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Rechtsextreme Gesänge auf SyltRassismus als Partykracher

Vor einem Promiclub auf Sylt werden ausländerfeindliche Parolen zu Discomusik gesungen. Seit Monaten geht diese Version in rechtsextremen Kreisen viral.

Archivbild der Gaststätte Pony in Kampen, Sylt Foto: Axel Heimken/dpa

Berlin taz | Das Video einer ausgelassenen Partyhorde sorgt seit Donnerstagsabend für Aufregung auf diversen Social-Media-Kanälen. Es zeigt knapp 20 feiernde Menschen mit Getränken, die zu Discomusik den alten Nazislogan „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ singen. Gefilmt wurde es offenbar als Selfie von einer jungen Frau, die fröhlich in die Kamera singt. Sonnenbrillenträger singen Aperol Spritz schwenkend lauthals mit.

Besonders auffällig ist ein Mann im Hintergrund, der mit lässig über die Schultern gelegtem Pullover den rechten Arm winkend nach oben streckt. Zwei Finger der linken Hand legt er sich zudem an die Oberlippe, eine Geste, die als Symbol für Hitlers Bärtchen gelesen werden kann.

Als eine der ersten hatte die Podcasterin Nora Zabel das Video getwittert. „Eher Anzeigen sind raus“ hatte sie dazu auf X als Replik auf den ausländerfeindlichen Slogan im ursprünglichen Post geschrieben. Zabel ist CDU-Mitglied und hat sich mit dem feministischen Podcast „Womensplaining“ einen Namen gemacht.

Sie sei von einer Freundin auf das Video aufmerksam gemacht worden, die es in einer Fußballbubble gesehen habe, sagte Zabel der taz. Geteilt habe sie es, damit die Menschen in dem Video „sehen, was sie für einen Mist gemacht haben.“ Wo die Menge gesungen hat, wusste sie da auch noch nicht.

Partycrowd vor Sylter Promiclub

Weil ihr Post auf X schnell gelöscht wurde, hatte Zabel das Video erneut gepostet. Auch dieser zweite Post ist mittlerweile gelöscht. Zuvor war es aber von prominenten Accounts wie dem Jan Böhmermanns retweetet worden. Der ZDF-Moderator stellte zudem die Frage: „Wer und wo sind diese Leute?“. So kam schnell heraus, dass die Szene offenbar vor dem Pony Club in Kampen auf Sylt gefilmt wurde. Der bezeichnet sich auf seiner Homepage als „ältester Nachtclubs Deutschlands“, in dem sich „Stammgäste und die neue Generation von heute in perfekter Harmonie“ zum gemeinsamen Feiern treffen würden. An Pfingsten feiert der Club auf der Nordseeinsel regelmäßig mit besonderen Events.

Der Prominenten-Club reagierte umgehend. Auf seinem Instagam-Profil teilte er über Ausschnitten des Videos ein klares Statement, in dem sich die Betreiber „von jeder Art Rassismus und Diskriminierung“ distanzieren. „Bei uns ist jeder Gast unabhängig von der Ethnie herzlich willkommen“, heißt es weiter. Und im „PS“ wird hinzugefügt: „All diejenigen, die sich singend auf dem Video wiedererkennen … Ihr habt Hausverbot bei uns!“

Club-Betreiber erstattet Anzeige

Tim Becker, Mit-Inhaber des Pony Club im Kampen, erklärte der taz am Freitagmorgen, sein Geschäftspartner sei gerade bei der Polizei in Westerland und erstatte Anzeige. Es hätten sich einige Leute beim Club gemeldet, die die Gäste wiedererkannten, die die ausländerfeindlichen Parolen riefen. Sie bekämen im Club Hausverbot, er und sein Geschäftspartner seien in Kontakt mit einem Anwalt, der weitere Schritte prüfe.
 Die Aufnahme stamme von einer Party vom Pfingstwochenende. „Es war richtig viel los, 400 bis 500 Leute. Der Charakter war eher der von einem Festival.“

Öffentlich ist über die Teil­neh­me­r:in­nen der rassistischen Sause bisher wenig bekannt. Gleich zu Beginn des Videos erscheint eine Frau in Großaufnahme, die fröhlich feiernd die Zeilen mitsingt. Sucht man nach dieser Frau im Netz, findet man schnell professionelle Modelfotos. Ein norddeutscher Fotograf hat die Frau in seiner Kartei, auch ein anderer Fotograf wirbt mit ihren Bildern. Die Fotos stammen von 2019 und 2021. Bei Linked-In gibt sie an, an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften studiert zu haben, ihr Linked-In Profil ist mittlerweile gelöscht.

Zwei weitere Gäste stammen nach Recherche der taz mutmaßlich aus München. Im Video stehen sie hinter der Frau. Einer von ihnen trägt ein weißes Hemd, eine schwarze Weste und eine schwarze Sonnenbrille. Die Aufnahmen zeigen, wie er im Chor ebenfalls „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ singt. Er und vor allem der Mann neben ihm sind im Netz wohl keine Unbekannten. Fotos zeigen die beiden auf einem Instagram-Account, dessen Betreiber sich „Fashion / Lifestyle Influencer“ nennt und mehr als 59.000 Follower hat. Am Freitagmorgen wurde der Account auf „Privat“ umgestellt.

Das Video, das in den sozialen Medien die Runde macht, ist selbst von einem anderen X-Account abgefilmt. Er hatte das Video mit dem Kommentar gepostet: „Hier ist kein Ton reingeschnitten, war wirklich so…“ Aktuell ist das Profil abgeschaltet. „Dieser Account existiert nicht“, heißt es bei Aufruf der Seite. Von dem Video kursieren aber weiterhin zahlreiche Kopien.

Am Donnerstagabend teilte auch Anna Leisten, Landesvorsitzende der Jungen Alternative (JA) in Brandenburg, das Video, bezog sich allerdings positiv darauf. „Ich komme im Sommer nach Sylt“, schrieb Leisten und fragte: „Gibt es da schon eine JA?“. Am Ende fügte sie ein Sonnen-Emoji und eine Deutschlandfahne an.

Altgediente Naziparole

Die Parole „Deutschland den Deutschen“ wird mit und ohne die Ergänzung „Ausländer raus“ seit Jahrzehnten von Neonazis verwendet. So wurde sie beispielsweise von dem rechtsextremen Mob 1992 während der mehrtägigen rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen gebrüllt. Ebenso bei einer Hetzjagd auf Inder 2007 in Sachsen oder bei einer rechtsextremen Demonstration in Köthen 2018. Von der NPD wurde er schon in den 1980er auf Wahlplakate gedruckt.

Laut Recherchen der „Welt“ reichen die Ursprünge der Parole „bis ins späte 19. Jahrhundert und sind mit einer offenen Judenfeindlichkeit verbunden.“ Später sei sie auch mehrfach von Adolf Hitler verwendet worden.

Hit in der rechtsextremen Bubble

Die rassistische Feierei haben die Reichen und Schnöden von Sylt keineswegs exklusiv. Schon seit Monaten wird sie auf TikTok und anderen Kanälen verbreitet. Die Melodie stammt von dem Discohit „L'Amour Toujour“ von Gigi D'Agostino aus dem Jahr 2001, der mit leichtem Beat und einfachem Text zum Tanzen animiert. Während es im Original ganz harmlos heißt „Oh, baby, every day and every night / Well, I said everything's gonna be alright / And I'll fly with you“, wird in rechten Kreisen offenbar schon seit Monaten der Nazi-Slogan zum eigentlich textlosen Refrain des Liedes gesungen.

So wurde laut einem Bericht des Bayrischen Rundfunks auf Volksfesten in Landsberg am Lech oder in Weiden in der Oberpfalz die Nazi-Version gespielt. In Greding im Altmühltal sollen laut BR im Januar in einer Disco „AfD-Mitglieder, Landtagsabgeordnete der AfD und Mitglieder der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD“ die rechtsextremen Parolen zu dem Song gesungen haben, den sie sich zuvor vom DJ gewünscht hätten. Zuvor hatte in Greding ein Landesparteitag der AfD stattgefunden.

Laut einem Bericht des Onlinemagazins Katapult-MV war eine Nazi-Version des Discohits bereits im Oktober 2023 bei einem Erntefest im vorpommerschen Bergholz gefilmt worden. Laut Recherchen des NDR von Januar war ein Video dieses Erntefests Ausgangspunkt für die virale Verbreitung auf der Plattform TikTok, die vor allem bei jungen Menschen sehr beliebt ist.

Spätestens seit Donnerstagabend ist bekannt, dass dieser rassistische TikTok-Trend nun auch bei den obersten Schichten des Landes angekommen ist. Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli schrieb in der Nacht auf Freitag auf der Plattform X: „‚Deutschland den Deutschen. Ausländer raus. Ausländer raus.‘ Ort: Sylt. Und sie fühlen sich so sicher.“ Und die Moderatorin Dunja Hayali twitterte: „Mit Hitlerbärtchen und Schampus, aber ohne ‚Ausländer‘. #Sylt. 2024.“

„Nie wieder“

Das Lied von Gigi D’Agostino werde in ganz Europa und der ganzen Welt aufgelegt, sagt Pony-Mitinhaber Tim Becker. „Oft wird es nur kurz angespielt, um die Stimmung anzuheizen. Wir wussten nicht, dass das Lied von Rechten benutzt wird. Auch unsere internationalen DJs haben es nicht gewusst. Wir werden es nie wieder spielen“.

Der Pony-Club hat nach eigenen Angaben erst kurz vor Pfingsten eine neue Kameraüberwachung installiert. Auf den Aufnahmen sei auch die Gruppe zu sehen, deren Video nun für Aufregung sorgt, sagte Becker der taz. „Man sieht, wie die Leute tanzen, teilweise auf den Tischen stehen, wie die Gruppe interagiert und zusammengehört“, so Becker. Die Kamera nehme auch Ton auf. „Die meisten singen im Original. Das kann man ganz klar hören und das hat uns erleichtert.“ Es seien nur die etwa fünf Gäste gewesen, die die ausländerfeindlichen Parolen gesungen hätten. „In der Situation ist es unmöglich für die Türsteher oder Barleute, das rauszuhören“, so Becker. 
„Keiner von uns hat Kontakt zu Rechten. Wir werden zukünftig unsere Gäste dafür sensibilisieren, in solchen Fälle einzuschreiten.“

Ermittlungen wegen Volksverhetzung

Die Diskussion um das Video wird Folgen haben – rechtlich, wie politisch. Das Fachkommissariats für Staatsschutz hat wegen des Videos Ermittlungen wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Kennzeichen aufgenommen. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Zuvor hatte die Polizei bereits auf X reagiert. „Dieses Video ist uns bekannt und wird hinsichtlich strafrechtlich relevanter Inhalte geprüft“, hieß es in einem Post. „Wir bedanken uns für die zahlreichen Hinweise, die wir an die zuständige Stelle weitergeleitet haben.“

Die SPD-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein will das rassistische Gegröle junger Leute vor einem Lokal in Kampen auf Sylt in den Innen- und Rechtsausschuss bringen.

Auch Mitglieder der schleswig-holsteinischen Landesregierung haben sich entsetzt über das Video geäußert. Schleswig-Holsteins Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Das ist kein dummer Jungenstreich, sondern schlimmstes Nazi-Gegröle erwachsener Leute auf offener Bühne. Widerwärtig und ekelhaft. Schämen sollten sie sich! Jetzt müssen strafrechtliche Ermittlungen folgen.“

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte: „Die Bilder dieser Party, auf der ausländerfeindliche Parolen gegrölt wurden, widern mich an“. Die Bilder seien „ein Zeichen von Wohlstandsverwahrlosung“. In Schleswig-Holstein sei kein Platz für Ausländerfeindlichkeit. „Ich freue mich, dass die Bar, in der diese Videos gemacht wurden, die Polizei bei den Ermittlungen unterstützt und den Grölenden Hausverbot erteilen will.“

Anm. der Redaktion: Der Text wurde nach der ersten Veröffentlichung mehrfach ergänzt, u.a. um die Stellungnahmen der Pony-Betreiber und der Polizei.

Mittlerweile wurde bekannt, dass zwei der rassistischen Sän­ge­r:in­nen von ihren Arbeitgebern wegen des Auftritts gekündigt wurde. Der taz-Bericht dazu steht hier.

Anm. der Redaktion: In einer früheren Version hatten wir den Namen des X-Accounts genannt, von dem das ursprüngliche Video abgefilmt wurde. Wir haben den Namen aus rechtlichen Erwägungen gelöscht.

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61 Kommentare

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  • Max Mustermann , Autor*in Moderator*in ,

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das manchmal leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren. 

  • Pfingsten ist das Fest der Sendung des Heiligen Geistes. Krawallphänome gibt´s trotzdem. Gut, dass jemand diese bemerkt hat und erzieherische Maßnahmen einsetzen. Man wünscht sich, dass sie (nachhaltig) wirken .

  • Die ganze Aufregung um diesen Fall beruht doch eher darauf dass es nicht der typische Fascho aus abgehängten Ländern wie Sachsen etc. war der seine Gesinnung über unsoziale Medien raus plärrt, sondern vermeintlich aufgeklärte Westdeutsche der "besseren" Gesellschaft die sich gerne aufgeklärt, geschichtsbewußt und progressiv gibt.

    Gibt halt keinen grundlegenden Unterschied bis auf der Zahl auf dem Konto zwischen West und Ost.

  • Ich fürchte, den Bildern nach zu schließen, dass sie sich alle einen sehr guten Anwalt leisten können, welcher sie für eine großzügige Spende frei kauft, so dass sie nicht vorbestraft sein werden.



    Ich wünsche jedem der beteiligen "Sänger", dass ihr Arbeitgeber sie fristlos kündigt, falls sie überhaupt arbeiten.

  • Was wird groß passieren - jetzt gibt es einen kleinen Skandal, um die Anzeigen kümmern sich die Anwälte und später lacht man darüber. Falls die entlassenen Angestellten wirklich von ihrem Job gelebt haben, tut das natürlich weh, ist aber mittlerweile bestimmt auch eine Eintrittskarte für einen Job auf der rechten Seite. Chapeau!

  • Rassismus war nie weg aus Deutschland. Gehegt und gepflegt wurde er im privaten. Bestimmte Eliten warten eben nur auf den Moment, das es losgehen kann. Mit erstarken der AFD meinen sie, dieser wäre gekommen.

  • Das war nicht nur unterirdisch, sondern auch blöd:



    Interpret: Italienisch



    Titel: Französisch



    Texte: Englisch



    Plattenlabel: Deutsch (ZYX).



    Ich hoffe die Leute werden max. so hart bestraft wie der Neo-Sänger Olif Gifarim.

  • Es wird wohl nicht anders gehen, als hier und da mal den Spieß umzudrehen.. Und dem gemäß hätte ich sogleich einen viel schöneren Slogan:

    -> "die Erde den Menschen..Nazis auf den Mond"

  • Warum in den Videos zu den Berichterstattungen die beteiligten Schwachmaten unkenntlich gemacht werden, erschließt sich mir nicht. Sie selbst verbreiten ihren Mist doch auch ohne Sinn und Verstand.

  • Dann hoffen wir mal, dass es den Beteiligten mindestens so viel "einbringt" wie Höcke, also mehr als 90 Tagessätze.

  • Es ist doch alles normal in Deutschland!



    Militarismus, Rassismus, Antisemitismus von oben bis unten und rechts bis links!



    Ich kann nur kotzen

    • @Kayhan Rıza Arpacioglu:

      Echt jetzt?



      Ich könnte dir, aus dem Stegreif, einen 2-stündigen Vortrag halten, was ich an Deutschland nicht gut oder zu verbessern finde.



      Als alter weißer Mann, sprich Rentner, erlebe ich Menschen, die zurück in die angeblich gute Zeit wollen, weil sie einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen, wie viel offener, anders und freiheitlicher Deutschland geworden ist, leider ohne dabei auch sozialer zu werden.



      Mir fehlten auf den Kundgebungen, gegen die Positionen der A(rmleuchter) für Deutschland, die davon betroffenen. Stattdessen waren dort, in kleinen Vororten, viele weiße alte Menschen mit ihren Kindern und Enkeln.



      Nicht vergessen, selbst wenn 25% AFD, BSW usw. wählen, machen es 75% nicht.



      Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an.

    • @Kayhan Rıza Arpacioglu:

      Dieses Land ist zum schämen

      • @Jungle Warrior:

        Nein, das hat dieses Land, in dem eine Mehrheit für Toleranz und Offenheit steht, nicht verdient.

        Dass sich aber diese rich kids, diese wohlstandsverwahrlosten Menschen so abstoßend zeigen, ist einfach nur zum Fremdschämen.

        Schaut sie an, unsere "Leistungsträger", unsere "gesellschaftliche Elite"... degeneriert und korrumpiert bis ins Mark.

        • @Bussard:

          Menschen wie sie und ich, mit einer weltoffenen Anschauung haben es nicht verdient, dass ihr Land zu so einem Schmutzfleck verkommt. Da gebe ich ihnen recht.

    • @Kayhan Rıza Arpacioglu:

      Dazu gesellt sich nur beste kulturelle Unterhaltung in Form von primitiv dümmlichen Promicamps, Uga Uga Ballermann Stumpfsinn und sonstiger Unkultur, die man der Welt voller Stolz stockbesoffen und vollgekotzt als Deutsche Leitkultur präsentiert.

  • Erstaunlich, dass man in diesem Land gewissen Leuten nur ein oder zwei Bier zu viel einschenken muss und schon wandeln sie sich zum Übelsten, natürlich darf der Nazidreck nie fehlen.

    • @Bambus05:

      Das stimmt so nicht. Die sind so ekelhaft und die paar Bierchen machen den Dreck sichtbar für andere.

    • @Bambus05:

      Geistige Unterforderung würde ich sagen. Der Begriff Wohlstandsverwahrlosung trifft es eigentlich ziemlich gut

  • Kümmert sich in der Empörung auch jemand um den „TikTok Trend“?

    Dass das dort vom Algorithmus gepusht wurde/wird, finde ich viel übler. Damit korrumpiert es viel mehr Leute.

  • Sowas kommt davon, wenn man für alles, was in den letzten Jahren am rechten Rand passiert ist, Verständnis äußert, sowas kommt davon, wenn man Rechtsextremisten und Faschisten "besorgte Bürger" nennt, und sowas kommt davon, wenn man braunes Gedankengut unter Meinungsfreiheit labelt.



    Es wird Zeit, dass die Demokraten endlich die Toleranz gegenüber Intoleranten beenden

    • @Kaboom:

      Danke, auf den Punkt.



      Toleranz gegenüber Intoleranz ist Feigheit (Dummheit).

  • Mich wundert nichts mehr. Die totalverdummung schreitet unaufhaltsam voran.

  • Sehr interessant dass der Betreiber erst nachträglich Stellung bezieht. Weder sein Personal noch seine übrigen 495 Gäste haben an dem Abend selbst irgendetwas mitbekommen und Anlass zum Einschreiten und (ggf. nach Ansprechen und Hinzuziehen des Personals) sofortigen Hausverbot gesehen? Da scheinen doch sehr viel mehr als nur 5 Gäste des Kampener Ponyclubs mit Nazis zu sympathisieren...

  • "Wir wussten nicht, dass das Lied von Rechten benutzt wird. Auch unsere internationalen DJs haben es nicht gewusst. Wir werden es nie wieder spielen“."

    Super... Überlasst ihnen Musik, Fahne und Feiertage. Die besetzen und missbrauchen es? Okay, gehört euch.

  • Da müssen wohl die Punks mal wieder vorbeischauen.

    • @Jim Hawkins:

      Beelzebub gegen Teufel - also ich weiß nicht...



      Aber das Versand, Bildung, Anstand usw. nochmal die Oberhand gewinnen, ist wohl leider Wunschdenken.

      • @Erfahrungssammler:

        Jeder einzelne Punk hat mehr Anstand im kleinen Finger als die Horde Luxusnazis auf Sylt und anderswo zusammen.

    • @Jim Hawkins:

      Sie brachten mich zum Schmunzeln, als ich mir dies vorstellte.

    • @Jim Hawkins:

      Ich fürchte so weit kommen die nicht 🙊



      Die Punks waren in Tinnum - zufällig steht genau da der einzige Aldi auf der ganzen Insel... Das Pony steht an der Whiskymeile in Kampen, dem Strönwai - das ist 10 Kilometer entfernt von Aldi und REWE und woanders gibts kein günstiges Palettenbier auf Sylt... 🤷‍♂️

      • @Farang:

        Da ist was dran.

        Die Hannoveraner Chaostage sind auch eine ganze Weile her.

        Diese Punk-Generation war noch agiler.

    • @Jim Hawkins:

      Ja bitte ;)

  • Wollten die Punks dort nicht mal richtig Party machen?

  • '... wird in rechten Kreisen offenbar schon seit Monaten der Nazi-Slogan zum eigentlich textlosen Refrain des Liedes gesungen.'

    '„Die meisten singen im Original. Das kann man ganz klar hören und das hat uns erleichtert.“ Es seien nur die etwa fünf Gäste gewesen, die die ausländerfeindlichen Parolen gesungen hätten. „In der Situation ist es unmöglich für die Türsteher oder Barleute, das rauszuhören“, so Becker. 
'

    Es ist eigentlich keine besondere Leistung zu erkennen, dass das Gegröhle an textlosen Stellen des Liedes erfolgt. Was genau gegröhlt wird, wäre vielleicht schwierig zu verstehen, wenn es wirklich nur 5 Leute waren und das Personal nicht in der Nähe dieser Faschos war. Kann sein. Muss aber nicht. Normalerweise ist den Betreibern solcher Bumsschuppen egal, was für Pack da kommt, solange der Umsatz stimmt....

  • Nein das ist eben nicht nur ein "Hit in der rechtsextremen Bubble", es wird ja im Artikel selbst aufgezählt das der Song bei ganz normalen Volksfesten etc gespielt wird und dort auch immer wieder Menschen den falschen Refrain gröhlen.



    Ich habe das selbst auch bei einem Karnevalsumzug dieses Jahr erlebt, da wummerte der Song laut von einem Wagen der KLJB (katholische Landjugendbewegung), die Parole wurde zwar nicht gerufen, aber auffällig breites Grinsen war auf dem Wagen als auch im umstehenden Publikum zu sehen...



    Der Song ist in dieser Version längst massentauglich und in der Breite bekannt - auch wenn sich (noch) wenige trauen ihn lauthals öffentlich mitzusingen, aber ich habe noch nie Widerworte von Umstehenden auf den Aufnahmen gesehen - obwohl es ja jedes Mal in der Mitte der Öffentlichkeit stattfand... - Gegenstimmen werden immer erst hinterher im Netz laut wenn mal wieder ein Video davon veröffentlicht wird....



    Das lässt schon ein bisschen auf die Stimmung im Land blicken - "nie wieder" hat nicht den größten Stellenwert in der Breite der Gesellschaft.

    • @Farang:

      Nuja, die Vorfeld-Organisationen der Faschos haben in den letzten Jahren ziemlich gute (aus deren Sicht) Arbeit gemacht bei der Etablierung rechtsextremistischem Gedankengutes in der Gesellschaft. Und da die politische Linke weitestgehend mit sich selbst beschäftigt ist ...

    • @Farang:

      ""nie wieder" hat nicht den größten Stellenwert in der Breite der Gesellschaft."

      Das hatte es noch nie. Auf Sonntagsreden und an Gedenktagen gerne hervorgekramt aber insbesondere was den Judenhass angeht nie wirklich konsequent in Handeln umgesetzt. Wie aktuell wieder allerorten zu sehen und zu hören.

  • 6G
    601161 (Profil gelöscht)

    Es ist zum Verzweifeln, Fast....Dieses gegenseitige Aufputschen führt schon seit Jahren überhaupt nicht zum Eindämmen solcher widerlichen Aktionen. Entweder finden sie immer häufiger statt oder es wird auch sensibler (also öfter) berichtet. Aber was wird eine Stellungnahme von Frau Chebli oder Frau Hayali bewirken? Einen Talkshow-Auftritt?



    Warum ist es den im ranking eines Staates oben angesiedelten -und dafür gewählten- Personen nicht möglich, wirklich nachdenkliche Worte zu finden, hinter denen sich sicher die allermeisten irgendwie finden könnten? Sind dort nur noch Stylisten und Frisöre als Unterstützer angestellt? Wo bleibt der intelektuelle Ansatz? Der (staats-)philosophische? Hier muß Demokratie von OBEN ihrer Verantwortung endlich gerecht werden!!! Ich wiederhole : Befrieden statt Aufrühren!

    • @601161 (Profil gelöscht):

      Von da oben kommt leider nichts, außer das sich die Bürger einsetzen sollen, da die Parteien ja schon richtig gute Arbeit leisten die sie leider nur nicht richtig kommunizieren können.

      Außerhalb der Parteien gibt es ja viele gute Erklärungsmuster warum die Situation derzeit ist wie sie ist und viele davon haben mit Migration nicht das geringste zu tun und klingen plausibel.

      Leider scheinen sie Politiker die was ändern könnten kein Interesse daran zu haben, das jemand ihre großartige Arbeit anders bewertet oder es ist halt angenehmer mit seinen anderen Oberschichtbuddy ein Tee zu trinken. Wer weiß.

    • @601161 (Profil gelöscht):

      Habeck hat das doch gemacht und gepostet. Von Söder, Aiwanger, Merz, Wagenknecht und Kretschmer können Sie so etwas nicht erwarten.

  • Wer bei Partyhits "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" gröhlt, hat in Deutschland nix zu suchen.

    Wetten, zuvor lief eine bedeutende rechtsextreme Band aus den Lautsprechern? Und die Clubbetreiber wollten nix darüber gewusst haben?

    Kommt Leute, jetzt machen wir mal ne Diskussionsrunde und eine klassische Textanalyse, wie wir sie aus den 90er Jahren kennen. Ich nehme auch ein ganz einfachen Kracher: "Auf gute Freunde".

    Und anhand des Textes weiter analysieren, wie die Leute auf Sylt zu abscheulichen Pogromen aufrufen.

    Na, wer macht mit?

  • So widerlich das ist: immerhin wird sofort reagiert und die Leute bekommen Hausverbot.

    Es gibt Gegenden in Deutschland, da gröhlt das ganze Festzelt mit und wer es wagt, das zu kritisieren, bekommt Drohungen aus dem ganzen Ort.

    Looking at you, Saxony.

  • Wer möchte da noch etwas gegen Punks im Sylter Stadtbrunnen sagen?

  • So ist das mit den privaten Partys: alles geht viral. Und manche Gazetten greifen es auf.

  • Die wohlstandsverwahrloste Arschlochgesellschaft mit privilegierten Werber-Gesichtern, adretter Crypto-Bro-Attitude & schmucken Identitärenbraut-Faces feierte Pfingsten auf Sylt.

    Video ist noch online auf anderen Accounts aber durch Anschauen verhilft man bekanntlich nur zur weiterer Reichweite für Nazidreck. Daher kein Link.

    #BRDimJahr2024. #DasInternetVergisstNiemals

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @esgehtauchanders:

      Vormerz. Junge Union in Feierlaune. Für die nächste Etnazifizierungswelle wird die Kategorie „Mitsäufer" eingeführt.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Edelsuff schützt also vor Verdummung nicht.



        Im Ernst:



        Junge Union ist schon länger mal durch solche Verhaltensweisen aufgefallen.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @aujau:

          „Wohlstandsverwahrlosung“



          Das Mitgrölen sogenannter „Partyschlager" ist ja ein Verhalten, das in SH bis in höchste Regierungskrise gern „gepflegt" wird...

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Liggers. Borkum-Lied

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Wenn die regelmäßig irgendwas mitgrölen, haben die entweder einen schlechten Musikgeschmack oder schlechten Alkohol. Oder liegt es am schlechten Bildungssystem?

  • Immer das gleiche:



    Erst mit Nazi-Volk Kohle machen und hinterher natürlich von nichts gewusst haben.

  • Eine eigentlich völlig unwichtige Nachricht, wirklich überraschen tut sie nicht, aus einem Lokal, in das ich nie gehen würde, auf einer Insel die zu besuchen meine Lebenszeit wohl nicht ausreicht (es gibt für mich verlockender Ziele),,,



    Mich freut, die eindeutige Reaktion, - ob jetzt von den Eltern dieser Berufssöhne und -Töchter dem missratenen Nachwuchs das Taschengeld gekürzt wird, ist ungewiss.



    Erfreulich wäre, wenn in Zukunft über die Einführung einer Vermögenssteuer, effektiver Erbschaftssteuer und die Erhöhung des Spitzensteuersatzes aus vielerlei Gründen, nicht nur diesem, dynamisch nachgedacht werden könnte.

    • @Manfred K:

      Ebenfalls nachdenken sollte man über die Entfernung aller Deiche, Buhnen usw. auf Sylt, damit wir einer Zukunft entgegen blicken können, in der dort so etwas nie wieder passieren kann.

  • Statt Jammern über derartige Sch...e



    wäre es schön, wenn ein paar Kreative



    (z.B. an den Reglern) eine bunte Alternative zauberten - am Besten noch vor der Wahl!



    Mein Lieblingslied zum Thema ist ja " Racist Friend" von tocotronic ( gecovert von the Specials).

  • Und ich hatte schon gehofft, Christian "Patrick" Lindner nach Sylt schieben zu können, damit die Bundes-FDP dann wieder funktioniert.

    Jetzt brauchen wir die Bonzenbude vielleicht doch, um sie mit Rechtsrabiaten vollgestopft an Dänemark zu vertickern, gegen Entwicklungshilfe für Bayern & Co. bei Windkraft.

  • Ich kenne DJs, die dieses Lied gespielt und die Gesänge mitbekommen haben, aus ihrem Programm genommen haben. Die DJs auf dieser Sylter Party haben offenbar von allem nichts gewusst...

    • @Tenderloin:

      Deutschnationale Ed(k)elreiche, versoffene Oberklassenazis Grölen "Deutschland den Deutschen"



      zu einem französischen Urlied, neu aufgelegt von einem Italiener um die Jahrtausenwende.....ist das jetzt...dumm, eklig, unwissend, alles? Oberklasse...bäähh

    • @Tenderloin:

      Egal wo l'amour toujour gespielt wird singt irgendwer mehr oder weniger laut die Naziversion, sei es aus Überzeugung oder aus Spaß an der Provokation. Das Lied ist leider verbrannt. Es gibt auch nicht, zumindest mit nicht bekannt, eine Nazi- und eine Nicht-Naziversion, denn das Gepöbel liegt im Teil des Songs ohne Text, steht ja auch im Artikel.

      • @FancyBeard:

        Ich weiß, wo diese Parole platziert wurde. Dieses Problem war allerdings schon im letzten Winter präsent, u.a. in Pahlen. Das wurde auch in den regionalen Medien thematisiert.

    • @Tenderloin:

      Ich kenne diese Parole nicht. Vermutlich hat sie mein Bruder verfasst. Ich habe sie nur transportiert und an der Schule gesungen.



      Das ist doch harmlos weil nicht alle die eine Schultasche tragen Verbrecher sind.

  • "In Greding im Altmühltal sollen laut BR im Januar in einer Disco 'AfD-Mitglieder, Landtagsabgeordnete der AfD und Mitglieder der Jungen Alternative'"

    Die reale AfD in der realen Welt. Ohne Schminke. Dass diese ... Leute in Teilen des Landes (noch) nicht als rechtsextremistische Bestrebung gelten, ist einfach nur lächerlich.