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„Campact“ startet Anti-CDU-KampagneKein Kreuz für Merz

Eine Anti-CDU-Kampagne soll das Ruder rumreißen: „Campact“ will unentschlossene Unions-Wähler:innen davon abbringen, Friedrich Merz zu wählen.

Der Unions-Kanzler-Kandidat Friedrich Merz, wie Campact ihn sieht Foto: Frederic Kern/imago

Berlin/taz | Mit einer Anti-CDU-Kampagne will sich die Kampagnen-Organisation Campactin den laufenden Wahlkampf für die Bundestagswahl am 25. Februar einmischen und einen weiteren Drift nach rechts aufhalten. Mit ihrer Kampagne will Campact der Union an den Speck. Ihr Ziel: Die Union solle bei der kommenden Bundestagswahl unter 30 Prozent landen. Dafür wollen sie unentschlossene Unions-Wähler:innen erreichen und dafür gewinnen, ihr Kreuz diesmal nicht bei der CDU und ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zu machen. Zudem empfiehlt Campact, bei der kommenden Wahl auch auf die Wahl von Kleinstparteien zu verzichten. Stattdessen solle man auf „progressive Parteien“ setzen, rät die Kampagnenplattform. Der taz stellte Campact die Kampagne vorab vor.

Um unentschlossene Unions-Wähler:innen zu erreichen, will Campact auf Social Media kurze Videoclips verbreiten. In einem Video wird CDU-Kanzlerkandidat Merz kritisiert: „Er will Politik für Großverdiener wie sich selbst machen und nicht für dich“, heißt es darin. Wer im Netz auf die Videos stößt, werde auch auf die zugehörige Kampagnen-Website verwiesen, erklärt der Geschäftsführer der Kampagnen-Organisation Christoph Bautz.

„Ziel der Kampagne ist es, deutlich zu machen, dass mit einem Kanzler Merz Rückschritte in der Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik drohen“, sagt Bautz. Vieles, was durch progressive Ak­teu­r:in­nen erstritten worden sei, wolle die CDU zurücknehmen. Wichtige Errungenschaften wie beispielsweise das Verbrenneraus, der beschlossene Kohleausstieg und die Wärmewende seien durch die Union gefährdet, so Bautz. Weiter kritisiert er, die Union kommuniziere zunehmend spaltend und greife zudem auf Narrative der AfD zurück.

Zuletzt sorgten nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad unter anderem Forderungen der Union, Geflüchtete aus Syrien zeitnah abzuschieben, bei vielen für Unmut. Gegenüber der Welt am Sonntag hatte Merz Anfang Januar außerdem gesagt, er wolle straffällig gewordenen Doppelstaatlern die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen. SPD-Chefin Saskia Esken warf Merz daraufhin vor, dieser spiele mit dem „rechtspopulistischem Feuer“.

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Campact will Umfragewerte auf unter 30 Prozent „drücken“

„Viele eher mittige Unionswähler fremdeln mit den Positionen von Merz“, sagt Christoph Bautz der taz. Das betreffe beispielsweise die Positionen des CDU-Kanzlerkandidaten zu Geschlechter- und Klimapolitik oder zum Thema sozialer Gerechtigkeit. Mit der Kampagne gehe es Campact schließlich auch um ein Signal an die Union: „Wenn wir es schaffen, das Ergebnis der CDU unter 30 Prozent zu drücken, sollte das der Union deutlich machen, dass sie mit ihrem Rechtsruck Wähler verliert – und sie diese nur zurückgewinnt, wenn sie wieder mittige Politik macht“, so Bautz.

In aktuellen Umfragen liegt die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz vorne, sie würde nach den Bundestagswahlen am 25. Februar den Kanzler stellen. Derzeit schwankt die Union in Umfragen zwischen 31 und 33 Prozent. Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz sieht dafür gute Chancen: „Wir erreichen mit unserem Verteiler rund 3,6 Millionen Wähler“, so Bautz.

Im Rahmen ihrer Kampagne will Campact auch den Protest gegen Rechtsextremismus auf der Straße weiter unterstützen. Auch im vergangenen Jahr wirkte die Kampagnen-Organisation an der Organisation zahlreicher Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus und die AfD mit. Nun will Campact unter anderem ein von Fridays for Future für den 25. Januar geplantes „Lichtermeer der Hoffnung gegen Rechtsextremismus“ am Brandenburger Tor unterstützen. Auch für weitere Demonstrationen gegen rechts sieht Campact Unterstützung vor.

Anders als bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg will Campact bei der Bundestagswahl nicht in den Wahlkampf in einzelnen Wahlkreisen eingreifen, um dort progressive Kandidaten zu unterstützen. Im Herbst hatte die Organisation zur Wahl von grünen und linken Direktkandidaten in Potsdam, Leipzig und Dresden aufgerufen. So sollte sichergestellt werden, dass die Parteien auch dann in den Landtag einziehen, wenn sie an der Fünfprozenthürde scheitern. Außerdem unterstützte Campact SPD-Direktkandidaten im Wahlkampf in Brandenburg. Diesmal rät Campact nur davon ab, Kleinstparteien zu wählen. Dies dürfte vor allem Parteien wie Volt treffen.

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60 Kommentare

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  • Ein "Verein" der in 2022 noch ehrenamtlich - aber in 2023 schon knapp 7 Millionen Euro für Personal ausgegeben hat mit Gehältern zwischen 3 und 7 TE....



    3 Mio für die "Ausbau Betrieb und Sicherheit der Kampagneninfrastrutkur (um E-Mails zu versenden und für die Webseite)"

    Tut mir wirklich leid aber wie man sowas schafft ist mir unverständlich. Diese Summen geben aus eigener Erfahrung Betriebe mit 200 Mitarbeitenden nicht aus um ihre IT-Infrastruktur zu betreiben die deutlich mehr macht als das was bei denen im Rechenschaftsbericht steht.



    Und zu 50% beteiligt an einer gGmbH die knapp 700K aus Bundesmitteln bekommen hat.

    Gut muss ja jeder selber wissen wie er da wem was gibt aber eine Anti-CDU Kampagne finde ich für einen Verein irgendwie nicht angemessen.

  • Für sowas habe ich absolut kein Verständnis.

  • campact hat sich offenbar so tief im Kulturkampfschützengraben verschanzt, das sie jeden Kontakt zur Realität verloren haben. CDU wählt man, weil man ein Deutschland von gestern möchte. Das was die machen ist Wahlkampf für und nicht gegen die CDU.

  • Das Plakat nutzt Merz mehr als es ihm schadet.

    Im Vorbeifahren wird sein Gesicht wahrgenommen, aber kaum noch der Text. Ein Eigentor.

  • Das wird ähnlich 'gut' klappen wie schon in Brandenburg und Sachsen...



    Für mich ist das eine Seelenbalsamaktion für die eigene Klientel - aber was es noch viel mehr ist:



    undurchdacht.



    Denn: "Für ein Deutschland der Vergangenheit" - ich weiß nicht ob das den Machern von dem Plakat bewusst ist, aber sehr viele Deutsche sehnen den alten Tagen zunehmend hinterher...🤷‍♂️



    Unbekannt ist das nicht, das wird ja auch von links in Endlosschleife kritisiert. Bestes Beispiel Habecks Heizgesetz - Reaktion der Deutschen? Ein Run auf Öl- und Gasheizungen...😂



    Da brauche ich keine Glaskugel für, wer ein Plakat aufhängt "Für ein Deutschland der Vergangenheit", der verschreckt damit keine potentiellen CDU-Wähler sondern bestärkt sie eher noch in ihrer Entscheidung...

  • Die demokratische Linke sollte begreifen, dass es eine demokratische Rechte braucht, damit nicht die Rechtsextreme irgendwann das Ruder übernimmt. Wer Merz basht, nutzt der AfD. Deshalb habe ich am Anfang auch gedacht, die Kampagne käme von "Compact" statt von "Campact".

  • Merz ist halt nun einmal eindeutig nicht die Sternstunde der CDU.



    1. Kann nicht über sich selbst lachen /siehe Fastnacht



    2. Immer noch der verdeckte Chef von BlackRock Deutschland oder zumindest extrem eng verbandelt



    3. Hat die letzten 30 Jahre bewiesen, dass er nur an sein eigenes Bankkonto denkt



    4. Hat die große Begabung den Superreichen den Hintern hochzukriechen



    5. Ständig fette Ausrutscher mit seinem Mund



    6. RechtsAußen



    7. Wird, als Minimum, verdeckte Zusammenarbeit mit AFD u BSW tolerieren



    8. Seine Wirtschaftspläne sind Müll/ total unrealistisch



    9. Plant die weitere Zerstörung der Mittelschicht und Arbeiter



    10. Weitere Steuersenkung für Reiche und SuperReiche



    Wie kontinuierlich seit ÜBER 40 J.

    • @Arjun G. G.:

      Bis auf Punkt 1 sind das aber alles Vermutungen bzw. Sie haben Ihre persönlichen Einstellungen in Hr. Merz gespiegelt. Es mag Sie befriedigen, Hr. Merz auf diese Weise diffamieren zu können, aber einen Erkenntnisgewinn für andere hat das Ganze nicht.

  • Empfehlung bereits am 23. Februar wählen zu gehen um die Wahl nicht zu verpassen :) und nicht erst am 25. wie im Artikel geschrieben.

  • "Zudem empfiehlt Campact, bei der kommenden Wahl auch auf die Wahl von Kleinstparteien zu verzichten. Stattdessen solle man auf „progressive Parteien“ setzen, rät die Kampagnenplattform."

    "progressive Parteien"? Da muss ich jetzt aber lachen. Welche Parteien sollen das denn sein?

    Von den Nicht-Kleinstparteien kenne ich höchstens die eine oder andere Partei, die vor 50 oder 100 Jahren vielleicht mal progressiv WAR.

    Heute sind auch SPD und Grüne nur noch geschrumpfte alter egos der Vaterlands-Adenauer-Deutschland-Dauerpartei.

    Deswegen wollen sie ja auch mit Merz koalieren. Passt das etwa zu einer "progressiven Partei"? Hat Campact sich das eigentlich auch mal überlegt?

    Aber gäbe es so etwas noch wie eine größere progressive Partei - dann wäre endlich mal etwas Wählbares auf dem Zettel.

    Aber so haben moralische Menschen stets ein schlechtes Gewissen, egal was sie ankreuzen.

  • Coole Aktion!



    Campact nimmt mir die Worte aus dem Mund, ich stimme voll zu.



    Danke!



    Das Plakat ist sehr witzig, weil es einfach wahr ist!😉

  • Zählt die Linke auch zu den Kleinstparteien?



    Ich finde diese Wahlempfehlung ziemlich übergriffig. Allein schon die Vorstellung, man müsse die Wahl irgendwie strategisch seitens Campact steuern. Wer legitimiert denn diese Empfehlungen?

  • Werbung mit dem Konterfei von Merz? Also mehr Reichweite für ihn. Keine gute Idee, wenn man Merz verhindern will. Plakate werden häufig unterbewusst wahrgenommen. Der Text, insbesondere das Kleingedruckte, spielt da eher keine Rolle. Zusätzlich dürfte, wenn man den Text dann doch mal liest, die Aussagen eher mehr CDU-Wähler mobilisieren. Reaktantes Verhalten sollte man hier nicht unterschätzen.

  • Widerlich, so eine Kampagne. Die gleichen Leute regen sich über Trump auf, die sowas machen. Einfach ekelhaft

  • Das linksradikale Campact möchte einen weiteren Linksdrift forcieren. Die "Errungenschaften", die Campact den "Progessiven" zuschreibt sind allesamt im Planungszustand. Weder gibt es ein Verbrenneraus, noch gibt es einen Kohleausstieg (Habeck hat den Kohleabbau sogar gesteigert). Was sich hinter der "Errungenschaft" einer "Wärmewende" verbirgt, dürfte ebenso heiße Luft sein. Kurzum: Campact wirbt mit viel heißer Luft für linksradikale und gegen sozialmarktwirtschaftliche Politik. Mit kurzen eingängigen und unterkomplexen Clips werden einfache Lösungen für vieldimensionale Herausforderungen suggeriert. Mit dem Ziel vor allem die Stimmen für Grüne Partei zu fangen. Man kann nur hoffen, dass nicht all zu viele KonsumentInnen drauf reinfallen. Bzw. dass Seriosität und Ehrlichkeit, auch wenn diese unbequemer sind, im Wahlkampf wieder mehr Bedeutung gewinnen.

  • Wenn's so weitergehen soll wie das hier



    .



    www.instagram.com/...c4dHZ3Mzcwa2NvZA==



    .



    wird's ne "die da oben!"-Kampagne (Merz sei Millionär, ein Ausschnitt, in dem er nicht mit nem Reporter von der Heute-Show reden will, wird zu "lebt in einer eigenen Welt", ne Fotomontage, er als möglicher Kanzler mit übergroßem Kopf), die genausogut nach hinten losgehen, auch der AfD zugute kommen kann.



    .



    Jedenfalls noch mehr polarisieren dürfte, zumal die bei campact einem eher schlichten Freund-Feind-Schema anzuhängen scheinen, in dem Argumente kaum vorkommen.

  • Es sit nur schwer zu verstehen, daß Musk sich nicht äußern darf, ein zugegeben nicht ganz appetitlicher Flyer der AfD neue Verbotsdiskussionen befeuert, aber dieses Fake-Plakat in Ordnung sein soll.....

    • @Puky:

      Die Reaktion auf Musk ist sowieso albern. Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein deutscher Politiker seine Meinung zu ausländischen Politikern äußert. Wie oft meckern deutsche Politiker auf Facebook gegen Trump. Wie sehr haben deutsche Politiker ihre Sympathien für Biden und vorher vor allem für Obama deutlich gemacht, auch in US-Medien.

      Also habt Euch nicht so. Wenn Musks Interview mit Weidel eine geldwerte Spende für die AfD ist, dann ist das letzte Titelbild des SPIEGEL mit Habeck ebenso eine geldwerte Spende für die Grünen.

    • @Puky:

      nö, ist es nicht. Eigentlich ist es ganz einfach: Musk darf sich äußern. Er darf aber deutsche Parteien nicht finanziell unterstützen. Inwieweit die Zurverfügungstellung von „Airtime“ und Reichweite als finanzielle Unterstützung zu werten ist wird derzeit noch festgestellt. Der „Flyer“ löst völlig zurecht Diskussionen und Verbotsbegehren aus. Die Schöpfer des Plakats begehen u.U. Urheberrechtsverletzungen, aber ansonsten fällt es unter wohl unter freie Meinungsäßerung.

  • Die Campact ist als progressives Medium bekannt, die Reputation bei konservativen Wählern dürfte entsprechend sein. Erschwerend dazu dürfte kommen, dass Angriffe auf Personen noch schneller zu einer Trotzreaktion führen als Angriffe auf die Programmatik.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas nützt, aber es ist wichtig den Menschen, die 40 Stunden die Woche für einen überschaubaren Lohn arbeiten, klar zu machen, dass sich das Programm der UNION gegen sie richtet. Das die merzschen Pläne die Wirtschaft ruinieren und damit ihre Existenz gefährden würde. Und das nur, damit sich die, die schon viel haben, in noch mehr Geld wälzen können.

    Wie gesagt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Champagne von Compact das erreicht, aber ich habe gespendet, weil man es wenigstens versuchen muss.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich weiß ja nicht welche Wirtschaft Sie meinen, aber diverse Unternehmer sind der Meinung es kann nur besser werden, wenn rot-(gelb)-grün nicht mehr regiert.

      • @Tom Tailor:

        Diese diversen Unternehmen freuen sich über die pauschalen Steuersenkungen und nehmen das gesparte Geld, um es dann in den USA usw. zu investieren.

        Den einfachen Bürgern in D nützt eine solche Politik nichts. Sie schadet. Das SPD Konzept gezielter Entlastungen ist wesentlich besser für die Wirtschaft IN D.

        Bei den Grünen ist allerdings tatsächlich nicht ganz klar, was sie eigentlich wollen.

  • Da spricht dann wohl einiges für Merz. Die Menschen sind nicht so dumm, wie compact offenbar glaubt

  • Was die meisten Wähler nicht zu wissen scheinen: Man kann keine Parteien wählen und Programme schon gar nicht. Einfach mal auf dem Wahlzettel nachschauen. Da stehen nur Namen von Kandidaten.

    Genau -- man kann nur Menschen wählen. Da sollte man überlegen, welchen Menschen man sein Vertrauen schenken möchte, ob die dann die versprochenen Programme durchsetzen und auch nach der Wahl in ihrer Partei bleiben.

    • @Rudi Lipp:

      Doch da stehen auch Parteien. Es wird daher wohl kaum CDU Kandidaten geben die Merz die Wahl zum Kanzler verweigern weil sie Olaf Scholz besser finden.

    • @Rudi Lipp:

      Naja Zweitstimme ist Listenwahl

  • Echt jetzt, Leute? Wie arm ist das denn. Aber anderen "Wahlbeeinflussung" vorwerfen.



    Wie wäre es, wenn ihr die Menschen selber entscheiden lasst, wen und was sie wählen wollen? IHR selber wollt doch auch selbst entscheiden, wen und was ihr ankreuzt.



    Oder was würde man davon halten, wenn alle möglichen Organisationen/Trüppchen jetzt solche Anti-Wahlkämpfe starten?

  • „Weiter kritisiert er (Bautz), die Union kommuniziere zunehmend spaltend und greife zudem auf Narrative der AfD zurück.“ Sehen wir uns die Tatsachen an: Die AfD hatte zur letzten Bundestagswahl 10 Prozent. Aktuell sind es um die 20 Prozent. Es ist klar: Nichts hat die Gesellschaft in den letzten drei Jahren so gespalten wie die Politik der Ampel, die in der Verantwortung standen.

    „Rückschritte in der Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik drohen“: Wer definiert, was Fort- und was Rückschritt ist? Compact? Die siechende „Ampel“? Ich denke, es ist allein Sache des Wählers zu entscheiden, wo hinten und wo vorne ist.

    Dieselben Leute, die diese auch persönlich gegen „Friedrich“ gerichtete Kampagne initiieren, sind mutmaßlich auch die, die der CDU demnächst eine „unfairen“ Wahlkampf zur Last legen.

    „Links“ scheint für alles mögliche zu stehen, aber nicht für das, was man mal unter „Anstand“ verstanden hat.

    • @Vigoleis:

      Was ich nicht verstehe: wenn die Ampel in den letzten 3 Jahren die Gesellschaft gespalten haben soll, warum sympathisieren die von der Ampel frustrierten Wähler nicht mit der CDU/CSU, sondern mit der AFD? Warum steht die CDU nicht bei 40 % aufgrund der empfundenen desaströsen Ampel-Politik? Warum stagniert sie in Wählerumfragen?

      Es sind damit wohl nicht nur SPD/Grüne/FDP, sondern genauso die CDU/CSU für das Erstarken der AFD in den letzten 3 Jahren verantwortlich. Merz hat eine Halbierung der AFD versprochen, aber auch er hat für eine Verdoppelung gesorgt.

  • Sowas kommt bei rum, wenn man die eigene Filterblase nicht verlässt. Wird ähnlich in die Hose gehn wie die anderen Aktionen.

  • Muss ich jetzt etwa doch CDU wählen?



    Wo ich mich gerade zu den Grünen durchgerungen habe?



    Es bleibt spannend.



    Schade, dass man in Deutschland nur Gesamtpakete wählen kann, aber keine rechtsgültigen Einzelner Scheidungen zu Sachthemen möglich sind. Vielleicht aber auch ganz gut so.

    • @Carsten S.:

      Neeee, die Grünen sind ja keine Kleinstpartei.

      • @N.Laj:

        Wann sind eigentlich die Parteitage von den Kleinstpartein ? Noch nix in den Medien vernommen....😉

  • Es ist spannend mitanzusehen, wie sich die demokratischen Kräfte gegenseitig zerfleisschen. Eine komplett hirnrissige Aktion in meinen Augen.



    Ich sehe mich als progressiv. Aber welche Parteien sind das denn?

    Mir fällt da zuerst Volt ein und dann mit ein paar Abstrichen die Grünen. Theoretisch sollte eine Partei, die sich liberal nennt auch progressiv sein, zumindest in meinem Wortverständnis, ist sie aber irgendwie nicht. Danach sehe ich nichts mehr.

    Und deutlich wichtiger als CDU zu verhindern, finde ich es ehrlicherweise SPD zu verhindern. Scholz hat alles getan, um Merkels Kurs des kurzfristigen Denkens fortzusetzen. Das muss aufhören.



    Das problematischste an der CDU ist für mich die CSU, da Söder versucht, schwarz-grün kategorisch auszuschließen und schwarz-grün halte ich für das positivste Wahl-Resultat, welches auch aktuell realistisch möglich ist. Wir hatten in Hessen durchaus gute schwarz-grüne Regierungen.

    • @Co-Bold:

      Das ist Wahlkampftaktik. Merz braucht die Grünen als Druckmittel für Koalitionsverhandlungen mit der SPD. Söder weiß das auch, muss aber mehr Rücksicht auf seine Stammwähler nehmen, die solche Feinheiten nicht durchschauen.

    • @Co-Bold:

      Bezüglich Volt empfehle ich etwas mehr Recherche. Ich halte Volt für so eine Art urbane Wohlstands-Union. Haben eine gute Marketingabteilung und grosszügige Spender. Meine Kontaktpunkte waren allerdings ziemlich ernüchternd. Jutta Ditfurths Einschätzung zu Volt teile ich zwar nicht durchgehend aber schon in vielen Punkten.

  • Merz ist meinen Augen das allerkleinste Übel, welches man wählen kann. Danach wird es schon zappenduster, das schlimmste sind in jedem Fall AfD und Grüne.

    Alle anderen sind in meinen Augen komplett unwählbar. Wir brauchen eine massive Reform des Sozialstaats.

    • @insLot:

      AfD und Grüne in einem Atemzug? Hä?



      Ich bin in einigen Punkten enttäuscht von den Grünen - und werde sie dennoch wählen, weil zum Einen alles andere Realistische (also alles außer den vielen, teils großartigen kleinen Parteien) noch schlimmer wäre. Und vor Allem um einen Partei, die immerhin der AfD entschlossen entgegen tritt, meine Stimme zu geben.

    • @insLot:

      Erklär mal warum die Grüne schlimm ist? Ich geb dir nen ernst gemeinten Rat: Hör dir lieber mal Grüne direkt an. Gibt genug Aufzeichnungen von Habeck oder so online. Wenn du Medien konsumierst um dich zu bilden, wirst du zwangläufig mehr oder weniger manipuliert.



      Und m besten lerne noch wie überhaupt unser Staat und dessen Finanzierung funktioniert. Das geht bei der BPA. Oder bei Youtubern wie Maurice Höfgen.

      • @Jasmin Reeh:

        Ich konsumiere seit ca zwanzig 30 Jahren unmittelbare Äußerungen/Auftritte von Politikern aller Coleur. Insbesondere Vertreter der Grünen fallen in besonderen Maße durch fachliche Inkompetenz, ideologische Manipuliertheit, persönliche und unsachliche Angriffe sowie extrem moralisierende Auftritte auf. Dass Sie Ihre Bildung bei bpa und Youtube, bzw beim linken Aktivisten Maurice H. erworben haben, macht Ihre Ausführungen wirklich nicht besser. Tut mir leid, aber Staats- und Wirtschaftskunde lernen Sie an der Schule, Uni oder in mindestens halbwegs wissenschaftlichen Sachbüchern.

      • @Jasmin Reeh:

        Weil die Grünen schlimm sind. Ich habe den Grünen zugehört, ich habe mir die letzten Parteitage angehört, ich habe mich informiert. Und ich ich weiß auch wie ein Staat funktioniert mit einem Steuerberatertitel, BWL Bachelor/Master und einem VWL Master.

        Die Grünen sind wirtschaftlicher Selbstmord, garniert mit einem direkten Ticket für die meisten Menschen in die Armut und Altersarmut.

        Die Grünen können nicht mit Geld umgehen und befassen sich auch nicht ernsthaft mit den Dingen die Sie wirtschaftlich so erzählen.



        Der Vorschlag von Habeck zur Sozialversicherung der Kapitalerträge ist ein Paradebeispiel dafür.

        Ich rate Ihnen viel eher sich bei unabhängigen Quellen zu informieren und weniger bei gebiased Quellen die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, da sie ein persönliches Parteipolitisches Interesse daran haben, wie die Grünen oder auch Maurice Höfgen von den Linken (bis 2023 inkl. Kandidatur für Parteivorstand).



        Glauben sie wirklich sie haben hier unabhängige Quellen?

        Im Demokratischen Spektrum sind die Grünen die schlimmste Partei. Gute Absichten aber zumeist haarsträubende Ideen und Politik wie auch katastrophales handwerkliches Geschick.

        • @Walterismus:

          Ich erinnere mich noch mit großen Grausen an die Verkündung, nach Amtsantritt von Frau Bearbock - bezüglich ihrer bevorstehenden Tätigkeit als Außenministerin, ersteinmal Putin und der Welt über ihre Projekte bezüglich alternativer Energie unterbreiten zu wollen. Völlig euphorisch - und diplomatisch leider öllig ungekonnt.



          Sie ist da sicherlich auf offene. erstaunte und begeisterte Ohren getroffen.

        • @Walterismus:

          „Im Demokratischen Spektrum sind die Grünen die schlimmste Partei.“



          Nur eine Frage zum Verständnis: Gehört die AFD für Sie zum demokratischen Spektrum?

        • @Walterismus:

          @Walterismus

          Genau auch meine Meinung

  • An der Urne fällt die Entscheidung. Ich denke sie wird Campact gar nicht gefallen. So ist das aber nun mal und nennt sich Demokratie. Wobei mir nur die Putin-Parteien weh tun.

  • "Für ein Deutschland der Vergangenheit". Ich weiß nicht ob dass fängt, diesen Slogan als Antiwerbung zu schalten. M.E. gibt es zu viele Menschen, die sich genau das wünschen.

    • @MC:

      Ich muss nicht allzuweit in die Vergangenheit gehen, um ein Deutschland zu finden, in dem ich noch vor meiner Wohnung parken durfte, in dem ich noch ein Eigenheim bezahlen konnte und in dem ich nicht ständig als "alter weißer Mann" beschimpft wurde. Ja, dieses Deutschland hat mir besser gefallen.

    • @MC:

      Stimmt leider, zurück in die Neunziger oder noch weiter, wollen sehr viele Unions- und AfD-Wähler.

      • @Bambus05:

        Also die beste Zeit waren für mich die 80er :D

        • @Tom Tailor:

          Die 70er.

  • Ich bin sicher kein Unterstützer der CDU, aber die 3 'Versprechen’

    Campact sei eine Kampagnen-Organisation – und vereint die Kraft von über 3 Millionen Menschen,

    Campact setzte sich entschlossen für progressive Politik ein und verteidigt unsere Demokratie,

    Campact finanziere sich durch Spenden von hunderttausenden Menschen – unabhängig von Politik und Wirtschaft,

    sollte man durchaus insofern ernst nehmen, als die Campact-Macher ganz eigene Vorstellungen zu vielen Themen haben und nur solche Kampagnen unterstützen, die diesen Vorstellungen entsprechen. Kritische und differenzierte Meinungen sind da nicht erwünscht, denn sie würden die Ziele der Campact-Macher schaden. Das Geschäftsmodell des e.V. funktioniert als Broterwerb auch in anderen gemeinnützigen Bereichen bestens. Eine basisdemokratische Kontrolle von Campact findet nicht statt. Campact sollte sich ehrlich machen und Partei werden.

  • Anti-Kampagnen fand ich schon immer traurig. Man sollte den Wähler überzeugen, in dem man ihm zeigt, dass man besser, als der politische Gegner ist und nicht, dass der andere schlechter ist. Ein Armutszeugnis für unsere Demokratie, dass dies der gängige Wahlkampf ist. Und keine Partei kann sich davon Freisprechen. Auch andere Gruppierungen, die zu einem politischen Lager gehören, sollten nicht so armselig sein. Wähler sind auch nicht dumm. Ich, für meinen Teil, finde es abstoßend, wenn mich jemand von etwas überzeugen will, in dem er etwas anderes schlecht macht.

    • @JSch:

      Campact ist keine Partei.

      • @Andreas J:

        Ich hatte zuerst "Compact" gelesen, weil ich dachte, die Kampagne gegen Merz wäre ein Werben um konservative Wähler, die nicht "zurück zu Merkel" wollen und lieber die AfD wählen sollten.

  • „Wenn wir es schaffen, das Ergebnis der CDU unter 30 Prozent zu drücken, sollte das der Union deutlich machen, dass sie mit ihrem Rechtsruck Wähler verliert – und sie diese nur zurückgewinnt, wenn sie wieder mittige Politik macht“

    Was denn? So mittig, wie de SPD? Deren Kanzlerkandidat aktuell der unbeliebteste ist und die in Umfragen nicht mal auf die Hälfte der CDU kommen? Und welche "progressiven Kräfte" wählen denn enttäuschte Unioner? Die Grünen? Glaubt Bautz tatsächlich, die Zustimmungswerte zur Ampelkoalition sind nur wegen Lindner so niedrig? Wovon träumt der eigentlich sonst noch so?

  • "Ihr Ziel: Die Union solle bei der kommenden Bundestagswahl unter 30 Prozent landen." Bravo. Wer unbedingt die AgD zur stärksten Fraktion machen will, sollte genau das anstreben.

  • Wo sind sie denn die progressiven Parteien? Die Linke ist ja mittlerweile auch Kleinstpartei..

  • Meine Güte, um Merz bzw die CDUCSU unter 30% zu drücken dafür braucht man doch keine Kampagne, da muss man Merz nur machen lassen. Ich würde mich eher auf Söder konzentrieren, der hat in Bayern 42% oder so was die CDUCSU ganz schön nach oben drückt. Da ist Luft nach unten, besonders wenn man die Leute darauf aufmerksam macht dass Söder seine Meinungen (bei Söder muss man das in der Mehrzahl schreiben) sehr schnell um 180 oder auich 360 Grad wendet. Und dass das was er heute sagt nichts darüber bedeutet was er morgen machen wird.

  • Ich denke mal, der Schuss wird nach hinten losgehen.