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Badeverbote und HitzewellenGefangen in der Betonwüste

Stella Lueneberg
Kommentar von Stella Lueneberg

Wenn das Baden im Rhein verboten und das Freibad zu ist, fehlen kühle Orte mehr denn je. Klimatisierte Oasen und Freiflächen müssen schleunigst her.

Sollen sie doch woanders abkühlen Foto: Gianni Gattus/dpa

A b diesem Freitag ist das Baden im Rhein in Düsseldorf verboten. Die Stadt ist die Erste in NRW, die ein Badeverbot mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro einführt. Aus gutem Grund, denn das Baden dort endet oft tödlich. Aber es braucht Ersatz, sonst sterben die Leute statt im Rhein hinterher wegen der Hitze.

Denn wo kann man sich in Städten in diesem Sommer wirklich abkühlen? Die Liste ist kurz: Viele Freibäder schließen, die Zahl der Klimaanlagen bleibt trotz steigender Nachfrage gering, und viele Seen sind voller gefährlicher Blaualgen.

Kühle Zufluchtsorte gibt es immer noch zu wenig. Nicht umsonst fordern in Berlin Menschen, in der Spree mit fragwürdiger Wasserqualität baden zu dürfen. Währenddessen kann man Spiegeleier in der Betonwüste vor der Haustür brutzeln – und es wird jedes Jahr heißer.

Statt weiterer Verbote braucht es mindestens zwei Maßnahmen: Eine davon ist schnell umsetzbar. Wie in Spanien bereits üblich, sollten schnellstens kalte Oasen, sogenannte Klimarefugien eröffnen. Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen können, mit Klimaanlagen ausgestattet, diese Funktion erfüllen.

Hitzeprävention gehört zur Stadtplanung

Zweitens: Asphalt und Beton müssen weg – Entsiegelung ist das Stichwort. Im Hitze-Check hat die Deutsche Umwelthilfe vergangenes Jahr 190 Städte analysiert. 24 Städte erhielten eine rote Karte; sie haben zu wenige offene Flächen. Am schlechtesten schnitten Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg ab. Aber auch Frankfurt am Main, Mainz und Nürnberg erhielten eine rote Karte. Dort sind mindestens fünfzig Prozent der Flächen versiegelt. Grün unterwegs sind unter anderem Leipzig, Dortmund, Chemnitz oder Kiel.

Flächenkonflikte sind nicht so einfach zu lösen. Wenn der Park mit Wohnungsbau konkurriert oder die schmalere Straße mit dem Radweg. Auch klar ist: Hitze merken die Reichen als Letztes. In ärmeren Vierteln stehen die Gebäude eher eng zusammen, es gibt weniger Gärten und Klimaanlagen.

Daher muss Hitzeprävention Priorität bei der modernen Stadtplanung haben, sonst kann im Sommer bald keiner mehr die Städte betreten.

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Stella Lueneberg
Freie Mitarbeiterin für das Meinungsressort. Studierte im Master "Politics, Economics and Philosophy" in Hamburg und in London. Schreibt für die taz besonders gerne über Innenpolitik und den Westbalkan.
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78 Kommentare

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  • Der viele Beton kommt doch auch daher, das alle in den Städten , am besten Zentrumspartei, wohnen wollen und jeder freie Fleck zugebaut wird.



    Dazu kommt eine miserable Anbindung in Vorort oder kleinere Nachbarstädte, womit diese auch keine Alternative sind…

    Und die Besch… Bahn. Ich musste 2 Wochen mit der Bahn zwischen 2 !benachbarten! Großstädten im Ruhrpott pendeln. 1 mal umsteigen. Jeden Tag mindestens 40 Minuten Verspätung gesammelt (Hin-Und Rückfahrt zusammen)

    Wie brauchen echte Alternativen. Vorstädte, die direkt an die Großstadt im städtischen netzt angebunden sind. Industrie auch „auf dem Land“. Hier ist der MK und um die Ecke ( ca 50km) . Niedrige Mieten , niedrige Hauspreise. Schön im Grünen, kühl. Will nur niemand hin.

    Parkplätze außerhalb der Stadt mit Direktanbindung zum Zentrum für Shopper und Touristen statt Parkhäuser in der Stadt. (Siehe Amsterdam).

    Packstationen außerhalb (zB an Autobahn-Tankstellen), die von allen Dienstleistern genutzt werden, um Lieferverkehr in die Stadt zu verringern. ( siehe Luxemburg)

  • Wenn man das so liest, möchte man fragen: Geht's nicht noch 'ne Nummer größer? Es wird so getan, als hätten wir hier dauerhaft 45° im Schatten, und die Menschen würden reihenweise den Hitzetod sterben.

    Klimawandel hin oder her, aber so dramatisch ist es nicht. Ja, es ist trockener geworden und es gibt mehr heiße Tage als früher (wenn auch vll nicht in diesem Jahr...). Aber mit derlei Katastrophenpropaganda erreicht man eben nicht, daß sich ein echtes Problembewußtsein für den Klimawandel bildet, so wie es z.B. bei der Umweltverschmutzung gg. Ende der 70er Jahre gelang.

    Liest man solche völlig überzogenen Artikel, kann man nur mit den Augen rollen. Und Leute, die in den Tropen wohnen und schon immer viel heißeres Klima hatten/haben, fragen sich, was wir eigentlich für ein Problem haben mit unseren Temperaturen.

    • @Debaser:

      Vielleicht lasen wir nicht denselben Artikel.



      Gegen den menschengemachten Klimawandel lohnt es sich zu handeln.

      Parallel gab und gibt es bekanntlich Hitzetote, und wenn das vermieden werden kann, ja, dann sind die geschilderten einfachen bis langwierigen Maßnahmen zu prüfen und je nachdem zu starten. Schuld sind v.a. die Fossil-/Auto...unternehmen, doch handeln müssen wir trotzdem.

      Es gibt einen Grund, wieso Gebäude in Südspanien weiß, dickmäurig sind und Menschen am Mittelmeer wallende Gewänder traditionell tragen. Wir müssen anpassen, und ich meine nicht nur Sonnencrème.

  • Quadratur des Kreises.



    Einerseits wollen immer mehr Menschen in den Großstädten wohnen, andererseits sollen Flächen entsiegelt werden.



    Das könnte man lösen, indem man in die Höhe baut. Mit integrierten Windturbinen im Gebäude und grünen Oasen alle 10 Etagen. Gibt's alles bereits...



    ...aber halt, das will grad die linke Klientel nicht. Man wohnt lieber im Altbau, hohe Decken, Charme, Späti an der Ecke. Außerdem der Ressourcenverbrauch für derlei Bauten.



    Nun fordert man Bibliotheken als öffentliche "Klimarefugien".



    Ausgerechnet Bibliotheken, das stelle ich mir spannend vor. Orte, wo absolute Ruhe eingefordert wird, und dann toben da plötzlich Kinder schreiend durch die Gänge, sehr realistisch.



    Außerdem, was ist mit denen die nicht in Bibliotheken wollen?



    Der Plan klingt für mich nach 'lasst die U-Bahnhöfe im Winter für Obdachlose geöffnet'.



    Das ist keine Lösung, das ist ein schlechtes Provisorium.



    Eine Lösung behebt ein Problem, statt es nur zu verschieben.



    Wir müssen anders bauen. Wir leben auf 50 Grad nördlicher Breite. Ein gewaltiger Teil der Menschen lebt heißer als wir. Rollläden, Klimaanlagen, intelligente Lüftungen, helle Fassaden, Ventilatoren die Wasser zerstäuben, etc...

    • @Saskia Brehn:

      " ..das will grad die linke Klientel nicht."



      Dumm nur, dass sie fast nirgendwo regieren. Und die Verwaltungsleute sonst doch immer so konservativ beschrieben werden. Also, wie schafft es denn "die linke Klientel" angeblich alles Mögliche zu verhindern?

      • @fly:

        ???

        Welche Großstadt in Deutschland wird denn gerade nicht von links regiert?

        In Hamburg regiert Rot-Grün, in Bremen Rot-Grün-Rot, in München ein SPD-Oberbürgermeister zusammen mit den Grünen.

        In Berlin gibt es im Augenblick eine SPD-CDU- Koalition, lange hatte dort aber RGR das Sagen.

        In Berlin tendieren Hochhausviertel dazu, die AfD zu wählen.

        Völlig absurd ist das, was Saskia Brehn schrieb, also nicht.

    • @Saskia Brehn:

      Hochhäuser fressen schon ab einer gewissen Höhe auch sonstige Ressourcen, zu sehr verklären da auch nicht.



      Aber wenn man verdichtete Städte wie Paris und das zersiedelte London, Hamburg oder Berlin gegenüberstellt, merkt mensch schon, was noch ginge, auch ohne Glaspömpel; dann am besten platzsparend mit Rad, Metro/Straßenbahn, Bussen als Fortbewegungsmitteln.

      Anders (um)bauen? Ja, sofort.



      Klimaanlagen nur in Notfällen, sie nehmen keine Wärme weg, fügen sogar welche dazu, verteilen da nur um. Erst mal die von Ihnen beschriebenen Aktionen. Mehr Grün auf und an Gebäuden und Bäume statt Blechparkplätze ergänze ich noch.

      • @Janix:

        Hamburg zersiedelt? Das wüsste ich aber. Bitte nicht das Bundesland mit der Stadt verwechseln. Stichwort "Umbauen". Viel Spaß. Milieuschutz, Denkmalschutz und Anliegerinteressen lassen grüßen.

      • @Janix:

        **Klimaanlagen nur in Notfällen, ...**

        Vollkommen richtig (z.B. in Krankenhäusern), denn den Klimawandel kann man nicht mit Klimaanlagen bekämpfen (Klimaanlagen erzeugen ja auch warme Abluft, die in die Atmosphäre geblasen wird). Genauso wenig kann man Überschwemmungen, die durch zunehmenden Starkregen immer mehr werden, nicht mit Sandsäcken vor der Haustür oder einem Schlauchboot im Vorgarten bekämpfen.

        Und selbst wenn man Klimaanlagen mit Solarenergie betreibt, bleiben diese Geräte, die mit klimaschädlichen Kältemitteln (F-Gase) gefüllt sind (auch wenn man sie mit Propan oder Isobutan betreiben könnte), nur eine 'Verschiebung des Hauptproblems'.

        Politiker ohne Ingenieurausbildung erzählen den Bürgern ja auch seit einiger Zeit, dass man technische Lösungen gegen den Klimawandel finden wird, aber das ist natürlich totaler Blödsinn. Ingenieure können zwar eine Menge, aber sie können nicht das gesamte CO2 - was seit Mitte des 18. Jahrhundert in die Luft geblasen wurde - wieder aus der Atmosphäre herausziehen. Der klimaschädliche Wirtschaftswachstumswahnsinn muss endlich beendet werden, denn nur das hilft gegen den Klimawandel.

      • @Janix:

        Wenn in die Höhe gebaut wird reduziert sich der relative Anteil der Parkplätze automatisch. Es ist ja nicht mehr Platz vorhanden.

        Es gibt nur drei Weg, mehr Wohnungen in Städten zu errichten. In die Höhe, in die Breite und weniger Wohnfläche/Person

        Momentan gehen alle Städte in die Breite und wundern sich gleichzeitig über zunehmende Versiegelung (375 Quadratmeter Boden – pro Minute in DE)

        • @Rudolf Fissner:

          Die Versiegelung findet in den Dörfern, Kleinstädten, Vorstädten statt, da ist der Boden "ja so billig", und befördern tun wir's alle mit Pendelpauschale, Autoindustriebezuschussung und teurem Straßenbau. Das Haus wird nicht zugegeben aufwendig saniert, sondern ein neues an den Ortsrand gesetzt, das alte vergammelt ungenutzt. Das wollte ich noch mal betonen.

          Ansonsten gäbe es gerade für Parkplätze noch Tiefgaragen und Quartiersgaragen, also "unten". Teuer, doch das soll ja schon selbst getragen werden, und der Bequemlichkeitseffekt schwindet, wenn die Bushaltestelle näher ist als das Auto.

          Unser Bedürfnis ist wohl nicht die Fläche an sich, sondern da kann es gemeinsame Waschkeller geben, gemeinsame Küchen, gemeinsame Wohnformen ... Wenn Kinder wieder m.E. ganz normal draußen und auch auf Straßen spielen können, braucht es keine großen Kinderzimmer. Auch wenn Parkplätze wieder zu Grünflächen werden. Wenn Privatpools durch das funktionierende Freibad ersetzt werden (ja, ich habe in Großstädten Häuser mit Privatpools selbst gesehen).



          Kurzum: Für Städte Nachverdichtung ja, bis zur Traufhöhe gehen, ja, Luftschneisen dabei bewahren; weniger m² pro Nase u.a. durch Reformen bei Miete.

          • @Janix:

            Quartiersgaragen werden gerade auch in Bremen debattiert. Ergebnis: zu teuer, keiner will sie finanzieren.

            Das Kinder darauf aus sind, auf engen Straßen zu spielen ist mir neu. Wir haben früher nie die Straße genutzt. Und gefährlich sind nicht parkende Autos, sondern fahrende Autos.

            Privatpool hat fast niemand. Jedenfalls in Bremen niemand den ich kenne. Und auch eine Luftbildauswertung gibt da kaum was her. Die wird man n den eng bebauten Metropolen ach kaum finden. Diese sind aber die Hotspots bei Überwärmungen. Ich kann ihren Fokus auf Privatpools daher auch nicht nachvollziehen.

            Ich bin gegen einen Wegfall der Pendlerpauschale. Und die zwei Stunden extra, die das Pendeln einspart wird man gerne teuer bezahlen. Das Einbehalten der Pauschale will nur bestrafen mit Quasi-Gehaltskürzungen. Sie schafft keine Alternativen; sie steuert nichts;

            Wenn die Metropolen keine besseren ÖPNV finanzieren, dann muss man den Metropolen die Unternehmen nehmen und in die umgebene Region verlagern.

          • @Janix:

            "Unser Bedürfnis ist wohl nicht die Fläche an sich, sondern da kann es gemeinsame Waschkeller geben, gemeinsame Küchen, gemeinsame Wohnformen ... Wenn Kinder wieder m.E. ganz normal draußen und auch auf Straßen spielen können, braucht es keine großen Kinderzimmer. "

            Also gemeinsames Wohnen mit Freunden, am besten noch mit freier Liebe... :D :D

            Danke, habe ich durch. Und ich bin dankbar für meine eigenen 4 Wände, die ich mit niemanden teilen muss. Stichwort Kinderzimmer: Kinder werden ja auch niemals erwachsen, als Teenie sind 5 qm ein absoluter Hit, für Kleiderschrank, eigenes Bett, ein paar Möbel und den Freund oder die Freundin, die gerne mal zum übernachten kommt....

            Ich weiß ja nicht wie Ihre Kindheit war und was Sie zu solch weltfremden Einlassungen bewegt, aber um mal meine Kindheit ins Feld zu führen: ich bin in einer Wohnsiedlung großgeworden mit viel Grün, großen Wiesen, Baumbestand und wenig Autos. Wir waren also täglich draußen. Trotzdem hatte mein Zimmer vernünftige 15 qm, was ich in meiner Zeit vom Teenie bis zum jungen Erwachsenen sehr zu schätzen gewusst habe.

    • @Saskia Brehn:

      Noch mehr Klimaanlagen in Betrieb zu nehmen ist Unsinn, denn Klimaanlagen tragen zum Klimawandel bei, da sie viel Energie verbrauchen, was zu höheren Emissionen bei der Stromerzeugung führt, und sie oftmals auch klimaschädliche Kältemittel verwenden. Besonders die US-Amerikaner sind ja immer ganz entsetzt darüber, dass wir in Deutschland so wenige Klimaanlagen haben. Irgendwie haben die Menschen – nicht nur US-Amerikaner – immer noch nicht kapiert, dass man den Klimawandel nicht mit noch mehr wärmeerzeugenden Geräten bekämpfen kann, sondern das Übel an der Wurzel packen muss. Und das bedeutet, dass man das klimaschädliche Wirtschaftswachstum weltweit herunterfahren muss und auch auf viele unnötige Dinge verzichten sollte. Da das aber niemand will, wird der Klimawandel bald die 'Regie' auf diesem Planeten übernehmen, was sicherlich nicht sehr lustig wird.

      Echter Klimaschutz bedeutet weniger Wirtschaftswachstum, aber weniger Wirtschaftswachstum wird sofort mit einer Wirtschaftskrise gleichgesetzt. Da ist man ja jetzt in eine dumme Zwickmühle geraten, aber der Klimawandel freut sich natürlich darüber, denn der bekommt immer mehr CO2 und wird stärker, und der Planet wird immer wärmer.

      • @Ricky-13:

        Sie sprechen Sich gegen Wärmepumpen aus, die auch zum Kühlen genutzt werden können? Den Fans der Fossilen werden solche Aussagen freuen.

      • @Ricky-13:

        Bei dem Stromüberschuss den wir im Sommer haben kann man Klimaanlagen sehr umweltfreundlich betreiben. Die ganze Welt benutzt Klimaanlagen und letztlich können nur diese Wärme und vor allem Feuchtigkeit der Umgebungsluft entziehen. In Deutschland wird aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen noch krampfhaft versucht das Thema Klimaanlagen auszublenden, dafür gibt es regelmäßig so tolle Tips wie man lüften soll und nasse Handtücher im Raum aufzuhängen. Was sind wir doch für ein komisches Land geworden!

        • @Flocke:

          Na, wir schalten ja sogar in Verbrenner-Autos (alias: fahrbare Stadtheizungen) Klimaanlagen an, statt einfach die Fenster einen Spalt aufzumachen oder die Lüftung.

          • @Janix:

            Fenster “Spalt öffnen “ bringt gar nichts. Ist nur laut und stört die Aerodynamik.



            Beim Auto sind wir seit 20 Jahren schon da, wo wir im Gebäudebereich noch hinkommen werden. Klimaanlagen flächendeckend, insbesondere da es sich durch den Wechsel auf Wärmepumpen anbietet , l heizen UND kühlen zu können. Der Kühlaspekt wird dabei ohne Not immer unter den Teppich gekehrt.

          • @Janix:

            Die Lüftung oder ein geöffnetes Fenster bewirken gar nichts, wenn die Außentemperatur nicht deutlich kühler ist als im Auto - und das kommt im Sommer nicht häufig vor. Abgesehen davon kann ich Ihnen dringend davon abraten, während der Fahrt das Fenster zu öffnen und sei es nur ein Spalt. Gehörgang-, Mittelohr- oder Bindehautentzündung lassen grüßen - ich weiß wovon ich schreibe ;-)

            • @Tom Tailor:

              Daher auch Lüftung als Alternative, der Windzug ist es dabei, der kühlt, wie ein Fächer.

              Die Wärmepumpe kommt und sollte dann auch kühlen können. Insgesamt kommt mehr Wärme raus. Das mag im Winter keine Rolle spielen, im Sommer puste ich anderen im schlimmsten Falle die heiße Luft aufs Trottoir.



              Keine echte Lösung. Lieber Architekten an die Jahrtausende alten Tricks erinnern.

          • @Janix:

            Vor einiger Zeit hatte ich gehört, dass US-Amerikaner, wenn sie in ein Geschäft zum Einkaufen gehen, ihr Auto mit laufenden Motor draußen stehen lassen - im Sommer wegen der Klimaanlage und im Winter wegen der Heizung. Mal sehen, wann diese Idiotie bei uns auch als "Lösung" vorgeschlagen wird, anstatt endlich mal das Hirn einzuschalten und weniger klimaschädliche Maschinen zu benutzen.

            • @Ricky-13:

              Och, das wird sich bestimmt mit der üblichen Verzögerung von ein paar Jahren/Jahrzehnten auch bei uns durchsetzen…nur ist das dann bei E-Autos nicht mehr weiter problematisch, es braucht halt etwas Strom aus der Batterie, aber es entsteht kaum Lärm und auch keine Abgase.

  • Was waren das noch für Zeiten, als der Rhein so verschmutzt war, dass niemand auch nur auf die Idee gekommen wäre, dort zu schwimmen. Die Verbotsdiskussion hat es damals nicht gegeben. Also, früher war alles besser :-)

  • Eurw Wohnungen iin euren Betonwüsten werden einfach nur schräg viel größer

    • @Rudolf Fissner:

      Die größeren Flächenverbräuche pro Nase finden außerhalb der "Betonwüste" statt. Ich würde entlang des Artikels jetzt eher betonen, dass wir wohl wieder mehr kluge öffentliche Infrastruktur für alle brauchen, also wieder intakte Bäder für alle und keine Privatpools. Parks und keine Parkplatzwüste. In Stadt wie Land.

      • @Janix:

        Unser Privatpool steht der Nachbarschaft jederzeit frei zur Verfügung und wird gerne und rücksichtsvoll angenommen.

        • @Flocke:

          Das Freibad steht allen Einwohners zur Verfügung, nicht nur der peer group, spart damit Wasser, Energie und Platz. Wenn ich mal werte.



          Danke jedoch auch für den kleinen Schritt.

          • @Janix:

            Ihre Wertung ist nicht stichhaltig. Wasser ist seit 5 Jahren nicht gewechselt, sondern immer nur aufbereitet und nachgefüllt bei Verlust durch Verdunstung. Wasserverbrauch unverändert.



            Stromverbrauch so gering dass vorher/nachher ebenfalls unverändert. Platz war da, Rasenfläche wurde in Pool umgewandelt. Wo ist das Problem, außer dass es nicht zur “linken Denke” passt?

            • @Flocke:

              Nicht persönlich nehmen. Sie haben offenbar bei einigen Punkten nachgedacht. Meinen Sie dabei, dass das allgemein so ist?



              Dass manche das Geld für Pools haben, während andere nicht einmal das für den Freibadeintritt, sollte eine Fiskalpolitik wieder balancieren. Ich will Parks für alle, Bäder für alle als gesellschaftliche Priorität. Nennen Sie das gerne linke Denke, doch ich lege meine Werte hier gerne offen.

  • taz: *... ist das Baden im Rhein in Düsseldorf verboten. Die Stadt ist die Erste in NRW, die ein Badeverbot mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro einführt. Aus gutem Grund, denn das Baden dort endet oft tödlich.*

    Wenn das Baden im Rhein tödlich endet, dann spart man sich doch gleich die 1.000 Euro Bußgeld. Aber Spaß beiseite, denn mit den Strömungen und Strudeln in solchen Gewässern ist wirklich nicht zu spaßen.

    Die Sommer werden in den nächsten Jahren immer wärmer, aber die Politiker werden erst handeln, wenn es "unbedingt sein muss", denn so kennt man ja unsere Volksvertreter. Städte kann man abkühlen, z.B. durch das Begrünen der Dächer und mehr Straßenbäume, aber man baut ja lieber noch mehr Straßen und Parkplätze in den Städten. Aber auch das Begrünen der Städte bleibt nur 'ein Tropfen auf dem heißen Stein', wenn man nicht gleichzeitig einen echten Klimaschutz betreibt - aber das sehe ich bei den Politikern nicht, dass da jetzt endlich mal etwas geschieht. Unser BlackRocker will ja sogar die klimaschädliche Industrie noch mehr "anfeuern", damit das Kohlendioxid 'Hand in Hand' mit dem Wirtschaftswachstum ansteigen kann.

  • Wichtiger als Betonwüsten neuer Wohnungen sind offensichtlich Wohnungen in den Metropolen. Das jedenfalls ist der Plan der linken Parteien von Linkspartei bis SPD

  • Leute!



    Macht doch einfach mal kühle Orte auf statt sie nur stumpf einzufordern!

  • Städte werden versiegelt was das Zeugs hergibt. So auch die Natur um die Städte herum. Weg mit den Wäldern und den Wiesen für immer neue Wohnsilos.

    Bauen, bauen, bauen ist die Devise.

    Wir leiden gerne.

    • @shantivanille:

      Durchschnittlich beanspruchte Wohnfläche in Deutschland pro Person 1960: 22,3 m². Durchschnittlich beanspruchte Wohnfläche in Deutschland pro Person 2023: 47,5 m².



      Hinzu kommen Bevölkerungswachstum, Gesteinsgärten und dieser seltsame Trend zu immer weniger grün.

    • @shantivanille:

      Das Problem ist nicht dss Städte versiegelt werden, sondern das sich Neuversiegelubb

    • @shantivanille:

      So lange die Bevölkerung weiter wächst und es keinen nennenswerten Leerstand gibt, wird sich daran nichts ändern.

      • @rero:

        Die Bevölkerung Deutschlands ist in den letzten rund 50 Jahren um etwa 6,5 % gewachsen. sorry, also Bevölkerungswachstum ist nicht das Problem, was wir in Deutschland haben.

    • @shantivanille:

      Irgendwo habe ich mal etwas von Wohnungsmangel gelesen. Die Frage ist wer leidet mehr: diejenigen die unter Verdichtung leiden oder diejenigen die keine Wohnung bekommen?

      • @Tom Tailor:

        Diejenigen die vom Wohnflächenzuwachs pro Person nicht mit profitieren konnten. Das dürften die unteren 10% in der Einkommenspyramide sein.

    • @shantivanille:

      Bei uns in der Stadt wurden diese Woche Hitze Messungen vorgenommen. Auf einem versiegelten Platz 33,7 Grad - keine 200 Meter entfernt, in einem Park 25,3 Grad.

    • @shantivanille:

      Das breite Land wird dabei ja nicht minder versiegelt: Straßen dorthin mehrspurig, Gewerbegebiete, Einfamilienhäuser am Dorfrand. Pro Nase "braucht man" ja so viel Platz.

      Mit Hilfe der Bauplanung Hinterhöfe und Parkplätze entsiegeln, dichter und klug-kompakt umbauen; Dächer und Mauern begrünen, das ist das eine. Wieder zu kurzen Wegen, Teilen von Infrastruktur etc. zurückzufinden gegen BWLer-Dauerdruck und falsche Anreize wäre das andere.

      • @Janix:

        Die Pendlerdistanzen werden immer länger. Kürzere Wege und weniger Druck auf den Wohnungsmarkt gibt es nur bei einem Stop für Gewerbegebiete in den Metropolen.

        Solch eine stadtplanerische Entscheidung werden nicht von BWLern getroffen, sondern von Politikern. Und da möchte ich Sie als Politiker gerne sehen, wie Sie das Betrieben erklären, dass Schluss ist mit der Versiegelung (neue Gewerbegebiete).

        Da ist man dann schnell so drauf wie die Linke in Bremen, die sich für die Versiegelung von Grünflächen ausspricht, die auch noch Kaltluftschneisen darstellen. www.butenunbinnen....ur-bremen-100.html

  • Vor etwas mehr als hundert Jahren wurde die DLRG gegründet. Ein Fähranleger war eingestürzt, die Menschen starben zumeist, denn sie konnten nicht schwimmen.

    Schwimmen ist nicht nur gesund, ein Spaß, sondern kann manchmal das Leben retten. Wir brauchen öffentliche Bäder wie andere öffentliche gemeinsame Infrastruktur. Wenn es Privatpools gibt, aber die Bäder für alle nur selten offen sind, machen wir wieder etwas falsch.

    Am inzwischen begradigt-beschleunigten wie befahrenen Rhein reicht ein DLRG Silber auch nicht zwingend, und es soll ja nicht ständig eine Patrouille fahren müssen.

    • @Janix:

      Selbstkorrektur, weil ich gerade doch noch mal nachlas: 1913 stürzte auf Rügen ein Besuchersteg ein, und elf von grob hundert starben. Immer noch schlimm genug.

  • Ein (gefährlicher) Fehlgriff dieser Einstieg in den Kommentar:



    "Die Stadt ist die Erste in NRW, die ein Badeverbot [...] einführt. Aus gutem [?] Grund, denn das Baden dort endet oft [?] tödlich."

    Wenn das hier verwendete Verständnis von "oft" und "guten Grund" auch für den Verkehr gelten würde, hätten wir schon längst autofreie Innenstädte.



    Denn ein Autoverbot in Städten (Einsatzfahrzeuge, Handwerker- und Lieferverkehr natürlich ausgenommen) ließe sich ethisch sogar gut begründen (rechtlich sowieso s. Art. 2 Abs. 2 GG):



    Schutz von Gesundheit und Leben (vor allem von Fußgängern und Radfahrern) durch gefährliches Handeln anderer (Dritter).

    Ein pauschales Badeverbot nur um die Schwimmer vor sich selbst zu schützen ist hingegen reiner Paternalismus! Ich befürchte sogar, dass sich darin ein Trend zum Totalitarismus erkennen lässt.

    Dieses Badeverbot, das auch aus rechtlicher Sicht fragwürdig ist (Art. 2 Abs. 1 GG), hier als Einstieg für einen Kommentar zum "Hitzeschutz" zu wählen, ist zumindest ein Fehlgriff.



    Er dürfte überdies noch dazu beitragen, paternalistische "Frames" zu reproduzieren: Der Staat muss dem (ignoranten) Bürger (wie ein Kleinkind) vor sich selbst schützen.

    • @DHM:

      Mit dem Auto sagen Sie etwas ...



      Wobei man das mit Tempo 15 o.ä. auch halbwegs lösen könnte.

      Ich mag kein betreutes Leben, außer jedoch dort, wo es nötig ist.



      Gleichzeitig ist der Rhein in Düsseldorf leider echt gefährlich, da sollten Sie austrainiert sein und ein paar DLRG-Tricks auf der Manschette haben, um sich aus Wirbeln etc. wieder zu befreien und nicht als Wasserleiche in Arnhem anzulanden. Was jedes Jahr ähnlich passiert. Und es gibt Seen und Schwimmbäder in und um Düsseldorf. Eine Landeshauptstadt bekommt schließlich reichlich Zuschüsse.

  • Irgendwie geht mir das ständige rumgeheule über das Wetter auf den Sack.



    Es ist Sommer!



    Aufs Rad und in den Wald. Füsse hochlegen nach Feierabend bis es Dunkel wird!

    • @Dromedar:In:

      Wald dann aber schon, es ist schon arg heiß.



      Da ist das Wetter aber nicht schuld, sondern der CO2-Ausstoß ist es. Auch darum: Fahrrad :) Gute Fahrt Ihnen!

  • Alles schöne Worte, leider muss man sagen dass in der Praxis überall genau das Gegenteil davon geschieht: immer mehr Versiegelung, weniger Pflanzen, weniger Bäume, weniger Schatten.

    Irgendwie scheint das mittlerweile die allgemeine Lösung des Widerspruchs zu sein: Man sagt das eine und tut das andere, fertig.

  • Ja, das mit den Betonwüsten, das konnte ja keiner wissen. Also, außer denen natürlich die auch schon vor 40 Jahren ihre BILDung nicht bei Springer bezogen haben.



    Aber Flächen müssen in einer AUTOkratie natürlich asphaltiert werden, sonst rollen die geländegängigen SUVs nicht so gut.

    • @Jalella:

      Auch Radwege müssen heute asphaltiert sein.

      • @rero:

        Und die "sportlichen" Rennradchaoten rasen daneben auf der Bundesstraße.

        • @Josef 123:

          Die dünnen Schläuche (ugs. Reifen) sind für asphaltierte Radwege schlechter geeignet, weil diese weniger gereinigt werden. Außerdem möchte man Fußgänger und langsamere Radfahrer nicht gefährden.



          Hinzu kommt, wer Sportradler ist, der verpflichtet sich zur Feindschaft gegen Autofahrer, weil mit 50km/h auf der Bundesstraße zu fahren soll den Autofahrer provozieren.

          Man sollte also Rad(renn)fahrer nicht dauernd blöd anmachen. Sie haben gute Gründe, und jeder ernstzunehmende Radfahraktivist kann das bestätigen.

          • @Troll Eulenspiegel:

            "Hinzu kommt, wer Sportradler ist, der verpflichtet sich zur Feindschaft gegen Autofahrer, weil mit 50km/h auf der Bundesstraße zu fahren soll den Autofahrer provozieren."

            Keine Ahnung was Sie sich da gerade zusammen fantasieren, aber als Autofahrer provoziert mich auf der Landstraße generell kein Radfahrer, ob er nun 25 km/h oder 50 km/h schnell fährt. Die werden einfach geschmeidig und mit ausreichendem Sicherheitsabstand überholt, dafür sind Landstraßen breit genug.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Danke für diese wunderbare Satire. Hätte ich selbst kaum besser hinbekommen.

  • Ich find's verständlich, dass ihr die Kommentarfunktion eingeschränkt habt, viel Arbeit und so ...



    Aber so wie es jetzt ist, bei "ausgewählten Artikeln"... Da kommt bei mir der Verdacht auf, da werden Artikel ausgewählt, die wahrscheinlich sowieso wenig kommentiert werden , bzw. wahrscheinlich nicht kontroverse diskutiert werden.



    So wie es momentan läuft, kann die Kommentarfunktion auch ganz abgeschaltet werden, dass wäre dann ehrlicher.

    • @Aymen:

      Stimmt.

      Die kontroversen Diskussionen drehen sich dann nur um Boulevard-Themen.

      Nur ein paar Themen sollen aktivistisch diskutiert werden.

    • @Aymen:

      Naja, manches läuft mit Vorhersehbarkeit hoch, und teils im Kreise: Nahost, Verkehr, Bundespolitik allgemein. Auch ADi-Typen sind hierhin ausgeschwärmt ... ohne mal gute Argumente zu gebrauchen.

      Die Auswahl-Kriterien der taz habe ich nicht enträtselt.



      Ob jemand über Ralf Sotschecks schöne Perlen aus Irland ausgiebig streiten möchte?

      Es ist eigentlich dabei nicht Ur-Aufgabe der taz, uns hier das Forum zur Verfügung zu stellen. So reflektiert auch.



      Danke aber!

  • Ein Mitarbeiter des DLRG hatte es vor kurzem anschaulich an einem Beispiel erklärt : Frachtschiff zieht vorbei - Wasser wird angesaugt. Ein planschendes Kleinkind läuft der sich zurückziehenden Wasserlinie nach. Schiff ist vorbei und das Wasser strömt zurück ( zum Ufer UND Fluss auf- bzw. Abwärtz ). Das Kind wird vom Wasser umgerissen und fortgespült.

    Schwimmerfahrene können ebenso aus vermeintlich sicheren Bereichen abdriften und in die flusseigenen Strömungen geraten und z.B. nach Unten gezogen werden. Da strampelt Mensch auch nicht mehr gegen an.

    • @Drarakel:

      In Basel gibt's all diese Probleme auch!



      Und trotzdem käme dort keiner auf die Idee, dass Schwimmen im Rhein zu verbieten. In Basel setzt man halt auf Aufklärung der Bevölkerung (statt sie durch Verbote zu verblöden).



      Selbstverantwortung hat in der Schweiz gesellschaftlich einen sehr hohen Stellenwert. Es wird auch deutlich mehr (Eigen-) Initiative von jedem Bürger erwartet als in Deutschland.

      • @DHM:

        All diese Probleme mit den Frachtschiffen gibt es natürlich auch in Basel. Nur leider keine Schifffahrt, denn der Rhein ist erst ab Rheinfelden, flussabwärts, schiffbar. Kleiner Schönheitsfehler

        • @NerviTreme:

          Basel liegt unterhalb von Rheinfelden.

  • Des Gefahrenpotentials halber müsste die Nordseeküste unter Strafe gesperrt werden. Vermeiden lassen sich Notsituationen und Todesfälle in natürlichen Gewässern auch mit Strafen nicht. Aufklärung und tut Not, in den Schulen und saisonal zur und durch die warme Zeit hindurch. Hierbei wäre sich aller Medientypen zu bedienen.

  • Das wichtigste ist: Schatten. Denn nicht die Temperatur ist das Gefährliche (zumindest bei den Temperaturen bei uns), sondern die Wärmezufuhr durch die Sonnenstrahlung. Solange sich Menschen freiwillig der Sonnenstrahlung aussetzen, kann es nich nicht so schlimm sein.



    Das heißt nicht, dass wir keine Bäder bräuchten. Aber nicht zum Zweck der Abkühlung.

  • Das wüsste ich jetzt schon genauer was oft tödlich heißt. Baden und auf die andere Seite schwimmen sind auch zwei verschiedene Sachen. Ich habe das Gefühl man überlässt den Menschen manchmal wenig Eigenverantvortung. Einer ist ertrunken und jetzt darf keiner mehr baden gehen. Das wüsste ich gerne genauer, wie das begründet wird.

    • @wirklich?:

      Es ist natürlich immer auch Versicherungs-Denken dabei - es kööööönnte ja, dann wäre man haftbar, und ein Amtschef macht dann Ärger.



      Aber der Rhein z.B. hat durch seine Begradigungen etc. tatsächlich ziemlich Zug, es gibt Verwirbelungen, große Schiffe mit Bugwellen, Schnellboot-Raser, ... DLRG-gestählte fitte Schwimmer könnten den Rhein vermutlich dennoch sogar queren, wenn wenig Verkehr wäre, nach Hörensagen, doch da wären eher schon die Stau- und Baggerseen des Bergischen Lands oder die öffentlichen Bäder sinnvoll, wenn man mehr als die Zehen ins Wasser stecken will.



      Es gibt mehr als einen Fall, wo ein Körper dann später irgendwo bei Duisburg oder Emmerich angeschwemmt wird.

    • @wirklich?:

      Keine Sorge. Die "Klimapolitik" der cdU sorgt für einen sichereren Rhein. Denn wenn er wegen der Hitze erst ausgetrocknet ist, ertrinkt auch keiner mehr. Einfach auf Merz vertrauen!

    • @wirklich?:

      Ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung kann heute nicht mehr schwimmen. Was früher der Eigenverantwortung überlassen werden konnte, endet deshalb heute immer öfter in einer Katastrophe.

    • @wirklich?:

      Es war nicht ausnahmsweise mal einer.



      Es gibt jeden Sommer zahlreiche Rettungsaktionen, weil Schwimmer sich überschätzen, Nichtschwimmer von Wellen umgeworfen und ins Tiefe gezogen werden oder Menschen die helfen wollen, sich stattdessen selbst in Gefahr begeben.



      Die Menschenmassen an den Rheinstränden wurden trotzdem immer größer, was die Gefahreneinschätzung noch schwieriger machte (Wo so viele Leute baden, kann es ja nicht gefährlich sein)



      Und das obwohl man oft schon von außen sieht, wie stark die Strömung auch an beliebten Badestellen manchmal ist.



      Die Gefahr mag nicht überall gleich groß sein, aber Menschen tendieren dazu, die Einschätzungsfehler anderer als Beweis für Gefahrlosigkeit zu nehmen.

      • @Herma Huhn:

        Und wieviel ist "zahlreich"? Jede Wette, es sterben hundertmal mehr Menschen bei Verkehrsunfällen...

        Diverse Selbstüberschätzer-Vollpfosten werden sich von einem Bußgeld (das sie von Sozialhilfe eh nicht zahlen können), auch nicht abhalten lassen. Es ist gut möglich, dass bei einem Verbot einfach weiterhin genauso viele Menschen ertrinken wie zuvor.

      • @Herma Huhn:

        Keine Gemeinde im Gebiet der Alpen käme darauf, das Bergsteigen zu verbieten, nur weil in auf einer schwierigen Route ab und an mal einBergsteiger verunglückt.

        • @DHM:

          Klamms werden bei Steinschlaggefahren bekanntlich gesperrt. Und/oder man lässt nicht jeden Anfänger m/w/d aufs Teufelsgipfli.

      • @Herma Huhn:

        Wer die Warnungen ignoriert oder nichts davon weiß, wird auch ein Verbot ignorieren oder nicht kennen. Aber so hat die Stadt halt Tatkraft simuliert und darum geht es ja schließlich.

  • Parkplätze weg und wieder Bäume dort setzen.



    Verschattungen auch bei Neubauten mitdenken.



    Z.B. Kirchen öffnen für die, die sich keinen Café Dings in klimatisierten Cafés leisten können.



    Faire Einkommensverteilung hilft auch hier. Mit dem Steuergeld ist dann auch das Freibad für alle wieder drin - vielleicht der Zweit-Privatpool mal nicht sofort, doch wir müssen schon gesellschaftliche Prioritäten setzen.

  • Stimmt, Hitzeprävention sollte Vorrang haben, dazu gehören unversiegelte Flächen, Bäume und Parkanlagen und auch Schneisen durch die der Luftaustausch mit der Umgebung ermöglicht wird. Großräumige Stadplanung also. Dagegen sprechen "Nachverdichtung" wegen Wohnraummangel, Radwege, betonierte Plätze, Vermüllung (letzthin mehrere Artikel über Duisburg) usw. Es sollte noch darauf hingewiesen werden dass viele Meßstellen für Temperatur sich in innerstädtischen Gebieten befinden und deren Messungen daher nicht so sehr vom Klimawandel sondern eher von den Fehlentwicklungen der Stadplanung beeinflusst werden.



    Kühle Oasen: klingt auf den ersten Blick gut, aber was passiert mit den Bibliotheken usw wenn sie überrannt werden? Ich würde eher dafür plädieren die innerstädtische Baudichte zu verringern anstelle sie zu vergrößern. Eventuell Bauwerksintegrierte Windenergieanlagen zu bauen und zu nutzen um den Luftstrom zu verbessern. Bauwerke so entwerfen dass keine Klimaanagen (die auch Elektrizität in Wärme verwandeln) notwendig sind.

    • @Gerald Müller:

      Ja Bibliotheken sind wirklich ein unsinniges Beispiel. Ich glaube nichtmal, dass die normalerweise klimatisiert sind. Wer soll das denn bezahlen? Die letzten Bibliotheken, die ich gesehen habe (paar Jahre her), waren es nicht und werden es auch heute nicht sein.

    • @Gerald Müller:

      Interessant, dass sie Radwege als Problem nennen, aber Straßen nicht.....

    • @Gerald Müller:

      "dass viele Meßstellen für Temperatur sich in innerstädtischen Gebieten befinden und deren Messungen daher nicht so sehr vom Klimawandel sondern eher von den Fehlentwicklungen der Stadplanung beeinflusst werden": Die These wäre zu überprüfen.

      www.dwd.de/DE/wett...es/2022/11/21.html