piwik no script img

Blackfacing im Bremer TheaterMit rassistischer Schminke

Das Theater Bremen sorgt mit seiner Aufführung der Oper „The Rake’s Progress“ für einen Blackfacing-Skandal, den der Intendant nicht erkennen mag.

Schwarz angemalt, aber nicht so gemeint, ensteigt Nick Shadow dem Untergrund Foto: Jörg Landsberg/Theater Bremen

Bremen taz | Blackfacing, also sich das Gesicht schwarz anzumalen, ist meistens vermeidbar. Auch ist es, unreflektiert, stets skandalös – weil es auf die eigentlich überwunden geglaubte rassistische Kulturpraxis Bezug nimmt, sich mit geschwärztem Gesicht über schwarze Menschen lustig zu machen. Trotzdem passiert’s immer wieder, so wie am Sonntag in der Bremer Oper. Oder, wie Generalintendant Michael Börgerding sagt: „Das ist uns nicht passiert.“ Es sei vielmehr mit allen Beteiligten, „insbesondere natürlich mit dem Sänger selbst“, besprochen und für unproblematisch befunden worden.

Dass in der von Michael Talke inszenierten neoklassizistischen Oper „The Rake’s Progress“ von Igor Strawinsky bei der Premiere am Sonntag der sonst eher blasshäutige Christoph Heinrich komplett schwarz gekleidet und im Gesicht geschminkt ist, sei nämlich „gerade kein Blackfacing“. Der Bassbariton, musikalisch an jenem Abend in Höchstform, spielt Nick Shadow, also eine Figur, die Schatten des Protagonisten und Teufel zugleich ist. Und das sei eben „nicht die Darstellung eines schwarzen Menschen“, so Börgerding. Nur dann aber könne von Blackfacing die Rede sein.

Eklat bei der Premierenfeier

Beim Premierenabend hatten das mehrere Besucher*innen anders gesehen. Zum Eklat kam es, als Börgerding bei der Premierenfeier in seiner Ansprache in Vorwegverteidigung die ihm zugetragene Kritik rüde abwatschte: Es sei kränkend und anmaßend, wenn man dem Theater unterstelle, sich nichts dabei gedacht zu haben. Und es sei ja keine Darstellung eines schwarzen Menschen. „Deshalb hab ich dann meinen Missmut und Kritik reingerufen“, erklärte die Bürgerschaftsabgeordnete und Kulturdeputierte Kai Wargalla (Grüne), später via Facebook. „Ging nicht anders. Warum sagt denn niemand was zu diesen Pseudo-Rechtfertigungen?!“

Als sie unter Protest die Veranstaltung verließ, und mit ihr der Musiktheaterbeauftragte im Vorstand des Theaterfreunde-Vereins, habe Börgerding das noch hämisch kommentiert, unter dem Applaus der Premierengäste. „Das habe ich nicht“, sagte Börgerding zur taz, „und ich bedauere, dass sie das so wahrgenommen hat.“ Dafür werde er sich entschuldigen. Fragen müsse man sich aber doch, warum sich nur nicht-schwarze Menschen wegen der Schminke bei ihm beklagt hätten. „Dürfen die das?“, so Börgerding zur taz. „Wer repräsentiert hier wen?“

The Rake’s Progress

„The Rakes Progress“, Uraufführung 1951 in Venedig, ist Igor Strawinskys einzige abendfüllende Oper. Die Musik ist neoklassizistisch, zitatsatt und, in Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg, entschieden anti-romantisch.

Die Oper basiert auf der gleichnamigen Kupferstichserie, mit der William Hogarth die Geschichte Tom Rakewells erzählt, der durch Geld – und im Libretto durch den teuflischen Nick Shadow – zum Lotterleben verführt und in der Folge wahnsinnig wird. Dramatisiert und in barockisierende Verse gebracht hatten das Dichterfürst W. H. Auden und Librettoknecht Chester Kallman.

Die Bremer Produktion krankt an der schlechten Aussprache der Sänger. Die Regie setzt auf karikaturhafte Ausstattung und ironische Reprisen von illusionstheatralen Verblüffungseffekten mit Licht und Rauch. Ohne Nick Shadow schwarz zu machen, „hätte man nicht diese Effekte“, gibt Intendant Börgerding zu bedenken.

Naja, auch wenn Paternalismus droht, kann es nötig sein, sich für die Interessen von Minderheiten einzusetzen: Bis auf die Garderobiere hat auch die taz keine People of Color in der Premiere getroffen. Aber der Sprecher der Initiative Schwarzer Menschen Tahir Della bestätigt Wargallas Einschätzung: „Dieses Stilmittel, jemanden schwarz zu schminken, ist sehr belastet“, sagte er der taz.

Schwarz ist der Teufel sicherlich

Und während Intendant Börgerding die Schwärzung seines Darstellers durch ihre Zeichenhaftigkeit für legitimiert hält, ist es aus Dellas Sicht gerade der semiotische Charakter der Schminke, die zwangsläufig rekontextualisiert: „Es geht um den Marker und die Bedeutungen die durch dieses Stilmittel transportiert werden“ – weniger darum, ob die Rolle einen schwarzen Menschen konkret karikiert.

Gerade das Diabolische schwarz zu machen – „ich meine, warum überhaupt? Den Teufel stelle ich mir als alles mögliche vor, aber warum denn schwarz?“ – sei selbstverständlich besonders problematisch: „Diese Gleichung, schwarz gleich schlecht, das wirkt verletzend. Und diese Wirkung für schwarze Menschen ist eindeutig.“ Darin aber liege das Problem: „Es geht um die Wirkung.“ Und gerade weil in den allermeisten Fällen „keine rassistische Haltung dahinter“ stehe, sei einigermaßen verstörend, wie brachial die Praxis verteidigt werde.

Überraschend, dass das Theater Bremen so unbedarft in die Rassismus-Falle tappt. Es war Börgerding, der dem mobilen Mahnmal für den 2005 im Polizeigewahrsam infolge eines Brechmitteleinsatzes gestorbenen Laye Alama Condé Asyl gegeben hat: Die Installation erinnert an den Toten und die übrigen, fast ausnahmslos schwarzen Opfer dieser Praxis. Börgerding hatte zudem die radikal Kolonialismus-kritische Performance-Gruppe Gintersdorfer/Klaßen für Jahre ans Haus gebunden. Und gemeinsam mit der Steptext Dance Company richtet man aktuell das Afric­tions-Festival mit zeitgenössischer Tanzkunst aus dem europäisch-afrikanischen Spannungsfeld aus.

Damit scheidet wenigstens die böseste Lesart des Skandals aus: Dass man es damit – und mit der Darstellung einer Türkin als komplett behaarte Dreivierteläffin – darauf angelegt hätte, der einfallsarmen brav musizierten Produktion wenigstens zu etwas Aufmerksamkeit zu verhelfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

129 Kommentare

 / 
  • Schwarz gleich schlecht? Diese Gleichung ist eine Interpretation von Herrn Della. Natürlich gibt es schon seit dem Mittelalter schwarze Teufel, aber es gibt sie auch knallgrün, rot, braun, hellhäutig, ... Also wieso nicht schwarz? Es existieren ja auch schwarze Madonnen, die wohl niemand mit dem Schlechten in Verbindung bringen kann. Eine schwarze Madonna thront seit Jahrhunderten in prächtigen, wechselnden Brokatgewändern in der Gnadenkapelle der Wallfahrtskirche in Einsiedeln in der Schweiz. Diese Madonna wurde 1803 restauriert; u. a. wurden der Kerzenruss in ihrem Gesicht, der die Schwarzverfärbung verursacht hatte, weggewischt und die ursprüngliche Geschichtsfarbe wieder aufgetragen. Da ging ein Geschrei durch die Bevölkerung und die Wallfahrer, keiner wollte diese "weisse" Madonna haben. Man sah sich gezwungen das Gesicht der Madonna schwarz zu übermalen und so steht sie heute noch immer in ihrer Gnadenkapelle. Blackfacing der anderen Art. Und dann taucht im Text wieder mal meine Lieblings-Kategorie "People of Color" auf. Die kann ich mir ja noch irgendwie vorstellen, - sie haben eine Farbe- aber wie soll ich deren Gegenkategorie nennen? (Diese muss es ja geben, wenn man im 21. Jh. Menschen immer noch nach merkwürdigen Kriterien einteilen muss.) People of No-Color? Die Farblosen? Ist das nicht eine bestimmte Art von Politiker?

  • "Auch ist es, unreflektiert, stets skandalös – weil es auf die eigentlich überwunden geglaubte rassistische Kulturpraxis Bezug nimmt, sich mit geschwärztem Gesicht über schwarze Menschen lustig zu machen."

     

    Das ist zum Fremdschämen dumm! Das Afrkaner schwarze Haut haben ist offen ersichtlich: Was soll daran rassistisch sein, wenn jemand auf der Bühne einen Schwarzen spielt? Ist "Othello" rassistisch, weil der Protagonist ein Schwarzer ist?

     

    Setzen, sechs!

  • PC Fundis und christliche Fundis sind sich wirkliuch erstaunlich ähnlich. Alles wird wörtlich genommen, Kontext ist irrelevant und wer anders denkt muss öffentlich auf Knien rutschend bereuen oder wird auf immer verstossen...

  • Helf mal aus!;)

     

    Frisch zum Teufel mit Jöhte ausse mailingtröte!;)

     

    "Moinmoin

     

    Der Teufel ist ein armer (schwarzer) Hund

    und längst schon nicht mehr Optimist

    Die Menschheit ist dafür der Grund,

    weil die schon so verdorben ist.

     

    Drum ist der Teufel Egoist

    der nichts um Gottes Willen tut,

    Denn der greift, wie bekannt, zur List

    und zaubert Engel aus dem Hut.

     

    Gott pfeift auf blutgeschriebne Titel.

    Er ist der Chef, drum liebt Mensch ihn;

    Er nutzt nur ihm bekannte Mittel,

    dem Teufel Seelen zu entziehn.

     

    //gutenberg.spiegel.de/buch/-3645/61

    Mephistopheles

    Der Körper liegt, und will der Geist entfliehn,

    Ich zeig' ihm rasch den blutgeschriebnen Titel; –

    Doch leider hat man jetzt so viele Mittel,

    Dem Teufel Seelen zu entziehn.

    Auf altem Wege stößt man an,

    Auf neuem sind wir nicht empfohlen;

    Sonst hätt' ich es allein getan,

    Jetzt muß ich Helfershelfer holen.

    Uns geht's in allen Dingen schlecht!

    Herkömmliche Gewohnheit, altes Recht,

    Man kann auf gar nichts mehr vertrauen."

     

    Jau & Steht locker da - im Schatten.

    Den ja auch sonst hier schon welche hatten!;)

  • Man darf den Kulturkreis nicht vergessen. Genauso wie das Hakenkreuz beim Buddhismus nichts mit Hitler zu tun hat, hat das schwarz bemalte Gesicht in Deutschland keine Klu-klux-klan-Tradition. Es hat mehr mit Kohlkumpels zu tun, die unter Tage arbeiten oder mit düsterer Stimmung, in der die Gesichter nicht mehr gut erkennbar sind oder auch Teufelsdarstellung, die schon schwarz waren, als in Europa noch niemand wusste, dass es Afrika überhaupt gibt.

    Wer hier unreflektiert Rassismus schreit, hat Rassismus nicht verstanden.

    Die extreme Rechte wird bei uns mit der Farbe braun assoziiert. Dies liegt daran, dass die Nazis diese Farbe gewählt hatten. Wer heute Neonazis als braun beschimpft, würde nach der gleichen Logik Rassist sein.

    Es kommt also auf den Kontext an.

    • @Velofisch:

      Das mag ja alles sein.

       

      Aber das dürfen sie von ner kleinen grünen Weltverbesserin nicht erwarten.

      Es wäre von diesen Leuten zuviel verlangt mehr zu können als ein paar Schlagworte mit Monstranz vor sich her zu tragen.

    • @Velofisch:

      Danke!

  • Schwarz - die Farbe der Weisheit bei den Gnostikern?

     

    Ich habe gerade in einer Doku erfahren, daß Schwarz einst die Farbe der Weisheit war, und daß die Gnostiker die Madonna vielleicht deswegen schwarz gemacht haben.

     

    Von den Gnostiken verstehe ich noch Kaum etwas - aber ein Gedanke habe ich dazu: Wenn die Gnostiker die Weisheit verehrten und die Farbe der Weisheit schwarz war und die Kirche gewohnheitsmäßig die falschen Götter zu Teufeln macht, ist dann vielleicht der schwarze Teufel nur die Sophia, die Weisheit, die gnostische Mutter Gottes?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...bekommt endlich den Arsch hoch und fangt an, selbständig zu denken!

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...was kommt als nächstes? Das Kasperle Sexist ist? Oder, der Seppel ein Rassist, wie er im Buche, sorry, im Internet steht?!

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Haben Sie einen Beleg dafür? Dann mal her.

      Ansonsten würde ich mich freuen, künftig von offensiver Ignoranz verschont zu bleiben.

      • @Spin:

        Was heißt hier Ignoranz ? Nur weil jemand auf einen vermeintlichen Mangel hinweist, muß das doch nicht auch in Wahrheit so sein. Ich könnte beispielsweise ja auch postulieren, daß Pudel und Dackel gegenüber anderen Hunderassen massivst diskriminiert würden. Dann belege ich dies auch noch, weil irgendwelche anderen (Spinner) das auch so tun und schon scheint es ein Problem zu geben, daß man beheben muß. Glauben Sie etwa, daß man in China oder sonstwo auf der Welt, ein Problem darin sieht, wer sich wie anmalt, weil ein Schauspiel einen schwarzen, braunen, gelben, weißen oder sonstwie farbenen Menschen darstellt ? Geradezu lächerlich. Nicht jeder der laut Rassismus schreit, hat recht.

      • @Spin:

        Ein.Beleg, für das, was als Nächstes kommt?

        Humor ist anscheinend in manchen Kreisen eine ernste Sache.

  • Ok - nochens püüt klug aussemailingtüt

     

     

    „Glaub unser einem, dieses Ganze

    ist nur für einen Gott gemacht.

    Er findet sich in einem ewgen Glanze,

    uns hat sie in die Finsternis gebracht

    und Euch allein taugt einzig Tag und Nacht.“

    (Mephistopheles)

     

    Die Lippen hätten auch schwarz sein sollen...“

     

    Ja - ”eher blaßhäutig” - hätt‘s wohl doch denn auch nicht so gebracht!

    Da hätt - jede Wett - nicht nur ein‘ laut gelacht.

    Denn - Der Satz steht für pc-ler fest ~>

    Ihr Gutes - Ist ihr Böses - Was frauman läßt! Dazu aber - Auch wieder löblich ~> ”Allen zu gefallen - Ist unmöglich.“

    Na - Si‘ cher dat. Da mähtste nix.

    Normal.

    & Nu. ~>

    • ”Ratsch man zieht den Vorhang zu!“ •

    • @Lowandorder:

      Aaaaber: Der Inbegriff des Arschlochs und der Bösartigkeit sollte vielleicht mit gar keiner am Menschen vorkommenden Farbe visualisiert werden. Alternativ hätte man Schminke, Geld und eine unnötige Ärgerlichkeit gespart, wenn man Satan weiß gelassen hätte. Heute wissen wir doch alle, dass es zumindest seine Abgesandten in allen Hautfarben gibt. Böse also schwarz ist dumm und 50er.

      • @Karl Kraus:

        Wir diskutieren hier also nun allen Ernstes welche Farbe der Teufel hat? Ist das so? - Nur damit ich auf dem Laufenden bleib. Begreifen kann ich diesen Schmarren hier eh nicht mehr.

      • @Karl Kraus:

        Au Backe - Heute mal der Herr Karl als Peter Siegfried Krausenecker!;)

         

        Sie werrn verzeihen.

        Was eine Vorlage!;)) - ;) als Schlagobers!

        ”Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann.“

        Na - der Häär! Ich bitt Sie!

        Ein weißer Optimist?! Höchstens als

        Segeljolle! die angespitzte Kohlenkiste!

        & Däh!

        Da wärnmer wieder bei schwarz!

         

        unterm——->

        Dess stammt mir eher ja -,ganz Unkrausig aus der Kottletti-Ecke ~> ”Tapfer - samer net! Aber fesch!“

        Ha noi. ”Dess schleckt die Geiß net weg!“ - dere!;)

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Oben steht:

     

    "...der sonst eher blasshäutige Christoph Heinrich komplett schwarz gekleidet und im Gesicht geschminkt ist, sei nämlich „gerade kein Blackfacing“. Der Bassbariton, musikalisch an jenem Abend in Höchstform, spielt Nick Shadow, also eine Figur, die Schatten des Protagonisten und Teufel zugleich ist."

     

    -und dann kommt:

     

    "Gerade das Diabolische schwarz zu machen – „ich meine, warum überhaupt? Den Teufel stelle ich mir als alles mögliche vor, aber warum denn schwarz?“

     

    ^^Langsam wirds mir echt zu blöde mit der akademischen Trendlinken. Alle Informationen die ich brauche um diesen Fall zu beruteilen sind in den ersten zwei Sätzen enthalten. Die Figur heißt Nick SHADOW(zu deutsch: Schatten) und spielt nicht nur den Teufel sondern auch den SCHATTEN DES PROTAGONISTEN.

     

    Dashalb weiß ich auch nicht was dieser Blödsinn soll: "Den Teufel stelle ich mir als alles mögliche vor, aber warum denn schwarz?“

    Weil Schatten dunkel bis schwarz sind. Ich habe noch nie einen bunten Schatten gesehen und auch keinen weißen Schatten.

     

    Frage beantwortet, Thema beendet!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      In dem Moment, in dem die Verantwortlichen verkündeten: "Wir haben das besprochen und kamen zum Ergebnis, dass das in der Form unproblematisch ist", hatten sie schon verloren.

      Sie wussten garantiert, dass der Auftritt nach heutigen Maßstäben auf jeden Fall als rassistisch ausgelegt werden würde. Die Absicht, die dahinter steht, interessiert da nicht, auch das ist nun wirklich allgemein bekannt.

      Mit etwas Mumm hätten sie gesagt: "Uns ist keine bessere Lösung eingefallen, es war eine rein formal-ästhetische Entscheidung, wir wollten damit niemandem zu nahe treten."

      Auch wenn das an der nachfolgenden Kritik gar nichts geändert hätte, wäre es doch ein Stück weit glaubwürdiger.

      • @Ewald der Etrusker:

        Hab jetzt erstmal das Foto richtig angeguckt: Natürlich wundert mich da nichts mehr. Wenn schon "schwarz wie der Teufel", dann aber bitte ohne rote Lippen. Ein Schatten hat nichts buntes an sich, wie Roi schon richtig bemerkte. Dieses Design war schon aus formal-ästhetischer Sicht dämlich, und die offensichtliche Parallele zum echten Blackfacing wäre mit 'nem dunklen Lippenstift ohne weiteres zu vermeiden gewesen.

        • @Ewald der Etrusker:

          Genau, die Lippen auch von innen anmalen.

          Und vor allem den Mund nicht aufmachen, im Theater......

          • @Peterbausv:

            Falls Sie denken, die Maskenbildner seien zu blöd dazu: Das glaube ich nicht!

            • @Ewald der Etrusker:

              Ich denke, das rote, was man im Bild sieht, ist das innere der Lippen und der Mundraum, oder die Zunge.

              Und das man das innere des Mundes schminkt, ist mir eher unbekannt, bin da aber auch kein Fachmann.

  • Ich würde mich gerne kulturell weiter bilden und sensibilisieren. Kann mir bitte jemand von schwarzen geschriebene Opern nennen?

     

    Danke.

    • @Robert Schadl:

      Gerne:

       

      Wahrscheinlich eine der ersten Opern von einem Schwarzen war "The Arrival of the Negro" von J. Berni Barbour (um 1925). Sie mögen es zeitgenössischer? Dann vielleicht "Québécité" von George Elliott Clarke (2003, wenn ich mich recht erinnere).

       

      Schreiben Sie mal, wie Sie's fanden.

  • Typisch , die links"liberalen" übernehmen jeden Murks aus den poltical correctness thinktanks der USA und verwursten das auch in die deutsche Sprache mit ihren anglizismen ( blackfacing , man splaining , old white males etc.).

    Ohne es zu hinterfragen wird alles übernommen und dann wundert man sich dass man nicht mehr ernst genommen wird.

    Was ihr fordert ist nichts anderes als Ideologie und autoritäre Verhaltensweisen auf " Rasse" bzw. Ethnien bezogen . Das ist einfach widerlich.

    • @Haris M:

      Auch hier muss ich Ihnen die Nachlässigkeit in der deutschen Sprache ankreiden. Wer so viel Wert auf sie legt, sollte die deutsche Kommasetzung beachten und nicht in das englische Kommaweglassen verfallen.

      • @Hans aus Jena:

        Lächerlich mit whataboutism vom eigentlichen Argument abzulenken und so dem Diskurs zu entgehen . Feige und offensichtlich .

      • @Hans aus Jena:

        Wieviele Menschen haben Sie bisher getroffen, die alle 52 Kommaregeln der deutschen Sprache nicht nur kennen, sondern auch korrekt anwenden?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Haris M:

      Wenn Sie darüber diskutieren, scheinen ja wenigsten Sie die Sache ernst zu nehmen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Wenn jetzt schon Reqonqista Germanica über linksidentitären Rassismus die Nase rümpft muss die Sache ganz schön stinken.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Bitteschön Genosse

  • Das ganze Konzept hat ja nur am Rande mit der Hautfarbe zu tun.

    Zitata alle aus: //http://www.derbraunemob.de/faq/#f055

     

    '“Schwarz” und weiß” sind keine echten “biologischen Tatsachen”, sondern Gesellschaftskonstrukte; sie benennen die verschiedenen Hintergründe, Sozialisationen und Lebensrealitäten. Viele Weiße sind dunkelbrauner als viele Schwarze. Weiße sind sie trotzdem.'

     

    Interessanterweise wird empfohlen, einerseits die Hautfarbe gar nicht zu nennen (was ich bevorzugen würde):

    “Wie soll ich denn jetzt zum Beispiel in einem Artikel ein Mädchen nennen, das das Kind eines Nigerianers und einer Deutschen ist”, so und so ähnlich wurden wir oft gefragt. Die Antwort ist: Genau wie man das Kind eines blauäugigen Hessen und einer rothaarigen Brandenburgerin nennt: “ein Mädchen”.

     

    Andererseits macht man sich damit auch verdächtig, denn laut derselben Quelle: 'Den Begriff “Schwarz” im Bezug auf Menschen zu “umschiffen”, also nicht zu verwenden, ist oft ein Indiz, dass die Person das Selbstbenennungsrecht Schwarzer Menschen (und Organisationen) nicht akzeptiert).'

     

    Mich läßt das jedenfalls weiterhin ratlos zurück.

    • @Peterbausv:

      Ich würde meinen, es kommt auf den Kontext an, ob eine Rassifizierung bzw. eine Bezugnahme auf rassistische Verhältnisse sinnvoll ist. Manchmal ist es relevant und manchmal irrelevant. Eindeutig lässt sich das nicht immer sagen. Die Deutung würde ich dabei den von Rassismus betroffenen Menschen lassen bzw. es so stehen lassen. Wobei jene auch unterschiedliche Ansichten zu Situationen haben können.

      Bspw. kann es positiv sein Schwarzsein hervorzuheben, wenn es um die Repräsentation von Menschengruppen in Filmen geht. Andererseits ist es bspw. negativ, bei einer Straftat, eine Rassifizierung der Täter*in vorzunehmen, wenn dies für die Straftat bspw. Diebstahl keine Relevanz hat. Zurecht wird ja auch nicht betont, ein weißer Junge klaute XY.

      • @Uranus:

        Ja, wäre schön, wenn eine vom Rassismus betroffene Person sich dazu geäußert hätte, aber die einzige schwarze Person, die die schreibende Person im Theater gesehen hat, wurde ja nicht gefragt.

        War ja auch nur die Garderobenfrau, was weiß die denn schon.

        Dafür hat sich ja eine weiße Frau aus dem Publikum ausreichend echauffiert.

  • Effektives "Schattenboxen".

  • Die Problematik der "kulturellen Aneignung" ist eine Ausformung der völlig überdrehten "Political Correctness". Einige Clowns (ich entschuldige mich bei allen Clowns wegen des Stereotyps) in Ostküsten Sozialseminaren definieren Standards, an die sich die Welt halten soll. Außerhalb der Elfenbeitürme lacht man sich kringelig.

    • @Frank Stippel:

      Die Menschen die Sie hier angreifen haben sich a.) nicht zum Theaterstück geäußert und b.) nicht behauptet, dass die Verwendung schwarzer Schminke generell Blackfacing ist. Ich glaube Sie verrennen sich ein wenig.

  • Was wäre denn die Alternative gewesen? Einen Schwarzen den Schatten und Teufel spielen lassen? Das wäre ja wohl auch nicht gegangen. Also bleibt nur das Stück umzuschreiben.

  • Es ist nur in Augen von Leuten die schwarze für minderwertig halten wollen "rassistisch" . Ein normaler Mensch der unvoreingenommen ist nimmt es einfach als das was es ist und sein soll : ein Schatten / das böse wahr.

    Das Problem ist in euren Köpfen und eurer Denke , und nicht das Theater , ihr seid die die schwarze als minderwertig sehen WOLLEN. Denkt mal darüber nach .

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Haris M:

      Endlich mal wieder jemand, der weiß was Caps Lock ist!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Und wer sich getroffen fühlt , sucht Fehler in der Grammatik oder argumentiert ad hominem , typisch link" liberal" .

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Haris M:

          Seit wann ist Caps Lock eine grammatikalische Form? Sie sind angenehm kreativ. Weiter so!

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Uuuuh ein ganz schlauer , ziemlich spiessig . Weiterhin nur ad hominem.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ist nicht gesagt, ich kann das auch ohne Caps Lock. Also verbreiten Sie hier bitte keine Stereotypen.

        • @Ewald der Etrusker:

          Immer schön den Ball flach halten - hm

           

          ”Die Etruskerspitzmaus ist eine Säugetierart aus der Familie der Spitzmäuse. Sie ist – zusammen mit der Schweinsnasenfledermaus – das kleinste Säugetier der Welt und lebt im Mittelmeerraum sowie in Teilen Asiens.

           

          Lebenserwartung: 2 Jahre“

           

          Also - Gemach!;))

          • @Lowandorder:

            Sie haben den Namen des Schreibers mit einem , vollkommen vom Thema abweichenden Thema assoziiert , welches die Lebenserwartung zweier Tierarten behandelt .

            Das ist weder witzig noch streift es das Argument über das wir diskutieren. Außerdem ergötzen sie sich an dem vermeintlich frühen Ableben des Schreibers , weil jemand der sich einen Namen wir eine Tierart gibt die kurz lebt , muss ja auch kurz leben ...?

            Sie Sonderling , weder witzig noch informativ....

            • @Haris M:

              Ja wie? Och - nö!

               

              Mit&er & Götzen&Sonderlicher -

              Nö. Nur im Auge des Betrachters!

              &

              Dessen - UmmeEckeDenken - ;)

              Seh ich - noch gut - Ausbaufähig!

              &

              Na. Logik - Geb ich zu Bedenken rein.

              Kann schoma a weng spitzmäusig sein.

               

              kurz - Soviel zu ehrn Schatten - ;)

              gez. Graf van Latten!

              • @Lowandorder:

                btw & um Weiterungen vorzubeugen!;)

                 

                Themaverfehlt&Ableben frühes ergötzend! Mal in Ernst - zu Ihrer PersetterSteißtrommlerAttitüde!

                Da mußte erst mal drauf kommen!

                Mir von Kindesbeinen - so ab Penne gut vertraut! ~> ”…Wenn einer der mit Mühe kaum…“ & icke ~> ”Aber auch - …… Hurra er hat sich durchgesetzt!“* -

                & Däh! ~> der Herr Pauker - Newahr!

                Hoch vom Dachstuhl (*kannte der Holzkopp ja gar nicht! - ooch klar!;)(

                Tipp - ”Fabian“ - neue Ausgabe lesen.

                Hieß bei mir noch ”Arthur ärgert alle Leute“ - voher verlagsabgelehnt -;) ~> mein nickname a famillie - neben ”Der gute Vetter Theodor“ by Högfeldt.

                Nur mal so - Zur Peilung!;) - wa!

                 

                kurz - mit baliner Volksmund

                ”…steck mal de Plempe wech!“ - wa!

                 

                unterm——->

                //http://www.simplicissimus.info/index.php?id=6&tx_lombkswjournaldb_pi1%5BissueId%5D=1726&tx_lombkswjournaldb_pi1%5Baction%5D=showIssuePages&tx_lombkswjournaldb_pi1%5Bcontroller%5D=YearRegister&cHash=15839d50e704a182544964e9468ec807 https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_H%C3%B6gfeldt

                & https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_K%C3%A4stner

                &

                ”Debatte Political Correctness

                Jede Menge Märchen

                Alt-Linke, die Angst vor einer neuen Meinungsdiktatur haben, sollten lieber den Jungen zuhören – und den wahren Feind erkennen.“

                //http://www.taz.de/!5489158/

                 

                Soweit mal

              • @Lowandorder:

                Worthaufen....ohne Sinn .

                • @Haris M:

                  Jau. ”Setzen - sechs!;))“

                   

                  Jung. You made my day.

                  Wat höbt wi lacht!;))

                  Dee*¿* - Dee weet doch vonne - Steenstroot nix af! Rein tonn katolsch warrn!

                  Jau. Liggers - Voll denn Schatten!;))

  • Lachhaft wie hier puritanische moralwächter einen Skandal inszenieren wollen .

    Rassismus ist wenn jemand aufgrund seiner Ethnie / rasse BENACHTEILIGT wird.

    Hört gefälligst auf Begriffe vollkommen zu übersehen und seinem Sinn zu entfremden. Natürlich existieren Ethnien , oder wollt ihr die Vielfalt und Schönheit der Menschen , des homo sapiens. leugnen ? Alle sind erhaltenswert.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Haris M:

      "Natürlich existieren Ethnien , oder wollt ihr die Vielfalt und Schönheit der Menschen , des homo sapiens. leugnen ?"

       

      Wer ist eigentlich das "ihr", von dem Sie hier immer sprechen?

  • Ein weiterer Streich im Sinne der progressiven Kontextverweigerung. Das Böse wird, wegen der düsteren Nacht, seit jeher mit Schwärze assoziiert.

     

    Und auch hier hat man ein weiteres, unrühmliches Beispiel für die Umdefinition des Rassismusbegriffes. Weg von einem klar definierten, deskriptivem Begriff hin zu einem Konzept das wirr, insich politisch ist und keinerlei Vorsatz oder Absicht mehr erfordert.

  • Blackfacing bedeutet, dass sich Weiße schwarz schminken, um Dunkelhäutige darzustellen. Hintergrund war, dass man keine echten Dunkelhäutigen sehen wollte. Was das mit der schwarz geschminkten Darstellung eines Schattens zu tun hat, erschließt sich mir nicht - was würden wir hier wohl lesen, wenn der Schatten von einer dunkelhäutigen Person dargestellt werden würde? Da gäbe es doch auch einen Aufschrei.

    Was ist die Konsequenz? Die Kunst darf lieber gar nichts mehr, es könnte gegen sie ausgelegt werden?

    • @Frida Gold:

      Mann hat sich auch als Frau gekleidet, weil keine Frauen auf die Bühne durften.

  • Nein natürlich haben sich nicht

    "nur nicht-schwarze Menschen wegen der Schminke bei ihm beklagt."

     

    Ich musste mich jetzt etwas mit der Geschichte dieser Tradition des Blackfacing beschäftigen.

    Ich wusste darüber fast nichts.

     

    Resultat summarum:

    In der Geschichte des europäischen und amerikanischen Theaters wurden deshalb weiße Darsteller als Farbige People of Colour angemalt, weil in den Stücken eine Karikatur des Schwarzen reichte.

    Vgl. die Figuren, Themen und Klischees bei den Marx Brothers - auch zu den Indianern.

    Die ersten afrikanischen / farbigen SchauspielerInnen und MusikerInnen wurden in Rollen und Klischees gepresst.

    Der Jazz emanzipierte sich von Louis Armstrong.

    Insofern wichtig.

    Kai- Wargallas Empörung finde ich berechtigt und nicht die einzige.

    • @nzuli sana:

      "WARUM gibt ES KEINE “FARBIGEN”?

       

      Noch immer beharren einige Menschen in Deutschland interessanterweise auf der Unterscheidung zwischen hellhäutigen und dunkelhäutigen Schwarzen Menschen und outen sich indirekt als Rassisten indem sie aufmunternd sagen “och, du bist doch gar nicht RICHTIG schwarz” (ganz als solle man das als Kompliment auffassen).

       

      Die einzelnen Bezeichnungen dafür, wie hell- oder dunkelbraun (wo ist die Grenze?) oder zu wie viel Prozent “rein” Schwarzer oder weißer „Abstammung“ jemand sei, sind Relikte aus der noch nicht sehr lange zurückliegenden Zeit der Rassentrennungspolitik und führen zu nichts als künstlichen Unterscheidungen. Diese Unterscheidungen gingen früher mit einer Politik unterschiedlicher “Wert-Einstufungen” der Menschen einher, eine Ideologie, die sich heute ein wenig subtiler fortsetzt.

       

      Die Folgen davon sind die Schwierigkeiten von heute. Da “Unterschiede zwischen hell-schwarz und dunkel-schwarz“ ausschließlich dafür konstruiert wurden, um Zwiespalt und Divergenzen hervorzurufen, und da sie ein Relikt aus der Zeit der Versklavung und Kolonialisierung sind, sind solche Einstufungen und Kategorisierungen nicht nur wahllos, sondern auch gefährlich. Auf den französischen Antillen beispielsweise nennt man noch heute Schwarze Kinder, die ein weißes Elternteil haben und „hellhäutig genug“ aussehen, “sauvé”, “gerettet”! Hellhäutigkeit ist bei diesen Kategorisierungen zumeist direkt verbunden mit mehr sozialen Privilegien, „besserer“ Entsprechung der europäischen Schönheitsideale und stellt damit eine Fortführung der kolonialen Einteilung von Menschen aufgrund ihres phänotypischen Aussehens dar.

       

      Die Aussage „Du bist doch gar nicht richtig schwarz“ ist also sowohl Irrtum als auch Beleidigung, denn wer in unserer Gesellschaft sehr wohl als Schwarz wahrgenommen wird und dadurch mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen hat, braucht bestimmt nicht oben drauf noch eine ungefragte rassialisierte Fremdeinordnung. [...]"

      • @Uranus:

        ;) - Ja es ist schon ein Kreuz mit diesen

        LattenvomZaunVollzeitBeruflern!;)(

        Nix auf Tasche - aber voll auf dicke Hüse - Hüse? - öh Hose! (R.G.memoriam

         

        Tage der Neuen Musik.

        Einst. Wollte Vaddern ein auf dufte machen & Däh! ”Wie farbig? - Bist du nich faabig? Ich bin `n Schwatter! ’n Nejer!“

        Lachte mein mitSaxer breit!;) - im tiefsten Darmhessisch!

        (& wobei wobei! ~>

        Wobei das Besatzerkind (auha!) - ‘nen Schatten heller - ein Mulatte (auha!) gar!;)

         

        kurz - Shut up & play! Yeah!

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Shut up & play! Yeah!

           

          Lust auf ein Carolina Chocolate Drop?

           

          - Genuine Negro Jig - https://www.youtube.com/watch?v=bNaK_nBp2Yc

           

          - Hit 'Em Up style - https://www.youtube.com/watch?v=lPl8qlKq41o

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Super - der Drops is ja a lang noch nicht gelutscht!

             

            Wie passend a balconia unter wüstengelbroter sturmhakengetunter Abendwolke!

            &

            Das Beste - Shut up & Listen!;))

             

            Danke.

    • @nzuli sana:

      Auch Ihnen sei ans Herz gelegt:

      Opera in a Multicultural World (2016)

      And So I Sing (1990)

      Blackness in Opera (2012)

      Black Opera (2018)

       

      Aber ganz ehrlich: selbst aus den Kommentaren hier haetten Sie schon mehr rausziehen koennen...

  • Ich tippe mal das der Grüne Lokalpolitiker seinen Namen mal gerne in der Zeitung sehen wollte. Hier kann doch nicht von Blackfacing die Rede sein, Schatten sind dunkel und es wird sich in der Darbietung auch nicht über Schwarze lustig gemacht.

     

    Die Kirche muss man auch mal im Dorf lassen.

    • @Franco:

      Das ist übrigens eine Dame von den Grünen, vollständig heißt es Kai-Lena Wargalla.

  • 9G
    99960 (Profil gelöscht)

    Wer sich darüber aufregt, hat um mit den Worten des Artikels zu spielen in meinen Augen einen „Schatten“ und treibt durch Haarspalterei die gesellschaftliche Spaltung voran.

    Das Tugendkorset wird damit immer enger und drängt dann geradezu danach, aufgesprengt zu werden. Befreiung gibt es vor allem über gedanklichen Emanzipation von der allgegenwärtigen Zurücksetzung.

  • "Diese Gleichung, schwarz gleich schlecht, das wirkt verletzend."

     

    Dann ist Star Wars ebenfalls rassistisch, weil Vader schwarze Maske und schwarzes Kostüm trägt. Außerdem wird er im Original von einem Afroamerikaner gesprochen.

     

    Jede Menge Arbeit für Antirassisten.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Es wird langsam wirklich lächerlich.

    Ist es Rassismus, wenn in der Oper "Madame Butterfly" die Sängerin weiss geschminkt ist und als Prostituerte dargestellt wird?

    Der Schauspieler in dem Beispiel spielte einen Schatten, Punkt!

    Gibt es weisse Schatten?

    • @98589 (Profil gelöscht):

      "Ist es Rassismus, wenn ... die Sängerin weiss geschminkt ist und als Prostituerte dargestellt wird"

       

      Wenn's die Dunkelhäutigen auf Grund dieser Assoziation extra machen, ja. Wenn sie's machen, weil eben die dargestellte Person weiß war, nein.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @98589 (Profil gelöscht):

      Da haben wir doch grad neulich erst drüber diskutiert:

       

      "Exotism sells. Im Falle der „asiatischen Exotisierung“ läuft dieser Slogan im gleichen Programm wie unser aller Faible für sexualisierende Inhalte. Das sexualisiernde Bild der asiatischen Frau wurde im Westen über Jahrhunderte hinweg gehegt und gepflegt. Giacomo Puccinis Oper Madame Butterfly ist ein prominentes Beispiel für die gleichzeitige Faszination und Verzerrung von „der Asiatin“ auf der Bühne. Auch asiatische Frauenfiguren in Hollywoodfilmen entsprechen meist entweder dem Klischee der unterwürfigen Liebhaberin, der schüchternen Streberin oder einer Tiger-Mom-Domina. Obwohl es im Fall von Barzilais ESC-Auftritt vermutlich nicht um die Reproduktion dieser Bilder ging, so taugte das Japan-Setting doch zumindest als andersartige Kulisse."

       

      //http://www.taz.de/!5506213/

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Inhaltlich ist ja in den Kommentaren schon viel diskutiert, ob nun "Blackfacing" vorliegt oder nicht etc.

     

    Aber noch einmal rein mathematisch:

    Ich kenne die Sitzplatzkapazität nicht, aber im Saal waren sicherlich 200-300 Zuschauer.

    Und zwei Zuschauer -die nicht einmal selbst betroffen waren- meinten, es liege Rassismus und/oder Diskriminierung vor und verliessen den Raum aus Protest.

    Ich komme da rechnerisch mit "2 von 200-300" auf unter 1%.

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Äh und wofür soll das nun sprechen? Die Mehrheit hat recht?

  • Ich finde diese Debatte lächerlich. Es ging hier nicht darum, einen Farbigen darzustellen, sondern einen Schatten. Schatten sind dunkel bis schwarz. Und auch der Teufel wurde oft in der Vergangenheit als "schwarzer Mann" dargestellt. Dementsprechend ist das doch Getue von jemanden, der selbst auf Grund seiner/ ihrer Hautfarbe nicht betroffen ist und sich jetzt wichtig machen will. Der Intendant hat ja sogar - anscheinend im Voraus - gesagt, dass das Thema mit den Beteiligten Schauspielern diskutiert wurde und weißt das Publikum extra darauf hin, dass hier kein Black-Facing intendiert ist. Was kann man noch mehr tun? Wenn demnächst ein Schauspieler*innen/ Sänger*innen etc. mit rot angemalten Gesichtern auf der Bühne stehen, gibt es dann den Aufschrei des Rassismus gegen die Native Americans?

    • @Patricia Jessen :

      "Farbige" ist vorherrschend eine verletzende Fremdzuschreibung.

      Selbstgewählte Bezeichnungen sind bspw. People of Color und Schwarze. Mehr zu den Hintergründen, siehe hier: http://www.derbraunemob.de/faq/#f05

  • Korrektur: Es ist nicht "diskriminierend" Minderheiten aus Egoismus und Geltungssucht heraus die Chance zur (vernünftigen) Selbstverteidigung zu nehmen. Es ist Missbrauch Schutzbedürftiger.

    • @mowgli:

      "Es ist Missbrauch Schutzbedürftiger".

      Genau das ist Rassismus. Sind poc unmündig? Jeder Mensch sollte gleichwertig betrachtet werden. Paternalismus wird hier nicht die Lösung sein

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Vorschlag zur Güte: Wenn das Problem die Schminke ist, der Schatten aber schwarz gespielt werden soll, dann nehmt ein Ganzkörperkostüm.

    https://www.halloweencostumes.com/adult-black-morphsuit.html

     

    Bleibt die verstörende Frage, was der Teufel mit dem Schatten zu tun hat, aber das sollten wir Herrn Strawinsky fragen.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Das ist blackbodying und vieeel schlimmer!

  • Schwierig, das mit der Bezugnahme!

     

    Wer entscheidet, was eine Beleidigung ist und was ein im Rahmen der Kunstfreiheit zulässiges Mittel? Der Außenstehende kann nur über die eigenen Intentionen etwas wissen. Über die, die den Künstler umtreiben, hat er keinerlei Sicherheit. Deswegen irren sich Zensoren oft: Sie rechnen nur Wahrscheinlichkeiten aus.

     

    War die Sache wirklich so, wie hier berichtet, könnte das Verhalten der „Besucher*innen“ und der hierzu verfasste Schirrmeister-Text selbst „skandalös“ sein. Dann nämlich, wenn sie unreflektiert auf die eigentlich überwunden geglaubte Kulturpraxis Bezug nehmen würden, wildfremden Leuten allein deswegen Böses zu unterstellen, weil man dringend einen Anlass braucht, endlich zu sagen, was man schon lange sagen wollte. Wobei man eine passendere Stelle offenbar nicht gefunden hat.

     

    „Marker“ widersprechen einem nicht. Logik tut das, deswegen funktioniert sie besser. Da offenbar nur die Garderobiere „farbig“ war (und die das Stück vermutlich nicht gesehen hat), habe ich Grund für einen Verdacht. Womöglich geht es hier einmal mehr weniger um die Korrektur eines Fehlers, als um dessen Heiligsprechung. Eine Affekthandlung ist weitgehend auszuschließen. Mensch hätte also denken können. Haben die Kritiker aus Egoismus und/oder aus Geltungssucht gehandelt?

     

    Anders als Hautfarben sind diese Eigenschaften schädlich aber heilbar. Ich werde also nicht auf mildernde Umstände plädieren, sondern auf eine besondere Schwere der Schuld.

     

    Warum niemand etwas sagt zu der angeblichen „Pseudo-Rechtfertigung“ des Regisseurs? Vielleicht, weil intelligente Leute es satt haben, auf bloßen Zuruf höchst erregter Zeitgenossen hin loszuschlagen. Ich halte das für ein sehr gutes Zeichen. Wer Minderheiten wirklich helfen will, muss sie ermächtigen, sich um sich selbst zu kümmern. Alles andere ist diskriminierend.

     

    Übrigens: Welche Farbe der Teufel hat, weiß ich nicht. Schatten allerdings sind immer schwarz – und grade deshalb in Hochsommer überaus angenehm.

    • @mowgli:

      ;)) Jau. Schatten.

       

      Gerade aktuell so willkommen.

      &

      Danke für den Schatten im Auge des anderen.

       

      unterm———->

      zum Wibbelsteert

      ”Grüne Wargalla über Aktivismus und Parteipolitik

      „Ich mache Politik aus Liebe“ *

      //http://www.taz.de/!5264195/

      *6. Dezember 1984 - Paschd scho.

  • Blackfacing Wikipedia: "...Dabei malten sich weiße Darsteller das Gesicht dunkel an und spielten einen Schwarzen. Die Darstellung schwarzer Menschen durch dunkel geschminkte weiße Menschen wird als Blackfacing bezeichnet..."

     

    Wenn durch die Nutzung der Schminke kein schwarzer Mensch dargestellt wird, sondern beispielsweise ein Minenarbeiter oder die dunkle Seele eines Menschen, dann liegt per Definition bereits kein Blackfacing vor.

     

    Der Generalintendant hat Recht. Es ist ihm nicht passiert.

    • @DiMa:

      Und jetzt kommt die Pointe: Blackfacing wurde insbesondere im Kontext von Minstrel-Darbietungen im späten 19. Jh. in den USA praktiziert - einem Format, das auch als "Ethiopian Opera" bezeichnet wurde.

       

      Und es kommt noch besser: Minstrel bot vielen afro-amerikanischen, klassisch ausgebildeten Sängern damals eine Möglichkeit, vor einem breiten Publikum darzubieten. Paradebeispiel hierfür war Sissieretta Jones, die sog. Black Patti.

      • @DerFrank:

        Sie haben vollkommen Recht - und ich erlaube mir zu ergänzen:

        Auch in den sog. Veaudeville-und Medicine-Shows, Wandercircus-Unternehmen mit ausgeprägt musikalischen Charakter im US-Amerika des 19. Jahrhunderts, traten gelegentlich schwarz-geschminkte weiße Blues-und Folkinterpreten auf und zwar nicht um sich über Farbige lustig zu machen, sondern um ihre Verbundenheit zum Blues auszudrücken.

        Gerade diese Shows waren auch oft die einzige Gelegenheit für viele echte schwarze Musiker sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen und in einigen Fälle auch die Startchance für eine große Karriere - siehe eben auch die göttliche Bessie Smith, The Empress of the Blues.

        Um es einmal ganz ungeschminkt auszusprechen: Ich werde manchmal den Eindruck nicht los, dass sich hierzulande einige relativ tangential gebildete Polit-Hobbyisten das enorm wichtige Rassismus-Thema versuchen unter den Nagel zu reissen, um es zur Spielwiese ihres neurotischen Selbstdarstellungsdranges zu machen.

        • @LittleRedRooster:

          "Farbige" ist vorherrschend eine verletzende Fremdzuschreibung. Bezeichnungen wie People of Color, Schwarze sind hingegen selbstgewählt.

          Siehe auch: http://www.derbraunemob.de/faq/#f05

          • @Uranus:

            Wenn hier Irgendwer Irgendwem etwas vor-oder zuschreiben möchte, dann sind das schon Sie.

            Könnte Ihnen so passen hier die Deutungshoheit einfach via boshafter Unterstellungen für sich zu reklamieren und Anderen Ihre albernen Neoanglizismen aufzwingen zu wollen. Kannste knicken und auf'n Grill packen.

  • "Den Teufel stelle ich mir als alles mögliche vor, aber warum denn schwarz?"

     

    eben, der ist für mich eher rot.

    • @BigRed:

      Und das im Taz-Forum :-)

    • @BigRed:

      Also, für mich als FCB-Fan trägt der Teufel mal schwarz-gelb, mal königsblau und mal grün-weiß. ;-)

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @BigRed:

      eben,

      für Sie

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Die Figur soll ja wohl nicht nur Teufel, sondern auch Schatten sein:

         

        "Der Bassbariton, musikalisch an jenem Abend in Höchstform, spielt Nick Shadow, also eine Figur, die Schatten des Protagonisten und Teufel zugleich ist."

  • "Überraschend, dass das Theater Bremen so unbedarft in die Rassismus-Falle tappt."

     

    Ein Skandal bringt super PR bundesweit so läuft das doch...

     

    Der Teufel ist im übrigen meist rot...

    https://www.google.com/search?q=teufel&client=firefox-b-ab&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjWkdvR1KvbAhVPZFAKHWscD-MQ_AUICigB&biw=1327&bih=1233

  • Wer sich einmal mit PoC aus der Opernwelt unterhält, wird feststellen, dass deren Hauptproblem das hier ist: "Bis auf die Garderobiere hat auch die taz keine People of Color in der Premiere getroffen."

     

    Das hier beschriebene PC-Gekreische bringt niemandem was.

     

    Lektüreempfehlung, auch für Grüne Bürgerschaftsabgeordnete: Opera in a Multicultural World (2016)

  • Ich finde es immer wieder befremdlich wie leichtfertig Menschen, deren Hautteint nicht hell genugt ist, mit dem Etikett ´People of Color´beklebt werden. Gebt doch wenigstens den RAL-Index an, damit man weiss welchen Fabton man sich vorstellen muss.

    • @Adele Walter:

      Wir hatten das schonmal, das hat mit der Hautfarbe nix zu tun.

      Auch Juden gelten als POC, oder Muslime, unabhängig von der Hautfarbe.

       

      Oder wie es der braune Mob schreibt: “Schwarz” und weiß” sind keine echten “biologischen Tatsachen”, sondern Gesellschaftskonstrukte; sie benennen die verschiedenen Hintergründe, Sozialisationen und Lebensrealitäten. Viele Weiße sind dunkelbrauner als viele Schwarze. Weiße sind sie trotzdem.

       

      Und ich sage nicht, dass ich das verstehe....

    • @Adele Walter:

      "WAS HEISST “POC”?

       

      “PoC” ist kurz für „People of Color“. Das ist eine selbstbestimmte Bezeichnung von und für Menschen, die nicht weiß sind. Das Konzept „People of Color“ setzt man erstmals voraus, dass Menschen, die nicht weiß sind, über einen gemeinsamen Erfahrungshorizont in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft verfügen.

       

      Anders als etwa „coloured“ („farbig“/“Farbige/r“), das eine von Weißen gewählte und koloniale Zuschreibung ist, sind „People of Color“ in erster Linie „people“, also „Menschen“. Der Ausdruck „People of Color“/“PoC“ wird (auch in Deutschland) im akademischen und politischen Umfeld benutzt und ist in vielen englischsprachigen Ländern eine gängige Bezeichnung. In Deutschland hat sich der Begriff im Alltag und in den Medien noch nicht durchsetzen können, was daran liegen mag, dass er lang und englisch ist, oder auch daran, dass in Mehrheitsdeutschland die unterschiedlichen Lebensrealitäten von weißen Menschen und People of Color weitestgehend ignoriert werden und sie daher außerhalb der Menschenrechtsarbeit auch gar nicht mit dementsprechenden Begriffen thematisiert werden."

      //http://www.derbraunemob.de/faq/#f055

      • @Uranus:

        Und der Begriff PoC - ausgeschrieben oder als Akronym - ist trotzdem doof, da er die Welt in Us&Them einteilt und damit die rassistischen Vorstellungen, die man eigentlich beseitigen möchte, perpetuiert.

        • @Adele Walter:

          Rassismus aufzulösen ist eine schwierige Sache. Dass dabei Widersprüche auftreten ist wohl nicht vermeidbar. Ich finde Begriffe wie weiße, Schwarze und People of Color hilfreich, um Rassismus benennen zu können. Ohne Benennenung, Hinweis auf sozial gemachte Unterschiede wird es wohl schwierig diese anzusprechen und bekämpfen zu können. Ist es nicht ähnlich in Bezug auf Sexismus und Patriarchat? Mensch stelle sich feministische Ansätze ohne den Begriff Frau* vor.

    • @Adele Walter:

      Weiß (RAL 9010) ist doch auch eine Color.

  • Diese Heuchelei finde ich unerträglich! Es ist schön einfach sich als weißer Europäer über "blackfacing" zu echauffieren und tagtäglich das neuste Coltanphone herumzutragen.

     

    Kognitive Dissonanz! Alles fürs eigene "gute" Gefühl - Im Endeffekt ist es möglicherweise nur eine egoistische Handlung zur Selbstpositionierung unter dem Deckmantel der political correctness!?

     

    Meiner Meinung nach in jedem Fall völlig aus dem Kontext gerissen!

     

    Sapere Aude!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @t1ll:

      Sehe ich ähnlich. Hier spielen sich Wichtigtuer als Moralapostel auf, denen es nicht annähernd um die Sache geht und die mit Moral so viel am Hut haben wie der Teufel Federn.

  • Wo wird denn da ein Schwarzer dargestellt? Es geht hier um einen "Schatten", ihr schreibt's doch selbst. Ich weiß ja nicht, wie eure Schatten aussehen, meiner ist dunkel. Wenn nun ein Farbiger (was'n doowes Wort) die Rolle übernommen hätte und für andere Szenen weiß angeschminkt worde wäre, hättet ihr dann auch Rassismus unterstellt? Ihr übertreibt hier echt maßlos..!! Schade eigentlich...

    • @Ano Nym:

      "WARUM gibt ES KEINE “FARBIGEN”?

       

      Noch immer beharren einige Menschen in Deutschland interessanterweise auf der Unterscheidung zwischen hellhäutigen und dunkelhäutigen Schwarzen Menschen und outen sich indirekt als Rassisten indem sie aufmunternd sagen “och, du bist doch gar nicht RICHTIG schwarz” (ganz als solle man das als Kompliment auffassen).

       

      Die einzelnen Bezeichnungen dafür, wie hell- oder dunkelbraun (wo ist die Grenze?) oder zu wie viel Prozent “rein” Schwarzer oder weißer „Abstammung“ jemand sei, sind Relikte aus der noch nicht sehr lange zurückliegenden Zeit der Rassentrennungspolitik und führen zu nichts als künstlichen Unterscheidungen. Diese Unterscheidungen gingen früher mit einer Politik unterschiedlicher “Wert-Einstufungen” der Menschen einher, eine Ideologie, die sich heute ein wenig subtiler fortsetzt.

       

      Die Folgen davon sind die Schwierigkeiten von heute. Da “Unterschiede zwischen hell-schwarz und dunkel-schwarz“ ausschließlich dafür konstruiert wurden, um Zwiespalt und Divergenzen hervorzurufen, und da sie ein Relikt aus der Zeit der Versklavung und Kolonialisierung sind, sind solche Einstufungen und Kategorisierungen nicht nur wahllos, sondern auch gefährlich. Auf den französischen Antillen beispielsweise nennt man noch heute Schwarze Kinder, die ein weißes Elternteil haben und „hellhäutig genug“ aussehen, “sauvé”, “gerettet”! Hellhäutigkeit ist bei diesen Kategorisierungen zumeist direkt verbunden mit mehr sozialen Privilegien, „besserer“ Entsprechung der europäischen Schönheitsideale und stellt damit eine Fortführung der kolonialen Einteilung von Menschen aufgrund ihres phänotypischen Aussehens dar.

       

      Die Aussage „Du bist doch gar nicht richtig schwarz“ ist also sowohl Irrtum als auch Beleidigung, denn wer in unserer Gesellschaft sehr wohl als Schwarz wahrgenommen wird und dadurch mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen hat, braucht bestimmt nicht oben drauf noch eine ungefragte rassialisierte Fremdeinordnung.[...]"

      • @Uranus:

        "[...] Selbstverständlich gibt es neben der Pigmentierung auch noch andere als “typisch Schwarz” geltende Merkmale, aufgrund derer noch immer versucht wird, so genannte “Rassen” zu kategorisieren, zu definieren und zu pauschalisieren.

         

        Niemand darf Menschen in “Nicht ganz Schwarz”/”Ziemlich Schwarz”/”Ganz Schwarz”-Schubladen mit den entsprechend darauf abgestuften Behandlungen und Erwartungshaltungen stecken, und wer anderen dies untersagt, wehrt sich zu recht.

         

        Es ist außerdem bemerkenswert, dass bei Einigen der Drang zu bestehen scheint, Schwarze Menschen generell zuallererst mit einem Sachwort zu bezeichnen, das Auskunft darüber gibt, von welchem „rassischen Reinheitsgrad“ oder genauer “wer oder was”(!) sie seien („Farbiger“).

         

        “Farbig” soll in Deutschland in der Regel auch als eine „höflich gemeinte“, weil schwächere Form von „Schwarz“ dienen. Damit soll “abgeschwächt” werden, dass jemand Schwarz ist, und genau das ist das Problem: Das Gegenteil ist der Fall. Denn wir haben es hier eindeutig wieder mit einem „Beschönigungs“versuch zu tun. Eine Beschönigung wird ja aber nur dann verwendet, wenn es tatsächlich etwas zu beschönigen gibt. Farbig zu verwenden, heißt zunächst, dass “Schwarz” als Makel, als negativ gedeutet wird. Das heisst, dass, wer das Wort “farbig” für Menschen verwendet, ein Problem mit Selbstbezeichnungen hat.

         

        Um wirkliche “Farbe” geht es hier sowieso nicht, denn wie uns sicher allen schon aufgefallen ist, verfügen Weiße zumeist über ein weitaus beeindruckenderes Repertoire an verschiedenen Farbnuancen ihrer Hautoberfläche. Für diese gesellschaftspolitischen Begriffe braucht es keine Beschönigungen.

        [...]"

        • @Uranus:

          "[...] Es gibt noch einen anderen Grund dafür, dass der Begriff “farbig” nicht okay ist:

          Es klingt so, als sei weiß quasi der “Normalzustand”, die “Ausgangsposition” und als sei ein “Farbiger” sowas wie ein “angemalter” oder “eingefärbter” Weißer (dass die evolutionäre Wirklichkeit wie auch die der Proportionalitäten der Weltpopulation eine ganz andere Sprache sprechen, ist hinlänglich bekannt).

           

          “Farbig” ist also das Konstrukt einer “Abweichung von Weiß”. Und das ist natürlich Quatsch. Genauso wenig, wie Weiße nur Schwarze mit Pigmentschwäche sind, sind Schwarze Menschen eingefärbte Weiße.

           

          Es ist bei dem ganzen Thema tatsächlich höchst denkwürdig, dass unsere Gesellschaft ausschließlich Schwarzen Menschen gegenüber einen dermassen verbissenen Hautfarben – “Kategorisierungsdrang” zeigt und sich einbildet, ohne “Rassenabstufungen” (denn darum geht es hier letztlich) nicht auszukommen. Das hätte eigentlich vor ffünfundsechzig Jahren als Lernziel abgehakt sein sollen.

           

          Manche Menschen mögen sich auch dagegen wehren, in jedweder Form kategorisiert zu werden oder auch gar nicht als “Schwarze” oder sonstwie bezeichnet zu werden, oder Selbstbezeichnungen für sich verwenden, die andere Schwarze Menschen nicht akzeptieren. Das muss als Selbstbezeichnungspraxis akzeptiert werden, es ändert jedoch wenig an den Gegebenheiten respektvollen und zivilisierten sprachlichen Umgangs. (Wenn vereinzelte Blondinen gerne mit “Baby” angesprochen werden, heißt dies ja auch nicht, dass das dadurch eine legitime Bezeichnung von blonden Frauen wird.)

           

          “Wie soll ich denn jetzt zum Beispiel in einem Artikel ein Mädchen nennen, das das Kind eines Nigerianers und einer Deutschen ist”, so und so ähnlich wurden wir oft gefragt. Die Antwort ist: Genau wie man das Kind eines blauäugigen Hessen und einer rothaarigen Brandenburgerin nennt: “ein Mädchen”." http://www.derbraunemob.de/faq/#f05

    • 9G
      97796 (Profil gelöscht)
      @Ano Nym:

      Ihr Schatten ist ein People of Colour. Haben Sie denn Garnichts gelernt??

    • @Ano Nym:

      Nein, weil Nichtweisse eben nie dominante Ethnie waren und das abwertende Darstellen Weisser durch weissgeschminkte PoC-Darsteller die grosse Ausnahme ist.

      • @BigRed:

        "Richtig" und "Falsch" ist also abhängig von der Hautfarbe?

         

        Können wir das um Sexualität, Geschlecht, Religion erweitern?

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Yep, können wir - wenn ein heterosexueller cis-Mann sich zum Junggesellenabschied als "Frau" verkleidet und das superlustig findet, ist das was anderes, als wenn eine Transperson oder eine Dragqueen das macht.

          Machtverhältnisse sind real und wichtig und wenn relativ Mächtigere sich auf Kosten relativ Ohnmächtigerer amüsieren, ist das eben nicht das Gleiche, wie wenn die Stossrichtung umgekehrt wird.

          • @BigRed:

            Ist richtig, hat aber mit dem Theaterstück nichts zu tun.

          • @BigRed:

            Jeder darf sich über jede Gruppe lustig machen, sie biegen sich da irgendein soziales Konstrukt zurecht was es so nicht gibt. In ihrer Vorstellung darf also ein weißer hetero-christ-Mann mit Dach übern Kopf sich über niemand lustig machen während eine obdachlose schwarze-trans-atheisten-frau sich über alle lustig machen darf? Lächerlich

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @BigRed:

            Vielleicht kritisieren die PC-Befürworter gerne an Sachen herum, die es nicht verdienen, weil sie zu ohnmächtig sind, die wirklich wichtigen Dinge auf's Korn zu nehmen, etwa dass die Mächtigen sich nicht nur auf Kosten (aller) Ohnmächtigen amüsieren, sondern ihnen vor allem das Geld aus der Tasche ziehen bzw. es ihnen vorenthalten.

          • @BigRed:

            Jau, irgendwie muss man sich das ja selbst so hinbiegen damit es zumindest für einige plausibel klingt...

            Manchmal kann man sich wirkich nur noch an den Kopf fassen...

          • @BigRed:

            Was ist ein CiS-Mann?

            • @Thomas_Ba_Wü:

              Ein Mann dessen gelebte Geschlechtsidentität mit der angeborenen Identität übereinstimmt.

               

              Wenn ich mich an den Shisha Kreis vorm Astagebäude richtig erinnere.

  • Ich bin ein regelmäßiger Verteidiger von sinnvoller PC, aber dieses Beispiel zeigt einfach nur eine übergeschnappte Weltsicht weniger, die ausgerüstet mit einer imaginierten Heilsmission alle Definitionsmacht für sich beanspruchen.

    Schatten sind s c h w a r z. Also ist eine Schattenfigur im Theater auch sinnvollerweise als komplett schwarz darstellbar. Und den Hinweise auf den Unterschied zwischen einer fiktiven Schattengestalt und einem dunkelhäutigen Menschen als irrelevant zu erklären ist dann die Verabschiedung aus einem rationalen Dialog. Die "Argumente" der Gegner der Aufführung sind inhaltlich völlig unhaltbar: "Es geht um Wirkung", um die Wirkung der Lichtwellenphysik, die Schatten schwarz macht, oder was ist das Thema?!?! Wieso sich der Autor diese kruden Gedanken zu eigen macht erschließt sich nicht.

    • @Arno Birner:

      Die meiste Zeit sind Schatten grau, nur Schlagschatten sind schwarz. Und den Darsteller grau zu schminken, hätte eine ganz andere Wirkung gehabt.

      • @BigRed:

        Ja, man wäre als billige Kopie von Michael Ende XYQ/384/b und BLW/553/c aufgefallen.

  • Ich war ebenfalls in der Premiere von Rakes Progress und kann weder die negativen Äußerungen zum Dirigat, noch zu der aus meiner Sicht wirklich sehr gelungenen Aufführung nachvollziehen. Es entspricht nicht der Wahrheit, dass der Intendant in seinem Kommentar zur Kritik an der Farbigkeit des Shadows (Teufels ) hämisch reagiert hat.

    Ein Shadow (Schatten) ist für mich nun einmal einfach schwarz und im Verlaufe der Inszenierung wurde das übrigens durch weiße Farbgestaltung auch künstlerisch gelungen variiert.

    Mich macht es manchmal recht müde, dass Kritik an vermeintlichen rassistischen Bildern und Begriffen im Gefühl der Berechtigung völlig überzogen und jeglicher Angemessenheit bar, letzlich kontaktlos in die Öffendlichkeit hinaus geblasen wird.

    Entschuldigen müsste sich meiner Meinung nach die Dame, die nach dem sie ihre Kritik los geworden ist, hoch entrüstet den Raum verließ und dabei zahlreiche Premieren- Gäste anrempelte, die sich dann(ohne Entschuldigung) um ihre mit Getränken durchfeuchteten Kleider kümmern mussten.

    Stefan Heimers

  • Falsche Formulierung:

    "Überraschend, dass das Theater Bremen so unbedarft in die Rassismus-Falle tappt."

     

    Die Theatermacher hatten sich eine Menge gedacht und, wie der Autor ausführt, ja schon in den vergangenen Jahren viele Aktionen durchgeführt, die zeigten, dass sie keine Rassisten sind. Aber das zählt alles nichts, wenn unbedarfte (hier trifft das Wort zu) Zuschauer und Journalisten ankommen und bei schwarzer Farbe in den einzig erlaubten Gefühlszustand eintreten: Empörung!

     

    Bremen muss eine tolle, entspannte, langweilige Stadt sein, wenn so Thema Platz in einer Zeitung findet.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Das man meint, nicht rassistisch zu sein, und auch schon bestimmte Aktionen unternommen hat, heisst leider nicht, dass man die Denkweisen nicht verinnerlicht hat.

      Ich empfehle "Get Out" als interessante Illustration des aufgeklärten Rassismus.

  • Warum ist Blackfacing skandalös?

    Es zeigt nur, dass ich einen Schwarzen darstelle.

    Wenn ich den dann als dumm und primitiv darstelle, ist das sicher rassistisch.

    Wenn einer der heiligen drei Könige schwarz ist, dann zeigt das die Vielfalt der Menschheit und dass sie ohne diesen Teil nicht komplett wäre.

    Blackfacing war eine rassistische Belustingung in den USA vor 100 Jahren.

    Das ist aber nicht der einzig denkbare Kontext. Etwas mehr Differenzierungsvermögen sollte man von der TAZ erwarten können...

    • @flipmar:

      siehe z.B. meinen Kommentar oben.

      Es war eine Tradition des Darstellens als primitiv und dumm.