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Fehleranalyse der Grünen nach EU-Wahl„Geht raus!“

Die Grünenspitze präsentiert ihrer Partei acht Lehren aus dem Absturz bei der Europwahl. Sie wollen mehr zuhören – und nicht zurück in die Nische.

Die Grünen (li. Omid Nouripour, re. Ricarda Lang) haben sich vorgenommen, den Leuten besser zuzuhören Foto: Hannes P Albert/dpa

Berlin taz | Es gibt keine Säulendiagramme und keine bunten Kurven. Stattdessen ein Ipad, das mit ein paar knappen Sätzen in die Kamera gehalten wird. Wer Analysen zu Wählerwanderungen und Kompetenzwerten, Einschätzungen zur Bedeutung der grünen Migrationspolitik oder der Kompromissbereitschaft in der Ampel bei Klimafragen, eine kritische Überprüfung der Wahlkampagne oder der Aufstellung der Bundesgeschäftstelle von der Grünenspitze erwartet hatte – der wurde am Mittwochabend enttäuscht.

Ricarda Lang und Omid Nouripour, die beiden Vorsitzenden, hatten ihre Parteimitglieder zu einem Webinar zum Ergebnis der Europawahl eingeladen und 1.500 Mitglieder schalteten sich zu. Das Ergebnis der Wahl vor gut fünf Wochen war schlecht, die Partei ist entsprechend verunsichert. 11, 9 Prozent der Stimmen – ein Minus von mehr als acht Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 – das war noch weniger, als die Grünen ohnehin befürchtet hatten. Zudem: Die jungen Wäh­le­r*in­nen, derer sich die Grünen so sicher glaubten, haben sich abgewandt. Wo also lagen die Fehler?

Mit Analyse aber halten sich Lang und Nouripour nicht lange auf. Sie wollen acht „Lehren“ aus der Europawahl präsentieren, ebenfalls via Kamera-Ipad und von den Parteivorsitzenden abwechselnd erläutert. Die erste und wohl eine der wichtigsten davon: „Die Menschen fühlen sich von der Politik nicht gehört und werden es zu wenig – auch von uns. Das ändern wir.“

Die Entfremdung zwischen Politik und Bürgerinnen und Bürgern sei groß, sagt Lang. Man dringe mit vielen Botschaften nicht durch, weil die Menschen nicht das Gefühl hätten, dass man sich für ihre Realität wirklich interessiere. Es ist ein generelles Problem der Parteien und ein alter Vorwurf an die Grünen – nur: Wie kann man ihn abbauen? „Wir wollen möglichst großen Abstand von einer Politik des Imperativs nehmen, die den Menschen sagt, was sie vermeintlich tun und lassen sollten oder müssen“, sagt die Grünenchefin. Das war in den vergangenen Monaten schon häufiger zu hören, spätestens seit den Grünen das Heizungsgesetz um die Ohren geflogen ist.

Neue Dialogformate entwickeln

Jetzt soll es konkreter werden. Man wolle besser zuhören und bei Veranstaltungen mehr auf Dialog setzen, dazu auch neue Formate wie Bürgerforen entwickeln. Und sich so auf dem Weg zum Bundestagswahlprogramm etwa einen „Realitätscheck“ abholen. Später, bei der Fragerunde, empfiehlt Lang noch: „Geht raus! Trefft euch nicht nur mit denen, mit denen ihr euch schon immer getroffen habt.“ Und schlägt dann den Bauernverband vor oder Unternehmen vor Ort, „die gegen uns sind“.

Eins wird hier schnell klar: Die Grünen, die bei der Europawahl „in der Stammwählerschaft verloren und gleichzeitig an anderen Stellen nicht dazugewonnen“ haben, wie die Parteichefin sagt, wollen auf keinen Fall zurück in die Nische. Oder zumindest die Grünen-Spitze will das nicht. Denn in der Partei – besonders im linken Flügel, zu dem auch Lang gehört – wird durchaus diskutiert, ob man nicht wieder stärker die Ansprüche der Kernklientel berücksichtigen müsse. So hatten etwa Berliner Grüne gerade eine Rückbesinnung „auf unsere Rolle als progressive und zukunftsgerichtete Partei“ gefordert. Man könne sich bei der Organisation von Mehrheiten kein Entweder-Oder leisten, heißt es dagegen in einer weiteren „Lehre“ der beiden Parteichef*innen.

„Wir kämpfen um unsere Stammwählerschaft ebenso wie um das erweiterte Potenzial. Dabei sind wir klar in Werten und Zielen und pragmatisch im Weg.“ Nicht nur hier, aber hier besonders klingt Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck durch, mit dem die „Lehren“ natürlich abgesprochen sind. Seit Annalena Baerbock in der vergangenen Woche verkündet hatte, nicht länger um den Job als Kanzlerkandidatin kämpfen zu wollen, ist klar, dass Habeck es wird. Bei der Bundestagswahl 2025, sagt Nouripour, wollen die Grünen ihren Wahlkampf auf eine Person zuspitzen. Habecks Namen nennt er nicht nicht, die offizielle Verkündung steht ja noch aus.

Kontrollverlust-Sorgen ernst nehmen

Nicht nur mit Habeck, mit vielen Mi­nis­te­r*in­nen im Bund und in den Ländern, mit der Bundestagsfraktion, sondern auch mit externen Ex­per­t*in­nen hat sich der grüne Bundesvorstand zur Vorbereitung seiner Lehren ausgetauscht. Auch Parteimitglieder wurden befragt. „Die Menschen haben berechtigte Sorgen – und das Gefühl, dass wir an diesen vorbeireden. Wir bieten handfeste Antworten auf die Probleme im Alltag der Menschen“, so lautet eine weitere. „Unser Claim ‚Machen was zählt‘ war richtig als Anspruch, aber wurde uns nicht abgenommen“, sagt Nouripour und betont: Die Grünen wollen nun einen stärkeren Fokus auf die sozialen Fragen legen. Dass die Bundesregierung gerade mit der Kindergrundsicherung ihr zentrales sozialpolitisches Projekt schreddert, erwähnt er nicht.

Und was heißt diese Lehre für das Thema Migration, will jemand später in der Fragerunde wissen. Wie nehme man das Gefühl eines Kontrollverlusts ernst und bewahre gleichzeitig die eigene Position? Man müsse die Sorge annehmen, betont Lang. Wenn man das nicht tue, gingen die Leute „zu den anderen“. Nicht Ängste schüren, sondern zeigen, wie es besser gehe. Der Versuch, intern einen Kompromiss zu finden, dürfe nicht dazu führen, nach außen unklar zu sein. Beides müsse klar werden: „Sowohl, dass es den Wunsch nach Ordnung gibt, aber dass wir auch für Menschenrechte einstehen.“

Die Grünen wollen auch, so eine weitere „Lehre“, ihre Kernthemen Klima- und Naturschutz unterstreichen. „Wir machen sie wieder stärker hörbar“, sagt Nouripour. In der Stammwählerschaft würden die Grünen für ihr ökologisches Profil und dessen Verknüpfung mit verwandten Themenbereichen gewählt. „Hier liegen unsere Kernwerte, hier liegen unsere Kompetenzwerte, wenn auch aktuell geschwächt.“

Die Grünen werden bald sehen können, ob sie die richtigen Schlüsse ziehen. Für sie steht ein Härtetest an: die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September. In allen drei Ländern, besonders aber in Thüringen, müssen sie um den Wiedereinzug in den Landtag hart kämpfen.

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39 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Stammwähler nennt man eigentlich deshalb Stammwähler, weil die einer Partei treu bleiben.

    Die Grünen haben nicht in diesem Bereich verloren, sondern sind auf ihr Stammwählerpotential zurückgegangen.



    Die anderen Wähler haben sie zeitweise überzeugen können, aber mittlerweile konnten die die Qualitäten der Grünen als Regierungspartei studieren. Die könnten deshalb dauerhaft weg sein.

  • "So hatten etwa Berliner Grüne gerade eine Rückbesinnung „auf unsere Rolle als progressive und zukunftsgerichtete Partei“ gefordert. Man könne sich bei der Organisation von Mehrheiten kein Entweder-Oder leisten, heißt es dagegen in einer weiteren „Lehre“ der beiden Parteichef*innen."

    Also hätten wir dann noch eine weitere Partei die lieber Recht hat, als zu Lösungen beizutragen, neben FDP, BSW und AfD. Und die verbliebenen regieren ja bekanntlich auch nur um 16 Jahre an der Macht zu bleiben. So sad...

  • Soso, der Bundesvorstand will, dass die Partei auf die Menschen zugeht. Ein toller Vorschlag von weltfremden Funktionären und Theoretikern, die nie eine Nähe zur Bevölkerung hatten und von dieser auch nicht ernst genommen werden.

    Stelle mir gerade Ricarda Lang auf einem Treffen des Bauernverbands vor, da wäre ich gerne dabei...aber das wird sie sich nie trauen.

    Was fehlt, sind authentische, glaubhafte Persönlichkeiten wie Wilfried Kretschmann, der Menschen hinter sich vereinen kann.

  • Hätten sie wirklich intern reden können, hätten sie vielleicht Klartext sprechen können.



    Wenn Medien alles 1:1 mitschreiben, ist das schwerer.

    Auf "Sicherheit" zu setzen, war ein strategischer Großfehler. Auch Terry Reintke war mehr intern gesetzt als extern unterwegs.

    Aber natürlich war das letzte Ergebnis auch ein Sprung nach oben und nicht in Stein gemeißelt.Zumal, wenn sich alle auf einen einballern, weil sie die Hauptkonkurrenz in den Grünen sehen.

  • Die soziale Frage in den Mittelpunkt stellen? Das nimmt ihnen mit einem Kanzler Kandidaten Habeck eh niemand ab. Der grün gefärbte FDP Frosch verströmt so viel soziale Kälte, wie sonst nur Merz oder Lindner.



    Was ist aus dem Klimageld geworden? Was aus der Kindergrundsicherung ? Die SPD steht in der Sozialpolitik ziemlich schwach da, die Grünen sind komplett blank.



    Und das kriegen sie so langsam auch bei Wahlen quittiert.

  • "Die Grünen wollen auch ... ihre Kernthemen Klima- und Naturschutz unterstreichen. „Wir machen sie wieder stärker hörbar“, sagt Nouripour. In der Stammwählerschaft würden die Grünen für ihr ökologisches Profil und dessen Verknüpfung mit verwandten Themenbereichen gewählt. „Hier liegen unsere Kernwerte, hier liegen unsere Kompetenzwerte, wenn auch aktuell geschwächt.“ - Geschwächt ist gut: der Klimaminister hat fast im Alleingang den Umweltschutz in die Tonne getreten und nun soll ihn die Stammwählerschaft zum Kanzler machen. Ich vertraue ihm nicht mehr.

    • @Frau Sperling:

      Klima- und Umweltschutz haben die Grünen nicht geschwächt, sondern hochkantig über Bord geworfen.



      Ich hatte Hoffnungen auf den ersten grünen Landwirtschaftsminister Özdemir, hatte auf Glyphosatverbot und Förderung der Biolandwirtschaft gehofft. Aber der war 1:1 austauschbar mit der CDU-Frau Klöckner.

  • "Wir bieten handfeste Antworten auf die Probleme im Alltag"

    Durchhalteparolen ohne Substanz. Mangelndes Durchsetzungsvermögen in der Regierung und fehlende Kompetenzen wie beim Heizungsgesetz oder der Kindergrundsicherung. Das ist die Praxis. Der Rest ist Theorie, wie die neue Ader für das Thema "Soziales".

    Die Grünen wollten zu hoch hinaus und haben dabei den Faden verloren und die Wähler haben das dementsprechend quittiert.

  • Es sind die Falschen, die auch die falschen Schlüsse ziehen: Die -früheren- Grünen haben nicht verstanden, dass das Personal der Altparteien weitgehend den Kotakt zur einer Wählerschaft verloren hatten, die -wenn sie noch zu einer Wahl gingen- eher das jeweils kleinste Übel wählen mußten. Insbesondere Habeck und Kretschmann



    (der ja ständig einen preußischen Respekt einfordert) haben sich an diese nicht sehr populäre Parteienwirtschaft angepasst und wollten ihrer Klientel Glauben machen, sie könnten die 'Kollegen' der anderen Parteien in Koalitionen 'überzeugen' , ein Experiment, das krachend gescheiter ist und viele aufrechte Gewählte trotz der so reichlichen Politiker-Privilegien zum Rückzug veranlasst hatte: Warum wohl sinkt die Bereitschaft vieler Frauen, sich hier noch einbringen zu wollen gegen diesen Parlamentsclub, dem ja auch Lang und Nouripour (gegen früher einmal vorgesehene Trennung von Parteiamt und Mandat) angehören. Von einem Mandat auf Zeit, um wieder in das normale Leben zurückzukehren, ist bei diesen eingebildeten Funktionären nichts mehr zu spüren. Sie schaden einer (zu reformierenden) Demokratie, für die Grüne einmal angetreten waren!

  • Mit Ricarda Lang an der Spitze werden die Grünen bei der kommenden BTW auf nie erreichte 26,8% kommen und als Anführerin der Fundis die Realos alt aussehen lassen. Habeck sollte sich warm anziehen. [Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation.]

  • Ich mag ja den Teddybären der Grünen, aber ‚Machen was zählt‘, echt jetzt?

    Das ist ziemlich hohl.

    Na ja, darin alleine wird es nicht gelegen haben. Die Grünen kommen eben komisch rum. Wenn Lang die Durchschnittsrente bei Lanz eben mal um 500 Euro erhöht oder Habeck bei Maischberger von einem "ganz kleinen Elektroauto für 30.000 Euro, falls es so etwas gibt" fabuliert, da kommt der Nicht-so-groß-Verdiener schon mal ins Grübeln.

    Und zählt 30.000 und 500 zusammen und kommt zu dem Schluss, das ist nicht meine Party.

    • @Jim Hawkins:

      Da wir alle nicht über unser Bruttoeinkommen verfügen können fehlt es noch wesentlich weiter: "Wie viel Rente erhalten Menschen in Deutschland im Schnitt? Die Grünen-Parteichefin Ricarda Lang lag bei dieser für Millionen Menschen existenzwichtigen Frage deutlich daneben. In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" antwortete sie auf mehrfache Nachfrage:



      Ich würde davon ausgehen, dass wir um die 2.000 Euro liegen.



      Tatsächlich lag die durchschnittliche Brutto-Rente nach mindestens 35 Beitragsjahren im Jahr 2023 jedoch bei 1.550 Euro brutto - rund ein Viertel weniger als von Lang geschätzt. Dieser Wert ist vor Steuern und Abgaben, tatsächlich im Geldbeutel bleiben davon - laut dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung - durchschnittlich nur 1.384 Euro pro Monat.



      Real sind es oft sogar noch weniger, da viele Menschen weniger als 35 Jahre eingezahlt haben. Laut dem Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Düsseldorf (IAQ) lagen die tatsächlichen Zahlbeträge 2021 bei 1.218 Euro netto (westdeutsche Männer) und 809 Euro (westdeutsche Frauen). Die Werte für Ostdeutschland bewegten sich dazwischen."



      (Quelle: ZDF).

      • @Josef 123:

        Interessant wäre auch noch, wie hoch von grünen Spitzenpolitikern der Durchschnittsverdienst geschätzt wird, und zwar aufgegliedert in Industrie- /Handwerks- /Diensleistungsbereich, und inklusive aller Zahlungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Gewinnbeteiligung usw. Mir ist noch kein Maurer oder Koch untergekommen, der auch nur annähernd Jahresgratifikationen erhalten hätte wie sie z.B. "beim Daimler", bei BMW oder Audi üblich sind.

        Das würde die maßlos überzogenen Fantasien hinsichtlich der finanziellen Leistungsfähigkeit der Bürger bezüglich der "Energiewende" schnell erden. Aber dann müsste man ja seine blauäugig postulierten Ziele an die rauhe soziale Wirklichkeit anpassen. Das erscheint kaum zumutbar.

    • @Jim Hawkins:

      Ich mag ja Beiträge, die nicht ad personae figuram gehen.

      Merz zählte sich zur Mittelschicht und verbläst geschätzte 100.000€ der Bundeswehr für ein Fotomotiv - das ist seltsam.

      Gucken wir staubtrocken auf die Steuerkonzepte: Mit den Grünen, Linken, SPD gewinnt fast jeder, und die arme Frau Klatten-Quandt muss auch mal wieder etws mehr beitragen. Das der FDP ist unseriös ohne Gegenfinanzierung und das der Union oder gar ADis nicht satisfaktionsfähig unter praktischen und sozialen Gesichtspunkten.

      Für die Leute, die zusammenzählen könnten.

      • @Janix:

        Dann können die Leute wohl nicht gut zusammen zählen.

        Nur der Vollständigkeit halber, ich habe die Grünen mit Widerwillen auch gewählt.

        Weil mir nichts anderes einfällt, nicht aus Liebe.

    • @Jim Hawkins:

      Richtig. Und es kann sich auch nicht mal jeder schnell bei seinen Eltern Geld für eine Wärmepumpe leihen.

      Die Grünen haben einfach dieses Streberimage. Die Grünen sind sozusagen die höhere Tochter unter den Parteien. Und ausweislich aller Analysen sind ihre Wähler tatsächlich überdurchschnittlich oft beim Staat angestellt und/oder Akademiker. Bestimmte Probleme, insbesondere Armut und/oder die Angst vor Arbeitsplatzverlust, betreffen diese Wähler und damit die Partei schlicht und einfach nicht oder zumindest nur in sehr viel schwächerem Ausmaß.

      Und dazu kommt dann noch der nicht totzukriegende, naive Glaube, man könne in der Politik „mit Inhalten überzeugen.“ Dass es wirklich egal ist, wenn Habeck nicht Spitzenkandidat wird, bzw. dass die Listenregel der Grünen weiten Teilen der Bürger sogar imponiere.

    • @Jim Hawkins:

      Ja...30tausend Euro sind für jeden gut zu stemmen.



      Wenn er Kanzler werden solltte, zusammen mit Annalena B. als Ministerin, hat das Kabarett wieder Zukunft.

      • @D. MEIN:

        Wer ein Haus kauft, tut das in der Regel mit einem Kredit. Dann spart er die Miete und zahlt es so ab. Kennen Sie doch, das Prinzip.

        Hier spart er teures Gas und Öl und kann so den Betrag abzahlen. Sie finden die Rechnungen, eine in der Regel sehr gute Investition.

        Das heißt, man muss dann mal die Hypothek draufsetzen oder mal den Up statt den Cayenne kaufen.

        • @Janix:

          Ach, so einfach geht das? Dann begleiten Sie mal einen Senioren mit Durchschnittsrente zur Bank und helfen Sie ihm, an den Kredit für die Haus-/Heizungssanierung zu kommen. Der schon gefährlich irre in sich reinlächelnde Bankangestellte wird das sofort machen. Aber nur, wenn Sie die Bürgschaft unterschreiben. Reden Sie mal in privater Runde mit Kreditleuten: Die dürfen das ansonsten gar nicht machen, wenn nicht zumindest rechnerisch die Möglichkeit besteht, daß der Kredit abbezahlt wird. Früher war das mal anders, da reichte es, wenn die Zinsen bezahlt wurden. Die Tilgung konnten dann die Erben abbezahlen oder durch Verkauf der Immobilie tilgen.

          In unsere Gemeinde läuft derzeit eine Umfrage bezüglich der Planung eines Nahwärmenetzes (Geothermie). Ich zitiere aus dem Fragebogen: "Gehen Sie davon aus, dass die jährlichen Heizkosten in einer Größenordnung einer Ölheizung liegen und die einmaligen Anschlusskosten im Bereich der Neuerschaffung eines Heizölkessels liegen." // "Hier spart er teures Gas und Öl und kann so den Betrag abbezahlen."? Na, ich weiß nicht. Noch dazu ist der Preis der Fernwärme an den Gaspreis gekoppelt, auch wenn im ganzen System kein Gas zum Einsatz kommt.

  • Dann kauft euch schon mal Beruhigungspillen, ihr Grünen.



    Wenn der Wahlkampf auf Habeck ausgerichtet ist, wird nochmals das Ergebnis halbiert.



    Nichts begriffen, gar nichts!

    • @D. MEIN:

      Die Grünen sind die einzige Regierungspartei, die ihr Bundes-Wahlergebnis in etwa halten kann in Umfragen, trotz einer eher dubios-destruktiven Politik eines ihrer Partner.

      Oder haben Sie alternative Fakten? Worauf würden die jetzt fußen?

      Wird die zunehmend offenkundigen Klimaprobleme - die sind teuer - womöglich zu wieder mehr grüner Politik führen?

    • @D. MEIN:

      Habeck hielt zwei Kanzlerreden, die auch gut ankamen und die Scholz hätte halten müssen.

      Will man eine Wahl gewinnen, ist immer auch die Frage entscheidend, wer die Konkurrenz ist

      Merz und Scholz könnte Habeck schaffen.

      Sozialer als die beiden auszusehen, auf jeden Fall.

  • Lisa Paus hat die Kindergrundsicherung in Grund und Boden gefahren. Eine Fachpolitikerin braucht es in ihrem Ministerium nicht, sie wurde nach Parteienproporz ausgewählt. Hofreiter, der sicher einen guten Umwelt- oder Landwirtschaftsminister gegeben hätte, wurde aus machtpolitischen Gründen ausgebootet, was sich später (siehe Paus, Özdemir) schwer rechte.

    Was am meisten wurmt, die komplette Instinktlosigkeit der Grünen, was die Aufgabe der eigenen Grundwerten angeht.



    Beispiel: Die grüne Ministerin Mona Neubaur ließ Lützerath abbaggern, verkaufte das Ganze nassforsch als das kleinere Übel. Genau dasselbe bei der Zustimmung der Grünen beim Einsatz von Glyphosat in der EU, die Özdemir zu verantworten hat, auch ein Minister ohne Fachkompetenz.



    Habeck verschleudert Milliarden für die Ansiedlung von Chip- und Batteriefabrik, statt den ökologischen Umbau der Landwirtschaft massiv voranzutreiben. Trifft die Wirtschaftselite, aber kaum Arbeiter.

    Die alternativen Grünen sind alternativlos, was die allgemeine Aufrüstung angeht. Als ob alle Spitzengrünen, einem militärischen Think Tank entstammen. Diplomatie in Bezug auf den Ukrainekrieg, sinnlos, solange die Russen nicht besiegt sind!

    • @Lindenberg:

      Ganz meine Meinung.



      Die Grünen sind eine Bananenpartei geworden:



      zuerst grün, dann gelb, dann schwarz.



      Seit Gründung der Partei war ich bisher Stammwählerin. War ich.



      Die übrigen Parteien sind für mich auch unwählbar. Mal sehen, ob ich überhaupt noch wählen gehe. Ändert ja doch nichts.

    • @Lindenberg:

      Paus _ist Fachpolitikerin für dieses Thema gewesen. Falscher Baum.

      Lützerath ist Schuld von Schwarzgelb und Rot - keine Märchen auch hier, bitte. RWE hatte eine Genehmigung.

      Bei Hofreiter, übrigens sehr ukrainesolidarisch, bin ich jedoch bei Ihnen. Hoffentlich wird er Özdemir nachfolgen, wenn der nach Stuttgart wechselt. Da hat Sven Lehmann die viel zu fachpolitische Konkurrenz auf der Linken leider erfolgreich weggemobbt.

  • Wie üblich, wir machen eigentlich alles richtig aber der dumme Wähler versteht das nicht, wir müssen ihm das alles nur ganz genau erklären, dann wird alles wieder gut. Na dann, gute Reise in die Bedeutungslosigkeit.

    • @Manfred Peter:

      Nicht ganz: aus der eigenen Blase (die nach Studien nirgends so abgeschottet ist wie bei den Grünen) heraus gehen und anderen Leuten zuhören, ist ja ein guter Ansatz. Vielleicht kann er auch dazu führen zu klären, wo die eigenen Positionen ein bisschen weltfremd sind und man erst mal kleinere Schritte zum Ziel machen sollte.

  • "Die Leute" gehen sowieso "zu den Anderen".



    Die, die sich von den Migrationsmärchen aufhetzen lassen sowieso, und jetzt auch eine Menge enttäuschte ehem. Grünenwähler*innen. Natürlich zu anderen Anderen - aber weg ist weg.

  • Die Grünen waren einmal die Partei der Friedensbewegung. Aber Frieden ist offenbar überhaupt kein Thema mehr für sie, wenigstens findet sich dieses Wort nicht einmal im obigen Text.



    Ich würde ihnen genau deshalb keine Träne nachweinen.

    • @XXX:

      Die Friedensbewegten werden ja bereits von der AfD und dem BSW bedient.

      Wenn die Grünen mit denen um Wähler buhlen, verlieren sie viel Glaubwürdigkeit und den Anspruch, Volkspartei zu sein.

  • Die Frage ist nicht ob ihr anders redet, die Frage ist ob ihr anders handelt. Und ich fürchte ihr werdet nur anders reden.

  • Grundvoraussetzung wäre die Anerkennung der Realität, dass die Gesellschaft bunt und vielfältig ist. Die Antwort darauf kann nicht sein, bei jeder Einzelfrage auf die gefühlte Mehrheit derer zu schielen, die gerade am lautesten schimpfen und sie „ernstzunehmen“.



    Vielversprechend wäre, die eigenen Werte und Kompetenzen schärfer in den Fokus zu stellen. Bei den Grünen Umwelt- und (!) Klimaschutz sowie Bürgerrechte und davon ausgehend ein Konzept darzulegen, das den einzelnen Bürger:innen so viel individuelle private Freiheit wie möglich gewährt und zugleich durch Schutz der Ressourcen (auch Pflege der öffentlichen Infrastruktur) so viel (nicht nur soziale) Sicherheit wie möglich bietet.



    In dem Rahmen solcher weniger, leicht kommunizierbarer Prinzipien kann man dann die konkreten Einzelthemen und-maßnahmen behandeln.

    • @Zangler:

      Also wieder konsequent Opposition?

  • Viel Neues entnehme ich alledem nicht. Und ob man mit Wendungen wie 'Politk des Imperativs' die Entfremdung von den 'Bürgerinnnen und Bürgern' bzw. 'Menschen' erfolgreich bekämpft, wage ich zu bezweifeln. So reden die Leute nicht. Mit der Sprache fängt es an.

  • Es war lange der Antrieb der Grünen, nicht in "Wählerschaft" und "Wie behalte ich meinen Politikarbeitsplatz" zu denken, sondern in "Was brauchen wir nachhaltig? Und das erklären wir jetzt und erreichen wir irgendwann".

    Wenn die Grünen das deutlich im Hinterkopf behalten, fahren sie wohl am besten.

    UNd Baerbock sollte zurück in die Partei wechseln, so gut sie im AA auch ist.

    • @Janix:

      Ja und das war lange der Antrieb der Grünen bei 5-8% zu verharren...

  • Na dann bin ich doch auf die "handfesten Antworten" gespannt. Die einen fürchten einen Sozialabbau, die anderen Steuererhöhungen und gleichzeitig steigen die Kosten im Zusammenhang mit der Migration auf Bundes- und Landesebenen.

  • Die wichtigsten drei Messages für eine erfolgreichere Zukunft:



    - Achtet das Eigentum; also unterstützt Menschen dabei, wenn diese Vermögen aufbauen (egal ob in Grund und Boden, Unternehmensbeteiligungen etc.) und neidet ihnen dies nicht



    - Überspannt den Bogen nicht bei der Belastung der Menschen und auch von Minderheiten nicht aufgrund eines vermeintlichen Klimaschutzes (Stichwort Heizung)



    - Stärkt regulierten Zuzug in die deutsche Arbeitswelt und verhindert Zuzug in das Sozialsystem

  • Ehrlich, das sollen jetzt die Lehren aus der Wahlschlappe sein?

    "... Und schlägt dann den Bauernverband vor oder Unternehmen vor Ort, „die gegen uns sind“.



    Da war doch schon Özdemir. Und von denen wird sie eh niemand wählen. Trotz Verlängerung der Glyphosatzulassung.



    Also, was soll das?

    Sie wollen nicht zurück in die "Nische". Soso...



    Da hatten sie aber damals ihre 20%+. Von Klima-, Umwelt- und Verkehrsaktivisten, von Kriegsgegnern und Bürgerrechtlern.



    Wenn sie die nicht mehr ernst nehmen, müssen sie sich halt woanders Stimmen suchen.