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Bundestag stimmt gegen UnionsantragFriedrich Merz scheitert mit seinen Plänen

Trotz Warnungen wollte der CDU-Chef sein „Zustrombegrenzungsgesetz“ durch das Parlament bringen. Doch Union, FDP, BSW und AfD verfehlten die Mehrheit.

Merkel ist nicht weit: Bei der Debatte am Freitag liegt ihr Buch auf der Regierungsbank zwischen den Plätzen Scholz und Habeck Foto: Liesa Johannssen/reuters

Berlin taz | Als die stellvertretende Bundestagspräsidentin Petra Pau das Ergebnis der namentlichen Abstimmung vorliest, jubelt von der linken Seite des Bundestags ein Abgeordneter laut auf: „Ja!“ Es braucht einen Moment, bis das einsickert, was die Präsidentin da sagt: „Mit Ja haben 338 Abgeordnete gestimmt, mit Nein 350 Abgeordnete gestimmt, fünf Abgeordnete haben sich enthalten“, liest Pau vor. „Der Gesetzentwurf ist abgelehnt.“

Die Gruppe der Linken applaudiert, CDU-Chef Friedrich Merz blickt fragend um sich. Der Spuk, der das Parlament die vergangenen 48 Stunden umgetrieben hatte, ist vorerst abgewendet: Die Union kann ihr geplantes Gesetz zur Verschärfung der Einwanderungspolitik in Deutschland trotz den Stimmen des BSW und der AfD nicht durchbringen. Die taz berichtete in einem Live-Ticker.

Zu viele Ab­weich­le­r*in­nen aus der Union und der FDP machen dem CDU-Chef einen Strich durch die Rechnung. Immerhin 12 Abgeordnete aus der CDU/CSU-Fraktion verweigern dem Kanzlerkandidaten ihre Gefolgschaft für sein „Zustrombegrenzungsgesetz“ und geben keine Stimmen ab.

Kurz darauf tritt Merz vor die Kameras, er wirkt gefasst: „Ich bin mit mir sehr im Reinen, dass wir es wenigstens versucht haben“, sagt er. Merz bemüht sich um eine eigene Interpretation der Ereignisse der vergangenen Stunden: Er selbst und die Union gingen gestärkt aus dem Tag hervor. „Der deutsche Parlamentarismus ist der einzige Sieger. Die heftige Debatte hat uns allen genützt.“ Eine eigenwillige Sichtweise.

Die Debatte war nicht nur heftig, der Tag war vor allem durch zahlreiche Wendungen und lange Phasen der Unklarheit geprägt. Über mehr als drei Stunden liefen die Abgeordneten zwischen dem Plenarsaal und den Fraktionssälen im dritten Stock des Hauses hin und her. Die Fraktionsvorsitzenden von FDP, Grünen und SPD versuchten, den CDU-Chef dazu zu bringen, die Abstimmung zu seinem Gesetzentwurf aufzuschieben – vergeblich.

Wie das Ergebnis zeigte, waren vor allem bei der FDP die Zweifel daran gewachsen, dass sie sich beim „Zustrombegrenzungsgesetz“ auf dem richtigen Weg befindet. Obwohl die Liberalen bereits Anfang der Woche ihre Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert hatten und Parteichef Christian Lindner am Mittwoch im Bundestag mit heftigen Worten für eine restriktive Asylpolitik geworben hatte, sind am Freitag 23 von insgesamt 90 FDP-Abgeordneten nicht auf Parteikurs: 16 beteiligen sich nicht an der Abstimmung, 5 enthalten sich und zwei stimmen sogar gegen den Gesetzentwurf.

Der FDP steckt der Mittwoch noch in den Knochen

Mit diesem Stimmungsbild muss FDP-Fraktionschef Christian Dürr bereits am Morgen konfrontiert gewesen sein: Um 9.30 Uhr kündigt er an, einen Antrag einzubringen, um das Gesetz in den Ausschuss zu verweisen und dort aus der „demokratischen Mitte“ an einem Kompromiss zu arbeiten. Den FDP-Abgeordneten steckte da wohl die Entscheidung zwei Tage zuvor in den Knochen.

Am Mittwoch hatte die Union mit Hilfe der FDP und um die Zustimmung der AfD wissend, einen Antrag durch den Bundestag gebracht, mit dem die Regierung etwa aufgefordert wurde, flächendeckend Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen einzuführen und Asylsuchende pauschal zurückzuweisen. Der Aufschrei war groß: Die Union war als Initiatorin des Antrags mit dem Vorwurf konfrontiert, die Brandmauer gegen die AfD eingerissen zu haben.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Baumann, wähnte sich bereits „in einer neuen Epoche“ – und hoffte auf mehr Macht, indem seine Partei nun dem Gesetzentwurf der Union zu einer notwendigen Mehrheit verhelfen sollte. An der AfD lag es denn auch nicht, dass dieses Vorhaben der Union am Freitag keine Mehrheit erhielt. Bis auf einen Abwesenden stimmte die extrem rechte Partei geschlossen für den Gesetzentwurf der Unionsfraktion.

Parteichefin Alice Weidel machte ihren Rückhalt für die Pläne der Union nach der verlorenen Abstimmung erneut deutlich: „Die AfD steht geschlossen. Es gibt keine Abweichler, die einem berechtigten Anliegen in den Rücken fallen“, sagte sie. Dem CDU-Chef warf sie vor, seine Partei nicht im Griff zu haben. Sie fragte, wer die CDU aktuell führe: „Ist es immer noch Frau Merkel oder ist es Herr Merz?“

„Kehren Sie um“

Damit bezog sie sich auf die Erklärung der ehemaligen Bundeskanzlerin, mit der sie am Donnerstag den CDU-Chef scharf dafür kritisiert hatte, mit seinem Wort gebrochen zu haben und entgegen früherer Ankündigungen Mehrheiten mit der AfD gefunden zu haben. Inwieweit es diese Worte von Merkel waren, die am Freitag bei den Ab­weich­le­r*in­nen verfingen, ist unklar.

Deutlich war jedoch, dass es ein deutliches Unbehagen zumindest bei einigen in der Unionsfraktion gegenüber den Plänen von Merz gab, die Abstimmung zum Zustrombegrenzungsgesetz durchzudrücken. Mehr als 20 Minuten tagte sie am Freitagmittag hinter geschlossenen Türen, nachdem klar war, dass Merz SPD und Grüne nicht für sein Vorhaben gewinnen würde, den Entwurf im Bundestag zu unterstützen. Als die Unionsabgeordneten danach in den Plenarsaal zurückkehrten, gaben sie sich dennoch geschlossen, es auf die Abstimmung ankommen zu lassen.

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Daran änderten auch weitere Interventionen nichts, diesmal von SPD und Grünen. „Ich kann Ihnen nur sagen Kollege Merz, kehren Sie um“, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich in der Debatte. Aus der Gruppe der Linken erinnerte deren parlamentarischer Geschäftsführer Christian Görke die Union nochmal an „unsere Kanzlerin Angela Merkel“ und ihre Mahnung. Als SPD und Grüne die Zurückstellung des CDU-Entwurfs in den Ausschuss beantragen, gehen auch die Hände bei den Linken in die Höhe.

Doch eine Mehrheit aus Union, FDP, AfD und BSW: stimmt geschlossen dafür, zur Abstimmung über das Unionsgesetz zu schreiten. Damit schien Friedrich Merz freie Bahn für sein Vorhaben zu haben, sich notfalls auch am rechten Rand der Stimmen zu bedienen. Doch schließlich kam es anders. Nicht einmal die Zustimmung von Sahra Wagenknechts BSW, das sich am Mittwoch noch enthalten hatte, hat gereicht. Fraglich ist jedoch, ob dieses Scheitern eine nachhaltige Wirkung auf die Union haben wird.

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91 Kommentare

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  • taz: *... „Der Gesetzentwurf ist abgelehnt.“ Die Gruppe der Linken applaudiert, CDU-Chef Friedrich Merz blickt fragend um sich.*

    Merz - dieser "intelligente Politiker" - hat nur mal wieder die AfD gefüttert und ihnen noch mehr Dreistigkeit zugeschanzt, was man auch sofort an der frechen Frage von der AfD-Parteichefin Alice Weidel erkennt. Sie fragte, wer die CDU aktuell führe: „Ist es immer noch Frau Merkel oder ist es Herr Merz?“ Das passiert halt, wenn man sich mit der AfD einlässt, auch wenn Merz behauptet, dass er das nicht getan hat. Die AfD wird Merz auch weiterhin vor sich hertreiben. Im Grunde ist Friedrich Merz jetzt schon als Bundeskanzler "verbrannt".

  • Fast schon peinlich es so zu sagen, aber



    DANKE MERKEL!

  • So lange die AFD im Bundestag sitzt, wird sie mit "Ja" stimmen, wenn es darum geht, zB Migration zu begrenzen! Was, wenn sie unerwartet einem Antrag der SPD/Grünen mehrheitsbildend zustimmen würde?

    Weder die CDU, noch SPD/GRüne - wenn sie es wollten - können die Situation selbst ändern? Im Sinne dessen, was die Wähler signalisieren - eine Begrrenzung, keine Aufhebung des Rechts.

    Die AFD in den Medien als Sieger darzustellen, wenn es im Thema Asyl/Flüchtlinge um Begrenzung geht, ist meines Erachtens ein sehr grober Fehler!

    Die AFD ist ebenso krachend gescheitert: mit ihrer penetranten Anbiederung an den Kanzlerkandidaten! Sie ist eine rückratlose Vereinigung, die annimmt, dass ihr erklärter Erzfeind CDU mit ihr gemeinsame Sache macht?! Realitätsverlust?

    Danke an die FDP, die t e c h n i s c h verhindert hat, dass es zu diesem Entscheid nicht gekommen ist!



    Wenn SPD/GRüne klug gewesen wären, hätte das ein großer Sieg für sie werden können. Sie hätten ihre Abgeordneten f r e i entscheiden lassen sollen (Demokratie statt Bevormundung), sie hätten eine Demonstration von Stärke der Kompromissfähigkeit in der Demokratie aufzeigen können! Sie hätten die AFD damit NICHT gestärkt!

    • @AMuc:

      "Die AFD in den Medien als Sieger darzustellen, wenn es im Thema Asyl/Flüchtlinge um Begrenzung geht, ist meines Erachtens ein sehr grober Fehler!"



      Aber Fakt. Denn allein die Tatsache, mit welcher Gewichtung dieses Thema - als eines unter vielen, die zu thematisieren wären! - ventiliert wird, spielt der AfD in die Hände. Solange es nur darum geht, Ausländer aus Deutschland fernzuhalten, werden rechte Parteien immer profitieren, weil das ihre Kernzkompetenz ist.

    • @AMuc:

      Wieso gehen Sie davon aus, Abgeordnete der Grünen und SPD hätten nicht frei entscheiden dürfen?

    • @AMuc:

      Normalerweise hat eine Regierungskoalition eine Mehrheit für Gesetzesvorhaben, die ja vorher beraten und verhandelt werden. Insofern spielt dann das Abstimmungsverhalten der AfD dann keine Rolle.



      Die AfD konnte gestern und am Mittwoch triumphieren, weil Merz wirklich wie ein Trottel in ihre Falle tappte. Erst sagte er, es sei ihm egal, wer zustimme, was ein Wortbruch gegenüber SPD und Grünen ist, denn er hatte im November von sich und ihnen genau das eingefordert, was er nun nicht getan hat: nur Anträge und Gesetzesentwürfe einzubringen, die vorher abgestimmt wurden. Dazu sagte Merz nun, es gäbe keine Kompromisse. Das kann er im Wahlkampf sagen, aber nicht, wenn er im Parlament Mehrheiten mit Grünen und SPD sucht.



      Dann sagt er auf einmal, nach der Abstimmung am Mittwoch, es täte ihm leid, dass es nun so gekommen wäre, wie er es doch aber selbst vorweggenommen hatte. selbst konservative Medien, die sonst alles, was er sagte, verteidigen, schütteln den Kopf über diesen Move von Merz. Den Fehler Grünen oder der SPD zuzuschieben, finde ich unlauter. Merz hat sich das eingebrockt und sich in eine Verlierersituation gebracht. Er hat als Wortbrüchiger Vertrauen verspielt.

  • Nochmal gut gegangen.

    Jetzt kommen allerdings andere Probleme. Viele aus der SPD auf Landrat oder Bürgermeister Ebene, hatten auf das Gesetz doch tatsächlich gehofft. Weil sie völlig Überlastet sind. Das Problem lässt sich leider nicht wegreden, dafür brauchen wir wirklich mal eine Lösung.

    Sorry das ich gerade mal wieder in gewisser Weise "in die Suppe spucke". Es ist zwar erfreulich das Merz entblößt wurde, vermutlich wird er aber trotzdem noch Kanzler, und Probleme haben wir leider auch nicht weniger.

    • @Rikard Dobos:

      Vielleicht sollten wir nocheinmal ungefragt in Afghanistan einmaschieren...



      Aber ganz doll wundern, falls der ein oder andere Bürger aus Afghanistan vor den Taliban flüchten muss und dann bei uns anklopft....

  • „Ich bin mit mir sehr im Reinen, dass wir es wenigstens versucht haben“, sagt er. ( Friedrich Merz ) Dem Satz muss man nachspüren. Den Scherbenhaufen vor den Füßen - und mit sich im Reinen. Das ist knapp über Sauerländischer Bockigkeit, und pardon, dämlich noch dazu. Merz, der Bierdeckelmann von einst, hat an Format nicht dazu gewonnen, strebt aber in das Amt des Bundeskanzlers. Das ist fatal.

  • Merz wollte da durchziehen ohne wenn und aber.



    Es hätte weiter in dem Innenausschuss verhandelt werden können und gut ist.



    Wenn ich mich richtig erinnere ist es die Union die sich seit mittlerweile Jahrzehnten einem vernünftigem Einwanderungsgesetz sperrt. Das was getan werden muss steht außer Frage nur sollte es erpresst werden.

  • Ein Glück wurde das Antrag abgelehnt. Ich finde ihn unausgegoren, menschenverachtend, völlig unchristlich und nicht geeignet auch nur eines unserer Probleme wirklich zu lösen. Herr Merz ist unfähig und sollte auf keinen Fall Kanzler werden.

  • Nach der Wahl wird es voraussichtlich eine viel größere Mehrheit für ähnliche Pläne geben, in welcher Konstellation auch immer. Verursacht durch den Souverän, das Wahlvolk, die Umfragen zu dem Thema Migration sind eindeutig.

    Letzteres sollte die Linke umtreiben, nicht Parteien und Personen.

    • @drrainerklimkeaufalarich:

      "Verursacht durch den Souverän, das Wahlvolk, die Umfragen zu dem Thema Migration sind eindeutig."



      Verursacher ist hier nicht der sogenannte Souverän. Verursacher sind diejenigen, die dieses Thema gepuscht und im Blickwinkel des Souveräns verankert haben.

  • Nur mal zu Erinnerung:

    1.empirisch betrachtet ist die Klimakrise unser größtes Problem, nicht Migration!

    2. wir haben auch keine Migrationskrise, sondern eine Krise der Migrationspolitik. Das ist ein himmelweiter Unterschied

    3. Die AfD regiert quasi indirekt schon Deutschland, da ihr populistisch-rassistischer und komplett verlogener Diskurs inzwischen den unhinterfragten Ausganspunkt der Debatte darstellt (außer bei der Linken). Die neurechte Strategie die Diskurshoheit zu gewinnen ist aufgegangen.

    4. eine vernünftige Migrationspolitik im wohlverstandenen Eigeninteresse der Bundesrepublik und auf Grundlage der universellen Menschenrechte (remember: wir BRAUCHEN Zuwanderung) ist und bleibt eine komplexe Sachfrage kleinteiliger Lösungsansätze und ihrer Umsetzung. Das bedarf der Finanzierung (z.B. durch Besteuerung von Kapital und Spekulationsgewinnen). Der Rest ist Populismus und rassistische Hysterie.

    4. Xenophobische und autoritäre Grundstrukturen in Teilen der deutschen Gesellschaft, verbunden mit dem digitalen Mob, fake news und konservativen Streigbügelhaltern werden vermutlich jeden rationalen Diskursansatz wegschwemmen und zur Refaschisierung Deutschlands führen.

    • @hessebub:

      "wir haben auch keine Migrationskrise, sondern eine Krise der Migrationspolitik."



      Selbst das ist zweifelhaft. Haben wir überbelegte Turnhallen so wie 2015? Nein. _Das_ konnte man eine Krise nennen. Heute haben wir Probleme, das mag sein, aber keine echte Krise.

  • Wie wäre es denn endlich mal mit einem „Zustrom-Begrenzungsgesetz für unflätig pöbelnde rechte Menschenverachter im Bundestag“?

    • @snowgoose:

      "Wie wäre es denn endlich mal mit einem „Zustrom-Begrenzungsgesetz für unflätig pöbelnde rechte Menschenverachter im Bundestag“?"



      Wie es aussieht, wäre der Bundestag dann formal nicht beschlussfähig.

  • Umfragen zeigen eine deutliche Mehrheit in der Bevoelkerung fuer die vorgeschlagenen Verschaerfungen der Union. Ob diese Mehrheit es als die Rettung der Demokratie sieht, dass sie mal wieder ignoriert wurde, wird die Wahl zeigen.

    Die Union hats probiert, mal schaun was der Waehler sagt. Hoffentlich honoriert er die Absicht und waehlt Union statt AFD.

    • @elektrozwerg:

      Hoffentlich erkennt der Wähler, dass es zwischen der rechtsextremen AfD und einer Partei, deren Vorsitzender über "tägliche Gruppenvergewaltigungen aus dem Asylmilieu" (FF gestern im Bundestag) spricht keinen ausreichenden Unterschied gibt und wählt keinen von beiden. Wenn tatsächlich die Mehrheit der Bevölkerung so denkt, kann sie doch auch das Original wählen.

    • @elektrozwerg:

      Die Union hatte vor Monaten bereits die Gelegenheit, das Thema Migration gemeinsam mit der Ampel zu bearbeiten.



      Sie hat die Verhandlungen verlassen.



      Offenbar verfolgte Merz schon damals das Ziel, seine Meinung ohne Diskussion durchzusetzen. Das zeugt von einem mangelnden Demokratieverständnis.



      Ihr Einwurf, es gäbe gerade eine Umfrage zum Thema, ist interessant. SO funktioniert unsere repräsentative Demokratie glücklicherweise nicht.



      Ich erinnere mich noch an Umfragen in früheren Jahren, als die Wiedereinführung der Todesstrafe befürwortet wurde.



      Eine Regierung tut gut daran, sich nicht von Meinungen treiben zu lassen. Eine Tatsache, die Merz noch nicht gelernt hat.



      Er ist damit für das Amt, um das er sich bewirbt, ungeeignet.



      Seine Vorschläge sind gesetzeswidrig, vorliegendene Veränderungen blockiert die CDU parallel im Bundesrat. Das spricht nicht für ein lösungsorientiertes Vorgehen.



      Die Kommunen wurden im vergangenen Jahr bereits entlastet, da 30% weniger Asylbewerber einreisten.



      Grenzkontrollen, die Merz fordert, widersprechen EU Recht und sind , aus Sicht der GdP, personell nicht leistbar.



      Gegen Attentate muss die Polizei im Inland gestärkt werden, was die CDU auch blockiert.

  • Heute Mittag im Fernsehen: Pause im Parlament. In den Gängen irgendein Interview (ich möchte bewusst keinen Namen nennen): "... Die Leute trauen sich nachts gar nicht mehr, den Hund spazieren zu führen..." Nicht zu glauben, dies soll der interviewten hochrangigen Politikerin dazu dienen, die Dringlichkeit des 'Zustrom ... gesetzes' zu illustrieren!



    Ich stellte mir andere TV-Zuschauer vor, wie die wohl auf derlei Abgesondertes (dieses Wort habe ich neulich in einem taz-Beitrag anstelle von 'Gesagtes' gelesen, ungläubig!) reagierten.



    Und damit wäre ich bei dem, was ich ebenso ungläubig lesen muss: bei diesen und jenen 'Absonderungen' hier in den Beiträgen. Manches finde ich zum Fremdschämen. Also zitiere und bewerte ich hier lieber nichts. Aber ehrlich, es fällt mir schwer, nicht am gesunden Menschenverstand mancher Zeitgenossen zu zweifeln.



    Genauso geht es mir im Augenblick, wo Herr Merz von Frau Slomka im ZDF interviewen lässt: Er und ich (zum Beispiel) leben in verschiedenen, völlig inkompatiblen Welten, womit ich nicht Berlin und meinen derzeitigen Wohnort meine...

  • Jetzt brauchen wir noch unbedingt einen Antrag gegen häusliche Gewalt in deutschen Familien...

  • Eine ganze Woche voller demokratischem Politshowdown in Berlin. Hallo "demokratische Mitte" und Reste der ernst zu nehmenden Demokraten und Menschenfreunde, so wird das nix mit eurem Versprechen "Nie wieder".



    Aber vielleicht müsst ihr das "Unvorstellbare", das ihr vergessen oder verdrängt habt, selbst erleben, um es zu begreifen.



    Doch dann wird es zu spät sein.



    Wie beim Klimaschutz, dem Schutz unserer Lebensgrundlage.

  • Das Gewissen der meisten Abgeordnetem, dem sie alleine verpflichtet sind, funktioniert also noch.

  • Wichtig ist jetzt, dass AfD, Union (sowie ev. BSW) bei den Wahlen keine Mehrheit der Abgeordneten erreichen. Wer stärkste Partei wird, ist egal.

    • @Dorian Müller:

      So einfach ist das nicht. Merz hat bewiesen, dass er unfähig ist, Situationen einzuschätzen und die Folgen seines Handelns zu bedenken. So einer als Kanzler in komplizierten Zeiten ist eine Katastrophe.

  • Ganz gleich, was man sonst von der Sache hält: Merz hat es nicht vermocht, die Mehrheit für sich zu gewinnen. Und statt sich diese eigene Unfähigkeit einzugestehen, reagiert er darauf mit Beschimpfungen gerade der ihm sonst Nahestehenden.



    Mal eben ohne Absprache Ideen aus dem Ärmel schütteln und beleidigt sein, wenn der große Jubel ausbleibt, das ist der Politikstil, den man von ihm erwarten kann.

  • Es ging wieder einmal um eine Grundsatzerklärung zu einer Mauer:



    >>"Niemand in der Fraktion" reiche der AfD die Hand, wiederholte Merz später auch noch einmal im Bundestag.

    • @flopserver:

      ""Niemand in der Fraktion" reiche der AfD die Hand, wiederholte Merz später auch noch einmal im Bundestag. "



      Muss man ja auch nicht. Es reicht ja, ihren Wünschen zu entsprechen.

  • Wer genau soll eigentlich Herrn Merz nach dem 23. Februar zum Kanzler wählen? Die paar Unionsabgeordneten werden nicht ausreichen.

  • Demokratieweihe der Post-Kommunisten?

    Eine andere Zäsur, die diese historische Abstimmung markier,t geht in der allgemeinen Berichterstattung bizarrerweise völlig unter: Für die Ablehnung des CDU/CSU-Antrags bedurfte es der Stimmen der Gruppe der Linken, die damit nun wohl endgültig in den hehren Kreis der demokratischen Parteien aufgenommen wurde. Genau 30 Jahre zuvor hatten sich noch die Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion mit Ausnahme der späteren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth demonstrativ geweigert, dem Alterspräsidenten Stefan Heym, der auf dem PDS-Ticket ein Direktmandat errang, nach dessen traditioneller Eröffnungsrede trotzig den üblichen Höflichkeitsbeifall zu bekunden. Heyms Rede wurde entgegen der Gepflogenheiten zunächst auch nicht einmal im „Bulletin“ der Bundesregierung veröffentlicht.

    Nach wie vor gilt in der CDU der auf ihrem 31. Parteitag 2018 ergangene Doppelbeschluß, weder mit der als Nachfolgeformation der SED etikettierten Linken noch mit den AfD Koalitionen zu bilden oder sonstige Formen der Zusammenarbeit zu praktizieren. Dies ist eine echte doppelte „Brandmauer“ ganz im Geiste der Totalitarismus-Doktrin und Hufeisen-Theorie unseligen Andenkens.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Für die bürgerlichen Parteien gilt natürlich: im Zweifel rechts. Wurde gerade wieder bewiesen.

  • Schaden überall, die Probleme ungelöst. Gratulation Deutschland, spätestens jetzt wird sich die Afd vor Wählern nicht mehr retten können.... Au weia!

    • @Samvim:

      Okay, die Spaltung der Gesellschaft ist doch schon vollzogen - das ist es, was die AfD wollte und was diejenigen erreicht haben, die meinten, man müsse ihr nicht mit geschlossener Deutlichkeit entgegentreten.



      Und da es nun mal so ist - und man Reisende ziehen lassen sollte -, möchte ich nun wissen, wer denn hierzulande wohl die Mehrheit hat. Noch die Demokraten oder schon die AfD. Das finde ich für meine persönliche Zukunftsplanung schon nicht ganz unerheblich. Und wie steht’s mit Ihnen?



      Dass die Merz-CDU in dieser Auseinandersetzung womöglich zerrieben wird, ist zwar bedauerlich, aber aus meiner Sicht letztlich zu verkraften - sie hat sich schließlich selbst zwischen alle Stühle gesetzt.

    • @Samvim:

      So ein Quatsch. Der Schaden liegt einzig bei Herrn Merz und seiner unkontrollierten Aussage: Friss oder stirb. Und wer nicht fressen wollte, kam als Koalitionspartner nicht mehr in Betracht. Erpressung pur.



      Und noch heute, der Herr Dürr/FDP, wenn ihr nicht mit stimmt, das Gesetz in den Ausschuss zu verweisen, stimmen wir mit der CDU.



      Am Schluß: CDU wollte keine Zurückweisung an den Ausschuss, den die SPD/GRÜNE explizit wollte. Die FDP stimmte in weiten Teilen mit der CDU. Aber nicht alle.



      Wer ist jetzt der Gelackmeierte?



      Herr Merz wird nicht Kanzler, vielleicht Aussenminister unter Kanzlerin Weidel.



      Und davor möge uns der Allmächtige* (ich meine nicht Herrn Trump) schützen.



      *ich rufe ihn eher ganz selten an.

  • Es gibt nichts zu feiern



    Es kam nicht zum Gesetz mit Hilfe der AfD. O.k., das ist gut.



    Es kam aber auch nicht zu einer Lösung innerhalb der Mitte-Parteien, obwohl eine überwiegende Mehrheit der Deutschen eine andere Migrationspolitik will. Und die geht scheinbar innerhalb CDU,SPD,Grüne nicht.



    Die Mehrheit der Bürger sieht keine Lösungsmöglichkeiten innerhalb der Mitte-Parteien mehr.



    Wen also sollen sie wählen? Ich fürchte manche machen den große Fehler bei der nächsten Wahl.

    • @Hans Dampf:

      Ich hätte Ihren Kommentar gründlicher lesen sollen, deshalb jetzt doch noch ein Widerspruch von mir.



      Wenn der Souverän (das Wahlvolk) blind ist, nicht in der Lage oder willens, die parlamentarischen Debatten, Gesetzesentwürfe, Parteiprogramme oder sonstige Aussagen politischer Vertreter in der Asyldebatte überhaupt zur Kenntnis zu nehmen - stattdessen in emotional aufgeheizter Atmosphäre lieber den Lügen, Halbwahrheiten, Fake News in den (a)sozialen Netzwerken folgt -, ist DAS dann die Schuld der demokratischen Parteien?



      Wie lange diskutieren wir hierzulande eigentlich schon über die Asylpolitik? Ich erinnere mich, seit Beginn der Neunzigerjahre dabei zu sein. Und liegen nicht von der Ampel beschlossene Gesetze zum Thema vor, die an Härte das europäische Asylrecht bei weitem übersteigen? Die der Union im übrigen nicht weit genug gehen. Haben die Wähler DAS mal zur Kenntnis genommen? Stattdessen wird gläubig dem AfD-Narrativ gefolgt, dass in dieser Sache nichts geschehen sei. Wird Zeit, endlich mal aus der Defensive herauszukommen.



      Und zur Erinnerung: wir leben in einer repräsentativen parlamentarischen Demokratie. Wem das nicht passt, der soll ruhig der AfD hinterherlaufen.

    • @Hans Dampf:

      Stimmt, die Abstimmungsniederlage Merz‘ brachte lediglich eine kurze Verschnaufpause für die Verteidiger des Asylrechts, für die Union natürlich eine herbe Schlappe.



      Die AfD darf sich weiter freuen, dass ihr das zentrale Wahlkampfthema erhalten bleibt und ihr weiter Wähler zutreiben wird.



      Insofern verbietet sich voreilige Freude.

  • Könnte nicht all das, was jetzt passiert ist, der Plan gewesen sein?



    SPD und Grüne haben sich ganz weit aus dem Fenster gelegt für eine Migrationspolitik, die im Wahlvolk kaum jemand will.



    Das Wahlergebnis wird erst zeigen, wer heute tatsächlich gewonnen hat.

    • @Don Geraldo:

      SPD und Grüne haben in den letzten drei Jahren die Migrationsregelungen verschärft. Sie haben Merz Antrag abgelehnt, weil darin rechtswidrige und vertragsverletzende Inhalte drin waren. Sie haben unausgegorene Populismuspolitik abgelehnt, die vom Format deutlich an POTUS erinnern.

    • @Don Geraldo:

      Wer gewinnt wohl, wenn Merz Teile des Wahlprogramms der AfD zur Abstimmung stellt?

    • @Don Geraldo:

      Was hätte wohl FJS (für die Jüngeren: Franz Josef Strauß) dazu gesagt, was "das Wahlvolk" will? Er hätte gesagt: "Vox populi, Vox Rindvieh!"



      Da scheint mal wieder jemand vergessen zu haben, wer den Satz "Wir schaffen das!" formulierte und warum. Die Migrationspolitik hat durchaus etwas mit internationalen Verträgen zu tun und damit, dass das Dublin-Verfahren nur bei sehr geringen Asylbewerberzahlen funktioniert, nicht jedoch dann, wenn große Flüchtlingsströme entstehen. Dafür war es auch nicht gedacht.



      Ich persönlich glaube auch nicht an eine Schwarmintelligenz des Wahlvolkes. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass die Meinungen des Wahlvolkes umso intelligenter würden, je größer es ist.

      • @Aurego:

        In dieser Sache, aber auch NUR in dieser (!), würde ich mich mal als FJS-Fan outen. Nicht umsonst hieß es auch mal, es dürfe rechts von der Union keine Partei geben - die Unionsparteien haben allerdings selbst ein gerüttelt Maß Schuld daran (siehe aktuell Merz‘ unglückliches Agieren), dass dem nicht mehr so ist.



        Vielleicht sollte man diejenigen, die jetzt die Kritik der „Arroganz der Macht“ in seiner rechten Version postulieren, mal in Erinnerung rufen, dass wir eine repräsentative parlamentarische Demokratie haben - jeder kann historisch herleiten, dass es gute Gründe dafür gibt.



        Und wem das nicht gefällt, der kann ja „gehen“ (z.B. nach Putin-Russland, in die Trump-USA oder nach Orban-Ungarn) - oder halt AfD wählen.

      • @Aurego:

        Ich will ihnen nicht grundsätzlich widersprochen bezüglich der Schwarmintelligenz.



        Aber in einer Demokratie bestimmt nun mal die Mehrheit.



        Eine Zeit lang mag es gut gehen, wenn Parteien, Parlament und Regierung gegen die Mehrheit agieren.



        Aber irgendwann wird das Wahlvolk darauf reagieren.



        Es ist Merz zu verdanken, daß diejenigen, die eine andere Migrationspolitik wollen, noch mehrere Parteien zur Auswahl haben m

        • @Don Geraldo:

          „Eine Zeit lang mag es gut gehen, wenn Parteien, Parlament und Regierung gegen die Mehrheit agieren.“



          Zur Erinnerung: das Parlament und Regierung wird hierzulande für vier Jahre gewählt- und die Regierung gestaltet so lange die Politik, bis sie halt abgewählt wird.



          Es mag gute Argumente GEGEN die parlamentarische Demokratie geben - ich bin dafür, es im Prinzip so zu belassen wie es ist. Und das sage ich als Linker.



          Ich wünsche ausdrücklich KEINE Weimarer Verhältnisse mit den bekannten schrecklichen Folgen.

  • Habe mir die komplette Parlamentsdebatte, wenn man sie als solche bezeichnen darf, angetan.



    Unterirdisch und im Ergebnis ein Booster für die AfD.



    Erschreckend.



    Ich bin der festen Überzeugung, dass am Abend des 23. Februar so manches Knopfloch von einer Träne geziert sein wird.

  • Das überbewertete Thema und die AfD noch einmal aufgewertet.

    Habe fast die ganze Debatte live im Bundestag-TV und auf Phoenix verfolgt. 3+ Stunden Unterbrechung, damit Fraktionen in den Hinterzimmern nachverhandeln können, leerer Plenarsaal. Ein von sich selbst ergriffener Mützenich gemahnt an die besondere Verantwortung, die den ausgewählten Oligarchen zukommt.

    Ein schönes Beispiel für die Abwesenheit der Polis in der repräsentativen Demokratie und mit allen Kommentaren und Interviews eine Dokumentation dafür, wie die ausgewählte Oligarchie im Machtpoker nicht nur über die Köpfe der BürgerInnen hinweg entscheidet, sondern auch über Sachfragen nicht rational entscheiden kann. Entscheidend sind die zufälligen Machtkonstellationen in den jeweiligen Gremien. Es grüßen Schuldenbremse und PKW-Maut.

  • Pyrrhussieg. SPD und Grüne kommunizieren deutlich: Bei Otto-Normalwähler kommt an, eigentlich soll sich nichts ändern bei Asyl und Migration. Damit geht es nur noch um die Mobilisierung der Kernwählerschaft. Ein Eingeständnis der Niederlage am 23.2. Geht nur noch um den Preis, mit dem man sich dann Merz andient.

    • @Eckhard Hanseat52:

      Sie meinen also, am Ende wird Merz triumphieren? Könnte sein, dann war die heutige Abstimmung nur ein Pyrrhussieg der Regierungskoalition aus SPD und Grünen sowie der Linken.



      Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte innerhalb der Union in den letzten Wochen vor der Wahl entwickelt: Zähne zusammenbeißen, Fäuste in den Hosentaschen lassen und sich geschlossen hinter Merz versammeln oder ein Deja-vu des Söderschen „Gemetzels“ von 2021? So kurz vor der Wahl wird sich der Kanzlerwahlverein das jedoch mit Sicherheit verkneifen.

  • Erstmal danke an alle Abgeordneten, die Merz gezeigt haben was geht und was nicht. Merz hat sich selbst in's Knie geschoßen und in den Fuß und in die Schulter; nur nicht in den Kopf, denn den braucht er noch um zu mehr Selbstkritik zu gelangen.

    • @shitstormcowboy:

      Es geht in der Debatte doch nicht darum, denke ich, Merz zu



      zeigen was geht oder nicht geht, sondern was in der



      Flüchtlings- u. Emigrationspolitik einerseits wünschenswert und andererseits durch die Kommunen u.. Landkreise, die



      für die praktische Integration zuständig sind sowie die



      Gesellschaft leistbar ist. Und da haben die „Lastenträger“ zuletzt deutliche Überforderung signalisiert. Und jeder, der



      Kontakt zu Flüchtlingen hat u. sie unterstützt, sieht die



      großen Hindernisse einer erfolgreichen Integration, die



      Politiker in Berlin nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

  • Migration ist inzwischen Thema Nr. 1 in der Bevölkerung. Wenn demokratische Parteien jetzt nicht liefern, wer wird wohl profitieren?

    • @Wonneproppen:

      Nachdem das Thema von interessierter Seite in den Vordergrund geschoben wurde.

      Statt sich an der Nationalität der Täter hochzuziehen, sollte man sich mit den Zuständen im Gesundheitswesen beschäftigen. Dort werden psychisch kranken Gewalttätern aus Kostengründen Pillen in die Hand gedrückt und sie werden ohne wirksame Kontrollen wieder auf die Bevölkerung losgelassen. Läuft dann einer Amok, gibt es zwei Varianten. Ist der Täter "deutsch", gibt es eine kleine Meldung, die kaum jemanden interessiert. Ist er "Migrant", drehen Medien und Politik völlig durch und wollen das Land nach außen "dicht" machen. Was das gegen Gewalttäter helfen soll, sie im Land sind, ist das Geheimnis dieser Populisten.

    • @Wonneproppen:

      Ganz genau. Das ist das einzige Ergebnis. Bravo.

    • @Wonneproppen:

      Nachgewiesener Maßen profitieren tut die AFD davon, dass man ihre Narrative nachplappert und Politik in deren Sinne macht und nichts anderes..

    • @Wonneproppen:

      "Migration ist inzwischen Thema Nr. 1 in der Bevölkerung."



      Stimmt. Und zwar warum? Weil es von interessierten Kreisen dazu gemacht wurde.



      Als realistisches Problem gibt es das in diesem Ausmaß nicht her.

    • @Wonneproppen:

      Bin exakt ihrer Meinung

  • Was ich Herrn Merz zugute halten möchte ist sein,meiner Meinung nach,ungeheurer Mut.Es war klar,dass er unabhängig vom Ausgang am Mittwoch oder heute,ab jetzt als den "Schmuddelkindern" zugehörig klassifiziert werden wird.Ich finde,das kostet wirklich Mut und ich kann mich nicht erinnern,dass andere Politiker in ein paar vergangenen Jahren schon einmal soviel Mut gezeigt haben.



    Was das Ergebnis angeht,so haben SPD/Grüne/Linke gewonnen und auch wenn ich auf diesen Spannungszustand sehr gerne verzichtet hätte,denke ich,dass die BTW im Februar jetzt noch interessanter werden wird.Im Februar werden wir relativ verbindlich erfahren,ob die Mehrheit der Bürger bezüglich Migration weiterhin eher die Politik von SPD/Grüne/Linke schätzt oder Änderungen möchte.



    Trotz allem finde ich es gut,dass Herr Merz diesen Vorschlag eingebracht hat,da die Politiker sich nun klar und deutlich in Bezug auf Migration (was für die Wähler:innen ein durchaus bedeutsames Thema zu sein scheint) positionieren mussten und bin auf die Liste der namentlichen Abstimmung gespannt.



    (Dass Frau Merkel sich eingemischt hat,fand ich nicht so gut,steht ihr aber selbstverständlich frei.Für mich hat das etwas von "nachtreten"

    • @*Sabine*:

      Eine humanistische Grundhaltung zur Kenntnis bringen bedeutet für Sie also „… Nachtreten …“ , lässt tief blicken.

      • @snowgoose:

        Wenn die humanistische Grundhaltung darin besteht, sich auf Kosten eines Nachfolgers, den man nicht schätzt und noch nie geschätzt hat, zu profilieren, finde ich das fragwürdig. Dass Frau Merkel hinsichtlich Migrationspolitik eher die Positionen von SPD/Grüne/Linke vertritt ist bekannt.

        Ich halte es für möglich, dass sie persönlich/telefonisch ein paar Politiker dazu gebracht hat, anders als am Mittwoch abzustimmen. Sie scheint im Hintergrund immer noch zu wirken.

    • @*Sabine*:

      Sie mögen es Mut nennen, andere sagen dazu Frechheit !

      • @Alex_der_Wunderer:

        plus @ Encantado und Rudi Lipp:

        Ja, auch Sie haben Recht. Jede Ihrer Bezeichnungen kann diese Handlung beschreiben.

        "Es zeugt von einer geringen Begabung, sich die Folgen des eigenen Agierens zu vergegenwärtigen."

        Ich weiß nicht, von welchem Ergebnis Herr Merz und seine Berater ausgingen, was sie sich erhofft haben; meinem Eindruck nach wurden die Debatten um unsere Migrationspolitik ein wenig ehrlicher. Das finde ich für die Wähler:innen wichtig.

    • @*Sabine*:

      "Ich finde,das kostet wirklich Mut"



      Sturheit und Dummheit fielen mir als andere Faktoren weitaus eher ein.

    • @*Sabine*:

      Naja, derart unüberlegtes Handeln würde ich eher als Tollkühnheit bezeichnen. Es zeugt von einer geringen Begabung, sich die Folgen des eigenen Agierens zu vergegenwärtigen.

  • Und das ganze hat jetzt wieder die AFD gestärkt. Na toll.

    Ich nehme sofort Wetten an, die haben zur Wahl noch mal zwei bis drei Prozent mehr als bisher sowieso schon. Warum versteht das bloß keiner: die Menschen in Deutschland wollen mehrheitlich nur eine begrenzte Einwanderung. Wenn wir ihnen nicht entgegenkommen, dann wählen Sie rechts außen. Und was habt Ihr dann gewonnen?

    • @PeLi:

      Troll oder Bot?

      Oder beides.

      • @Christoph Buck:

        Was soll ihr beleidigender Kommentar? Alles, was PeLi geschrieben hat, ist richtig.

    • @PeLi:

      Das ist also die Erkenntnis aus braun-schwarzer Zeit. Nicht nur, dass man die Drahtzieher und Vollstrecker zu Hauf hat davon kommen lassen (und ihnen den „neuen“ Staat auslieferte), jetzt soll sich der Staat auch noch von deren „Nachkommen“ auch noch erpressen lassen. Herzlichen Glückwunsch!



      Eher sollte man doch wohl eine längst fällige bessere Integrationspolitik und echte Aufklärung/Bestrafung rechter Straftaten fordern/anstreben.

      • @snowgoose:

        "Eher sollte man doch wohl eine längst fällige bessere Integrationspolitik ..."

        Ich stimme Ihnen zu. Grundsätzlich wünsche ich mir, dass wir jeden Menschen der in Deutschland leben möchte herzlich willkommen heißen, ihn begleiten, fördern und schützen. Nur weiß ich eben nicht, wie das mit begrenzten Ressourcen möglich gemacht werden kann. Wann Ressourcen erschöpft sind, darüber kann man sicherlich sprechen.

        "... Aufklärung/Bestrafung rechter Straftaten fordern/anstreben."

        Auch hier stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu und möchte das "rechter" nur gerne um "aller" ersetzen. (Besonders auch Steuerhinterziehung, Korruption und Finanzbetrug, das Geld fehlt uns nämlich wirklich.)

    • @PeLi:

      "Wenn wir ihnen nicht entgegenkommen, dann wählen Sie rechts außen."



      Das ist die Logik dabei: damit sie nicht rechts außen wählen, werden wir rechts außen. Und was ist damit gewonnen?

  • na prima. der elefant steht aber weiter im raum: daß merz partout mit weit rechtsaußen paktieren will + sicher sein kann, daß er von denen inkl. fdp + bsw unterstützt wird. zu wünschen ist natürlich, daß weder fdp noch bsw bei der neuwahl des bundestags die 5%-hürde packen + auch keinerlei direktmandate.



    in der debatte scheint heidi reichinneck eine gute figur gemacht zu haben, sodaß sie von den medien gebührende aufmerksamtkeit erhielt. weiter so. mit so was punktet eine partei, die dann doch hoffentlich als original die 5%-hürde nimmt, + der rechte aufguß (bsw) dabei ordentich abschmiert.

  • Diese Debatte um Immigrationsrechte hat jeden Tag weniger mit der Realität zu tun. Die Handlungen von geistig verwirrten Menschen muslimischer Religionszugehörigkeit werden nicht nur verallgemeinert, sie werden auch als berechnende Handlungen betrachtet. Nicht umsonst unterscheidet das deutsche Strafrecht jedoch zwischen Zurechnungsfähigkeit und Unzurechnungsfähigkeit bei der Bemessung einer Straftat und der anschließenden Verwahrung, entweder in einer Strafanstalt oder in der Psychiatrie. Das ändert, anders als dies immer wieder falsch verstanden wird, nicht das Mindeste an der Scheußlichkeit dieser Straftat und dem unermesslichen Leid für Hinterbliebene. Dieses Missverständnis sollte jedoch nicht dazu verleiten, eine sachlich falsche Begründung für eine Neuregelung von Einwanderung, Asylrecht oder sonstigen Schutzrechten führen. Es dauert lange, dies wieder rückgängig zu machen. Außerdem kann es Deutschen auf die Füße fallen, wenn sie einmal als Ausländer um Schutzrechte in anderen Ländern ersuchen. Wie sagte einst Schopenhauer: Erst denken, dann handeln!

    • @Reinhard Kück:

      Da haben sie Recht! (Vor dem Problem standen ja viele Menschen in der unseligen Zeit).



      Es ist doch ein Armutszeugnis, wie man so ein (für die Betroffenen schreckliches) Unglück durch Verbrechen für diese Zwecke instrumentalisiert. Wie wär es denn mit einer Instrumentalisierung der zahlreichen Verbrechen von „Inländern“? Davon haben wir doch auch reichlich.

    • @Reinhard Kück:

      Toller Kommentar, dem ist nichts hinzuzufügen!

  • Da hat sich aber einer verzockt.

  • Ich verfolge gerade die Nachrichten und Pressestatements. Merz hat ein Eigentor geschossen. Nun muss das Spektrum Mitte bis Links den Weg finden, Problemlösung und die Notwendigkeit unbequemer Maßnahmen mit sozialer Gerechtigkeit einigermaßen zu vereinbaren und das vernünftig zu kommunizieren.

    • @aujau:

      So sehe ich es auch, aber das Anliegen muss schon konkreter formuliert werden. Denn die Abstimmungsniederlage Merz‘ bringt nur einen kurzen Aufschub in die Debatte ums Asylrecht und die Migrationspolitik im allgemeinen - die Rechten werden nicht nachlassen, eine Wende in ihrem Sinne zu erreichen, um sich damit eine Machtoption zu sichern.



      Wir werden also sehr grundsätzlich über diese Themen reden müssen, um das Feld eben nicht weiter den Rechten zu überlassen.



      Wie es einerseits das individuelle Grundrecht auf Schutz vor politischer Verfolgung im Kern gegen alle Angriffe zu schützen gilt, darf es auf der anderen Seite kein Tabu sein, grundsätzlich über die Notwendigkeit von Kontrolle und Steuerung von Migration nachzudenken.



      Möglicherweise müssen wir aber auch jetzt schon den Umstand ins Auge fassen, dass massenhafte Armutsmigration Ergebnis einer globalen Polykrise mit immer weniger zur Verfügung stehenden Ressourcen und weitgehender Vernichtung natürlicher Lebensgrundlagen weltweit ist - dann müssen Linke andere Antworten auf diese Krise finden als die rechten Konzepte von „Festung Europa“ und „Remigration“.

    • @aujau:

      Das "das Spektrum Mitte bis Links" nach der Wahl noch eine Mehrheit haben wird halte ich aktuell eher für .. unwahrscheinlich.

  • Merz ist ein Verlierer geworden, hoch gepokert, alles verloren.

    Welcher Wähler wünscht sich so einen Kanzler, erst mit Rechtsextremistin zusammen, dann auch noch scheitern. Merz zeigt immer öfter, dass er nicht zur großen Politik fähig ist. Er ist eine Warnung vor sich selbst.

    • @Andreas_2020:

      Ganz genau. Die offensichtliche Wahrheit auf den Punkt gebracht. Sehr gut.

  • Was für ein gesellschaftlich-politischer Schaden, inkl. vertiefter Gräben zwischen den vier Vernunftsparteien, auch wenn das jetzt hohl klingt.



    Kurzfristige Maßnahme: Scholz, auch Mützenich(!), Merz legen ihre (Kanzler-)Ambitionen zur Seite und gehen in Rente. Neue Kandidaten jeweils zeitgleich präsentieren. Neustart.

    • @Tom Farmer:

      Scholz und Mützenich haben nichts verbrochen. Das war der Fritze ganz allein.

      Übrigens dürfte ein Kandidatenwechsel so kurz vor der Wahl schon rein technisch nicht möglich sein.

  • Wenn namentlich abgestimmt wurde, muss doch nach der Abstimmung bekannt sein, wer wie gestimmt hat? Warum steht das dann nicht im Artikel? Braucht das zwei Tage bis so eine Information vom Bundestag veröffentlicht wird?

  • Da hat der Fritze seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zum Regieren reicht es eben nicht, rumzulabern und populistische Parolen in die Welt zu setzen. Man muss auch die Folgen seines Handeln abschätzen können.

  • Es wurde namentlich abgestimmt. Das wird noch interessante Diskussionen nach sich ziehen.

    • @Joseph Kuhn:

      Z.B. haben einige Unions- und FDP-Abgeordnete gar nicht mitgestimmt, z.B. Buschmann, Kiesewetter und Helge Braun.

  • Das ist endlich mal wieder eine gute Nachricht!



    Es ist erfreulich, dass sich eine Mehrheit der ParlamentarierInnen für Menschlichkeit



    ( Familiennachzug),



    Bessere Integration (Familiennachzug),



    Die Zukunft unserer Wirtschaft



    ( Arbeitskollegen),



    Historische Verantwortung ( keine Zusammenarbeit mit einer rechtsextremen Partei)



    Und Gewissen vor Parteiräson entschieden haben.



    Auch wenn die meisten ParlamentarierInnen der CDU und FDP einfach opportunistisch handelten, scheint es Einige gegeben zu haben, die ein Demokratieverständnis unter Ausschluss der "afd" für den richtigen Weg halten. Danke an Die, die das Richtige getan haben und sich nicht haben einreden lassen, dass Ausländerfeindlichkeit richtig sei.

  • Er kann es also nicht.



    Gestern bricht ein vormaliges Tabu - und die Prozentzahlen der A.. steigen. Heute scheitert er mit einer Gesetzvorlage. Die Zustimmungswerte der A.. werden weiter steigen.



    Schlecht vorbereitet, keine Strategie, schlecht durchgeführt.



    Dunkle Wolken falls er Kanzler würde.

    • @fly:

      "Dunkle Wolken falls er Kanzler würde."



      Keine Sorge, Herr Merz wird nicht Kanzler. Dafür wird schon ein Bruder im Ungeist sorgen.



      Die CxU ist am Ende. Auch in Bayern hält sich die CSU nur mit quasi Rechtsradikalen an der Macht.

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    Ganz schnell sind die Plätze neben Merz leer. Erst Kadavergehorsam, dann größtmöglicher Abstand zum Verlierer.