die Armen hier Schuld...

        • @Hartz:

          Wie schlecht es den Reichen geht und auch der fehlenden Empathie Reichen gegenüber; davon erzählt der Kabarettist Sebastian Pufpaff.

           

          Sebastian Pufpaff über die Schere zwischen Arm und Reich https://www.youtube.com/watch?v=gzMZlSuLHJ8

  • "Denn dass in der Ruhrgebietsstadt Essen jetzt nur noch Neubedürftige mit deutschem Pass in den Genuss von Weggeworfenem kommen sollen, zeigt, dass die Idee von gerechter Verteilung aus dem Ruder läuft, endgültig. Weil es plötzlich Menschen geben soll, die es weniger wert sind, wenig vom Weniger zu bekommen."

     

    Das ist exakt das, was die Herrschenden wollen: Privat initierte Tafeln regulieren Sozialpolitik, in dem sie Menschen Klassifizieren.

    Besser geht es für die CDU, CSU, FDP und SPD doch nicht, denn normalerweise ist das eine politische Handlung, die aus dem Bundestag oder Landtag kommen muss.

     

    Hier müssen die Tafeln selber das Elend verwalten und sich Klassifizierungssysteme ausdenken, damit haben unterstrichen, dass Armut noch nicht mal gleich Armut ist.

     

    Wo sich Armut so differenziert und prekär, dauerhaft, stabil und nachhaltig erweist, wäre einfach nur eines geboten: Eine massive Bewegung zur Abschaffung von Hartz-IV und dem liberalisierten Arbeitsmarkt, mehr Kontrollen, Garantien, keine endlosen Nachweise und Überprüfungen mehr - keinen Überwachungsstaat in Form von Armutsverfestigung.

     

    Aber die 'Selektierten' der Tafeln werden gar nix machen und auch nicht daran denken, sondern einfach woanders nach den Resten suchen, die so ein reiches Land eben produziert.

  • Feigenbläüttchen ...

     

    Der

    Neoliberalismus

    lässt die Betroffenen hängen!

    Das ist nämlich seine Ideologie. Und die ist menschenverachtend.

    Ist das so schwer zu sehen? ...

    Die Tafeln sind Feigenblättchen für den Neoliberalismus. So: "Ist doch alles gar nicht so schlimm. Wir haben doch die Tafeln."...

    Weg damit!

  • Ich sehe einen nackten Menschen ohne Mantel in der Kälte.

     

    Hilfe wäre:

    Mensch, Du brauchst doch einen Mantel. Ich gebe Dir einen, denn ich kann es mir leisten, ihn Dir zu kaufen.

     

    Pseudo-Hilfe wäre:

    Ich hab da noch einen kaputten Regenmatel im Keller, den kannst haben. Musst ihn Dir aber selbst abholen.

     

    Reale Hilfe ist:

    Nach SGB XII steht Dir kein Mantel zu. Im übrigen ist das durch Deine Kleiderpauschale abgedeckt. Du hast das Geld fremd verwendet durch Kauf eines Apfels.

     

    Deutschland ist:

    Du bist doch selbst Schuld. Hättest ja rechtzeitig sparen können. Was geht mich das an.

     

    Großstadt ist:

    Noch einer ohne Mantel. Überall dieser Müll. Augen zu und weg hier.

     

    Jugend ist:

    Lass mal Video machen von diesem Looser.

     

    SPD ist:

    Wir sind auf einem guten Weg. Das Problem mit dem Mantel haben wir erkannt.

     

    CDU ist:

    Dem geht es gut. Die Gliemaßen sind ja noch dran.

     

    In dieser Welt bewege ich mich - anno 2018 in Hamburg

    • @Dusterbraut:

      Sie haben es auf den Punkt gebracht.

       

      Wie viele arme Rentner, arme Kinder Arbeitslose und Obdachlose werden wir wohl in einigen Jahren in Deutschland haben? Wird dann bei Millionen von armen Menschen, die sich aus dem Mülleimer ernähren müssen, das Lügenmärchen vom "Sozialschmarotzer" von den naiven Bürgern in Deutschland immer noch geglaubt werden oder muss dann eine andere Lüge herhalten, um das Ausmaß der Armut in diesem reichen Land weiterhin zu vertuschen?

    • @Dusterbraut:

      Ich finde Ihr Gedicht super.

    • @Dusterbraut:

      Auf dem Rest der Welt ist:

      "Sein Problem"

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Dusterbraut:

      "Ich sehe einen nackten Menschen ohne Mantel in der Kälte."

       

      Naja, ich weiß ja nicht, ob Sie das metaphorisch meinen. Ansonsten könnten Sie dem beschriebenen Menschen auch einfach den Weg zur nächsten Kleiderkammer zeigen. Da gibt es dann einen warmen Mantel für wenig Geld.

      https://www.drk-hamburg.de/angebote/kleiderkammern.html

      https://www.caritas-hamburg.de/hilfe-und-beratung/arme-und-obdachlose/kleiderkammer/kleiderkammer

      https://www.diakonie-hamburg.de/de/visitenkarte/Kleiderkammer-Wilhelmsburg-passage-gGmbH-125953

       

      "Deutschland ist:

      Du bist doch selbst Schuld. Hättest ja rechtzeitig sparen können. Was geht mich das an."

       

      Bei Millionen Menschen, die sich ehrenamtlich für andere engagieren, ist dieser Spruch irgendwie fehl am Platz, finde ich.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        @Dhimitry:

         

        Ich war schon oft - im Winter - barfuß unterwegs in Hamburg. Zwar sprechen mich sehr selten Menschen deswegen an. Aber Hilfe gibt es seit Jahren - richtig - keine.

         

        Wer schwerbehindert ist, kann Dinge nicht, die andere für selbstverständlich halten: Kaufen, sich durchsetzen etc. pp.

         

        Inzwischen raten einem Betreuer, bloß keinen Sitzplatz in der Bahn zu wünschen, damit keine Aggressionen entstehen.

         

        Die Kleiderkammern - wie die Tafeln - bieten *keine* Notversorgung, sondern verteilen nur Dinge, die andere spenden - meist altes und ausrangiertes.

         

        Oft kaufen die unfassbar reichen "Normalos" das beste auch noch weg.

         

        So gibt es dort keine Schuhe, weil man z.B. wie ich Übergröße hat.

         

        Und: Nicht selten bewältigen Behinderte den Weg dorthin nicht, teils weil das Fahrgeld fehlt, in der Regel aber, weil keine Betreuer dafür Zeit bekommt.

         

        Jahr um Jahr wird ja weiter an Leistungen eingespart.

         

        Betreuung hat sich im Laufe der letzten Dekade auf etwa 1/10 reduziert!

         

        Zum Thema Ehrenamt:

        Ich bewundere das Engagement aller dieser Menschen.

         

        Aber! In meinem Umfeld - inkl. bei mir - ist seit 10 Jahren kein Menschen eines Ehrenamtes aufgetaucht.

         

        Aktuell sitze ich seit Wochen hungernd in meiner Wohnung in der Hoffnung, dass mir jemand einkaufen hilft oder mit mir spazieren geht.

         

        Ich habe deswegen schon vielfach Suizidversuche unternommen.

         

        Wenn man es betrachtet, komme ich zur Schlussfolgerung, dass Behinderte aufgehört haben als Menschen zu gelten.

         

        Mich ekeln inziwschen nur noch die theoretischen Ergüsse der "Normalos".

         

        Übrigens:

        Krank zu werden oder einen Unfall zu erleiden kann *jeden* treffen.

        Dann heißt es rasch: "Willkommen bei uns Ausgegrenzten und z.T. vielfach Diskriminierten."

         

        Eine Lebensleistung kann innerhalb von zwei Jahren komplett vernichtet sein.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Dusterbraut:

          "Aktuell sitze ich seit Wochen hungernd in meiner Wohnung in der Hoffnung, dass mir jemand einkaufen hilft oder mit mir spazieren geht.

           

          Ich habe deswegen schon vielfach Suizidversuche unternommen."

           

          Wenn dies ein Hilferuf ist, biete ich Ihnen an, mit Ihnen einkaufen zu gehen.

           

          Die Taz-Redaktion hat meine E-Mail-Adresse. Sie können mich darüber kontaktieren. Bis Hamburg kann ich es in wenigen Stunden schaffen.

        • @Dusterbraut:

          Ich habe vergessen, mich für die Web-Links zu bedanken.

           

          Ein weiteres Problem schwerbehinderter Menschen ist die Informationsbeschaffung. Sehr viele haben *keinen* Zugang zum Internet, verstehen Texte nicht oder haben einfach nur noch Angst.

           

          Oft frage ich mich, wohin geht all das Geld für Soziales? Wer bekommt die Zuwendungen? Wieso sitzen alle verzweifelt allein zur Weihnachtszeit fast ohne Nahrung? In meiner Einrichtung jedenfalls nicht.

           

          Alles wird als individuelles Versagen abgestraft. Aber weisen inzwischen Millionen Individual-Versager nicht eher auf einen grausamen Systemfehler hin?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Allein das ist schon ein Skandal, Ehrenamtliche dafür zu instrumentieren, die Ungleichheit weiter zu zementieren.

        Und damit sage ich NICHTS gegen die Ehrenamtlichen (habe selbst schon als Ehrenamtliche in der Betreuung für Menschen mit Demenz gearbeitet… auch das müsste Aufgabe der öffentlichen Hand sein!).

         

        Das sind Aufgaben, die gehören in öffentliche Hand und adäquat bezahlt, das ist Daseinsvorsorge, dass Menschen in diesem reichen Land NICHT hungern und NICHT betteln müssen. Wo leben wir denn!

         

        Und haben Sie schon mal mitgekriegt, dass es bei den Ehrenamtlichen auch Menschen gibt, die diese Macht, die sie da haben, auch missbrauchen?

         

        Da hat dann irgendwer auf einmal die Macht, jemanden zu unterstützen oder auflaufen zu lassen bei der Verteilung Tafel-Waren, und das wird dann gemacht, vielleicht weil er diesen Menschen von früher kannte, weil dieser Mensch eine Nase hat, die ihm nicht gefällt, usw.

         

        Hab' ich alles erlebt bei Besuchen bei Freunden im Fränkischen …

         

        Da sind dann der Diskriminierung/dem Rassismus, wenn's schlecht läuft, erst recht Tür und Tor geöffnet. Mal überdenken…

         

        Ich persönlich würde – glaub' ich – lieber verhungern, als zu den Tafeln zu gehen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          "Allein das ist schon ein Skandal, Ehrenamtliche dafür zu instrumentieren, die Ungleichheit weiter zu zementieren."

           

          Dieser Satz mach keinen Sinn.

           

          "Und haben Sie schon mal mitgekriegt, dass es bei den Ehrenamtlichen auch Menschen gibt, die diese Macht, die sie da haben, auch missbrauchen?"

           

          Das gibt es sicherlich. Aber es ist nicht die Regel.

           

          "Das sind Aufgaben, die gehören in öffentliche Hand und adäquat bezahlt, das ist Daseinsvorsorge, dass Menschen in diesem reichen Land NICHT hungern und NICHT betteln müssen. Wo leben wir denn!"

           

          Ich finde auch, dass viele ehrenamtliche Tätigkeiten durch hauptamtliche Stellen ersetzt werden sollten. Zurzeit ist dafür genug Geld vorhanden.

           

          Nichtsdestotrotz ist zivilgesellschaftliches Engagement immer zu begrüßen. Eine richtige Solidargesellschaft braucht beides, staatliche Leistungen und zivilgesellschaftliches Engegement.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            ""Allein das ist schon ein Skandal, Ehrenamtliche dafür zu instrumentieren, die Ungleichheit weiter zu zementieren."

             

            Dieser Satz mach keinen Sinn."

             

            Warum nicht? Natürlich hat er Sinn, denn damit stehlen sich die eigentlich Verantwortlichen aus der Verantwortung. Ganz einfach.

             

            "Nichtsdestotrotz ist zivilgesellschaftliches Engagement immer zu begrüßen. Eine richtige Solidargesellschaft braucht beides, staatliche Leistungen und zivilgesellschaftliches Engegement."

             

            Natürlich, aber siehe oben, es wird "benutzt", um den Staat und die entsprechgenden Organisationen zu "entlasten" – und das geht gar nicht. Das Verhältnis stimmt in kleiner Weise. Genau wie in der Pflege/Betreuung.

             

            "Eine richtige Solidargesellschaft" –

             

            eine richtige Solidargesellschaft würde auch so etwas wie AlG2 verhindert haben, würde sich gegen die Gewinnmaximierung bei der Altenpflege aussprechen, würde dafür sorgen, dass sich die Reichen auch an ihre Steuerpflicht halten, usw., usw., …

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Frau Kirschgrün:

              "Natürlich, aber siehe oben, es wird "benutzt", um den Staat und die entsprechgenden Organisationen zu "entlasten" – und das geht gar nicht."

               

              Sie denken also, wenn es Kleiderkammern, Tafeln, Pateschaften, etc. nicht geben würde, würde der Staat diese Aufgaben übernehmen?

               

              Das glaube ich nicht. Der Staat bietet Versicherungsleistungen und Fürsorgeleistungen. Letztere müssen sich in einem gewissen Abstand zum Mindesteinkommen liegen, da sonst arbeitende Menschen weniger bekommen könnten als nicht-arbeitende.

               

              Was das Thema ALG-2 angeht, bin ich der Meinung, dass die Sanktionen weg müssen und das die Höhe überprüft gehört. Es ist tatsächlich fragwürdig, aus dem Konsumausgaben von Geringverdiener*innen, die zur Berechnungsgrundlage des Regelbedarfs herangezogen werden, auch noch Posten herauszurechnen.

               

              "eine richtige Solidargesellschaft würde auch so etwas wie AlG2 verhindert haben"

               

              Die Frage ist, was sollte an die Stelle des ALG-2 treten?

               

              Die alte Arbeitslosenhilfe? Halte ich für ungerecht, da sie nach dem vorherigen Einkommen bemessen wurde und Besserverdiener*innen bevorzugt.

               

              Oder das bedingungslose Grundeinkommen? Halte ich auch für ungerecht, weil es die Arbeitgeber*innen subventionieren würde und mit der Gießkanne Geld an Menschen verteilen würde, die es gar nicht brauchen.

               

              Eine bedarfsgeprüfte Grundsicherung ist also die richtige Wahl. Allerdings darf diese, wenn sie als Existenzminimum konzipiert ist, nicht sanktioniert werden.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Es darf diese Ausgabe von "übrig gebliebenen" Hilfsmittel gar nicht mehr geben!

                Und das heißt, es müssen alle von dem Geld, das sie bekommen, auch leben können, nicht nur existieren.

                 

                Und hören Sie doch auf mit gerecht/ungerecht. Wer "verdient" schon, was er an Lohn/Gehalt "bekommt".

                Das ist doch alles reichlich willkürlich…

                Wieso bekommt ein*e Bankangestellte*r so viel mehr Geld als ein*e Altenpfleger*in? Das ist genauso "ungerecht".

                 

                Es geht um Auskommen auf menschenwürdige Weise.

                Das wäre gerecht.

                Hören Sie doch bitte mit so einer diskriminierenden Haarspalterei auf… danke

            • @Frau Kirschgrün:

              "Das Verhältnis stimmt in kleiner Weise. "

              muss heißen in KEINER weise

    • @Dusterbraut:

      GRÜNE ist:

      Was die CDU sagt, könnten wir akzeptieren.

      • @Rolf B.:

        Stimmt, deswegen kann man/frau die Grünen auch nicht mehr wählen.

  • Das System "Tafel" ist menschenverachtend und asozial.

     

    Jeder nicht Betroffene redet sich die Welt schön, denn es gibt ja "die Tafel".

     

    Denkste!

     

    Tafel-Ausgaben sind freiwillig, also gibt es keinen Anspruch.

     

    Aufnahme-Stops gibt es schon seit vielen Jahren - für Deutsche.

     

    Keine Räume, weniger Angebot, immer mehr Bedürftige.

     

    Man bekommt auch keine Grundnahrungsmittel - also was nötig ist - sondern "was da ist".

     

    Hauptsache demütig bedanken.

     

    Behinderte bewältigen den Weg zur Tafel nicht.

    Sie hungern.

     

    Clans relativ starker Bedürftiger plündern für sie wertvolle Produkte.

    Drängeln sich vor.

    Missachten Regeln.

     

    Nicht gewünschtes liegt später auf der Straße.

    Dort sammeln dann deutsch alte Frauen ein.

     

    Aggressionen.

    Polizei-Präsenz vor Ort.

    Angebrüllt durch Tafel-Mitarbeiter.

     

    Beschimpfungen.

    Demütigungen - "Geht arbeiten. Liegt nicht den Deutschen auf der Tasche. Wir wollen nun beten."

     

    Ich bin deutsch. Ich wude Zwangsverrentet. Ich bin bildungsfern - Physikerin und Informatikerin ist ja auch keine Bildung.

     

    Erkrankung reicht, um offiziell zum Untermenschen erklärt zu werden.

     

    Stundenlanges Warten in schäbigen Räumen in der Hoffnung auf tierisches Produkt oder noch essbares Gemüse.

     

    Mangelernährung heißt hungern!

    Nicht anderes.

    Alle schauen weg.

    Alle leugnen.

     

    Christliche Träger, die sich um menschliche Behandlung psychisch Behinderter kümmern, verweigern aus politischen Gründen ihre Teilnahme an der Tafelausgabe.

     

    Es gibt "gute" Bedürftige - wie Ausländer - "schlechte" Bedürftige - wie Rentnerinnen oder Mütter - und ausgegrenzte Bedürftige - wie Behinderte.

     

    Menschen, die seit vielen Jahren keine Hose, keinen Pullover, keine Zähne, keine Brille besitzen, werden einfach auf "die Tafel" verwiesen.

     

    Dort träfen sie auf junge aggressive Männer.

     

    Übrigens: Die "Tafel" nimmt Lebensmittel an, gibt aber keine an Bedürftige aus.

     

    Das läuft über "soziale" Einrichtungen, die selbst entscheiden, wer etwas bekommt.

    • @Dusterbraut:

      Vielen Dank! Ich musste es laut lesen. Es wird viel geredet, doch selten hört man Bedürftige. Nur Elefanten, die vom Fliegen berichten.

      Ich war mal fast Tafelkundin. Der Vater meiner Kinder brachte das ganze Geld mit einer anderen durch. Bei der Tafel: Haben Sie einen H4- Bescheid, Wohngeldbescheid? Hatte ich nicht, doch der Kühlschrank war leer und 3 Kinder und ich hungrig. Ich war bei dieser Tafel einfach nicht vorgesehen und habe voller Scham bei den Nachbarn gebettelt.

    • @Dusterbraut:

      Warum wählen wir nicht einfach alle links? Warum hat die CDU, diese verlogenen Christen, immer noch 30%?

      • @Energiefuchs:

        Ihre Frage ist ganz einfach zu erklären, denn die Bild-Zeitung hat die Massen fest im Griff. Axel Springer hatte 1952 eine geniale Idee. Er hat eine Zeitung ins Leben gerufen, die im "Gewand" einer Arbeiterzeitung erscheint. Auf den ersten Seiten gibt es Klatsch und Tratsch und etwas Sex, und im hinteren Bereich reichlich Sport. Und zwischen diesen Seiten werden die "Wahrheiten" gebracht, an die der kleine Mann und die kleine Frau glauben soll. Dieses Konzept hat sich seit 66 Jahren bewährt, denn mit dem Erscheinen der Bild-Zeitung hat eine große Masse der einfachen Bürger aufgehört selbständig zu denen, denn die Bild-Zeitung denkt für den Bürger.

         

        Die Bildzeitung macht aus 'Die Linke" die "bösen Kommunisten", und der Leser glaubt es. Die Bildzeitung macht aus der CDU/CSU die "Beschützer des deutschen Volkes", und der Leser glaubt es. Dass die Tafeln nichts mit Armut zu tun haben, das wird die Bild-Zeitung ihren Lesern demnächst sicherlich auch erzählen, und der naive Bürger wird es auch wieder glauben.

         

        Ein Großteil der Bürger geht seit Jahrzehnten den Weg, den sie von der Springerpresse vorgegeben bekommen und merken es nicht einmal.

        • @Ricky-13:

          Und die Taz tut dies nicht? ARD und ZDF haben keine linksgeprägte Meinung? Wir leben in einer Demokratie mit vielen Facetten, und das ist gut so. Bravo Taz, Bravo Bild.

        • @Ricky-13:

          Berichtigung. Es muss natürlich richtig heißen: "... hat eine große Masse der einfachen Bürger aufgehört selbstständig zu denken". Denn das 'Denken' übernehmen die "Oberen Zehntausend" für die kleinen Bürger.

      • @Energiefuchs:

        "Warum wählen wir nicht einfach alle links? "

        Ja, das wäre auch in meinem Sinne.

         

        "Warum hat die CDU, diese verlogenen Christen, immer noch 30%?"

        Ist mir auch ein Rätsel, denn die etablierten Parteien (zus. zu etwa 80% von uns gewählt) machen seit Jahrzehnten unverhohlen Politik FÜR die Reichen… leider schaffen sie es nach wie vor, (die meisten von) uns mit Hilfe der Medien, die einige Wenige besitzen, zu desinformieren und zu manipulieren.

         

        Meiningsbildung muss man und frau heutzutage aktiv und selbst betreiben, und nicht alles glauben, was die Medien so an Säuen durch das Dorf treiben.

    • @Dusterbraut:

      Ich wünsche Ihnen nur das Beste!

      Danke für Ihre Offenheit und Sie haben die Situation so gut beschrieben wie sonst niemand hier!

       

      Wenn sich die 13 Mio Transferempfänger zusammenschließen würden, könnten Sie allein eine neue Regierung stellen.

  • Teil 1:

    Was hat denn der Abfall der Gewinn-Maximierer mit sozialer Gerechtigkeit zu tun?! GAR NIXX!

     

    Es ist einfach wahr, dass es billiger ist, die Nahrungsmittel (nicht Lebensmittel) an die Tafeln zu verschenken, anstatt sie teuer entsorgen zu müssen.

     

    Meines Erachtens werden die Menschen, die von der Gesellschaft, der Politik, den Reichen und den Konzernen absichtlich durch Ungerechtigkeiten und gesetzlich verordneter Armut (AlG2) ausgeschlossen werden, zu den Müllschluckern der Habenden gemacht. Und das lässt man die, die die Tafeln in Anspruch nehmen müssen, auch spüren.

     

    Das ist unsagbar widerlich.

     

    Besonders in einem Land wie Deutschland.

     

    Denn die, die auf die Tafeln angewiesen sind, werden dermaßen beschädigt, dass sie für "Abfall" anstehen müssen, dass das einem denkenden und fühlenden Menschen die Wut und die Scham ins Gesicht treiben müsste!

     

    Wie kann es sein, dass alle anderen dabei zusehen und das auch noch gut finden?!

     

    Wie wäre es zur Abwechslung mal mit gerechten Steuern für ALLE, sinnvolle Regeln für die Produktion von LEBENSMITTELN, nicht „nur“ Nahrungsmitteln (denn es ist unstreitig, dass auf Dauer NUR ökologische Landwirtschaft die Welt ernähren kann), mit einem bedingungslosen Grundeinkommen (das Geld dafür ist da!), mit wirklicher Gleichberechtigung der Frau, mit gleicher Bezahlung für die gleiche Tätigkeit, usw., usw.?

     

    Tafeln DARF ES GAR NICHT GEBEN!

    • @Frau Kirschgrün:

      @Frau Kirschgrün

       

      Ich möchte anmerken, dass ALG2/H4 *nicht* das untere Ende des Sozialgefälles ist.

       

      Es besteht dort die Möglichkeit der Förderung in ein selbstbestimmtes Leben, d.h. Unterstützung in ein Arbeitsverhältnis.

       

      Ganz anders sieht es bei der Grundsicherung aus. Jede Eigen-Initiative wird abgestraft und im Keim erstickt.

       

      Ich wäre froh, ich hätte das Recht auf ALG II !!!

    • @Frau Kirschgrün:

      „Wie kann es sein, dass alle anderen dabei zusehen und das auch noch gut finden?!“

       

      Wieso zeigen Sie die Tafeln, die Abfall verteilen, wie Sie behaupten, nicht einfach beim Gesundheitsamt an?

      • @Rudolf Fissner:

        Na na, jetzt aber …

         

        Sachlichkeit würde helfen. Was ich da geschrieben habe ist ja wohl unstreitig.

         

        Woher beziehen Sie eigentlich Ihre Informationen … … ?

         

        Stellen Sie sich doch mal einfach nur vor die Tür einer solchen Ausgabestelle und sehen nur zu … …

         

        Tafeln sind eine neue mafiöse Struktur – Beispiel Kronach: da werden/wurden erst Nahrungsmittel (Äpfel, Karotten, usw.) für Pferdebesitzer kistenweise in SUVs geladen – dann "durften" die Bedürftigen mit gezogenen Nummern die Reste heimtragen … …

         

        Ihnen muss Spaß machen, in so einem Land zu leben.

        • @Frau Kirschgrün:

          Wenn jemand Abfall an Menschen als Lebensmittel austeilt, dann ist das Körperverletzung und das Nichtmelden/Einschreiten unterlassene Hilfeleistung.

           

          Es wundert mich daher, dass Sie solches beobachtet haben wollen aber sonst nicht weiter tätig geworden sind.

        • @Frau Kirschgrün:

          "Ihnen muss Spaß machen,"

           

          muss natürlich heißen

           

          "Ihnen muss es Spaß machen,"

  • Teil 2:

    Almosen und Charity sorgt nur für eine Zementierung der allseits bekannten Ungerechtigkeiten, sonst gar nichts.

     

    Das was der sog. Westen Jahrhunderte in Afrika gemacht hat (hat ja super geklappt, die schaffen es nicht hochzukommen – total versaut von dem Vorgelebten der Kolonialisten und Herrscher des Westens), was in den USA den Reichen noch mehr Macht gibt (SIE bestimmen, Wer Was für Was erhält), wird jetzt im eigenen Land mit den bewusst „Abgehängten“ gemacht.

     

    Und allen, die das „gut“ finden, sei gesagt, man ist schneller in der AlG2-Falle als gedacht, also mal lieber für eine gerechtere Verteilung und gerechtere Strafverfolgung der Steuer-Hinterzieher JETZT sorgen.

    Die Menschen, die in die AlG2-Falle geschubst wurden, haben nicht mehr die Kraft für einen Aufstand, denn sie sind jeglicher Hoffnung und jeglichen Lebenswillens beraubt worden…

     

    Darauf könnte sich eine wirklich an Erneuerung interessierte SPD mal stürzen…

    Armseliges Land.

    • @Frau Kirschgrün:

      Ich habe mir gerade die Leserbriefe in der WELT durchgelesen, wo es um die Tafeln geht. Es ist erbärmlich, mit welcher Brutalität und Verachtung dort über arme Menschen hergezogen wird. Der Bruch in unserer Gesellschaft zwischen 'Reich' und 'Arm' ist schon lange vollzogen. Die Einen müssen für abgelaufene Lebensmittel an der Tafel anstehen und die Anderen saufen Champagner im 5-Sterne Restaurant und machen sich über die "armen Schlucker" lustig.

      • @Ricky-13:

        Es ist – wie gesagt – widerlich, was hier abläuft.

        • @Frau Kirschgrün:

          Ich habe mir eben noch einmal die neuesten Leserkommentare in der WELT durchgelesen. Was da abgeht, das kann man sich als sozialer Mensch nicht mehr vorstellen. Diese Leute haben absolut keine Moral mehr. Ich glaube, die würden auch zu einem fünfjährigen Hartz IV Kind sagen: "Wenn du Hunger hast, dann geh‘ gefälligst arbeiten".

           

          Wie wird so eine Gesellschaft enden?

  • Tafeln

    sind die öffentliche Bankrotterklärung

    des Sozialstaates.

     

    - Nichts weiter!

    ...

    • @Hartz:

      Stimmt.

      Aber so was von.

    • @Hartz:

      Dann sind in dieser Logik die Volxküchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Volxküche) selbiges für die autonome und anarchistische Szene.

       

      Ich würde mal beides verneinen.

      • @Rudolf Fissner:

        Volxküchen verfolgen einen grundsätzlich anderen Ansatz, sie sind nämlich selbstverwaltet und verfolgen einen konsumkritischen Ansatz. Hier werden keine Abfälle nach strengen Kujonierungsregeln an Menschen mit Armutszeugnis ausgeteilt, sondern man möchte ökologisch wertige und vegetarische/vegane Speisen auch zum günstigen Selbstkosten- bzw. Solipreis anbieten. Meist ist das Betreiben einer Volxküche mit eindeutiger politischer Arbeit u.a. gegen das Hartz-Ausgrenzungssystem verbunden, eine Eigenschaft, die den Tafeln und anderen Einrichtungen der Erbärmlichkeitsindustrie vollkommen abgeht.

        • @Khaled Chaabouté:

          Wie jetzt, nicht für Arme? Gibt es nicht mal ein Essen zum stark reduzierten Preis für Arme? Werden Arme einfach über den Preis ausgegliedert? So kann man sich die „Probleme“ natürlich auch von sich abhalten. Da laufen einem keine Flüchtlinge die Türen ein und stören die eigene Wohlfühlblase.

          • @Rudolf Fissner:

            Sie wehren sich in meinen Augen aber auch wirklich gegen jede Form der Differenzierung – immer gleich drauf. Man-mann-mann…

            • @Frau Kirschgrün:

              Herr Fissner trollt. Nicht drauf eingehen.

            • @Frau Kirschgrün:

              Ich bin nur ziemlich erstaunt darüber, dass eine Einrichtung, von der die Anatchopedia schreibt dass sie als Suppenküchen auch für Menschen dienen, die „überhaupt kein Geld“ haben, hie mit dem Fokus Selbstkostenpreis beschrieben werden.

               

              Auch wird die Aquirierung von Lebensmittel per „Containern“ (Verwertbare Lebensmittel aus Abfällen herausholen), was ein Weg sein kann für die Herkunft vn Lebensmittel bei Volxküchen, einfach mal unterschlagen.

               

              Tafeln dagegen kennen keinen Selbstkostenpreis und Containern auch nicht.

               

              Aus der Sicht der Betreiber sind da generell sicherlich Welten im Anspruch zwischen den Tafeln und den Volxküchen. Bei den einzelnen Ehrenamtlichen werden da schon öfter mal Parallelen auftauchen.

               

              Aus der Sicht von Armen sieht das schon wieder ganz anders aus. Die Ansprüche der Betreiber sind da eher wumpe. Die Funktion ist aber immer die gleiche: Geld sparen.

              • @Rudolf Fissner:

                … Ich kann mich erinnern einen Vergleich/Unterschied zwischen Volxküchen und Tafeln gemacht zu haben …. ? ? ?

                • @Frau Kirschgrün:

                  " … Ich kann mich erinnern einen Vergleich/Unterschied zwischen Volxküchen und Tafeln gemacht zu haben …. ? ? ?"

                  Muss heißen: Ich kann mich NICHT erinnern - die Fehlerquote steigt peinlich, schönen Abend allerseits.

              • @Rudolf Fissner:

                Ich habe tatsächliuch verstanden, was Armut ist, warum Tafeln in Anspruch genommen werden etc., es geht darum diese Armut wirksam zu bekämpfen, abzuschaffen.

                 

                Gerechtigkeit herzustellen, ein menschenwürdiges Leben für ALLE zu garantieren. Den Staat (also den administrativen und politischen Teiel davon) in die Pflicht seiner eigenen Gesetze zu nehmen.

                 

                Das ist doch nicht zu viel verlangt!

                 

                Wir müssen Lösungvorschläge machen, Alternativen aufzeigen, endlich bewusst und zielgerichtet wählen, etc., etc.

              • @Rudolf Fissner:

                Ich habe tatsächliuch verstanden, was Armut ist, warum Tafeln in Anspruch genommen werden etc., es geht darum diese Armut wirksam zu bekämpfen, abzuschaffen.

                 

                Gerechtigkeit herzustellen, ein menschenwürdiges Leben für ALLE zu garantieren. Den Staat (also den administrativen und politischen Teiel davon) in die Pflicht seiner eigenen Gesetze zu nehmen.

                 

                Das ist doch nicht zu viel verlangt!

                 

                Wir müssen Lösungvorschläge machen, Alternativen aufzeigen, endlich bewusst und zielgerichtet wählen, etc., etc.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Der Staat verschwendet viel Geld egal was er angeht, gesellschaftliche Initiativen sind da oft besser und effektiver. Die können den Staat nicht ersetzen, aber hier geht es um die Verwertung von Überschuss, das ist lobenswert.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Dann müssen wir ja an beiden Umständen nichts ändern. Das bisschen Entwertung geht Ihnen dabei aber ab. Was hätte bloß der Herr N. Machiavelli dazu gesagt.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Das ist Menschen verachtend.

         

        Sonst gar nixx.

        • @Frau Kirschgrün:

          An Solidarität und Hilfe ist nichts Menschenverachtendes.

          • @Rudolf Fissner:

            Das ist weder Solidarität noch echte Hilfe, das ist Resteverwertung – im übertagenen wie im konkreten Sinne.

             

            Gerechtigkeit sieht anders aus, und Hilfe und Solidarität auch.

             

            Ob Ihnen das gefällt oder nicht: wir brauchen ein anderes Wirtschafts- und Besteuerungssytem, ein ausreichend hohes, bedingungsloses Grundeinkommen inbegriffen.

             

            Sprechen Sie doch mal mit Betroffenen… da kommt Ihnen das Gruseln.

            Möchten Sie so leben (müssen)?

            • @Frau Kirschgrün:

              Sie wollen die Betroffenen also hängen lassen und auf das Leben nach dem jetzigen Wirtschaftssystem verweisen?

               

              Ist das das moderne Opium fürs Volk, welchs man sich nicht aufs Brot schmieren kann?

              • @Rudolf Fissner:

                Du willst es aber auch nicht verstehen, oder? Der offensichtliche Bedarf an den sogenannten Tafeln ist eine Bankrotterklärung des Sozialstaates und die moralische Bankrotterklärung einer Gesellschaft wie der unseren. Niemand außer dir lässt auch nur ansatzweise erkennen, dass er Menschen deswegen verhungern lassen möchte. Im Gegenteil: Unsere Mitmenschen am Drücker würden andere verhungern lassen. An dieser Stelle müssen die Tafeln einspringen und werden damit zum Symptom einer perversen Gesellschaft.

                Aber dazu fällt bestimmt noch was in Richtung Kapierichnich ein, richtig?

              • @Rudolf Fissner:

                Wenn Sie meine Kommentare gelesen haben – Sie beantworten sie ja "gerne" – also gehe ich davon aus, dass Sie sie gelesen haben, dann wissen Sie, dass es mir NICHT ums Hängenlassen geht, Sie sind doch schlau, das kriegen Sie doch mit, oder?!

              • @Rudolf Fissner:

                Eins muss man Ihnen lassen, Sie haben eine große Gabe Realitäten zu leugnen und einem anderen Kommentator das Wort so im Mund herumzudrehen, dass es wieder in IHR Weltbild und Ihre "Weiter-so-Menatlität" passt.

                 

                Chapeau.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @83379 (Profil gelöscht):

        Der Staat verschwendet viel Geld mit Steuergeschenken für die Reichen und Bankenrettungen, weil die Banken im Gegensatz zum Staat nicht verantwortungsvoll mit Geld umgehen können, soweit zur Effizienz des Privaten.

        Die Lebensmittel, die da verschwendet werden, gehören oft auch in die Mülltonne. Denn den Armen werden nicht nur Lebensmittel gegeben, die an der Verfallsgrenze liegen, sondern auch oft Lebensmittel, die krank machen. Zu viel Fett, zu viel Zucker. Man braucht sich ja nur die Statistiken der chronisch Kranken anzusehen, welche Bevölkerungsgruppen leiden am meisten an pathologischen Übergewicht, Diabetis, Herz und -Kreislaufproblemen?

        Die vollständige Umstellung auf ökologischen Landbau und die damit verbundenen Massnahmen einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten würde dem Gesundheitssystem viel Geld sparen, der Pharmaindustrie, der Chemie und - Saatgutindustrie aber erheblich schaden.

        Wir leben in einem System, dass kranke und arme Menschen produziert, um einen maximalen Gewinn für einen kleinen Prozentsatz der Bevölkerung herauszuholen.

        Und da machen die, "Schwarzen Strohhüte" unfreiwillig mit. Gutes wollen und gutes tun, gehen nicht immer zusammen.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Die Bankenrettung, Steuergeschenke alles Schweinerei keine Frage, aber Behörden arbeiten ineffektiv. In Behörden sind Aufgaben auf mehrere Personen aufgeteilt, die in der freien Wirtschaft oder privaten Initiativen von einer Person erledigt werden. Das die Qualität der Lebensmittel verbessert werden kann keine Frage, aber es ist nicht menschenverachtendes daran, dass private Initiativen anderen helfen.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @83379 (Profil gelöscht):

            Also ich arbeite bei der grössten Behörde Europas, die Éducation Nationale Française, über eine Millionen Beamte von der Kantinenfrau über die Lehrer bis zu den Rektoren. Ich kann Ihnen sagen, dass ich meinen ganzen Kram alleine mache, dass ich alleine vor meinen Schülern stehe, dass ich meine Kopien selber korrigiere und den Unterricht auch ohne fremde Hilfe vorbereite. Ich habe aber wie viele Menschen mit privater Bürokratie zu tun, z.B. bei Telekommunikation oder Versand, wo es dann schon mal vokommt, dass ein Päckchen von Toulouse nach Valencia in Montréal landet, oder keiner für nichts zuständig ist und kein Mensch Ihnen erklären kann, warum Ihre Telefonrechnung diesen Monat doppelt so hoch ist usw...Nein an das Märchen der Effizienz der Privatwirtschaft glaube ich nicht mehr. Und es wird schlimmer, Weil obendrein der Nachwuchs immer schlechter ausgebildet wird. Aber in eins ist die Privatwirschaft wirklich effizienter als der öffentliche Dienst: Den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen für nicht erbrachte Leistungen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          "Wir leben in einem System, dass kranke und arme Menschen produziert"

           

          Und die Lebenserwartung steigt und steigt. Komisch, dieser Zusammenhang. :)

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Die Lebenserwartung steigt...noch. Die Zahl der Menscben, die gesund in Rente gehen nimmt jedenfalls ab. Wir haben also Menschen, die noch länger leben, weil die teure Reparaturmedizin und die teuren lebenserhaltenden Medikamente noch vom Sozialversicherungssystem finanziert werden. Präventivmedizin ist das Stiefkind der Medizin, warum wohl? Weil sie profittötend ist. Wenn also 100 Reiche 100 werden, wie viel Arme können dann mit 60 abnippeln, damit die Statistik immer noch auf steigende Lebenserwartung verweisen kann?

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @82236 (Profil gelöscht):

              "Die Zahl der Menscben, die gesund in Rente gehen nimmt jedenfalls ab."

               

              Wie kommen Sie darauf?

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                Weil die Zahl der chronisch erkrankten Menschen ständig zunimmt, vor allem im Alter. Das lässt sich auch an der immer grösseren Anzahl der Pflegebedürftigen ablesen. Die steigende Lebenserwartung ist nicht unbedingt ein Zeichen gesünderen Lebens, sondern ein Resultat des medizinischen Fortschritts. Der alzheimerkranke Mensch mit Diabetis, Bluthochdruck und Nierenversagen lebt eben jetzt länger als zu Adenauers Zeiten. Ziel der Verlängerung der Lebensarbeitszeit, der Kürzung der Renten, schlechterer Pflege und organisierten Kollabs im Gesundheitssystem ist ja dem Abhilfe zu schaffen: Der Normalbürget muss endlich wieder auf Arbeit krepieren.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "Und die Lebenserwartung steigt und steigt."

            Für Alle?

            Würden Sie bei der Benennung von Armut in gleicher Weise argumentieren und auf das steigende BIP verweisen?

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Uranus:

              Ja, für alle!

               

              Aber nicht für alle in gleichem Maße. Trotzdem werden auch Menschen aus unteren Schichten älter als früher.

               

              "Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich die Lebenserwartung im westlichen Europa für alle Sozialschichten in der letzten Zeit verbessert hat. Jedoch ist sie nicht in allen Schichten gleich stark angestiegen. Sozial und finanziell bessergestellte Schichten profitieren deutlich mehr von gesellschaftlichen und medizinischen Verbesserungen, daher wächst die Kluft zwischen Arm und Reich."

              https://www.mpg.de/9857051/MPIDF_engl_MPIDR_JB_2016

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Was hilft diese Erkenntnis den Menschen "niederer Schichten", die dennoch ein kürzeres Leben haben? Geht es ihnen da auch um Gleichheit?

                 

                Übrigens, macht u.a. der Gesundheitsforscher Richard G. Wilkinson, Lebenserwartung nicht im wesentlichen an technischem Fortschritt oder Wohlstandswachstum fest, sondern daran, wie die Gesellschaften in Hinsicht von Gleichheit sind. https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spirit_Level_%28book%29

  • System Tafel am Ende? Nein, Tafeln sind sinnvoll und notwendig. Für unsere armen Mitbürger. Aber nicht für Migranten! Da wird derzeit von der Politik versucht, die Tafeln zu missbrauchen. Da muss man sich dagegen wehren!

    • @Gerdi Franke:

      Tafeln dürfte es in Deutschland überhaupt nicht geben, wenn wir eine echte Sozialpolitik und Gerechtigkeit hier hätten.

       

      Nein, Tafeln sind NICHT sinnvoll, denn sie helfen nur die ungleiche Verteilung zu zementieren.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Gerdi Franke:

      "Aber nicht für Migranten!"

       

      Warum nicht. Sind die es in Ihren Augen nicht wert?

       

      "Da wird derzeit von der Politik versucht, die Tafeln zu missbrauchen."

       

      Nix da. Es gehört zum Leitbild der Tafeln, für alle da zu sein.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Deutsche Kartoffeln nur für deutsche Kartoffeln!

         

        Ne, mal im Ernst, ich glaube der Gerdi informiert sich erst bei PI-News und trollt dann im Anschluss hier herum.

         

        @Gerdi, falls Sie noch hier sind: Schauen Sie doch mal im Internetz nach was ein gemeinnütziger Verein ist und warum man dort Hilfsangebote nicht von Herkunft abhängig machen darf.

  • "Rund 1,5 Menschen nutzen das Hilfeangebot in Deutschland."

     

    Echt?! SO viele!?

  • Was für ein Anachronismus Frau Schwab. Es geht hier nicht um Hilfsgüter für die Dritte Welt, in der sicher die Schwächsten oft nicht das abbekommen, was ihnen zustehen würde.

    Lesen Sie mal die Satzungen der Tafel e.V.

    Die Tafeln in Deutschland sind die Reparaturbetriebe einer Agenda2010-Politik à la Gerhard Schröder, etabliert, saturiert und gut genährt.

    Grundsicherung liegt unter der Armutsgrenze.

    @AXEL FACHTAN

    Sie haben gar nicht so falsch gedacht.

    In der süddeutschen kreisfreien Stadt Landau in der Pfalz gibt es eine Institution, die sich TERINNE nennt.

    Der Geschäftsführer dort lädt alles ein, was essen kann. Er selbst isst auch gerne. Seine Familie und seine Freunde auch.

  • Die Abschaffung von Hartz4 und die Wiedereinführung eines Warenkorbs würde die Undurchsichtigkeit und Willkürlichkeit des so ermittelten Existenzminimums zumindest wieder ein wenig transparenter machen. Und die Entscheider müssten wieder rechtfertigen, ob frau mit 12 Paar Socken und 2 Hosen im Jahr auskommt, und Preissprünge wie bei Milchprodukten und anderen Lebensmitteln würden zeitnah berücksichtigt. Und bei Bedarf müssen auch wieder die größeren Anschaffungen übernommen werden.

    Die ganze Flickschusterei rund um den Regelsatz, sicher oft gut gemeint, wie die Befreiung von den Rundfunkgebühren, Sozialticket, freier Eintritt in die staatlichen Museen in Berlin oder verbilligter Eintritt in öffentliche Bäder, Suppenküchen, Kleiderkammern und auch die Tafeln, vernebeln die Undurchsichtigkeit des Systems der Hilfe zusätzlich und federn die Wut unter den aktiveren der Bedürftigen ab, während die bedürftigsten Schwachen am wenigsten bekommen.

    Abschaffung von Hartz4 und Einführung eines menschenwürdigen Warenkorbs ist die notwendige Sofortmaßnahme.

    Die Sicherung eines menschenwürdigen Daseins ist in diesem Zusammenhang nur ein Thema, unser imperialer Umgang mit Lebensmitteln ist da noch einmal ein ganz anderes, und die teilweise mafiösen Strukturen bei den Tafeln nochmal ein drittes.

    schreibt ein Schwerbehinderter, früher Sozialhilfe, heute Hartz4, und mit den Tafeln wie den Tonnen der Supermärkte gut vertraut (und bei den Tafeln handelt es sich tatsächlich um Abfälle, die Qualität der Lebensmittel direkt aus den Tonnen ist nach meiner persönlichen Erfahrung eher etwas besser)

    • @Andreas Richert:

      Das gibt dann noch mehr teure Bürokratie...

    • @Andreas Richert:

      Die Lebensmittelpreise sind in Deutschland nicht das Problem, da haben wir mit die niedrigsten in EU.

      Es sind die explodierten Preise für Miete und Energie (EEG) die die Haushalte (Personen) belasten. Solange wir die Industrie bei EEG Umlage befreien und dafür die Privaten Verbraucher zahlen lassen und den Wohnungsmarkt nicht regeln, werden noch mehr Leute um Essen anstehen.

    • @Andreas Richert:

      das ist der zweite Teil, der erste steht drunter; beim nächstenmal weiß ich's besser und schicke den 2. Teil zuerst..

  • "damit die Discounter durch ihr Preisdumping nicht noch die Armut schaffen, von der sie deshalb profitieren, weil sich der Warenkorb, an dem sich Hartz IV orientiert, auf Discounterpreise bezieht."

     

    Ein leider weit verbreiteter Irrtum. Die wesentliche Hartz4 Reform war die ABSCHAFFUNG DES WARENKORBS und dessen Ersatz durch die Orientierung an den vom statistischen Bundesamt ermittelten Ausgaben des ärmsten Fünftel der deutschen Bevölkerung, abzüglich gewillkürter Abschläge wie weniger Ausgaben für Schuhe und Kleidung und Essen außer Haus (weil Arbeitslose weniger laufen müssen und kein Sozialleben brauchen). Das hätte rechnerisch sogar zu einer ständigen Senkung des Satzes geführt, weil die Hartz4 Bezieher jedes Jahr wieder neu zum ärmsten Fünftel der Bevölkerung gehören und auf ihr Einkommen die gewillkürten Abschläge hinnehmen mussten. Die später eingeräumte regelmäßige Anpassung an die Rentensteigerungen (einmal wäre sie fast negativ ausgefallen) hat die vollständige Kassation durch's Verfassungsgericht verhindern können.

    Die Geldbeträge, die einzelnen Ausgaben zugeordnet werden, beziehen sich nicht auf einen Warenkorb wie früher bei der Sozialhilfe, sondern auf die damals vom Statistischen Bundesamt ermittelten durchschnittliche Ausgaben der ärmsten Haushalte, das ist der wesentliche systematische Unterschied zwischen Sozialhilfe und Hartz4.

    Der Warenkorb wurde abgeschafft und durch einen von der Ministerpräsidentenkonferenz willkürlich auf Grundlage der Ausgaben des ärmsten Fünftels der Bevölkerung ermittelten Regelsatz ersetzt.

    Eine weitere systematische Änderung war die ersatzlose Streichung von Einmalleistungen, für Hartz4 wird erwartet, dass jede Bedürftige etwa 10% ihres Regelsatzes im Monat zurücklegt für größere Anschaffungen (Kühlschrank, Waschmaschine, Winterkleidung,..) die früher als Einmalzahlung bei Bedarf gewährt wurden.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Andreas Richert:

      "Der Warenkorb wurde abgeschafft und durch einen von der Ministerpräsidentenkonferenz willkürlich auf Grundlage der Ausgaben des ärmsten Fünftels der Bevölkerung ermittelten Regelsatz ersetzt."

       

      Der Warenkorb ist genauso willkürlich, wie die Auswahl des unteren Fünftels der Konsument*innen. Es könnte genausogut das unterste Sechstel oder das untere Viertel gewählt werden, das ist richtig. Es wird ja sogar noch eine Unterscheidung getroffen: Von allen "Haushalten werden die unteren 15 % der Einpersonen- und die unteren 20 % der Mehrpersonenhaushalte in die Auswertung einbezogen."

       

      Aber, die empirische Beobachtung des wirklichen Konsumverhaltens ist weniger willkürlich, als die Festlegung eines fiktiven Wahrenkorbs durch wen auch immer.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Regelbedarfs-Ermittlungsgesetz#Neuregelung_der_Regelbedarfe

  • Noch ein kleiner Querverweis zur Berliner Tafel.

    https://www.morgenpost.de/berlin/article213612207/Vorsitzende-der-Berliner-Tafel-Werde-beschimpft-ohne-Ende.html#

     

    Das ist merkwürdig. Die scheinen die Vorgänge von RTL , auf die "Muster- mann" verlinkt hat, gar nicht zu kennen.

     

    Anstatt die gemeinsame Sache zu fördern, wird dort gegen die Tafel in Essen rumgepöbelt.

     

    Haben die Berliner denn ihr eigenes Organisationsproblem schon gelöst ?

    Oder landet nach wie vor das Beste unentgeltlich in den Taschen der Helfer ?

  • Das System der Tafeln sei am Ende.

    Welch ein Irrtum.

     

    Es stößt an seine Grenzen. Das ist richtig. U.a. stößt es an seine Grenzen, weil die Landesgrenzen nicht geschützt werden.

     

    Das System ist von vorneherein nicht darauf ausgelegt, Hunderttausende von Armutsflüchtlingen zu versorgen.

     

    Es war darauf ausgerichtet, dieje- nigen zu unterstützen, die schon länger hier leben und wenig Anteil am Reichtum dieser Gesellschaft haben. Deren Lebenssituation sollte durch preiswerte Lebensmittel ein klein wenig verbessert werden.

     

    An "Stefan Mustermann" danke für den Link zu zweifelhafter Geschäfts-führung in Berlin. Die gefährden ihre Gemeinnützigkeit. Die in Essen nicht.

  • Jetzt lasst doch mal den Fissner in Ruhe - der mußte sich unlängst erst vom Absturz seines Kanzlers erholen und jetzt setzt ihr ihm alle zu! Sozialismus ist schlecht und wird erst wieder gut, wenn Noskes Enkel es beschließen oder eben gar nicht. Und laßt ihm die Zeit, sein Lieblingswort vom Pseudolinken einzuflechten in seine geistreichen Texte und laßt ihm bitte auch die Luft, seinen geliebten Lieblingsreim vom Kuckucksei -die Linkspartei unterzubringen. Einen Fissner muß man pflegen, nicht immer verschrecken. Venezuela ist bäh und böse, die Sesheimer sind gut und die EsPeDä hat immer schon nur für unser aller Wohlergehen wirken wollen.

    • @charis:

      Ja schön das mit dem Kuckucksei nicht! ;-)

       

      Geht so:

       

      Wer hat uns verraten, wer ist das Kuckucksei?

      Die Linkspartei! Die Linkspartei!

    • @charis:

      Okay.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @charis:

      Woher wissen wir denn, dass Sie es nicht wieder selber sind, Herr Charis, Fissner-Charis, Charis-Fissner, Fissner-Fantomas? https://www.youtube.com/watch?v=edJLq0_p0VA

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @charis:

      :-)))))

    • @charis:

      Ja eben.

       

      Is doch reine Fürsorge im around!

      Wie soll der sonst ohne präparierte Ampel über die Straße kommen?!

      Vor allem in dem Zustand - hm?

      Ja - die Straßen auch - voll marode!

      Wollnichwoll!

  • Ok - denn mal so frisch mal - ausse

    Tüt de mail

     

    "Doch noch ein Einwurf, da hier mehrfach erklärt wird: "Der Sinn der Tafel ist es, Verschwendung zu verhindern. .."

     

    Nein, der Sinn war ursprünglich, überzählige Lebensmittel kostengünstig zu "entsorgen (sry)",

    und die Unternehmensberatung MC Kinsey hatte herausgefunden, dass es billiger ist,

    die Überschüsse, die wg. Alter für Handel und Verarbeitung nicht mehr taugen,

    kostenlos durch Ehrenamtliche abholen zu lassen, als sie z.B. über ReFood

    teuer zu Schweinefutter verarbeiten zu lassen."

     

    Hart - but that's true!

  • Es ist offensichtlich, dass Sie die Tafeln nicht mögen. Schön.

    Aber einmal hätte sicher gereicht.

     

    Nebenbei outen Sie sich als jemand, der lieber allen Bedürftigen gar nichts gibt, sobald auch nur Einer zu viel bekommen könnte.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Vorschlag: Staatliche Subventionen für die Tafeln sofort!

     

    Ausweitung des Angebots auf alle Sozialleistungsbezieher*innen bei voller Deckung der Kosten durch Steuermittel. Jede*r Anspruchsberechtigte erhält frische Lebensmittel im Wert von 100 Euro pro Monat auf Berechtigungsschein bei den Tafeln. Das wäre eine sofortige Steigerung aller Sozialleitungen um 100 Euro.

     

    Einkauf der Lebensmittel direkt bei den Erzeuger*innen, für die damit Planungssicherheit und stabile Preise gewährleistet werden können.

     

    Das Geld ist da!

     

    Minister Kühnert übernehmen Sie!

  • Werden die Tafeln überflüsisg, wenn alle genug Geld haben? Wohl kaum. Egal, wie hoch Hartz 4 oder das bedingungslose Einkommen sein werden, nach einer gewissen Zeit werden sich alle Preise so erhöht haben, dass der alte Zustand wieder hergestellt ist. Möglich gemacht durch den Staat. Wie löst man dieses Dilemma? Zahnarzt fragen - radikale Wurzelbehandlung statt oberflächliches Geschustere.

    • @Wuff:

      Wiedo sollten die Unternehmen, die jetzt die Tafeln unterstützen, deshalb plötzlich bestrebt sein, die Lebensmittel vergammeln zu lassen? Preissteigerungen und Zurückhalten der Lebensmittel können se übrigens schon jetzt machen.

       

      Also: keine gesunden Zähne ziehen und selber operieren - nicht nur den Zahnarzt fragen, ihn auch machen lassen.

    • @Wuff:

      Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage.

      Angesichts der Agrarüberschüsse würden sich die niedrigen Preise wohl eher nicht ändern.

      Also würden die Tafeln überflüssig.

      • @Sonntagssegler:

        Ist Glaskugelei mit Fahrradkette.

  • Natürlich reichen Lebensmittel nicht für alle Bedürftigen Menschen, wenn ganze LKW-Ladungen mit Spenden für private Zwecke umgeleitet werden und die sogenannten Helfer die Spenden vorab aussortieren und sich die besten Stücke gleich tütenweise selbst sichern.

    https://rtlnext.rtl.de/cms/punkt-12-undercover-reportage-eine-tafel-in-der-kritik-absahnen-statt-helfen-4110483.html

  • Reichen Lebensmittel wirklich nicht? Oder gibt es zu viel Veruntreuen bei Tafeln? Ist dann die Gemeinnützigkeit und damit einhergehende Steuerbefreiung wirklich berechtigt?

     

    Aktuell (Reportage von 15.09.2017) stehen Tafeln in Dresden und Herford wegen Veruntreuung in der Kritik. Ein Einzelfall? Leider nein. Immer wieder sorgt eine von insgesamt bundesweit 900 Tafeln für Negativschlagzeilen, erreichen Lebensmittel und Sachspenden nicht das eigentliche Ziel: Einen der derzeit 1,5 Millionen Bedürftigen – Tendenz steigend.

     

    Besonders dreist soll es bei der Berliner Tafel zugehen. Unter dem Schlagwort 'Laib und Seele' werden dort nach eigenen Angaben in insgesamt 45 Ausgabestellen Lebensmittel an monatlich 50.000 Bedürftige ausgegeben.

     

    Die zweiteilige 'Punkt 12'-Undercover-Reportage am 11. und 12.04. ab 12:00 Uhr belegt, dass Mitarbeiter der Ausgabestelle Klemkestraße in Reinickendorf sogar eine ganze LKW-Ladung mit Spenden für private Zwecke umleiten und die sogenannten Helfer die Spenden vorab aussortieren und sich die besten Stücke gleich tütenweise selbst sichern.

     

    "Die Berliner Tafel finanziert sich ausschließlich durch Sach- bzw. Geldspenden und kann daher nicht garantieren, was und wie viel am Tag verteilt werden kann", so steht es auf der Vereinsseite. Laut eines 'Punkt 12'-Informanten, der bereits seit anderthalb Jahren bei einer der großen Tafeln in Berlin mitarbeitet, gibt es für knapp ausfallende Spenden aber auch einen besonders dreisten Grund: "Die Arbeitskollegen fahren ihre Tour regelmäßig ab. Die packen sich auf dem Fahrtweg schon die Taschen voll. Das heißt, erst in die Kisten und dann bei den letzten Kunden vom Kaufmarkt machen sie die Kisten leer und packen das dann ihre eigenen privaten Haushaltstaschen. Große Taschen. Dann fahren sie bei sich zu Hause vorbei. Das liegt auf dem Weg. Gehen nach Hause mit der 'guten' Ware natürlich.“

    https://rtlnext.rtl.de/cms/punkt-12-undercover-reportage-eine-tafel-in-der-kritik-absahnen-statt-helfen-4110483.html

  • Eine Partei hat Strafanzeige gegen die Essener Tafel gestellt. Weil der Verein entschieden hat, zeitweise keine neuen Bezugskarten für Lebensmittel an Ausländer zu vergeben, erfülle er nicht mehr die Bedingungen für Gemeinnützigkeit, argumentiert die "Allianz Deutscher Demokraten".

     

    Deswegen stünden der Tafel bestimmte steuerliche Begünstigungen nicht zu. Die Partei hat nach eigenen Angaben aus diesem Grund "Strafantrag wegen dem Verdacht der Steuerhinterziehung aufgrund fehlender Gemeinnützigkeit gestellt."

    https://web.de/magazine/panorama/partei-stellt-strafanzeige-essener-tafel-32833434

     

    Außerdem können einzelne Bedürftige Menschen, die Aufgrund von Rasse/Herkunft/Nationalität abgewiesen wurden in Bezug auf Gleichbehandlungsgesetz klagen und sich beispielsweise bei Antidiskriminierungsstellen beschweren.

    • @Stefan Mustermann:

      Diese sogen. Allianz Deutscher Demokraten ist eine Hilfstruppe von Erdogan, wenn man Wikipedia glauben kann.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Rassismus und Segregation werden nicht dadurch besser, dass sie von ehrenamtlichen Helfern ausgehen.

     

    Die NS-Volkswohlfahrt, zweitgrößte Massenorganisation im 3. Reich mit 17 Millionen Mitgliedern, war selbstredend nur Volksgenossen - somit zB. keinen Juden - vorbehalten und diente in erster Linie der Stärkung der rassisch definierten Volksgemeinschaft. Ehrenamtlich, selbstredend !

    https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/ns-organisationen/volkswohlfahrt.html

     

    Offenbar möchte Herr Sartor und die Essener Tafel dahin zurück und Menschen aufgrund Geschlechts, ihrer Religion und/oder Herkunft ausschließen.

     

    Ehrenamtlich ekelerregend !

     

    Und warum eine alleinerziehende Ausländerin (und ihre nichtdeutschen Kinder) das gleiche Schicksal teilt wie die männlichen Flüchtlinge, die angeblich alte aber rassereine Omas vergraulen, bleibt selbst nach der mehr als dürftigen Erklärung für die rassistisch motivierte Ausgrenzung völlig schleierhaft.

     

    Niemand bei der Esener Tafel muss sich über Beifall aus der Naziecke wundern, er gilt schon den Richtigen, den Brüdern und Schwestern im Geiste.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      "Offenbar möchte Herr Sartor und die Essener Tafel dahin zurück und Menschen aufgrund Geschlechts, ihrer Religion und/oder Herkunft ausschließen."

       

      Wirklich erbärmlich. Ein Salonrevoluzzer, wie er im Buche steht. Ich möchte nicht wissen, wohin Sie zurück wollen. Ich will da jedenfalls gewiss nicht hin.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Ich gehe davon aus, dass Sie auch sonst gegen Quoten sind.

  • Sinnlose Tafeln

     

    Die Essener Tafel sollte den Laden einfach dichtmachen!

    Jetzt ist sie auch noch angezeigt worden. Erst ehrenamtlich und ohne Lohn arbeiten (was ja schon ein schlechter Witz ist!) und dann eine Anzeige obendrauf kassieren. Das hat keinen Zweck. Man sollte dem Hartz IV-System nicht helfen, sondern es vollends scheitern lassen! Anderes ist sinnlos.

    Tafeln dichtmachen!

    • @Hartz:

      Volxküchen dichtmachen.

    • @Hartz:

      Und was tun Sie mit denjenigen die abhängig sind von der Tafel? Vor die Tür setzen und hungern lassen?

       

      Das Armutsproblem wieder politisch zu machen darf akut nicht auf Kosten der Armen gehen.

      Viel mehr müssen betroffene Gruppen ihre Rechte selbst erstreiten

      • @Oskar:

        Teil des Systems

         

        Warum sind sie denn abhängig?

        Weil das Hartz-System bewusst mit den ehrenamtlichen Leuten rechnet.

        Nötig ist eine Erhöhung des Alg2 und des Mindestlohnes. Das ist auch locker bezahlbar in einem an sich reichen Land.

        Die Tafeln führen nicht aus der Abhängighkeit, sondern zementieren sie. In diesem Sinne sind sie Teil des Hartz-Systems und halten es aufrecht. Darum sofort dichtmachen!

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Gut dann bitte auch mit der Revolution sofort anfangen.

      Volkswagen verstaatlichen und die Gewinne in die Entwicklung erneurbarer Energien stecken. Allgemeines Grundeinkommen einführen. Agrarüberschüsse abbauen durch Verbot von Massentierhaltung und chemischer Landwirtschaft. Alle EU-Subventionen in den ökologischen Landbau stecken. Kostenloses Bio-Essen in allen Schulkantinen. Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr, allgemeines Diesel-und Benzinerverbot. Grosszüge Abwrackprämien für Elektro-und Wasserstoffautos usw...

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Zusammenhang ???

        ...

    • @Hartz:

      Bitte mit dem Vermerk -Ironie- kennzeichnen. Wirkt sonst trollig.

      • @lulu schlawiner:

        Das ist keine Ironie.

        Der Sozialstaat war der große historische Fortschritt gegenüber der Almosengeberei. Ein an sich reicher Sozaialstaat braucht keine Tafeln. Er braucht bessere Gesetze.

  • Das System Tafel ist gut und notwendig. Leider! Und Respekt für die freiwilligen Tafel-Mitarbeiter! Nur wird dieses System eben von der Politik auch missbraucht für ihre unausgegorene Flüchtlingspolitik. Aber wenn die Politik ihre Flüchtlinge über die Tafeln versorgen will muss sie die Tafeln verstaatlichen. Dann können gerne Merkels Staatsbeamte das Einsammeln und verteilen von Nahrung übernehmen!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Gerdi Franke:

      "Aber wenn die Politik ihre Flüchtlinge über die Tafeln versorgen will."

       

      Was für ein Schwachsinn!

       

      Es ist nicht die Politik, die irgendwen über irgendwas versorgen will. Menschen in Not Schutz zu gewähren ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die sich aud dem gemeinsamen Menschsein ableitet. Der Grundgedanke ist der der Solidarität und der gilt nicht nur für Menschen mit deutschem Pass!

       

      Eine stärkere staatliche Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements ist trotzdem eine gute Idee.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dass Menschen in diesem reichen Land von Armenspeisung leben müssen, ist m.E. schon politisch gewollt. Und natürlich holen tausende Freiwillige für die Politik die Kohlen aus dem Feuer. Ohne sie gäbe es womöglich Hungertote selbst in DE. Aber dass das nun Aufgabe von freiwilligen Helfern sein soll, erschließt sich mir nicht. Das ist Amerikanisierung des Sozialsystems. Dafür haben Sie Verständnis?

        • @Rolf B.:

          Es gibt Regionen in Deutschland, die nicht von Tafeln abgedeckt sind. Die Hilfesätze sind dort aber die gleichen. Wie passt dies mit ihrer Aussage zusammen? Sollten die Menschen auf Tafeln angewiesen sein, dann ist die Armutssituation dort noch einmal eine spezielle. Gehört habe ich dergleichen aber noch nicht.

          • 2G
            25726 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            "Es gibt Regionen in Deutschland, die nicht von Tafeln abgedeckt sind." Und es folgt wie üblich eine auf unwahre Behauptungen gegründete Schlußfolgerung.

             

            Also wieder ein typischer Fissner. Siehe:

            Hier https://www.tafel.de/fileadmin/media/Presse/Hintergrundinformationen/2018-02-15_Zahlen_Fakten.pdf

             

            thematisiert die Tafel zwar selbst, daß es eine ungleiche Verteilung über das Bundesgebiet gibt, aber von Regionen, die nicht abgedeckt seien, findet sich kein Wort und es wird darauf verwiesen, daß die Tafeln inzwischen ähnlich einem Netzwerk agieren können - und kommen dann unter anderem zu dem Schluß:

             

            "Tendenzen: ......

             

            Weniger Tafel-Neugründungen, stattdessen vermehrte Eröffnung von Ausgabestellen in kleinen Orten durch bereits bestehende Tafeln und Zunahme von Ausgabetagen"

             

            Und hier: https://www.tafel.de/fileadmin/media/Presse/Hintergrundinformationen/2018-02-15_Die_Tafeln_nach_Bundeslaendern.pdf"

             

            fällt dem geübten Auge und wachen Verstand was auf?

             

            Sorry, letzteres betrifft Sie ja nicht.

            • @25726 (Profil gelöscht):

              Schauen Sie sich einfach mal die Karte der Tafelstandorte an, die Sie dort ebenfalls finden können

  • Das Pulverfass der sozialen Ungerechtigkeit wird uns allen demnächst um die Ohren fliegen, wenn nicht endlich etwas geschieht. Es kommt immer mehr sozialer Sprengstoff ans Tageslicht, aber kein Politiker handelt. Es sind ja nicht nur die 934 Tafeln die uns die Armut vor Augen führen. Wir haben auch noch 52.000 Obdachlose und 860.000 Wohnungslose in Deutschland, die es laut Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe gibt.

     

    Auch die wachsende Arbeitslosenzahl lässt sich langsam nicht mehr kaschieren. Der Statistiker Prof. Dr. Bosbach hat die wahre Arbeitslosenzahl herausgegeben. Es gibt 5,3 Millionen erwerbsfähige Empfänger von Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II.

     

    Oder nehmen wir die Kinderarmut. Professor Butterwegge hat schon 2009 die Zahl der Kinder, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, bei 2,8 Millionen angegeben, aber bis dato hat sich auch hier nichts geändert. Die Armut von Hartz IV Beziehern und deren Kindern kann man auch sehr gut an der "Regelsatztorte 2018" (Hartz IV Regelsatz) erkennen, die man mit einigen Klicks im Internet leicht findet.

     

    Selbst die CDU nahe Springerpresse kann langsam diese "sozialen Verwerfungen" nicht mehr kleinreden und gibt in der WELT zu, dass etwas in Deutschland "sozial" nicht mehr stimmt - allerdings immer noch mit dem verzweifelten Versuch, dies auf die Flüchtlinge zu schieben. Wie lange die Springerpresse das noch dem Bürger auftischen kann, bis auch der letzte Bürger diese Lüge erkennt, ist aber nur eine Frage der Zeit.

     

    Frau Schwab schreibt: "Aus den 1,5 Millionen Kunden müssen 1,5 Millionen Demonstranten werden". - Das wird aber nicht passieren, denn auch die 5 Millionen Hartz IV Bezieher wehren sich seit Jahren nicht. Die einzige Hoffnung die ich noch habe ist, dass die Franzosen den lethargischen Deutschen endlich zeigen wie man mit Politikern umgeht die das Volk an der Nase herumführen. Aber die Franzosen haben scheinbar auch nicht mehr den Schneid ihrer Vorfahren vom 14. Juli 1789.

    • @Ricky-13:

      Gehören sie zu den Deutschen nicht mit dazu?

      Wenn nicht ist auch ok wenn Sie zumindest hier ansässig sind. Dann sind wir schon 2.

      Auf kurz oder lang wird es knallen. Aber wie? Und wer lässt es knallen? Der Staat mit Überwachung, Zensur und Demonstrationsverbot? Die Rechten indem sie den ungarischen Weg gehen? Oder lassen wir es knallen?

      Das die richtigen Schlüsse gezogen werden ist leider nicht selbstverständlich. Die Wut kann genau so gut nach rechts umschlagen aber abseits der linksliberalen Blase und einigen reichen Vororten haben die Menschen längst begriffen das es nicht mehr aufwärts sondern abwärts geht. Es ist ja längst nicht nur der Sozialstaat im Eimer, auch die Demokratie geht den Bach runter. Aber bisher ist es bei den meisten Menschen ein diffuses Gefühl.

      Ich denke deswegen passiert nicht viel. Die einzigen die bisher den Frust der Leute ansprechen sind die Rechten und bei denen läuft es gut

      • @Oskar:

        Richtig. Nach Adam Riese sind wir dann schon Zwei. Sie stellen auch die richtigen Frage, denn Art. 1 GG und Art. 20 GG wird jetzt schon immer mehr von der Politik in Frage gestellt und totale Überwachung, Zensur und Demonstrationsverbot ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit.

         

        Ja, die AfD hat immer mehr Zulauf und Die Linke schaut weiterhin in die Röhre. Da haben wir die Schizophrenie der armen Leute. Aber vielleicht ist das auch nur die Gehirnwäsche, die seit Jahren die Springerpresse und andere Medien auf die Armen ausüben.

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Ricky-13:

          Achtung, Aluhut!

          • @80576 (Profil gelöscht):

            Mir ist schon klar, was der "Aluhut" (tinfoil hat) in Ihrem Kommentar sagen soll, aber die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht mehr verbergen. Ob Sie das jetzt mit dem Aluhut ins Lächerliche ziehen wollen oder nicht, ist eigentlich auch schon egal. Wie ich oben geschrieben hatte: „Es kommt immer mehr sozialer Sprengstoff ans Tageslicht“. Rentnerarmut, Kinderarmut, Hartz-IV-Armut, Lohnsklaverei, Obdachlose, Wirtschafts- und Kriegsflüchtlinge, etc. - und all dies wird irgendwann gewaltig explodieren. Aber nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, vielleicht sogar weltweit. Dann können Sie sich ja Ihren Aluhut auf den Kopf setzen und hoffen, dass die wütenden Massen der Armen Sie nicht findet und Ihnen die Rechnung präsentiert.

  • Lieber Herr Fissner

    "Wie reduziert eine Erhöhung von Hartz IV die Überproduktion von Lebensmittel? Warum sollten bei einer Erhöhung von H4 die Tafeln wegfallen und Lebensmittel auf den Müll wandern?"

    Sind Sie der Meinung, wir sollten Armut erhalten, damit die Überflussgesellschaft mit ruhigem Gewissen den Überfluss ökologisch rechtfertigen und fortführen kann; Quasi die Armen als letztes Glied einer Erzeugungs- und Verwertungskette, damit sich die Gesellschaft als eine ökologische erklären kann?

    • @lions:

      Liebe Anomalie? Warum treibt Sie diese Frage um? Aus meiner Frage ist sie nicht heraus zu lesen? Sind Sie sich unsicher bei den Antworten ? Warum?

       

      Es schokiert mich, dass Sie solche Überlegungen überhaupt in Erwägung ziehen. Hätte ich nicht von Ihnen gedacht.

       

      Zu ihrem Verständnis. Im Thread, aus dem Sie die Frage heraus kopiert haben wurde behauptet, das die Erhöhung von Hartz IV die Tafeln überflüssig machen würden. Also neben Armutsproblemen gleich auch die Probleme der Wegwerfgesellschaft mal eben nebenbei mit lösen würde.

       

      Dieser Ansicht bin ich nicht. Tafeln machen in einer Wegwerfgesellschaft auch dann Sinn, wenn keine Armut herrscht. Und auch dann, wenn in einer solchen Gesellschaft keine Armut herrschen würde, wäre eine Bevorzugung von Menschen mit geringerem Einkommen, genau wie heute auch, noch eine richtige Entscheidung.

      • @Rudolf Fissner:

        Na, Sie wissen ja: Eine Frage ist keine Klage, doch fast alles was Sie bisher geschrieben haben, erweckt schon den Eindruck dieses unterkühlten Pragmatismus.

        • @lions:

          Es ist schon krass, wenn der Hinweis auf den weiten Nutzen der Tafel, Nahrungsmittel ncht wegzuwerfen, Sie schon so überfordert, dass Sie dies als unterkühlten Pragmatismus einordnen.

          Basteln Sie sich die Welt ruhig weiter zurecht wie Sie sie gern hätten. Aber kümmern Sie sich bitte nicht um Armut. Ich glaube, das geht für die Armen nach hinten los.

          • @Rudolf Fissner:

            "Wie reduziert eine Erhöhung von Hartz IV die Überproduktion von Lebensmittel?

            Sie lenken in dieser Debatte den Fokus auf die Überproduktion. Wenn die Tafeln richtigerweise wegfallen, weil die Armut soweit eingedämmt ist, das keiner mehr hingehen muss, dann besteht die Chance, das Problem Überproduktion und Lebensmittelvernichtung mal bei der Wurzel zu packen. Die Tafeln sind nach Ihrem Denkmuster allenfalls ein Feigenblatt für Verschwendung. Vorrangig darf der Wegfall der Tafeln sehr wohl sein und die Lebensmittelvernichtung einzudämmen, ist ein ganz anderes Blatt. Die Tafeln als Notwendigkeit kausal mit der Verschwendung zu verknüpfen, also die Tafeln müssten bleiben, weil verschwendet wird; Das ist die Unterkühlung. Jeder Mensch soll in die Lage versetzt sein, sich regulär seine Lebensmittel zu kaufen. Alles andere ist unwürdig.

            • @lions:

              Ich lenke nicht den Fokus von irgendwo weg, ich habe nur mehrere Sachen gleichzeitig im Fokus. Zu komplex schon für Sie?

              • @Rudolf Fissner:

                Wohl für Sie, wenn Sie fehlplatzieren. Der Anspruch an eigenes komplexes Denken entspricht noch lange nicht dem Resultat.

                • @lions:

                  Was entspricht nicht dem Resultat?

                  Die Realität?

                   

                  Ist ihnen nicht bekannt dass einerseits der verarmt Teil der Bevölkerung die Tafeln aufsucht und andererseits überzählige Lebensmittel dort vereilt werden? Sind diese zwei Tatsachen schon so überkomplex und von einem denkenden Menschen schon nicht mehr gemeinsam verarbeitbar? Ich denke mal nicht.

  • Kommentar war für Herrn Fissner.

  • Ihre erbetenen Fragen-/Zahlenerweise beinhalten leider sachfremde Erwägungen und verhalten sich nicht zur Sache.

  • Höhere Löhne, andere Steuern.

  • Kennen Sie einen besseren Abgrund?

  • Der Sinn der Tafel ist es, Verschwendung zu verhindern. Wer also kochen will und wenig verdient, wozu "Armut" verlangen, kann Lebensmittel erhalten. Dass das für für junge Männer nicht immer interessant ist, sie also nur das heraus suchen, was sie gebrauchen könnte, den erst werfe sie weg, das ist ohnehin ein Missbrauch der Tafel.

    • @Monika Frommel :

      „Der Sinn der Tafel ist es, Verschwendung zu verhindern.“

       

      Falsch!!! Der Sinn der Tafel war ursprünglich einmal dazu gedacht, um Obdachlosen ihr Leben etwas erträglicher zu machen, indem man ihnen Lebensmittel unentgeltlich gibt. Aber seit der Agenda 2010 hat sich das verändert und auch arme Rentner, arme Alleinerziehende, Hartz IV Empfänger und Flüchtlinge werden nun an der Tafel „verköstigt“. Das hat alles nichts mehr mit einem Sozialstaat zu tun und schon gar nicht um genießbare Lebensmittel einer sinnvollen Verwendung zuzuführen, sondern hier geht es einzig und allein um Ersparnis im sozialen Bereich. Der Staat muss schließlich sparen, um Gerhard Schröder‘s (SPD) "Wohltaten für die Reichen" zu finanzieren, denn Schröder hat damals als Bundeskanzler den Spitzensteuersatz auf 42% gesenkt (von 53% unter Helmut Kohl) und jetzt muss man den Differenzbetrag von 11% irgendwie wieder hereinholen. Das Schröder auch noch die Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften steuerfrei gestellt hat, kommt noch erschwerend dazu.

       

      Nehmen wir als Beispiel nur den Hartz IV Regelsatz. Im Hartz IV Regelsatz sind 4,77 Euro am Tag für Nahrung und Getränke vorgesehen. Wenn ein Hartz IV Empfänger in Bangladesch leben würde, dann könnte er sich mit 4,77 Euro am Tag sicherlich einen Wohlstandsbauch anfuttern, aber in Deutschland nagt man mit 4,77 Euro am Tag schon am Hungertuch. Das interessiert unsere Politiker aber nicht, denn solange es den Reichen gut geht, ist alles in schönster Ordnung. Folglich dürfen die Armen zur Tafel gehen und die Reichen in ein 5-Sterne Restaurant. So sieht soziale Gerechtigkeit in einem der reichsten Länder dieser Erde aus.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Ricky-13:

        "Falsch!!!"

         

        ???

         

        Wissen Sie es besser als die Tafeln selbst? Lesen Sie deren Leitbild oben.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Das habe ich eben gemacht - aber mit der Wahrheit hat das alles nichts zu tun. Die Tafeln haben jahrelang die Armut etwas abgemildert, aber jetzt ist die Katze aus dem Sack. Der Staat hat versagt und die Tafeln sollen jetzt an den Pranger gestellt werden, indem man ihnen "Rassismus" vorwirft. Das wird aber nicht funktionieren und einige Politiker, die auf den Zug des Rassismusvorwurfs gegen die Essener Tafel gesprungen sind, haben sich jetzt selbst in den Finger geschnitten. Vielleicht kommt jetzt endlich einmal die ungeschminkte Wahrheit heraus, dass die Tafeln seit 1993 zu einem Teil dafür gesorgt haben, dass der Staat sich nicht mehr um die Armen in diesem reichen Land kümmern musste.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Ricky-13:

            "Das habe ich eben gemacht - aber mit der Wahrheit hat das alles nichts zu tun."

             

            Sie meinen, Sie kennen die wahren Ziele der Organisationen besser, als die Organsiationen selbst? Kompliment zu diesem Selbstbewusstsein!

             

            "Der Staat hat versagt und die Tafeln sollen jetzt an den Pranger gestellt werden, indem man ihnen "Rassismus" vorwirft."

             

            Es werden nicht "die Tafeln" an den Pranger gestellt, sondern es wird die sehr dumme Regelung der Essener Tafel kritisiert. Andere Tafeln haben klügere Lösungen gefunden und werden nicht kritisiert. Außer von denen, die generell die Tafeln abschaffen wollen.

             

            "Vielleicht kommt jetzt endlich einmal die ungeschminkte Wahrheit heraus, dass die Tafeln seit 1993 zu einem Teil dafür gesorgt haben, dass der Staat sich nicht mehr um die Armen in diesem reichen Land kümmern musste."

             

            Das ist doch billige Polemik. Es gibt das Arbeitslosengeld II und es gibt die Grundsicherung im Alter sowie verschiedene Sozialhilfeleistungen. Alles Fürsorgeleistungen, die für bedürftige Menschen gedacht sind und für die jedes Jahr Milliarden an Transfergeldern fließen.

             

            Sie meinen vielleicht, dass der Sozialstaat heute nicht mehr so großzügig ist, wie vor der deutschen Einheit. Das ist richtig.

             

            Dafür ist das System jetzt nach Jahren der Krise stabilisiert. Es ist sogar so stabil, dass es hunderttausender Neuzugänge in kürzester Zeit relativ problemlos aufnehmen konnte.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Die Autorin Waltraud Schwab hat es verstanden. Wenn Sie es nicht verstehen oder verstehen wollen, dann ist das in einer Demokratie natürlich Ihr gutes Recht.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Ricky-13:

                Vielleicht müssen Sie lernen, es besser zu erklären. Sie behaupten hier nachweislich Unsinn. Ich verlinke Ihnen das Leitbild der Organisationen, Sie ignorieren es. Aber einverstanden, Ignoranz ist ein demokratisches Grundrecht.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  Anstatt mich hier „vollzukleistern“, sollten Sie sich den Artikel von Frau Schwab noch einmal aufmerksam durchlesen. Es geht hier nicht darum, ob die Tafel „dieses oder jenes“ beabsichtigt hat, sondern weshalb es in einem reichen Land wie Deutschland überhaupt notwendig ist, 934 Tafeln für arme Menschen zu haben. Einfach mal drüber nachdenken, denn in einer Demokratie ist das Denken erlaubt.

    • @Monika Frommel :

      Woher wissen Sie jetzt so genau, dass "junge Männer" wegschmeißen, was Sie nicht gebrauchen können? Vielleicht schicken einfach manche Hausfrauen ihre Söhne/Männer zur Tafel oder auch zum Einkaufen. Solls ja auch geben.

    • @Monika Frommel :

      "Der Sinn der Tafel ist es, Verschwendung zu verhindern."

      Der Sinn einer Tafel ist es, Bedürftige zu unterstützen. Die Tafel ist kein ökologischer Verein.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @lions:

        "Der Sinn einer Tafel ist es, Bedürftige zu unterstützen. Die Tafel ist kein ökologischer Verein."

         

        Die Antwort ist: sowohl als auch!

         

        Die Überschrift der Tafeln heißt: "Lebensmittel retten. Menschen helfen."

         

        Im Leitbild des Bundesverbandes werden vier Werte genannt:

         

        "Wir stehen dafür ein, dass sich unser Handeln an den Werten Nachhaltigkeit, Humanität, Gerechtigkeit, Teilhabe und sozialer Verantwortung ausrichtet.

         

        Nachhaltigkeit: Lebensmittel werden unter großem Aufwand produziert. Lebensmittel sind wertvoll. Und wir treten dafür ein, dass die Vernichtung von Lebensmitteln vermieden wird: „Essen, wo es hingehört“.

         

        Humanität: Jedem bedürftigen Menschen wird unabhängig von seiner Herkunft, seinen Möglichkeiten und Grenzen mit Respekt begegnet; seine Würde wird geachtet.

         

        Gerechtigkeit und Teilhabe: Jeder Mensch soll Chancen zur persönlichen, kulturellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entfaltung erhalten.

         

        Soziale Verantwortung: Tafeln übernehmen durch ihr Handeln soziale Verantwortung und erinnern die Gesellschaft an ihre Verpflichtung gegenüber bedürftigen und ausgegrenzten Menschen."

        https://www.tafel.de/

        https://www.tafel.de/ueber-uns/unsere-werte/leitbild/

    • @Monika Frommel :

      Wie kommen Sie denn darauf, dass junge Männer nicht kochen?

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Dazu brauch es nicht den Sozialismus. Der Kapitalismus schafft Überfluss für wenige und Knappheit für viele aufgrund einer ungerechten Verteilung des gesamtgesellschaftlich erwirtschafteten Reichtums. Was nutzt es volle Regale zu haben mit zig verschiedenen Sorten von Klopapier, wenn man sich ganz nach unten bücken muss, um die billigen faserigen Zweiblattrollen zu greifen. Da wisch ich mir den Arsch doch lieber gleich mit der linken Hand und Wasser ab.

  • Die Tafel - "Der Geruch der Armut".

     

    Die deutschen Tafeln unterstützen regelmäßig bis zu 1,5 Millionen bedürftige Personen.

     

    Dass 1,5 Millionen Menschen in Deutschland auf 934 Tafeln und auf mehr als 2100 Tafelläden überhaupt angewiesen sind, ist ein Armutszeugnis für dieses reiche Land. Besonders die "Entwicklung der Anzahl der Tafeln in Deutschland" seit 1993 spricht Bände.

     

    Wer sich die Zahlen genauer anschauen möchte, der kann auf diesen LINK klicken https://www.tafel.de/ueber-uns/die-tafeln/zahlen-fakten/

     

    Die Autorin schreibt: "Das System Tafel ist am Ende". Ich glaube eher, dass der Sozialstaat, den wir ja laut Art. 20 GG angeblich haben, am Ende ist und wir langsam aber sicher das unsoziale System der USA übernehmen.

     

    Ich zitiere Volker Pispers (Kabarettist), der schon vor vielen Jahren sagte:

     

    "Wir sitzen in einem Zug, der auf den Abgrund zurast. Schauen Sie sich die USA an. Das ist gelebter Kapitalismus im Endstadium. Die Reichen haben sich komplett zurückgezogen. Eigene Wohnviertel mit Zäunen und Sicherheitspersonal, eigene Kindergärten, Schulen, Unis, Krankenhäuser. Die Mittelschicht braucht zwei Jobs parallel, um überhaupt halbwegs klar zu kommen. Das letzte Drittel sitzt komplett im Dreck, obdachlos oder in Vierteln, in die sich nicht mal mehr die Polizei traut. 95% aller amerikanischen Medien befinden sich in der Hand fünf reicher Familien. Und auf diesen Abgrund rasen wir hier auch zu. Aber keiner traut sich, die Notbremse zu ziehen. Alles was wir tun ist, alle vier Jahre den Lokführer zu tauschen und zu sagen: 'Halt Kurs und gib Gas!".

    • @Ricky-13:

      Amerika hat keine Tafeln.

      • @Rudolf Fissner:

        In den USA - Amerika ist etwas größer! - gibt es Essensgutscheine ud fast 40% der US Amerikaner sind darauf angewiesen.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich wunderte mich schon, dass Sie ziemlich lange meine Kommentare nicht mit Ihrem "Senf" zugekleistert haben. Sei es drum, wir leben (noch) in einer Demokratie und da kann jeder seine Meinung äußern, auch wenn es nur Senf ist.

         

        Es mag sein, dass es in den USA keine Tafen gibt, aber ca. 47 Millionen US-Bürger müssen das Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP) in Anspruch nehmen. Das SNAP ist ein Lebensmittelhilfe-Programm in den USA. In den meisten US-Bundesstaaten wird nach 26 Wochen kein Arbeitslosengeld mehr gezahlt. Mit der zunehmenden Zahl an Langzeitarbeitslosen wurde die Armut in den USA aber immer größer und deshalb sprang das SNAP ein. Wird also keine Arbeitslosenhilfe in den USA mehr gezahlt, gibt es Lebensmittelmarken im Rahmen des Nahrungsergänzungs-Hilfsprogramms.

         

        Wie Volker Pispers schon sagte: "Auf diesen Abgrund rasen wir auch zu".

        • @Ricky-13:

          & - Erhört! Endlich! Ha!

           

          "Unsern täglich Fissner Rudolf -

          Gib uns heute!"

           

          kurz . Jau gibs ihm!;))

          Nu. Ward bi lütten ook tid. Newahr.

      • @Rudolf Fissner:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_%28Organisation%29

         

        Ein Auszug:

         

        "In den USA gibt es in größeren Städten ähnlich den oben beschriebenen Tafeln Ausgabestellen für Bedürftige, die von kirchlichen Einrichtungen getragen werden. Auch hier werden Lebensmittel von Supermärkten gespendet."

        • @R. R.:

          Ja und? In den USA werden sie auch sozialistische Projekte finden. Is die USA deshalb sozialistisch. Blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @R. R.:

          Herr Fissner sollte mal wieder oder mal die Heilige Johanna der Schlachthöfe lesen. Die private Fürsorge hat eine grosse Tradition in den USA, schon Al Capone hat so etwas ähnliches wie Tafeln finanziert, ist das nicht rührend?

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Ja, ein gut verührter Assoziationsblaster :-)

             

            Die Tafeln sind eine Erfindung der Mafia um in Deutschland Geld zu waschen mit Paprika und Fürsorge ist eigentlich eine kapitalistische Erfindung, um sich die Armen gefügig zu machen.

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Da Sie ja sicherlich Brecht gelesen haben kennen Sie auch diese Stelle aus " die heilige Johanna der Schlachthöfe": " In finsterer Zeit blutiger Verwirrung

              Verordneter Unordnung

              Planmässiger Willkür

              Entmenschter Menschen....

              Damit nicht rohe Gewalt des kurzsichtigen Volkes

              Zerschlag das eigene Handwerkszeug und Zertrample den eigenen Brotkorb

              Wollen wir wieder einführen

              Gott." Nachdem ihn Nietzsche für tot erklärt hatte...

              Der grosse" Verschwörungstheoretiker" Brecht hat die Mafia als Karikatur benutzt, um die hässliche Fratze der kapitalistischen Gier zu entlarven und um die kriminelle Energie der Kapitalisten zu illustrieren.

              Ja, die Schwarzen Strohhüte dienen dazu die Armen gefügig zu machen und mit ihnen alle Heilsarmisten aller Tafeln, die freiwilligen Helfer sind nützliche Idioten des Kapitals und arbeiten aktiv an der Zerstörung des Sozialstaates mit.

              Eine weitere "Verschwörungstheoretikerin", die amerikanische Sängerin Tracy Chapman hat das auch in ihrem Lied " talking about Revolution" sehr anschaulich besungen.

              • @82236 (Profil gelöscht):

                Das mit den Schlachthöfen erzählen Sie mal den Betreibern der Volxküchen der und dass die lediglich nützliche Idioten des Kapitals seien. https://de.wikipedia.org/wiki/Volxküche

                 

                Chapman spricht sich übrigens nicht gegen Tafeln aus. Es ist dahe schn ein wenig schäbig, sie für diesen Standpunkt zu instrumentalisieren.

                • 8G
                  82236 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Schäbig sind einzig und allein Ihre Englischkenntnisse Herr Fissner.

                   

                  Don't you know

                  They're talkin' 'bout a revolution

                  It sounds like a whisper

                  Don't you know

                  They're talkin' about a revolution

                  It sounds like a whisper

                  While they're standing in the welfare lines

                  Crying at the doorsteps of those armies of salvation

                  Wasting time in the unemployment lines

                  Sitting around waiting for a promotion

                  • @82236 (Profil gelöscht):

                    Das Problem sind wohl eher ihre Textverständnissprobleme.

                     

                    Chapman will sicherlich nicht Bedürftigen auch noch ihre letzte Anlaufstelle nehmen, hier die Heilsarmee. Sie schreibt es auch schlicht nicht. Zudem scheinen Sie die unterschiedlichen Ziele von Heilsarmee und Tafeln nicht zu verstehen.

                     

                    Aktive Solidarität mit Armen ist auch immer ein Zeichen dafür, dass Armut existiert. Nur Pseudolinke wollen deswegen die aktive Solidarität abschaffen.

                    • 8G
                      82236 (Profil gelöscht)
                      @Rudolf Fissner:

                      Chapman klagt die Passivität der Armen an und die Unfähigkeit der Charity, die bestehenden Verhältnisse zu ändern

                      " Wasting time in unemployment lines. "

                      Aber die bestehenden Verhältnisse zu verändern, dass wollen Sie, Fissner, eben nicht, deshalb können Sie die Botschaft, die von Chapman's Text ausgeht auch gar nicht verstehen: Nicht demütiges Betteln, sondern mit geballter Faust die Rechte einfordern, heisst es.

                      Poor people gonna rise up

                      And get their share

                      Poor people gonna rise up

                      And take what's theirs.

                      Soweit zur Kuns der Interpretation und des richtigen Textverständnis'.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Der Vorsitzende der Tafel wehrt sich gegen die völlig hirnlose oder arrogante Kritik der Dame aus der Uckermark: https://www.focus.de/politik/deutschland/bruehl-wehrt-sich-gegen-kritik-am-aufnahmestopp-chef-der-essener-tafel-aktuelle-entwicklung-ist-konsequenz-aus-merkels-politik_id_8549692.html

     

    Das zeigt mal wieder, wie die zumeist gutgenährte Politikerriege mit den engagierten Bürgern umgeht und die eigen verursachten Probleme völlig aussen vor lassen.

    Die Leute sollen protestieren, schreibt Frau Schwab. Wieviel das bewirkt konnte man ja sehen an den unzähligen Demos von "Wir haben es satt", von den Demos gegen die Freihandelsabkommen etc.etc.

    Noch nicht bemerkt, dass das Alles den politisch Verantwortlichen am Allerwertesten vorbeigeht?

  • Nur der Sozialismus kann die Tafeln ersetzen. Erst im Sozialismus arbeitet eine Wirtschaft so ineffektiv, dass Nahrungsmittel so knapp und teuer werden, dass sich das Verschenken von Überproduktionen nicht mehr lohnt. Siehe Venezuela ;-)

    • @Rudolf Fissner:

      Na, Sie Troll? "Sozialismus=Venezuela=schlecht" ist doch ein alter Joke (von ihnen).

      Übrigens - wieviel Menschen hungern nochmal weltweit im Kapitalismus?

      • @Uranus:

        Viele Menschen hungern auch im Kapitalismus. Richtig! Aber im Gegensatz zum Sozialismus verringert der Kapitalismus die Anzahl der Hungernden, während der Sozialismus sie aktiv in die Höhe treibt.

        Jeder Sozialistische und Kommunistische Staat den es je gab hat die Menschenrechte mit Füßen getreten und langfristig nicht funktioniert. Venezuela ist da keine Ausnahme und auch kein schlechtes Beispiel, sondern ein typisches.

         

        Das der Busfahrer noch ein paar Pfunde zugelegt hat während seine Bevölkerung hungert setzt dem Ganzen nur noch die Krone auf. https://www.youtube.com/watch?v=2rg-qAHScyg

      • @Uranus:

        Selten blöde Fage. Natürlich verhungern im Kapitalismus auch Menschen. Wollen Sie jetzt mit solch einem trolligen Verweis Hunger im Sozialismus veredeln?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Warum führen Sie sich wieder wie ein Troll auf? ;-) Ein gestärkter sozialökologischer und an einer optimalen Allokation der Ressourcen orientierter Sozialstaat macht Tafeln auch überflüssig, da brauchen Sie keinen Sozialismus!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Bisher schafft dies aber nur der Sozialismus des 21‘ten Jahrhunderts.

        Der hat von ihrer Lösung aber auch noch nichts gehört bzw. Bürgert es sich eigentlich mittlerweile ein, dass jeder sozialistische Totalschaden exkomuniziert wird und darauf verwiesen wird, was man noch nicht geschafft hat umzusetzen?

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Für eine optimale Allokation der Ressourcen kann nur eine siozalökologisch regulierte Marktwirtschaft sorgen. Und genau das wollen doch auch die Grünen, Ihre favorisierte Partei! Oder sind die mittlerweile Sozialisten geworden? LOL

        • @Rudolf Fissner:

          Ach, sind also alle die Länder, wo ein großer Teil der Bevölkerung nicht mal die berühmten 1,90 Dollar täglich zum Leben haben, also sozialistische Länder?

    • @Rudolf Fissner:

      Egal wie oft sie das erzählen, es wird nicht richtiger dadurch

      • @Oskar:

        Was, das in Venezuela kein Hunger herrscht? Haben Sie einen Aluhut auf?

         

        //http://www.spiegel.de/politik/ausland/venezuela-mit-kaninchen-gegen-die-hungersnot-a-1168045.html

        • @Rudolf Fissner:

          Nur hat das nix mit dem Sozialismus sondern mit der Misswirtschaft in deren Parteidiktatur zu tun.

          Ein bisschen Bildung würde helfen anstatt ein einfaches undifferenziertes Urteil zu fällen das im Endergebnis mit der Realität nichts zu tun hat. Sie befassen sich ja nicht mal annähernd mit dem Thema und wollen dann alles besser wissen?

          Korrelation ist eben nicht Kausalität. Wo ist die Erklärung? Was das betrifft "argumentieren" Sie wie ein AfDler aus der untersten Riege. Es gibt eine Korrelation die wird dann in das eigene einfache Weltbild eingefügt und sobald jemand auf die Unstimmigkeiten hinweist wird er zum linken Spinner erklärt. Großartig.

           

          Um das noch mal ganz klar zu sagen: Das gerade derjenige der hier seinen Unfug in die Kommentare hetzt (und nichts anderes ist diese hohle Polemik) mir vorwirft er wolle nichts gegen Armut machen ist schlicht eine Unverschämtheit. Für ihre ideologische Vernageltheit kann ich nicht viel

           

          Das Einzige was gegen Armut hilft ist wenn nicht einige Private entscheiden können über die Mittelverteilung sondern Jeder den Mehrwert bekommt den er erarbeitet. Es ist relativ eindeutig: Wenn die Arbeitszeit der regulierende Faktor ist auf dem Arbeitsmarkt und die Produktivität nicht zu über 2/3 abgeführt werden muss bleibt genug damit niemand hungern muss

          Das Venezuela ein korrupte Diktatur ist hat erstmal nicht viel mit der ökonomischen Überlegenheit des Sozialismus zu tun.

          Notwendige Teile sind in Venezuela nicht umgesetzt. Das ist ein Fakt.

          Wo ist die demokratische Kontrolle der Politik? Wo die Dezentralisierung? Wo ist die Basisdemokratie der Betriebe? Wenn die Bevölkerung anstatt der Börse nun eine korrupte Partei im Luxus leben lassen muss dann funktioniert es halt nicht weil es zwar keine Klassen sondern eine andere Elite gibt. Das läuft aber am Ende aufs Selbe hinaus. Man kann auch kontra Kapitalismus und kontra DDR und Co sein, aber das setzt ein differenzierteres Weltbild voraus als das was Sie hier an den Tag legen.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            "Das Venezuela ein korrupte Diktatur ist hat erstmal nicht viel mit der ökonomischen Überlegenheit des Sozialismus zu tun."

             

            Gab es denn schon mal Sozialismus ohne Diktatur? Meinen Sie vielleicht Sozialdemokratie, sagen aber Sozialismus?

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            Genau, der Fehler von Maduro, Chavez fehlte die Zeit, war nicht zu viel Sozialismus umgesetzt zu haben, sondern viel zu wenig. Wenn die Importationen in privaten Händen sind und die Verteilung und Devisenausgabe in staatlichen Händen, ist Korruption unvermeidlich. Aber versuchen Sie das mal Herrn Fissner zu erklären.

            Und natürlich müssen die Betriebe demokratisch kontrolliert werden,muss eine umfangreiche Agrarreform durchgeführt werden, aber nich zugunsten von Grossgrundbesitzern, wie das in Lateinamerika so üblich ist und wie das die sogenannte Opposition in Venezuela fordert. Denn Hunger gibt es auch bei gefüllten Supermarktregalen...

          • 2G
            2730 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            Ich freue mich immer wieder über diese überaus logische Gedankenkette: Ein sozialistisches Regime kommt an der Macht. Viel gut. Scheitert es (wie meistens, siehe DDR, CCCP, CSSR, Polen, Kuba, Venezuela...), dann war's eben nicht genügend oder sogar gar nicht sozialistisch.

            Zu meiner Erleichterung sind diese Kommentatoren selten Elektriker.

    • @Rudolf Fissner:

      Schön, dass Sie offenbar in der Position sind, das wachsende Problem von Armut und Ungleichheit mit nonchalantem Humor zu verlachen.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Armut und Ungleichheit sind nicht dasselbe.

      • @El-ahrairah:

        Soll ich meinen Kopf auf den Tisch knallen und mich geißeln nur weil manche einfachste Wahrheiten nicht aktzeptieren wollen und nur an pseudolinken Revolutionsgedöns interessiert sind, statt hier und jetzt etwas gegen Armut zu machen?

        • @Rudolf Fissner:

          Die Leute mit realitätsbezogenen Politischen Anliegen tun mehr für die Bekämpfung von Armut als die wohlstandsverwahrlosten Konsumbürger mit Selbstekelanfällen, die nach dem dritten Werbespot 50 Euro an save the children überweisen weil sind so kleine Hände.

          • @El-ahrairah:

            Schon klar. Die reden viel, wenn der Tag lang ist und kümmern sich nicht um den in der Ecke liegenden Obdachlosen, weil man ja damit „zum nützlichen Ideoten des Kapitals“ (s.o.) werden würde.

            • @Rudolf Fissner:

              Doch, die tun auch was. Z.b. Widerstand leisten, wenn Menschen aus ihren Wohnungen "geräumt" werden sollen oder Rechtsberatung geben, wenn die Behörde Hartz4-Bezieher "auf die Straße kürzen" will, oder Hausbesuche bei Immobilienhaien im Fressrausch machen. Es gibt viele Formen der politischen Hilfe jenseits herablassender Almosen.

              • @El-ahrairah:

                Die Diskussion zu Tafeln und Volxküchen zeigt gut auf, wie sich selbst diejenigen, die solidarische Hilfe Armen gegenüber zeigen, mittlerweile angiften als wäre Bundestagswahlkampf.

                 

                Die Hilfen politisch anders Denkender werden als "Dreck" bezeichnet und in den selbigen gezogen, während die eigne Hilfe (auch nur ne Suppenküche) ideologisch überhöht in den Himmel gelobt werden.

                 

                Aber ich bin der Überzeugung, dass diese Ansichten in linken Kreisen nur vereinzelt vorkommen und die Situation und Arbeit der Tafeln differenzierter und insgesamt wohlwollend gesehen wird.

  • Seit wann ist es, weg vom Menschen, wichtig, ob der Hartz-IV-Satz reicht?! Es gehört zu den Beherrschungsinstrumenten, ist mittelalterlich und gehört abgeschafft.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Was wird denn mit Hartz 4 beherrscht?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Und was dann?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Nen Sozialstaat der seinen Namen verdient?

        Gab es hier ne Zeit lang mal

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Oskar:

          Gibts auch jetzt noch!

           

          Verbesserungsbedarf ist da, keine Frage. Im internationalen Vergleich ist unser Sozialstaat aber sehr leistungsfähig.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Kommen Sie mal in die Realität zurück. Millionen haben nur das Nötigste weil sie betteln gehen oder privat oder von der Tafel versorgt werden. Das ist für Sie Sozialstaat? Wenn Leute von Privater Hilfe abhängig sind für Essen und Wohnung?

            Kommen Sie mal aus ihrem schicken Viertel raus und gucken sich die Realität an!

            Ob es irgendwem am anderen Ende der Welt noch dreckiger geht hilft den Betroffenen kein bisschen. Da funktioniert der Whataboutism mal wieder wunderbar zum relativieren und kleinreden der Probleme Anderer

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Oskar:

              "Millionen haben nur das Nötigste weil sie betteln gehen oder privat oder von der Tafel versorgt werden."

               

              Das ist eine Behauptung, die schwer zu belegen ist. Es sei denn, Sie sprechen von Menschen, die aus Scham oder Unwissen nicht die Leistungen beantragen, die ihnen zustehen. Oder Sie sprechen von ausländischen Staatsbürger*innen, denen nicht die selben Leistungen zustehen, wie deutschen Staatsbürger*innen.

  • Woran wird festgemacht, dass Menschen auf Tafeln angewiesen sind. Welche Quellen belegen dies? Welchen Anteil am Einkommen von Mnschn in Armut nehmen Nahrungsmittel der Tafeln ein?

    • @Rudolf Fissner:

      Belassen Sie es doch für Ihren Teil einfach dabei, dass es sich um sozialistische Hetzkampagne gegen einen astreinen Sozialstaat handelt. Dann muss ich so etwas hier nicht lesen.

      • @R. R.:

        Hetzkampagne? Das ist doch pseudolinker Quatsch. Wer als Linker verantwortlich mit dem Thema Armut umgeht, will solche Zahlen wissen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @R. R.:

        Das sind aber schon wichtige Fragen. Es wird suggeriert, dass die Menschen sonst Hunger leiden müssten. Das ist aber nicht der Fall.

         

        Die Tafeln sind eine wichtige Ergänzung unseres Wohlfahrtstaates. Auch wenn der ALG-II-Satz bei 1000 Euro liegen würde, sollte es sie geben, um Verschwendung von Nahrungsmitteln zu veringern.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Ich glaube ebenfalls nicht - und mir wurde das an keiner Stelle suggeriert - dass die Menschen sonst Hunger leiden würden.

           

          Wer sich bei der Tafel anstellt, um dort Lebensmittel zu empfangen, auch wenn er nur ein paar Euro sparen möchte, um sich seinen Handyvertrag besser leisten zu können, ist m.M.n. schon darauf angewiesen. Wozu dann noch Studien und Tortendiagramme, die auf die Nachkommastelle genau den Anteil des Tafelessens am Anteil von Menschen in Armut erfassen? Damit man in zehn Jahren mit den Zahlen anfangen kann am Problem zu arbeiten?

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @R. R.:

            Ich meinte damit auch nicht Sie oder den Text oben. Die Fragen sind wichtig, weil einige Bauchdenker wie unser Freund Oskar gerne solche Sachen behaupten:

             

            "Millionen haben nur das Nötigste weil sie betteln gehen oder privat oder von der Tafel versorgt werden. Das ist für Sie Sozialstaat? Wenn Leute von Privater Hilfe abhängig sind für Essen und Wohnung?"

          • @R. R.:

            Sie sagen eigentlich nur, dass Sie keine Ahnung haben. Sie wissen nicht, ob die Tafeln zu 10, 100 oder zu 500 Euro im Monat für eine Person/Familie von Bedeutung ist.

             

            Wenn Sie noch nicht einmal wissen, wo die Probleme liegen, wie wollen Sie dann damit anfangen, sie zu beseitigen? Indem Sie eine kleine Mücke zum Elefanten machen und diese bekämpfen?

            • @Rudolf Fissner:

              Vielleicht verspüre ich eine geringere Einschreitschwelle, was die Unterstützung von Bedürftigen angeht, keine Ahnung. Ich muss Ihnen sogar Recht geben! Aber ich finde es müßig, sich über 10 oder 100 € entlastenden Beitrag pro Monat zu unterhalten, während sonst rein gar nichts zur Verbesserung der Situation unternommen wird.

  • „Weil es plötzlich Menschen geben soll, die es weniger wert sind, wenig vom Weniger zu bekommen.„

     

    Solche Menschen gab es s schon immer.

    Menschen ohne Hartz4 oder ähnlichen Nachweis sind vollständig von den Tafeln ausgeschlossen.

    • @Rudolf Fissner:

      Mir scheint, Ihre Besessenheit mit "Diskriminierungs"-themen ist nur eine schlechte Verschleierung Ihres tiefempfundenen Sozialdarwinismus.

      • @El-ahrairah:

        Mir scheint Sie stehen auf billige Plakative Vorurteile. Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, dass der Ausschluss von Menschen diese generell damit für weniger wert erklärt, wie der Autor es macht. Die Entscheidungen der Tafeln nicht Bedürftige auszuschließen halte ich für richtig.

         

        Lesen sie also bitte erst den Artikel und denken die Aussagen des Autors zu ende, bevor sie hier den Sozialdarwinismus-Panzer vorfahren.

        • @Rudolf Fissner:

          Klingt eher nach dem üblichen Rausdefinieren von Bedürftigen.

          Einfach die Bedürftigkeit der Leute in Zweifel ziehen die zur Tafel gehen und schon ist es ein Verteilungskampf zwischen Arm und ganz Arm und man selbst muss sich keine Gedanken mehr machen

          • @Oskar:

            Das klingt nach genau dem eas Sie beschreiben. Deckeln und Verunglimpfung von Gedanken zu Textaussagen, damit genau die eine Lösung von Armutsproblemen herauskommt, die man gerne hätte.

  • Seid wann sind Nahrungsmittel „Müll“?

    • @Rudolf Fissner:

      Ihr Zuhause muss ziemlich dicke Mauern haben, wenn Sie nicht mitbekommen haben wie schnell Nahrungsmittel in unserer überproduzierenden Gesellschaft zu Müll werden und dass gewisse Maßnahmen wie das "Containern" immer noch unter Strafe gestellt werden. Schon mal einen Blick in die riesigen Mülltonnen hinter den Discountern geworfen? Kann ich empfehlen, Sie sollten sich nur nicht erwischen lassen.

      • @R. R.:

        Die Tafeln containern aber nun mal nicht. Augen auf!

        • @Rudolf Fissner:

          War als Beispiel für den Umgang mit Lebens- / Nahrungsmitteln gedacht. Hatte ich für verständlich gehalten.

          • @R. R.:

            Schön. Geht aber am Artikel und dessen Aussage zum Müll völlig vorbei.

    • @Rudolf Fissner:

      Herr Fissner! Hatten Sie heute morgen zufällig psychoaktiven Beifang in Ihrem Müsli? Anders kann ich mir Ihre Kommentare hier gerade nicht erklären. Satire vielleicht?

      • @R. R.:

        Was stört Sie an der Frage/Feststellung, dass die Tafeln Lebensmittel verteilen und keinen Müll wie es der Artikel andeutet („Umverteilung des Mülls der Wegwerfgesellschaft„)?

         

        Warum werden Sie wegen der Frage so rappellig beleidigend?

        • @Rudolf Fissner:

          Ich habe mich wirklich im Ton (in den Tasten) vergriffen, bitte entschuldigen Sie. Es soll nicht wieder vorkommen.

           

          Aber "Müll" ist nun mal umgangssprachlich für Abfallprodukt. Und zu Abfallprodukten werden sehr viele Nahrungs- und Lebensmittel. Da muss man sich nicht über einen scheinbar diffamierenden Begriff ärgern...

          • @R. R.:

            Ok. Zu solchem werden Sie aber auch nur ohne Tafeln. Wie noch jedes frische Gemüse, dass man vegammeln läßt.

  • Das System Hartz IV

    ist am Ende!

    ...

  • Die Tafeln gehören abgeschafft.

    Der Essener "Tafel" sollte im ersten Schritt die Gemeinnützigkeit entzogen werden. Als privatwirtschaftlicher Betrieb darf die dann gern weiterbestehen, muss aber ihren Beschäftigten Löhne und Sozialleistungen zahlen - möglichst rückwirkend.

  • Jede Wette, viele Leser hier erfahren erst seit dem Problem der "Essener Tafel", dass es sowas überhaupt gibt.

  • Ohne die Tafeln (und Obdachlosenmagazine) als perpetuierende Flankierung der neoliberalen Transformation entstünde in neoliberaler Logik für die Werktätigen gar nicht der richtige Anreiz zur Mehrwertproduktion.

     

    Wie sagte schon der alte Pestalozzi: „Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade!“

    • @Khaled Chaabouté:

      Schönes Zitat.

      Wohltätigkeit ist die bürgerliche Alternative zu Freiheit und Gleichheit.

      Die Oberen teilen freiwillig nach Gutsherrenart und der Rest verzichtet dafür auf die Gleichstellung

  • Geschätzte Waltraud Schwab -

    Mit Verlaub - Sie san ahn Schlawiner!;)

     

    "Das System Tafel ist am Ende"

    Nö. Im Gegenteil - Meinen auch Sie - & zurecht!

    Transformation ~> den Staat wieder in die Pflicht nehmen!

    D'accord.

     

    "…Dass die gefundene Lösung, nämlich die Verteilung an Arme, den Abbau des Sozialstaats versüßt, kritisierten Leute wie der Politikprofessor Peter Grottian schon bald.…"

    &

    "Wer das Erfolgsmodell Tafeln kritisiert, muss deshalb Vorschläge machen, wie ihr Potenzial besser genutzt werden kann, ohne nur die Erodierung des Sozialstaats zu kaschieren. Vorschläge, die stattdessen die Tafeln dabei unterstützen, ihre Stärke so auszuspielen, dass sie der sozialen Verantwortung des Staates damit wieder auf die Sprünge helfen.…"

     

    Ja. Sie stellen - nicht (ernsthaft) die System-

    Nein. Wohl aber die Menschenwürde & Sozialstaatsfrage!

    Zu recht.

    &

    Dazu könnten die Erfahrungen mit anderen derartigen Reparaturbetrieben weiterhelfen.

    Z.B. mit Arbeitsloseninitiativen/-treffs.

    Klar - anfangs gern naja "angefeindet" ala Grottian!

    Aber - häufig entstanden via Friedens/AKW-Bewegung -

    Wurde sogleich z.B. via ABM-Stellen/"Töpfe" etc - alles anfangs hart am Rand&drüber -;)

    Die Verzahnung mit der staatlichen Seite - holperig - aber erfolgreich angesteuert!

    (Spieß)-Bürgerlich - schwer beargwöhnt bis zur Denunziation - ja!)

    Aber - so die Startphase überlebt - häufig leider nicht!

    Heute! schon mal - zum bassen schmunzelnden Erstaunen -

    auf höhö - Hochglanzbroschüren!;)

    &!

    Politisch eingebunden!

    Das ja.

    &

    Da liegt der Hase im Pfeffer.

    &

    Sie legen zu recht den Finger in die Wunde.

    Eine Politisierung - ist unabweisbar & zu schaffen! Ja!

    Die skizzierte Formenvielfalt könnte Handlungsfolie sein.

     

    (ps zum Essener Rundumschlag - nur dess!

    Neu sind solchart Verwerfungen nicht!

    Auch wir bürgerlichen Tubbes haben damals lernen müssen -

    "Menschen - keine Engel" - & Das teils auf die ganz harte Tour!

    Nur! "Zwei-Schlüssel-Kassen"etc sind halt leichter zu installieren!

    Newahr!)

  • Die Tafel muss gar nichts und es gibt auch kein System Tafel. Die Leute wollen einfach helfen. Das ist sinnvoll und nötig - ganz unabhängig davon, welche Forderungen sozialPOlITISCH Engagierte stellen oder durchsetzen. Das der Hartz IV Satz viel zu nioedrig ist, steht dabei außer Frage...

  • Nötig und sinnvoll ist eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes 2 ("Hartz IV"), damit die Tafeln überflüssig werden und die Kaufkraft steigt.

    • @Hartz:

      Wie reduziert eine Erhöhung von Hartz IV die Überproduktion von Lebensmittel? Warum sollten bei einer Erhöhung von H4 die Tafeln wegfallen und Lebensmittel auf den Müll wandern?

      • @Rudolf Fissner:

        Der Lebensmitteleinzelhandel muss dazu verpflichtet werden, abgelaufene Lebensmittel direkt zu verteilen. Die Überproduktion würde schlsgartig aufhören.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          "Die Überproduktion würde schlsgartig aufhören."

           

          Es ist doch jetzt schon so, dass viele Tafeln bei der Lebensmittelaquise Probleme haben, weil der Handel sehr viel besser dabei geworden ist, Überkapazitäten zu vermeiden.

           

          Es könnte aber eine Idee sein, die Tafeln staatlich zu subventionieren und mit dem Geld z.B. direkt sogenannte "Misfits" bei den Erzeuger*innen einzukaufen und an die Tafelkund*innen zu verteilen.

          http://www.culinarymisfits.de/misfits/

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Na das ist doch mal eine gute Idee

    • @Hartz:

      @HARTZ

      Soweit den Menschen zumutbar, bin ich für Beschäftigung anstelle eines höheren Hartz-Satzes.

      Aber: Der Hartz-Satz muss (aus anderen Gründen) hoch - er ist ein faktischer Mindestlohn.

  • Ich verstehe die Kritik nicht. Die Regelsätze werden nun seit 8 Jahren dank des BVerfG regelmäßig angepasst. Es gibt Regelungen für darüber hinaus gehende Mehrbedarfe. Der Rechtsstaat funktioniert also.

    Der Erfolg der Tafeln hat eher damit zu tun, dass Arme ihre Hemmungen abbauen, ehrenamtliche Leistungen zusätzlich anzunehmen. Syrer sind an diesem Punkt schneller und ungehemmter, weil sie diese Art der Lebensmittelsubventionierung aus ihrem Herkunftsland Nut zu gut kennen, in dem viele Familien auf diese Weise mit Reis, Mehl, Erbsen und anderem alimentiert wurden, ohne allerdings zusätzlich noch einen funktionierenden Sozialstaat im Hintergrund zu haben.

    Daher nun der Ansturm von syrischen Familien einerseits und die Empörung der Alteingesessenen "Gnadenempfänger" andererseits. Klar, dass es in Essen zum Krach kam, wo alle Probleme noch eine Nummer größer sind. Es ist aber eigentlich am Ende nur eine culture gap. Man sollte es also nicht so hoch hängen.

     

    Für die Verteilung von sonst weggeworfenen Lebensmitteln benennt der Autor auch keine Alternative. Also werden die Tafeln bleiben - und Sozialrechtler weiter beschämt wegschauen.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @hedele:

      Es sind meistens nicht die Syrer, die Probleme machen.

      Es sind die jungen und alten Männer, vor allen Dingen aus den Balkanstaaten.

    • @hedele:

      @ HEDELE

      Verzeihung, Sie halten sich an Kleinigkeiten auf. Es ist nahezu egal, ob Hartz-IV reicht oder nicht. Es handelt sich vielmehr bereits seiner Existenz nach um ein Beherrschungsinstrument, und ich hebe dabei nicht auf die Sanktionen ab.

      Hartz u.Ä. gehören weg, der Wert von Arbeit neu bewertet, Mystifizierungen von Unternehmern und/oder Geldadel richtig gestellt = dummes Zeug.

    • @hedele:

      So? Sie meinen also Harz IV reicht zum leben? Da merkt man mal, dass sie nie auf Harz IV gelebt haben noch viele Leute kennen die das tun. Der Satz reicht eben nicht aus! Der Rechtstaat funktioniert nicht. Wenn Mieten in die Höhe schnellen, dazu noch die Inflation, passt die Anpassung der Regelsätze nicht. Je nach Gegend, z.B. in München, werden die Armen dadurch regelrecht aus dem Stadtbild ausgegliedert oder müssen mit Studenten um Lebensmittel und Wohnraum kämpfen. Deren Bafög reicht ebenfalls nicht zum Leben: 735Euro Höchstsatz! Bei Monatlich durchschnittlich: 400€ WG/125Bus und Bahn(München reinpendeln)/ 30€Handy/30€ Klamotten/10€Hygene/15€Schreibware/ 30-50€ Einrichtung (Bettwäsche/Teller/Möbel/ Geräte etc) bleiben 95€ für Essen. Also 23,75 die Woche. Harz IVˋler haben noch weniger. Nennen sie das einen Rechtsstaat?

       

      Die Alternative: Reiche und Unternehmen stärker besteuern, Mieten begrenzen, Nahverkehr subventionieren und Regelsätze nach Bundesland anpassen/erhöhen!

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @Sven Svarson:

        Stimmt alles!

      • @Sven Svarson:

        Man könnte auch den freien Markt die Aufgabe erledigen lassen. Dann würden die Studenten nicht in München studieren sondern irgendwo, wo die Wohnung billiger ist. Die Münchner Unis würden aufschreien und ganz schnell einen Haufen Studentenwohnheime bauen, um ihre Nachfrage an Studenten befriedigen zu können, usw.

         

        Leider sind wohl die Studenten zu blöd, um woanders zu studieren. München ist ja so toll! Da hilft auch kein (bayrisches) Abitur.

    • @hedele:

      Nanana woher das Unverständnis? Alles was als Sprungbrett für Empörung über Harz4 und den als unzureichend empfundenden Sozialstaat herhalten kann wird auch als solches genutzt. Ob berechtigt oder nicht ist erstmal nachrangig.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die Lösung ist natürlich die gerechte Umverteilung des Reichtums von oben nach unten, nur wie? Denn freiwillig rücken, die die Geld, vor allem mit den Armen machen nicht heraus, oder wenn als Almosen, also Brotkrümel, die vom reich gedeckten Tisch in der Mülltonne landen und dann auf die Tafel kommen.

    Aber mit dem Charity Business kann man viel fürs Image tun.

    Es gibt aber noch andere perverse Auswirkungen wie die Essener Ausleese.

    In der schönen aber krisengeschüttelten Stadt Valencia( rund 800 000 Einwohner) gab es eine Lebensmittelverteilung der banco alimentario in einer städtischen Lagerhalle. Der Andrang war gross, bei 20% Arbeitslosigkeit und 1/3 der Bevölkerung unter der Armutsgrenze nicht weiter verwunderlich. Die Schlangen vor der täglichen Essensverteilung lang, wobei jeder nur einmal im Monat kommen durfte und auch bedürftige Menschen abgewiesen werden mussten. Dem 2015 frisch gewählten progressiven Bürgermeister Joan Ribó wurde das zu viel und er entzogen kurzer Hand der banco alimentario die Nutzungsrechte für das Gebäude und den Armen ver sprach er eine gerechte und menschliche Lösung, die städtischen Sozialarbeiter würden sich darum kümmern. Pustekuchen, nichts ist passiert, ausser dass die Gemeineräte ihre Zuwendungen erhöhen wollten, was Podemos gemeinsam mit der Partido Popular verhindert haben. Dafür ist das Elend nicht verschwunden, die banco alimentario organisiert regelmässig nächtliche Essensverteilungen auf der Strasse, da bilden sich dan kilometerlange Schlangen. Ribó hatte ja gesagt, dass er diese unwürdigen Elendsansammlungen nicht Mehr sehen wolle. Und Nachts sind ja bekanntlich alle Katzen grau.

    Das schlimme ist, dass die wirtschaftsliberalen Verbrecher Komplizen bis in die Reihen der sogenannten sozialdemokratischen Linken haben und das trotzdem es immer noch arme Menschen gibt, die die wählen.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Alternativ gibt es auch noch die Demokratisierung als Möglichkeit. Meiner Meinung nach die einzig dauerhafte.

      Also eben doch Sozialismus.

      Aber es ist schon faszinierend das es hier ideologischere und fanatischerer Antikommunisten in den Kommentraspalte der taz als in der Kommentraspalte der Welt gibt

       

      Ein Sozialstaat widerspricht den ökonomischen Gesetzen im Kapitalismus. Er kann nicht von dauer sein weil er im Konflikt damit steht wie Wirtschaft funktioniert denn er erfordert einen ewigen Kampf gegen die Interessen der Mächtigen und die Dynamiken im Kapitalismus. Es ist ein bisschen wie Küstenschutz auf Sylt, eine Abwehrschlacht deren Ausgang aber eindeutig voraus zu sehen ist egal wie groß der Aufwand.

      Demokratie, Menschenrechte und Soziales sind Wachstumshindernisse und in einer globalen Konkurrenz nicht auf Dauer haltbar

       

      Demokratie sorgt nicht für Hyperinflation und auch nicht für Elend

      Was dafür sorgt ist eine Parteidiktatur mit eine zentralen Führung die nach Ideologie und Agenda die Wirtschaft lenkt und nicht nach Kompetenz.

      Das an sich hat aber nichts mit der Demokratisieurngsforderung als zentralste Forderung des Sozialismus zu tun.

      Die Fehler existieren und sie müssen auch behoben werden, aber ganz sicher liegen sie nicht in der Forderung nach demokratischer Wirtschaft. Mit einer konstruktiven Kritik hat all das ohnehin nichts mehr zu tun

      • @Oskar:

        Demokratisierung der Wirtschaft über Betriebsräte und kommunale Aufsicht. Unternehmen werden zu Subjekten der öfentlichen Daseinsfürsorge statt gefräßiger Herrdchaftsmaximierer.

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          Ja, staatliche Stellen wussten schon mer am besten, wie man wirtschaftet. Die Zahl der dies belegenden Beispiele ist endlos.

          • @80576 (Profil gelöscht):

            Nein, aber langjährige Mitarbeier wissen das am besten. Besser als verwöhnte Firmenerben, zugekokste Manager, angemietete "Consulter" oder gierige Aktionäre.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      "Die Lösung ist natürlich die gerechte Umverteilung des Reichtums von oben nach unten, nur wie?"

       

      Es gibt zwei Modelle die Historisch gesehen gegen Ungleichheit funktionieren: Kriege und Seuchen.

       

      Die Politischen alternativen Sozialismus und Kommunismus funktionieren während sie stabil sind nicht besser als der Kapitalismus, was die Ungleichheit angeht und in allen weiteren Bereichen weit schlechter als der Kapitalismus. Aber letztlich erfüllen diese Systeme ihr Versprechen von Gleichheit doch noch. Durch die Hyperinflation, die unweigerlich am Ende der utopischen Busfahrt steht. Dann bekokommen sie Gleichheit in Hunger und Elend. Aber an dem Punkt ist die westliche Linke, die vorher kräftig Applaus gegeben hat, dann ganz intensiv mit Wegsehen beschäftigt und redet lieber über Sexismus und die Höhe von Harz4-Sätzen.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Schade, dass die Zensoren von der taz mich auf Moderation gesetzt haben, deshalb werden meine wohl für die auf Konsenz bedachte taz zu radikalen Antworten erst drei Tage später gedruckt oder gar nicht wie heute bereits geschehen. Aber vielleicht habe ich jetzt mehr Glück.

        Auf die These, dass der Sozialismus alle im Elend gleichmacht, halte ich entgegen, dass der Kapitalismus unfähig ist Reichtum für alle zu schaffen, sondern im Gegenteil sich an der systematischen Verarmung, Niedriglöhne, Ausbeutung der Entwicklungsländer, Schaffung von Massenarbeitslosigkeit, um die Löhne niedrig zu halten, Prekarität bereichert und das seit seiner Existenz.

        Was ist demütigender für einen Armen, kein Klopier im Regal zu finden oder sich vor den zahlungskräftigen Kunden bücken zu müssen, um die billige faserige Zweiblattrolle zum Discountpreis aus dem untersten Regal zu nehmen?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          "Kapitalismus unfähig ist Reichtum für alle zu schaffen"

           

          Die soziale Marktwirtschaft schafft keinen Reichtum für alle, ist aber in der Lage relativen Wohlstand und die Freiheit von Not für alle zu schaffen.

           

          "Was ist demütigender für einen Armen, kein Klopier im Regal zu finden oder sich vor den zahlungskräftigen Kunden bücken zu müssen, um die billige faserige Zweiblattrolle zum Discountpreis aus dem untersten Regal zu nehmen?"

           

          Sagen Sie es mir. Dreckiger Arsch vs. in die Hocke gehen?

           

          Es kaufen übrigens auch Menschen, die nicht auf Transferleistungen angewiesen sind preiswerte Produkte. Deutschland ist eben insgesamt eine knauserige Bücklingsgesellschaft! ;)

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Lesen Sie mal "Enlightment now" von Steven Pinker.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Mein herzliches Beileid übringends wegen der Zensur, unter der Sie leiden müssen. Es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel warum ich, angesichts meiner abweichenden Meinung, noch nicht auf dieser Liste gelandet bin. Vielleicht ist es dem Umstand geschuldet das ich meine Kommentare vorm Abschicken immer nochmal überarbeite, um alzu ausdrucksstake Meinungen in eine gesellschaftlich akzeptable Form zu gießen.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Der Kapitalismus führt zu systematischer verarmung, wenn man Armut als relative Armut betrachtet. Er tendiert dazu eine große Menge des Besitzes bei wenigen zu sammeln (wie jedes andere System auch), so wie es in einem Monopoly Spiel auch der Fall ist. Wenn man Armut als absolute Armut betrachtet ist der Kapitalismus das erste System, welches diese weltweit beseitigt. Es verhungern zwar immer noch Menschen aber die Anzahl sinkt, während Sozialismus und Kommunismus aktiv dazu beitragen das immer mehr Menschen verhungern.

           

          "Was ist demütigender für einen Armen .... bücken zu müssen, um die billige faserige Zweiblattrolle zum Discountpreis aus dem untersten Regal zu nehmen?"

           

          Das habe ich Jahrelang gemacht ohne das ich mich dabei gedemütigt gefühlt habe. Zwar nicht beim Klopapier, aber bei vielen anderen Artikeln. Dieses Beispiel ist noch ganz ulkig. Nicht so ulkig ist es, wenn man ins Krankenhaus kommt und der Arzt erwartet das man seine eigenen Medikamente mitbringt, weil das sozialistische System in dem man lebt nicht einmal in der Lage ist sterbenden Menschen den Abgang durch Schmerzlindernde Medikamente erträglicher zu machen.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            In den USA müssen die Kranken ihre Medikamente selber bezahlen und wer sich keine teure Privatversicherung leisten kann, muss eben leiden. Europa ist auf dem besten Weg dazu, denn die Privatisierung aller Gesundheitssysteme und Erziehungssyteme steht ja auf der Agenda aller Kapitalisten.

            Sie müssen ihre Weltanschauung mal einem spanischen Judendlichen erklären, der nach einem erfolreichen Master als Kellner für deutsche Touristen mit einem Saisonvertrag( knapp 700€ Mindestlohn) arbeitet und sich glücklich schätzen muss, bei 40% Jugendarbeitslosigkeit überhaupt einen Job bekommen zu haben. Aber immer noch bei den Eltern wohnt, die von ihren Eltern unterstützt werden, weil das Geld hinten und vorn nicht reicht. Spanien ist das europäische Labor für neoliberale Reformen.

            • @82236 (Profil gelöscht):

              "... denn die Privatisierung aller Gesundheitssysteme und Erziehungssyteme steht ja auf der Agenda aller Kapitalisten."

               

              Die allermeisten Menschen sind Kapitalisten in dem Sinne das sie grundsätzlich dafür sind das Privatpersonen Unternehmen oder Anteile an Unternehmen besitzen können. Das heißt nicht das diese Menschen dafür sind das Gesundheitssysteme dem Boden gleich gemacht werden. Sie reden von Menschen die den Kapitalismus als Ideologie betrachten und nicht nur selber kapitalisten im praktischen Sinne sind.

               

              Wie dem auch sei, von den Zuständen die man in Venezuela grade erleben darf sind wir weit entfernt und werden es auch bleiben! Keine relevante Partei ist dafür das Gesundheitssystem einfach mal zu kippen.

               

              "Sie müssen ihre Weltanschauung mal einem spanischen Judendlichen erklären..."

               

              Damit habe ich kein Problem. Die verstehen das noch eher als Sie, denn die haben am eigenen Leibe zu spühren bekommen was passiert, wenn man ewig über seine Verhältnisse lebt. Zum "europäische Labor für neoliberale Reformen" ist Spanien erst geworden, nachdem die spanische Politik das Land gegen die Wand gefahren hatte.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        "Es gibt zwei Modelle die Historisch gesehen gegen Ungleichheit funktionieren: Kriege und Seuchen."

         

        Sie haben bei der Auflistung den Sozialstaat vergessen. Der kann auch funktionieren, wenn er richtig gestaltet wird. Die richtige Gestaltung ist allerdings keine Konstante. Wenn sich die Umwelt ändert, muss sich auch der Sozialstaat ändern.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Der Sozialstaat selber kann momentan, so wie er im Allgemeinen definiert wird, nicht funktionieren. In 40 Jahren wird das vermutlich wieder möglich sein, wenn sich die Anzahl der Bezieher und die Anzahl der Arbeitnehmer durch das Aussterben der geburtenreichen Jahrgänge wieder eingependelt hat. Bis dahin ist die Finanzierung der Rente unsere größte Sorge.

           

          Allerdings muss man hier aufs Detail gucken. Der Sozialstaat kann allen Bedürftigen ein würdigeres Leben bescheren aber Ungleichheit wird er nie beseitigen können. Ungleichheit entsteht durch Überschuss und wird nicht durch einen sonstwie gearteten Mindeststandard verhindert.

          Wer Sozialleistungen bezieht der wird dadruch kein Vermögen aufbauen können. Das wäre auch nicht gerecht, schließlich müssen andere Menschen wegen ihm auf einen Teil ihres Einkommens verzichten. Ich meine mit Vermögen jetzt nicht ein paar hundert oder tausend Euro Rücklage, dass wäre mir total egal.

           

          Wissen Sie mein Problem ist auch nicht das ich etwas gegen den Sozialstaat hätte. Mir sind die Figuren die immer nach mehr Sozialstaat schreien einfach unheimlich. Es wird ja gerne gesagt "Ich will nur den Sozialstaat von 1990 zurück!" aber die gleichen Menschen die das sagen waren auch 1990 schon unzufrieden mit dem Sozialstaat und wollten mehr Regulierung. Ich glaube diesen Menschen weitläufig nicht das sie sich überhaupt einen feuchten Kehricht um die Unterschicht sorgen. Nirgends sonst erlebt man derartig ausgeprägte Ressentiments gegen die Unterschicht, wie in progressiven Kreisen.

          Diese Menschen sind oft zutiefst verbittert und benutzen die Schwachen, die "Unterdrückten" als moralische Brechstange. In Wahrheit geht es aber nur darum den wirklich reichen, die sie aus blankem Neid heraus hassen, eins auszuwischen und relativ gesehen aufzusteigen. Das ist natürlich nicht immer so, ich kenne auch Menschen die das was sie sagen völlig ernst meinen aber das ist eine kleine Minderheit.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            "Mir sind die Figuren die immer nach mehr Sozialstaat schreien einfach unheimlich."

             

            Naja, es gibt ja wirklich Anlass mal zu überdenken, ob alles in die richtige Richtung läuft. Die Armutsgefährungsquoten steigen seit Jahren kontinuirlich. Daher halte ich das Folgende auch für Unsinn:

             

            "In Wahrheit geht es aber nur darum den wirklich reichen, die sie aus blankem Neid heraus hassen, eins auszuwischen und relativ gesehen aufzusteigen."

             

            Es gibt sicher viele Menschen, die verbittert sind. Sozialneid mag ein Faktor sein, aber sicher nicht der dominierende. Einige mögen auch ewiggestrig sein, den meisten nehme ich die Verbitterung aus eigener Erfahung oder von Erfahrungen im Bekanntenkreis aber ehrlich ab.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            "Der Sozialstaat selber kann momentan, so wie er im Allgemeinen definiert wird, nicht funktionieren."

             

            Naja, wenn Sie sich die Zahlen angucken würden, anstatt Ihrem Bauchgefühl zu folgen, wüssten Sie, dass unser Sozialstaat zurzeit sehr gut funktioniert. Zumindest, was seine eigene Systemerhaltung angeht. Alle Sozialkassen verzeichnen Überschüsse.

             

            Die Zahl der Rentner wird steigen, das ist sicher. Aber beim Beitragssatz ist auch noch Spielraum nach oben.

             

            "Der Sozialstaat kann allen Bedürftigen ein würdigeres Leben bescheren aber Ungleichheit wird er nie beseitigen können."

             

            Ungleichheit kann nie komplett beseitigt werden. Es sei denn, Sie nehmen die Guillotine zu Hilfe. Dazu sind die Menschen zu verschieden. Der Sozialstaat kann Ungleichheit allerdings lindern und das tut er in Deutschland. In einem älteren Armuts- und Reichtumsbericht der Regierung heißt es dazu:

             

            "Im Ergebnis zeigt sich, dass die Ungleichheit der Marktäquivalenzeinkommen durch die Umschichtungen des Steuer- und Transfersystems deutlich reduziert wird. Keine oder unzureichende Einkommen werden durch Sozialtransfers z. B. in Form von Grundsicherungs- oder Familienleistungen aufgestockt, bzw. die erzielten Markteinkommen insbesondere durch die progressive Wirkung der Einkommensteuertarife umverteilt. 2005 lag die Ungleichheit der Nettoäquivalenzeinkommen gemessen am Gini-Koeffizienten um 39% niedriger als die der entsprechenden Markteinkommen. Das Ausmaß der monetären sozialstaatlichen Umverteilung hat allerdings leicht abgenommen. Die Ungleichheit konnte im Jahr 2002 zu 41% ausgeglichen werden. Vergleicht man die Einkommensungleichheit nach Transfers innerhalb der OECD, nimmt Deutschland eine durchschnittliche Position ein. Allerdings gehört Deutschland zu den OECD-Staaten, in denen die Ungleichheit der Markteinkommen mit am stärksten durch Steuern und Sozialtransfers reduziert wird."

             

            Quelle: 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

            • @74450 (Profil gelöscht):

              "Naja, wenn Sie sich die Zahlen angucken würden, anstatt Ihrem Bauchgefühl zu folgen, wüssten Sie, dass unser Sozialstaat zurzeit sehr gut funktioniert."

               

              Ich fürchte da muss ich Sie enttäuschen. Nicht ohne Grund habe ich unser Rentensystem als größtes Problem benannt. bereits jetzt ist der größte aller Posten im Bundeshaushalt die Bezuschussung der Rente. Der Größte Etat ist, wie sollte es auch anders sein, der des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Entgegen verbreiteter Annahmen verursachen weder Arbeitslose, noch Asylanten der großte Ausgabenposten. Es sind die Rentner. Die Bezuschussung der Rente (Ein System das sich eigentlich selber tragen sollte) kostete den Bund im Jahr 2017 98,2 Milliarden Euro. Das ist knapp fünfmal so viel, wie der Bund für alle Harz4 Empfänger zusammen (21 Milliarden) zusteuern muss. Und die Situation spitzt sich weiter zu. Nicht nur bei uns, auch bei den gerne als Vorbild referenzierten Österreichern geht es seit einigen Jahren bergab. (Alle Zahlen von https://www.bundeshaushalt-info.de)

               

              Weiterhin sollte man bedenken das man seine Planung nicht in wirtschaftlichen Hochzeiten machen sollte. Wer anfängt in Wirtschaftlich guten Zeiten mit Geld um sich zu werfen der fällt in der Rezession hart auf die Nase.

               

              "Der Sozialstaat kann Ungleichheit allerdings lindern und das tut er in Deutschland."

               

              Er kann die Ungleichheit beim Einkommen Lindern. Das stimmt so. Doch das sind ja zwei unterschiedliche Kennziffern. Einkommen und Vermögen hängen zwar indirekt zusammen, doch kann der Sozialstaat allenfalls das Auseinanderdriften des Vermögens verlangsamen. Das Problem an der Stelle ist das sich Vermögen nicht linear entwickelt und diejenigen, die für sich keinen Überschuss erwirtschaften gar kein Vermögen aufbauen können.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Januß:

                "Der Größte Etat ist, wie sollte es auch anders sein, der des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales."

                 

                Ja und? So sollte es in einem Wohlfahrtstaat auch sein.

                 

                "Die Bezuschussung der Rente (Ein System das sich eigentlich selber tragen sollte) kostete den Bund im Jahr 2017 98,2 Milliarden Euro."

                 

                Sie müssen an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass das System, das sich selbst tragen soll, viele systemfremde Aufgaben übernimmt (sog. versicherungsfremde Leistungen), die durch die Steuerzuschüsse ausgeglichen werden. Dabei werden den Beitrags*zahlerinnen noch nicht einmal alle versicherungsfremden Leistungen erstattet. Stichwort: Mütterrente.

                 

                "Und die Situation spitzt sich weiter zu. Nicht nur bei uns, auch bei den gerne als Vorbild referenzierten Österreichern geht es seit einigen Jahren bergab."

                 

                Was meinen Sie, mit "es geht bergab"?

                 

                "Weiterhin sollte man bedenken das man seine Planung nicht in wirtschaftlichen Hochzeiten machen sollte."

                 

                Klar. Realistische Planung ist notwendig. Eine Binsenweisheit.

                 

                "doch kann der Sozialstaat allenfalls das Auseinanderdriften des Vermögens verlangsamen."

                 

                Das Staat kann auch immer wieder Vermögen, dass nicht investiert wird, durch Steuern abschöpfen. Das muss natürlich demokratisch legitimiert sein, wobei es dafür zurzeit keine Mehrheiten gibt.

                 

                Richtig ist, ein Sozialstaat kann keine Gleichheit herstellen, weil dies wie schon gesagt, theoretisch unmöglich ist. Der Sozialstaat kann aber sehr wohl Ungleichheit reduzieren. In welchem Ausmaß er dies kann, wird demokratisch verhandelt.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  "Ja und? So sollte es in einem Wohlfahrtstaat auch sein."

                   

                  Schon recht aber ich dachte ich erwähne es nochmal, weil viele ja scheinbar einen ganz anderen Eindruck haben.

                   

                  "... Mütterrente"

                   

                  Jaja das stimmt schon! Was man sich dabei gedacht hat ist mir ein Rätsel. Das trägt nur dazu bei das der Begriff von Arbeit sich weiter verwässert. Jedem klar denkenden Menschen ist es doch selbstverständlich das mit Arbeit bezahlte (Lohn)Arbeit gemeint ist und nicht alles was einem keinen Spaß macht.

                   

                  "Was meinen Sie, mit "es geht bergab"?"

                   

                  Ich meine damit das die Rentenpolitik der Österreicher nicht mehr so reibungslos aufgeht wie bisher und das auch dort über Reformen nachgedacht werden muss.

                   

                  "Klar. Realistische Planung ist notwendig. Eine Binsenweisheit."

                   

                  Eine Antwort auf Ihren Einwurf, der Sozialstaat würde unter den gegebenen Umständen funktionieren.

                   

                  "Der Sozialstaat kann aber sehr wohl Ungleichheit reduzieren"

                   

                  Wie gesagt ich bin der Meinung korrekter wäre es zu sagen: Der Sozialstaat kann die Geschwindigkeit mit der sich die Ungleichheit vergrößert reduzieren.

      • @Januß:

        Sie waren aus mir unbekannten Gründen ja eine Zeitlang verschwunden, daher freue ich mich, dass Sie zurück sind. Es ist eine Wohltat, dass in diesem Forum in Anbetracht der hier vorherrschenden Ideologie einige differenzierende Stimmen zu lesen sind.

        • @verflixt:

          Vielen Dank für die Bumen!

           

          Ich war mit beruflicher Fortbildung beschäftigt. Einen Teil dessen was ich mir vorgenommen hatte habe ich nun erreicht und mache grade eine kurze Pause. In zwei Wochen geht es dann weiter. Aber keine Angst, ich verschwinde nicht gänzlich von der Bildfläche.

  • Ja, es ist wirklich Wahnsinn. 1,5 Millionen Menschen sind auf Allmosen angewiesen, obwohl es keine Naturkatastrophen gab und die Wirtschaft in Deutschland seit Jahren "brummt".

    Die Gesellschaft braucht ganz, ganz grundlegende Reformen.

    - Die Sozialhilfe muß so hoch sein, daß Menschen nicht auf Allmosen angewiesen sind.

    - Das Einkommen aller Menschen muß so hoch sein, daß (fast) niemand auf Sozialhilfe angewiesen ist, auch nicht im Alter oder bei Krankheit

    - Ja, es geht um grundsätzliche Menschenrechte. Es wird Zeit, daß Menschenrechte von einem Instrument der Außenpolitik zu einem Maßstab der Innenpolitik gemacht werden.

  • 7G
    75064 (Profil gelöscht)

    Das Pestalozzi zugeschriebene Zitat über das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade zeigt hier wieder einmal seine Berechtigung. Nicht die Frage wer, wann wieviel der (fast) abgelaufenen Lebensmittel in diesem von hochengagierten im besten Sinne guten Menschen getragenen System erhält ist von Belang, sondern die Frage wieso wir es überhaupt zulassen, dass dieses Suppenküchensystem derart relevant werden konnte in einem der reichsten Länder der Welt.

  • Hat etwas gedauert, bis auch die taz vom spontanen Rassismusgeschrei etwas runter kommt, nun einem differenzierenden Artikel Raum gibt.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @ebertus:

      Kann Ihnen nur zustimmen!

      Wir können also hoffen, zukünftig :-)

  • Sobald man die Tafeln Thinktanks und Politikern überlässt sind sie erledigt.

  • Es ist schlicht, Diskriminierung durch Quote. Wenn wir 75% Männer haben und dann sagen, es werden nur noch Frauen eingestellt, bis es mindestens 25%, 30% oder 50% Frauen sind, dann ist das Diskriminierung gegenüber den einzelnen Männern, die gar nichts dafür können, dass ansonsten viele Männer da sind.

    Die Essener Tafel wendet das gleiche Prinzip an. Sind 75% Ausländer denn wenig? Sicher nicht! Gibt es strukturelle Gründe, die vielleicht bestimmte deutsche Bedürftige nun abschrecken? Sicherlich auch.

    Es zeigt sich hier die hässliche Fratze von Quotenregelungen. Das sollten wir diskutieren! Nicht, ob wir die Quote hübscher verpacken können.

  • "Das System Tafel ist am Ende" - muß masn das wirklich so hoch hängen? Da wollen ehrenamtliche Helfer nur dafür sorgen, dass alle Bedürftigen gleichberechtigt versorgt werden und dann ruft die taz gleich eine Staatskrise aus. Von der Bundeskanzlerin angefangen bis zum letzten Hinterbänkler fühlt sich jeder berufen, einen mehr oder weniger blödsinnigen Kommentar abzusondern. Da gäbe es durchaus andere Probleme, die der öffentlichen Aufmerksamkeit wert wären.

    • @Hartwig Lein:

      Nur zu...

      Man kann ja das eine tun, ohne das andere zu lassen.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Nicht jede und nicht jeder der aufrichtig Bemühten, die sich in diesen Tagen angestrengt um die Tafeln Gedanken machen, sind in der Lage ein paar kohärente und ausgegorene Gedanken zum Thema in die Diskussionsrunde zu werfen

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Man könnte sich über den (hirnrissigen) Neoliberalismus den Mund fusselig reden.

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Welche Gedanken sollten es sein?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Ich kann selber nicht Stellung beziehen, da mir schlicht eine Menge Informationen fehlen, um die Tafelidee und ihre aktuellen Probleme halbwegs gerecht einzuordnen (Natürlich habe ich trotzdem eine vorgefasste Meinung)

        Was man nicht tun sollte: seine längst fällige "Abrechnung" mit unserem Wirtschafts- und Sozialsystem über Unmutsäußerungen über die Tafeln erledigen, weil der Anlass gerade da und die Gelegenheit günstig ist.

        Außerdem sollte man sich mit guten Ratschlägen etwas zurückhalten, was die denn gefälligst tun sollen und was sie nicht tun sollen, wenn man selber nicht dabei ist.

        Und drittens schadet es nicht, ein klein wenig länger nachdenken und die Gedanken etwas mehr zu sortieren, bevor man loslegt wie Frau Schwab.

        Und dafür dann lieber einen längeren Artikel schreiben. Das kann die Autorin nämlich hervorragend.

  • Wie werden Veränderungen verhindert?

     

    Durch Diskriminierung und Lügen!

     

    Indem z.B. CSU oder die Tafel selbst die Schuld für soziale Ungerechtigkeit den Ausländern und vor allem den Flüchtlingen gibt. Dann fragt kaum jemand nach Umverteilungen und stärkerer Besteuerung von Reichen.

     

    So werden viele Arbeitnehmer aus den unteren sozialen Schichten, mit Vorwänden konfrontiert, dass es ihnen schlecht wegen den Arbeitslosen gehe. Und dass Verbesserungen für Arbeitslose oder Obdachlose nur mit stärkerer Besteuerung der Arbeiter einhergehen könne.

     

    Die armen Bevölkerungsschickten werden gegeneinander ausgespielt!

  • Das ist ein wenig komisch. Zuerst kam raus, dass nicht genug Lebensmittel da ist. Und das mit dem abgeschreckt fühlen kam erst nach öffentlicher Kritik.

     

    Man muss aber trotzdem nicht unbedingt diskriminieren. Einige Tafeln haben mit Terminen gearbeitet. Es ist sehr einfach. Für Alte Menschen und Alleinerziehende sowie Alleinstehende Frauen kann man einen Terminfenster am Anfang der Lebensmittelvergabe einrichten; das jedoch nicht rassen- und herkunftsabhängig.

     

    Abschreckung und Bedrohung muss man natürlich thematisieren und dem nachgehen. Eine Bedrohung ist nach Strafgesetz eine Straftat. Jedoch etwas zu denken oder zu fühlen kann mit der Hexenverfolgung gleich gesetzt werden.

    • @Stefan Mustermann:

      und für diese zusätzlichen Zeitfenster von 1-2 Stunden plus 1-2 Stunden vor und nachbereiten stellen Sie sich dann zur verfügung?

      Oder wollen sie die Ehrenamtlichen verpflichten nicht nur halbe sondern gleich volle tage zu arbeiten? plus kostenlose überstunden?

       

      Die Tafeln sind EHRENAMTLICH, mal eben 7-8 Leute pro tag, pro ausgabestelle für EIN zusätzliches zeitfenster?

    • @Stefan Mustermann:

      Terminfenster, womöglich, aber meinen Sie nicht, die betroffene Tafel wäre nicht ebenfalls auf die Idee gekommen? Schon möglich, dass sie es nicht tat. Wir wissen es (wohl) nicht.

  • Warum sollte man aus einer funktionierenden Wohlfahrtsorganisation eine politische Organisation machen? Das ist der einfachste Weg diese Organisation mit Vollgas gegen die Wand zu fahren!

    Stellen Tafeln, nach dem aktuellen Modell organisiert, eine Forderung an die Politik dann werden diese Forderungen ernst genommen und zwar von allen Parteien. Das funktioniert, obwohl diese Forderungen eher ins Weltbild linker Parteien passen. Damit wäre schluss, wenn die Tafel statt Wohlfahrt nur noch Aktivismus bietet!

    • @Januß:

      Aber politische Forderungen sind die Lösung und nicht Wohlfahrt als von Privaten ausgegebene Gnade. Armut ist ein politisches Problem und keins der Suppenküchen

      Tafeln funktionieren nur ein Stück weit aber ab einem gewissen Maß an Elend ist Schluss weil die Kapazitäten begrenzt sind und sie ihre Funktion als Sozialstaatsersatz nicht mehr erfüllen können.

      Nicht die Tafeln sollen politisch werden sondern die Leute dort müssen endlich begreifen das sie dort die Kohlen für lau aus dem Feuer holen sollen während man sich andernorts ums Steuern zahlen drückt.

      Alleine die Notwendigkeit der Tafel ist eine Schande für einen westlichen Staat! Und solange die Leute nicht begreifen das Jeder in die Situation kommen kann in der Suppenküche anzustehen wird sich daran nichts ändern

      • @Oskar:

        "Aber politische Forderungen sind die Lösung... Armut ist ein politisches Problem und keins der Suppenküchen"

         

        Daran habe ich größte Zweifel. Die meisten Probleme werden nicht von der Politik gelöst, sondern durch technische Neuerung, gesellschaftliche Veränderung oder Menschen wie Bill Gates und Co. Die Politik beschäftigt sich hauptsächlich mit Problemen, welche sie vorher selber geschaffen hat.

        Die Situation der Tafeln ist ein gutes Beispiel dafür. Die Politik hätte sich darum kümmern müssen das die Flüchtlinge halbwegs gleichmäßig auf alle EU-Staaten verteilt werden. Hat aber nicht so gut funktioniert, weil politik kein Prozess zur Lösung von Problemen, sondern einer zum durchsetzen von Interessen ist.

         

        "solange die Leute nicht begreifen das Jeder in die Situation kommen kann in der Suppenküche anzustehen wird sich daran nichts ändern"

         

        Wenn Ihre Sichtweise so selbsterklärend wäre dann hätten wir eine ganz andere Politik. Ist sie aber nicht!

        Einen Vorteil den viele Rechte haben ist das sie in ihrer Jugend mal Linke waren. Deshalb können sie die linke Denke oftmals noch nachvollziehen, anders herum funktioniert das leider kaum. Mannigfaltige Variationen von "Du bist halt dumm!" sind meines Erachtens keine vernünftige Antwort auf dieses Veständigungsproblem.

        Daran sollte einem gelegen sein, insbesondere weil Linke eine Minderheit sind und schon immer waren. Das mag in der Vergangenheit ander gewirkt haben aber ich bin davon überzeugt das es nie wirklich anders war. Zweckwähler sind keine echten Linken. Nehmen Sie es nach Marx: "... der kleine Kaufmann, der Handwerker, der Bauer, sie alle bekämpfen die Bourgeoisie, um ihre Existenz als Mittelstände vor dem Untergang zu sichern. Sie sind also nicht revolutionär, sondern konservativ. Noch mehr, sie sind reaktionär ..."

        • @Januß:

          Nein werden sie nicht. Es gibt in diesem Land eine unfassbare Menge an Reichtum. Das dieser sich zum großen Teil in den Händen Weniger befindet und auf der anderen Seite Leute zu den Tafeln müssen ist ein politisches Problem. Nichts was sich durch technische Neuerung lösen lässt

           

          Wenn Politik für Sie etwas ist das von korrupten Berufspolitikern im fernen Parlament gemacht wird haben Sie Recht. Aber das ist nicht Politik.

           

          Ist Sie. Aber gegen die dauerhafte Propagandabeschallung haben richtige Ansätze kaum eine Chance.

          Es ist schlicht eine Tatsache das Arbeitslosigkeit, Krankheit ect Jeden treffen können und dann geht es zu Tafel weil man im Kapitalismus nichts mehr wert ist und auch so behandelt wird. Nur wird mittlerweile nicht mehr davon Gesprochen das Sozialleistungen Jeden absichern sondern es wird davon gesprochen wie viel Geld an Andere Menschen raus geht. Und diese Verdrehung der Realität passiert ja nicht zufällig sondern durchaus bewusst und mit einem Zweck. Auch Meinungshoheit ist ein Machtmittel. Dafür gibt es ja die Think Tanks

           

          Und das "ihr seid halt dumm" überlassen wir gerne weiterhin den Liberalen und Antideutschen. Mit ner Analyse im Sinne von Marx oder irgendeines Anarchisten oder ehrlichen Sozialdemokraten hat das nichts zu tun.

          Das sie hier die einzigen richtigen Linken, nämlich diejenigen die aus Eigeninteresse eine Verbesserung der Welt wollen rausdefinieren wollen finde ich komisch. Das ist es doch, oder?

          Woher sonst soll der Wunsch nach Veränderung kommen als aus Eigeninteresse und Solidarität?

          Marx sagt nicht das es das Eigeninteresse ist das schadet sondern das es das Element des den Status erhalten wollens ist das reaktionär ist. Das ist schon ein ziemlich großer Unterschied den Eigeninteresse treibt ja auch das klassische Proletariat

           

          Moral, Gutmenschentum, das Abstreifen von Ursachen auf Personen überlassen wir gerne weiter den Bürgerlichen jeglicher Art. Mit linkem Bewusstsein hat das denke ich nichts zu tun

          • @Oskar:

            "Es gibt in diesem Land eine unfassbare Menge an Reichtum. Das dieser sich zum großen Teil in den Händen Weniger befindet ..."

             

            Ja aber es ist dort (größtenteils^^) unter Einhaltung der Gesetze gelandet. Entsprechend ist es schonmal keine Frage der Justiz. Man könnte es natürlich zu einer Frage der Politik machen. Allerdings ist dieses Eingreifen erklärungs- und Mehrheitsbedürftig, weil es ein Eingriff in die Freiheiten der Bürger ist. Argumente dafür oder dagegen kann man zweifelsfrei viele finden. Mit der Mehrheit sieht es grade ziemlich düster aus.

             

            Und dazu kommt, wie weiter oben bereits geschreiben, dass linke Politik nicht zu weniger Ungleichheit führt, sondern bestenfalls zu einem würdigeren Leben für die schwächsten der Gesellschaft. Wenn man sich damit anfreunden könnte dann wäre eine Veränderung vielleicht wirklich möglich. Meine Befüruchtung an der Stelle ist nur das viele nicht damit zufrieden sein werden das es den Ärmsten besser geht, weil es eben oftmals nicht um das ökonomische Gut geht, sondern auch um gesellschafltichen Status und mit Revoluzern werden diejenigen die mehr abgeben könnten nicht kooperieren.

            • @Januß:

              Und das diese Form des Diebstahls erlaubt ist macht es besser?

              Mehrheiten werden schwer zu organisieren so wie es aktuell ist. Da hilft es nur einen Teil der Bevölkerung aus dem bürgerlich neoliberalen Konsens heraus zu brechen der gerade verordnet wird.

               

              Selbstverständlich führt linke Politik zu mehr Gleichheit. Sie führt dazu das denjenigen die Vorteile dadurch erschleichen das sie Machtinsturmente haben die anderen Chancen wegnehmen eingebremst werden. Einfach dadurch das sie nicht mehr über Andere gestellt sind.

              Es geht auch nicht darum mit den Privilegierten zu verhandeln wie viel Unterdrückung und Ausgrenzung ok sind sondern darum Gleichheit dadurch zu erschaffen das diese Dinge abgeschafft werden

  • „Die steuerliche Belastung der Spitzenverdiener in Deutschland (durch Spitzensteuersatz in der Einkommenssteuer plus Solidaritätszuschlag) ist heute auf einem historischen Tiefpunkt“, meinen viele Professoren. Dazu gibt es noch große Sorgen um die soziale Spaltung der Gesellschaft.

     

    //http://www.spiegel.de/media/media-42384.pdf

     

    Und zugleich 1,5 Millionen Menschen müssen um "weggeworfene Lebensmittel zweiter Klasse" sogar streiten.

     

    Deutschland = Sozialstaat (per Grundgesetz) oder ein Land des Kapitalismus (verfassungswidrig)?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Stefan Mustermann:

      Armut bekämpfen zu wollen, indem man die Ursachen des Wohlstands bekämpft, ist völlig irrational.

      • 7G
        75064 (Profil gelöscht)
        @80576 (Profil gelöscht):

        Ich gäbe Ihnen Recht, wenn nicht die Ursachen des Wohlstandes die gleichen wie die der Armut wären.

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @75064 (Profil gelöscht):

          Wohlstand ist keine endlich große Goldtruhe, deren Inhalt es möglichst gleich zu verteilen gilt. Man muss den Kuchen insgesamt größer backen, dann reichen auch die kleineren Stücke aus, um satt und zufrieden zu machen. Wachstum und technologischer Fortschritt sind die Brücke zu mehr Wohlstand für alle. Weltweit.

          • @80576 (Profil gelöscht):

            Das ist nachweislich falsch. Der im Neolibaerlaismus beschriebene trickle down Effekt ist empirisch dermaßen klein das er zu vernachlässigen ist.

            Es ist genug für Alle da. Das ist eine Wahrheit. Niemand auf der Welt müsste hungern.

            Im Kapitalismus wird der Verteilungsschlüssel zwischen oben mit laufender Zeit immer ungünstiger für den Großteil der Bevölkerung. Damit unten noch was ankommt braucht es Wachstumsraten von vielleicht 3 oder 4%. Abseits der Entwicklungsländer und Schwellenländer ist das aber nicht möglich und die Ressourcen auf der Welt sind dazu auch endlich.

            Entschuldigung aber der Vergleich mit der Goldkiste ist einfach ideologischer Quatsch

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Oskar:

              "Damit unten noch was ankommt braucht es Wachstumsraten von vielleicht 3 oder 4%."

               

              Wie kommen Sie auf diese Zahlen?

            • 8G
              80576 (Profil gelöscht)
              @Oskar:

              Wirklich? Dann verfügt die Welt heute insgesamt über den gleichen Wohlstand wie z. B. im Mittelalter? Den Menschen heute geht es nicht insgesamt besser? Ihre Generation lebt nicht in mehr Wohlstand als die Ihrer Eltern und Großeltern? Denken Sie nochmal nach.

    • @Stefan Mustermann:

      18 Fachleuten, die über ihren gemeinsamen Aufruf nicht einmal die richtige Jahreszahl schreiben können, würde ich in keiner Steuerdiskussion vertrauen. Vermutlich haben die den Aufruf im ihrem Namen gar nicht gelesen.

       

      Im übrigen ist die Steuerbelastung von abhängig Beschäftigten in allen Einkommensschichten in Deutschland historisch hoch - viel zu hoch. Begünstigt werden Einkommen, für die gar kein Soli (hierum geht es beim Aufruf) entrichtet wird.

       

      Also nicht nur auf Schlagworte sondern lieber mal auf Inhalte achten ....

  • „Wie? Indem sich die Tafeln als Bewegung verstehen, die Forderungen nicht an ihr Klientel, sondern an die Politik richtet. Aus den 1,5 Millionen Kunden müssen 1,5 Millionen Demonstranten werden.“

     

    Es muss eine große Soziale Bewegung entstehen! Viele benachteiligten Bevölkerungsgruppen haben eigentlich dieselben Probleme.

     

    Mieterinitiativen, Arbeitsloseninitiativen, Flüchtlingsinitiativen, Arbeiter mit niedrigen Lohnen und prekären Arbeitsbedingungen, Rentner mit niedrigen Renten, müssen sich vereinigen!

     

    Sozialstaat retten!

     

    Wo, wenn nicht hier? Wann wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?

     

    Grundgesetz ist auf unserer Seite!

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Stefan Mustermann:

      Sind noch Fritten da?

    • @Stefan Mustermann:

      Leider ist das Sprachverdrehen gerade wichtiger und wer die Dinge beim Namen nennt, es nämlich Klassenkampf nennt, der ist Antisemit.

      In anderen Ländern wäre jetzt ein mittlerer Aufstand ausgebrochen, in Deutschland wird von links leider gar nichts passieren.

      Solange Antikapitalismus, und darum geht es am Ende immer noch von links und rechts gleichermaßen beschimpft wird bleibt die große Bewegung für eine wirkliche Demokratie ein Wunschtraum

       

      Und das sich Kapitalismus und Grundgesetz nicht vereinen lassen ist wohl eher eine Meinung die daher rührt das viele Menschen hier immer noch denken das Grundgesetz würde Demokratie und Soziales sichern

      Aber bis auf den Staatlichen Modus des Parlamentarismus und ein Lippenbekenntnis zum Sozialstaat steht nicht viel drin was man auch wirklich fest einklagen könnte.

      Bis Deutschland juristisch kein Sozialstaat mehr ist braucht es noch ganz andere Zustände. Sozialstaat ist man nämlich noch solange wie man eine einzige Leistung auszahlt

      • @Oskar:

        Wie kommen Sie denn hier auf Antisemitismus?

        • @rero:

          Ist nen Standard "Argument" das man zu hören bekommt wenn man sich gegen den Kapitalismus ausspricht und sagt das es in der Gesellschaft ein "oben" und ein "unten" gibt. Dann heißt es oft man wäre ja Verschwörungstheoretiker und es gäbe oben keine herrschende Klasse, keine Elite die auf Kosten der Anderen reich ist.

          Der Antisemitismusvorwurf wird oft dazu verwendet um Kapitalismuskritik in eine schäbige menschenfeindliche Ecke zu drängen und gegenüber Antikapitalisten ein Grundmistrauen zu schaffen so das die Leute ihnen nicht mehr zuhören

          Sinn ergeben tut es nicht aber das habe ich ja auch nicht gesagt

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            Der Antisemitismusvorwurf kommt, wenn jemensch behauptet, die da "oben" wären Juden (oder von Juden gesteuert) und die da "unten" nicht.

             

            Ansonsten kommt der Vorwurf eher nicht, oder haben Sie ein konkretes Beispiel?

  • Ein guter Kommentar, den ich wegen der Bildunterschrift "Wer darf zur Essener Tafel? Der Ausschluss von Menschen ohne deutschen Pass sorgt für Diskussionen" fast nicht gelesen hätte. Das kann doch nicht von der gleichen Redakteurin stammen. Wer verzapft so einen Blödsinn ?

  • A la "wenn es kein Brot gibt, sollen sie doch Kuchen essen", kann mensch sagen: sollen sie doch im Supermarkt einkaufen, wenn es bei der Tafel nichts mehr gibt. Das wäre doch mal eine Aussage mit Realitätsbezug.

    • @Uranus:

      Ein bißchen ist es doch auch so: das was ich bei der Tafel spare, gebe ich woanders aus. Niemand würde ohne Tafeln verhungern. Aber viele hätte ohne Tafeln deutlich weniger Wohlstand. Das haben "die jungen Männer" sehr schnell verstanden ...

      • @TazTiz:

        Alle gehen gerne zur Tafel (um ihren Wohlstand zu mehren). Ich als der Schwabe weiß das!

      • @TazTiz:

        Und? Von welchem "Wohlstand" reden Sie da?

        Andererseits, es gibt auch Odachlosigkeit, Altersarmut, Menschen, die Pfand sammeln... Es geht ja auch nicht nur um Nahrung, sondern auch um andere existenzielle Bedürfnisse, Wohnung, Gesundheit, Kommunikion, Information, Recht auf Arbeit... Die sich öffnende Arm-Reich-Schere bedeutet gleichzeitig eine Verknappung von Teilhabe, Ressourcen für Menschen ->Marginalisierung. Dieses "niemand würde ohne Tafel verhungern" ist dann doch etwas zynisch. Sollen sie doch einfach nicht rauchen o.ä. was sich Andere aber leicht leisten können. Sieht so Gleichheit aus?

  • https://www.impulse.de/finanzen-vorsorge/geld/spenden-absetzen/2150948.html

     

    *

     

    "Armutsbekämpfung wird immer weniger als Aufgabe der Gesellschaft angesehen, sondern als Aufgabe von Ehrenamtlichen"

     

    Die Ehrenamtlichen sind doch Teil der Gesellschaft... die Neoliberalen wollen, dass der Staat sich zurückzieht, nicht unbedingt die Gesellschaft. Ist natürlich Unsinn, denn wer außer dem Staat soll darüber wachen, dass die Verteilung gerecht geschieht?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein Kommentar, der es schafft, die Problematik der Tafeln und damit der Armenverpflegung im Wesentlichen darzustellen. Dass die Stellschrauben an der Sozial- und Verteilungspolitik dringend verändert werden müssen, sollte spätestens jetzt dem allerletzten Verdränger und Verleugner deutlich werden.

     

    Sofern ihre Mitglieder eine neue GroKo legitimieren, kann die SPD ihre verloren gegangene Lernfähigkeit wiederentdecken und die verherenden Folgen der Agenda 2010 durch eine Sozialpolitik korrigieren, die diese Bezeichnung auch verdient.

     

    Es dürfte ihre allerletzte Chance sein, ihrem finalen Zerfall entgegen zu entgehen.

  • Ist ja vieles richtig...nur,was soll die Lösung sein?Man muss sich vergegenwärtigen,dass das Prinzip der Leistungen von Hartz4,Sozialhilfe oder Grundsicherung im Alter gerade etwas unter dem Notwendigen liegt,und zwar mit voller Absicht.Nur so erreicht man einen Abschreckungs- und Disziplinierungseffekt.

    Es gibt im Land keine Partei mit Einfluss,die dieses System ändern könnte.Alle sind mehr oder weniger der neoliberalen Ideologie aufgesessen(auch die AFD)...einzig die Linke nicht.Und sie sind ein Spiegelbild der Gesellschaft...Armut interessiert nicht,weil die meisten in anderen Welten leben oder hoffen,davon nie betroffen zu sein.Keine Hoffnung auf Änderung...

  • Irgendwie verstehe ich den Kommentar nicht. ThinkTanks, die zu recht als neoliberal eingestuft werden, sollen Lösungsansätze ausarbeiten? Und die sollen dann nicht dem Neoliberalismus verpflichtet sein? Da wäre es doch besser, diese ThinkTanks, die gegen die Interessen der Menschen arbeiten, zu verbieten bzw. ihnen keine öffentlichen Gelder zukommen zu lassen, wenn man schon nicht mehr von der Politik erwartet, konstruktive Lösungen zu finden.

     

    Es wäre natürlich wunderbar, wenn die freiwilligen HelferInnen der Tafeln regelmäßig Aktionen koordinieren würden, die gegen den unhaltbaren Zustand protestieren, dass in diesem reichen Land ca. 1,6 Millionen Menschen zur Armenverpflegung gehen müssen.

     

    Geradezu erschüttert bin ich übrigens darüber, dass die Essener Tafel so gut wie keine Diskussion darüber ausgelöst hat, den Zustand unseres zerfledderten Sozialstaates zu diskutieren. Stattdessen nutzten PolitikInnen und viele Vollpfosten die Gelegenheit, die Freiwilligen zu denunzieren und vom eigentlichen Skandal abzulenken.

  • Man muss aber sagen: Das System Tafeln ist gescheitert! Denn die Tafeln sind unfreiwilligerweise Teil des Sozialabbaus.

    Man kann den Sozialstaat nicht in endlosem Maße an Privatpersonen outsourcen die dann auf der Basis von persönlichem Aufwand die Aufgabe stemmen die die Gesellschaft eigentlich als Ganzes lösen müsste.

    Es nimmt der Arbeit und den Menschen bei der Tafel nichts an Ehre zu sagen das sie den Kopf hinhalten für die Reichen und den Staat die sich aus der Verantwortung stehlen

    Dazu ist die Tafel nicht das selbe wie ein Recht auf Grundversorgung. Es ist kein Recht mehr das man selbstbewusst einfordern kann sondern eine Gnade auf deren Erhalt man hoffen muss, im Kern sind sie für ihre grundlegendsten Bedürfnisse angewiesen auf die Hilfe anderer Leute. Es macht diejenigen die zur Tafel müssen abhängig von einer Organisation gegenüber der sie keine Rechte haben. Das ist ein Rückfall in die Zeiten vor der Sozialdemokratie

  • Endlich mal jemand, der das wahre Problem thematisiert!

    Danke!

  • Vielen Dank für diesen klugen Kommentar!