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Impfpflicht und OmikronDer einzige Ausweg

Kommentar von Kathrin Zinkant

Man kann diskutieren, Kompromisse erörtern, mit neuen Ideen überraschen. Aber am Ende führt kein Weg an einer allgemeinen Impfpflicht vorbei.

Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach setzt im Impfzentrum Schwerin die Spritze Foto: Jens Büttner/dpa

Z ugegeben, allmählich fällt es etwas schwer, im Unterholz der politischen Rhetorik noch so etwas wie einen klaren Punkt auszumachen. Fast alles, was über die Impfpflicht gerade gesagt wird, wirkt im ersten Moment einleuchtend, und gleich darauf schon wieder widersprüchlich.

Das Risiko für die Älteren ist am höchsten? Also wäre eine Impfpflicht ab 50 doch gut. Nach Omikron wird das Virus endemisch, also zum Schnupfen? Dann würde eine zeitlich begrenzte Impfpflicht den größten Sinn ergeben. Omikron steckt sowieso alle an und macht gar nicht so krank? Okay, da lässt man es doch besser gleich bleiben. Die beste Lösung findet die Politik, indem sie möglichst ausführlich diskutiert? In dem Fall muss man geduldig warten, bis sich der Bundestag noch einmal gründlich durchorientiert hat.

Nun ist das aber leider alles Quatsch und hilft nicht weiter. Denn Omikron ist kein neues Virus und es gibt keine echte Alternative dazu, die Bevölkerung umfassend zu schützen. Omikron ist eine Mutante, die immer noch Menschen tötet und die Krankenhäuser mit Schwerkranken füllt.

Zudem zeigt Omikron, wie wandlungsfähig der Coviderreger ist. Nächsten Herbst wird er in neuer Verpackung zurückkehren, und es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass Pi, Sigma oder was noch vom griechischen Alphabet übrig ist, abermals schwächer sein wird als sein Vorgänger. Das Gegenteil kann der Fall sein. Und was dann wirklich zählt, ist, dass die Bevölkerung über eine solide Grundimmunität verfügt. Erst dann wird aus einem möglichen Killer ein Schnupfen, mit dem man leben kann.

Impflücke wird wieder größer

Eine Durchseuchung mit Omikron kann so eine Grundimmunität aber nicht bewerkstelligen, wie aktuelle Studien zeigen. Wer Omikron durchgestanden hat, ist vor anderen Varianten nicht ausreichend geschützt. Allein die Impfung schafft, was dringend nötig ist.

Tatsache ist aber, dass die Impflücke in Deutschland gerade nicht kleiner, sondern wieder größer wird, weil ausschließlich dreifach Geimpfte noch als vollständig immunisiert gelten können. Das sind derzeit knapp 50 Prozent der Bevölkerung. Zu wenig, um auch nach Omikron nur im Ansatz auf die nächste Variante vorbereitet zu sein.

Man kann also diskutieren, Kompromisse erörtern, mit neuen Ideen überraschen, aber man kann es auch lassen. An einer allgemeinen Impfpflicht für Erwachsene, besser noch für alle ab fünf Jahren, führt kein Weg vorbei, wenn man dem pandemischem Zustand ein Ende setzen will.

Und daran kann es wohl keinen Zweifel geben: Es reicht jetzt mit Corona. Maßnahmen, Masken, Einschränkungen, das haben alle satt. Die Impfpflicht hilft allen, das Richtige dagegen zu tun.

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71 Kommentare

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  • Erst mal das Impfen einfacher machen. Meine Booster war schon wieder so ein Affentanz. Hausarzt wollte mich erst im Januar impfen, Impfzentrum gab es nicht mehr. Dafür aber eine Website über das "Niederschwellige Angebot des Impfbusses" (Headline). Viele meiner Bekannten, durchaus Leute, die lesen und schreiben können, verstanden das geschollene Wort "niederschwellig" gar nicht. Wichtigtuersprech. Wie fast alles, wenn es um Corona geht. Getextet von Behörden, die noch nie so texten konnten, dass Bürger es verstehen. Erst recht nicht solche, mit mangelnden Deutschkenntnissen. Erst mal das alles richtig gut organisieren.

  • Die Verschiebung der Entscheidung auf Sommer ist der Beginn des Endes der Impfpflichtideen.

  • Ich stimme dem Kommentar von



    Kathrin Zinkant zu. Allgemeine Impfpflicht wäre dann eine Sache, die Alle (mit Ausnahmen der Kleinkinder und derjenigen, die Allergie o.ä. hätten) beträfe. Dann könnten auch Noch-Ungeimpfte-Pfleger*innen in ihren Jobs bleiben, die wegen jetiger Impflicht im Pflegebereich überlegen, dort aufzuhören. Auch Andere, die mittels "Spaziergang"-Teilnahme ihre geistige Überforderung mit dem Thema Sars-COV2 demonstrieren, wäre dann eine Entscheidung abgenommen. ;-)



    Übringens ließe sich eine Impfpflicht auch wieder abschaffen, so sie nicht mehr als notwendig erachtet würde.So geschah es bereits bezüglich der Pockenimpfung.



    Ein Punkt wurde noch nicht erwähnt, nämlich dass Pandemie globale Ausbreitung bedeutet, die Impfstrategien zumeist allerdings irrigerweise einen nationalen Fokus haben. Sowohl CDU-SPD als auch SPD-Grüne-FDP haben selbst zur Situation beigetragen, dass Impfstoff ungleich verteilt ist. Noch immer fehlen Patentfreigabe und Unterstützungen zum Aufbau von Impfstoffproduktion in ärmeren Ländern.

  • taz: "Zudem zeigt Omikron, wie wandlungsfähig der Coviderreger ist. Nächsten Herbst wird er in neuer Verpackung zurückkehren, und es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass Pi, Sigma oder was noch vom griechischen Alphabet übrig ist, abermals schwächer sein wird als sein Vorgänger."

    Natürlich wird die nächste 'Mutante' nicht schwächer sein, sondern wohl eher stärker. Da man aber immer noch nicht die Patente (Trips Waiver) für arme Länder frei gibt, hat das Corona-Virus in diesen Ländern natürlich genügend "Menschenmaterial" um noch Dutzende von Mutationen hervorzubringen. Wenn das Coronavirus irgendwann "gestärkt" und "mutierter" aus den armen Ländern nach Europa oder den USA zurückkommt, dann haben auch die reichen Industriestaaten - trotz Impfungen - ein riesiges Problem und dann wird das "Sterben" erst beginnen.

    Wenn die Menschheit schon von einem Virus vor sich hergetrieben wird - wie ein ängstliches Kaninchen - was wird dann erst der Klimawandel machen, gegen den es keine Impfung geben wird? Noch ist der Klimawandel ja eher ein Kätzchen, aber irgendwann wird er zum Tiger.

    Die Globalisierung hat uns eine Seuche beschert und das ausufernde Wirtschaftswachstum einen Klimawandel. Der Homo sapiens ist wirklich sehr "weise" und "klug".

    • @Ricky-13:

      Die wahrscheinkichste, aber eben nicht gewisse, Entwicklung ist schon dass die nächste Variante eher ansteckende und weniger gefährlich werden wird. Dies wären beides evolutionäre Vorteile gegenüber Omikron.

  • Ich halte den Kommentar, der in diesem Artikel vertreten wird für sachlich korrekt und zutreffend..

    Insbesondere die Mutationsfreudigkeit des Corona-Virus läßt, sofern wir unser "normales Leben" nicht erst in einer fernen Ewigkeit zurück haben wollen nach m.E. auch keinen anderen Schluß zu als,daß wir in Deutschland nicht ohne eine verpflichtende Maßnahme auskommen werden.

    Daß jetzt wieder haufenweise Schwurbler und verharmloser auf den Plan treten, zeigt eben genau das.

    Mal ein offenes Wort an die Mißtrauischen und ängstlichen:

    - es ist o.k. Angst zu haben..es ist aber nicht o.k. das zum Politikum zu machen und gegen die auslösende Situation zu polemisieren.



    Die Menschen in anderen Ländern (mit sehr hohen Impfquoten) machen uns vor das die Sorgen nicht allzu berechtigt sein können. Bitte kümmert euch um euch selber und findet einen Weg mit Euren Ängsten umzugehen..ohne dabei die Gesellschaft für weitere Jahre lahm zu legen.!!!



    .



    .



    DANKE...

  • Die Impfstoffe haben alle nur eine bedingte Zulassung und keine volle, da sie gerade erst in Phase 3 sind (Quelle sind hier die offiziellen Seiten der Bundesregierung und der EU).



    Gemäß Nürnberger Kodex, auf den man sich weltweit aus gutem Grund 1947 geeinigt hat, kann es keine allgemeine Impfpflicht geben mit Zwang geben. Und Geldstrafen sind genauso Zwang wie Haft etc.

    Ich bin für punktuelle Impfpflicht. Zb für Beamte, aber mit Beweislast Umkehr. Wird ein Impfschaden vermutet, muss der Staat beweisen, dass es ausgeschlossen ist und nicht der Bürger gegen Staat und Pharmaindustrie.

    Abschließend: warum zur Hölle sollen unter 18 jährige sich impfen müssen um Menschen 60+ zu schützen die millionenfach ungeimpft sind?



    Die Gruppe derer die nicht kann, ist recht klein. Die nicht wollen aber sehr hoch.



    Hat bisl was von “jeder Raucher darf rauchen wo er will, Nichtraucher müssen z Schutz der Gesellschaft aber ffp2 Masken tragen um passiv raucher Lungenkrebs kosten im Gesundheitswesen zu senken”

    • @Beowulf:

      Den Impfschutz durch neue Impfungen zu aktualisieren, heißt den Schutz vor Ansteckung und vor Weitergabe zu erhöhen. D.h. die Impfung schützt die Person selbst aber auch die Mitmenschen. Das trifft für Alle zu sowohl für 18 jährige als auch über 60 jährige. Zudem ist das Risiko für Long Covid auch bei Menschen ab 12 Jahren gegeben, weswegen die STIKO Impfungen ab 12 empfiehlt. Eine Impfpflicht bedeutete dann quasi eine konsequentere Anwendung der Impfstoffe.

      • @Uranus:

        Danke dafür hier mit so viel Ruhe und Ausdauer die Fahne der Vernunft hochzuhalten.

        • @Rider:

          Da schließe ich mich an..Danke an @Uranus.

          • @Wunderwelt:

            @RIDER



            @WUNDERWELT



            Das freut mich zu lesen! Danke Ihnen beiden für die Rückmeldung!

  • Das Thema wird ja seit Wochen rauf- und runterdiskutiert. Und mittlerweile liegen eigentlich alle Pro und Contra Elemente für alle sichtbar auf dem Tisch.

    Und jeder dürfte mittlerweile bemerkt haben, wie kompliziert die Sache hinsichtlich Fragen der Umsetzbarkeit, Erfolgswahrscheinlichkeit, sozialer Verträglichkeit, Verhältnismäßigkeit und vor allem auch der juristischen Sicherheit ist.

    Schaut man sich in der Welt um, haben nur 7 Staaten eine allgemeine Impflicht beschlossen. Ecuador, Turkmenistan, Tadschikistan, Indonesien, der Vatikan, Mikronesien und Österreich. Scheinbar ist die absolute Notwenidgkeit dann doch nicht so eindeutig.

    Da find ichs dann doch ein bisserl sehr dünn, diese Punkte alle mit einer Basta Ansage wegzuwischen und als unnützen Diskussionballast abzukanzeln, die ein alternativloses Gesetz nur aufhält.

    Erinnert mich stark an die Zero-Covid Debatte. Und wie es um diese Idee, ihre Umsetzbarkeit und ihren Erfolg bestimmt ist, kann man heut sehr deutlich erkennen.

    • @Deep South:

      "Erinnert mich stark an die Zero-Covid Debatte. Und wie es um diese Idee, ihre Umsetzbarkeit und ihren Erfolg bestimmt ist, kann man heut sehr deutlich erkennen."



      Zur Alpha- und teils zur Delta-Wellen war Zero-Covid-Strategie effizient. Sie wurde allerdings nur in ein paar Ländern konsequent angewendet (Australien, China, Neuseeland), während andere Länder dazu beitrugen, das Virus zu verbreiten und den Zugang zu Impfstoff zu verhindern.

      • @Uranus:

        Die Zero-Covid-Strategie war nie effizient! Sie wäre es geworden, wenn SARS 2 genauso verschwunden wäre wie SARS 1. Das konnte am Anfang niemand wissen. Aber mittlerweile ist der Aufwand und der Schaden von Zero-Covid deutlich höher als der Nutzen.

        • @TazTiz:

          Ich würde meinen, wir wissen es nicht. Denn es hat global keine Zero-Covid-Strategie gegeben. Bloß vereinzelte Länder haben dies versucht. Noch im letzten Frühjahr wurde auch hier Zero-Covid[1] mit antikapitalistischen Einflüssen und eine etwas systemkonformere, abgespeckte Variante namens NoCovid[2] diskutiert. Das sind keine Hirngespinste oder Utopien. Bei der Entwicklung waren Wissenschaftler*innen involviert.



          [1] zero-covid.org/



          [2] www.zeit.de/wissen...ovid-strategie.pdf

      • @Uranus:

        Jo. Neuseeland und Australien haben null Kilometer Landgrenze. Momentan ist die Inzidenz in Australien mehr als doppelt so hoch, wie bei uns.

        Und China hat seine Grenzen abgeriegelt, sich vom Rest der Welt fast abgeschottet und reagiert mit autoitärsten Maßnahmen, die ich mitr hier nicht vorstellen möchte selbst auf kleine Ausbrüche. Mit dem Ergebnis, dass sie - auch aufgrund des eigenen, schwachen Impfstoffes - solange den Status Quo halten müssen, bis in der Welt um China herum die Pamdemie beendet ist.

        Und nicht mal dort gibt es allgemeine eine Impfpflicht.

        Aber klar. Zero Covid ist ein Erfolgsmodell.

        • @Deep South:

          Ich habe nicht gesagt, dass es prinzipiell, auf ewig ein Erfolgsmodell ist, sondern dass mithilfe dessen in genannten Ländern Infektionen mit Alpha- und (teils) Delta-Variante effektiv eingedämmt werden konnten. Ich verstehe nicht, warum das NoCovid aus der aktuellen Pandemielage geprägt durch Omikron rückwirkend falsch sein soll bzw. als solches erklärt werden soll. Das stimmt einfach nicht. Auch Deutschland betreibt Abgrenzung bspw. hinsichtlich der Verbreitung vom Impfstoff. Auch Deutschland hat diverse Einschränkungen erhoben bis hin zu Lockdowns inkl. Ausgangssperre) erhoben. Und es hat Reisebeschränkungen gegeben. Bezüglich Südafrika wurde das ja thematisiert und kritisiert. Andererseits war es bei Überprüfungen und Testungen sukkzesive Quarantäne viel zu nachlässig. Warum hat es bspw. an Bahnhöfen und Flughäfen nicht zumindest Temperaturmessungen gegeben - insbesondere bis zu dem Zeitpunkt, als noch nicht jede*r ein Impfangebot gemacht werden konnte? Zu hiesigem Freiheitsverständnis/-ergebnis gehören auch 116 746 Tote und ca. 900.000 Long Covid-Fälle (davon ausgehend, dass 10-15 Prozent dies (gehabt) haben[1]), sowie noch nicht absehbare Verbreitung von Organschäden[2].



          [1] www.zdf.de/nachric...rapie-faq-100.html



          [2] taz.de/Studie-der-...ppendorf/!5823566/

          • @Uranus:

            Ich sag ja gar nichts gegen Einschränkungen. Ich hab auch nicht gesagt, dass von vorn herein klar war, welche Maßnahmen nun wie effizient und wie verhältnismäßig sind und wie gut die Impfstoffe greifen.

            Fakt ist nur -und das wars von Anfang an-, Zero-Covid geht viel weiter, als das, was wir erlebt haben. Und es kann nur in einem abgeschotteten Sytem funktionieren bzw. wenn wirklich alle Länder da mitmachen. Für mich killt diese Vorraussetzung die gesamte Idee.

            Zero Covid mag aus technokratischer oder autoritärer Sicht vielleicht wie das Nonplusultra aussehen, geht aber einfach an der Realität weit vorbei.

            • @Deep South:

              Aha, das las sich aber in Ihrem ersten Kommentar anders:



              "Erinnert mich stark an die Zero-Covid Debatte. Und wie es um diese Idee, ihre Umsetzbarkeit und ihren Erfolg bestimmt ist, kann man heut sehr deutlich erkennen."



              Auf mich wirkte das so, dass Sie aus heutiger Persektive mit dem Fokus auf die hohe Infektiösität von Omikron, die Erfolge von NoCovid-Strategien als nichtig erklären wollten. Ist ja gut, dass dem nicht so ist.



              Naja, und China gingen Sie wegen Autoritarismus an, den es hier ja auch mehr oder weniger gab, wenn mensch so will und andererseits eben diverse Vernachlässigungen/Inkonsequenzen hierzulande, was u.a. in China offenbar nicht so war (bspw. Temperaturmessungen). Das wollte ich nochmal gegenübergestellt wissen. Sonst kommt das doch einseitigem China-Gebashe nahe, finde ich.

  • auf diesen Kommentar trifft die andere Überschrift zwei Zeilen drunter am Besten zu: "viel Meinen, wenig Wissen"

    dieser Artikel zeigt sehr schön, wie viele fachfremde Menschen mittlerweile denken, sie müssten (und könnten) auch mal was zu Wahrscheinlichkeiten sagen, wie weit eine echt durchgemachte Erkrankung im Gegensatz zur Impfung eine langanhaltende Immunisierung aufbaut, oder noch haarsträubendere Aussagen zur Pathogenität zukünftiger Varianten treffen.

    Dass das alles überhaupt nicht wissenschaftlich fundierte Aussagen sind (und nebenbei auch keine Quellenangaben geliefert werden) macht den Artikel zu dem, was wir wirklich garnicht brauchen: ein weiterer unqualifizierter Hammerschlag auf den Spaltkeil, der uns gerade alle auseinader treibt.

    • @derroteblitz:

      Es ist ein Kommentar, ein Meinungsbeitrag zur Debatte und kein Artikel der wissenschaftsjournalistisch auf Fakten hinweist. Quellen sind an sich meist(immer) eine gute Sache, Quellenangaben sind in Kommentaren jedoch nicht zu erwarten. Es ist keine wissenschaftliche Arbeit.



      Diese Diskussion um "Spaltung" sehe ich kritisch. Die kleine Gruppe an Impfgegner*innen hätten es gerne, dass es als Spaltung gesehen wird und wollen diese herbeireden, ebenso wie die Nazis gerne davon reden, dass sie das "Volk" seien. Allgemein geht es in der Debatte um verschiedene Interessen und Abwägungen. Einige sind bspw. solidarischer, andere egoistischer. Menschen, die bisher kaum beachtet wurden bzw. immer noch nicht werden, sind chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen, sowie Menschen, die mit Langzeitfolgen von COVID-19-Erkrankung zu kämpfen haben. Und das mit krassen Folgen: Isolation [1], Befürchtung um fatale Diskriminierung (Tod) in Triage-Situationen [2] auch aufgrund Behindertenfeindlichkeit [3] und bspw. langanhaltende, starke Erschöpfung [4].



      [1] taz.de/Corona-und-...Menschen/!5754867/



      [2] taz.de/Corona-in-den-Kliniken/!5818729/



      [3] taz.de/BVerfG-zu-M...inderung/!5821967/



      [4] www.br.de/nachrich...d-symptome,Ss8thNY

  • Tunnelblick.

  • "Der Autor behauptet, nur durch Impfung würde das Virus harmlos und durch die Krankheit selbst nicht. Das entspricht nicht den Grundsätzen, die wir alle mal gelernt haben und ich hätte das selbst gerne mal genauer erklärt bekommen."



    Ich weiß ja nicht, wo Sie das mal "gelernt" haben und wann, aber das ist das sicherlich leider oft vorherrschende, extrem verkürzte Populärwissen.



    Wissenschaftler, die sich damit ernsthaft beschäftigen, wissen seit geraumer Zeit, dass es eben nicht so einfach ist, unser Immunsystem. Es reagiert sozusagen mehrdimensional und eben nicht auf einen Trigger (Erkrankung oder einmalige Impfung) vollständig. Wer sich dafür interessiert und die wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die auch in den Medien verständlich berichtet wurden, dazu liest, versteht das auch.



    Mal ganz davon abgesehen, dass die allermeisten "herkömmlichen" Impfungen, die wir kennen, ebenfalls Mehrfachimpfungen sind. Hier wird in der Regel durch eine dreimalige Impfung in bestimmten Abständen grundimmunisiert und dann später in größeren Abständen aufgefrischt, um einen hohen Impfschutz zu erreichen.



    Das ist bei der Impfung gegen Corona überhaupt nicht neu und ich verstehe nicht, warum diese Normalität als Argument genutzt wird, eine Covid-Impfung wäre nicht hinreichend wirksam.



    Wenn Sie das dann mit der irrigen Vorstellung, eine "echte" Infektion würde lebenslange Immunität vergleichen, verstehen Sie auch, dass diese nur wie der Beginn eines längerfristigen Immunitätsaufbaus wirken kann und durch Folgeimpfungen ergänzt werden muss.



    Mal abgesehen davon, dass die vorhandenen MRNA-Impfstoffe keine "Genspritze" sind, sondern lediglich in einem neuartigen Verfahren zum Glück sehr schnell zu entwickelnde Totimpfstoffe, die dazu auch noch wesentlich verträglicher sind. Auch das kann man nachlesen und verstehen, wenn man will.



    Was meinen Sie denn, wie viele Tote oder mit schweren Krankheitsfolgen belastete Menschen wir beklagen müssten, wenn es diese Impfstoffe nicht gäbe?

  • Der Kommentar zeigt das Dilemma Deutschlands!



    Hier über Impfpflicht reden, aber Null Idee wie die durchgesetzt wird. Polizei holt Impfgegner ab und in den Knast, Geldstrafen bis zur Privatinsolvenz? Und auch kein Wort über den Rest der Welt die mit 5% Impfquote neue Varianten mutieren und selektieren.



    Lösung für unsere Komfortzone hier in DE und der Rest ist egal.



    Superunangenehme deutschzentristische Besserwisserei. Pandemie lokal bekämpfen geht nicht.



    Sorry für meinen Ausraster.

    • @Tom Farmer:

      In vielen Gesellschaftsbereichen gibt es Regeln und wird gefährdendes Verhalten sanktioniert. Das kann mensch grundsätzlich, im Sinne von Verhältnismäßigkeiten, aber auch hinsichtlich des Gewaltmonopols und Herrschaftsstrukturen kritisieren. Nun wird diskutiert einen Bereich hinzuzunehmen, da von diesem eine Gefährdung ausgeht: Infektion mit bzw. Verbreitung von einem gefährlichem Virus.



      Ein Vergleich:



      Über Autoverkehrsregeln reden. Polizei holt Rotfahrer*innen, Raser*innen ... ab und in den Knast, Geldstrafen bis zur Privatinsolvenz?



      Das würde mensch doch diesbezüglich auch erstmal nicht annehmen ...



      Die Position der Regierung gegenüber Patentfreigabe und internationale Förderung von Impfstoffproduktion ist ein grundsätzlich berechtigter Punkt. Hier geht es allerdings um die Einführung einer Impfpflicht bezogen auf die Einwohner*innen des Staatsgebietes der BRD. Um die Welt geht es nicht. Zumal eine Impfpflicht in Deutschland der Idee einer globalen Impfkampagne nicht entgegensteht. Da müsste eben noch mehr oder überhaupt Druck auf die dt. Regierung gemacht werden, international zu handeln. Dafür braucht es nicht mal eine linksradikale Position sondern die Erkenntnis, die Sie äußern, und die Beobachtung, dass vielerorts die "Produktionsbänder" ins Stocken geraten sind - geringere Chipproduktion, weniger Autos, Spülmaschinen ...

    • @Tom Farmer:

      Eine Impfpflicht würde ganz genauso durchgesetzt wie andere Gesetze und Verordnungen auch. Eine Regelung per Straftatbestand mit Haftstrafen sieht dabei keine der ernsthaft diskutierten Varianten vor.



      Dass viele Regionen der Welt mit Impfstoff völlig unterversorgt sind ist in der Tat ein massives Problem. Allerdings ändert es nichts daran, dass die rund 25% dauerhaft Ungeimpften hier ebenfalls eines sind. Warum also beide Problem gegeneinander ausspielen?

      • @Ingo Bernable:

        "Eine Impfpflicht würde ganz genauso durchgesetzt wie andere Gesetze und Verordnungen auch. Eine Regelung per Straftatbestand mit Haftstrafen sieht dabei keine der ernsthaft diskutierten Varianten vor."

        Die Haft kommt dann mit der vollstreckbaren Beitreibung der Geldstrafe oder Bußgelder

      • @Ingo Bernable:

        Das Thema ist viel zu komplex um es mit einem "..genauso durchgesetzt wie andere Gesetze und Verordnungen".



        Und ausgespielt wird hier auch nix; das Gegenteil ist richtig, es muss gesamthaft gedacht werden.

        Die gesamtgesellschaftliche erwünschte Wirkung der Impfung wirkt eben nur dann wenn es nahezu alle tun. Da mal zu sagen, analog Straßenverkehr, die 10 % die zu schnell fahren zahlen dann eben mal eine Strafe ist doch bei der Pandemie vollkommener Nonsens, denn dann kann ich es ja gleich bleiben lassen mit der Impfpflicht. Aus Gründen Gleichbehandlungsgrundastz Grundgesetz muss das für alle gelten und dann auch durchgesetzt werden, sonst ist es keine Pflicht! Wenn das Gesetz anders heißen würde um punktuell Möglichkeiten zu eröffnen bin ich sofort dabei! Impfempfehlungsgesetz mit Pflichten bei a, b und c in der Atersgrppe 1 und 2... da kommen wir viel eher weiter ohne den Rechten in die Hände zu spielen die dann einen Opferkult kreieren und gegen den demokratischen Staat (der das eben sowieso nicht durchsetzen kann) Politik machen.



        Und dass man mal darüber nachdenken sollte nicht über dritt und viert-Imfungen zu reden solange weite Teile der Weltbevölkerung noch gar nicht geimpft sind und eine nach der anderen Mutation droht sage ja nicht nur ich, sondern auch z.B. die WHO.



        Zu oft argumentieren wir Deutsche das, was den Deutschen kurzfristig dient, und das ärgert mich noch und noch!

        • @Tom Farmer:

          "Und dass man mal darüber nachdenken sollte nicht über dritt und viert-Imfungen zu reden solange weite Teile der Weltbevölkerung noch gar nicht geimpft sind und eine nach der anderen Mutation droht sage ja nicht nur ich, sondern auch z.B. die WHO."



          Das sollte mensch aufgreifen, finde auch ich. In Deutschland gibt es so viel unnütze bzw. schädliche Industrie (Teile der Chemie, Rüstungsindustrie, Großteil der Auto- und Flugzeugindustrie usw.). Die sollte mensch massiv reduzieren bzw. abschaffen und stattdessen bspw. Produktion von Impfstoffen und hierfür nötige Geräte hochfahren und entsprechend Fachkräfte ausbilden.

        • @Tom Farmer:

          "Da mal zu sagen, analog Straßenverkehr, die 10 % die zu schnell fahren zahlen dann eben mal eine Strafe ist doch bei der Pandemie vollkommener Nonsens"



          Das wäre letztlich ein Argument dafür die Sache doch nicht als Ordnungswidrigkeit sondern als Straftatbestand zu regeln, damit es keine Bußgelder, sondern mit am Einkommen orientierten Geldstrafen gibt.



          "n sollte nicht über dritt und viert-Imfungen zu reden solange weite Teile der Weltbevölkerung noch gar nicht geimpft sind"



          Bei der Impfpflicht geht es nicht um Dritt- und Viertimpfungen, sondern um jene die noch immer gänzlich ohne jede Impfung sind. Und es macht auch wenig Sinn hier solange zu niedrige Impfquoten zu akzeptieren wie der Rest der Welt unterversorgt ist, ansonsten stehen uns im nächsten Herbst die nächsten Wellen bevor. Es braucht beides.

      • @Ingo Bernable:

        1. Muss es heissen “ist BIS JETZT” nicht vorgesehen.

        2. Wenn sie die Geldstrafe für eine Ordnungswidrigkeit nicht zahlen können (oder wollen), kommen sie halt in Haft wenn es nichts zu pfänden gibt

        3. 25% als quasi impfunwillig hinzustellen ist dreist. Ich sehe ja auch bei den 60+ bzw 70+ die sich nicht impfen will eins der größten Probleme, aber in ihren 25% sind Kinder bis 5 Jahren, Menschen die nicht geimpft werden können etc.



        Tatsächlich reden wir von weniger als 10% wenn wir nur die Gruppen betrachten, bei denen die Impfung einen Mehrwert bringt für die Gesellschaft.

        • @Beowulf:

          1. Soll man Vorschläge die im Raum stehen ernsthaft entlang von Dingen diskutieren und entscheiden die niemand gefordert hat?



          2. Es geht nicht um Geldstrafen, sondern um Bußgelder, bei diesen gibt es keine Ersatzfreiheitsstrafe, sondern ggf. Erzwingungshaft und die auch nur dann wenn die Zahlung möglich wäre aber verweigert wird und auch nur bis zu maximal 6 Wochen.

  • Warum bevorzugen wir keine Impfpatentfreigabepflicht? Oder eine Solidaritätspflicht, in der benachteiligte Länder (Afrika...) als erstes dran kommen?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Weil dann niemand mehr neue Impfstoffe entwickeln würde.

      Das wäre also das Schädlichste was man machen könnte. Oder glauben Sie, dass man mal so eben ohne Kapital und ohne Investoren einen Impfstoff entwickeln kann?

      Im übrigen ist es auch nicht einfach den Impfstoff zu produzieren. Selbst bei Offenlegung aller Informationen.

      • @janwesend:

        Schädlicher ist es doch, und wir sehen es bereits, Menschenleben anhand von Kapitalinteressen abhängig zu machen.

        Ansonsten: Nehmen wir doch ein Beispiel an open source.

  • "Nächsten Herbst wird er [der Coviderreger] in neuer Verpackung zurückkehren, und es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass Pi, Sigma oder was noch vom griechischen Alphabet übrig ist, abermals schwächer sein wird als sein Vorgänger. Das Gegenteil kann der Fall sein." Die Beschneidung von Grundrechten soll jetzt also präventiv erfolgen? Ich plädiere für eine Impfpflicht gegen Influenza, denn da kann auch eine Virusvariante entstehen, die viel gefährlicher und tödlicher ist als die aktuell zirkulierenden Varianten (vgl. Spanische Grippe) ...



    "Eine Durchseuchung mit Omikron kann so eine Grundimmunität aber nicht bewerkstelligen, wie aktuelle Studien zeigen. Wer Omikron durchgestanden hat, ist vor anderen Varianten nicht ausreichend geschützt. Allein die Impfung schafft, was dringend nötig ist." Hier bitte den Link zu den entsprechenden Studien nachreichen! Meines Wissens nach verhält es sich genau anders herum (Omikron schafft genau so gut, was die Impfung schafft) Und wir wollen ja beide nicht schwurbeln.



    "Tatsache ist, dass die Impflücke in Deutschland gerade nicht kleiner, sondern wieder größer wird, weil ausschließlich dreifach Geimpfte noch als vollständig immunisiert gelten können." Tatsache ist meines Wissens nach folgendes: (1) Eine Grundimmunisierung (zwei Impfungen) schützt gut vor schweren Verkäufen, aber kaum vor Infektion. (2) Eine Booster-Impfung schützt nicht nur sehr gut vor schwerem Verlauf, sondern auch mäßig gegen Infektion. Dies aber nur für wenige Wochen! (3) Eine weitere Booster-Impfung (vierte Impfung) bringt neuesten Daten aus Israel zufolge kaum nochetwas (sondern könnte evtl. sogar gesundheitsschädlich sein!). Daraus folgt für mich, dass die Impfkampagne mit den derzeit verfügbaren Impfstoffen an ihre Grenze stößt. Befürworter*innen einer allgemeinen Impfpflicht können nicht zeigen, dass diese verhältnismäßig und geeignet ist, den schweren Grundrechtseingriff zu rechtfertigen.

  • 8G
    82289 (Profil gelöscht)

    Ist das Satire oder kann das weg.

  • Der Versuch, ein hoch dynamisches Problem mit statischen Methoden zu lösen. Ein bisschen wie im Vietnam-Krieg. Jahrelang in den Wald schießen und immer einen Schritt hinterherhinken.

  • Die Autorin behauptet, die Impfung seit die einzige Option aus der Pandemie. Und wo ist der Beleg, für diese Behauptung?

  • Leider ist der Artikel genauso holzschnittartig argumentiert, wie es der Autor den "Anderen" vorwirft.

    Zwei Beispiele:



    Der Autor behauptet, nur durch Impfung würde das Virus harmlos und durch die Krankheit selbst nicht. Das entspricht nicht den Grundsätzen, die wir alle mal gelernt haben und ich hätte das selbst gerne mal genauer erklärt bekommen.

    Zweitens geht es hier viel um Zahlen und Wahrscheinlichkeiten. Wo gibt es bitte die allgemein respektierten Zahlen, die nicht vom RKI vermurkst wurden oder von karriereorientierten Politikern manipuliert und die vor Allem einigermaßen umfassend sind? Tja, die gibt's nicht und auch der Autor nennt keine. Das ist aber ein großer Teil des Problems.



    Es bleiben am Ende in der Diskussion immer nur Information aus zweiter Hand.



    Ich glaube Drosten, andere eben nicht.

    Viele Impfgegner haben einfach Angst vor der Genspritze. Das ist kein Unsinn, sondern hier wird in der Tat eine definierte Grenze überschritten. Das für i.O. zu halten erfordert Vertrauen. Die meisten Leser der taz dürften z.B. kein Vertrauen in die Atomindustrie haben.

    Die meisten Impfgegner haben einfach Angst und sind daher zuerst einmal nur vorsichtig. Mehr nicht!



    Die Impfgegner sind dort, wo ihre Angst sitzt punktuell gut informiert (oder meinen es zumindest).



    Und die Impfung ist ja auch tatsächlich nicht komplett ungefährlich.

    Die gesamte Diskussion dann pauschal als "alles Quatsch" zu bezeichnen erscheint mir da doch etwas zu simpel. Zumindest sollte man respektieren, dass andere Menschen dieselbe Sache bereits von einem anderen Standpunkt aus betrachten.

    • @Sonntagssegler:

      "Die meisten Impfgegner haben einfach Angst und sind daher zuerst einmal nur vorsichtig. Mehr nicht!"



      So vorsichtig, dass viele derer dann auf Demos ohne Maske zusammenkommen oder sonst ein Problem damit haben eine Maske in Supermarkt oder ÖPNV korrekt zu tragen? ;-)

    • @Sonntagssegler:

      "Wo gibt es bitte die allgemein respektierten Zahlen, die nicht vom RKI vermurkst wurden oder von karriereorientierten Politikern manipuliert"



      Ich halte die Zahlen vom RKI grundsätzlich für seriös und vertrauenswürdig. Wer das anders sieht kann sich idR problemlos die Primärquellen und Studien im Netz besorgen. Das Problem dabei ist meiner Beobachtung nach allerdings eher, dass Viele nicht wirklich dazu in der Lage sind wissenschaftliche Arbeiten richtig zu lesen, so dass dann aus soliden Studien teil völlige abwegige Dinge herausgelesen werden.



      "Und die Impfung ist ja auch tatsächlich nicht komplett ungefährlich."



      Das ist aber nur dann ein vernünftiges Argument wenn man Impfung gegen Nicht-Impfung abwägt. Nur steht diese Abwägung real nicht zur Wahl, die Abwägung die zu treffen ist ist Impfung oder Corona-Infektion. Aktuell haben wir 117.262 Tote durch Corona zu beklagen, 117.262 Famlien und Freundeskreise in denen nun eine*r fehlt, dazu kommt eine wohl nochmals höhere Zahl an Long-/Post-Covid-Erkrankten von denen man oft noch gar nicht voraussagen kann ob sie jemals wieder vollständig gesund werden. Selbst wenn die Zahl der duch Impfung Geschädigten in die Zehntausende gehen würde wäre sie immer noch die vernünftigere Wahl, tut sie aber nicht.

  • Eins vorne weg, impfen ist richtig und wichtig. Darüber will ich nicht diskutieren.



    Der Weg zur Impfung und zur Impfpflicht wurde eigentlich gut vom Ethikrat beschrieben. Bremen,aber auch Spanien und Portugal haben vor gemacht wie es geht.



    Aber leider glauben die Regierungen in Bund und Ländern,das es reicht,wenn bei Maischberger und Lanz diskutiert, informiert wird.



    Werbung im Netz,auf allen Sendern ,auf der Straße mit Plakaten,in den Gemeinden, Vierteln,via Wurfsendung,würde alles verpasst. Für nicht nötig gehalten.



    Klar, lesen ja bekanntlich alle taz und SZ. Ziehen sich alle Maischberger rein.



    Auf den gleichen Kanälen wird die billigere und vor allem problemlosere Impfpflicht diskutiert. Müssen die Kommunen,Länder und die Regierung sich nicht um diese vernachlässigte Werbung und Informationen kümmern. Die Leute nicht an die Hand nehmen.



    Und wenn die Impfpflicht kommt,wie repressive darf es denn dann werden? Extra repressive ,oder nur ein bisschen? Die Impfpflicht ist für Faule,die sich erhoffen,das alle ihr auch brav nachkommen.



    Ich habe da sehr große Zweifel.

  • Eine Impfpflicht für alle ab 5 Jahren? Das ist ja wohl ein Scherz. Unglaublich... Haben sie mal recherchiert wie viele Kinder wegen Covid (nicht mit Covid) in den Krankenhäusern sind? Gibt es irgendeinen Beleg dafür dass Kinderimpfungen in dieser Altersgruppe die Transmission von Corona bremsen würden? Zu guter Letzt, ist Ihnen eigentlich klar dass Impfungen ein medizinischer Eingriff sind, bei denen Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden müssen?

    • @Verboten:

      "Zu guter Letzt, ist Ihnen eigentlich klar dass Impfungen ein medizinischer Eingriff sind, bei denen Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden müssen?"



      Ich kann nicht für Kathrin Zinkant sprechen. Allerdings entspricht es wissenschaftlichem Arbeiten und hierauf basierende Abwägungen von Nutzen und Risiken. So arbeitet die STIKO und spricht aufgrund dessen Empfehlungen aus oder eben auch nicht. Aktuell gibt es Impfempfehlungen, meine ich, für Menschen ab 12 Jahren. Bei Menschen ab 5 Jahren wird dieses nahegelegt, so sie oder enge Bezugspersonen Vorerkrankungen haben. Ebenso trifft die EPA eine Entscheidung bzgl. der Impfstoffzulassung ...

    • @Verboten:

      "Zu guter Letzt, ist Ihnen eigentlich klar dass Impfungen ein medizinischer Eingriff sind, bei denen Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden müssen?"



      Ist ihnen eigentlich klar, dass die Vorteile massiv überwiegen? Und ist ihnen eigentlich klar, dass wenn eine relevante Minderheit nicht dazu in der Lage ist diesen einfachen Sachverhalt verstehen zu können und dadurch Andere gefährdet es die Pflicht der Regierung ist durchzusetzen wozu Verstand und eigene Einsicht nicht ausreichen.

  • Eine allgemeine Impfpflicht ist nicht unbedingt erforderlich. Durch die mangelnde sterile Immunität stellt sich auch die Frage nach der Angemessenheit.

    Eine Impfpflicht für Risikogruppen, z.B. ab 60 bzw. mit definierten gesundheitlichen Einschränkungen, ist durchaus hinreichend, um die ITS nicht mehr so stark zu belasten.



    Übrigens, wir haben hier bereits ca. 80% 3x geimpfte Personen in der Altersgruppe Ü60.

    Die Jungen haben wenig bis kein Risiko, schwer zu erkranken, insofern kann man es ihnen freistellen, sich impfen zu lassen.

  • Mit welchem Impfstoff denn? Es gibt keinen Impfstoff, der eine sterile Immunität schafft, schon gar nicht gegen noch unbekannte Varianten. Daher ist eine Impfung reiner Selbstschutz und damit als freiwillig zu betrachten.



    Zu dem bleibt noch die Frage nach den möglichen Komplikationen und der Haftung bei diesen. Wer haftet denn, wenn ein 6-jähriger Junge durch die Impfung einen Herzfehler erleidet? Und selbst, wenn es nur bei einem von 10000 passieren sollte. Hat er dann halt Pech gehabt?



    Wahrscheinlich redet Lauterbach deshalb bereits von "freiwillig" und dass es ja gar keinen Impfzwang geben werde, sondern nur eine Pflicht zum Nachweis einer Impfung.



    Überlegt doch einfach mal, was ihr hier redet...

    • @Sage Ichnicht:

      "Mit welchem Impfstoff denn? Es gibt keinen Impfstoff, der eine sterile Immunität schafft, schon gar nicht gegen noch unbekannte Varianten. Daher ist eine Impfung reiner Selbstschutz und damit als freiwillig zu betrachten."



      Ihre Schlussfolgerung ist falsch. Zum einen ist Impfschutz je nach Variante und Impfstatus (vergangene Zeit, Immunsystem, Anzahl der Impfungen, Kombination der Impfstfoffe) unterschiedlich. Das erstreckt sich auch auf Ansteckung und Weitergabe. Zum anderen wirkt sich die Summe der Geimpften auf den Bedarf und damit auch auf die Belastung des Gesundheitssystems aus, da Impfungen das Risiko für schwere Verläufe massiv absenkt. Insofern ist eine Impfung Schutz für die eigene Person UND für die Mitmenschen. Sie sind offenbar falsch informiert. Bitte belesen Sie sich bei seriösen Quellen.



      "Zu dem bleibt noch die Frage nach den möglichen Komplikationen und der Haftung bei diesen."



      Das mag eine berechtigte Frage sein und hierzu gibt es auch Informationen[1]. Dann gibt es aber auch die Gegenfrage: wer haftet denn, wenn ein 6-jähriger Junge durch eine COVID19-Infektion einen Herzfehler erleidet? Desweiteren gibt es eine drängende Position bezüglich der Offenhaltung von Schulen. Zuweilen wird in der Debatte zusätzlich noch über Maskenpflicht geklagt. Beides führt zu einem höheren Risiko für Kinder. Impfungen können Verbreitung und Erkrankung reduzieren und so hätten Schüler*innen weniger Ängste in der Schule. Alternativ müsste mensch in künftigen Wellensituationen wohl regelmäßig Maßnahmen wie Schulschließungen und Wechselunterricht in Betracht ziehen.



      [1] www.br.de/nachrich...adenersatz,SMRpwRK

  • "Allein die Impfung schafft, was dringend nötig ist."

    Frau Zinkant, könnten sie mir das näher erklären? Eine Impfung täuscht dem Körper die Erkrankung vor, und dieser "übt" zu reagieren. Wie kann dies besser sein als die Krankheit durchzumachen?



    Sicher - das Risiko schwer zu erkranken ist höher, aber der Schutz danach ist offensichtlich auch höher.



    Und wem das Risiko zu hoch ist, der sollte sich impfen lassen!

    • @Herr Lich:

      Zu Ihrer Frage gibt es viele Informationen - z.B.:



      Wie funktioniert eine Impfung? | Gut zu wissen | BR



      www.youtube.com/watch?v=VRoyvNbkLr0



      Oder da:



      Wirkweise und potentielle Risiken der mRNA-Impfstoffe gegen COVID19.



      www.youtube.com/watch?v=0LnkoEOHSiM



      Der Schutz durch Erkrankung und Genesung ist nicht unbedingt höher oder langfristiger als durch Impfungen. Es gibt zahlreiche Berichte, wonach ungeimpfte und genesene Menschen sich erneut infiziert haben. Jede Infizierung birgt dann auch ein Risiko schwer zu erkranken insbesondere bei abweichenden Varianten. Auch der durch die Genesung aufgebaute Schutz nimmt über die Zeit hin ab. Deswegen wird Genesenen empfohlen sich nach einiger Zeit (vormals 6 Monate, nun offenbar 3 Monate) impfen zu lassen.



      "Und wem das Risiko zu hoch ist, der sollte sich impfen lassen!"



      So einfach sollte die Schlussfolgerung dann doch nicht sein, da viele schwere Erkrankungen eine größere Belastung des Gesundheitssystems zur Folge haben. Das hat sich in der Vergangenheit bereits negativ auf die Behandlung von bpsw. chronisch Kranken ausgewirkt. Siehe:



      taz.de/Corona-in-den-Kliniken/!5818729/

    • @Herr Lich:

      bei Corona scheint es eben nicht so zu sein, dass der risikoreichere Weg auch gleichzeitig der ist, der zu höherem Schutz führt.



      Die Impfung lässt das Immunsystem an dem Virusbestandteil üben, den zumindest bis jetzt alle Varianten gemeinsam haben. Bei der Infektion lernt das immunsystem eine Variante kennen.



      Es kann sein, dass Varianten kommen, bei denen der Impfstoff noch schlechter wirkt. Dann dürfte die Immunität durch eine Variante aber ebenfalls entsprechend schlecht sein.



      Der beste Weg für den Einzelnen scheint momentan: erst drei Impfungen und dann zusätzlich eine Infektion. Der zweitbeste Weg: erst zwei Impfungen, dann die Infektion und dann noch eine dritte Impfung.



      Zur Impfpflicht sage ich mit dieser Aussage allerdings noch nichts.

  • Im Bezug auf möglicherweise auftretende zukünftige Mutationen: Darf der Bundestag überhaupt eine Impfpflicht gegen etwas beschließen, was noch gar nicht existiert. Und wer garantiert denn, dass die Impfungen gegen diese Mutation überhaupt noch hilft?

  • "Und daran kann es wohl keinen Zweifel geben: Es reicht jetzt mit Corona. Maßnahmen, Masken, Einschränkungen, das haben alle satt. Die Impfpflicht hilft allen, das Richtige dagegen zu tun."

    Naja.......... würde sagen wir brauchen keine Impfpflicht sondern eine Impfnachweispflicht.

    Denn nach Impfung 1, 2 und 3, "Booster" genannt; wäre ich z.B. Restaurantbesitzer dann würde ich von meiner Kundschaft schon gern wissen wollen wer geimpft ist. Nur damit ich auf Vorkasse bestehen kann, angesichts der Tatsache das Geimpfte tot umfallen wie die Fliegen.........

    • @freedomfeelsgood:

      Das wäre auch eine Idee. :-D

  • Vorbehaltlose Zustimmung!

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Gut argumentiert!



      Aber: vorbehaltlose Ablehnung.



      Unentschieden.

      • @albert992:

        Das eigentliche Problem bei einer Impfpflicht ist doch kein ethisches, sondern ein technisches: Es gibt in diesem Land überhaupt kein nationales Impfregister.

        Niemand weiß, wer hier schon alles geimpft, und wer noch nicht.

        Damit ist eine allgemeine Impfpflicht überhaupt nicht implementierbar. Die Krankenhaus-IT ist stellenweise auf dem Stand von vor dreißig Jahren, es gibt keine Schnittstellen zu den Systemen anderer Bereiche, Zulieferer und Behörden. Die Verantwortlichen sitzen auf vollgelaufenen Access-DBs, und wollen nur noch die Zeit bis zur Rente rumkriegen. Teilweise wird noch mit der Hand dokumentiert, auf Papier, obwohl es dafür einen ganzen Markt voller funktionierender automatisierter Lösungen gibt.

        Wenn ein ambulander Pflegedienst in einer (unvalidierten!) Excel-Tabelle dokumentiert, mag das erschreckend erscheinen -- bis man dann feststellt, dass das im Vergleich zur Behörden-"IT" noch äußerst fortschrittlich ist.

        Da werden Tabellen ausgedruckt, per Fax verschickt, und am anderen Ende wieder eingetippt. In Westeuropa, im Jahr 2022!

        Kurzum: Wir brauchen uns über die ethischen Implikationen einer Impfpflicht doch gar nicht zu unterhalten, solange wir zu ihrer technischen Umsetzung nicht einmal ansatzweise in der Lage sind.

      • @albert992:

        Ich bin für Albert! 2:1!

      • RS
        Ria Sauter
        @albert992:

        Bin auf Ihrer Seite.

  • "Nun ist das aber leider alles Quatsch und hilft nicht weiter. Denn Omikron ist kein neues Virus und es gibt keine echte Alternative dazu, die Bevölkerung umfassend zu schützen." Mittels Impfpflicht?

    Ähnlich substanzlos argumentieren auch die Impfgegner. Dämlicher sind nur noch die Corona-Leugner.

    • @TazTiz:

      Das Argument eines bessern Schutzes der Bevölkerung vor schweren Verläufen durch eine Impfplicht ist für sie substanzlos? Aua.

      • @Andreas J:

        Vielleicht plädiert TAZTIZ auch erstmal für unbefristete Maßnahmen wie Maskenpflicht in Innenräumen samt Luftaustausch bei längeren Aufenthalten, ein Abstandsgebot von 2 m, für Kontaktbeschränkungen und Reisebeschränkungen ... Doch, Moment! Hat es das nicht die ganze Zeit bereits gegeben? Und dennoch sind 116.000 Menschen gestorben und viele Ungeimpfte und Menschen mit veraltetem Impfschutz mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen, mh ... ;-/

      • @Andreas J:

        Die Verringerung des individuellen Risikos eines schweren Verlaufs sollte in der persönlichen Abwägung der meisten Menschen für die Impfung sprechen. Es ist jedoch kein brauchbares Argument für eine allgemeine Impfpflicht. Wäre es das, müssten Menschen auch zu anderen Dingen gezwungen werden, die gut für sie sind (andere Impfungen, kein Rauchen und Alkohol, gesunde Ernährung, ausreichend Sport), die einen deutlich größeren Effekt für die Gesundheit der Bevölkerung hätten.

        Ein möglicherweise valides Argument für die Impfpflicht wäre ein Vermeiden der Überlastung des Gesundheitssystems. Eine Impfpflicht nur für Ältere wäre dafür wohl aber auch ausreichend. Dieses und einige andere der existieren Argumente gegen eine Impfpflicht erwähnt der Artikel zwar, wischt sie aber mit einem "Nun ist das aber leider alles Quatsch..." und ohne tatsächliches Argument in der Sache beiseite. Insofern kann ich tazit mit zustimmen.

        • @Trollator:

          Ein wichtiges Argument für Impfungen ist der Schutz jener, die sich nicht impfen lassen können (aufgrund bspw. Allergie, Immunsystemproblemen) und jener, denen auch die Impfung keinen sehr guten Impfschutz aufgrund Immunsuppression verschaffen kann. Und jene befinden nicht nur in der Gruppe der Älteren ...

  • 4G
    49272 (Profil gelöscht)

    Impfstoffe in den reichen Ländern verkaufen und auf den nächsten Mutanten aus den armen Ländern warten. Dann noch mehr Impfstoffe in den reichen Ländern verkaufen. Kennen Sie das Lied "ein Loch ist im Eimer"???

    • @49272 (Profil gelöscht):

      Was schlagen Sie vor? (ernst gemeint)



      Ohne Impfpflicht hat der Eimer mit etwas Pech ggf. gar keinen Boden mehr.

  • Nicht die Impfung ist zwingend, sondern nur deren Nachweis!

    Zitat Minister Lauterbach: „Einen Impfzwang werde es nicht geben. Die Regierung arbeite einzig und allein an einer Pflicht zum Nachweis einer Impfung.“



    (heute im Interview in der Rheinischen Post)

    Eine subtile semantische Pirouette: Warum es einen zwingenden Nachweis für eine Impfung geben soll, die nicht zwingend ist, ist wohl ein weiteres großes Rätsel aus dem an Ungereimtheiten und logischen Inkohärenzen reichen und in der modernen Verwaltungsgeschichte wohl unübertroffenen administrativen Nötigungsarsenal der Anti-Corona-Politik.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Es geht darum den Leuten zu erklären, dass niemand an den Haaren zum Impfzentrum geschleift und dort mit Gewalt eine Spritze verpasst bekommt. Wer die Konsequenzen in Kauf nimmt, darf ungeimpft bleiben.