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Klimaschutz im FlugverkehrFliegen wird erst mal nicht öko

Ein Projekt zur Herstellung von CO2-neutralem Flugbenzin in Hamburg ist aufgegeben worden. Klimaschutzziele einzuhalten wird schwierig.

In Zukunft muss Öko-Sprit mit drin sein: Flugzeugbetankung Foto: dpa/Christioph Schmidt

Hamburg taz | Der Plan, im großen Stil CO2-freies Flugbenzin (Kerosin) in Hamburg herzustellen, ist gescheitert. Wie der rot-grüne Senat auf Anfrage der Linken mitteilte, hat das Betreiberkonsortium mitgeteilt, „dass es das Projekt nicht weiterverfolgen wird“. Damit könnte es schwierig werden, dem Flugbenzin wie von der EU vorgeschrieben im kommendem Jahr klimaneutralen Kraftstoff beizumischen. Weniger klimaschädliches Fliegen rückt ein Stück weiter in die Ferne.

Das Fliegen ist für rund drei Prozent des Kohlendioxidausstoßes der Welt verantwortlich. Das ist mehr als Japan 2022 in die Atmosphäre entlassen hat. Noch stärker als CO2 tragen die Kondensstreifen am Himmel, die sich aus den Flugzeugabgasen bilden, zur Erderwärmung bei.

Um des CO2 Herr zu werden, schreibt die EU vor, dass Fluggesellschaften ab dem kommenden Jahr ihrem Treibstoff zwei Prozent Sustainable Aviation Fuels (SAF) beimengen müssen, also nachhaltigen, sprich CO2-freien Kraftstoff. 2030 müssen es sechs Prozent sein, 2050 dann 70 Prozent.

SAF lässt sich zum einen aus biologischen Abfällen wie altem Fett und Speiseresten, aber auch aus Abfällen aus der Forstwirtschaft herstellen. Zum anderen kann es aus Wasserstoff und CO2 hergestellt werden, wobei das klimapolitisch nur Sinn ergibt, wenn der Wasserstoff mit einem anderweitig nicht nutzbaren Überschuss an erneuerbarer Energie erzeugt wird.

Riesiger Bedarf an Kerosin

„Wir reden über ein weltweites Thema“, sagt Ralf Gust, Geschäftsführer des Hamburg Aviation Office, das die Hamburger Luftfahrtbranche koordiniert. Angesichts der klimapolitischen Ziele sei der Bedarf riesig. Der Senat schätzt, dass in Hamburg im laufenden Jahr 325.000 Tonnen Kerosin getankt werden. Im kommenden Jahr müssten voraussichtlich 7.000 Tonnen SAF hineingemischt werden, um die Klimaschutzvorschriften zu erfüllen.

Mit dem Green Fuels Project in den Stadtteilen Billbrook und Rothenburgsort wäre Hamburg aus dem Schneider gewesen. Ab 2026 sollten dort mindestens 10.000 Tonnen SAF im Power-to-Liquid-Verfahren (PtL) erzeugt werden. Geplant war ein Elektrolyseur, der mit Hilfe von Offshore-Windstrom Wasserstoff erzeugen sollte. Zusammen mit CO2 aus biologischen Quellen sollte daraus dann synthetisches Kerosin gemacht werden.

In kleinem Maßstab probieren das die Firmen H&R und Mabanaft seit 2022 in Hamburg bereits aus. Die Demonstrationsanlage ist aber auf maximal 200 Tonnen im Jahr ausgelegt.

Dass das Projekt in Billbrook/Rothenburgsort gescheitert ist, erklärt Ralf Gust vom Aviation Office mit der ungenügenden Anschubförderung. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im vergangenen Jahr durfte die Bundesregierung ungenutzte Kredite zur Bewältigung der Coronapandemie nicht in ihren Klima- und Transformationsfonds verschieben. Bis 2027 muss der Fonds mit 45 Milliarden weniger auskommen. Die Wasserstoffindustrie wird im laufenden Jahr nur mit 1,3 statt 3,8 Milliarden Euro gefördert.

Öffentliche Förderung entscheidend

Die Wasserstoffprojekte sind teuer. Die städtischen Hamburger Energiewerke erhielten kürzlich einen Förderbescheid vom Bundeswirtschaftsministerium: gut 150 Millionen Euro für den Green Hydrogen Hub – im wesentlichen ein 100 Megawatt leistender Elektrolyseur – und knapp 100 Millionen für ein Wasserstoff-Industrie-Netz. Allein für den Elektrolyseur werden Baukosten von 700 Millionen Euro veranschlagt.

Dass die öffentliche Förderung entscheidend sein könnte für E-Fuels-Projekte, davor warnte Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des En2x-Wirtschaftsverbandes, auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung im Juni in Berlin. „Quoten allein reichen nicht, um jetzt die notwendigen Investitionen in die SAF-Produktion auszulösen“, sagte Küchen.

Die ersten großen Anlagen seien meist teurer als später gebaute, da diese auf Erfahrung der ersten Projekte zurückgreifen könnten. Dem müsse mit langfristigen Ausschreibungen und der Minderung des Investitionsrisikos durch die öffentliche Hand begegnet werden, sagte Küchen.

Klimaziele könnten nicht erreicht werden

Gust zufolge würde sich das nicht nur aus Sicht des Klimaschutzes lohnen. „Das wäre eine technologische Chance für den Standort Deutschland“, sagt er.

Dass die vier Hamburger Konsortialpartner für den Flugzeug-Treibstoff – Uniper, Siemens Energy, Sasol Eocft und Airbus – aufgegeben haben, hat der Senat zum Anlass genommen, beim Bundesverkehrsministerium anzuklopfen. Er bemühe sich, „für eine stärkere Förderung entsprechender Projekte zu werben beziehungsweise Handlungsnotwendigkeiten zu unterstreichen“, schrieb der Senat an die Linke.

Falls das scheitern sollte, stellt deren Bürgerschaftsabgeordneter Stephan Jersch schmerzhafte Konsequenzen in Aussicht: „Wenn die EU-Klimaziele durch fehlende SAF nicht erreicht werden können, bedeutet das möglicherweise auch eine Begrenzung der Zahl der Flüge.“

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52 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Ich würde ja im Land bleiben und hier Urlaub machen, aber die Hotelpreise sind absurd hoch. Da verdienen sich viele eine goldene Nase.

    Ostsee und Nordsee sind für mich unbezahlbar. Dann doch lieber 4 Wochen nach Bali, hähähähä.

  • @AHNUNGSLOSER

    Natürlich traue ich der ICAO nicht.

    Es geht mir um die Message [1], die die transportieren: "Euer Klimawandel geht uns am Arsch vorbei".

    [1] Ihr Kerngeschäft, als Lobby

  • der einzige Flug der öko ist, ist der der nicht sattfindet

  • Funfact:



    Würde man die 12 Mrd Liter Kerosin, die jedes Jahr in Deutschland verbraucht werden, als E-Fuel herstellen wollen, würde man mehr als die gesamte erneuerbare Energie Deutschlands dafür benötigen.

    Was muss man zur Berechnung wissen?Zur Herstellung eines Liters E Fuel benötigt man 27 kwh Strom.



    Das macht 324 TWh Strom!



    Letztes Jahr wurde mit Wind und Strom 280 Twh erzeugt.

  • e-Fuels können niemals die Lösung sein - der Flugverkehr wird sich bis 2040 verdoppeln, bis 2050 gar verdreifachen, so alle gängigen Prognosen. Wer soll denn die ganzen Fritten essen das da so viel Altfett bei rumkommt...



    Nurflügler, Solarflugzeuge, Brennstoffzellen - das sind die Modelle der nahen Zukunft.



    Nurflügler haben ihre Vorteile beim Militär längst eindrucksvoll bewiesen, 30% weniger Treibstoffverbrauch bei zugleich höherer Nutzlast und auch noch deutlich leiser, da die Triebwerke oben montiert werden können, der Schall somit vom Körper nach unten hin abgeschirmt wird.



    Nurflügler bieten zudem endlich die Möglichkeit der Direktverbindung zwischen Europa und Australiens Ostküste oder so wichtige Strecken wie Singapur - New York sinnvoll betreiben zu können, bisher kann diese Strecke nur mit maximal 160 Passagieren bedient werden, das restliche Gewicht verbrauchen die Zusatztanks, ein ökologisches Harakiri.



    Zeppeline bieten im Cargobereich sinnvolle Alternativen, beim Passagierverkehr leider nicht, denn durch die äußert limitierte Geschwindigkeit würde der Platzanspruch pro Gast deutlich ansteigen - München Singapur dauert im Zeppelin nicht 12 Stunden sondern 85-90 Stunden...

    • @Farang:

      Wie bereits erwähnt: Für E-Fuels wird kein Frittenfett benötigt, der Kohlenstoff wird in Form von CO2 aus der Luft gefiltert, es werden sonst nur gigantische Mengen Strom und Wasser gebraucht. Kerosin aus Frittenfett ist eher sowas wie herkömmlicher Biodiesel oder HVO100

  • Echt jetzt?



    Eins war doch immer klar, auch wenn ich auf Abfälle und Reste setze, diese muss ich auch in ausreichender Menge haben und ich muss auch riesige Mengen Energie einsetzen, auch die muss ich haben und die sollte nicht zu teuer sein.



    Die Bilanzen der einzusetzenden Energie der Verfahren dürften bekannt sein, Strompreise auch, da kann man alles ausrechnen und muss nicht überrascht sein. Wenn jetzt Strom im Überfluss vorhanden sein sollte, den man nicht verwerten und speichern kann, könnte das auch mal wirtschaftlich werden.

  • Abfälle wie Frittenfett alleine werden nicht ausreichen, um genügend Flugbenzin herzustellen. Da muss man sehr gezielt eine Infrastruktur aufbauen, große Anlagen hinstellen und die Ausgangsprodukte wahrscheinlich landwirtschaftlich gezielt herstellen. Und dafür muss erst einmal genug Geld da sein.

    • @Aurego:

      Prinzipiell brauchen wir auch weder Frittenfett noch sonstige land- oder forstwirtschaftliche Produkte um synthetisches Kerosin herzustellen, nämlich dann wenn für echte E-Fuels der Kohlenstoff in Form von CO2 aus der Luft gefiltert wird…es bleibt aber natürlich dabei dass es ein unglaublich energieintensives und ineffizientes Verfahren ist.

      • @Saile:

        Ja, genau! Träum weiter!



        Dir ist schon aufgefallen, dass bei Pflanzenwachstum genau dies geschieht? Das ist sogar relativ effizient. Wir nehmen also einfach die Pflanzen, die am schnellsten wachsen, z. B. Bambus.

        • @Aurego:

          Träumen tue ich gewiss nicht, CO2 industriell-technisch aus der Luft zu gewinnen ist möglich und eigentlich der Königsweg bei der E-Fuels-Herstellung…dass dies furchtbar energieaufwändig und ineffizient ist habe ich ja bereits erwähnt.

          Grundsätzlich gilt: Nur weil ich auf einen anderen Sachverhalt hinweise heißt das _nicht_ dass dies auch meine eigene persönliche Meinung ist!

          • @Saile:

            Ich habe den Weg aufgezeigt, auf dem sich CO2 am besten aus der Luft holen lässt. Nicht mitbekommen?

            • @Aurego:

              Doch, Sie bevorzugen(?) also den Anbau schnellwachsender Biomasse…da habe ich nicht grundsätzlich was dagegen, sofern es a) nicht zu einer ethisch bedenklichen Konkurrenzsituation bei der Nahrungsmittelproduktion kommt und b) nicht zu extremen Monokulturen wie beispielsweise beim Palmöl.

  • Der Traffic im Internet hat einen ähnlich hohen CO₂-Ausstoß wie der Flugverkehr.

    Streng genommen müssten wir also diesen Unsinn, wie das Schreiben hier im Forum stante pede einstellen.

    Oder keine Pornos mehr schauen.

    Das alles will sicher keiner, deshalb Zeigefinger auf den Flugverkehr.

    • @Jim Hawkins:

      Das Internet wird aber direkt mit Strom betrieben und der kann vergleichsweise einfach regenerativ hergestellt werden…zumindest wesentlich einfacher als Flugzeugkraftstoff.

    • @Jim Hawkins:

      Ein Porno schauen erzeugt so viel Traffic wie jahrelanges Komentare schreiben.

      Traffic sollte bis zu einem bestimmten Level umsonst sein und ab dann richtig teurer besteuert werden.

    • @Jim Hawkins:

      Bei Pornos bin ich bei Ihnen, das bißchen CO2, welches beim Kommentieren entsteht spare ich bei der Mobilität und Sie als Veganer doch locker ein.

    • @Jim Hawkins:

      Der Internet-Traffic wird aber durch den Kapitalismus so stark in die Höhe getrieben.

      Tracker, Ads, Spionagesoftware... nur weil man Youtube aufruft. War es früher möglich, mit einem miesen E- oder G-Netz noch halbwegs kleine Videos anzuschauen ohne großen Puffer, hast du heute keine Chance mehr. Weil alleine das Laden von Trackern oder Ads viel Bandbreite erzeugt - erst DANACH filtern deine Adblocker oder Trackingblocker.

      Oder Google Maps. Soviel "Bloat", so das Stichwort, und demzufolge soviel Traffic, dass das Datenvolumen (bei mir 1 GB) schon nach 10 Tagen aufgebraucht ist.

      Gab es früher alles garnicht. Höchstens Zählpixel. Aber der Zeigefingerverweis impliziert, der Konsument sei an der CO2-Nutzung schuld und möchte das Verhalten nicht eindämmen.

      Dabei sind es Konzerne, die dank schnellerer Computer das Internet so stark kommerzialisiert haben, dass der CO2-Abdruck des Internets so stark in die Höhe geschossen ist.

  • Gut, dass dieses Greenwashing ein Ende hat, bevor noch mehr Millionen verbaten werden.



    Die erforderlichen Mengen E-Fuel kann nie und nimmer ökologisch hergestellt breitgestellt werden. Das ist doch jedem klar, ausser den Sesselsitzern in der EU, die sich diese Vorschriften ausgedacht haben.



    Über solche Spässe kann man vielleicht diskutieren, wenn wir mal Ökostrom im absoluten Überfluss haben sollten. Vorher ist es reine Energieverschwendung.

    • @Micha.Khn:

      Was ist für Sie "erforderlich"? Zweimal im Jahr mit den Flieger in den Urlaub zu fliegen?

  • Ist jemand überrascht?



    Hat jemand daran geglaubt?

    Das Fliegen verkörpert zur Zeit den asozialen und unökologischen Status quo, der perspektivisch auch gar keine Option sein kann - ob früher oder später.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Fliegen ist sowas von günstig, dass es nicht asozial ist. Es ist nur unökologisch.

      Fliegen muss asozialer werden, also wesentlich teurer. Nur so kann das Ergebnis ökologischer aussehen.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Die Realität sieht so aus:

      Boeing und Airbus schätzen in ihren Langzeitprognosen, dass kommenden zwei Jahrzehnten branchenweit fast 44.000 Flugzeuge benötigt werden. Insgesamt werde sich die Zahl der weltweit eingesetzten Passagier- und Frachtmaschinen bis 2043 nahezu verdoppeln.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Und ich dachte immer Fliegen bedeutet das Zusammenwachsen von Menschen und Kulturen, Völkerverständigung und Globalisierung.

      Also zurück ins 19. Jahrhundert. Jede Nation für sich, andere Kulturen kann man nur noch im Fernsehen oder Internet "kennen lernen".

      • @Tom Tailor:

        Wenn die Nazis nicht die anderen Kulturen remigrieren wollen würden kämen wir ohne Fernsehen, Internet und Flugreisen aus um Nichtleitkulturen kennenzulernen.



        Und komisch, es gibt Flugreisen wie nie und das "Zusammenwachsen ..." scheint so weit weg wie nie.



        Wobei, Völkerverständigung und Globalisierung in einem Atemzug zu nennen zumindest meinen Atem stocken läßt.

        • @0 Substanz:

          Also zwischen "Kulturen kennen lernen" wo das Land und die Leute sind und dem, was hier in Deutschland vorzufinden ist besteht schon ein himmelweiter Unterschied.

          Sie können z.B. mit noch so vielen Menschen in D sprechen die gebürtig aus der Türkei kommen und sich in Wohnvierteln bewegen wo sich eine entsprechende Kultur entwickelt hat oder in die Türkei fliegen und dort Eindrücke gewinnen. Ich denke Sie wissen sehr genau das dies nicht annähernd vergleichbar ist.

          Und ja natürlich, Globalisierung bedeutet auch immer Völkerverständigung. Zumindest auf der privaten Ebene.

          • @Tom Tailor:

            Leider gewinnen die meisten - behaupte ich mal - Eindrücke von Bettenburgen und Frühstücksbuffets. Gut, manchmal ist auch ein Heißluftballonevent inkludiert. Ob das den deutschen Anspruch auf drei Globen rechtfertigt? Oder was verstehen Sie unter Globalisierung auf privater Ebene?

  • Man darf sich fragen, wann und wie Leute wie Lindner und Merz (Fetischisten für Technologieoffenheit) endlich auf den Boden der Realität zurückgeholt werden.



    Die - für denkende Menschen - seit langem erkennbaren Klimaprobleme müssen "jetzt (!!)" durch wirksame Maßnahmen abgemildert werden (verhindern geht eh nicht mehr).



    "Warten" auf e-fuel, Fusionskraftwerke etc., wie aus Lobbykreisen empfohlen wird, beschleunigt die Klimakatastrohe weiter !!

    • @Thüringer:

      Sie verstehen Technologieoffenheit nicht. Eine Technologie die zu teuer ist, wird sich nicht durchsetzen. Dann löst sich das Problem von alleine.



      Dafür braucht es keine Planwirtschaft um eine konkrete Technologie umzusetzten, die der Rest der Welt dann vielleicht nicht nutzt oder die für bestimmte Zwecke völlig ungeeignet ist.

      Darum braucht es natürlich EFuels, weil man mit schweren Baterrien nicht vom Boden kommt. Wenn es dann teurer wird, dann ist das halt so.

  • Es zeigt sich doch immer wieder: Die e-Fuels taugen nicht für Massenanwendungen. Sie sind einfach nicht finanzierbar.



    Wenn es nicht mal für die Flugzeuge reicht, wird ja wohl kaum etwas für Autos übrig bleiben.



    Hier noch staatliche Gelder hinein zu kippen, ist pure Verschwendung.

    Ich halte etwas anderes für viel wichtiger: Endlich die Speicherproblematik für erneuerbaren Strom angehen! Stromspeicher werden überall gebraucht: Für die Nacht, die "Dunkelflaute" und auch für wirtschaftlichen 24/7 Betrieb von Wasserstoffgeneratoren. Ohne Speicher ist alles nichts!

    • @Jörg Schubert:

      Äh - die Speicher für die Dunkelflaute - das sind doch grüner Wasserstoff, Wasserstoffspeicher und wasserstofffähige Gaskraftwerke...



      Oder, wegen der niedrigen Energiedichte von Wasserstoff, Ammoniak (nur unwesentlich höhere Energiedichte, hochgiftig), oder eben E-Methan und E-Fuels...



      Akkus im erforderlichen Umfang wären unbezahlbar (Billigste Sorte: Blei, ca. 100 €/kWh).



      Biomasse mag Habeck ja nicht.

    • @Jörg Schubert:

      es zeigt sich doch immer wieder: dieser finanzminister mit seinem manisch verfolgten sparkurs und neoliberalem anti-anti-zyklischer fiskalpolitik wuergt er die deutsche wirtschaft und die zukunft ab. christian lindner ist eine totalkatastrophe fuer dieses land.

      • @the real günni:

        Ich bin keineswegs ein Freund von Lindner, aber bei den gesammelten Ausgabenwünschen, die "Öko""Links" so anmeldet, bin ich heilfroh, dass er sich manchmal quer legt...

  • Zitat: Ein Projekt zur Herstellung von CO2-neutralem Flugbenzin in Hamburg ist aufgegeben worden.

    Das Feigenblatt wird genauso lange gehalten, bis es nicht mehr zu halten ist. Es ist ganz unglaublich, wofür Altfette, Biomüll und Forstabfälle so alles herhalten sollen. Noch unglaublicher ist eigentlich nur, wie viele Idioten es gibt, die das tatsächlich glauben WOLLEN bzw. wollten, dass das ernsthaft eine Option wäre.

    Vor allem, weil sich scheinbar niemand so recht vor Augen führen möchte, über welche Massen wir hier eigentlich sprechen. Das hier ist der Kraftstoffverbrauch in Deutschland:

    ~ 65.000.000.000 Liter Benzin und Diesel



    ~ 16.000.000.000 Liter Kerosin (enthält ~25 % mehr Energie als Benzin oder Diesel)

    Beim Strom ist sich erstaunlicherweise aber jeder einig, dass diese Mengen für einen elektrifizierten Verkehr ja auf keinen Fall herzubekommen sind. Allerdings die 6-fache Menge Strom für e-Fuels will keiner hinterfragen, damit das klappt, muss man schließlich nur FDP wählen.

    • @insLot:

      "Beim Strom ist sich erstaunlicherweise aber jeder einig, dass diese Mengen für einen elektrifizierten Verkehr ja auf keinen Fall herzubekommen sind. "

      Ja, diese Gejammer ist erstaunlich. Das Elektrifizieren aller Autos wird den Stromverbrauch um maximal 30% erhöhen. Das wird mindestens 20 Jahre dauern. 20 Jahre Zeit um 30% mehr Strom zu beschaffen? Das ist doch keine Herausforderung!

      Die Lösung für den Straßenverkehr ist simpel. Auch für Gebäudeheizungen und Energieversorgung der Industrie sind Lösungen verfügbar.



      Das Problem Flugverkehr ist dagegen mit den heutigen Mitteln kaum in den Griff zu bekommen.

      Es ist vielleicht keine schlechte Idee, erst mal das heute Machbare anzugehen.

      Beim Flugzeug müssen wir heute noch "technologieoffen" bleiben. Beim Auto definitiv nicht. Selbst die Fern-LKW gehen langsam in Richtung Batteriebetrieb.

      • @Jörg Schubert:

        Sie haben völlig recht. Individualverkehr elektrifizieren wäre technisch relativ schnell erreichbar, Heizen elektrifizieren auch. Aber gesellschaftlich/politisch/wirtschaftlich? Da sehe ich schwarz. Das gruseligste ist, dass sich im Widerstand gegen diese eigentlich am leichtetsten verfügbaren Massnahmen rechts, links und "progressiv" die Hände geben und herzlich schütteln, auch wenn sie das nicht mal vor sich selbst zugeben. Damit sich das klimatechnisch lohnt, muss schnell massig grüner, echter grüner!, Strom her. Windräder, Solargrossanlagen, Überlandleitungen für Stromautobahnen, Masten für Verteilnetze, Stellplätze mit Ladestationen, Wärmepumpen vor+Solaranlagen auf die Häuser, überall. Da müssten Denkmalschutz, Landschafts- und Stadtplanung auch mal zurückstehen, der Natur- u. Landschaftsschutz auch, das Wohneigentumsgesetz u. eine ganze Reihe Mitspracherechte bei Planfeststellung etc. Ich garantiere Ihnen, auch wenn sie selbstverständlich weiter getrennt demonstrieren, so einig wie dagegen sind sich AfD und Landschafts-, Natur- u. Umweltschützer u. der halbe Regenbogen noch nie gewesen. S. die Protestcamps in Grünheide, die Auflagen, die der BUND für Windräder fordert etc.

      • @Jörg Schubert:

        Wenn es mehr Abnehmer für wasserstoffbetriebene Autos gibt, dann fördert diese Nachfrage auch die Produktion.

        Bei dem Thema technologieoffenheit wird um des Kaiser Bart gestritten. Was soll denn zum Schluss noch erlaubt sein? Nur noch Baterien? Und dann läuft eine Polizei rum, die schaut ob Autos mit grünem Wasserstoff fahren?

  • Also, eigentlich nur ein Gejammer um mehr Fördermittel, aka Steuergelder. Wenn sich das später so toll lohnt, warum investieren da nicht die private equity Firmen? Dann wird Fliegen halt teurer.

  • Kerosin ist nicht Flugbenzin. Flugbenzin ähnelt normalem Benzin für Autos, hat aber eine besonders hohe Oktanzahl (und enthält oft unverschämt hohe Bleimengen), während Kerosin mehr Diesel oder Petroleum ähnelt. Flugbenzin wird in der kommerziellen Luftfahrt kaum noch eingesetzt, denn Benzinmotoren sind Kolbenmotoren, während alle leistungsfähigeren Flugzeuge von Turbinen angetrieben werden

    • @Robel Dobel:

      Und die Tomate ist kein Gemüse, sondern Obst. Trotzdem suche ich sie im Supermarkt ganz natürlich im Gemüseregal, nicht beim Obst.



      Sie haben da recht. Aber sachdienlich war der Kommentar nicht.

  • Wer halbwegs öko fliegen will, sollte einen Zeppelin bauen.



    Die Lufthansa selbst gibt zu, dass die Augenwischerei-Bio-Fuels hinten und vorne nicht reichen und reichen werden.



    Da muss die Anzahl der Flüge bei uns und anderswo wieder deutlich runter.



    Temperaturen wie früher auf Mallorca haben wir dabei hier im Sommer wie heute inzwischen auch, das lindert den Entzugsschmerz doch etwas.

  • Sag' ich doch. Wer an SAF glaubt, glaubt auch an die Zahnfee.

    In der Zwischenzeit...

    "The International Civil Aviation Organization forecasts that global air travel could triple by 2050." [1]

    ...planen diese Verbrecher eine Verdreifachung des Verkehrs bis 2050. Wenn sie investieren, dann nur noch in Lobbyarbeit "Klimawandel? Gibt's nicht!".

    Mögen sie alle pleite gehen. Möglichst bevor sie uns alle umgebracht haben.

    [1] www.theguardian.co...y-chain-turbulence

    • @tomás zerolo:

      Den Vorhersagen der ICAO sollte man nicht unbedingt trauen. Das ist ein Lobbyverein der zivilen Luftfahrt.



      Die Frage ist ja vielmehr, wo wird sich der Flugverkehr erhöhen? Sicherlich nicht in zwingend in Europa.



      China plant in den nächsten 10-15 Jahren 200 neue Flugplätze. Auch im arabischen Raum stampft man einen neuen Flugplatz nach dem anderen aus dem Boden.



      Ebenso in Afrika. Da hilft das Lindner/Merz Bashing nur bedingt.



      In Deutschland geht der Trend in den nächsten Jahren zu einer Reduzierung der Flugplätze

  • Wieviel der 700 Mio Baukosten fliessen denn in nicht CO2 neutralen Beton? Weiss jemand, ob es Modellrechungen gibt, bis wann sich der CO2 Fußabdruck der Erstellung der Anlage kompensiert hat, oder werden hier wieder nur staatliche Gelder abgezweigt, ohne dass das langfristig der Umwelt zugute kommt, um dann mit gutem Gewissen in Urlaub oder zu einem Geschäftstermin fliegen zu können?

    Beim Wirkungsgrad eines Elektrolyseur muss ein Mehrfaches an Strom erzeugt werden, um 100 MW zu erzeugen. Auch hierfür hat der Staat sicher sehr viel Subventionen bezahlt. Schön wäre es, wenn es dafür auch mal eine Gesamtrechnung gäbe. Bei 2% Zumengung könnte man den gleichen ökologischen Effekt auch durch 2% weniger Flüge erreichen, z.B. durch etwas höhere Flugsteuern. Dann könnte man auch wieder solche Anlagen finanzieren. Aber das traut sich ja wieder keiner, das Geld von denen zu fordern, die schlussendlich davon profitieren. Mit wenigen Prozent Aufschlag auf die Kerosinkosten könnte man solche Projekte auskömmlich finanzieren.

  • Wie Flugbranche, welche Milliardengewinne macht und keine Steuern auf ihren Treibstoff zahlt, ist also auf Förderung vom Staat angewiesen, wenn es um die Entwicklung alternativer Treibstoffe geht?

  • Eigentlich schön, daß mangelhafte Subventionen eine Subventionierung des Greenwashings von 7000 von 325000 Tonnen Flugsprit verhinderte.

  • Abfall aus der Forstwirtschaft? Es wird dazu führen, dass Bäume für Flugbenzin geopfert werden. Fernreisen sind kein Menschenrecht.

    • @Patricia Winter:

      Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist mit dem Menschenrecht unvereinbar. Fernreisen sind ein Menschenrecht, da jede Einschränkung eine Menschenrecht angreift!

      • @Walterismus:

        Abwägung des Menschrechts auf Fernreisen mit dem Menschrecht auf eine lebenswerte Umwelt könnte einem vielleicht in den Sinn kommen....

  • Es ist bekannt, und das geben auch Lufthansatypen längst öffentlich zu, dass das am Produktionsvolumen schon scheitert. Die Luftfahrtindustrie hat keinen Ausstiegspfad aus der Verbrennung. Hier würde nur rasches Verbieten plus angemessen hohe Flugpreise zur massiven Nachfragedämpfung helfen, am besten abgeschöpft, um die Hitzeschäden mit zu decken.