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Grüne-Jugend-Chefin in ACAB-PulloverAll Cops Are berechtigt kritisierbar

Mohamed Amjahid
Kommentar von Mohamed Amjahid

Die Chefin der Grünen Jugend trägt die Buchstaben ACAB auf einem Hoodie und erntet Kritik: zu platt, zu radikal. Dabei steckt hinter ACAB legitime Kritik.

Berlin, 24. März 2024: Polizisten gehen auf dem Weg zu einem Einsatz an einer Hauswand entlang, auf die eine „ACAB“-Graffiti gemalt ist Foto: Christian Ditsch

D ie deutsche Woche startet wieder mal mit einer aufgeheizten Polizeidebatte. Die Polemik hat diesmal Jette Nietzard, die Vorsitzende der Grünen Jugend, angestoßen. Sie hatte auf Instagram ein Selfie von sich gepostet. Auf ihrem Sweatshirt ist klein das Akronym ACAB zu lesen. Es steht für „All Cops Are Bastards“.

Es dauerte nicht lange, da meldete sich die routinierte Polizeilobby. Rainer Wendt, Polizeigewerkschaftler und TV-Persönlichkeit, sparte nicht mit harten Worten: Leute wie Nietzard seien ein „wohlstandsverwahrloster Haufen von Linksextremisten, dem alles Potenzial für demokratisches Bewusstsein fehlt“. Wie koordiniert pushte Bild die Aussage von Wendt als Schlagzeile am Montagmorgen.

Wenn Polizeigewerkschafter Wendt und Springer dagegen sind, kann ACAB doch eigentlich nur berechtigt sein, möchte man denken. Doch ACAB ist nicht deswegen legitim – sondern weil hinter dem umstrittenen Akronym eine grundsätzliche und fundierte Kritik an gewalttätigen Verhältnissen steckt.

Ein Blick in die Geschichte klärt auf: Seinen Ursprung hat das Akronym im England der 1920er bis 1940er Jahre. Damals nutzten es streikende Ar­bei­te­r*in­nen als Widerstandsformel gegen die Polizei, die ihren Protest für mehr Arbeitsschutz und Menschenwürde brutal niederschlug.

Nicht differenziert genug?

In den Jahrzehnten darauf ließen sich Menschen in aller Welt die Abkürzung ACAB als Tattoo stechen, bauten sie in Rap-Songs ein oder sprühten ACAB groß auf Züge. So ging das Akronym in eine Symbolik ein, die viele über Sprachbarrieren hinweg verstehen, auch abgewandelt als Zahlenfolge 1312, gemäß den Buchstaben und ihrer Platzierungen im Alphabet.

Daran gibt es auch Kritik aus progressiven Kreisen. Vor allem das Wort „Bastard“ sei belastet und negativ konnotiert. Allerdings haben sich ACAB und 1312 in einer urban geprägten Kritik längst verselbstständigt.

Hinter den Buchstaben und Ziffern steckt eine Analyse systematischer Staatsgewalt, die Menschen in Gefahr bringt, sie das Leben kostet, Meinungsfreiheit aktiv einschränkt und sich im Anschluss dafür noch selbst feiert.

Aus konservativ-bürgerlicher Sicht, die sich tief in alt-linke Kreise gefressen hat, schlummert die Gegenkritik in einer Frage: Können alle Po­li­zis­t*in­nen über einen Kamm geschert werden? Ist das nicht niveaulos?

Gewaltmonopol oft missbraucht

Es ist eher Zufall, dass diese sehr deutsche Debatte am fünften Jahrestag nach dem Lynchmord an George Floyd stattfindet, nur wenige Wochen nachdem Lorenz A. in Oldenburg mit mehreren Schüssen in den Rücken von einem Polizisten niedergestreckt wurde.

Mehrere Menschen verlieren jeden Monat in Deutschland ihr Leben aufgrund von Polizeigewalt, die theoretisch alle treffen kann. Besonders aber psychisch Erkrankte, von Rassismus Betroffene und Schutzsuchende. 1312, so kann man es in den meisten Kontexten lesen, zielt genau auf dieses System hinter der Polizeigewalt.

Po­li­zis­t*in­nen sind Menschen, das stimmt. Es sind aber auch Menschen, die sich (selbst-)bewusst in den Dienst einer Institution stellen, die das ihr anvertraute Gewaltmonopol zu oft missbraucht.

Weil Po­li­zis­t*in­nen und Behörden in der Vergangenheit gegen die Ur­he­be­r*in­nen von ACAB-Transparenten fleißig und fragil klagten, haben sich deutsche Gerichte ausgiebig damit beschäftigt. So auch das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2016. Es urteilte: ACAB-Parolen seien nicht ohne Weiteres als Kollektivbeleidigung strafbar. Die Aussage müsse im Kontext betrachtet werden und sei oft mit einer Kritik an den Strukturen der Polizei verknüpft.

ACAB ist absolut berechtigt

Sie ziele – in den konkreten Fällen, die dem Gericht vorlagen – nicht auf eine abgeschlossene Gruppe von Menschen, sondern auf ein System. ACAB ist demnach in den meisten Fällen eine von der Meinungsfreiheit abgedeckte Ausdrucksweise von Kritik am Polizeiproblem.

Nietzard hat sich auf Druck ein wenig von ihrem Sweatshirt distanziert: Sie besitze es als Privatperson, ließ sie wissen. An der grundsätzlichen Polizeikritik hält sie – anders als ihre Mutterpartei – allerdings fest.

Und selbst die Polizei selbst hat sich schon mal auf ACAB bezogen. Anfang 2023 warb die Bundespolizei für sich mit dem Akronym. Leicht abgewandelt mit der Erläuterung: „All Cops Are Beautiful“. Spätestens seit dieser Plakat­aktion, die viel Spott auf sich zog, hat 1312 seine absolute Berechtigung im kritischen Polizeidiskurs bekommen.

Alles halb so wild, solange über das eigentliche Problem diskutiert wird: All Copsystems Are Brutal.

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Mohamed Amjahid
Mohamed Amjahid ist freier Journalist und Buchautor. Seine Bücher "Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken" und "Let's Talk About Sex, Habibi" sind bei Piper erschienen. Im September 2024 erscheint sein neues, investigatives Sachbuch: "Alles nur Einzelfälle? Das System hinter der Polizeigewalt" ebenfalls bei Piper.
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75 Kommentare

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  • Es ist ein wichtiges Thema. Die USA liefern uns seit 10 Jahren das Drehbuch, wie man die Demokratie verliert. Polizei und Militär stehen hinter Trump. Die Wahrscheinlichkeit eines demokratischen Widerstandes seitens des Militärs und der Polizei sieht gering aus.

    Es gibt viele Parallelen, die als Einzelnachrichten wenig Beachtung finden aber ein Gesamtbild vermitteln, das langfristig nichts Gutes bedeutet.

    Die Einschränkung von Bürgerrechten, die sofort nach Attentaten von der Polizei gefordert und von der Politik durchgedrückt wird (Patriot bzw Freedom Act, hier Vorratsdatenspeicherung). Die Einschuechterung von Demonstranten und deren rechtswidrige Ausweisung. Die zwielichtige Rolle des Verfassungsschutz beim NSU, die nie ganz aufgearbeitet wurde. Die auffällige Widerwilligkeit, mit der seitens der Polizei gegen rechtsextremen Terror ermittelt wird. Die rechtsterroristischen Netzwerke mit Mitgliedern der Bundeswehr und Polizei, die aufgedeckt wurden. Sehr hohe Haftstrafen und Kriminalisierung von friedlichen Klimaschützern.

    Wir geraten langsam in immer demokratiefeindlichere Fahrwasser.

  • Guter Artikel und wichtiges Thema.

  • ACAB - all cops are bastards.



    Das ist vollkommen verallgemeinernd.



    Wenn das legitim ist, dann kann ich auch sagen:



    Alle Migranten sind Messermänner.



    Völlig falsch?



    Richtig.



    Es gibt grob 350.000 Polizisten in Deutschland. Die absolute Mehrheit macht Tag für Tag einen super Job.



    So wie auch die absolut überwältigende Mehrheit der Migranten sich tadellos benimmt.



    Es sind wie immer die Einzelfälle die auffallen und polarisieren.



    So wie man aber völlig zurecht Rechts in seine Schranken verweist, wenn sie alle Migranten über einen Kamm scheren wollen, so muss man hier auch ganz klar Frau Nietzard in ihre Schranken verweisen, wenn sie diese völlig haltlose verallgemeinernde These herausposaunt.



    Dumm, naiv und völlig am Ziel vorbei.



    Einer Politikerin absolut unwürdig.



    Setzen, sechs.

  • Da diskreditieren die werten Kommentatoren hier völlig zu unrecht eine Jugendsubkultur die sich seit Mitte der Siebziger von UK aus in die ganze Welt verbreitet hat.

    Seiner Entstehung in den 20ern folgte das Comeback in den 70ern, genauer 1969 mit der Entstehung der Skinhead Kultur in Nordengland. Die Parole ACAB richtete sich in Fussballstadien direkt gegen die Polizei, so wird sie heute noch von Hooligans verwendet, im Alltag aber auch gegen rassistische Strukturen im System.

    Zur Erinnerung, die Skinheadkultur war die erste multikulturelle Subkultur überhaupt, sie definierte sich ausschließlich über die Klasse. So verdankt sie ihren Namen auch einem jamaikanischen Ska Musiker, Laurel Aitken und dessen Song Skinhead. Mit dem Aufkommen des Punk wurde es dann politisch und ACAB wurde zum Symbol für Systemkritik zu dem nunmal auch die Polizei gehört.

    Oi und Punk Bands wie The Four Skins oder The Exploited trugen mit ihren Songs ACAB die Parole dann über Englands Grenzen hinaus in die Welt.

    Heute kommt es auf den Kontext an, auf den der Slogan sich bezieht und daher erfüllt er in den meisten Fällen auch nicht den Straftbestand der Beleidigung nach § 185 StGB.

    • @Sam Spade:

      Die Skinheadkultur führte vom Paki-bashing in Großbritannien deutsche und andere Skinheads direkt in nationalsozialistische Gruppierungen. Dass sich dabei auch Skinheads türkischer, russischer und anderer Herkunft mit Deutschen in rechtsextremen und gewaltbereiten Cliquen, Gangs und Gruppen zusammenfanden, belegt nur, dass sich am Nationalsozialismus orientierende Bewegungen kein rein deutsches Phänomen sind.

    • @Sam Spade:

      Ich wette mit ihren einen Kasten Bier, dass 10 von 10 Kids mit dem Spruch auf der Jacke oder im Sprachgebrauch diese flotte Story nicht kenne.

      Prost.

    • @Sam Spade:

      Dass die beiden Slogans keine Straftat darstellen, heißt nicht, dass es klug ist, wenn die Chefin einer Partei-Jugendorganisation sich mit ihr inszeniert.

      Wir sind nämlich nicht England in den 20ern oder den 70ern.

      Wir sind nun mal in Deutschland im Jahre 2025.

      Die Systemkritik kommt vor allem vor allem von rechts.

      Von ganz rechts.

      Und zwar mehr als genug Systemkritik.

      Diejenigen, die das System gerne weitgehend abschaffen würden, fangen gerade an, Wahlen zu gewinnen.

      Revoluzzerfolklore aus Parteien, die wir zum Regieren brauchen, wird bestimmt nicht für ein breites Bündnis gegen diese Entwicklung sorgen.

  • Den Begriff "Bastard" gibt es seit dem Mittelalter.

    Ein "Bastard" wird als "minderwertiger Mensch", als "Hund", als "Promenadenmischung" definiert. Ein "Artbastard", ein "Gattungsbastard", ein "durch Rassen- oder Artenkreuzung entstandenes Tier".

    Vorschlag: das Antirassistische Strategie Team der Grünen Jugend beschäftigt sich mal mit ihrer Chefin.

    Und bietet Förder- und Empowermentangebote für Menschen mit Rassismuserfahrungen (in diesem Fall Polizisten, die als "Bastarde" bezeichnet werden) und Aktionen, um auf rassistische Missstände in der Grünen Jugend aufmerksam zu machen. Z. B. eine Großdemo in Berlin mit Transparenten "Weg mit Nietzard!", "Nieder mit Nietzard!" usw.

    Ansonsten: Weg mit der Grünen Jugend!

    Finster.

    de.wiktionary.org/wiki/Bastard

  • Ich bin sehr froh darüber, in einem Land zu leben, in dem ich in einem Notfall die 110 rufen kann. Herr Amjahid und Frau Nietzard müssen das ja nicht tun und können sich ggf. von Nicht-Bastarden, wer auch immer das ist, helfen und begleiten lassen. Bastard ist eine Beleidigung, die nicht einmal mehr für nicht-eheliche Kinder verwendet wird.

    "... nachdem Lorenz A. in Oldenburg mit mehreren Schüssen in den Rücken von einem Polizisten niedergestreckt wurde."

    Der Fall ist noch nicht aufgeklärt, aber "eigentlich" hatte ich darauf gehofft, dass nach dem kürzlichen Fall in Hamburg und der Ermordung eines "Bastards"* (ich entschuldige mich für den Begriff, den ich furchtbar finde) in Mannheim, auch für Laien deutlich wurde, dass mit Messern bewaffnete Menschen nicht ganz so ungefährlich sind, wie als Laie manchmal angenommen wird.

    *Ich entschuldige mich vielmals für diese Bezeichnung, die in keinster Weise meine Einstellung wiederspiegelt; im Gegenteil, es stößt mich in einem Maße ab, das ich nicht beschreiben kann. Aber Menschen wie Herr Amjahid und Frau Nietzard können vielleicht doch noch lernen, wen sie damit bezeichnen und vielleicht ihre Wortwahl überdenken.

  • Die taz sollte sich zu Schade dafür sein, Halbwahrheiten (oder Halblügen) zu verbreiten. Leider tut Herr Amjahid gerade das.



    "Sie hatte auf Instagram ein Selfie von sich gepostet. Auf ihrem Sweatshirt ist klein das Akronym ACAB zu lesen."



    Das ist weniger als die halbe Wahrheit. Frau Nietzard hatte neben dem Sweatshirt auch eine Kappe mit "eat the rich" drauf und verwies in Instagram explizit auf diese Texte: „Was findet Julia Klöckner schlimmer: ACAB Pulli – Eat the rich Cap?“



    Hat Herr Amjahid diesen Instagram-Post nicht gesehen (dann wäre er ein schlechter Journalist, der das Quellenstudium noch lernen muss) oder wollte er abwiegeln und deshalb eine Halbwahrheit verbreiten?

  • „Hinter den Buchstaben und Ziffern steckt eine Analyse systematischer Staatsgewalt, die Menschen in Gefahr bringt, sie das Leben kostet, Meinungsfreiheit aktiv einschränkt und sich im Anschluss dafür noch selbst feiert.“

    Kann man so sehen, sollte man aber nicht. Wieviele Leben wären in Gefahr Gänse es keine Polizei, würde einfach das Recht des Stärkeren gelten und was wäre, wenn jede Meinung uneingeschränkt propagiert werden würde? Das entschuldigt keinesfalls Fehlverhalten von Polizisten oder falsch verstandenen Corpsgeist. Aber diese in linken Kreisen gern gepflegte pauschale Verteufelung der Polizei geht mir gehörig auf den Senkel. Kann man sich locker leisten solange man die Polizei grade nicht braucht. By the way, ich meine in einer Studie gelesen zu haben, dass zumindest in Berlin die Polizei die staatliche Institution mit dem höchsten Anteil von Mitarbeitern mit Migrationshibtergrund unter den Berufseinsteigern sei.

  • "Bastarde" klingt mir zu sehr nach Sprache der anderen Seite #AfD. Sehr unangenehm.



    In Umfragen ist die Polizei als Institution und Arbeitgeber doch recht beliebt. Weiß nicht, wo Nietzard ihre Punkte machen will.

  • Das hier als OK bezeichnete Polizei-Bashing ist doch das Gegenteil dessen, wofür wir hier eigentlich einstehen, nämlich eine differenzierte, faire Betrachtung des Einzelfalls. Abgesehen davon frage ich mich schon, wie wir einen Rechtsstaat denn ohne Polizei aufrecht erhalten wollen.

    Dass die Justiz und die Strafverfolgung zu oft auf einem Auge blind sind, wegsehen, dass es grobe Verfehlungen einzelner Polizisten gibt, steht für mich außer Frage. Ich habe aber auch mehr als eine:n Polizist[ei]n getroffen, die völlig ok waren. Es gibt auch umgekehrt krasse Idioten zB bei Demonstrationen, die Ordnungshüter angehen, die für meine Sicherheit einstehen, wenn ich da mitlaufe. Würde der Autor deswegen auch gutheißen, alle Demonstranten pauschal mit einer unfeinen Wertung zu Belegen?

  • "Bastarde" sind der Definition nach Menschen die unehelich geboren oder Menschen die außerhalb einer z.B. blaublütigen Erblinie geboren sind.

    Wer so ein Wort als Schimpfwort, wer also "ACAB" benutzt, hat im Kern ein Problem mit einem liberalen Weltbild. Oder aber nicht nachgedacht.

    Beides blöde.

    • @Hanno Homie:

      Genau: "Uneheliche Kinder" gehörten im Deutschland der 50er- und 60erjahre noch zu den Diskriminierten - sowas "durfte es schlicht nicht geben". Jedenfalls nach noch niemals und auch in aller Zukunft nie jemals nachvollziehbaren angeblich "moralischen" bzw. in Wirklichkeit total amoralischen Kriterien jener Zeit. Eltern schämten sich vollkommenst sinnloser Weise für ihre "Unehelichen", so dass sie schon die Säuglinge zur Adoption oder Heimerziehung weitergaben und ab dann bisweilen total verschwiegen, also letztlich aus ihrer Familiengeschichte ausklammerten. "Wie es", frei nach Schiller, "die Mode streng befahl".

    • @Hanno Homie:

      Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes verwendet heute niemand mehr. Es ist einfach ein fieses, diffamierendes Schimpfwort.

  • "hinter dem umstrittenen Akronym eine grundsätzliche und fundierte Kritik an gewalttätigen Verhältnissen steckt."

    Da hat sich die fundierte Kritik aber gut versteckt. :-D

    Wenn irgendein Betrunkener in der U-Bahn ruft, alles schön.

    Wenn die Funktionärin einer Partei, die bis vor kurzem in der Bundesregierung war und noch immer in Landesregierungen vertreten ist, das von sich gibt, hat sie ihren Job nicht begriffen.

    Die Mitarbeiter der Parteikollegen zu bepöbeln, ist dermaßen idiotisch., da brauchen die Grünen keine Feinde mehr.

    • @rero:

      Das sehe ich genauso!

      Ob der Kommentator der taz mal darüber nachgedacht hat, was das Gewaltmonopol des Staates wirklich bedeutet?

  • Menschen pauschal zu verunglimpfen ist keine Kritik. Schon gar keine Berechtigte.

    Nebenbei wird so auch noch ein "Wir gegen Die" gepflegt, das den Korpsgeist – der ja gerade eines der Probleme des deutschen Polizeiwesen ist – bestärkt.

    • @metalhead86:

      ACAB kritisiert ja gerade den Korpsgeist.



      .



      Die heftige Reaktion darauf zeigt ja auch wie wenig Breitschaft es gibt die Strukturellen Probleme zu loesen.



      .



      Polizist:innen die etwas veraendern wollen, werden sich von dem Spruch kaum angeriffen fuehlen.



      .



      Die Polizei aendert sich nicht von alleine, wenn man diese nur mal ganz lieb darum bittet, sondern am Ende nur durch Druck von Aussen. Notwendig ist eine Reform.

  • Das Wort „Bastard“ beschreibt eine minderwertige Abstammung



    und hat damit einen rassistischen Unterton.

  • Ich finde es schon auch zu pauschal und beleidigend.



    -



    In anderen Kontexten möchte man doch auch differenzieren und versachlichen. Hier sollte Kritik an der Polizei ansetzen.

  • Der Satz „Aus konservativ-bürgerlicher Sicht, die sich tief in alt-linke Kreise gefressen hat,“ ist eigentlich der zentrale Punkt, über den es hier zu sprechen gilt.

    Denn wenn es eine wirklich linke Linke gäbe, wären die Fronten, etwa bei der taz, längst geklärt. Konservative Debatten über Pullover, die letztlich nur innerparteilichen Machtspielen oder Wahlkampfstrategien dienen, würden dann wohl an anderer Stelle stattfinden.

    Stattdessen könnten hier Texte über alltägliche Kämpfe, von Organisationen stehen, die sich für die Verlierer der Lebenden Generationen, einsetzen, sowie deren Begründung für ihren einsatz.

    Doch stattdessen lesen wir Tag für Tag über Themen, die eigentlich seit hundert Jahren erledigt sein sollten oder darüber, dass das Wort „Bastard“ negativ konnotiert ist.

    Schade. Schade Schokolode

    • @Schade Schokolade:

      Netter Username!

  • Der Autor geht schlicht und ergreifend zu weit.

  • Die Polizeiführung ist unfähig das Verhältnis zu den Bürgern als das elementare ihrer Arbeit zu betrachten, es geht weit über das beschützen hinaus, das nennt sich vertrauen. Das Vertrauen aller Bürger zur Polizei ist essentiell für die Akzeptanz der Polizei innerhalb der Gesellschaft, aber solange wir Innenminister wie Seehofer haben, die eine Erstellung einer Studie blockiert hat, wie weit Rechtsextremismus innerhalb der Polizei verbreitet ist ( siehe NSU 2.0 ), und die Polizeiführung sich selbst nicht dazu positioniert hat, dann werden die Probleme und die Entfremdung zwischen Bürger und der Polizei nur noch wachsen. Die Polizei sollte aus essentiellen Eigeninteresse das Verhältnis zu den Bürger verändern, durch eigenes reine machen innerhalb der Truppe, das wäre ein guter Vertrauensbeweis das sie das ernst meint, wenn nicht dann sehe ich für die Zukunft noch größere Konflikte auf uns zukommen.

  • Wenn der Autor zu seiner Begriffsbeschreibung weit ausholt u. auf die Geschichte und diverse Rezeptionen des Schriftzuges erwähnt,



    wäre zur Vervollständigung auch der Hinweis auf Sicherung des



    ACAB-Schriftzuges als Markenrecht durch den Textilhersteller



    Troublemaker, der Fussballhooligans und Neonazis bedient, angemessen gewesen, denn nicht nur "Progressive" greifen darauf zurück (nach zu lesen bei Wikipedia zu "ACAB")

  • Es gehört schon ein ziemlich elastische Moral dazu, diese eine beleidigende Verallgemeinerung berechtigt zu finden, viele andere aber empörend! Diese pseudolinken Doppelstandards sind dumm und gesellschaftlich schädlich!

    • @jan ü.:

      gesellschaftlich schädlich ist der kapitalismus, so viel ist gewiss.

      • @Pflasterstrand:

        Na ja, die Bilanz des Sozialismus ist allerdings um einiges mieser...

      • @Pflasterstrand:

        Und die Kleinschreibung natürlich auch.

  • aslo erstmal, ACAB ist keine Kritik, sondern eine Beleidigung. Der Unteschied sollte dem Autor klar sein, ist es aber anscheinend nicht. zweitens das ist ein sehr schlichter Artikel, der lediglich die Vorurteile und die mangelnde Analysefähigkeit des Autors rüberbringt.

  • Berechtigte und konstruktive Kritik kommt ohne ACAB aus.



    Die meisten Polizisten machen einen guten Job und insbesondere als Politiker sollte man wissen, dass ein Pullover mit ACAB diesem Fakt widerspricht.

    • @sneaker:

      Einspruch. Individuell vll.



      .



      Aber auch wer Kolleg:innen deckt, die eben keinen so guten Job machen ist ein Teil des Problems.



      .



      Polizist:innen die Fehlverhalten von Kolleg:innen saktionieren oder melden, sind leider eher eine absolte Minderheit. Diese ''Nestbeschmutzer:innen'' machen eigentlich nie gross Karierre und somit halten die meisten lieber die Klappe.



      .



      Daher 1312!

  • Man sollte nie pauschalisieren. Nicht bei Ausländern, nicht bei Politikern, nicht bei Polizisten, gar nie bei Menschen.



    Ich habe doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel, entsprechend oft auch Kontakt zur Polizei gehabt. Es ist wie sonst im Leben auch, bei 100 Begegnungen sind immmer ein...zwei Idi.ten dabei. Das ist nicht anders als unter Nicht-Uniformierten auch.

  • Ok, vor kurzem waren bei Ihnen alle Polizisten und Polizisten Mörder, was übrigens der Deutsche Presserat nicht gut fand, jetzt sind sie alle zur Abwechslung mal "Bastarde". Hr. Amjahid, Ihre moralische Selbsterhöhung und Selbstgerechtigkeit ist unerträglich. Aber schön, daß Sie fast zweifelsfrei feststellen, dass Polizisten und Polizistinnen Menschen sind, noble Geste von Ihnen. Ihre Argumentationslogik unterscheidet sich um keinen Deut von jenen, die pauschal behaupten, alle Messerstecher haben Migrationshintergrund. Sie stellen sich auf die gleiche Stufe derer und scheinen es nicht mal zu merken. Ich hätte Ihnen eigentlich mehr zugetraut.

    • @Demokratischer Segler:

      Das war ein Demokratischer Tiefsegler.

      Mit etwas Textverständnis, ohne durch das Wort "Bastarde" oder "Mörder" abgelenkt zu werden, geht es aber um folgendes: In diesem Land gilt das Recht, Staatsbedienstete zu kritisieren, vom Polizisten bis zum Bundeskanzler, als Gegenpol zu Diktaturen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Sortieren Sie sich nochmal und versuchen, sich einmal den Unterschied zwischen Kritik üben und diffamieren bzw. verunglimpfen zu erarbeiten

      • @Troll Eulenspiegel:

        Da interpretieren Sie meines Erachtens etwas gar viel in diesen Text hinein. Kritik ist immer erlaubt. Es geht hier insbesondere um die Wortwahl, die im konkreten Fall eine ganze Gruppe von Individuen ohne Differenzierungen als Bastarde verunglimpft.

    • @Demokratischer Segler:

      Ich nicht, uneigentlich.

      • @Vigoleis:

        Eigentlich haben Sie da auch wieder recht

  • Dieses Akronym kann mensch nicht rechtfertigen - auch wenn sich der Autor verzelweifelt darum bemüht.



    Es ist menschenfeindlich, und jedes Argument dagegen ist lediglich Whataboutismus. Kritik muss sich anders formulieren lassen.

  • Vielleicht sollten sich alle, die auf der einen oder anderen Seite einer Konfliktlinie stehen und alle, die „korrekte“ Kommunikation fordern, daran erinnern, dass Alltagssprache kein Medium exakter Kommunikation ist.

    Ludwig Wittgenstein war der Meinung, dass man über alles schweigen sollte, worüber man nicht präzise sprechen kann. Er änderte dann sein Meinung und ließ auch die Möglichkeit einer begrifflich unscharfen Kommunikation gelten. Niklas Luhmann erklärt in seiner Theorie, verstehende Kommunikation zur wahrscheinlichen Unmöglichkeit. Entscheidend sei nur, dass kommunikative Akte anschlussfähig sind. Das heißt, dass A eine Kommunikation oder Nichtkommunikation von B wahrnimmt und darauf irgendwie reagieren oder auch nicht reagieren kann. Ein Dritter kann nur wahrnehmen, was er wahrnehmen kann. Was A und B denken, wollen und eigentlich sagen wollen, bleibt oft verborgen. Systemische Berater lenken darum den Blick darauf, wie das, was gesagt wird, auf andere wirken könnte und fordern so zur Selbsttreflexion des eigenen Kommunikationsverhaltens auf. „Bastards“ und „wohlstandsverwahrloste Linksextremisten“ heben sich da kaum gegeneinander ab.

  • Also jetzt mal ganz konservativ dazwischengefragt: Seit wann ist es eine gute Idee einen komplexen Sachverhalt oder eine Kritik unverständlich oder gar ver- und abgekürzt vorzutragen? Wäre es nicht besser einfach kurz und auf den Punkt gebracht die eigenen Kritik vorzubringen ohne das man Raum für Missverständnisse oder gar Fehlinterpretationen lässt?



    Ganz egal was für eine Botschaft man senden möchte, ist das so wirklich der beste Weg oder vielleicht eher einer der schlechtesten den man sich aussuchen könnte, wen man eine Botschaft für die Gemeinschaft hat, von der einem wichtig ist das die Anderen sie verstehen und aufnehmen?

    Ich kenne ACAB aus der US Hardcoreszene der Jahrtausendwende und kann ihnen versichern, seit dem der Begriff von dort wieder populär wurde hat er vielleicht an guten Tagen 12% politischen Gehalt, der Rest ist pure Mackerscheiße ohne Widerstandswert abseits der eigenen Identität im Kapitalismus.



    Passt besser zu Hooligans im Stadion als zu Leuten die politisch ernst genommen werden wollen und eine berechtigte systemische Kritik gegenüber beherrschenden Macht-Strukturen vertreten ...

    Ich mein ja nur ...

  • Ganz schön viel mentale Gymnastik, um pauschale Schmähkritik über eine Berufsgruppe, die in jeder anderen Wendung als gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit angeprangert würde, zu rechtfertigen.

  • Wie das so ist mit der Parteijugend.

    Man haut auf die Kacke, weil das so in der Stellenbeschreibung steht. Und bleibt so im Gespräch.

    Später dann wird man Parteivorsitzende oder sonst was und ACAB und der andere Quatsch sind Geschichte.

    • @Jim Hawkins:

      Wie so oft den Nagel direkt auf die Mütze getroffen.

  • Guten Tag, Herr Amjahid.

    Slogans, bei denen alle in einer Gruppe von Menschen Bastards, Schweine, Kroppzeug oder was auch immer sein sollen, sind nur dafür geeignet, Diskurs unmöglich zu machen.



    Selbst wenn ein Gericht einen solchen Slogan für rechtmäßig hält, können sich die Nutzer dennoch fragen, was sie damit eigentlich bezwecken wollen.



    Wenn diese Menschen, von einer Gesellschaft träumen, in der Polizei nicht notwendig ist, weil alle Menschen sich gegenseitig respektieren, dann ist das ein schöner Traum. Auf dem Weg zu seiner Verwirklichung wird die verallgemeinernde Beleidigung von Menschen, die versuchen zu einem geregelten gesellschaftlichen Leben beizutragen, nix helfen.



    Kritik an



    1. Strukturen innerhalb der Polizei



    2. gewalttätigen Polizisten ist notwendig



    3. politischen Entscheidungen, die Polizei als Machtmittel missbrauchen und an noch mehr ist notwendig. Das müssen Menschen wie Herr Wendt lernen. Verallgemeinerungen, die Beleidigungen oder Herabsetzungen beinhalten, sind Gift für die Demokratie. Das müssen die ACAB-Fans und Herr Wendt lernen.



    Bastard war mal anerkanntes uneheliches Adligenkind, später uneheliches Kind aber verachtet. Gruppenherabsetzung eben.

  • Vielleicht sollte zwischen berechtigter Kritik an etwas/jemand und der Weise, wie diese Kritik vorgebracht wird, unterschieden werden. Die Formel des Autors des Artikels "ACAB [sei] berechtigt" scheint diese Unterscheidung unnötig zu verwischen. Ich habe z.B. sehr sehr viel an der Bild-Journaille zu kritisieren, auch an manchen Taz-Autoren, die eine Israel-Obsession haben. Dennoch würde ich niemals AJAB auf mein Shirt drucken lassen und es als berechtgte Kritik an bestimmten Bastards bei der Bild verstanden haben wollen. Ehrlich gesagt, scheint es wirklich unbedachte Koketterie mit wenig sinnvoller Radikalität. Hier Gratismut während a, Ende auch die GenZ-Kids von der Polizei beschützt werden wollen...

    • @DemianBronsky:

      Danke. Die Gedanken sind mit bei dem Artikel ebenfalls gekommen

    • @DemianBronsky:

      Aktion, Reaktion nennt sich das! Leider weit verbreitet in einer Gesellschaft die immer weiter ins extreme abdriftet. Wenn die Personen die Verantwortung bei der Polizei tragen sich wirklich ehrlich mit den eigenen Defizite auseinandersetzen würden ( z.b. siehe NSU 2.0 ), dann würde man solche Tendenzen der Ablehnung den Wind aus den Segel nehmen. Das man das Zepter und die Verantwortung selbst in der Hand hat, und das Verhältnis zu Menschen auf die man ja angewiesen ist und auf deren vertrauen setzen muss, wenn etwas passiert ist ( bei der Aufklärung ), scheint überhaupt bei der Polizeiführung noch nicht wirklich angekommen zu sein, leider! Viele machen sehr gute Arbeit aus Überzeugung ohne wenn und aber, aber die faulen Äpfel sollte die Polizei selbst aussortieren, das wäre der erste schritt um vertrauen wieder zurück zu gewinnen.

    • @DemianBronsky:

      Sie haben die Problematik formal sehr gut zusammengefasst.



      Zum letzten Satz: Ich irre wohl nicht, wenn ich annehme, dass kein Polizist der "Bullenhasserin" Fr. Nietzard als Amtsperson, aber auch von Mensch zu Mensch seine Hilfe verweigern würde, wenn es die Lage oder Not erfordern. Im umgekehrten Fall bin ich weniger optimistisch.

    • @DemianBronsky:

      Der Unterschied ist: Widerspruch gegenüber der Springer-Presse oder den üblichen "Israelkritikern" wird unter Journalisten selbstverständlich und in aller Offenheit geübt.



      Würden Gewaltexzesse oder unnötig repressive Einsatztaktiken bei der Polizei so debattiert, gäbe es auch weniger Kritik an der Zunft (inklusive polemisch-hochgejazzter Slogans) von außen, da bin ich mir ziemlich sicher.

      • @nihilist:

        Ihr Einwand trägt argumentativ nichts bei. Strukturell unterscheidet sich die Polizei von der Presse. Alleine weil Erstere auf einer Befehlsstuktur aufgebaut ist und letztere allenfalls einer Gesinnungsstruktur (so jedenfalls mein Eindruck). Klar kritisiert die Taz Springer und umgekehrt. Wie sieht es aber "hausintern" aus? Um in Ihrer Analogie zu bleiben müsste es gegenüber den eigenen Leuten den herbeizitierten und gewünschten Widerspruch geben. Gibt es den? Und wissen Sie, ob das was Sie als Gewaltexzesse nennen in der Polizei intern und innerhalb der 330K Polizist:innen hierzulande unumstritten ist und nicht kritisiert wird? Ich weiß es nicht, würde mich aber wundern, wenn es diese Kritik nicht gäbe. Der "hochgejazzter Slogan" wischt alles weg, beleidigt und diskreditiert ohne Ansehen der Person und insbesondere aufgrund eines Kriteriums, das nicht ausreicht um Kritik zu rechtfertigen. Ist es in der Gedankenwelt der vorgeblich linken ACAB-Phantasie tatsächlich ausgemacht, dass es unter 330K Menschen bei der Polizei keine rechtschaffenden gibt? Das wäre ein Musterbeispiel von jener Diskriminierung, gegen die die Linke angeblich Tag ein Tag aus kämpft.

        • @DemianBronsky:

          Dem Argument "es sind nicht alle so" ist ja auch in der Gedankenwelt der Musteruntertanen prinzipiell nichts mehr hinzuzufügen. Seien Sie lieber froh, dass sich überhaupt jemand die Mühe macht. So können Sie jetzt ganz stolz noch mal das Gleiche mit mehr Worten reden.

          "Klar kritisiert die Taz Springer und umgekehrt. Wie sieht es aber "hausintern" aus?"

          Kritisiert denn die Polizei NRW selbstverständlich die Polizei Hamburg und umgekehrt? Warum wäre die Unterscheidung taz/Springer für einen eventuellen "AJAB"-Sweater relevant? Warum plötzlich die Maßstäbe verschieben?

          "Um in Ihrer Analogie zu bleiben müsste es gegenüber den eigenen Leuten den herbeizitierten und gewünschten Widerspruch geben. Gibt es den?"

          Ja.

          "Und wissen Sie, ob das was Sie als Gewaltexzesse nennen in der Polizei intern und innerhalb der 330K Polizist:innen hierzulande unumstritten ist und nicht kritisiert wird?"

          Raffinierte Frage, aber wenn ich und Sie das wüssten, wäre es per Definition nicht mehr intern.

          • @nihilist:

            OZ:"Dem Argument "es sind nicht alle so" ist ja auch in der Gedankenwelt der Musteruntertanen prinzipiell nichts mehr hinzuzufügen."

            Schau an Untertanentum? Und ich dachte all diese pauschalen Vorurteile á la, alle Syrer sind Messersteher, die Polen Diebe und alle Juden geldgierig wären denkbar problematisch... Aber nein, die Diskriminierung ablehnende Forderung nach Differenzierung ist nunmehr Untertanengeist... Sie sollten sich mal entscheiden, denn Sie verkaufen mir im Geiste und mit den Mitteln der AfD und mit dem Impetus der Rehabilitierung der Vorurteile vermeintlich linke Positionen. Der Rest Ihrer Antwort ist – mit Verlaub – Kokolores und gegen Ihre eigene Argumentation. Wenn Sie auch der Ansicht sind, dass nicht alle 330K Polizist:innen in diesem Land "so" sind, dann erübrigt sich jede Diskussion über die Rechtfertigung des "All" im ACAB...

  • Lt. Wikipedia hatte sich der Textilhersteller Troublemaker zeitweise



    den Schriftzug rechtlich gesichert, der im wesentlichen die



    Rechte Szene und Fussball-Hooligans zur Stammklientel zählt.

  • ich stimme dem Kommentar im Großen und Ganzen zu, habe aber Einwände.

    1. Man muss systematische Gewalt bzw. Missbrauch und Notwehr klar trennen. Ob die Getöteten nun überwiegend polizeiseitig ermordet wurden oder letztlich überwiegend selbst schuld waren geben die Zahlen nicht her - und es wird vom Kommentator auch gar nicht versucht, das aufzudröseln.

    Das Beispiel "Lorenz" finde ich daher fehl am Platze. Nach meinem letzten Kentnissstand hat der Mann "Lorenz" (ohne zu wissen, das man ihn für einen Messerstecher hielt), den schießenden Polizisten vorher mit Pfefferspray geblindet und der hat dann (vermutlich in Panik) und blind geschossen.



    Mitleid mit Lorenz ist da völlig o.k. aber Grund für Hass auf den Polizisten sehe ich keinen.

    Vielleicht liegt das Problem auch darin, das unklar ist, wogegen sich ACAB eigentlich wendet. Der deutschen Polizei würde ich das aktuell nicht anhängen wollen.

    • @Sonntagssegler:

      Was Sie nicht alles schon ueber den Fall Lorenz wissen, wow...



      .



      Der arme ''blinde'' Polizist war aber ganz schoen treffsicher, dafuer das er so in Panik war und ... blind.



      .



      Aber nehmen wir einfach mal an, es hat sich so zugetragen.



      Dann gehoert der Mann entlassen. Wer ohne etwas zu sehen einfach wild in der Gegend herumballert, hat bei der Polizei nichts verloren.



      .



      Interessant ist, warum das dann nicht von Anfang an schon so bekannt war, oder? Das haette noch am selben/naechsten Tag so offiziell verkuendet werden koennen.



      .



      Stadt dessen gab es Nebelkerzen und falsche Behauptungen. Und natuerlich waren alle Bodycams ausgeschaltet. Zufaelle gibts.

  • Es heißt im Text, dass monatlich mehrere Menschen in Deutschland durch Polizeigewalt stürben. Ist das irgendwo nachvollziehbar?

    • @Peter Reise:

      Laut Statista stimmt das nur für das Jahr 2024, wo es 22 Menschen waren. Seit 2000 aber nie mehr als das und in vielen Jahren weniger als 10.



      wie gesagt diese Zahlen sind von „Statista“ keine Ahnung ob man dem trauen kann

  • Es ist eine Menge von der Meinungsfreiheit gedeckt. Das ist aber nicht der Maßstab, ob die betreffende Aussage von einem Politiker auch akzeptabel ist.

  • All Cops nicht außerhalb the law.



    Gewalt darf genau von ihnen kommen, dies auch, dies in eingezirkelten Grenzen. Dafür werden Polizisten bezahlt incl. Beamtenpension: dass sie dabei den kühlen Kopf bewahren und nicht zum Rambo werden.



    Wer das 'Bullen'system als gewalttätig ganz mies findet, hat folglich einen Punkt bei Gewalt, das ist so gedacht.



    Mensch sollte dabei wenigstens anerkennen, was es außer dem Überreichtum der Wenigen noch so alles schützt tagein, tagaus. Vielleicht auch die Antifademo, vielleicht auch das Fahrrad am Bahnhof.



    Genau hinsehen auch hier.

  • Was für ein schräger Kommentar. Für mich liest er sich so, als wolle hier diesmal jemand von "links" einmal die Grenzen des Sag- bzw. Schreibbaren neu ausoten - nur leider mit einer ziemlich kruden Argumentation a là das im Akronym B kann ja auch für beautiful stehen und das BVerfG hat das Akronym ja 2016 auch nicht pauschal als Kollektivbeleidigung angesehen. Sorry, aber: Geht's noch. Wer FCK XYZ schreibt oder liest, reimt sich da kein anderes Wort als FUCK für zusammen. Und wer ACAB benutzt, zielt auf die Lesart "bastards" ab.



    Ich finde nicht, dass ACAB prinzipiell ein nicht nur hinzunehmendes, sondern auch noch "legitime Kritik" ausdrückendes Akronym ist, egal, wie hier diesmal herumzudeuteln versucht wird. Es ist eine Verrohung von Sprache und Denken. Und wenn wir das bei anderen nicht wollen, sollten wir uns selbst auch damit zurückhalten - und sei es nur mit positiven diesbezüglichen Relativierungen.

  • Kurz zusammengefasst: Pauschalurteile sind ok, solange sie Polizisten betreffen, denn es ist schlicht nicht vorstellbar, dass auch vereinzelt "gute" Polizisten existieren, die - naiv gesagt - einfach nur Freund und Helfer sein wollen.

  • Vielen Dank für den Artikel.



    Mich würde interessieren, welche Belege/Statistiken/Berichte es gibt, die folgende Behauptung im Artikel stützen: "Mehrere Menschen verlieren jeden Monat in Deutschland ihr Leben aufgrund von Polizeigewalt,.."

  • „ Damals nutzten es streikende Ar­bei­te­r*in­nen als Widerstandsformel gegen die Polizei, die ihren Protest für mehr Arbeitsschutz und Menschenwürde brutal niederschlug.“

    Und das N-Wort war bis in die 80er auch völlig normal und leitet sich vom lateinischen Wort für schwarz ab. Und? Ist es heute noch legitim?

  • Das ist nicht die erste Entgleisung von ihr.



    www.welt.de/politi...Empoerung-aus.html

    Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck, Parteichef Felix Banaszak, Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Konstantin von Notz, Baden-Württembergs grüner Finanzminister Danyal Bayaz sagte „t-online“: „Viele in unserer Partei sind es leid, ihre regelmäßigen Ausfälle zurückzuweisen.“



    Cem Özdemir:„Die Polizei verteidigt in höchstem persönlichen Einsatz jeden Tag die Werte, die uns als Partei ausmachen. Wer das nicht kapiert hat, ist bei uns falsch. Das Problem dieser permanenten Grenzüberschreitungen Einzelner ist, dass der Eindruck entsteht, sie hätten irgendwas mit den Grünen zu tun. Die Grünen, die mich am vergangen Wochenende zu ihrem Spitzenkandidaten nominiert haben, verbindet weder im Menschenbild noch in der Sprache irgendetwas mit solchen Entgleisungen. "



    Da haben sie alle Recht, ACAB und Co. nein, die Frau gehört von den Grünen raugeworfen. Mit ihren Einstellungen schadet sie den Grünen und passt eher zur Linkspartei.

  • Der Artikel war gut und richtig bis "zu platt, zu radikal" und da hätte dann auch schon Schluss sein sollen. Wer dann anfängt zu relativieren und lackieren braucht sich über die fortschreitende Vorrohung nicht weiter wundern und sollte sich darüber auch nicht weiter beschweren.

  • Ich bin ziemlich sprachlos ob des Artikels. Überall im Leben bemühen sich die (vernünftigen) Menschen darum, keine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zuzulassen (alle Frauen sind..., alle Schwarzen sind...). Einfach weil es falsch, dumm und verachtend ist. Die diesbezüglichen Relativierungen im Artikel ärgern mich maßlos. Mit welcher Berechtigung will man Leuten, die solche gruppenbezogenen Stereotype lieben, künftig entgegentreten?

    • @Bommel:

      nunja ACAB weisst ja auf ein tatsaechliches gruppenbezogenes Problem hin bei der Polizei.



      .



      Nicht nur der rechtsradikale oder gewalttaetige Cop ist ein Problem. Sondern auch die Tatsache, dass Nestbeschmutzer:innen immer noch kaum Aussichten auf eine Karriere haben. Es wird also lieber geschwiegen.



      .



      Wenn man eine weisse und nicht obdachlose Person ist, dann ist die Polizei freund und Helfer,



      .



      Fuer Menschn mit der ''falschen Hautfarbe'' gilt eher 1312, denn diese koennen der Polizei wegen einschlaegigen Erfahugen oft nicht trauen. Man solidarisiert sich daher auch mit den betroffenen Minderheiten mit dem Spruch.

    • @Bommel:

      Frage ich mich auch.

    • @Bommel:

      Vielleicht lernen sie irgendwann auch mal den Unterschied zwischen diskriminierten Menschengruppen und selbstgewählten Berufsfeldern, die vor allem gewaltaffine Menschen mit autoritären Tendenzen anziehen.