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Die VerständnisfrageMein Hund geht vor

Warum lassen HalterInnen ihre Hunde trotz Verboten von der Leine, fragt ein Leser. Weil sie sich dann freuen, antwortet eine Hundebesitzerin.

Hier darf man Hunde auch mal von der Leine lassen: Hundewiese am Berliner Ernst-Thälmann-Park Foto: Nikita Teryoshin

In der Verständnisfrage geht es jede Woche um eine Gruppe, für deren Verhalten der Fragestellenden das Verständnis fehlt. Wir suchen eine Person, die antwortet.

Matthias, 66, Reedereikaufmann aus Ahrensburg, fragt:

Liebe Hunde­besitzerInnen, warum lasst ihr eure Hunde unangeleint in Gebieten laufen, wo es definitiv verboten ist?

Sarah, 36, selbstständige Recruiterin, antwortet:

Molly ist meine vierbeinige beste Freundin und lebt seit Oktober 2021 bei mir. Ich habe sie geholt, weil ich schon immer einen Hund haben wollte. Sie ist ein mittelgroßer rumänischer Schäferhundmischling und während der Pandemie bei mir eingezogen. Davor hat sie in einem Tierheim gelebt. Da zu Pandemiezeiten weniger Menschen unterwegs waren, ist sie nach kurzer Zeit bereits frei herumgelaufen – auch mitten in Frankfurt.

Sie läuft sehr gut an der Leine und reagiert auch auf meine Rückrufe. Es war mir wichtig, mit ihr gut zu trainieren, bevor sie im Wald oder auf Grünflächen frei laufen durfte. Ich lasse Molly öfter an Orten von der Leine los, an denen es eigentlich verboten ist. Aber nur in Situationen, in denen ich selbst beurteilen kann, ob ich jemanden damit in Gefahr bringe oder nicht.

Dafür trage ich dann auch die Konsequenzen. Wenn ich mal erwischt werden sollte, würde ich auch eine Strafe vom Ordnungsamt bezahlen. Außerdem achte ich darauf, dass keine spielenden Kinder oder Spielplätze in der Nähe sind.

Molly ist erst zweieinhalb Jahre alt und es gewohnt, sich frei zu bewegen. Das möchte ich ihr nicht nehmen. Wenn ich sie von der Leine lasse, dann rennt sie im Kreis, hüpft über die Wiese und freut sich. Das ist ein schöner Moment. Sie ist eher zurückhaltend und läuft selten zu fremden Menschen.

Trotzdem sprechen mich regelmäßig Jog­ge­rIn­nen an und sagen, dass es verboten sei, sie in an be­stimmten Stellen frei herumlaufen zu lassen. Ich entschuldige mich dann und nehme sie an die Leine. Das mache ich auch, wenn ich sehe, dass es im Wald voller wird.

Menschen, die keine Hunde haben, sind ihnen gegenüber manchmal nicht wohlgesinnt. Noch schlimmer ist, dass bei uns im Wald regelmäßig Giftköder ausgelegt werden. Beim Gassigehen spüre ich oft eine gewisse Grundaggression gegenüber Hun­de­be­sit­ze­rIn­nen. Das finde ich sehr schade.

Denn es geht mir nicht darum, auf Biegen und Brechen meinen Willen durchzusetzen. Ich verstehe auch, dass es für Leute, die Angst oder Respekt vor Hunden haben, stressig ist, wenn die Tiere ohne Leine unterwegs sind. Besonders wenn mehrere Hunde miteinander spielen, kann es mal chaotischer werden. Trotzdem möchte ich Molly regelmäßig von der Leine lassen, denn ehrlich gesagt bedeutet mir mein Hund mehr als fremde Menschen im Wald.

Häh? Haben Sie manchmal auch diese Momente, wo Sie sich fragen: Warum, um alles in der Welt, sind andere Leute so? Wir helfen bei der Antwort. Wenn Sie eine Gruppe Menschen besser verstehen wollen, dann schicken Sie Ihre Frage an verstaendnis@taz.de.

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62 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Wer einmal einen Anruf von der Autobahnpolizei bekommt das seine freilaufenden Hunde auf einer dicht befahrenen, dreispurigen Autobahn unterwegs waren und eingesammelt wurden, denkt vermutlich anders über das romantische Bild des "Glücklichen Hundes". Ich war und bin heilfroh das keine Mensch dabei zu schade kam. Meinen derzeitigen Hund lasse ich nur an der Leine laufen. Ich kann aus der Entfernung nicht beurteilen ob ein anderer Mensch Ängste hat etc. Schon allein deswegen möchte ich das nicht. Das reicht schon aus. Ich brauche für diese Entscheidung kein Worse Case Szenario. Das ein neben dem Besitzer freilaufender Hund das Wild stört oder verschreckt ist kein Argument. Das machen schon beide. Als Hundebesitzer meide ich bestimmte Flächen oder Reviere, beachte Brutzeiten. Jäger geben da gerne Auskunft. Den Hund nicht an der Leine zu haben heisst nicht den Hund in einem größeren Radius jagen zu lassen. Es gibt genügend Möglichkeiten Hunde "Frei laufen zu lassen". Hundeschulen und umzäunte Gelände gibt es genug. Das Argument den eigenen Hund "Glücklich" zu machen und die "Einschätzung" über das "Befinden" anderer zu stellen ist Selbstüberschätzung und meist auch Egoismus. Das sollte man sich aber vorher überlegen, bevor das Tier angeschafft wird.

  • Sehr ehrliche Antworten, die alle darauf hinauslaufen, daß ICH und MEIN Hund 🐕 Vorrang haben vor den Regeln der Gemeinschaft. Die sind für die anderen! Grenzenlose Freiheit ala FDP/AfD. Egoismus steckt in jedem von uns, muss man doch Verständnis für haben!

  • Rassismus?

    Ist das bereits lupenreiner Rassimus, wenn ein Hund (m/w) oder eine Katze (m/w) als weiteres Familienmitglied gilt an dem sich der Egoismus so richtig entfalten kann, während Schweine, Rinder, Haushühner, Gänse usw.



    sehr oft übelst misshandelt werden um Billig-Tierprodukte zu erzeugen?

    Sehr oft ist es so, dass Hunde-/Katzenbesitzer*innen regelmäßig, also häufig Billig-Tierprodukte verzehren! Was sagt das über deren "Tierliebe"? Was?

    Hunde und Katzen als Haustiere werden oft Therapeuten, "Animateure",



    "Sündenböcke", "Blitzableiter" ausgenutzt. Wenn sie ausgedient haben, dann enden sie manchmal, wenn sie Glück haben, im Tierheim oder werden auf einer Autobahnraststätte ausgesetzt.

    Respekt und Mitgefühl für Tiere im Allgemeinen, also alle Tiere, findet mensch bei sehr vielen, wohl den meisten Hunde-/Katzenbesitzer*innen kaum, denn sonst würden sie



    die Finger von jeglichen billigen Tierprodukten weg lassen!

    Starke Bevorzugung von Hunde und Katzen ...eine Spielart des Rassismus?

  • Die Dame hat das Konzept des öffentlichen Raums nicht ganz verstanden.



    Die Spielregeln gelten dort für alle.



    Was wäre hier die Meinung über einen Autofahrer, der voller Inbrunst zum besten gibt, dass er die 30/50/80/Überholverbotsschilder sieht, aber die Situation vor Ort viel besser beurteilen kann?

  • Eine Anekdote, die mir beim Lesen des Artikels spontan einfiel: ein Freund von mir suchte mit seiner kleinen Tochter den Ententeich eines nahegelegenen Stadtparks auf, um übrig gebliebenes altes Brot an das dort anwesende liebe Federvieh zu verfüttern. Ein vorbei kommender Spaziergänger in Begleitung eines Hundes stellte ihn zur Rede, dass das Füttern von Enten im Park doch wohl verboten sei.



    Woraufhin mein Freund postwendend konterte: „Dann leinen SIE erst mal ihren Hund an!“

  • Warum fahren Menschen auf Gehwegen Fahrrad, oder nehmen Radlern beim Einbiegen die Vorfahrt. Immer dasselbe: Dünkel

  • Bin selber lebenslanger Hundebesitzer.



    Habe aus Familientradition immer Jagdhunde ohne selber Jäger zu sein, habe aber viel Kontakt zu Jägern. Aus eben diesem Grund lasse ich meine Hunde, die zwar aufs Wort hören, außerhalb meines Grundstücks nie von der Leine. Hunde sind Raubtiere und belästigen im Zweifel nicht nur andere Menschen, sondern stressen vor allem andere Tiere im Park oder im Wald. Alle Jäger die ich kenne laufen (außer bei der Jagd) nur angeleint mit ihren Hunden.

    Wir Hundebesitzer sind eben nicht allein auf der Welt und ich kann jeden verstehen der sich über freilaufende Hunde in der Öffentlichkeit aufregt. Ich habe glücklicherweise einen großen eingezäunten Garten in dem sich die Hunde nach Lust und Laune austoben können und wer es für richtig hält einen Hund in einer kleinen Wohnung zu halten, der muss eben den Weg zu Hundespielwiesen (dort ist das freilaufen völlig in Ordnung) in Kauf nehmen oder sollte sich eben keinen Hund halten.

    P.S.:



    Gleiche Verantwortung verlange ich übrigens auch von Besitzern von Freigängerkatzen welche die größte Bedrohung für die heimische Vogelwelt, noch vor Windkraftanlagen und Insektensterben, darstellen.

    • @Teleshopper:

      Ich habe mich gerade mit den Informationen zu den Zahlen der angeblich von Freigängerkatzen getöteten Vögel beschäftigt. Die Statistik, welche dort angeführt wird, ist an dämlicher Statistikinterpretation nicht zu überbieten. Diese geht so: Es gibt (geschätzt) x Katzen in D und jede soll angeblich durchschnittlich 2 Vögel am Tag töten.



      So verbreitet sich das Märchen vom millionenfachen Vogeltod. Die ausschließlich in Wohnungen gehaltenen Katzen finden keinen Eingang in die Schätzung des NABU, auf welche Bezug genommen wird. Dezidierte Forschung gibt es dazu auch nicht. Man bezieht sich auf eine Studie, welche nicht zitiert wird.



      Jeder Besitzer einer Freigängerkatze kann bestätigen, dass diese nicht (mindestens) 2 Vögel täglich mitbringt, denn der überwiegende Anteil der Freigängerkatzen bringt die Beute nach Hause mit.



      Wenn also die in Wohnungen gehaltenen Katzen (ca. 60 %, in Städten ist der Anteil höher) 0 Vögel/Tag jagen (wie meine eigenen), dann müssen die Freigängerkatzen, welche sich zudem stets in der Nähe von menschlichem Siedlungsgebiet bewegen, und nicht in sich selbst überlassenen Landschaften (wo die meisten Vögel brüten), mindestens!!! 4-5 Vögel/Tag erfolgreich jagen.



      Daher löst sich diese Statistik wohlfeil im nichts auf, denn es entspricht nicht der Realität. Merke, traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.



      Dieses hält die Menschen natürlich nicht davon ab, diese nicht validen Zahlen immer wieder zu perpetuieren.

    • @Teleshopper:

      Dann kennen Sie aber nur Jäger, die wie Sie selbst privilegiert sind und eigenen Grundstücke besitzen.

      Wenn Hunde erstmal erwachsen sind, toben sie auf Hundespielwiesen nicht mehr. Das ist ihnen zu anlasslos. So als würden Sie immer im Kreis Joggen.

      Ich wohne erfreulicherweise auch privilegiert in Berlin und habe zwei Hundeauslaufgebiete in der Nähe.

      Das nächstgelegene hat mir zuviele Wildschweine.

      Wenn ich mit unseren Familienhunden allerdings dort auf Wildschweine treffe, bin ich der einzige, der nervös wird.

      Die Wildschweine und die Hunde blicken sich tief in die Augen und schätzen sich gegenseitig ab.

      Wildschweine im Hundesauslaufgebiet sind extrem hart gesotten, selbst für Berliner Verhältnisse.

      Das andere Hundeauslaufgebiet ist Teil eines größeren Waldgebietes, da sind weniger Wildschweinbegegnungen.

    • @Teleshopper:

      Das mit den Katzen kann ich nur unterschreiben. Angesichts der viele Katzen aus der Nachbarschaft lohnt es sich bei uns kaum für ein Vögelchen ein Nest bei uns im Garten zu bauen.

  • Ehm ... der Artikel ist Satire, oder?

    • @Kaboom:

      Viele Leser*Innen*reaktionen lassen vermuten, daß Satire nicht nur im Artikel ist.

  • Ein Problem ist, dass die Menschen so verschieden sind.

    Der Diskurs hat sich in den letzten Jahren nicht nur in der Flüchtlingsfrage immer weiter nach einer Seite verschoben.



    Gerade bei Hunden ist es genauso.

    Meine letzte Hündin (Rottweiler/Schäferhund-Mix, deshalb hiess sie Romy, ist dor fast 12 Jahren verstrorben.



    Sie und ihre beiden Vorgänger waren menschengerechte Hunde, die auch immer ihre Freiheit hatten.



    Keiner der drei hatte auch nur ein Halsband.

    In der Innenstadt, sprich Fussgängerzone, bekamen sie locker eine Leine um den Hals gelegt, besonders als sie im Alter nicht mehr so gut sehen und riechen konnten - um den Kontakt zu mir nicht zu verlieren.

    All die Jahre habe ich beobachtet, dass sogenannte Hundeschulen immer mehr in Dominanz kamen in denen Hunde von klein auf nur dazu trainiert werden auf Leckerlie zu reagieren.



    Meine Hunde waren selbstständig denkende Wesen, die wussten worauf es ankommt im Zusammenleben.



    Die beobachteten nicht einen kleinen Beutel am Gürtel oder an der Handtasche sondern ihre Umgebung.

    Wenns nötig war kamen sie sofort aber andererseits hatten auch sie die Kompetenz mich vor Gefahren zu warnen oder nen bestimten Weg zu verweigern.



    Das haben wir, wie mit Menschenpartnern, individuell ausgehandelt und abesprochen.

    In der Regel ohne Worte, sondern durch beiderseitige Gesten und Blicke.

    So einen Hund sein Leben lang am Gängelband herumzuführen kann für beide Seiten dieses Bandes nur frustrierend sein.

    Und noch was.

    Ein gesunder normaler Hund kackt nicht auf den Bürgersteig.



    Dass man dort Hinterlasenschaften wegmacht war schon immer selbstverständlich.



    Heute jedoch stehen selbst in Wald und Feld diese industriellen Kacktütenautomaten während Landwirte weiter durchbekommen die Umwelt mit Kunstdünger und Spritzmittel abzutöten.



    Das ganze wird uns dann als "Sauberkeit" und sogar Hygiene aufgetischt.



    Auch hier läuft irgendwas massiv in eine falsche Richtung.

    • @Friderike Graebert:

      Manche Menschen würden die Verschiedenheit der Menschen als eher beglückend empfinden, jedoch nicht den Umgang der meisten Menschen mit dem hohen Gut der vernünftigen Freiheit.

    • @Friderike Graebert:

      Aus de Artikel - Zitat:



      "Menschen, die keine Hunde haben, sind ihnen gegenüber manchmal nicht wohlgesinnt."

      "Harte" Kritik:



      Weil, abgesehen von Nutzhunden,



      Hunde nutzlose Tiere sind, meist als Pyschostütze gekauft.

      Weil sie den Raum der Besitzer über Gebühr erweitern und ungefragt in (Schutz)räume anderer eindringen.







      Weil man (ich) nicht von mir unbekannten Kö .. Hunden beschnüffelt werden möchte.

      Weil meine kleine Tochter keine Rubbelstation für einen Hund ist.

      Weil ich nicht der Bespaßungsonkel für einen "der will nur spielen" bin.

      Besonders nicht wenn ich laufe.



      (Ich laufe auch nicht zu Leuten hin



      "Erzähle mir einen Witz und kraul mir den Rücken!")

      Weil ich nicht drüber lachen kann wenn



      in der Morgenlauf die dänische Dogge sich auf meinen Brustkorb abstützt und mir in die Augen schaut.

      Weil ich (in Neukölln) kein negatives "Schiffe versenken" spielen will.

      Weil ich Dauergekläffe nicht ab kann.

      Weil ich Hundebesitzer nicht mag die ihre Rollleine nicht einziehen obwohl mich ihr Hund erreicht.

      Weil einige Hundebesitzer keine Ahnung von Hunden haben.

      Weil es 10 Millionen Hunde in D. geben soll.

      Zeit: 3x 20 min raus= 10 Millionen Stunden am Tag x 365= 3,65 MILLIARDEN Stunden / Jahr:



      rs. 416.000 Frau / Mann ___Jahre___



      Die könnten F************** bauen.

      Hunde fressen Fleisch: 10 Millionen fressen Fleisch. Rd. 4 Millionen kg,am Tag = 1460 Millionen / Jahr.

    • @Friderike Graebert:

      "So einen Hund sein Leben lang am Gängelband herumzuführen kann für beide Seiten dieses Bandes nur frustrierend sein."

      Dann hält man einen Hund nur auf dem Dorf, am Rande der Stadt, oder auf einem 2 Hektar Grundstück.



      Das weiß man vorher das viele ihre Hunde nicht artgerecht halten können.

      " Ein gesunder normaler Hund kackt nicht auf den Bürgersteig."

      Was soll er machen wenn nichts anderes da ist? Ich hatte als Rudelführer "B"



      einen Hund der zu 99,5% von selbst in die Büsche hing, den konnte man sogar schicken. Nur, was am winterlichen Strand machen? Da muss wohl Rudelführerin "A" das K****tütchen zücken und die warmweichglitschige Hinterlassenschaft aufsammeln.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Friderike Graebert:

      „Ein Problem ist, dass die Menschen so verschieden sind." Ja. Das ist nicht nur ein Problem. Das sind ca. 8 Mrd. Probleme.



      Zum CO2-Vergleich von Hunden und Kindern (@SYBILLE BERGI) stellt sich ergänzend die Frage nach der Art der Nahrung.

  • "Ich lasse Molly öfter an Orten von der Leine los, an denen es eigentlich verboten ist. Aber nur in Situationen, in denen ich selbst beurteilen kann, ob ich jemanden damit in Gefahr bringe oder nicht."



    Ich weiß das alles viel besser als ihr, und eure Ängste sind mir auch egal.



    Verstehe.

    • @Encantado:

      Ängste können halt auch recht unbegründet sein.

      Ist bei vielen Ängste so.

      Und wenn man seinen Hund kennt, weiß man es ja auch manchmal besser.

    • @Encantado:

      Wo genau ist Ihr Problem? Molly wird doch angeleint, wenn jemand ihre Halterin darauf anspricht.

      • @sedeum:

        "Molly wird doch angeleint, wenn jemand ihre Halterin darauf anspricht."



        Ja, wenn. Und wenn dieser Jemand stattdessen z. B. panisch wegläuft, kann die Halterin ja nix für.



        Sehr praktisch.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @sedeum:

        Die Halterin ansprechen... Wie schön - wenn „Molly" nicht schon vorher ihrem „Spieltrieb" gefolgt ist.

  • "ehrlich gesagt bedeutet mir mein Hund mehr als fremde Menschen im Wald"

    Entlarvend.

    • @Ajuga:

      Was meinen Sie mit "entlarvend"?

      Jedem Menschen ist das Wesen, mit dem man eine soziale Beziehung hat, wichtiger als jemand Fremdes.

      Ist bei Kindern so, bei Eltern, bei Partnern.

      Alles andere wäre ja auch merkwürdig.

    • @Ajuga:

      Ich mag weder fremde Menschen noch frei laufende Hunde im Wald. Beide gehören da nicht hin.😉

  • Ich habe eine Olde english Bulldog-Dame, diekinnden meisten Bundesländern als Listenhund gilt. Grundsätzlich freundlich, geht sie allerdings keinem Konflikt aus dem Wege. Resultat: Der andere Hund würde auf die Schnauze kriegen. Das Problem ist, dass viele Hundehalter und -halterinnen ihre Hunde eben nicht anleinen, und diese Hunde oft viel zu nahe an uns heran kommen. Für mich und meine Hündin unnötiger Stress. Und wenn mal was passieren sollte, wird meine Dame ein Problem haben. Daher fliehen wir aus Gebieten mit vielen Hunden - um meine Loretta zu schützen

  • Danke für das schöne Interview. Es hat mein Herz für die Hundebesitzenden geöffnet.

    • @0 Substanz:

      ...und, haben Sie einen guten Therapeuten für die Hundefrau an der Leine - ähhh Hand ?



      Hier muss doch noch Eindeutig fix Nachsozialisiert werden...kann einige Zeit in Anspruch nehmen - lohnt sich aber bestimmt....

  • "Ich lasse Molly öfter an Orten von der Leine los, an denen es eigentlich verboten ist. Aber nur in Situationen, in denen ich selbst beurteilen kann, ob ich jemanden damit in Gefahr bringe oder nicht."

    ------

    Jaja, genau die "Der beisst nicht, der will nur spielen"-Fraktion, die dafür sorgt das rücksichtsvolle Hundehalter gar nicht mehr wahrgenommen werden. Auf ihr Urteilsvermögen, ab wann jemand in Gefahr gebracht wird, verlasse ich mich lieber nicht.

    Ich lasse in öffentlichen Räumen wo viele Menschen sind meine Hunde aus Rücksichtnahme nicht von der Leine. Meine Tiere fühlen sich sicherer und die Mitmenschen auch.

    • @SeppW:

      Sie fallen immer wieder durch seltsame Kommentare auf. Darüber hinaus bezweifle ich, dass Sie Hunde haben.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @sedeum:

        Lesen Sie doch bitte den Kommentar von @SEPPW noch einmal... Dann sollten Sie ihren seltsamen Kommentar löschen lassen.

  • Puh... Das erklärt ein bisschen, warum die Dame das macht. Allerdings klingt das alles sehr nach süßlich verpacktem Egoismus. Der letzte Satz hat etwas vermindert Soziales.

  • Ist es nicht bei diesem "Problem" so wie mit vielen anderen? Geht man umsichtig und rücksichtsvoll damit um - so what? Ist es aber lästig, stressig oder gar gefährlich für andere, dann darf es einfach nicht sein, den eigenen Maßstab als allgemeingültig zu betrachten. Ein wenig Empathie und/oder Rücksichtnahme von ALLEN Betroffenen - was ist daran so schlimm?

    • @Perkele:

      Stimmt. Die eigene Freiheit und die des Nächsten, Leben und leben lassen, usw. Eigentlich ganz einfach. Einfacher scheint nur zu sein, sich gegenseitig zu beschuldigen und vollzumotzen.

  • "(...) denn ehrlich gesagt bedeutet mir mein Hund mehr als fremde Menschen im Wald."



    DAS ist genau der Grund, warum viele "(...) Menschen, die keine Hunde haben, (...) ihnen gegenüber manchmal nicht wohlgesinnt (sind)" - bzw. nicht den Hunden gegenüber, sondern deren Besitzern.



    Diese kuriosen "Menschen, die keine Hude besitzen" sind es nämlich auch gewohnt, "sich frei zu bewegen".

    • @Puck:

      Wie frei sich "diese Menschen" bewegen, ob auf Fahrrad oder als Läufer, dürfen meine Hündin (angeleint)und ich jeden Tag immer wieder erleben. Nämlich rücksichtslos, auf keine Regeln achtend. Da wird auch in Bereichen gefahren, die nur für Fußgänger sind, oder ohne Hirn ohne Abstand am Hund vorbei gelaufen. Nicht der Hund ist das Problem, sondern diese "kuriosen Menschen".

      • @sedeum:

        Nein, falsch, der Hund ist das Problem, denn der gehört nicht in die Stadt. Das ist nicht artgerecht. Das können sich die Hundehaltenden noch so schön reden, ist trotzdem so. Sie gehören nicht in kleine Wohnungen und nicht in Straßenverkehr.

      • @sedeum:

        Das ist aber kein Grund, den Hund von der Leine zu lassen. Der Trotz, der aus Ihren Worten spricht, rechtfertigt doch nicht, den Nächstbesten wiederum schlecht zu behandeln. Es gibt ja auch Freilaufflächen extra für Hunde. Wenn ich einen Hund halte, muss ich auch die logistischen Unbequemlichkeiten einpreisen. Es sei denn, ich sehe mich als Nabel der Welt.

      • @sedeum:

        Soll der Mensch jetzt dem Hund ausweichen? Wo kämen wir da hin?😉

  • Klar lasse ich meinen Hund auch gern von der Leine und freue mich wenn er sich freut.

    Tatsächlich sollte ein Hund jedoch auch präzise darauf reagieren, wenn Frauchen/Herrchen ihn ruft.

    Und das am besten mit der Hundepfeife. Lernt man in der Hundeschule.

    Ansonsten mit den Tieren so weit und oft wie möglich raus aufs Land.

  • Ich halte auch Hunde, seit Jahren. Im Wald müssen sie aber immer an die Leine - zum Schutz der dortigen Bewohner (Tiere). Hunde sind Jäger, Waldbewohner brauchen Schutz.

  • "Menschen, die keine Hunde haben, sind ihnen gegenüber manchmal nicht wohlgesinnt."



    Eigentlich bin ich nicht Hunden, sondern vielen Hundehalter*innen gegenüber übelgesinnt. Die Tiere können ja nichts dafür, wenn sie von Deppen gehalten werden, die sich gar nicht die Mühe machen (oder an der Aufgabe scheitern), den Hund so zu erziehen, dass er keine Belästigung darstellt.



    Wenn - sowie uns neulich passiert - der Hundebesitzer noch nett ruft "kann sein, dass er gleich um sie rumrennt", die Töle dann aufdringlich wird (meine Frau hat Angst vor Hunden) und auf Kommandos nicht reagiert, müssen sich Hundebesitzer*innen nicht über übelgelaunte Mitmenschen wundern.

    • @Django:

      Leider erlaubt Berlin Kampfhunde.

      Ein Albtraum für viele Menschen

      Und leider muss man sagen. typisch Berlin.

  • Über Hundephobie und andere Phobien fand ich in der taz:



    taz.de/Ein-Sommer-...mpfhunde/!1210860/



    Ein Auszug:



    "Da kam eine junge Frau herein, gut gekleidet, wie man sagt, aus den middle classes.



    Sie sieht meinen Hund, einen Cockerspaniel, und bittet höflich, aber dringendst, dass ich ihn anleine. Das will ich auch gleich tun, weil unverkennbar Panik aus der jungen Frau spricht, aber ehe ich das Tier greifen kann, hat sie sich schon zur Flucht entschlossen. Der schiere Anblick des Tieres löste eine Angstüberschwemmung aus, die sie nicht eindämmen konnte.



    Ein echter Fall von Hundephobie, wie man ihn so klinisch rein selten zu sehen bekommt."



    Heute liebe ich Spaziergänge und Radtouren mit unseren Hunden, auch das ohne Leine im Gelände oder am Strand "frei sein" zu dürfen, aber als Kind beobachtete ich meine Mutter sehr genau, warum sie die Straßenseite wechselte, auf dem Gehweg, wenn "Gegenverkehr mit Fell" in Sicht kam. Sie war daheim als Kind von einem Schäferhund angefallen worden, der Opa wollte darüber nicht sprechen.



    Der Artikel ist wegen der vielen anderen "Entitäten" besonders lesenswert.

  • Ob die gleichen Menschen, die Hundebesitzer bei Außerachtlassung einer Leinenpflicht



    ansprechen, auch ihre Mitmenschen, wenn sie noch bei Rot über die Ampel laufen



    oder andere ihren Zigarettenstummel auf der Straße entsorgen auch, zur Rechenschaft



    Bitten?

    • @Hubertus Behr:

      Das hat vermutlich damit zu tun, dass Leute, die bei Rot über die Ampel laufen oder ihre Kippen wegschnippen andere Leute nicht beißen.

      • @Puck:

        Aber gefährden.

        Oder habem Sie sich als Radfahrer noch nie über einen Fußgänger geärgert, wegen dem Sie eine Vollbremsung hinlegen müssen?

  • Der Egoismus der Hundebesitzer*innen kennt keine Grenzen.

    1. Ein Hund verbraucht eine Tonne CO2 im Monat



    (www.brisant.de/kli...%C3%BCcksichtigt.)

    2. Viele Menschen haben Angst/sind traumatisiert durch Hundeattacken. Als "Opfer" kann ich unmöglich wissen, ob der Hund agressiv ist, oder nicht

    3. Wenn Mensch einsam ist, warum nicht einfach einen Hasen adoptieren? der ist auch weich, frisst nur pflanzen und tut keinem was.

    • @Sybille Bergi:

      "Ein Hund verbraucht eine Tonne CO2 im Monat"

      Dann könnte man mit vielen Hunden das CO2 Problem lösen 😂

    • @Sybille Bergi:

      Hasen sind im Gegensatz zu Kaninchen (teilweise domestiziert) absolute Wildtiere, die brauchen/dürfen nicht adoptiert werden! Kaninchen werden leider oft als Kuscheltiere mißbraucht, aber Vorsicht, auch da gibt es sehr gefährliche Exemplare: www.youtube.com/watch?v=bReP5Wt9a-Y

    • @Sybille Bergi:

      zu 1:



      deshalb habe ich keine KInder.



      Die verbrauchen deutlich mehr.



      zu 3.



      Stimmt... und den kann man später auch einfach aufessen.

    • @Sybille Bergi:

      CO2-Bilanz eines Hundes, laut der verlinkten Seite: Eine Tonne pro Jahr

      Hasen als Hundersatz sind nur bedingt vergleichbar - mit einem Hund kann man interagieren, Hunde sind - soweit ich weiß - die einzigen Tiere, die uns tatsächlich "verstehen" - unsere Gesten, unsere Körpersprache lesen können*, ohne dass man ihnen das beibringt. Das bringt eine besondere Qualität in diese Mensch-Tier-Beziehung.

      *Leider ist das umgekehrt nicht so, sonst wüssten wir alle sofort, ob ein Hund aggressiv ist oder tatsächlich "nur spielen" will. Ein Tipp (falls Sie daran interessiert sind, ich finde es hilfreich zu verstehen) - wenn sich der Hund locker bewegt, alles mitschwingt, dann ist er nicht aggressiv. Steifer Gang, hoch erhobene Rue, fixierendes Blick sind Zeichen für einen sehr unentspannten Hund, dann wegdrehen und sich langsam (!) seitlich gehend entfernen.

      Und noch ein bisschen Whataboutismus - wäre es nicht für unser aller Wohlbefinden hilfreicher, wenn die Existenz der deutlich mehr CO2 produzierenden, deutlich mehr Verletzungen verursachenden motorisierten Vehikel auf unseren Strassen in Frage gestellt würde? (360000 im Verkehr vs ~ 40000 Bissverletzungen jährlich in DE)

      • @Bartl:

        Krähen können das noch viel besser.

      • @Bartl:

        Ihr Tipp, sich im Falle eines "unentspannten" Hundes langsam seitlich gehend zu entfernen, setzt voraus, dass von dem Hund Gefahr ausgeht, dass er also nicht angeleint ist und der Hundehalter eine Gefahr für andere Personen billigend in Kauf nimmt. Es kann nicht sein, dass Hundehalter andere Personen mittelbar dazu zwingen, sich zu entfernen. Es ist vielmehr die Aufgabe des Hundehalters, dafür zu sorgen, dass niemand durch das Tier in Gefahr gerät und andere Personen unbehelligt ihrer Wege gehen können.

        Leider gibt es viele Hundehalter, die es offenbar zur Hebung ihres Selbstwertgefühls nutzen, wenn ihr Hund anderen Leuten Angst macht. Und es gibt viele Hundehalter, die irrtümlich annehmen, ihren nicht angeleinten Hund im Griff zu haben und ihn bei Bedarf einfach zurückrufen zu können; wenn sich dann der Hund um die Rufe nicht kümmert, zeigt sich daran, dass diese Leute ihren Hund völlig falsch einschätzen und überhaupt nicht in der Lage sind, zu beurteilen, wie ihr Hund sich verhalten wird und ob ihr Hund für andere gefährlich ist oder nicht.

        Und ein bisschen Whataboutism zurück: Diese Hundehalter tragen erheblich dazu bei, dass viele Leute am liebsten im geschützten Auto möglichst bis vor die Haustür fahren und in Wohngebieten mit vielen Hundehaltern ungern längere Wege zu Fuß zurücklegen.

  • "Beim Gassigehen spüre ich oft eine gewisse Grundaggression gegenüber Hun­de­be­sit­ze­rIn­nen. Das finde ich sehr schade."



    Ja, das ist nicht nur schade, es kann auch zur selffullfilling Prophecy werden.



    Hund mag es oft nicht wenn jemand gegenüber Frauchen oder Herrchen aggressiv ist.



    Rechthaber gibt es ja hin und wieder.



    In München gibt es eine Leinenpflicht innerhalb des Altstadtrings. Die Isar und der englische Garten ist außerhalb dessen. Trotzdem wird man in der 'Weltstadt mit Herz' von Leuten angeplärrt das man den Hund anleinen müsse.

    • @Mr.Henry:

      Wenn Sie sich nicht hin und wieder von Rechthabern "angeplärrt" werden wollen, dann beachten Sie die A n l e i n p f l i c h t i n a l l e n ö f f e n t l i c h e n G r ü n a n l a g e n Ihrer "Weltstadt mit Herz". Aber natürlich haben nicht nur Pitbullbesitzer immer bessere Argumente als diese Rechthaber.

    • @Mr.Henry:

      Hund mag es oft nicht wenn jemand gegenüber Frauchen oder Herrchen aggressiv ist.



      Soso.



      Höre ich da eine gewisse Drohung heraus?



      Selbstgerechtigkeit gibt es ja auch hin und wieder...

      • @Puck:

        Kommunikation ist ja was beim Anderen ankommt.



        Ich kann Ihnen versichern dass ich keine Drohung beabsichtigt habe.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Was ich vor allem nicht verstehe, ist, warum man sich einen Hund überhaupt in die Stadt holt. Über die Enge, den Mangel an Grünflächen und die Reizüberflutung freuen sie sich ganz bestimmt nicht.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Richtig. Wenn man Blind ist, oder Schafe hatj oder einen scharfen Wachhund braucht, o.K. Aber als Ersatzmensch, zum Quälen oder beherrschen? Da stimmt doch etwas nicht

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Meine Erfahrung:

      Die Menschen stört das viel mehr als die Hunde.

      Einem Hund ist es im Prinzip egal, ob sie mit ihm eine Stunde über einen Asphaltweg in einem Industriegebiet langgehen oder durch den Park.

      Normale städtische Enge ist für Hunde nichts Stressiges.

      Der Einkaufsbummel zu Weihnachten macht mich aggressiv, aber nicht unseren Hund.

      Was Sie an Reizüberflutung wahrnehmen, registrieren Hunde nicht in diesem Maße.

      Schon weil sie Farben weniger gut sehen.

      Deshalb kann man ihnen problemlos Leuchthalsbänder ummachen, wo jeder Mensch eine Krise kriegen würde.

      Fazit:



      Eigentlich sind Hunde für die Großstadt besser geeignet als Menschen.