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Habeck fordert MilliardärssteuerWer glaubt noch an Robert Hood?

Anna Klöpper
Kommentar von Anna Klöpper

Auf einmal werfen alle Kanzlerkandidaten mit Vorschlägen um sich. Doch wenn sich der Wahlkampfnebel lichtet, wird Habecks Reichensteuer kaum Chancen haben.

Einfach ein Querdenker: Robert Habeck macht auch mal disruptive Vorschläge, wie eine Reichensteuer Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

D ie Schultoiletten sind zurück in der öffentlichen Debatte. Robert Habeck, grüner Spitzenkandidat, hat sie als Munition für den Bundestagswahlkampf ins Spiel gebracht.

Seine Idee: Die etwa 250 Mil­li­ar­dä­r*in­nen in Deutschland besteuern und mit den so erwirtschafteten „ungefähr fünf bis sechs Milliarden Euro“ die Schulen sanieren, wie er der Bild am Sonntag sagte. Als Familienvater, führte er aus, habe er es „noch gut in der Nase“, wie es auf deutschen Schultoiletten rieche.

Geld für die Kinder und man nimmt es von den Reichen – das hat etwas Robin-Hood-haftes, womit es als Wahlkampfrhetorik allemal taugt. Der Großteil der Eltern dürfte diesen etwas plumpen Populismus zwar durchschauen, aber dennoch leise zustimmen.

Meist scheitert es nicht an Bundesgeld

Unglaubwürdig ist Habecks Schulklo-Vorstoß auch deshalb, weil er auf einer faktischen Ebene eher Unsinn ist. Mal abgesehen davon, dass Steuern gar nicht zweckgebunden erhoben werden dürfen: Bildungspolitik ist erstens Ländersache, und Schulbau ist Sache der Kommunen. Und zweitens, scheitert der Schulbau nicht nur an fehlenden Milliarden.

Sondern zum Beispiel an Geldern, die nicht abgerufen werden können, weil Ausschreibungen oft wahnsinnig langwierig sind. Oder weil Baufirmen keine Kapazitäten haben und private Auftraggeber schlicht besser zahlen als die öffentliche Hand. In Großstädten wiederum fehlt oft der Platz: Es gibt kaum Ausweichgebäude, wenn mitunter völlig marode Schulen generalsaniert werden müssen.

Und dennoch: Sollte irgendeine Koalition mal den Mut aufbringen, Milliardäre stärker zu besteuern, wäre das natürlich großartig. Allein, es fehlt ein wenig der Glaube, dass dafür in der kommenden Legislatur Mehrheiten zu finden sein werden. Sollten die Grünen tatsächlich noch mal in Regierungsverantwortung kommen, ist das mit einem Koalitionspartner CDU wohl ausgeschlossen.

Beim Grünen-Parteitag Mitte November vermied man eine Abstimmung über eine Vermögensteuer tunlichst

Und dass Habeck die Reichensteuer nun nach seinem ersten Küchentisch-Wahlkampfvideo wiederholt ins Spiel bringt, überdeckt die Tatsache, dass selbst die Grünen sich intern überhaupt nicht einig sind, ob sie sich rantrauen an die Vermögenden. Beim Parteitag Mitte November, bei dem Habeck zum Spitzenkandidaten gekürt wurde, wurde nur eine sehr abgemilderte Version einer Vermögenssteuer beschlossen. Ab welcher Höhe die überhaupt konkret greifen soll, wird im Ungefähren gelassen.

Was bleiben könnte, wenn der Wahlkampfnebel sich irgendwann lichtet und sich keine Mehrheit für die Vermögenssteuer abzeichnet: eine Diskussion darüber – wenn man die nächste Schuldenbremsendebatte umschiffen will –, ob es nicht vielleicht ein Sondervermögen für öffentliche Infrastruktur bräuchte. Nicht nur, aber auch für die Schulen. Denn wer glaubt noch an Robin Hood?

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Anna Klöpper
Leiterin taz.eins
Seit 2011 bei der taz. Leitet gemeinsam mit Sunny Riedel das Ressort taz.eins. Hier entstehen die ersten fünf Seiten der Tageszeitung, inklusive der Nahaufnahme - der täglichen Reportage-Doppelseite in der taz. Davor Ressortleiterin, CvD und Redakteurin in der Berliner Lokalredaktion. Themenschwerpunkte: Bildungs- und Familienpolitik.
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48 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Mehr lachen. Krokodilstränen:



    www.youtube.com/watch?v=wcibw-m8tRk

  • Gut wäre es, man ginge ans Steuerrecht heran, weg mit all den Ausnahmetatbeständen und Abschreibungsmöglichkeiten. Wer viel verdient zahlt den Spitzensteuersatz, dann eben nicht nur formal sondern auch real.



    Aber dann schreien die Lobbies, auch die unter den Grünwählern. Seit dem Kirchhoff-Traum von Merkel gelten zwei eiserne Regeln: Hände weg vom Steuerrecht und Steuererhöhungen sind Gift. Leider wuchert das Steuerdickicht seither völlig unbehelligt vor sich hin, ohne besonders viel Gerechtigkeit, dafür jede Menge Bürokratie, zu produzieren,

  • Anstatt von neuen Steuern zu Trämen sollten wir erst mal sparen! Einfach mal die Anregungen des Rechnungshof und vom Bund der Steuerzahler durchlesen Herr Habeck und dann viele unnütze Ausgaben vermeiden.



    Nicht kapputsparen aber auch kein Geld mehr zum Fenster rausschmeissen.

  • Es ist bedauerlich, dass das Verständnis dafür nicht vorhanden ist, dass dieses Wirtschaftssystem gerade als Ganzes gerade scheitert, weil es eben nicht in der Lage ist, den Reichtum der Gesellschaften gerecht zu verteilen. 'Der Markt' funktioniert nur da, wo Profite gemacht werden umd endet, wenn seine Produkte keine Abnehmer mehr finden, weil zuviel und auch nicht nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung und nachhaltig produziert wird, fa im Gegenteil die raffgierigen Produzenten sogar noch die Ressourcen ausplündern und das Klima vergiften und damit sogar noch die Lebensgrundlagen zerstören. Das ist kein gleiches Recht für alle, wenn ein Rechtsstaat diejenigen schützt, die Patente und Reichtümer der übrigen Gesellschaft vorenthält und den Ärmsten gerade einmal soviel zubilligt, dass sie gerede so oder gar nicht überleben können. Wer in dieser verrückten Lage, wo 'Reiche' gerade nicht mehr wissen, wie sie ihre in diesem Wirtschaftskreislauf verfallenden Werte weiter zu ihren Gunsten vermehren können, etwas erleichtern möchte, um das Ganze zu retten, handelt zu kurzsichtig, wenn an der ungleichen Verteilung der Werte zugunsten der Mehrheit nichts ändern will.

    • @Dietmar Rauter:

      Tatsache ist, es wird in Deutschland zu viel an den Bedürfnissen vorbei produziert. Das zeigt sich in keiner Branche besser, als gerade in der Autoindustrie. Zu klein auch der Verdienst des gemeinen Arbeitnehmers, denn er kann so als Konsument ersatzweise auch nicht einspringen, wenn unsere Wirtschaft ihr Zeugs im Ausland nicht mehr los wird. Hier stecken definitiv die Fehler im System und in 16 Jahren Merkel-Koalitionen, die einen über Jahrzehnte nicht mehr zu bewältigenden Scherbenhaufen hinterlassen haben... Und ausgerechnet die werden wohl jetzt wieder die kommende Wahl gewinnen, damit sie weiter Mist anhäufen können...

  • Roberts neue Seifenblase ?



    Er hat von Ökonomie null Ahnung , das zeigen die Ergebnisse von 3 Jahren Ampelregierung mit ihm als Wirtschaftsminister.



    Wenn ich eine Milliardärssteuer einführen möchte, dann ist das Kapital genauso flüchtig wie jetzt die Industrie. Deindustrialisierung und Dekapitalisierung - der grüne Morgenthauplan ?

  • Bitte Maurice Höfgen dazu fragen!

    Kurzfassung, wir brauchen keine Milliardäre für das, was wir allein zustandebringen.

  • Von 2022auf 2023 ist der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung um 7mrd. € gestiegen. Mehr als die Vermögenssteuer a la Habeck bringt. Noch Fragen?

  • Habeck hat Profil und ist zusammen mit Ströbele beste Grünenpolitiker bisher.

  • Nicht alle Milliardäre sperren sich gegen solche Vorschläge:



    www.dw.com/de/davo...-zahlen/a-68021329



    Vielleicht kann ein "Extra-Transformationsfonds" oder eine ähnliche Konstruktion die Superreichen zu Investitionen u.a. in Commons motivieren.

  • Alle sagten, dass geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht.

    Und der hat es dann einfach gemacht.

  • "... Oder weil Baufirmen keine Kapazitäten haben und private Auftraggeber schlicht besser zahlen als die öffentliche Hand. In Großstädten wiederum fehlt oft der Platz: Es gibt kaum Ausweichgebäude, wenn mitunter völlig marode Schulen generalsaniert werden müssen. ..."



    Da man überall alles hat schleifen lassen, ist das wirklich nur als billige Ausrede zu sehen. Ich habe das durch. Die seit Jahren geplante Umstellung von G8 zurück auf G9 verschlafen, ( plötzlich ein Doppeljahrgang, konnte man ja nicht ahnen ! ) und plötzlich musste man für das neue Schuljahr Räume suchen, so knapp 2 Jahre später hatte man die dann auch.



    Das ist geplante Schlamperei, gepaart mit mangelnder Wertschätzung der Jugend und reiht sich in so Aktionen wie der "Untertunnelung des Studentenbergs" seit den 1970ern. Insgesamt unwürdig und hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung kontraproduktiv.

  • Vielleicht mal eine Liste aufstellen, was alles mit einer Vermögensteuer finanziert werden soll, nach Vorschlägen von unterschiedlichen Seiten. Den Geruch in den Schultoiletten würde vielleicht eine häufigere Reinigung besser bekämpfen als bauliche Investitionen.

    Übrigens zahlen Vermögende auch Einkommensteuern in Deutschland, so lange sie nicht wegziehen.

    • @meerwind7:

      Natürlich zahlen die eine Einkommenssteuer, die ist halt - angesichts ihrers Vermögens und angesichts des Bedarfs - zu niedrig. So einfach ist das.

      • @mlevi:

        Ich denke da liegen Sie falsch. Die Einkommenssteuer ist für alle gleich und steig progressiv an. Bedeutet: Bestverdiener zahlen den Höchststeuersatz, Ein "zu niedrig" gibt es daher nicht, wer seine Einkünfte versteuert hat unterliegt mit dem Ersparten nicht noch einmal erneut der Einkommenssteuer - eben weil es kein Einkommen mehr ist. Und was den Bedarf an geht: den hat der deutsche Staat ja immer. In dieser Beziehung sollten keine Begehrlichkeiten geweckt werden, der "Geldbedarf" ist dann nämlich nur noch ein schwarzes Loch :D

  • Weder an Robin noch an Robert Hood und auch nicht an den hanseatischen Störtebeker oder den sauerländischen was-auch-immer-es-dort-für-einen-regionalen-Freibeuter-gab...🤷‍♂️



    Der Wahlkampf ist bisher Realsatire pur - da streiten sie sich drei Jahre ums Geld, streichen eine Prämie nach der anderen zusammen oder verschleppen im Namen der Schuldenbremse das Klimageld auf den Sankt Nimmerleinstag, aber plötzlich wo Wahlkampf ist sind Milliarden verfügbar - Scholz tagträumt in die Mikrofone was von nem Pflegegelddeckel bei 1000€, Merz will die Coronarabatte für die Gastro zurück und Habeck neben fancy Schulklos Jugendlichen den Führerschein subventionieren - da musst ich gleich doppelt lachen, ein grüner Kanzlerkandidat der dem Individualverkehr durch staatliche Zuschüsse neue Teilnehmer zuführen will...😂 - wie verzweifelt kann man eigentlich sein?

    • @Farang:

      »…in ein Mikrofon träumen«, ist eine sehr hübsche Formulierung.

  • Oh, je, da möchte er sich wieder neu erfinden, obwohl wir sein Wirken gesehen haben.

  • Na, das ist aber mal'n Kommentar - erstmal alles Erdenkliche gegen den Vorschlag einwenden, um dann aber beflissen zu beteuern, dass man ihn selbstverständlich inhaltlich aus vollem Herzen unterstützen würde !



    Und die einzige Möglichkeit erneuter Regierungsverantwortung der Grünen mit der CDU (ohne die CSU ?) zu sehen, ist ja nun auch absolut fantasielos - denkt doch mal über die banalen aktuellen Meinungsumfragen raus, lasst euch davon doch nicht dauernd versklaven und macht besser mal klar, was wirklich gute Programme sind - da wäre zB eine Vermögensteuer sehr wohl zielführend auch für die Bildung, weil die nämlich den Ländern zusteht. Wer weiß denn, wie eine nächste Bundesregierung aussehen kann, da ist doch bei der aktuellen Lage alles vollkommen offen, am Ende wird's eine Grün-Rot-Linke Koalition, immer diese unsäglichen Gewissheiten über den Wahlausgang, die bei den aktuellen Verhältnissen nur daneben gehen können ...

    • @StromerBodo:

      Weil es nunmal wirklich komplett Unrealistisch ist und daher auch kaum diskutabel ist. Woher sollen die Stimmen den herkommen? Von der FDP, CDU oder AFD? Sie glauben doch nicht ernsthaft die schwenken jetzt auf Grün, SPD oder Linke um? Woher soll dieser TurnAround kommen? Zumal die Linke überhaupt erst die 5% schaffen muss.



      Die Lage ist eben nicht vollkommen offen.

      Es wird im nächsten Bundestag eine klare Rechte Mehrheit geben, was auch den Weltweiten Trend abbildet...

      • @Walterismus:

        Ja, und? Es kann ja nicht sein, dass die Parteien schon vor der Wahl, vor möglichen Koalitionsgesprächen ihre Vorstellungen daraufhin eindampfen, was der mögliche Koalitionspartner akzeptieren könnte. Wenn die Grünen eine Vermögenssteuer im Wahlkampf fordern, dann wähle ich das, wenn ich das gut finde, erwarte eine Einführung in der genannten Höhe, wenn die Partei die absolute Mehrheit erhält. Je weiter weg sie davon ist, desto mehr wird sie von dieser Forderung abgehen müssen (das nennt man Kompromiss) bis hin zu dem Punkt, wo sie gar keine Regierungsverantwortung übernimmt und entsprechend die Forderung einer Besteuerung von Milliardären eben auch keinen Einzug in Regierungspolitik finden wird. Das gilt für alle anderen Parteien und ihre "Kernthemen" ebenso...

  • Wenn die Deutschen meist rechts der Mitte hierbei wählen, ist es kein Wunder, wenn es bei der Steuer falsch läuft (oder wenn ein großmäuliger Ex-Verkäufer sich Dinge von den Lobbies einflüstern lässt).



    Das Richtige bräsig niederzumachen versuchen, nur um "von oben herab" gegenüber eher linken Politikern zu probieren, macht es nicht besser. Eine hohe Wahlbeteiligung von ökonomisch aufgeklärten Menschen setzt erst die Grundlage: eine linke Mehrheit, denn sonst muss die Krise schon sehr fühlbar sein, bis auch Rechte wieder auf Gerechtigkeit setzen.

  • Bitte wen und warum sollte man jemand anderen ausser Habeck wählen?



    ALLE anderen sind völlig indiskutabel.



    Wer EIN rationales Argument nennen kann, bitte melden.

    • @So,so:

      Ein anderer Kommentator hat hier sein Wirken erwähnt.



      Leider mal wieder einseitig betrachtet, ohne auf die Hinderer und Hindernisse einzugehen.



      Ich nehme mal an, dass es noch andere wählbare Politisierende gibt- aber von denen erfährt man zu wenig.

  • Herr Habeck und die Grünen reden jetzt auch wieder vom Klimageld, dass aus der immer höheren CO2-Abgabe an alle zurückgegeben werden soll. Blöde nur, dass stand soar schon im letzten Koalitionsvertrag, wurde aber nie umgesetzt, weil es angeblich der böse FDP-Finanzminister nicht auszahlen wollte oder konnte. Aber dass SPD und Grüne jemals einen Vorschlag gemacht hätten, wie und in welcher Höhe es ab wann es konkret ausgezalht werden sollte, daran kann ich mixh auch nicht erinnern, geschweige dass sie der bösen FDP deshalb Feuer unterm Finanzministerhintern gemacht hätten.

  • Während der GroKo gab es bereits eine Bundesförderung zur Sanierung und Modernisierung von Schulen.



    Auch wenn Schule grundsätzlich Ländersache ist, ist wo ein Wille ist, auch ein Weg.



    Es ist gut, wenn Parteien und Kandidaten im Wahlkampf ihre Ideen und Meinungen äußern.



    Dann hat der/die BürgerIn nämlich die Wahl!

  • Es gibt weltweit nur noch in 4 Ländern eine Vermögenssteuer, die man aber immer im Kontext der sonstigen Besteuerung des jeweiligen Landes sehen muss. So ist die Schweiz trotz ihrer Vermögenssteuer für Superreiche ein sehr attraktiver Wohnort mit sehr geringer Steuerlast.

    Es gibt sehr sinnvolle Vermögesnbeogene Steuern wie Erbschaftssteuer oder Grundsteuer, die Vermögenssteuer gehört nicht dazu. Fast das ganze Milliardenvermögen in D liegt in Betriebsvermögen, bemisst sich also am theoretischen Wert einer Firma. Das alleine macht das ganze recht sinnlos.

  • Die Politik in diesem Land ist einfach nur noch traurig und verlogen. Nicht nur, aber besonders im Wahlkampf. Von ganz links bis ganz rechts.

  • Er war doch mehr als drei Jahre in Regierungsverantwortung. Hätt er sich da doch mal an den Schulkloduft erinnern können.



    Einfach mal was tun bevor CDU wieder CDU machen kann...



    Aber nein, man ist lieber mehr CDU als das Original.



    Die SPD dito.



    Staatstragender Lobbyistengehorsam sobald man darf. Und nun? Kriegen wir erstmal den Originallobbyisten und danach darf dann mal die AfD?



    Ich mag keine Nachrichten mehr hören und lesen.

    • @Nansen:

      Geht mir auch so. Die Grünen sind ein Joke.

    • @Nansen:

      "Ich mag keine Nachrichten mehr hören und lesen."

      So wahr. Doch jeden Morgen...

      Nein, ich lese nicht wegen der Nachrichten, sondern weil ich auf einen Kommentar oder einen Leserbrief von Gleichgesinnten hoffe, und vielleicht, ein winziges bisschen, auf einen intelligenten Gedanken.

      Lesen und Schreiben inspiriert.

      Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Tag.

      • @Patricia Winter:

        Diese Hoffnung ist ja hier nicht unbegründet.



        Es gibt Nachrichtenportale, bei denen die Kommentare wirklich Angst machen, Kommentare, die man in diesem Land niemals für möglich gehalten hätte ...

    • @Nansen:

      "Er war doch mehr als drei Jahre in Regierungsverantwortung."



      Genau! 14,6 % haben ihn doch gewählt! Warum haben sie nicht 1:1 ihre Ideen umgesetzt, diese Verräter!



      Ich mag so manches dumpfpopulistische Haudrauf nicht mehr hören und lesen.

      • @dites-mois:

        Mir ging die billige Polemik gegen den Strich. Ich mag dumpfpopulistisches Haudrauf auf die Grünen und speziell auf Robert Habeck genauso wenig wie Sie. Auf die üblichen Kinderbuchautorenmemes antworte ich zum Beispiel so:



        Ich mag ja die Grünen auch nicht, aber nur mal zur Einordnung der erworbenen Kompetenzen. (Wikipedia)



        Habeck: Magister Germanistik, Philologie, Philosophie und Dr. Phil.



        Merz: nie im Leben gearbeitet. Erst Jurastudium und dann seit 1989 abwechselnd EU-Parlament, Bundestag, Lobbyist und Merkelverlierer



        Lindner: Magister Politikwissenschaft mit Nebenfach Philosophie und Recht



        Söder: Dr. jur und Volontär beim Bayerischen Rundfunk

        Ich weiß nicht, warum Habeck für Politik schlechter geeignet sein sollte, als die drei anderen Alphatierchen.

    • @Nansen:

      Warum denn keine Nachrichten mehr hören und lesen. Bringen sie doch das häufig nicht Erwünschte und doch Erwartbare, selbst von Politteilnehmern, von welchen wir es nicht gedacht hätten. Doch deshalb gleich in Resignation und Depresion verfallen? Freuen wir uns doch darüber, denn dann ist Politik endlich berechenbar und kostenfrei näher dran an Comedy, für das wir sonst nie so viel bezahlen würden. Und ja mir geht es viel zu gut, um solche Statments abzugeben. Schufften sie doch alle schwer für unser demokratisches Wohlergehen. Doch könnten Sie sich alle auch gerne mit etwas anderem beschäfftigen. Niemand zwingt sie dazu. Aber würden sie bestehen im allgemeinen Wirtschaftsgeschehen? Und die Pensionshöhe und diese ständige fullminante Selbstbestätigung im Amt. Wer kann das sonst so bieten?

    • @Nansen:

      na, ja,



      also ausgerechnet Habeck war derjenige Minister, der ab dem 25.2.2020 plötzlich ungeplant viel Arbeit hatte.



      Bei allen anderen Ressorts gab es doch eher Bussiness as usual.

      Und er wurde für praktisch alles gebasht , was er machte, weil er im Grunde das meiste richtig machte. Deshalb sind die Grünen ja auch des Söders größter Feind.

  • Als Jahrzehnte länger Wähler von SPD und Grüne, hab sogar ich mittlerweile verstanden, dass sie genau wie alle Parteien gerne denen oben viel Zuschustern von unten mit dem einzigen Unterschied das sie einem dreckig ins Gesicht lügen.... Da lob ich mir CDU und FDP, die gleiche Politik, nur belügen sie die untere Hälfte der Gesellschaft nicht.



    Wir bräuchten wirklich eine soziale Partei die auch die Zukunft im Blick hat. Nach den drei Jahren fände ich es aber nicht schade, wenn SPD und Grüne nicht die fünf Prozent schaffen. Wenn ich mir dazu noch überlege, dass Scholz, Paus und andere weiter machen sollen wie bisher, dann sehe ich eine abgehobene Kaste die die Mehrheit komplett aus den Augen verloren hat und sich nur selbst beweihräuchert..... Aber gut woher soll es auch kommen, wenn man insbesondere bei den Grünen von der Uni direkt in den Bundestag kommt.

  • Statt zu überlegen wie er das Geld der anderen verteilt, könnte er doch auch mal überlegen, wie alle etwas mehr verdienen und dann mehr haben. Ist doch auch eigentlich die Aufgabe eines Wirtschaftsministers, oder? Andernfalls hieße das doch eher "Verteilungsminister" o.ä....

    Aber ich bin sicher, das er seiner eigentlichen Aufgabe mal wieder nicht gerecht wird und stattdessen mit "Traumschwiegersohn" Rhetorik daher kommt, werden ihm leider wieder viel zu viele abkaufen. Das ist das gefährliche an Verführern. Und so wird es keinen Politikwechsel geben, Grün wird immer irgendwie mit am Ball bleiben, nächste mal dann eben mit der CDU, bis es allen so schlecht geht und soviel Leid in den Alltag eingezogen ist, das sie die Reißleine ziehen und die noch böseren Verführer wählen.

    So und jetzt räum ich hier erstmal besser etwas meine Bude auf, ich hab Harbeck grad ja "Verführer" genannt, morgen kommt sicher das SEK und zieht mich aus dem Bett...

  • Bei einer Vermögenssteuer haben wir zwei Probleme: zum einen speist sich das Vermögen aus bereits versteuerten Einkünften, d.h., wir hätten eine Doppelbesteuerung und die ist verfassungsrechtlich zumindest bedenklich. Das zweite Problem ist, dass Geld sehr mobil ist und schnell ins Ausland gebracht werden kann. Daraus folgt zum einen, dass die heimische Währung abwerten und damit die Kaufkraft sinken würde und zum anderen, würden keine Kapitalerträge generiert, da das Geld ja woanders angelegt wird, sodass es tatsächlich sogar zu einer Verringerung der Steuereinnahmen kommen könnte. Wenn überhaupt könnte man über eine Erhöhung der Kapitalertragssteuern nachdenken, aber selbst das würde vermutlich zu Kapitalexporten in nicht unerheblichen Ausmaß führen.

    • @Golzi:

      ...bereits versteuerten Einkünften, d.h., wir hätten eine Doppelbesteuerung und die ist verfassungsrechtlich zumindest bedenklich.



      Also, wenn ich tanken fahre zahle ich aus meinem bereits versteuerten Vermögen Mineralölsteuer und CO2-Steuer und dann auf diese Steuern noch 19% Umsatzsteuer.



      d.H. da gibt es offensichtlich keine verfassungsrechtliche Bedenken bezüglich einer 3-fachbesteuerung.

    • @Golzi:

      Das Kapital muss nicht exportiert werden. Es muss nur der Wohnsitz verlegt werden. In ein Land, mit dem Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen hat. In Europa also fast alle. Deshalb sollten die guten Vorschläge zur Besteuerung hoher Vermögen, auch immer mit einer klugen Idee kommen, wie man diese einfache Steuerumgehung verhindern kann.

  • Ich schau immer noch gerne Robin Hood, und dennoch findet er sich in der Realität nicht ein. Das Versprechen ist in einer grünen Dunkelflautenkoalition der nächsten vier Jahre zumindest ein Verhandlungsargument. Auch wenn mit Söder unter Merz das Mittelalter ausbrechen wird (aufgrund der söderschen Orientierung an den Vorgaben der FW-Talibanregierungsbeteiligung in Bayern) und uns 2045 massive Strompreiserhöhungen ins Haus stehen, weil Söder bis dahin ein neue A(...)kraftwerk in Bayern bauen wird; mit "hochtechnologischer" tschechischer Unterstützung.



    Robin Hood-Forderungen zu stellen ist nie falsch, gerade wenn es zu wenige Erliche davon gibt. Besonders wenn es die Dunkelflautenvorantreiber von der FWCSU so toll triggert, und der Markus mit genervtem Habitus vor den Kameras von seinen Erzfeinden schwärmt.

  • Ist es nicht an den Journalisten die Politik an Ihre Wahlversprechen zu erinnern, wenn die Wahl vorbei ist? Der Wähler hat letztlich keine Möglichkeit die Versprechungen medienwirksam nach der Wahl einzufordern. Warum werden nach den Wahlen keine Umfragen zu Wahlversprechen und der Meinungsbildung der Wähler gemacht?



    Zu wenig Sensation? Zu wenig negativ?

  • "Sollte irgendeine Koalition mal den Mut aufbringen, Milliardäre stärker zu besteuern, wäre das natürlich großartig."

    Warum? Sobald einer wie Elon Musk seine Aktien mit Gewinn verkauft, zahlt er darauf heute schon kräftig Steuern; das können bei ihm allein auch mal in einem Jahr 10Mrd. Steuerzahlung ausmachen. Wer weniger Steuern zahlt sollte sich mal fragen woran das wohl liegt, statt Wahlkampf mit Neidgefühlen zu treiben.

  • Meine Definition Wahlkampf:



    Als Wahlkampf bezeichnet man die Zeit, in der Parteien mit Wahlgeschenken und Versprechen um sich werfen.



    Meine Definition Wahltag:



    Als Wahltag bezeichnet man die Zeit, in der viele leichtgläubige Wähler der Versprechen wegen eine bestimmte Partei wählen.



    Meine Definition Regierungszeit:



    Als Regierungszeit bezeichnet man die Zeit, in der diese Wähler dann merken, dass ihre Geschenke gar nicht ausgepackt werden.

    Herr Habeck befindet sich gerade in der Zeit des Wahlkampfes - alle anderen aber auch.

  • Da fällt mir nichts mehr ein. Die Bild - Zeitung hypt Habeck mit einem Interview in der Küche der Bild - Redakteurin. Habeck beschwert sich über die falsche Wirtschaftspolitik (ist er nicht immer noch Wirtschaftsminister?). Und jetzt will eine Millionärssteuer, die er nie in seiner Partei durchbekommt.

    1986 hat der geniale Rio Reiser den Song „Alles Lüge“ veröffentlicht. Passt wie kein anderer auf Robert Habeck und auch auf seine Partei.