Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Es gibt Neuigkeiten. Die Berliner Polizei ermittelt gegen Mahmud Abbas wegen des Anfangverdachts der Volksverhetzung.
www.tagesschau.de/...zei-abbas-101.html
Nix "ungeschickt".
Als jemand, der die Geiselnahme und den Tod von israelischen Sportlern bei der Olympiade in München mit zu verantworten hat, sollte Abbas überhaupt keine Bühne in Deutschland bekommen. Aber soweit ist es schon: wir lassen Terroristen öffentlich ihre Hassagenda referieren ... und schauen zu.
Solche Knalltüten wie Abbas werden es in DE nie schaffen Verständnis für die Vertreibung und Verdrängung von Palästinensern aufzuauen.
Es braucht es eine andere Art von Öffentlichkeit um auf den rechten aggressiven Nationalismus der Siedlerfraktion in Israel aufmerksam zu machen.
Den Holocaust muss und darf man dafür nicht bemühen.
Um Ehrlich zu sein, ich kann diese Debatte überhaupt nicht nachvollziehen. Ja sicher war das was Abbas gesagt hat nicht akzeptabel. Aber eine Diskussion ob es reicht erst nach Minuten oder Stunden eine Atwort zu geben oder ob der Kanzler sofort hätte eine Antwort geben sollen, ist völlig daneben.
Es gibt so viele Politiker die alle Regeln der Diplomatie missachten und herumpöpeln was das Zeug hält. Aber da hört man nichts davon. In Polen, Ungang und der Türkei vergeht kaum ein Monat ohne derben Wortvergleiche, aber anscheinend hat man sich daran gewöhnt.
Wenn die AfD mal wieder gegen Homosexuelle oder Aylanten und Ausländer hetzt ist das offenbar völlig in Ordnung. Wenn Menschen im Mittelmeer jämmerlich ertrinken, tja, haben hatl Pech gehabt aber kaum spricht jemand von Holocoaust gibt es eine Diskussion die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich finde das unehrlich und verlogen.
@aLuckyGuy Was haben die von Ihnen genannten Punkte (u.a. AfD hetzt gegen..., ertrinkende Flüchtlinge, etc.) damit zu tun, dass Abbas Israel bezichtigt, einen industriell durchgeführten Massenmord von mehreren Millionen von Menschen zu planen oder durchgeführt zu haben? Und dass der Bundeskanzler der BRD nicht ad hoc darauf geantwortet hat, ist und bleibt eine Schande.
@Elena Levi Na Frau Levi - dass müssen Sie doch schon zugeben...
...die einen bekommen ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung durch die Staatsanwaltschaft Berlin, die anderen die "kreativen und pragmatischen Lösungen" (Aussenministerin Baerbock) nämlich Panzer und Haubitzen. Während beide geschmacklose, falsche Holocaust-Analogien bemühen.
Als Kämpferin gegen den Antisemitismus sollte man in höchstem Masse alarmiert sein. Denn hier scheint die Gefahr nicht eigentlich von Mahmud Abbas, oder Wolodymyr Selenskyj auszugehen, sondern von jenen, die aus der Funktionalisierung wiederum eine Funktionalisierung auf noch höherer Funktionalisierungs-Stufe machen.
Funktionalisierung der Shoah hat viele Gesichter. Die scheint mir in ihrem wesentlichen Kern nicht durch zwei politische Führungspersonen erfüllt zu sein, die sich jeweils einem Krieg gegenübersehen. Sondern in der Zuteilung durch das (weltpolitische) Umfeld, wer daraufhin als Antisemit gemarkt wird.
Wie gesagt: Das Übel Antisemitismus hat viele Gesichter. Manchmal zeigt es sich nicht auf den ersten Blick.
@Elena Levi Einen?
Fünfzig!
:-)
@aLuckyGuy "Wenn die AfD mal wieder gegen Homosexuelle oder Aylanten und Ausländer hetzt ist das offenbar völlig in Ordnung"
Auch mal ganz ehrlich. Man muss muss schon erhöhte Schwierigkeiten beim Sehen und Hören haben, um die Kritik an hetzenden Äußerungen der AfD nicht mitzubekommen. Gerade hier in der taz.
"Aber da hört man nichts davon. In Polen, Ungang und der Türkei vergeht kaum ein Monat ohne derben Wortvergleiche, aber anscheinend hat man sich daran gewöhnt."
Auch da gibts genügend öffentliche Kritik, die man gar nicht übersehen kann, wenn mans denn nicht übersehen möchte.
Und nur weil Rechtskonservative und autokratische Knallköppe in anderen Ländern Unhaltbares Zeug vom Stapel lassen, isses okay, jemanden in Deutschland auf einer staatlichen Pressekonferenz den Holocaust unwidersprochen relativieren zu lassen? Dazu noch 50 Jahre nach dem antismitischen Attentat durch palästinensische von München?
Das sind durch die Bank zusammenhangslose Whataboutismen, aus der ganz billigen Ramschkiste. Und dort kramt man in der Regel nur, wenn man sonst nichts findet, was man argumentativ vorlegen könnte.
@aLuckyGuy Ja das ist halt so, geht es in Wahrheit nicht darum Antisemitismus zu bekämpfen.
Sondern anhand tatsächlicher oder vermeintlicher Fehlleistungen anderer, den eigenen Kampf gegen Antisemitismus als Selbstbild ohne praktische Folgen zu demonstrieren.
Völlig klar, dass ein korrupter 90jähriger “Palästinenserpräsident” - der es zudem mit Demokratie und Menschenrechten im eigenen Laden nicht sonderlich ernst nimmt - ein Teil des Problems ist und nicht gerade die Lösung der Probleme zwischen Israelis und Palästinensern.
Sein Fauxpas auf der PK mit dem Bundeskanzler treibt zudem Wasser auf die Mühlen derjenigen, die auf israelischer und pro-israelischer Seite das Fenster für einen gerechten Ausgleich weiter verschlossen sehen wollen bzw. der einseitigen Durchsetzung israelischer Interessen das Wort reden. Sie können sich einmal mehr bestätigt fühlen und zudem genüsslich die Antisemitismus-Karte spielen, weil Abbas ihnen mit seinen plumpen holocaust-relativierenden Aussagen noch die Steilvorlage geliefert hat. Was an dem Antisemitismus-Vorwurf tatsächlich dran ist, spielt in einer überhitzten Debatte dann sowieso keine Rolle mehr.
Was aber die Rolle des Kanzlers und seines Pressesprechers betrifft, dazu hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung jetzt ja alles Notwendige gesagt … keep calm and carry on.
In Palästina ist man hin und weg von dem, was Abbas in Berlin gesagt hat:
"Der Herausgeber der Nachrichtenseite Amad erklärte in blumigen Worten, jeder »Patriot muss ohne zu zögern, ohne Bedingungen zu stellen und ohne nachzudenken in die Schlacht ziehen, um die Worte von Präsident Abbas zu verteidigen«. Abbas’ Aussagen, so hieß es auf Amad weiter, »repräsentieren das, was jeder Palästinenser innerhalb und außerhalb des Heimatlandes glaubt«, weswegen diesbezüglich auch keine »Neutralität akzeptiert« werden könne: »Jedes Schweigen zum Krieg des faschistischen Gebildes [Israel] gegen den Inhalt von Präsident Abbas’ Worten ist eine Parteinahme [für Israel] in diesem Krieg. Es gibt keinen Trost für die Feiglinge und die Zauderer."
@Jim Hawkins Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass die antisemitischen Ausfälle nicht die Ungeschicklichkeit eines alten Mannes, sondern Konsens in großen Teilen der palästinensischen Öffentlichkeit sind, dann dürfte er hiermit als erbracht gelten.
Deutschland und die EU sollten sich gut überlegen, ob sie eine weitere Förderung der Autonomiebehörde nicht endlich von eindeutigen und vor allem nachhaltigen, über taktische Lippenbekenntnisse hinausgehenden Bekenntnissen gegen jeglichen Antisemitismus abhängig machen. Im Schulbuchstreit hat man die Forderungen der EU in der Autonomiebehörde ja einfach ausgesessen.
@Per Nachname Schön das im Milieu der vor allem auf Selbstdarstellung als Kämpferin und Kämpfer gegen den Antisemitismus bedachten, die messerscharfe Analyse der palästininsischen Gesellschaft und ihrer wirklichen Wirklichkeit folgt.
Ich weiss ja auch was der Deutsche denkt und ist. Habe ich NZZ, FAZ, BILD, die Rede eines Funktionärs der AfD, der CSU oder der "Welt" gelesen.
Völlig abwegig selbstverständlich der Gedanke, Herrn Mahmud Abbas seine Fehlleistung so zu vermitteln: Der Holocaust, die Shoah kann niemals gleich eines Massakers von irgendjemand, irgendwann, irgendwo sein.
Das Verbrechen eines Massakers braucht auch nicht den Masstab und Vergleich mit einem anderen Verbrechen. Schon gar nicht in dem Aussmass, der Ungeheuerlichkeit und Singularität, die der deutsche Massenmord auf der Basis von Tausend Jahren europäischen Antisemitismus darstellt.
Es würde ja bedeuten, das die Nazis die Messlatte setzten, unterhalb derer Massenmord und Verbrechen als weniger schlimm und lässlich gilt. Einen späten Sieg der Nazis also.
Selbstverständlich stehen Tötungen, Entrechtungen, Landnahme - und auch Massaker wie zum Beispiel in palästinensischen Lagern ganz für sich und sind für sich zu beurteilen. Was sollte da der Wettbewerb mit den Weltmeistern im industriellen Massenmord zur Klärung beitragen?
@Thomas Tirt Danke für die vollkommen zutreffende Einordnung.
Es geht in diesem Meinungsstreit doch vor allem darum, der palaestinensischen Autonomieverwaltung die EU-Unterstützung zu entziehen, um einer rechten siedlernationalistischen Politik Israels - das Wort Zionismus möchte ich für diese rigide Siedlungspolitik nicht in den Mund nehmen - den Weg zu bahnen … freilich hat Abbas mit seiner jüngsten Tirade der palaestinensischen Sache einen Bärendienst erwiesen, ein gefundenes Fressen für selbsternannte “Israelfreunde” also.
@Thomas Tirt Daumen hoch.
Auch wenn der Vergleich mit dem Abschlachten der jüdischen Bevölkerung völlig daneben ist: Abbas wird nur als Marionette behandelt, er bekommt Almosen für seine Bevölkerung, damit der jüdische Anspruch auf die Palistinensergebiete nicht in Frage gestellt wird. Mein Vergleich ist inzwischen anders: Die Klimakatatrophe hat noch schwerwiegendere Folgen in Bezug auf das Überleben aller Kreaturen und das wird verdrängt und so nicht thematisiert. Ist das auch ein Holocoast-Vergleich und wer ist letztlich dafür verantwortlich? Wir, die wir das nicht sehen wollen ?
Das Problem ist eigentlich weniger, dass seine Äußerungen "ungeschickt" sind bzw "in Deutschland nicht gut ankommen", sondern schlicht, dass sie sie haarsträubender und gefährlicher Blödsinn sind.
"Und er hält die PalästinenserInnen im Westjordanland mit strenger Hand in Schach"
Das ist aber jetzt nicht ernst gemeint, oder? Die allermeisten Gewaltakte auf israelische Zivilisten finden in der Westbank (Judea and Samaria) statt: Kleiner Auszug:
May 2022
208 terror attacks took place in May. Of these, 171 originated in Judea and Samaria and 37 in Jerusalem and the Green Line area. No terrorist attacks originated in the Gaza Strip.
Four people were killed in the May attacks; an additional six were injured:
Three people were killed and two others wounded in a stabbing abd assault in Elad (5 May).
A member of the security forces was killed in a shooting in Burqin (13 May).
A member if the security forces was injured in a stabbing attack at the Damascus Gate (8 May).
Three people were wounded (two moderately, another sustained minor injuries) from stone-throwing near Huwara (24 May).
April 2022
Two hundred and sixty-eight terror attacks took place in April. Of these, 217 originated in Judea and Samaria, 42 in Jerusalem and the Green Line area and 9 in the Gaza Strip.
7 April: Three civilians were killed and six injured in a shooting attack in Tel Aviv.
29 April: A civilian was killed in a shooting attack in Ariel.
10 April: A member of the security forces was injured in a stabbing attack at the Tomb of the Patriarchs.
11 April: Two civilians were injured in a shooting attack at Joseph's Tomb.
12 April: A member of the security forces was injured in a stabbing attack in Ashkelon.
15 April: A civilian was injured in a stabbing attack in Haifa.
The attacks in April included 187 firebomb attacks, 35 pipe bomb attacks, 17 attacks using small firearms, 11 arson attacks and 2 assaults.
@Meister Petz Zählt die Webseite auch die Opfer israelischer Angriffe auf Palästinenser?
@Meister Petz Jeder, der es wissen möchte, weiß, wer Mahmud Abbas ist:
Heiss, da läuft die Empörungsmaschine ja wieder auf Hochtouren. Wenn wir wieder diskutieren, ob Herr Scholz jetzt mindestens eine Braue hätte heben sollen oder ein Fäustchen ballen, schauen wir schon nicht auf die unselige Finanz- und WIrtschaftspolitik, die (hoffentlich nur noch 3 Jahre) gegen die meisten von uns geführt wird.
Herr Abbas ist halt nicht Herr Selinski, der darf Holocaustvergleiche offenbar anstellen. Gegen das Land, das Siedlungen in besetzten Gebieten baut, darf man in Deutschland sowieso nichts sagen. Daher die Empörung.
@Kappert Joachim Abbas hat keinen "Vergleich" angestellt, sondern die israelische Palästinenserpolitik mit dem Holocaust gleichgestellt. Dass die israelische Palästinenserpolitik eine Reaktion auf die von PLO, Hamas, Hisbolla, isl. Dschihad, etc. durchgeführten Terroranschläge (in und außerhalb Israels, an Juden und Israelis, u.a. auch in München 1972 und 1994 in Buenos Aires ) sowie auf die seit Bestehen Israels gegen Israel geführten Kriege ist, sei hier nur am Rande bemerkt.
@Kappert Joachim Die Äußerungen waren nicht "ungeschickt" und "kontraproduktiv", sondern schlicht unwahr, völlig aus der Luft gegriffen (50 als Antwort auf die Frage nach dem 50 Jahre zurück liegenden Olympia-Attentat...) und geschmacklos.
Sehr apart auch: "Hätte er doch wissen müssen, dass eine solche Gleichsetzung in Deutschland nicht gut ankommt"
Ach... geht es hier um eine spezielle Deutsche Überempfindlichkeit?
@Kappert Joachim Nichts ist doch so pittoresk wie die laut rausgebrüllte oder in Foren öffentlich niedergeschriebene Ansicht, dass man dies und das ja nicht sagen dürfe...
@Puck Sagen darf man das sicher, findet sich aber dann ganz schnell in der antisemitischen Ecke.
Ratlos werden die "in die Eckesteller" dann aber, wenn die Kritik von Israelis selbst kommt. Dann ist man halt Verräter oder in der harmlosen Variante dumm.
@Andy Krisst Naja, in dieser Ecke ist man*frau dann halt eben zurecht…
Und ich war noch nie ratlos wenn Israelis antisemitischen Blödsinn verzapfen, denn ja, das kommt leider auch vor…
@Saile Gut, dann stellen Sie mich in die antisemitische Ecke. Wenn SIE das meinen, damit kann ich leben.
Schlimmer ist es, wenn Sie, wie in Ihrem Kommentar, Israelis auch in die antisemitische Ecke stellen. Denn Sie, lieber Forist oder liebe Foristin, scheinen die Deutungshoheit gepachtet (zu haben).
@Kappert Joachim Ich gab Ihnen recht, aber eine nicht nachvollziehbare Zensur ließ es nicht zu. Tatsächlich hängt alles davon ab, WER etwas tut, Sie wissen schon : Werte-orientierte Politik. ;-}
@Kappert Joachim Ihr Kommentar ist leider wie so viele in dieser Sache schlicht unsachlich. Man kann sehr wohl das Land, das sie meinen, Israel, kritisieren. Auch wenn Verschwörungstheoretiker oder BDS-Vertreter mit penetranter Regelmäßigkeit diese Behauptung aufstellen. Die Relativierung des Holocaust ist aber letztlich keine sachliche Kritik am Staat Israel, sondern nur der klägliche Versuch dem existierenden Leiden der Palästinenser die gleiche historische Bedeutung zu geben, wie dem von Nazi-Deutschland an den Juden begangenen, mathematisch geplanten und industriell durchgeführten Genozid. Dieser Vergleich ist jedoch absolut falsch und nicht zu rechtfertigen. Daher Empörung sich die meisten Menschen.
@21659 (Profil gelöscht) Sicher ist rein numerisch und auch was die Art und Weise der Vernichtung der Juden durch die Nazis angeht ein gravierender Unterschied zu Naqba und gegenwärtiger Besatzung. Am Ende ist aber jeder Tod einzigartig, denn jeder Mensch lebt und stirbt nur einmal. Wenn Sie mal einen Blick auf die Kolonisierung Amerika werfen, wenn Sie an die vielen Massaker an den Indigenen denken, Enteignungen oder jüngst erst zu medialer Aufmerksamkeit gelangt: in Kanada u den USA wurden bis in die jüngste Vergangenheit Kinder von Indigenen von ihren Eltern getrennt u in gesonderte Heime gesteckt um sie unserer "Zivilisation" zu assimilieren, in Wirklichkeit wurden Sie dort aber wahrscheinlich zu zehntausenden missbraucht u ermordet. Hässlich, abstoßend, "inakzeptabel", heute wo der Drops längst gelutscht ist, versucht man durch politisch korrekte Ansprache der Indigenen zu kompensieren, aber die Kolonisierung, der beinahe vollständige Raub des Landes, die Herrschaft über das Land und die gesellschaftliche Marginalisierung u Verarmung der Indigenen lässt sich dadurch nicht wieder rückgängig machen. Letztlich ist dieser Genozid über einen langen Zeitraum gestreckt wohl auch nicht mit dem Holocaust vergleichbar oder der Genozid im Kongo (oder doch?), aber eine Marginalie ist er deshalb doch nicht. Letztlich ist aber genau all das der Preis den jegliche Kolonisierung zwangsläufig mit sich bringt. Genozid, schleichend oder auf einen Schlag und oder Vertreibung, Verdrängung.Anders ist die Erringung der Herrschaft und auch der ökonomischen u demographischen Dominanz nicht zu erreichen, Sie ist nur durch Gewalt und permanenten Rechtsbruch zu erreichen. Das ist in allen Kolonialisierungsversuchen so gewesen u so ist es auch in der Westbank. Und die Israelis sind sich dessen sehr bewusst, betrachtet man nur die systematische, methodisch ausgefeilte Herangehensweise bei der Etablierung ihrer Siedlungen. Wer davor die Augen verschließt ist entweder ideologisch verblendet oder tut es vorsätzlich.
@ingrid werner Was wollen Sie damit sagen? Der Holocaust war nicht einzigartig? Das meinen Sie ernst? Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Verbrechen. Wenn man ihrer Logik folgt wäre letztlich ein Bandenkrieg in LA auf der gleichen Stufe wie der industrielle Massenmord an den europäischen Juden. Denken Sie das mal zu Ende. Sie relativieren den Holocaust, das ist schäbig. Kritik an Israel ist angebracht, bspw. wegen der Siedlungen. Was aber wäre, wenn die islamischen Staaten Israels Existenzrecht endlich anerkennen würden. Könnte Israel dann nach einer Zeit des Übergangs noch die Westbank besetzt halten? Sowohl in Israel als auch international würde der Druck steigen und in Israel könnten sich moderatere Kräfte durchsetzen. Das ist natürlich spekulativ aber dennoch erfolgsversprechender für die Palästinenser als diejenigen Situation. Ich glaube allerdings, dass sich Hamas, der Iran, die arabische Straße von ihrem Sauerstoff, dem Hass auf Juden und Israel, nicht verabschieden werden. Dazu gibt es dennoch die Unterstützung aus Europa bspw. die BDS-Bewegung. Israel wird da nicht nachgeben es wird sich also kaum etwas ändern. Wer ist hier also ideologisch verblendet?
Und jetzt der Antisemitismus Beauftragte ?
Ich glaube Herr Klein sollte besser nichts sagen.
Herr Scholz war gefordert und ist es noch und nicht die zweite Garde.
@Max Sterckxc Wenn Sie damit sagen wollen, dass der - zugegeben peinliche - Vorfall nichts, aber auch gar nichts mit Antisemitismus zu tun hat, haben Sie sicherlich recht.
Dass jetzt aber alle, die noch jede israelkritische Äusserung - und dazu womöglich noch alle in dem Konflikt “neutralen” Positionen - als Antisemitismus denunzieren, sich gleich wieder in Stellung bringen, machte die Intervention des Antisemitismusbeauftragten wohl notwendig.
Herrn Kleins klares Eintreten für das Existenzrecht Israels, ohne einer Ideologisierung der Antisemitismusdebatte das Wort zu reden, schätze ich sehr … daran könnten sich einige “Israelfreunde” hierzulande und in den USA ein Beispiel nehmen.
Was wir Scholz zugute halten müssen: Lt. Regierungssprecher unterlag er bei seiner fehlenden Antwort der "Choreographie einer Pressekonferenz". Mit anderen Worten: Nur die Form zählt, der Inhalt ist Nebensache.
Interessant wie jetzt hier wieder das hörensagen losgeht. Abbas sei involviert gewesen, er hat es finanziert etc. Komisch bei den Israel wissen wir das der Staat die Siedlungen finanziert, die Siedlungen etabliert, unterstützt und als isr. Kernland legitimiert. Da kräht kein Hahn danach.
Wer Fakten hat, soll sie bringen. Wenn das nicht einmal Israel macht, sollte man eventuell mal nachdenken warum..
-----
Ich finde die Äußerungen von abbas völlig absurd und realitätsfern. JA, die Palästinenser werden in einem Apartheids-System gefangen gehalten, internationale Koventionen werden nicht auf sie angewandt. Tagtäglich kommt es zu Inhaftierungen, gepaart mit einer Inhaftierung ohne Anklage und ohne festgelegter Zeit, ohne seine Familien sehen zu können etc. Israel nimmt Überflüge, Tiefflüge und Angriffe auf Fischer vor.
Das aber Herr Abbas hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Holocaust zu tun. Sie haben der paläst. Sache geschadet wie zuletzt kein anderer.
Leider haben Sie damit die ohnehin schon nicht vorhandene Unterstützung des Westens noch einmal torpediert.
@Daniel Drogan Eine Anmerkung: Es trifft leider zu dass auch Israel gegen das Völkerrecht verstößt. Dies ist auch zu kritisieren, genau so wie man dem Konflikt auf den Grund gehen muss. Der Begriff Apartheid ist jedoch genau wie die Verwendung des Begriffs Holocaust sachlich vollkommen falsch. Apartheid steht speziell für die so bezeichnete politische Doktrin der Rassentrennung im Südafrika unter der Herrschaft der Buren. Rassistische Motive sind kein Beweggrund für die Politik Israels.
@21659 (Profil gelöscht) Sie wissen aber schon das in/um Israel quasi 3 verschiedene Gesetze gelten, oder? Und selbst in Israel wird zwischen Juden und Nicht-Juden unterschieden, gibt es entsprechende für das Militär etc. Außerhalb Israel's gilt ein spezielles Militärrecht für die Siedler und ein anderes für die Palästinenser. Somit haben wir sehr wohl eine Art "Herkunftsbezogene Trennung" und Gesetzesgrundlage. Es muss nicht alles wie in Südafrika sein um als Apartheid gelten zu müssen. Es reicht aus ähnliche Muster zu haben. Z.B. bei Wahlen, das immer wieder es versucht wird von den rechten Extremisten islamische Parteien von der Wahl auszuschließen, das paläst. Israelis ohne geklärten Aufenthalt (z.B. in/um Jerusalem) von den Wahlen ausgeschlossen sind. etc. etc.
Wir haben ebenso die "bevorzugte" Zuordnung von Wohnflächen für jüd. Israelis. etc. etc. Man muss schon sehr blind und naiv sein, da keine solche Gesetze und Co. zu finden. Aber hey, in anderen Ländern wäre das schlimm, im Falle Israelis schaffen wir es zumindest ganz manchmal den Zeigefinger zu erheben, wenn zuviel Infos dazu in den Medien kommen.
@21659 (Profil gelöscht) Nein, aber man darf nicht unterschlagen, dass die extreme Rechte in Israel (und Teile von Likud) hinter der Forderung einer formalen Ungleichheit vor dem Gesetz - einer "Apartheid" eben - stehen.
@Ajuga Apartheid ist ein Wort aus dem Afrikaans und ist speziell auf Südafrika bezogen gewesen. Man sollte hier also ein anderes Wort benutzen bspw. formale Ungleichheit vor dem Gesetz. Und Sie sagen es ja selber, die extreme Rechte in Israel. In der
Republik Südafrika war das Gesetz und lange Haltung der politischen Mehrheit, also der Nationalen Partei. Ich halte es für elementar wichtig, richtig zu beschreiben, um Relativierungen zu vermeiden. Dies passiert bei diesem Konflikt leider zu häufig und führt sicher nicht zur Lösung.
@Daniel Drogan Die nicht vorhandene Unterstützung des Westens?
@Per Nachname Ja weil ich explizit von der "paläst. Sache" sprach, und damit zumeist die Etablierung eines paläst. Staates damit verbunden ist.
Und genau DA macht die EU nämlich jar nischt.
Ja die EU zahlt Finanzhilfen nach Ramallah, welche teils sogar in Fatah-nahe Behörden nach Gaza verschifft werden (weil Behörden der Regierung (Hamas) darf ja kein Geld bekommen), aber das macht sie auch nicht zum Selbstzweck. Würde sie Abbas nicht stützen wäre auch in Ramallah schneller als man schauen kann die Hamas in der Regierung. Ncoh kann sich ja Abbas dagegen wehren indem er einfach keine Wahlen zuletzt, mit Unterstützung der EU und Israel, aber ob man das als "Unterstützung für die paläst. Sache" betrachten kann. Naja....NEIN!
Was soll diese Verharmlosung der Holocaustleugnung durch den Hinweis auf Abbas‘ Alter und eine mögliche Demenz? Jeder, der Abbas‘ Geschichte kennt, weiß, dass dies kein „Ausrutscher“ eines alten Mannes war, sondern dass Abbas sich seit Jahrzehnten durch unsägliche antisemitische Äußerungen hervorgetan hat. Und warum Abbas’ Wut verständlich sein soll, wenn er nach dem Attentat in München gefragt wird, für das er, wie Abu Daoud mehrfach aussagte, die Verantwortung trägt, bleibt uns die Autorin auch schuldig. Weil es heute noch schlimmere als ihn gibt?
Die Holocaustleugnung oder -relativierung als „ungeschickt“ zu verharmlosen, setzt dem ganzen schließlich die Krone auf.
Ein schwacher und vor allem ärgerlicher Kommentar.
@Per Nachname Nun, die Holocaust-Relativierung findet hierzulande doch in erster Linie immer noch durch diejenigen statt, die von rechter Seite aus - bis in konservative CDU-Kreise hinein (siehe HGM und dessen antisemitische Codes) - zu einem inflationären Gebrauch des Antisemitismusvorwurfs neigen, sich als wahre “Freunde“ Isrsels in Szene setzen (siehe „AG Juden in der AfD“ (!)) und zugleich außenpolitisch alles daran setzen, dass in Nahost der Karren an die Wand gefahren wird.
In den USA finden jene „Israelfreunde“ potente Bündnispartner in rechten und christlich-fundamentalistischen Kreisen, die Israels Siedlungspolitik vorbehaltlos unterstützen und Trump zum Durchbruch verholfen haben … diese Kreise sind ausschließlich an Armageddon interessiert, nicht aber am Wohl des jüdischen Volkes und auch nicht an einem gerechten und friedlichen Ausgleich zwischen Israel und Palästina.
@Per Nachname Bravo!
Natürlich ist Abbas aufgeladen. Sie Siedlungspolitik der Israelis ist nicht akzeptabel.
Der Holocaust-Vergleich ist natürllich schlichtweg nur dumm.
Letztlich will er doch Geld aus Deutshland. Hat sich hoffentlich erledigt.
Soweit ich mich erinnern kann wurde die Hamaz von der Bevölkerung gewählt und zwar weil sie radikaler war als die Konkurrenz. Gewalt führt zu Gegengewalt und das geht so seit grob 100 Jahren. Kann nicht beurteilen ob das ein innenpolitischer Schachzug war.
@Algernoon Ursprünglich wurde die Hamas gewählt weil sie nicht als korrupt galt im Gegensatz zur PA in der Westbank.
Die Holocaust-Provokation war ungeschickt und vermutlich kontraproduktiv für die palästinensische Sache.
Jaja, ungeschickt und kontraproduktiv. Merken Sie's noch?
Es ist noch nicht lange her, da verglich der ukrainische Präsident den Angriff auf die Ukraine mit dem Holocaust.
Die Empörung blieb zu diesem Zeitpunkt aus.
Beides ist natürlich unzutreffend, ich wunderte mich aber schon damals, dass Herr Selensky offenbar Narrenfreiheit genießt.
@Philippo1000 Es ist alles eine Frage der Perspektive. Aus palästinensische Sicht - und eben diese macht sich die Ressortleiterin beim ressortleiten zu eigen - ist das Gesagte ungeschickt. Aus israelischer Sicht ist es schlicht eine weitere unglaubliche Entgleisung des Herren. Aus deutscher Sicht ist es ein peinliches Image-Desaster.
@Philippo1000 Bittewie??
"Die Empörung blieb zu diesem Zeitpunkt aus."
Medien jedweder Art haben Sie zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht konsumiert. Die Äußerungen Selenskis, die im übrigen - und das ist durchaus wichtig - vor dem israelischen Parlament und eben nicht in Deutschland getan wurden haben einigen Widerspruch ausgelöst:
www.fr.de/politik/...s-zr-91425400.html
taz.de/Selenskis-R...arlament/!5840194/
www.n-tv.de/politi...ticle23210404.html
"Narrenfreiheit" ist totaler Quatsch!
@Henriette Bimmelbahn Widerspruch ja, aber der ukrainische Botschafter wurde nicht einbestellt, die Empörung blieb auch sehr im Rahmen, und auch über Kürzung der Unterstützung wurde nicht gesprochen. Es ist halt schon ein Unterschied ob ein paar Leute ein bisschen Grummeln oder ob die Bundesregierung mit in ein allgemeines Empörungsgeschrei einstimmt. Den Ukrainern hat man es nachgesehen und sieht ihnen noch eine ganze Menge mehr nach, weil man ja auch die ukrainische Perspektive u Situation im Kontext der russischen Aggression u Besatzung betrachten muss u möchte. Für die Palästinenser mangelt es dagegen an substantieller politischer Unterstützung, jedenfalls vom offiziellen Deutschland, von ein paar abstrakten Verständniserklärungen abgesehen, immer mit dicken Relativierungen versehen, doch erheblich. Wie auch wieder auf dieser letzten PK auf der unser Kanzler wieder scholzt (Steinmeier und Maas konnten das ebenso gut), ohne weitere Erklärungen, dass man einen paläst.Staat jetzt nicht unterstützt, plus ewiger Wiederholung seines Lieblingswortes "Kontinuität". Deutschlands Politik basiert auf Kontinuität, es war schon immer für die Zweistaatenlösung und fand die Siedlungen schon immer nicht so gut. Im Moment wollen wir, wie immer im Zeichen der Kontinuität, nichts an unserer Politik ändern. – So wird sich eben auch nie was ändern, bis es plötzlich richtig schlimm wird. Im Umgang mit Russland lief es all die Jahre auch nicht anders, diese ruhige Kugel hat letztlich, wie wir nun wissen, mit geholfen dass es jetzt so dramatisch geworden ist.
@ingrid werner Jetzt erkläre ich es speziell für Sie halt noch einmal: Präsident Selenski hat seine Rede an das israelische Parlament gerichtet, das zahlt keine Unterstützung an die Ukraine, die es hätte kürzen können. Mahmud Abbas hat, um von der Frage nach seiner möglichen Beteiligung am Münchener Attentat vorzubeugen in *Deutschland*, also dem Land, von dem der Holocust ausging, die geschichtlichen Fakten derart plump und bösartig verdreht, dass er seine Gast- und Geldgeber in Bedrängnis gebracht hat. Das ist ein Unterschied.
Jeder halbwegs Vernünftige muss den absurden Holocaust - Vergleich von Abbas als absolut daneben empfinden. Das sollte Konsens sein.
In einem anderen Artikel der taz von heute hieß es deshalb zu recht;
"Wenn es eine gemeinsame grundsätzliche Überzeugung der politisch Verantwortlichen in diesem Land gibt, dann ist es die Einsicht, dass der Massenmord an Millionen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten eben kein Ereignis war, dass sich mit anderen vergleichen ließe oder gar in eine Reihe gestellt werden könnte."
Zitat Ende.
Vor ein paar Wochen zog der ukrainische Präsident in seiner Rede vor der Knesset ebenfalls einen Holocaust - Vergleich.
www.zdf.de/nachric...-russland-100.html
www.fr.de/politik/...s-zr-91425400.html
www.faz.net/aktuel...iche-17894450.html
Die Empörung damals hielt sich, außer in Israel selbst, in Grenzen.
Frau Kaul, relativieren Sie bitte nicht
Nein, nein und nochmal nein! Dieser Kommentar ist unglaublich!
Ich kann den Schaden nicht überschaubar finden,wie Ihre Rssortleiterin schreibt , sondern die Äußerungen von Abbas und das Schweigen von Scholz nur als ungeheuerlich bezeichnen !
@Barthelmes Peter Was ich viel schlimmer als irgendwelche(Un)Worte finde,sind tatsächliche Handlungen. Da haben - und werden leider wohl auch weiterhin - sowohl Palästinenser als auch Israelis so einige Verstöße gegen Menschenrechte und die Regeln "zivilisierter Kriegsführung" zu verzeichnen.Wobei die Palästinenser immerhin den Partisanen-/Guerillabonus haben, der zur Zeit großzügig dem ukrainischen Widerstand gewährt wird. Nüchtern betrachtet sind Anschläge auf Zivilisten ("Kollaborateure") zumindest auf der moralischen Ebene zweifelhaft.
in
"Aber das ist ja ganz was anderes,das kann man nicht vergleichen!"
@Barthelmes Peter Welches das Schweigen von Scholz?
Ich nehme in veröffentlichter und öffentlicher Empörung nur die Präsentation von wenig bescheidenen Selbstbildern wahr,
die zum einen nicht wissen was Antisemitismus als Konzept und Haltung ist.
und zum anderen praktisch offenbar nur daran interessiert sind, dass man sie für die entschlossensten Kämpferinnen und Kämpfer gegen den Antisemitismus hält.
Als jemand mit der Grundhaltung, dass Antisemitismus ein grosses und gefährliches Übel ist, macht mir eher die mangelhafte Durchdringung Sorgen, die sich hier als Projektion auf Mahmud Abbas zeigt.
Ich muss Mahmud Abbas nicht zum Antisemiten erklären, damit die Welt mir glaubt ich sei keiner.
Ich kann (ihm) dazu sagen: Das ist eine grobe, geschmacklose Analogie. Zumal im Land der Erben, der Kinder und Enkel, Urenkel der Shoah-Organisatoren im engsten Familienkreis.
Er erreicht damit das Gegenteil von Verständnis, für das ich Verständnis habe und haben soll: 50 Massaker sind 50 zu viel. Sie sind ein Verbrechen. Und um als solche angesehen zu werden, müssen sie in keinen Massaker-, Schlachthaus-, Mordwettbewerb treten.
Und schon gar nicht mit dem durchorganisierten, vom deutschen Mittelstand gewählten und organisierten industriellen Massenmord an den jüdischen Bürgern aller Europäischen Länder.
Aber dies ist im Lande der Täter mit Demut, statt mit Chauvinsimus zu sagen.
@Thomas Tirt Sie machen sich Gedanken über die Funktion der Empörung über Abbas Äußerung (statt über die Äußerung selber). Welche Funktion erfüllt denn ihre "Selbstanklage" als sich selbst als demütiges Mitglied des Tätervolkes gerierender Zeitgenosse? Warum agieren Sie nicht "einfach" als kritischer Mensch, der Abbas Äußerung argumentativ be-/verurteilt ... und fertig ist's? Die Verharmlosung des Holocausts durch Abbas ist keine Zumutung für uns Deutsche, sondern eine Zumutung für Israelis und alle Juden auf der Welt. Aus dem Munde eines Palästinensers kann die Intention nur sein, den Staat Israel als Zufluchtsort für alle Juden der Welt zu delegitimieren.
@Thomas Tirt Die Zahl 50 ist aus der Luft gegriffen, eine miese Replik auf die Frage nach seiner Beteiligung am Olympia-Attentat vor 50 Jahren.
Aber aus psychologischer Sicht durchaus interessant, wie sich jetzt schon das Narrativ von den "50 Massakarn" völlig losgelöst vom Kontext breit macht...
Vielleicht steht ihm noch einen ähnliche Karriere bevor wie die Story von der "Massenvertreibung" und der "Apartheit".
@Barthelmes Peter Sehe ich auch so
Und ich schlichtes Gemüt dachte, dass der Rückgang der Attentate den Sicherheitseinrichtungen geschuldet ist.
Egal, vielleicht ist Abbas wirklich wichtig.
Aber wenn ein greiser Diktator die einzige Hoffnung ist, dann ist das kein gutes Zeichen.
@Jim Hawkins Ja, da mögen Sie recht haben … Abbas und seine PA sind Teil des Problems, nicht die Lösung. Ein anderes auf palaestinensischer Seite sind Hamas und Islamischer Ddchihad, die auch im Westjordanland längst das Ruder an sich gerissen haben, derweil die korrupte PA (Abbas als “König ohne Land”) noch von der EU alimentiert wird.
Mit der Radikalisierung der Palästinenser ist es nämlich wie mit einer russischen Puppe: auf Fatah folgt Hamas, auf Hamas Islamischer Dschihad … also ein gutes Argument für die israelischen Hardliner, das palaestinensische Bevölkerungselement aus Eretz Israel “abzuräumen” (man kann damit mittlerweile Wahlen gewinnen). Dem Ziel kommt man immer näher. Und das ist leider der israelische Part des komplexen Problems.
@Jim Hawkins www.wilhelm-busch.de/zitat/4389-2/
@Jim Hawkins Ach in anderen Ländern hilft uns das doch auch. Emirate, Saudi-Arabien. Das sind halt die "guten Diktaturen"...Zeigt aber nur wieder einmal wie stark unsere Doppelmoral schon ist...
Gute Zusammenfassung, was könnte man von Abbas auch ansonsten erwarten.
Frage: War Abbas nicht auch damals bei dem Münchner Attentat als Finanzier im Hintergrund involviert? Oder erinnere ich mich falsch....
@pancho_dos Falsch, deutsche Ermittlungsbehörden via V-Leute. Deswegen wurden die Umstände auch nie ganz aufgeklärt.
@pancho_dos Mahmud Abbas hat offenbar gesagt: "50 Massaker an Palästinensern, dass sind 50 mal Holocaust"
Das ist sicher ein grob geschmackloser Satz. Zudem auf internationaler diplomatischer Ebene.
Aber der Aufschrei dies sei "Antisemitismus" von dem Gewicht, der Gesamtkonstruktion und historischer Verantwortung wie Deutsche und Europäer das verstehen müssen, ist eine politische Unredlichkeit.
Wir müssen aufhören unsere berechtigten Tabus, unsere Alarmierung , unsere Trigger in die Hirne, Menschen und Kulturen zu pflanzen, die die Shoah nicht organisierten. Wir haben nicht das recht sie derart in die Pflicht zu nehmen, wie wir uns in die Pflicht zu nehmen haben als Erben der Täterkultur der Shoah.
Die Unisono-Empörung in veröffentlichter und offizieller Öffentlichkeit hat einen üblen Beigeschmack. Es gerieren sich Haltungen als tiefgeprüfte Kämpfer gegen Antisemitismus, die in Wahrheit damit ganz Leistungs- und Selbstkostenfrei dem Land, der Welt ihr Selbstbild präsentieren.
Mit Praxis gegen Antisemitismus hat das im Kern nichts zu tun.
@pancho_dos Sie erinnern sich falsch. Es gibt eine Aussage die behauptet Mahmud Abbas sei Finanzier gewesen.
Er selbst bestreitet das.
Es bleibt also Ihrem Glauben überlassen, den Sachverhalt als Tatsache zu verbreiten.
@pancho_dos Genau das steht doch in dem Artikel, den Sie gerade kommentieren!!
Für viele Aktivist:innen in den USA ist Deutschland ein Beispiel dafür, wie Klimaschutz scheitern kann. Das prägt auch internationale Politik.
Holocaust-Aussage von Mahmud Abbas: Ungeschickt und kontraproduktiv
Palästinenserpräsident Abbas hat seinem Volk mit dem Holocaust-Vergleich keinen Gefallen getan. Seine Wut über die Lage im Nahen Osten ist indes berechtigt.
Fungiert seit 17 Jahren als Palästinenserpräsident: Mahmoud Abbas Foto: Lisi Niesner/reuters
Ist Mahmud Abbas noch zurechnungsfähig? Mit seiner absurden Behauptung zu den „50 Holocausts“, die Israel an den PalästinenserInnen begangen haben soll, weckt der Palästinenserpräsident, der flott auf die 90 zugeht, den Verdacht, dass das nicht der Fall ist. Hätte er doch wissen müssen, dass eine solche Gleichsetzung in Deutschland nicht gut ankommt. Immerhin hat er seinen Fehler rasch eingesehen und die eigene Aussage relativiert.
Ob Demenz eine Rolle spielte oder nicht – sicher ist, dass Abbas sehr wütend gewesen sein muss, als er sich zu dem Holocaust-Spruch hinreißen ließ. Klar, dass er ungern auf das Attentat bei der Münchner Olympiade 1972 angesprochen wird. Abbas, der zum fraglichen Zeitpunkt Finanzminister der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) war, wird nachgesagt, er habe das Attentat finanziert. Wenn das so ist, hätte er vor Gericht gestellt und verurteilt werden müssen.
Stattdessen fungiert er seit 17 Jahren als Palästinenserpräsident, hat dem Terror viele Male offiziell abgeschworen und schickt die palästinensischen Sicherheitsdienste in den Antiterrorkampf, wo sie Hand in Hand mit der israelischen Armee zusammenarbeiten. Dass die Zahl der Anschläge in Israel massiv zurückgegangen ist, ist in erster Linie dieser Kooperation zu verdanken.
Die Wut des Präsidenten ist verständlich. Er schießt keine Raketen auf Israel, wie es die Islamisten im Gazastreifen regelmäßig tun. Und er hält die PalästinenserInnen im Westjordanland mit strenger Hand in Schach, obschon selbst in den Reihen der eigenen Fatah-Partei der Ruf nach einer Rückkehr zum bewaffneten Widerstand lauter wird. Was bleibt ihm übrig, als die Reise nach Berlin dazu zu nutzen, um auf internationaler Bühne Solidarität einzufordern?
Die Holocaust-Provokation war ungeschickt und vermutlich kontraproduktiv für die palästinensische Sache. Mit weiteren Einladungen auf Staatsebene muss Abbas sobald nicht rechnen. Konkrete Nachteile entstehen vor allem den PalästinenserInnen. Ansonsten ist der Schaden überschaubar.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Susanne Knaul
Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
Themen