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Geschwindigkeitsbegrenzung auf AutobahnenTempolimit lohnt sich

Volkswirtschaftlich wäre es sinnvoll, die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf 130 Kilometer pro Stunde zu begrenzen. Das zeigt eine neue Studie.

Ein Mitarbeiter der Autobahnmeisterei in Birkenwerder hält ein Schild mit der Begrenzung auf 130 km/h Foto: Florian Gärtner/photothek/imago

Berlin dpa | Ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde in Deutschland würde nach einer Studie neben dem Klimaschutzeffekt auch einen erheblichen wirtschaftlichen Nutzen haben. Eine internationale Forschergruppe ermittelte sogenannte Wohlfahrtsgewinne von mindestens 950 Millionen Euro pro Jahr.

Besonders der eingesparte Treibstoff spielt der Studie zufolge eine Rolle: Fah­re­r:in­nen würden durch ein Tempolimit Kraftstoff im Wert von insgesamt 766 Millionen Euro pro Jahr sparen. Ins Gewicht fallen aber auch andere Faktoren: weniger Unfälle, geringere Lieferkettenkosten und Einsparungen bei der Infrastruktur seien neben dem Klimaschutzeffekt relevant, heißt es in der am Freitag bekanntgewordenen Studie, die im Fachjournal Ecological Economics veröffentlicht wurde.

Deutschland ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem es keine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen gibt. Eines der Hauptargumente dafür ist laut den Autor:innen, dass niedrigere Geschwindigkeiten Kosten für die Reisezeit verursachten, die nicht durch Vorteile wie eine Verringerung der Treibhausgasemissionen aufgewogen würden. Aus Sicht der Au­to­r:in­nen ist das irreführend.

Auch ohne Emissionseinsparungen ergebe sich ein Wohlfahrtsgewinn von 660 Millionen Euro jährlich. Die Ex­per­t:in­nen bewerten das Tempolimit daher als Win-win-Situation: Gut fürs Klima und mit erheblichem Gewinn für die Gesellschaft.

Tempolimit ist „volkswirtschaftlich sinnvolles Vorgehen“

Die Experten aus Deutschland, Schweden und Kanada stützten sich den Angaben zufolge auf öffentlich zugängliche Daten. Mithilfe einer Kosten-Nutzen-Analyse ermittelten sie demnach die Auswirkungen eines Tempolimits auf Reisezeiten, Treibstoffverbrauch und -subventionen, Lieferketten, Infrastrukturausbau und -unterhalt sowie Unfälle, ferner Landnutzung, Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen. Dabei berechneten sie, welche ökonomischen Schäden und Vorteile dadurch entstehen würden.

Aus Sicht von Udo Becker vom Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr an der TU Dresden, der selbst nicht beteiligt war, bezieht die Studie alle wesentlichen Wirkungen eines Tempolimits ein. „Um die Klimaprobleme ebenso wie die Flächenverbrauchs-, Abgas- und Lärmprobleme des Verkehrs zu reduzieren, ist ein Tempolimit auf Bundesautobahnen damit ein volkswirtschaftlich sinnvolles Vorgehen“, sagte Becker.

Auch Felix Creutzig vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin nannte die Annahmen und Methodik seiner Fach­kol­le­g:in­nen plausibel. Die Annahmen seien konservativ getroffen, insbesondere bei den sozialen Kosten der CO2-Emissionen.

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84 Kommentare

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  • Skatelefants , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Rechenfehler!



    Zwar würde man 766 Millionen Euro Sprit einsparen, doch würden Millionen Arbeitsstunden von Fachkräften, Handwerkern, Vertretern,.., die ihre Kunden oder Firmen ansteuern, auf der Autobahn liegen bleiben.



    Diese längeren Fahrzeiten zahlt dann "der Kunde" und somit jeder von uns.

    Also bitte immer an die Buchhaltung denken: Jede Buchung hat eine Gegenbuchung.



    Und nicht nur die eine Seite großartig darstellen.

  • 100 statt 130 würde Geld- und energieintensive "Wärmepumpen" unnötig machen, da in tempo 100 weit mehr Einsparpotential steckt, und die Einführung brauch NULL Primärenergie- nur bisschen Ahnung , guten Willen und Überlebensdrang

  • Bei offensichtlichen Sachverhalten sollte die Diskussion auch ohne unendliche ExpertInnengremien und wissenschaftliche Studien möglich sein (war bei Corona auch schon kontraproduktiv).

    Wer Auto fährt und es ausprobiert weiss, dass die Reduktion der Geschwindigkeit von ~150 auf ~120 km/h wenigstens 20 % Energie einspart, also sollte man das tun. Punkt und fertig.

    Interessant finde ich immer wieder, dass niemand ICE's mit >= 250 km/h in Frage stellt. Da wird enorm viel Energie benötigt - kein Problem das Steinkohlekraftwerk Datteln liefert 25% des Bahnstroms. Hauptsache das Display im ICE leuchtet grün.

    Ein funtionierender Taktfahrplan für die Bahn hätte den gleichen Effekt wie ein Tempolimit auf den Autobahnen: langsamer fahren, Energie sparen und zu gleichen Zeit ankommen.

    Wer Bahn fährt tut natürlich etwa für die Umwelt ... bei myclimate.org kommt Bahnfahren als Emissionsquelle gar nicht vor ... muss also gut sein fürs Klima.

  • Kauft niemals Autos.



    Jede Herstellung ist eine Zerstörung der Natur, eine Verschwendung der Rohstoffe.



    sobald es etwas warm wird, kommen die Raser-Cabrios und zeigen ihre Fetische.



    Nur Sammeltaxis, keine PKWs.



    Finanziert durch monatliche Gebühren gestaffelt nach Einkommen. Zusätzlich zu Bahnen und Fußwegen.



    Ich empfinde jede autobahn, die ich mit dem Fahrrad über die Brücke fahre, als blanken Lärm und Abgas-Terror.

    • @Land of plenty:

      ..und der Handwerker kommt mit dem Leiterwagen?

    • @Land of plenty:

      "Kauft niemals Autos."

      Sagte man dem Notarzt...

      So ist das, wenn man nur in Parolen denkt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das war jetzt aber mal ein ausserordentlich intelligenter Einwand...!

  • ...also uns ist vor zwei Wochen ein LKW in unseren PKW gefahren - Geschwindigkeit in der City 50 kmh - da merkste erst, was da für Power hinter steckt - also ruhig Tempo runter - schützt Klima langfristig & Mensch sofort...

  • Ich sehe keinen Grund ein Tempolimit einzuführen. Wer will darf auch heute schon 80/100/120/130 fahren, weil es die FREIE Wahl der Geschwindigkeit gibt. Funktioniert gut und legt die Verantwortlichkeit in die Hand des einzelnen Bürgers, anstelle ihn schon wieder- und das dauernd zunehmend - zu bevormunden.

    • @Flocke:

      "Ich sehe keinen Grund ein Tempolimit einzuführen."

      Viele halten sich ja auch jetzt schon daran. Und dann kommen die "Eiligen" und behindern und drangsalieren die Vernünftigen. Genau deshalb brauchen wir das Tempolimit.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Behindern und Drangsalieren ist nicht erlaubt und wird auch entsprechend geahndet, entsprechende Manöver sind wirklich selten zu beobachten.

        • @Flocke:

          Ich muss täglich ein kleines Stück Autobahn (1 Abfahrt weit) fahren. Es vergeht keine Woche, in der ich nicht mindestens einen Drängler treffe. Und das auf der rechten Fahrbahn.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Und wie viel Tausend fahren gleichzeitig korrekt?

    • @Flocke:

      oh doch ... gibt da ein Klientel, welches dringend ein Gutteil Bevormundung brauchte. Hat just Parteitag. 30/70/100 wäre in Ordnung :-)

    • @Flocke:

      Die Wahl zur autofreien Stadt hab ich leider nicht. Da fühl ich mich tatsächlich bevormundet. So einfach ist es nun halt nicht.

    • @Flocke:

      Ich frage mich, wieso das so ziemlich alle anderen Länder der Welt (und somit quer durch alle derzeit existierenden politischen Systeme und Ideologien) anders sehen. Denn fast alle anderen Länder haben solche Tempolimits. Es gibt scheinbar sehr gute Gründe dafür, warum fast alle dies eingeführt haben.

      Die Frage sollte also eher lauten, wieso Sie diese freie Wahl der Geschwindigkeit unbedingt brauchen. Ich habe bei dieser Frage bis jetzt nie eine Antwort bekommen, die nicht im Endeffekt egoistisch oder egozentrisch war.

      • @Garrakus:

        ...könnte am Urtrieb liegen - schneller, höher, weiter - Erster sein wollen - somit gefühlt der Bessere / Gewinner - laaaach - kommt aber trauriger Weise bei unreflektierten Zweibeinern öfters vor, als vermutet....

      • @Garrakus:

        Ich fahre viel zu Tagesrandzeiten (ab 5:00 Uhr bis 24:00 Uhr) und da habe ich bei freier Fahrt immer wieder erhebliche Zeitvorteile auf den dann verkehrsarmen Autobahnen. Verbrauch hält sich dabei auch in engen Grenzen, insbesondere wenn man weit vorausschauend und “bremsfrei” fährt und frühzeitig rollt(eingekuppelt) bzw. “segelt” (Leerlauf).

  • 1989 wurde zum ersten mal eine Stadt in eine 30er-Zone umgewandelt (Bad Dürrheim in BW). Der parteilose Bürgermeister setzte sich damals gegen viele Widerstände durch; es wurde gejammert, dass man ja jetzt nicht mehr vorwärtskomme. Inzwischen sind die Menschen froh und stolz; der Lärmpegel ist enorm gesunken, die Luftqualität hat sich verbessert, der Stress ist geringer. Ich kann nicht verstehen, warum sich so etwas noch nicht in anderen Städten durchgesetzt hat.

  • Bevor die Deutschen auf "freie Fahrt für freie Bürger" verzichten, geben die Anmerikaner freiwillig ihre Schusswaffen ab.

    • @Stechpalme:

      Chacun à son goût

      • @Horst Flugfeld:

        In diesem Bezug aber sicher nicht mehr. Das sind nachher die Deppen, die sich über die Katastrophe am meisten aufregen werden - diejenigen, die vorher bereits jeden Plan vermissen ließen.



        Und wenn sie ganz persönlich davon betroffen werden, ist der Jammer groß ! Solche Geschmäcker, vermeintliche Freiheiten müssen absolut abgeschafft werden. Wer es eilig hat, kann ja mit der instant gesetzten Bahn fahren. Und der Rest fährt Fahrrad !

    • @Stechpalme:

      Die Mehrheit in Deutschland ist doch für Tempolimit. Genauso wie in den USA die knappe Mehrheit für stärkere Einschränkungen beim Waffenbesitz sind. Andere Kräfte im "Hintergrund" ziehen halt die Stränge.

  • Warum eigentlich nur Tempo 130 und nicht Tempo 100, 80, 30 überall?

    Die Deutsche Umwelthilfe, die sich schon länger für ein Tempolimit von 100 km/h tagsüber und 120 km/h nachts einsetzt, hat ihre Forderungen angesichts der Energiekrise verschärft. Sie setzt nun auf die Formel 100 - 80 - 30. Das bedeutet: 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerorts und flächendeckend 30 km/h innerorts. Laut eigenen Berechnungen kommt die Deutsche Umwelthilfe mit diesem Modell sogar auf Einsparpotenziale von insgesamt 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel im Straßenverkehr.



    Bei Tempo 120 wären es nur 2,1 Milliarden Tonnen fosssle Kraftstoffe.



    Eine regides Tempolimit bringt also enorm viel! Den Wählern wird von der Politik vorgegaukelt, später sei mit viel Technik im Klimaschutz alles wieder aufzuholen. Das ist es nicht. Das ist nichts weniger eine Lüge! Deutschland befndet sich auf dem 3 bis 4 Grad-Erwärmungspfad, für den 100, 80, 30 undabdingbar sind, um diese Erwärmung noch zu drücken.

    www.tagesschau.de/...empolimit-101.html

    • @Lindenberg:

      Genau meine Meinung !

    • @Lindenberg:

      Warum nicht? Unter anderem, weil es noch ein paar wenige Bürokraten und Politiker gibt, die wissen, daß ein Staat, der immer mehr Regeln, Verbote usw. erläßt, ohne eine Möglichkeit zur Durchsetzung gibt, sich der Lächerlichkeit preisgibt. Dieser irrsinnige Obrigkeitswahn, man müsse nur einen Erlaß verkünden und schön wäre es so... siehe "Böllerverbot", Regeln zur Nutzung von Grünanlagen, Bauvorschriften und natürlich fast die komplette StVO...

    • @Lindenberg:

      "Warum eigentlich nur Tempo 130 und nicht Tempo 100, 80, 30 überall?"

      Weil es schon fast unmöglich ist, 130 durchzusetzen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Dann sollte man sich darauf konzentrieren - es durchzusetzen. Das Steuersäckel freut sich auch, bis es klappt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Lindner sagte auf dem FDP-Parteitag: mit einem Sektorziel im Verkeht müsste es in naher Zukunft Fahrverbote geben.



        Ein Tempolimit ist also eigentlich ein muss. Aber Lindner schafft stattdesssen mit Wissing das Sektorziel im Verkehr ab, um eine Zukunft mit Fahrverboten auszuschließen. Praktisch, denn das passt auch SPD und Grünen ganz gut. Klimsektorziele sind reine Progagandainstrumente in den Händen der Politik.



        Die Letzte Generation deckt diese Lügenpolitik mt ihrer Forderung nach einem Tempolimit auf.

        • @Lindenberg:

          Lindner lügt schon wenn er guten Tag sagt. Der ist wirklich kein Maßstab.

          "Die Letzte Generation deckt diese Lügenpolitik mt ihrer Forderung nach einem Tempolimit auf."

          Die Forderung nach einem Tempolimit gab es schon, als die LG noch Quark im Schaufenster war.

          Für 130 spricht sich mittlerweile eine Mehrheit aus.

          de.statista.com/st...%20Tempolimit%20ab.

          Für 100 nicht. Also versuchen wir doch lieber das, was durchsetzbar ist, bevor überhaupt nichts passiert.

  • 6G
    676746 (Profil gelöscht)

    1. Kauft euch ein gescheites Auto, dann muss man nicht rasen, weil man im Auto gerne Zeit verbringt. Und nicht superschnell wieder raus will. Ich fahre selten schneller als 130 km/h. Komme tiefentspannt an und der Zeitverlust ist marginal bzw. interessiert mich nicht, weil ich eben gerne in meinem Auto sitze. (Ich fahre ein ganz normales Auto, keinen Luxusschlitten)

    2. Es wird immer nur vom Tempolimit auf Autobahnen gesprochen. Die Tempolimitüberschreitungen in den Städten könnte man auch mal untersuchen. Die meisten Tempolimitüberschreiter treffe ich meistens an der nächsten Ampel wieder. Die Leute scheinen also lieber an der Ampel zu stehen als zu fahren. Was sagt uns das über die Personen? Stillstand wird bevorzugt? Das ist ja fast wie der Politik, oder? 16 Jahre Merkelstillstand versus es bewegt sich wenigsten a bisserl durch die Ampel.

    3. Wann habt ihr das letzte Mal einen mobilen Blitzer bzw. aktiven Blitzer bzw. Verkehrspolizei auf der Straße gesehen? Für mich sieht das so aus, als ob die Bundesländer die Ahndung von Verkehrsdelikten mehr oder weniger komplett eingestellt haben. Diese lächerlichen Blitzmarathons, die angekündigt werden, ist das Ergebnis der zusammen gesparten Polizei. Vielleicht auch ein politisches Thema, weil man die Bürger in ihrem Autofreiheitswahn möglichst wenig maßregeln möchte. Kann man durch mehr Kontrolle mehr Co2 einsparen? Auch das könnte man mal untersuchen.

    4. Die Aussage, das ein Tempolimit der Automobilindustrie schadet, lässt sich am Beispiel der Schweiz widerlegen. Selten so viele teure Sportwagen gesehen.

    • @676746 (Profil gelöscht):

      Ich war lange LKW Fahrer. Habe 1,9 Millionen km mit Tempo 85 zurückgelegt, und ganz Europa durchfahren

    • @676746 (Profil gelöscht):

      Das haben sie schön geschrieben. Ich wundere mich auch immer über diese Raser, die ich an der Ampel wiedertreffe. Sogar 200 Meter vor einer roten Ampel wird man noch extra mit hohen Drehzahlen überholt.

      Irre

  • Die F-Partei ist keinerlei vernünftigen Argumenten zugänglich.

    Und das Tempolimit ist nur eine Blume auf dieser Wiese .

    Darum muss sie aus dem Parlament verschwinden.



    Ich weiß wirklich nicht wer diese, diese ... F-Partei noch wählt.

    • @Bolzkopf:

      Wer die FDP wählte, dazu gab es doch bei der letzten Bundeswahl studien zu.

      Überproportional viele junge bzw. Erstwähler_innen.

      An der damals simulierten Schulwahl meiner einen Tochter im Vorfeld zur Wahl wurde die FDP zweitstärkste Partei.

      An der Schule meiner anderen die drittstärkste.

      Ich war komplett von den Socken.

      Es scheint für die FDP ein gewisses Zukunftspotential zu geben, da sollte man sich nicht von den eigenen Vorlieben täuschen lassen.

    • @Bolzkopf:

      Welche tollen Argumente haben Sie denn gegen die von der FDP propagierten Emissionszertifikate? Warum wollen Sie fossile Energieträger nicht verteuert haben?

      Und welche Schnecke wählen Sie, die die Klimapolitik voran bringt?

      • @Rudolf Fissner:

        Beides keine Ideen der FDP.

  • Ich bin sehr für 130 km auf der Autobahn - aber bitte wie z.B. in Dänemark - da führt man auf die Autobahn - wird darauf hin gewiesen das nun 120 gilt und dann folgt das nächste Schild wenn man von der Autobahn abfährt. Ich bin letzten Monat vom Saarland nach Bremen gefahren mit einer,sagenhaften Durchschnittsgeschwindigkeit von 57km - wie hätte ich mir 130 gewünscht ….



    Es waren übrigens nur 20 km Stadtverkehr bei einer Strecke von fast 600 km

  • taz: "Deutschland ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem es keine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen gibt."

    Deshalb fliegen ja auch so viele wohlhabende US-Amerikaner nach Deutschland, um hier auf der Autobahn "mal so richtig die Sau rauszulassen". Eine Geschwindigkeitsbegrenzung wird es bei uns aber erst dann geben, wenn die "freie Fahrt für freie Bürger"-Partei nichts mehr in diesem Land zu sagen hat. Die FDP hatte ja schon in den Sondierungsgesprächen erreicht, dass SPD und Grüne auf ein Tempolimit auf Autobahnen verzichten. Übrigens wurde das 9-Euro-Ticket im letzten Sommer nur von der FDP "genehmigt", weil die FDP dafür den Tankrabatt bekommen hat, von dem aber nicht der autofahrende Bürger, sondern nur die Mineralölkonzerne profitiert haben.

    • @Ricky-13:

      Die FDP mag zwar gegen Tempo 130 sein, aber alle Parteien haben zugelassen, dass sich immer größere Monstrumvehikel durchsetzen konnten. Es hätten ja ganz klare Begrenzungen für Größe und Gewicht von Privatautos gesetzt werden können. Und das finde ich noch schlimmer als kein Tempolimit auf Autobahnen, denn diese Fahrzeuge sind überall schädlich und vor allem auch für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, Kinder sowieso, Platzverbrauch.

      • @resto:

        "... aber alle Parteien haben zugelassen, dass sich immer größere Monstrumvehikel durchsetzen konnten."

        Da haben Sie recht, denn als die Motoren immer besser und ausgereifter wurden und weniger Benzin/Diesel verbrauchten, da hat man einfach größere und schwerere Autos gebaut. Wir kennen sie ja alle, die tonnenschweren SUV-Geländewagen, die in deutschen Städten herumfahren, weil wohlhabende FDP/Unions-Wähler ja unbedingt ein 'SUV-Allradantrieb-Schickimicki-Auto' in der Stadt benötigen, weil sie sonst nicht durch die verkehrsberuhigte 7 Km/h-Spielstraße kommen.

        • @Ricky-13:

          Bei dieser Aufrüstung geht es um Dominanz und vor allem um den Eigenschutz. Bei Unfällen ziehen alle Kleineren (Autos, Radfahrer:innen etc.) den Kürzeren, d.h. die Gefahr zu Tode zu kommen, ist mit bei diesen Monstren größer.

  • Die Wahnsinnssumme von 766 Mio. € entspricht ca. 500 Mio l. oder 500 000 t Treibstoff. Das sind 2 Mio. t CO2.



    Unsere letzten 3 KKW haben im Streckbetrieb 7 Mio. t CO2 eingespart.



    Ich bin beeindruckt.



    Das ist gerade mal das Äquivalent von 4 Wochen 3 KKW im Streckbetrieb.



    Wir können echt kein CO2-Problem haben.

  • Da fast jeder Autofahrer für sich immer eine kleine Zugabe nach oben in Anspruch nimmt, würde aus Limit 130 schnell 140-150 und damit zwecklos !!!



    Habe im "autoritären, sozialistischen " Kanada ganz erholsame 100 kmh gefahren !! War super entspannt !!

    • @Thüringer:

      Halten sich die da wirklich dran in Kanada, USA und Anderswo? Nur wir Deutsch sind Spielkinder im Geschwindkeitsrausch,?

      • @Matt Gekachelt:

        Also in den USA habe ich gesehen, dass sich die meisten PKW penibel daran halten. Tempomat ein und warten bis man da ist. Verstöße sind auch extrem teuer. Die rechte Fahrspur wird hauptsächlich von LKW benutzt.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Die rechte Fahrspur wird hauptsächlich von LKW benutzt."

          Entschuldigung. Muss natürlich linke Fahrspur heißen.

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @Thüringer:

      Aber das können Sie doch hier auch.

    • @Thüringer:

      Kommt auf die Kontrolle an. In der Schweiz fährt fast niemand schneller als erlaubt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In rot-grün-roten Bremen liegt selbst das Grüne Welle Tempo innerorts bei 60 kmh statt der gebotenen 50 🤪

        • @Rudolf Fissner:

          Wie gesagt. Es muss auch gegen Verstöße vorgegangen werden.

  • 130 km/h könnte ein guter Kompromiss zwischen Befürwortern eines Tempolimits von 100 km/h und der jetzigen Regelung sein.

  • Schade dass das Paper nicht einen Schritt weitergeht und mit der gleichen Methodik das volkswirtschaftlich optimale Tempolimit berechnet.

  • Tempo 100 hätte mehr Effekt als alle Heizanlagenmodernisierungen zusammen. 130 ist Wahltaktiererei



    Dann noch eine Grenze auf 2 Autos pro Haushalt-



    Und wir könnten in Ruhe einfach weiterleben ohne Umbaustress und Pleiten. Freilich BANKEN würden dann nicht benötigt, zur Kreditvergabe....

    • @Fakta Füchsin:

      Sorry, mit Ihren Maßnahmen sparen wir grad mal 1% CO2. Da sind dann noch viele Maßnahmen nötig, egal ob mit oder ohne Tempolimit.

      • @Gorres:

        Ja genau : Schluß mit motorisiertem Individualverkehr zugunsten der (endlich instand gesetzten) Bahnen. Nur die radikale Lösung ist hier die Gute. Ist natürlich eine Leistung, 100 Jahre Gehirnwäsche von Autoindustrie und ADAC zu überwinden. Man sollte es sportlich sehen ...

  • Mir fehlt (wie immer bei solchen "Studien" ) die Einordnung. 1. sind die genannten Zahlen die mittleren erwarteten Einsparungen oder wie bei dieser Art von "Studien" üblich, die obere Grenze des Konfidenzintervalls. 2. Was bedeutet das umgerechnet auf die einzelne Autofahrerin? - Hier ungefähr 0,00 Euro je gefahrenem km oder knapp 17 ct je Tag. "Wohlfahrtsgewinne" (!) sehen ja dann doch anders aus?

    • @Mr.S:

      Ende des zweiten Absatzes ist die Studie verlinkt.

  • Wie gut, dass die FDP in der Regierungskoalition ist und wir uns alle drauf verlassen können, dass es kein Tempolimit geben wird.



    Tempolimit ist doch wieder nur eine Verbotsidee der Grünen.

  • Versuch macht klug! Wir sollten es versuchsweise für 1-2 Jahre einführen und dann auswerten. Lasst die Fakten sprechen. In Baustellen sollten wie in den Niederlanden doppelte Strafen gelten. Die Raserei auf 2,1m Breite ist unerträglich, die ständig durch Unfälle blockierten Straßen ebenfalls.

    • @mwinkl02:

      Mit Versuchen haben wir leider zu viele schlechte Erfahrungen gemacht (siehe z.B. Leipziger Straße, Pop-Up-Radwege). Mit den Auswertungen werden dann in der Regel bestimmte Insitute beauftragt (z.B. Wissenschaftszentrum Berlin). Das bringt nichts.

  • Wohlfahrtsgewinne?

    Wenn die PKW zwingend verlangsamt werden, wird im Ergebnis nur mehr geflogen. Ich fahre seit einem Jahr hauptsächlich ein E-Auto, welches ich mit max. 130 km/h fahre. Hätte ich daneben nicht noch den alten Benziner wäre ich ich in dieser Zeit sechs mal geflogen.

    • @DiMa:

      Wo ist Problem? Sind 130 im E-Auto schneller, als im Benziner? Oder warum muss man fliegen, wenn man mit dem Benziner nur 130 fahren darf?

      Dazu kommt, dass Innlandflüge in D absurd sind. So groß ist unser Land nicht (mehr). In Frankreich (größer) wurden Inlandflüge schon verboten, wenn eine Alternative vorhanden ist. Man darf Maßnahmen nicht einzeln sehen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Im Benziner bin ich schneller als im E-Auto. Vor allem spare ich mir die Ladethematik. 1.000 KM in den Skiurlaub werde ich derzeit sicherlich nicht probieren.

        Von einem Verbot von Inlandsflügen steht im Artikel mal nix, zumal ich nach Basel fliegen würde.

        • @DiMa:

          Nach Basel würde ich den Zug nehmen 😁

        • @DiMa:

          Die meisten aktuellen E-Autos lassen sich in 20min auf 80% Aufladung bringen. 3 x laden macht eine Stunde. Und die vergeigeln Sie nicht mit einchecken ect. auf dem Flughafen?

        • @DiMa:

          Auch so ein Luxusverhalten, das immer noch viele machen: Skiurlaub. Das Geld im Land ist immer noch zu ungrecht verteilt. Den einen fehlt es (trotz der heiligen Arbeit) am nötigsten, und die anderen machen Skiurlaub. Natürlich mit teurer Skiausrüstung.

          Ich wäre ja fast dafür, die Steuerngestaltung so zu regeln, dass sich ein Netto-Maximallohn von 3333,33€/Monat ergibt ;-)

          • @Bunte Kuh:

            Das sehe ich ganz genau so. Immerhin wird sich - auch dank dieser Urlauber selbst - diese Thematik lösen ... so ganz ohne Schnee. Immer nur ichichich und bloß nix denken !

          • @Bunte Kuh:

            Ich fahre gerne Ski, danke fürs Verbieten! Welche Ihrer lieb gewonnenen Privataktivitaeten darf ich ihnen verbieten ?



            So kommen wir gesellschaftlich nicht weiter, das ist nur noch Neid und Spalterei.

            • @Flocke:

              und wenn wir dann gesellschaftlich passend in der perfekten Klimahölle angekommen sind, ist alles prima ?

              • @Zebulon:

                Darum ging es nicht, sondern um das gegenseitige Verbieten, was immer auf Dinge abzielt, die einem selbst nicht wichtig sind.

            • @Flocke:

              Naja, Skigebiete im Sommer sind alles andere als eine Augenweide.

          • @Bunte Kuh:

            Das Alternativverhalten stelle ich hier nicht zur Diskussion sondern lediglich die Fehlerhaftigkeit der Studie, da solche Alternativverhalten nicht berücksichtigt sind.

    • @DiMa:

      wieso fliegen? Zug fahrn! Sich und die Reise entschleunigen und einem maroden Konzern mit dem Statement, ich fahre trotzdem Zug auf die Sprünge helfen, das ist hip

      • @nolongerquiet:

        Ich bin früher beruflich viel Zug gefahren und mache das heute nur noch bei max 5 Stunden.

      • @nolongerquiet:

        Das Geld wandert aber in die Tasche von "Managern", die SUV jährlich kaufen können. Nicht in die Infrastruktur.

  • Die Studie bestätigt eigentlich nur, was jeder Autofahrer merkt, wenn er sich den Verbrauch bei verschiedenen Geschwindigkeiten anschaut.

    Aber sie wird nichts nützen. Die "Freie Fahrt" ist für ihre Verfechter Religion. Und gegen Glauben helfen Studien leider wenig...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Die "Freie Fahrt" ist für ihre Verfechter Religion."

      Mal ehrlich, ist es mit dem Tempolimit auf der klimabewegten Gegenseite anders?

      Ich bin übrigens auch für ein Tempolimit, aber nur weil mir deutsche Autobahnen zu hektisch sind. Mein Vorschlag: maximal 130, Toleranz+5, dann für jeden km/h drüber 10€ (also mindestens 50€), und bei +20 Lappen weg. Das ganze gepaart mit Blitzern, so engmaschig wie möglich.

      • @Fairchild670:

        Der Unterschied zwischen den Vertretern von "Freie Fahrt" und den Befürwortern des Tempolimits ist, dass letztere mit Wissenschaft und Logik argumentieren. Erstere argumentieren mit einem diffusen Gefühl. Sie sind also wesentlich näher an Religion.

  • Endlich ist klar, warum so viele Foristen behaupten, mit D geht es seit langem bergab. Die freie Fahrt kostet zu viel!



    Wobei die monetäre Bewertung einiger Kriterien in der Studie vielleicht problematisch ist.



    Trotzdem: Tempolimit als Sofortmassnahme wäre super.

    • @fly:

      Ich wäre für ein Verbot von Süßigkeiten. Dabei spart man bestimmt mehr, als bei einem Tempolimit. Weniger Übergewicht, Diabetes und im Allgemeinen niedrigere Kosten im Gesundheitswesen.

      • @Pilatus333:

        why not both?

        • @Troll Eulenspiegel:

          Und das Zurückfahren von Sozialleistungen. Denn nur wenn der Staat liquide ist, kann er auch Investitionen in den Umweltschutz tätigen.



          Wobei, wenn andere auch Atomkraftwerke haben, vielleicht sollte Deutschland da auch wieder mitmachen?