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Bundeswehroffiziere über Verpflegung„Es gibt kein veganes Menü“

Die vegan lebenden Bundeswehroffiziere Martin A. und Patrick A. fordern vegane Verpflegung für die Truppe. Doch die Bundeswehr ist zögerlich.

Fordern bessere vegane Verpflegung in der Truppe: die Bundeswehroffiziere Martin A. und Patrick A Foto: Privat
Friederike Gräff
Interview von Friederike Gräff

taz: Martin A., Patrick A., Veganismus ist nicht das Erste, was man mit der Truppe verbinden würde. Tut man ihr da unrecht?

Martin A.: Das Thema ist in der Bundeswehr noch nicht weit verbreitet. Doch auch vegetarische Ernährung war vor Jahrzehnten ein Fremdwort für die Truppe und für uns ist die Weiterentwicklung des vegetarischen Gedankens der nächste logische Schritt.

Empfinden Sie sich als Avantgarde oder als Exoten innerhalb der Bundeswehr?

Patrick A.: Weder noch. Ich empfinde eine gewisse Verantwortung, anzusprechen, wenn Sachverhalte überarbeitungswürdig sind. Das sind die Regelungen zur Truppenverpflegung.

Martin A.: Wir sind beide nicht als Veganer in die Streitkräfte eingetreten, sondern haben eine persönliche Entwicklung durchlaufen, die wir auch in unserer Gesellschaft seit einiger Zeit verstärkt erkennen.

Wie ist die Reaktion der Bundeswehr?

Patrick A.: Die Bundeswehr begründet zunächst, wie Truppenverpflegung aussehen soll: bedarfsgerecht, vollwertig, ernährungsphysiologisch ausgewogen und an den Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft orientiert. Die Bundeswehr ist der Meinung, dass vegane Ernährung diesen Vorgaben nicht entspricht.

Inwiefern nicht?

Patrick A.: Die Bundeswehr orientiert sich eng an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Diese weist zwar auf kritische Nährstoffe hin, macht jedoch auch deutlich, dass eine gut geplante vegane Ernährung bedarfsdeckend und gesundheitsförderlich sein kann. Zudem ergäben sich Chancen, die Klimabilanz der Bundeswehr zu verbessern und als zeitgemäßer Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Im Interview: Martin A. und Patrick A.

Oberstleutnant Martin A. und Korvettenkapitän Patrick A. sind Offiziere der Bundeswehr. Während Martin A. (36) aus dem Bereich Operative Kommunikation kommt und in seiner letzten Verwendung Kompaniechef war, fuhr Patrick A. (35) bisher unter anderem als Wachoffizier und Verantwortlicher für den Gefechtsdienst auf Marineschiffen zur See. Beide leben aus ethischen Gründen vegan und teilen hier ausschließlich ihre persönlichen Einblicke und Einschätzungen.

Die Bundeswehr lehnt nicht den Mehraufwand ab, sondern argumentiert mit dem Nährstoffbedarf der Soldat:innen?

Patrick A.: Sie geht von einem Mangel kritischer Nährstoffe aus und davon, dass vegane Ernährung qualifiziert begleitet werden müsste. Das könne nicht geleistet werden.

Welches Angebot gibt es derzeit für Ve­ga­ne­r:in­nen in der Kantine oder bei einem Manöver?

Patrick A.: Es gibt kein reguläres veganes Angebot. Das Essen ist mischköstlich, stets mit einer vegetarischen Variante. Wir plädieren für eine ernstzunehmende vegane Alternative. Wobei es bei der bedarfsdeckenden veganen Verpflegung eine große Rolle spielt, dass industriell verarbeitete Lebensmittel gemieden und möglichst vollwertige pflanzliche Kost zum Einsatz kommt. Wenn das in der Bundeswehr fest auf dem Verpflegungsplan stehen soll, müssten diese Komponenten zu einem Menü arrangiert und durch die Truppenküchen ausgegeben werden.

Das passiert nicht?

Patrick A.: Einen veganen Menüvorschlag schließt die aktuelle Vorschriftenlage kategorisch aus. Dabei entspräche ein solches Angebot einfach der gesellschaftlichen Realität. Einen Hinweis liefern da flexitarische Ernährungsgewohnheiten. Ich sehe viele fleischessende Kameradinnen und Kameraden das vegetarische Angebot bestellen. Wenn das Angebot da ist, wird es genutzt. Bei veganer Kost wird das ähnlich sein.

Warum sind Sie Veganer geworden?

Martin A.: Ich habe mich schon vor Jahren mit tierrechtlichen Aspekten befasst. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, kommt man um schockierende Bilder aus der Tierhaltungsindustrie, die auch im Rahmen des rechtlich Zulässigen entstehen, kaum herum. Irgendwann war mir das Verdrängen schlicht nicht mehr möglich.

Patrick A.: Das kann ich unterstreichen, gerade die Bilder von häufig geradezu missbräuchlichen Methoden in der Haltung sogenannter Nutztiere müssen einen zum Umdenken bringen.

Martin A., Sie sind wegen Ihrer Forderung nach veganer Verpflegung sogar vor Gericht gegangen. Mit Erfolg?

Martin A.: In dem Verfahren ging es um Verpflegungspauschalen. Ich habe gegen Abrechnungen geklagt, die mir unterstellten, am Verpflegungssystem der Bundeswehr teilnehmen zu können – was mir praktisch jedoch nicht möglich war. Das Gericht hat den Kern meines Anliegens mit einer sehr ausführlichen Urteilsbegründung gestützt. Mir ging es hier vorrangig darum, zu verdeutlichen, dass die vegane Lebensweise grundrechtlichen Schutz genießt.

Was stand in der Begründung?

Martin A.: Das Gericht war überzeugt, dass meine ethisch begründete Entscheidung vegan zu leben in den Schutzbereich der Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit fällt. Gleichzeitig hat es festgestellt, dass mir eine Teilnahme am derzeitigen Verpflegungsangebot der Bundeswehr nicht möglich ist.

In der Praxis hat das Gerichtsurteil aber nichts verändert.

Martin A.: Auf den ersten Blick nicht. Aus dem Urteil leitet sich kein unmittelbarer Anspruch auf vegane Verpflegung ab. Doch das gerichtlich umfassend mitgetragene Argument, dass der Veganismus eine verfassungsrechtlich schützenswerte Lebensweise ist, kann nun anderen vegan lebenden Soldatinnen und Soldaten helfen.

Gibt es denn Schritte der Bundeswehr auf Sie zu?

Martin A.: Wir erkennen durchaus etwas Aufmerksamkeit für das Thema. Vergleichsweise prominent erwähnt der jüngste Bericht der Wehrbeauftragten nun das zweite Jahr in Folge die Anliegen von Veganerinnen und Veganern in der Bundeswehr.

Aber in der Kantine sehen Sie davon noch nichts.

Martin A.: Konkrete Vorhaben sind uns nicht bekannt, nein. Allerdings ist uns auch bewusst, dass eine Organisation mit den Personalzahlen und den logistischen Anforderungen, wie sie die Bundeswehr hat, nicht von heute auf morgen Entscheidungen solcher Tragweite treffen wird.

Wie wollen Sie die Bundeswehr überzeugen?

Martin A.: Eines der größten Hindernisse scheint die Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung darzustellen. Im internationalen Vergleich ist die DGE noch relativ vorsichtig, sich für eine gänzlich vegane Verpflegung auszusprechen. Jedoch nicht, weil es nicht möglich wäre, sondern weil sie der Bevölkerung mehrheitlich eher nicht zutraut, sich umfassend genug mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen.

Ist damit überhaupt Bewegung in der Sache denkbar?

Martin A.: Die Frage ist doch, sind die Streitkräfte gut beraten, die unumgänglich zunehmende Zahl an Veganerinnen und Veganern in der Bundeswehr zu ignorieren, während die DGE zwar Sorge äußert, aber dennoch bestätigt, dass eine gut geplante pflanzliche Ernährung bedarfsdeckend und gesundheitlich vorteilhaft sein kann? Wir können uns diesem Wandel noch lange entgegenstemmen. Doch verzichten wir damit auf die bereits genannten Chancen.

Wie glauben Sie, verändern Sie als Veganer den Blick auf die Bundeswehr?

Patrick A.: Ich denke, die Bundeswehr ist heute diverser als viele Außenstehende es glauben mögen. Wir sind Menschen mit unterschiedlichen Religionen, Interessen, Neigungen und eben Ernährungsgewohnheiten.

Wenn Sie sagen, die Bundeswehr ist diverser, als man es von außen annimmt, ist sie auch linker?

Patrick A.: Die vegane Ernährung ist ein buchstäblich junges Thema, nachweislich insbesondere bei den 14- bis 29-Jährigen. Und all jenen würde ich pauschal keine politische Orientierung unterstellen. Der Veganismus ist im Mainstream angekommen.

Martin A.: Wenn wir für junge Menschen, die wir dringend brauchen, auch künftig eine Option darstellen wollen, müssen wir uns einer Vielzahl an Themen stellen – dazu zählt zeitgemäße Verpflegung. Ich sehe auch keinen Widerspruch zwischen Militärdienst und Veganismus. Ich verstehe meinen Dienst im Kern als das Eintreten für Schutzlose, wenn nötig mit zwingender Gewalt. Die Entscheidung für eine möglichst tierleidfreie Lebensweise führt in meinem Fall, auch ganz ohne politische Verortung, zu einer noch deutlicheren Übereinstimmung meiner persönlichen und dienstlichen Wertvorstellungen.

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87 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die Versorgung der Bundeswehr mit ausreichend Waffen und Munition ist total überbewertet. Vegane Ernährung muss umgehend umgesetzt werden, dann erst kann der pazifistische Grundkonsens in der Truppe geschaffen werden. Schön, dass an das Tierwohl gedacht wird, gerade in einem Berufsfeld das letztendlich den Tod von Menschen als Stellenbeschreibung beinhaltet.

  • Man kann den beiden nur wünschen, dass die Bundeswehr nie in einen Krieg mit Mangelversorgung eintreten wird, denn dann wird es mit einer entsprechend anspruchsvollen Ernährungsweise noch schwieriger, da die omnivoren Kolleg*innen eben nicht nur sprichwörtlich 'alles' zu sich nehmen können, wo beide dann trotzdem verzichten?

    Interessant finde ich auch die Verbindung von einerseits Soldat*in sein und Ethik andererseits, denn hinsichtlich des Tierwohls wird auf ethische Prinzipien gepocht, wenn es ggf. darum geht, andere Menschen zu töten offenbar nicht.

    Ansonsten fällt auf, dass vegane Ernährung offenbar als 'links' gilt, was mitnichten der Fall sein muss, wenn man sich die ganzen esoterischen und völkischen Schwurbler*innen so ansieht.

  • Also vor vierzig Jahren bestand die Bundeswehrküche nicht aus Würsten, Schnitzeln, Fleischklopsen, sondern vorwiegend aus Erbsen- und Linseneintöpfen!! Mit homöopathischer Speckzugabe!!! Bleich und schlapp wirkte eigentlich keiner!!!! Dieses süffisante Gefasel über Mangelerscheinungen und tierisches Eiweiß, mit dem Fleischesser ihr schlechtes Gewissen zu überdröhnen trachten, hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun!!!!

    • @Schopenhauers Pudel:

      Sie nehmen ein Gericht das beinahe vegetarisch ist um daraus abzuleiten dass eine vegane Ernährung als Feldversorgung unproblematisch umzusetzen ist? Das ist argumentativ ein sehr verwegener Schritt. Aber ich finde es sehr progressiv dass die Bundeswehr schon seit Dekaden quasi vegetarisch verköstigt - warum erfahren wir in den Medien nichts davon? Und warum gab es während meiner Bundeswehrzeit eigentlich regelmäßig Fleisch? Egal, wird schon stimmen :D

      Ansonsten ist die Diskussion um Mangelerscheinungen bei veganer Ernährung sicherlich kein Argument für Fleischkonsum, da eine vegetarische Ernährung dieses Problem nicht zugeschrieben wird und damit eine Alternative darstellt. Im Übrigen glaube ich nicht dass besonders viele Fleischfresser ein schlechtes Gewissen beim Fleischkonsum haben - ich für meinen Teil konsumiere schlichtweg kein Fleisch das bei mir ein schlechtes Gewissen erzeugen würde.

    • @Schopenhauers Pudel:

      "...mit dem Fleischesser ihr schlechtes Gewissen zu überdröhnen trachten..." Was soll denn ein schlechtes Gewissen damit zu tun haben? Das geht auch mit reinem Gewissen ganz prima.

  • Und da fragen wir uns, warum wir im Verteidungsfall aufgeschmissen sind. Nicht nur das wir kein Equipment haben, nein unsere größte Sorge ist eine vegane Verpflegung. Gott steh' uns bei, wir sind verloren.

    • @rolf -berlin:

      Wenn ein Teil der Truppe nicht gut ernährt ist, weil es keine veganen Mahlzeiten in der Kantine gibt, dann ist das schon ein Problem, oder?



      Aber wo genau steht, dass das "unsere" größte Sorge ist?

  • "Jedoch nicht, weil es nicht möglich wäre, sondern weil sie der Bevölkerung mehrheitlich eher nicht zutraut, sich umfassend genug mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen."

    ist das nicht traurig?

    In Indien habe ich mal einen Spruch gelesen auf einer Cocalowerbung. "trinkt nicht diesen scheiß, dein Körper ist ein Tempel dessen Steine aus dem Bestehen was du isst und was du trinkst .

    du bist was du isst.

    Ist es nicht traurig, das in einer Schulischen Bildung, die Ernährung nicht zu den Grundlegenden Lehrinhalten gehört?

    Das sollte am besten in jeder Klassemstufe abgwandelt vorkommen



    n, damit die Kinder dann den Eltern das beibringen könne.

    Und damit Lehrinhalte immer auf aktuellem wissenschaftlichem Stand sind.

  • Hach - ist das wieder schön - wa!

    @Normalo “UND es ist durchaus im Sinne des politischen Wunsches nach einer Bundeswehr, die einen Querschnitt durch die Gesellschaft darstellt, gerade auch für progressive Lebensauffassungen Raum zu bieten:…“



    Feines Makulaturwunschkonzert! Woll.



    Hatte ich doch ein Stück Glück - als ich in solchem Wahn schon 1967 zur Freude des Btl. 182 - als erster Aburent!! Berufssoldat werden wollte!



    & Däh



    Mich jedoch mein lebenserfahrener Schlumi-Zug aus den Resten der Arbeiterklasse des Ruhrgebiets “im Feld“ zwischennahm & mich ahnungslosen Mulus derart an&auszählte - daß mir die Flausen aus 🧠&Haaren rieselten & ich stante penis meinen Antrag für diesen desolat unreformierbaren Haufen zurückzog!



    (Der Spieß: “🤫 das machense richtig!“



    Na & Die goldene Wachschnur ging mir am Arsch vorbei! Woll.;)

    kurz - “Träum weiter - Fremder!“



    OhNormal. Alles STAN - Voll vegan¿ - 🙀🥳😂 -



    &



    Schon ollen Ruhrpöttler Tegtmeier wußte: “Was hat der deutsche Soldat auf sein Brot?“ ……???“Völlich Falsch! Woll!“



    “Anspruch! Wollnichwoll!“ •

    • @Lowandorder:

      Eigentlich fehlt auch noch ein fair hergestelltes Sturmgewehr aus nachwachsenden Rohstoffen.

      Nach jedem Einsatz kann es refurbished werden und geht wieder an die Front.

      • @Jim Hawkins:

        Es fehlt auch an veganer Kleidung und veganem Schuhwerk. Wenn, dann schon richtig.

        • @Wurstfinger Joe:

          Die Uniform unbedingt aus fair gehandelter Jute...

      • 3G
        32051 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Das wäre dann wieder das G3 mit Holzschaft ,😍

      • @Jim Hawkins:

        MG-Mayer - unter s.o. - drückte das auf Frage Htm Wolfff 🐺 - nach dem G 3 Haltepunkt so aus: “Kommt drauf an!



        Wiemanns hinwirft! Herr Htm!“



        Recht hatte er! Woll.



        Ja die Jungs aussem Pott! Wollnichwoll.

    • @Lowandorder:

      Die deutsche Nachkaiserliche Armee hat durchaus ein Verständnis für die Notwendigkeit einer Revolten vermeidenden Ernährung (T. Plivier, des Kaisers Kulis erzählt von der kaiserlichen Marine und der u.a. Verpflegumgsbedingten Novemberrevolution).



      Jedenfalls war der Bundeswehrpampf besser als bei den Franzosen. Obwohl das wenig bedeutet, der Fraß bei denen schien mir Mordlust wecken zu sollen, aber immerhin gab es immer mind. 2 Menus zur Auswahl: Schlabber ordinaire oder Halal. Letzterer kam Vegetarischem recht nahe.



      Womit wir beim Thema wären. Auch wenn mit der Erbsenwurst die erste vegane Instantsuppe schon beim ollen Wilhelm eingeführt wurde, so frage ich mich durchaus, ob eine innere Einstellung ´ich töte Menschen, aber keine Tiere´ staatlich angestellten Menschenmetzgern gut tut.



      Immerhin scheint sie entweder von Misanthropie zu zeugen, oder von einer Soldaten nicht zustehenen Wertung des Feindes als als im Gegensatz zum Tier todeswürdigem Bösen. Denn das Kriegsvölkerrecht geht ja gerade davon aus, dass sich an es haltende gegnerische Kombatanten als Unschuldige zu behandeln sei - und wie könnten ethisch konsequente Veganende Unschuldige töten?

      • @Euromeyer:

        "so frage ich mich durchaus, ob eine innere Einstellung ´ich töte Menschen, aber keine Tiere´ staatlich angestellten Menschenmetzgern gut tut."

        Das lässt sich sehr leicht beantworten. Zitat Artikel:



        "Ich verstehe meinen Dienst im Kern als das Eintreten für Schutzlose, wenn nötig mit zwingender Gewalt."

        Das stellt schon einen großen Widerspruch zu Ihrem genannten "angestellten Menschenmetzgern" dar.

        Das Fleisch in der Nahrung stammt von Tieren, die niemanden weh tun wollten. Normalerweise sind das sogar überaus freundliche und zahme Tiere.



        Würde ein wildes Tier den Soldaten oder seine Schutzbefohlenen angreifen, würde er es vielleicht auch töten, da dies eine Verteidigungssituation darstellt.

        Warum mit dieser Ethik auch Menschen zu töten sind?

        Der genannte Soldat sieht es so, dass er in seiner Position stets in der Defensive ist, daher würde er ebenfalls andere und sich selbst verteidigen und somit seiner Grundeinstellung entsprechen.

        Vegan zu leben bedeutet nicht, Gewalt abzulehnen. Es bedeutet nur, dass keine unschuldigen Tiere getötet werden und unnötiges Leid vermieden wird.

        • @sk_:

          Sie & der junge Mann liegen da iS der Doktrin von Y - das Ende von Germany - 🇩🇪 vor! Out-of-area-Einsätze goldrichtig:



          “Gibt es Krieg - jommer na Hus! Auftrag ausgeführt: Mer solle ja den Krieg verhinere! Gellewelle.“ voll vegan doch •

        • @sk_:

          Das Töten ist Kern des Soldatseins, wie es der Kern des bei Tönnies angestellt sein ist. Man kann es sich schönreden, aber es geht im Krieg darum, dem Gegner seinen Willen aufzuzwingen (Clausewitz) und dies mit tödlicher Gewalt. Das Töten wird somit Mittel zum Zweck. Zwar ist es so, dass das Umbringen nicht Primärziel ist (im Gegenteil, ein Verwundeter bindet mehr Feinde, da er versorgt und abtransportiert werden muss), wird aber mehr als ´billigend´ in Kauf genommen., sonst würben Waffenhersteller nicht mit Mannstoppraten oder Letalitätseffizienz.



          Klar, das Abfeuern einer Schweren Mörserbatterie ist ne beeindruckende Sache, aber wenn man aber mal durch Tuzla gelaufen ist und das Resultat betrachtet hat (wenn auch von Tschetniks und nicht der UNPROFOR angerichtet) muss man sich eingestehen, aller hehren Ziele zum Trotz - Soldat sein, heisst Menschenmetzger zu sein. Und das ist nur schwer mit Veganismus vereinbar, wenn man nicht dem Feind ein todeswürdiges bösesein per se andichtet, was ein ´guter´ Soldat aber nie tun sollte, denn Entmenschlichung des Gegners ist der erste Schritt zum Kriegsverbrechen.

          • @Euromeyer:

            Klar doch - Jung.

            „Bombardiert zu werden ist eine außerordentlich passive Angelegenheit. Es gibt nichts, was man tun kann – außer vielleicht zu den Bomben zu sprechen. Man hat als Überlebender auch nichts, worauf man stolz sein könnte.“ —

            Kurt Vonnegut in einem Gespräch mit Volker Hage, welt.de www.welt.de/kultur...bt_nach_Sturz.html, 12. April 2007

            Quelle: beruhmte-zitate.de...serordentlich-pas/



            (ps. damals - er im Schlachthof - ich im Mutterleib - erinner mich nicht wirklich - im unbewussten schonn;( - aber das ist eine unvegane andere Geschichte - 🙀🥳 - Woll.

      • @Euromeyer:

        Versteh ich mit Asterix so - „Je schlechter das Essen, desto besser die Armee“.



        & 🥘 Däh =>



        “Ich wußte nicht - daß die britische Armee so gut ist!“



        &



        “… und wie könnten ethisch konsequente Veganende Unschuldige töten?“ eben - mit Emanuel Kant =>



        “ "Sapere aude" (deutsch: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen") Yes. Do it! Normal Schonn.



        Wobei wir uns einig sind!



        Daß Kantine nicht seine Ehfrau ist! Woll

        • @Lowandorder:

          "Ich hätte nicht gedacht, dass die britische Armee so gut ist!"



          Zumindest nach der Ausgabe von 1971.

          Kommandeur der 1. Legion, 3. Kohorte, 2. Manipel, 1. Zenturie:



          "Die spinnen! Die spinnen! Sie ziehen wirklich voll Ungeduld und Freude in den Kampf!"

        • @Lowandorder:

          Jegliche Bemerkung über die Qualität der Franz. Armee wäre von mir nicht objektiv, aber Tatsache ist, dass nicht nur wir, sondern auch andere Nationen gern zu den Engländern fuhren, weil die die bessere Küche hatten - eines der Menus war immer Grillhuhn mit Pommes.



          Daüber haben die sich beschwert, weil das einzig Brauchbare bei den Franzosen der Wein war (Damals hatte noch jeder ab Unteroffizier Anrecht auf 1 Flasche pro Woche) sie also lieber ihre Feldrationen futterten.

          • @Euromeyer:

            Kantine liefert das Stichwort -

            Bei Manövern - selten soviel Öl aus Panzern laufen sehen! Woll.



            Aber in Soest wie in Kölle - die belgischen Casinos - Restaurants der unstrittigen Spitzenklasse!



            “Majestix fühlt sich tief in seiner Ehre gekränkt: Hat Cäsar doch den Belgiern den Rang des tapfersten aller Gallierstämme zuerkannt. Er, der Gergovia-Veteran, der mutigste Gallier-Stamm in Person, mag nicht wahrhaben, dass die Belgier den Bewohnern im gallischen Dorf überlegen sein sollen.

            Und ist ihre Majestät erst einmal gekränkt, sind nicht nur in puncto Physiognomie Parallelen zwischen dem Chef und Cäsar auszumachen. Gut, dass Majestix mit Asterix und Obelix zwei besonnene Gefährten an der Seite hat, die dem Ausflug ins Binnenland letztlich zu einem versöhnlichen Ende verhelfen.



            &

            "Kantine, meine Vrouw."



            Stellartoix in Asterix bei den Belgiern (Band 24, Seite 21, Bild 1)

            "Aber Kantineken. chib Küsseken und tu, wat du kannst... du wirst doch wat für uns haben?"



            Stellartoix in Asterix bei den Belgiern (Band 24, Seite 21, Bild 2)

            "Kartoffeln? Kartoffeln? Fritiert... Kartoffels frites... dat muß ich unbedingt mit Kantine bereden!"



            Stellartoix in Asterix bei den Belgiern (Band 24, Seite 25, Bild 8)

            "Na, Kantineke, hast du mal den Versuch chemacht, Kartoffeln zu fritieren?"



            Stellartoix in Asterix bei den Belgiern (Band 24, Seite 39, Bild 7)“

            kurz - Mehr braucht es nicht! Woll.

  • In einer Armee ist manches anders als woanders. Hat man z.B. auch beim Thema Impfpflicht gesehen. Die Bundeswehr kann so etwas einfach befehlen.

    Wer sich mit einer "Unternehmenskultur", die vor allem auf Befehl und Gehorsam beruht, nicht anfreunden kann, der ist dort fehl am Platz. Meins wär's nicht. Ich finde Kriegspielen doof.

    Eine Wehrpflicht gibt es ja zum Glück nicht mehr.

    • @Winnetaz:

      Anders als bei der Impferei kann die Bundeswehr niemandem befehlen, die Currywurst zu essen.

      • 3G
        32051 (Profil gelöscht)
        @Marcus05:

        Nee, man bleibt halt ggf hungrig .

      • 8G
        80410 (Profil gelöscht)
        @Marcus05:

        Dabei ist die Currywurst doch ein hochwertiges Kulturgut, das den Menschen eingeimpft gehört.

  • Vegan allein reicht nicht. Entscheidend ist ein möglichst hoher Rohkostanteil.

    • @Horst Flugfeld:

      Dann muss die Latrinengrube angepasst werden 😁

  • Veganes Essen sollte kein Problem sein. Gemüse vermehrt anzubieten sollte laut den Richtlinien der DGE und der Planetary Health Diet sowieso Grundlage sein, da dann auch veganes Essen optimiert mit anzubietn, ließe sich problemlos umsetzen. Die Truppe nach diesen modernsten und ökologisch und ökonomisch notwendigen Richtlinien zu ernähren ist überfällig. Deutschland muss hier mit gutem Beispiel voran gehen, sonst werden sich andere Länder auch davor drücken diese Notwendigkeit umzusetzen! Das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig, endlich öklogisch und ökonomisch zu handeln - auch beim Thema Massenverköstigung!

    greenwire.greenpea...AAYASAAEgJek_D_BwE

    www.dge.de/ernaehr...etary-health-diet/

    www.daserste.de/in...rnaehrung-136.html

    • @Hannah Remark:

      "Das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig, endlich öklogisch und ökonomisch zu handeln - auch beim Thema Massenverköstigung!"

      "Damit Sie auch morgen noch mit ethisch reinem Gewissen töten könen!" :D

    • @Hannah Remark:

      Sie wollen Bewaffneten das Fleisch wegnehmen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da haben Sie die Links nicht gelesen. Nur noch sehr maßvoll Fleisch bzw. tierische Produkte anbieten ist notwendig und da dann auch für manche gleich noch vegan anzubieten ist dann problemlos möglich. Daran führt ökologisch kein Weg vorbei, wenn wir den Klimawandel angemessen eindämmen wollen!

        • @Hannah Remark:

          "Nur noch sehr maßvoll Fleisch bzw. tierische Produkte anbieten ist notwendig..."

          Da stimme ich zu. Mir ist nur nicht klar, warum es dann vegan sein soll. Das eine oder andere Gericht ist automatisch ohne tierische Zutaten. Dazu muss man nicht extra eine Kategorie aufmachen.

          Und in einer Armee sind die Möglichkeiten der Essensauswahl normaler Weise beschränkt. Sie wird für den Einsatz trainiert. Und dort ist es mit Spezialwünschen Essig.

          Krieg ist so und so total unökologisch.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Stimmt, einfach von vornherein so portionieren, dass eine vegane Zusammenstellung ohne Mehrkosten und Mehraufwand möglich ist. Ist doch ganz einfach, man muss nur wollen!

  • Vielen Dank an Patrick und Martin für Ihr Engagement, und viel Erfolg bei der verwirklichung dieses wichtigen Anliegens.



    Ich denke Sie haben einen wesentlichen Punkt erkannt, die DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung mit Ihrem wenigen zutrauen an die selbständigen ausgewogenen Ernährung der Menschen.



    Gleiche Argumentationsmuster werden ja auch bei Bedenken für eine veganes Essensangebot in den Schul- und Unikantinen angewendet.



    Eine vegane tägliche alternative in allen öffentlichen Kantinen würde sehr viele Probleme Lösen und wäre für religiöse Menschen, Allergiker oder auch einfach nur empathische Menschen ein immenser Fortschritt.



    Schön das die beiden Jungs das Thema in die Öffentlichkeit tragen, ich freue mich auch immer über das Engagement für dieses Anliegen von seiten der Tierschutzpartei.

  • Weshalb eine extra Verpflegungslinie für vielleicht 5 Männeken pro Kaserne aufbauen ?



    Einfach die vegetarische Versorgungslinie in Vegan umbauen und gut ist. Man kann Dinge auch unnötig verkomplizieren.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @SeppW:

      Wäre am einfachsten 😀

  • Ich habe grosse Zweifel - aus meiner persönlichen Erfahrung mit Infanteristischem Intensiveinsatz unter Kaltwetter bzw. Subarktischen Einsatzbedingungen im Kriegsgebiet - das vegane Ernährung den Energieverbrauch und Nährstoffbedarf des Soldaten decken kann. Noch dazu im EPA.

    • @Schytomyr Shiba:

      Dann freut es Sie sicher zu hören das Ihre Zweifel grundlos sind und nur auf Vorurteilen basieren.

      2 Vorteile: Pflanzliche Ernährung ist leicher verdaulich und länger haltbar.

      Energiereicher als alles andere sind zum Beispiel Nüsse.

      Mit UV strahlung gezüchtete Pilze können sogar B12 liefern.

      Pilze lassen sich selbt in einer Wüste im Kriesengebiet im Container frisch züchten.

      Aber klar. Dosenfleisch ist besser ;-)

  • Wie wäre es mit einer Umfrage unter den Soldaten, um den Bedarf festzustellen?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Mir scheint, die grundrechtsgestütze Argumentation der Herren geht eher dahin, dass vegane Ernährung gewährleistet sein muss, wenn es ÜBERHAUPT vegan lebende Soldaten gibt. Grundrechte sind kein "Wenn es genug Leute gibt, die sie reklamieren"-Ding sondern stehen jedem Einzelnen zu. Also wäre es Essig mit "bedarfsgerecht=quantitativ ausreichend gewünscht". Es gibt halt bei der Bundeswehr immer einerseits Soldaten, die ihrem Land einen Dienst erweisen wollen, und andererseits klischeemäßig versorgungsorientierte "Beamte in Uniform", die primär fragen, was das Land für SIE tun kann (um es mit Kennedy zu formulieren).

      Auf der anderen Seite haben die Beiden natürlich Recht, dass die BW zwar kein normaler Arbeitgeber ist, aber mit normalen Arbeitgebern um Interessenten konkurrieren muss. UND es ist durchaus im Sinne des politischen Wunsches nach einer Bundeswehr, die einen Querschnitt durch die Gesellschaft darstellt, gerade auch für progressive Lebensauffassungen Raum zu bieten: Wie mir wird Ihnen möglicherweise auch das Bild eines aus Tierliebe vegan lebenden Profi-Killers ein wenig quer in der geistigen Optik liegen. Das sollte eigentlich nicht so sein (müssen).

      • @Normalo:

        "Mir scheint, die grundrechtsgestütze Argumentation der Herren geht eher dahin, dass vegane Ernährung gewährleistet sein muss, wenn es ÜBERHAUPT vegan lebende Soldaten gibt."

        Das ist schon klar. Und natürlich müssen Grundrechte unabhängig von der Zahl der Leute gewährleistet werden.

        Andererseits stellt sich die Frage, ob die Bereitstellung einer bestimmten Art Essen durch eine Kantine wirklich ein Grundrecht ist. Natürlich können die Herren essen, was sie wollen. Aber muss es ihnen auch serviert werden? Sonderwünsche in Kantinen werden selten erfüllt. Besonders bei der Armee.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nuja, dass Veganismus mehr von einer Religion hat als von geschmacklichen Eigenheiten, kriegen wir hier jedesmal mit, wenn wieder ein anticarnivorer Artikel erscheint und im Forum die Feuer der Hölle heraufbeschworen werden (aber nicht mehr zum Steakgrillen benutzt werden dürfen... ;-)). Insofern ist wohl eher ein Vergleich mit der Gewährleistung von Seelsorge z. B. für nichtchristiliche Minderheiten angebracht...

          • @Normalo:

            Da haben Sie natürlich Recht 😁

      • @Normalo:

        Schönes Bild: "eines aus Tierliebe vegan lebenden Profi-Killers". Liegt wohl v.a. quer, weil Veganismus häufig (wie auch in diesem Artikel) mit moralischen Argumenten begründet wird.



        Das ist aus dem Munde eines Mörders (nach Tucholsky) ein Schulbeispiel für Doppelmoral, und daher mE alleine deswegen bereits unglaubwürdig - nicht der Wunsch nach veganer Ernährung, aber die moralische Begründung.



        Wäre interessant, wie die Begründung des angeführten Gerichtes genau lautete. Ein "Grundrecht auf vegane Ernährung" wird wohl eher nicht postuliert worden sein.

        • @Brobdignag:

          Ihre Bewertung des moralischen Aspekts der veganen Ernährung greift zu kurz. Es gibt durchaus andere Bewertungsmaßstäbe. Ich z.B. ernähre mich weitgehend pflanzlich, weil hoher Fleischkonsum sehr egoistisch und zerstörerisch ist und im globalen Maßstab nur für wenige reiche Menschen funktioniert.



          Tierleid steht bei mir nicht an erster Stelle.

          • @Flo:

            Ich lehne nicht alle denkbaren moralischen Begründungen für Fleischverzicht ab, nur die im Artikel genannte Variante durch die im Artikel genannte Person.



            Ihre Begründung lehne ich z.B. keineswegs ab, sondern teile sie sogar - zumal ich sie nicht als moralische, sondern schlicht als logische Begründung einstufen würde ;-)

      • @Normalo:

        Die Bundeswehr ist aber kein Gastronomie-Betrieb. Es macht keinen Sinn für eine verschwindend geringe Minderheit eine komplette kostspielige Versorgungs- und Zubereitungskette aufzuziehen und auf Verdacht Mengen vorzukochen, die dann letzten Endes im Müll landen.

        Selbst wenn man das machen sollte, ist das Problem vielleicht dann in den Kantinen und Offiziers-/Uffz-/Mannschaftsheimen gelöst, aber nicht "im Feld", wo man schon rein logistisch nicht jedes Geschmäckle gleichermaßen befriedigen kann.

        Es muss irgendwo mal eine Grenze gezogen werden. Und hat auch mit Grundrechten nix zu tun. Es gibt kein Grundrecht auf überall verfügbare vegane Ernährung.

        • @SeppW:

          Realistisch betrachtet verbringt ein BW-Soldat nur einen verschwindend geringen Teil seiner Dienstzeit im Feld. Also ist es umgekehrt wenig plausibel, die gesamte Truppenverpflegung ausschließlich über diesen schmalen Kamm zu scheren. Das in den Heimen jetzt übliche Angebot gibt es ja im Feld im Zweifel AUCH nicht.

          Zugegeben, wenn nur ein schwindend geringer Anteil der Soldaten eine vegane Alternative goutiert, dann lohnt sich das Kochen für die sicher nicht. In dem Fall kann man vegane Speisen aber auch extern beschaffen (Offiziers- Unteroffiziers- und Mannschaftsheim in MEINER Kaserne hatten auch durchaus mehr auf der Karte sals die, nur halt gegen Bezahlung - das stinkt geradezu nach einer Lösungsmöglichkeit...) oder meinetwegen die betreffenden Soldaten von der Truppenverpflegung befreien - wo ein Wille, da ein Weg. trifft es auch nicht zu, dass die Kasinos NUR di reguläre Truppenverpflegung anbieten Die Berufung auf die DGE-Empfehlungen erscheint mir jedenfalls wenig überzeugend.

          Ich wollte auch nicht sagen, dass man dem Begehren der beiden Interviewten hier zwingend nachgeben muss, nur dass es auch(!) Aspekte gibt, die das wenigstens eine konstruktive Überlegung wert machen. "Gibt's nicht , weil wäre ja noch schöner!" ist mir zu wenig.

          • @Normalo:

            Im Prinzip kann man sagen: Ein Blick nach Österreich genügt. Das Bundesheer hatte vor Jahren schon eine ähnliche Diskussion und hat als Lösungsansatz die Ausgabe von Essensgutscheinen für Lokalitäten, die u.a. vegane Speisen anbieten, vorgesehen.

            Das wäre neben Gutscheinen für Mannschafts-/Uffz-/Offz-Heimen mit entsprechenden Speisekarten eine praktikable Lösung. Die Truppengroßküche bzw. die Belieferung der Truppe während Aufenthalten im Felde ist da allerdings auszuklammern. Da muss man eben das essen was dir in die Pampa gekarrt wird. Das ist zwar nicht immer das Beste, aber in dem Fall ist man generell froh, überhaupt etwas in den Magen zu bekommen, was nicht aus der EPA-Packung kommt.

            • @SeppW:

              So nämlich. :-)

  • Armes Deutschland. Wenn du kein Fleisch essen willst, dann tue es einfach nicht. BASTA

  • Die beiden Offiziere klagen vom hohen Ross, weil sie ja im Offizierskasino essen können. In der normalen Truppenkantine ist veganes Essen sicher schwerer umzusetzen. Und ganz schwer wird es im Manöver. Da wird der Spieß sich hüten, verschiedene Menüs aufzutischen. Die beiden Herren Offiziere haben etwa den Bezug zum Beruf des Soldaten verloren.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Dirk Osygus:

      Die Offiziere kriegen auch nix anderes, nur halt vom Porzellan statt vom Kantinenbrett.

      Außer, sie zahlen.

      Bei uns gab's zum Beispiel auch Weißwurst mit Brezen.

      Hat halt gekostet.

      Davon ab, hier geht's tatsächlich um Kasernenfutter, nicht um EPA, nicht um Feldverpflegung und nicht um Selberjagd im Einsatz/Durchschlagetraining

    • @Dirk Osygus:

      Warum soll das schwer umzusetzen sein, wir Köche wären kreativ genug. Man muss es nur wollen.

    • @Dirk Osygus:

      Da ja vegane Ernährung niemanden umbringt, können im Manöver doch auch einfach alle vegan essen. Wüsste nicht, was an Gemüse pur schwieriger umzusetzen sein soll als an Gemüse plus Fleisch.

      • @NoMeansNo:

        Das Problem ist, dass Soldaten auch meutern können. Verpflegung ist ein guter Auslöser.

    • @Dirk Osygus:

      Immer mehr Kantinen bieten veganes Essen an. Warum sollte das bei der Bundeswehr anders sein? Fleisch essen gehört zum Beruf des Soldaten? Blödsinn.

      • @Andreas J:

        Ich verstehe das so, dass es vegetarisches Essen gibt. Es wird also niemand gezwungen, Fleisch zu essen. Vegan ist dann noch mal eine andere Nummer...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          nein es ist "keine andere Nummer". Es ist eine absolut lächerlich kleine Anpassung.

          Gut gekochtes Vegan schmeckt genauso wie vegetarisch.

          Sie könnten den Unterschied nicht schmecken wenn Sie blind testen würden.

          Bsp: schlagsahne durch cashewmilch ersetzen. Geschmacklich kein Unterschied und leichter Lagerbar und transportierbar.

          Oder nehmen sie Lasagne. Vegetarische Lasagne braucht nur den Steukäse zu ersetzen durch vegane Variente.

          Caffe mit Reismilch oder Hafermilch, Sojamilch auch wieder produkte mit langer Haltbarkeit.

          • @sociajizzm:

            Ich habe nicht behauptet, dass vegan nicht schmecken kann. Ab und zu ergibt es sich auch bei mir, dass ein Essen vegan wird. Ist aber eher Zufall.

            "Vegetarische Lasagne braucht nur den Steukäse zu ersetzen durch vegane Variente."

            Also durch Chemie. Nicht jeder mag das.

    • @Dirk Osygus:

      "...als zeitgemäßer Arbeitgeber wahrgenommen zu werden."

      "Wobei es bei der bedarfsdeckenden veganen Verpflegung eine große Rolle spielt, dass industriell verarbeitete Lebensmittel gemieden und möglichst vollwertige pflanzliche Kost zum Einsatz kommt."

      Mir kommt es auch so vor, als hätten die Herren ein Problem damit, Charakter und Aufgaben einer Armee zu verstehen.

      Eine Armee ist weder ein normaler Arbeitgeber, noch kann sie, wenn sie zum Einsatz kommt (dafür wird sie trainiert) Sonderwünsche einzelner Soldaten berücksichtigen.

      Mann sollte sich also vor der Berufswahl informieren und nicht nur aufs Gehalt schauen...

    • @Dirk Osygus:

      Man merkt auch an Ihrem Beitrag, dass die Bundeswehr eine reine Friedensarmee ist... in Ihrer Auflistung fehlt ein Kampfeinsatz vollständig.



      Soviel zum Beruf des Soldaten...

    • @Dirk Osygus:

      Unfug. Kompletter. Schon immer bekommen die Offiziere das Essen aus derselben Kueche. Heute meistens auch auf demselben Tablett in der selbem Schlange. Casinos gibt es immer weniger, vieles sind gemeinsame Heimbetriebe aller Dienstgradgruppen.



      Und dort gibt es eher Curyywurst als Tofu.



      Einfach was ausgedacht, weil man mal was in einem Film ueber die kaiserliche Armee gesehen hat. Wo es wohl auch kein Tofu war.

    • 2G
      25417 (Profil gelöscht)
      @Dirk Osygus:

      Das ist völliger Quatsch: In den Kantinen der Bundeswehr essen die Soldaten und die Zivilangestellten zusammen. Und da sitzen die auch nicht nach Dienstgrad getrennt, sondern die zusammen, die auch zusammen arbeiten, egal was für einen Dienstgrad sie haben.



      Nicht jede Dienststelle hat ein Offizierskasino. Darüber hinaus haben die meist auch erst nach Dienstschluss geöffnet und sind jedem Soldaten zugänglich, egal was für ein Dienstgrad.

  • Also damit ich das richtig verstanden haben - Tieren möchten sie nicht töten, insbesondere nicht um sie zu essen, aber andere Menschen - einfach auf Befehl - das ist okay?

    • @Diana Klingelstein:

      Die allerwenigsten Soldaten üben ihren Beruf aus, weil sie gerne töten. Die meisten erklären sich dazu bereit, weil die pure Existenz von genug Uniformierten, die genau diese Bereitschaft zeigen, aus ihrer Sicht einer der brauchbareren Wege ist zu vermeiden, dass es wirklich im großen Stil nötig wird.

    • @Diana Klingelstein:

      Also damit ich ihre Frage richtig verstehe - wenn sie Tiere töten wollten, dann wäre es okay, wenn sie Menschen einfach auf Befehl töten würden?

    • @Diana Klingelstein:

      Ein angreifendes Raubtier wuerden wohl auch viele Veganer toeten?

      Zum EK - fuer uns waren gar nicht genug Kaninchen da, als dass jeder eins schlachten konnte. Muss ja auch gegessen werden. Obwohl wir am 3. Tag ohne Essen schon Hunder gatten und uns auch Brot aus Baumrinde dazu gebacken haben. Und Salat aus Kraeutern. Ein Festmahl und - Achtung true story - wir hatten einen vegetarischen Buddhisten dabei, der mitgegessen hat.

    • @Diana Klingelstein:

      Ja, wenn man davon ausgeht nur zu Verteidigungszwecken eingesetzt zu werden, von Nutztieren wird man ja eher selten angegriffen.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Diana Klingelstein:

      Klingt sympathisch. Ja.

      Zumindest keine Tiere, die man nicht selbst gejagt hat.

      Im Einzelkämpferlehrgang der Bundeswehr, der für Offiziere verpflichtend ist, steht auch das Schlachten (Jetzt nicht wursten und einwecken, aber killen und grillen) auf dem Plan.

      Meines Wissens betreibt die Bundeswehr dazu einen Bauernhof mit Hasenzucht.

      • @32051 (Profil gelöscht):

        Nun, sogar die beiden Herren werden zugeben, dass man im Krieg hinter feindlichen Linien selbstversorgend noch darauf achten kann, seine vegane Ernährung ohne Mangelerscheinungen aufrecht zu halten.

        • 3G
          32051 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Wieso müssen die beiden Herren das zugeben?

          Ihre These stützt die beiden Herren ja sogar.

        • 3G
          32051 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Okay, das war mir neu. Danke für die Info.

      • 2G
        25417 (Profil gelöscht)
        @32051 (Profil gelöscht):

        Nicht für alle Offiziere ist der Einzelkämpferlehrgang verpflichtend. Das hängt von der Verwendung und der Teilstreitkraft ab.

  • Es ist schön zu sehen das die Bundeswehr keine größeren Probleme hat als das 2 von 100.000 Angestellten den Speiseplan für alle nach ihrem Geschmack ändern möchten.



    Leider spiegelt das wirklich unsere Gesellschaft wieder.

    • 2G
      25417 (Profil gelöscht)
      @Ramaz:

      Auf dem Übungsplatz bekommt man ganz gut, wie die Soldaten verpflegt werden. Mit Fleisch, mit Fleisch aber ohne Schwein. In der Minderheit, aber zunehmend: Vegetarisch, Halal und manchmal Kosher und vegan.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Ramaz:

      Man kann das auch ohne reflexhaften Schaum vorm Maul sehen.

      Patrik Baboumian ist vegan.



      Nate Diaz ist vegan.



      Arnold Schwarzenegger ist vegan.



      Sylvester Stallone ist vegan.

      Menschen,die Höchstleistungen erbringen, sind vegan.

      Die US Army rät angehenden Navy SEALs zu veganer Ernährung (was sie allerdings im Zuge der Ausbildung nicht durchhalten können, das jagen und Ernährung von Kleintieren dazu gehört.

      Nur bei der Bundeswehr braucht's das nicht..

      Merken Sie was?

      • @32051 (Profil gelöscht):

        Liest sich so ein bisschen als wären Sie das mit dem Schaum...



        Abgesehen davon, dass die genannten Personen sich wohl wundern würden, als vegan bezeichnet zu werden (ich bin sicher, an allen sind ein paar tierische Bestandteile vorhanden): Ihre Behauptungen zu Schwarzenegger, Stallone und den Seals sind schlicht falsch (vielleicht mal Quellen prüfen?).

        • 3G
          32051 (Profil gelöscht)
          @Brobdignag:

          Quelle SEALS: Mark Divine (aber was weiß der schon)

          Stallone, Schwarzenegger: Doku "Gamechanger" sowie Interview.

          Und doch, die Bundeswehr hat größere Probleme. Aber denken sie nicht, dass sie multitaskingfähig ist?

    • @Ramaz:

      '43 im Kessel hatten wir auch nur drei Sorten Hafermilch. Hätten wir noch BeyondMeat im Tornister gehabt wäre Putin gewiss nicht in der Ukraine einmarschiert ... !!1

      Sie haben nicht verstanden, dass dies eine exemplarische Geschichte für den Umgang mit alltäglichen Belangen von Angestellten beim Arbeitgeber Bundeswehr ist!



      Schön ist auch zu sehen, dass die Bundeswehr Millionen für McKinsey & Co. hat, aber nicht für ein paar Sojaschnitzel. Aber sich wundern, wenn der Bürger die Uniform nicht mehr haben will.

      • @Hannes Hegel:

        Wenn Sie von den ernährungsphysiologischen Erlebnissen von 1943 berichten können, dann verdienen Sie meinen allergrößten Respekt mit dem Umgang eines Computers im hohen Alter!

        • @Troll Eulenspiegel:

          [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • @Ramaz:

      Es sind 2, die ihren Anspruch auch anmelden. Unbekannt ist die Zahl derer, die bisher einfach schweigend ihr Missfallen (und das ihnen nicht genehme Essen) schlucken, obwohl sie lieber vegan leben würden.

    • @Ramaz:

      „ Zurzeit beläuft sich der Personalstand der deutschen Bundeswehr auf rund 183.000 Soldat:innen und freiwillig Wehrdienstleistende (Stand: Mai 2022)“



      Quelle de.statista.com/th...ehr/#topicOverview

      2% der Deutschen bezeichnen sich als Vegetarier



      veganivore.de/anza...tatistiken-fakten/

      Also nach Adam Riese und Eva Zwerg 3.660 Soldat:innen.

      UNSERER Erde 🌍 würden m.e. weniger Granaten und mehr Veganismus gut tun ☝🏽

    • @Ramaz:

      Nix kapiert.