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Reaktion auf das rechte GeheimtreffenMasterplan Antifaschismus

Die Recherchen von „Correctiv“ haben rechtsextreme Pläne für rassistische Massenvertreibungen offengelegt. Ein antifaschistischer Gegenentwurf.

Versammlung gegen die AfD in Leipzig Foto: Jan Woitas/dpa

S eit der Enthüllung dessen, was schon seit Jahren unverhüllt durch Deutschland marschiert, nämlich dass die Rechtsextremen von der AfD das Ziel einer arischen Volksgemeinschaft verfolgen, läuft ein Ideenwettbewerb über den Umgang mit ihnen. Weil Deutschland aus historischen Gründen große Expertise auf diesem Feld besitzt, gibt es bereits unzählige Vorschläge.

Da wirkt es eher langweilig, sich mit Verweis auf das Grundgesetz für das Verbot einer Partei einzusetzen, die dieses Grundgesetz genauso loswerden will wie viele Menschen, die in Deutschland leben. Und weil hierzulande der Ruf nach der Härte des Rechtsstaats nur als Mittel gegen migrantische Freibadschubser zum Einsatz kommt, möchte ich, solange ich kann, im Folgenden einen anderen Vorschlag machen.

Ich denke da an ein Treffen, das nicht geheim in einem Brandenburger Hotel stattfindet, sondern ganz öffentlich auf einem Platz eines migrantischen Großstadtviertels. Dort kommen Menschen aus proletarischen, bürgerlichen, aktivistischen Milieus zusammen, parlamentarische und zivilgesellschaftliche Akteure, auch Unternehmer:innen, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, um unter ethischen, juristischen und logistischen Gesichtspunkten einen Masterplan Antifaschismus auszuarbeiten.

Am besten finden viele solcher Treffen in verschiedenen Städten parallel statt. Sie werden live übertragen, damit sich auch Menschen beteiligen können, die nicht anwesend sind und es keiner investigativen Recherchen bedarf, damit sich die Ideen möglichst weit verbreiten.

Outen, ächten und ausgrenzen

Dabei soll es um zwei Zielgruppen gehen: Einerseits um Menschen, die als Politiker:innen, Unternehmer:innen, Pseudointellektuelle, Hipster- und Straßennazis versuchen, die Geschichte zu wiederholen. Andererseits um deutsche Staats­bür­ge­r:in­nen, die diese faschistischen Akteure unterstützen und beabsichtigen, aus welchen Motiven auch immer, ihnen ihre Stimme bei Wahlen zu geben, also die sogenannte faschistische Wahl zu tätigen.

Auf diese Menschen muss ab sofort und im Sinne der unantastbaren Würde aller Menschen ein hoher Anpassungsdruck ausgeübt werden. Maßgeschneiderte Gesetze gegen Nazis wären eine Möglichkeit dafür.

Viel effektiver erscheint es jedoch, diese Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen unter Druck zu setzen, sie im Alltag in der Schule, im Verein, am Arbeitsplatz, auf der Straße und in der Kneipe als Nazis oder Na­zi­un­ter­stüt­ze­r:innen zu outen und auszugrenzen. Damit es möglichst unattraktiv für diese Klientel ist, in Deutschland zu leben. Wer faschistische Ideen unterstützt, soll geächtet werden und sich dafür schämen müssen. Denn niemand wird als Nazi geboren. Und es gibt kein Recht auf Nazipropaganda.

Der Masterplan Antifaschismus braucht neben der gesellschaftlichen aber auch politische Schlagkraft. Dafür muss die metapolitische, vorpolitische Macht weiter aufgebaut werden, um das Meinungsklima zu ändern. Es muss also mehr privates und öffentliches Geld als bisher in Demokratieprojekte fließen, für Aufklärung in Schulen und Universitäten oder für Influencer-Projekte. Dabei sollen nur Projekte gefördert werden, die sich klar antifaschistisch positionieren.

Wichtig zu bedenken ist schließlich, dass sich die Ergebnisse möglicherweise nicht sofort zeigen, dass es auch Widerstände geben wird, nicht nur von Nazis. Aber das ist kein Problem. Denn es handelt sich beim Masterplan Antifaschismus um ein Jahrzehnteprojekt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

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Volkan Agar
Redakteur taz2
Kolumnist (Postprolet) und Redakteur im Ressort taz2: Gesellschaft & Medien. Bei der taz seit 2016. Schreibt über Soziales, Randständiges und Abgründiges.
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39 Kommentare

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  • Klarer habe ich Anliegen und Methoden des Totalitarismus selten auf den Punkt gebracht gesehen. Danke dafür.

  • taz: "Die Recherchen von „Correctiv“ haben rechtsextreme Pläne für rassistische Massenvertreibungen offengelegt."

    Die AfD bekommt bei solchen faschistischen Wunschphantasien ('Massenvertreibungen') seit einiger Zeit ja auch noch Unterstützung von einem 'Friedrich Merz', der in der "christlichen" Union irgendein Amt inne haben soll (siehe *Die Anstalt*). Da muss man sich also nicht wundern, dass die AfD da frohlockt und sich schon einmal vorstellt, wie es wohl sei, wenn die CDU sich ihnen irgendwann als Steigbügelhalter anbietet, damit ein gewisser 'Höcke' aufs Kanzlerpferd steigen kann.







    CDU-Chef Merz und seine CDU-Kumpane möchten aber wohl lieber weiterhin die Grünen - anstatt die wirkliche Gefahr für Deutschland - bekämpfen. Aber von diesem ehemaligen BlackRock-Lobbyisten kann man wohl nichts anderes erwarten, und schon gar nicht, dass er mal über seinen kapitalistischen Schatten springt und sich der AfD in den Weg stellt.

    ***Friedrich Merz will Einreise nach Deutschland verhindern | Die Anstalt*** www.youtube.com/watch?v=RrKAohpEoRQ

  • Nochmal Dank an die Journalisten, die das aufgedeckt haben.



    Wir wollen in diesem Land keine Nazis und auch keine neu aufgestellten Monarchen. Vielleicht sollte man die ja deportieren, aber das wären dann ja die gleichen Mittel, die diese Irren einsetzen. Die Aberkennung der Rechte ist erstmal eleganter. Ob es was hilft, ist fraglich. .

  • Das Ertarken von Neo-Nazis in der Mitte der Gesellschaft ist in der Tat beängstigend. Nur sind es die vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen ebenso. Sollen wir jetzt ernsthaft mit Denunziationen politischer Gegner anfangen? Na Glückwunsch, da sind ja "geheime Namenslisten" auch nicht mehr weit weg.

  • GENERALSTREIK in Deutschland: alle Menschen mit ausländischem Pass und mit Migrationshintergrund, und zwar vor der 1. Landtagswahl!

    • @Lotteliel:

      Das wärs doch mal.



      Dann wird der Unsinn der Vertreibungsphantasien mal so richtig offenbar.

  • Die derzeitigen Demos gegen die AfD machen Hoffnung.



    Das ist der demokratische Weg.



    Hier zeigen Bürgerinnen und Bürger, warum sie die AfD nicht wollen.



    Ihre MitbürgerInnen wurden so nochmal darauf hingewiesen, dass wer AfD wählt, Nazis wählt. Da kann später KeinEr mehr sagen " davon habe ich Nichts gewusst".



    Die oben erwähnte Taktik, Nazis und die, die man/frau dafür hält zu outen, halte ich für sehr problematisch.



    Das passiert ja bereits, ob berechtigt oder nicht.



    Das Extrembeispiel ist der Ukrainekrieg: Putin will offiziell die Faschisten in Kiew stürzen, während Selensky in Putin den Faschisten sieht .



    Es ist an der Zeit, Freund und Feind zu unterscheiden:



    Der letzte Innenminister der CSU sah in der Zuwanderung " die Mutter aller Probleme", die jetzige Innenministerin sieht die größte Gefahr von Rechts.



    Das sollte Denen, die Frau Faeser gerne als rechts darstellen wollen, zu Denken geben .



    Eins sollte ebenfalls klar sein: wer permanent die Regierung kritisiert, sorgt nicht für eine Verbesserung der Situation, sondern stärkt die AfD, die " das ja schon immer gesagt hat".

  • Hans im Glück



    Backwerk



    Pottsalat



    u.v.a.m.



    .....

    "Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral!"

    Hätte ich das mal gewusst.



    Aber nun weis ich es, und nun spende ich mein bislang in diese und andere, von Faschisten getragenen Unternehmen, gegebenes Geld dem freien unabhängigen Journalismus und wähle überlegt (soweit dies nach den vorliegenden Recherchen möglich ist) wo ich mein Geld zurücklasse.



    Die Politik aller Farben vermag aktuell nicht das Wiederaufleben der menschenverachtenden Nazis zu stoppen.

    Seit kreativ und laut - es geht um unsere demokratische Zukunft.

  • Die Pläne der AfD und der anderen Neonazis sind gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Unsinn. Sie werden nicht funktionieren, nicht für BRD noch für den Rest Europas. Die etwas intelligenteren Rechten sollten das wissen können.



    Trotzdem muss ein öffentlicher Gegenwind her. Dank an die Teilnehmenden der Demonstrationen gegen nationalistische und rassistische Verdummung.

    • @aujau:

      Macht es Rechtssein nicht aus, gesellschaftspolitischen Unsinn zu betreiben?

      • @Paul Anther:

        Das ist wohl wahr, aber ich saß wohl der Illusion auf, dass rechte Intellektuelle wirtschaftspolitische Realitäten erfassen können.



        Aber das ist ja auch in Teilen was Anderes als Gesellschaftspoliti.

        • @aujau:

          Gesellschaftspolitik mit k am Ende.

  • Irgendwie erinnern mich die vorgeschlagenen Methoden an die DDR. Was kümmern mich Gesetze, wenn es gegen Nazis geht.

    • @Hans Hermann Kindervater:

      Wo genau sind die Vorschläge gesetzeswidrig?

    • @Hans Hermann Kindervater:

      Wenn ich die Wahl zwischen DDR und 4. Reich habe würde ich wohl die DDR nehmen.

      Nicht, dass diese Ideen irgendwas mit "DDR" zu tun haben.

    • @Hans Hermann Kindervater:

      Mich erinnern die eher an eine Gruppenarbeit aus der elften Klasse. Klingt lustig, leider hat die AfD danach weitere plus 5 % Wählerzustimmung.

  • "Wer faschistische Ideen unterstützt, soll geächtet werden und sich dafür schämen müssen."

    Ich finde das gut, möchte die Anregung und Aufforderung jedoch um rassistische, sexistische und islamistische Ideen erweitert sehen. Es gibt zu viele Problemfelder, die behoben werden müssen ujnd Ideen, gegen die wir uns wehren müssen.

    "Und weil hierzulande der Ruf nach der Härte des Rechtsstaats nur als Mittel gegen migrantische Freibadschubser zum Einsatz kommt, ..."

    Hier halte ich dem Author mal ganz altmodisch und sexistisch zu Gute, dass er ein Mann ist. Üblicherweise geht es nicht darum, dass sich Jugendliche gegenseitig ins Wasser schubsen, sondern um sexuelle Übergriffe, manchmal in Gruppen begangen. Wie entsetzlich und widerlich das für kleine/junge Mädchen ist, beschreibe ich hier nicht.

    • @*Sabine*:

      Sehr guter Kommentar. Ist dem Autot bewusst, dass ca. 37 Prozent in Sachsen und selbst in dem "Grünen" Baden-Württemberg 22 Prozent für die AFD stimmen? Was machen wir denn jetzt mit ca. 20 Millionen Bürgern? Finde ich alles sehr schwierig. Vor 20 Jahren hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass eine AFD in der Zukunft überhaupt Eine Rolle spielen dürfte, allerdings habe ich es damals auch nicht für möglich gehalten, dass ein antisemitischer Mob seine Hass-Parolen auf Deutschlands Strassen kränkelt. Es sollte eben nicht nur gegen die Rechtsextremisten hier, sondern gegen Rechtsextremisten jeder Couleur einen "Masterplan" geben.

  • Integration

    Seit Jahren wird das Thema Immigration/Integration nicht angegangen. In Deutschland will man Menschen, ob nun Geflüchtete oder einfache Einwanderer, die bei uns ihr Glück suchen, nicht angegangen. Obwohl es fundamental wichtig ist und fatal für unser Land es als Nebenthema abzutun. Die Ukrainer*innen müssen erstmal vom kyrillischen Schriftzeichen, auf unsere lateinischen umschwenken, bevor sie überhaupt in der Lage sind, die komplexe deutsche Sprache, auch nur ansatzweise in der Theorie auswendig zu lernen, die ja auch aus dem lateinischen kommt. Afrikanische Einwanderer, haben es durch die Kolonialzeit, da meisst schon etwas einfacher. Aber auch Einwanderer aus arabischen Ländern müssen radikal und heftigst lernen, nicht nur die lateinischen Schriftzeichen, die schreiben sogar von rechts nach links, das nur als Beispiel. Selbst ich als Eingeborener kriege Anfälle, wenn ich mich in der Theorie, mit meiner Muttersprache ausseinandersetze teilsweise, aber meist finde ich die Lösung, dann natürlich ohne die blanke Theorie, was ein Ausländer einfach nicht kann. Wir sind alle Kosmopoliten/Weltbürger, das bedeutet das ein chinesisches Baby, obwohl die von oben nach unten schreiben meine ich, die Sprache Deutsch genau so schnell lernt, wie ein deutsches Baby.

    Die Wirtschaft such händeringend nach Arbeitskräften und es gibt keine alternative zur Integration. Da es auch illegal ist ärmeren Ländern ihre Fachkräfte zu ,,klauen".

    Deswegen muss es zur Chefsache werden einen Minister für Integration zu schaffen. Da wir Arbeitskräfte dringend benötigen, die in unsere Sozialsysteme, Rente und Krankenkassen einzahlen. Ausländern ein Arbeitsverbot zu erteilen und dann sie noch als faul zu stigmatisieren, ist einem Einwanderungsland mit Menschenrechten unwürdig. Wir benötigen ganz dringend Integrationslehrer und Lehrerinnen, die sowohl zwischen den Sprachen, als auch den Kulturen vermitteln können. Es fängt bei unserem veralteten Bildungssystem an und den Kindern.

    • @To be us:

      Wir müssen anfagen Integration wirklich zu WOLLEN!

      Was eine sofortige Arbeits/Bildungserlaubnis + Sprachkurse bei den Ukrainerinnen schon bewirkt haben.

      Das wünscht man sich bei Syrerinnen oder Afghaninnen.

      Klar ist es hier auch schwieriger Lehrpersonal zu finden, aber dazu können ja die geflüchteten herangezogen werden zum Teil.

      Das sind nicht selten gebildete also auch engl. Sprechende.

      Da ließe sich ein Crashkurs organisieren um ersten Unterricht ohne lange Wartezeit zu ermöglichen, bzw im Optimalfall gleich das Lehrpersonal der Zukunft auszubilden.

      Aber wir sind ja der Meinung Arbeitsverbot und Behördenauflagen sind das beste für die Integration.

      Aber wir wollen eben einen Teil integrieren und einen Teil nicht.

      Das Problem ist also ein alt bekanntes ... fängt mit R an und hört mit issmus auf.

    • @To be us:

      Vor allem müssen wir die gesellschaftliche Akzeptanz hier voranbringen, denn wenn ich schon die Anwendung und den Begriff Migrationshintergrund höre könnte ich dir Krise bekommen. Wie weit zurück wendet man das an, 1 bis 5 Generationen, rückwirkend, bis zur Völkerwanderung oder bis zur Entwicklung der Amphibien? Was ist der persönliche und gesellschaftliche Nutzen dieser Differenzierung und oft auch Ausgrenzung?

      • @Axel Schäfer:

        Ein Nutzen ist das Erkennen von struktureller Diskriminierung.

        Es wäre schön wenn wir in der Welt von ebony and ivory leben würden, in kompletter Harmonie, ohne Altagsrassismus.

        Solange dies nicht der Fall ist müssen wir zumindest erkennen können, wenn es strukturelle Probleme gibt, auch wenn dies nicht im Einzelfall erkannt werden kann.

        Ein Beispiel ist die Wohnungssuche oder Bewerbungen. Durch Studien wissen wir, dass es hier strukturelle Benachteiligung von Menschen mit ausländischem Namen u/o Aussehen gibt.

        Hier ein konkretes Beispiel:

        Im Einzelfall kann nicht bewiesen werden, dass ein Besichtigungstermin nicht vergeben wurde aus rassistischen Gründen.

        Wenn aber ein Abdul Kharim insg. weniger Termine als ein Maximilian Müller erhält, bei gleichem Gehalt und sonst. Parametern, dann wird eine strukturelle Benachteiligung sichtbar.

        Anderes Beispiel ist das racial Profiling. Wenn nurnoch nach der Staatsbürgerschaft geschaut wird, in der Statistik, dann fällt ev. unter den Tisch, dass die Polizei vor allem *ausländisch aussehende" kontrollierte.

        Der gesellschaftliche Nutzen ist ausschließlich dieser, ein Werkzeug um Rassismus zu erkennen.

        Nicht geeignet ist es als Basis zur Bestimmung wer welche Rechte hat und wem welcher Umgang gebührt.

        Wer das glaubt sollte die eigenen Werte hinterfragen denn er/sie ist Teil des Problems.

        Jede*r hat das Recht auf gleiche Behandlung.

        Dazu gehört auch das Recht Ungleichbehandlung zu bekämpfen.

        Dafür muss diese aber erst erkannt werden.

        Und daher brauchen wir diese Differenzierung... leider.

    • @To be us:

      viele Probleme in unserer Gesellschaft sind vor allem Kommunikationsprobleme.

    • @To be us:

      Wer kyrillische Schriftzeichen kann, kriegt lateinische gar nicht auf die Reihe, ich lach mich schlapp. Und von Franzosen kolonialisiert worden zu sein, ist hingegen so eine Hilfe. Blau und Bleu sind schließlich fast das gleiche

      • @Paul Anther:

        naja frankophone Flüchtlinge bevorzugen meist Frankreich, anglophone England.

        Das Sprachkenntnisse eine erhebliche Rolle bei der Wahl des Lebensortes (nicht nur bei Flucht) eine erhebliche Rolle spielen ist nunmal eine Tatache.

        Ein komplettes neues Alphabet und damit Schriftzeichen zu lernen ist auch ein zusätzliches Hindernis.

        Das größte Problem ist natürlich in Deutschland nicht die "Lernschwierigkeiten" und das es an ehemaligen deutschsprachigen Kolonien mangelt, aus denen Menschen fliehen, sondern der fehlende Wille es besser zu machen.

  • "Es muss also mehr privates und öffentliches Geld als bisher in Demokratieprojekte fließen"

    Da sehe ich keine reale Chance. Nachdem bei uns erstmal an der Schuldenbremse vorbei 100 Milliarden für die Rüstungsindustrie rausgeworfen werden. Und nachdem kein Geld mehr da ist, mit Hinweis auf die Schuldenbremse gerade die Unterstützung für politische Bildung gekürzt wurde. Die Richtung ist also eher anders.

    • @Jalella:

      Rüstung bringt eben dem Imperialisten mehr als was anderes. Nicht vergessen, wir leben im Kapitalismus.

  • Das Wort "Antifaschismus",



    assoziiere ich mit "links bis Ultralinks". Das mag falsch sein, aber so ist es und so denken viele die ich nach der Einordnung des Begriffs gefragt habe.



    Wenn nun eine bedeutende Menge Menschen endlich gegen die AfDummheit auf die Straße geht, dann sollte man keine Begriffe verwenden, die eher nur im linken Milieu verwendet wurden.



    Im Gegenteil: Man sollte sich darüber freuen, wenn auch immer mehr Menschen der bürgerlichen und sogar des gemäßigten, konservativen Lagers gegen die AfDummheit auf die Straße gehen. Erst wenn auch die Mitte aufwacht kann es besser werden.



    Ich finde diese Proteste gegen die AfDummheit klasse, macht bitte keine Wahlkampfveranstaltung "links" daraus, das vergrault sonst viele.

    • @Rudi Hamm:

      Das Wort "Antifaschismus",

      assoziiere ich mit "links bis Ultralinks"

      ____________________

      Ging mir genauso im ersten Moment.

      Die Frage ist also warum wird "Antifaschismus" als etwas "linkes" wahrgenommen?

      Weil es ein linkes Thema ist. Bei allen anderen politischen Strömungen ist es nur ein Feigenblatt. "Nein wir sind nicht rechts, wir machen nur rechte Politik und reden wie Rechte"

      Aber das ist nur meine persönliche Meinung, ich kann verstehen, wenn Sie das anders sehen.

      Es gibt einen nüchtern betrachteten Grund warum der Faschismus nur von der linken Seite aktiv bekämpft wird.

      Deutschland wurde nie "entnazifiziert", ehem. Nazis saßen weiter in Politik, Gerichten in der Polizei und insb. bei den Geheimdiensten.

      Im Kampf gegen den neuen Feind im Osten wurde ein funktionierendes Systhem über eine konsequente Verfolung aller Täter:innen und Mitläufer:innen gestellt.

      Verfolgt und bekämpft wurden vor allem linke Strukturen und Studentenbewegungen.

      Polizei, Politik und Justiz vornehmlich in "konservativer" und "bürgerlicher" Hand waren und sind stets darum bemüht den Feind auf der linken Seite zu finden.

      Der NSU Skandal und der NS2.o Skandal zeigen deutlich welche Blüten das trägt.

      Und darum war und ist Antifaschismus eine hauptächlich linke Bis Ultralinke Sache, es wäre schön wenn es anders wäre.

      Aber schön das Sie langsam "aufwachen", vll. ändert sich da ja was.

      Am besten wäre die Politik würde sich ändern.

      Ich bin gerne bereit einzusehen, dass die meisten Menschen vor offeneren Grenzen Angst haben.

      Aber wir müssen doch langsam erkennen, dass wir nicht verhindern können, das Menschen nach Deutschland kommen wollen und werden. Wir sollten das Beste daraus machen, das was wir die letzen Jahrzente praktiziert haben funktioniert offensichtlich nicht!

      Meloni und co zeigen doch das auch Neofaschisten nicht zaubern können an der Grenze und bei den Geburten.

    • @Rudi Hamm:

      "Erst wenn auch die Mitte aufwacht kann es besser werden."

      -------------

      Sie wacht auf, allerdings mit nicht gewünschten Tendenzen. Das sehe ich u.a. auch in meinem Arbeitsumfeld, einem internatinal agierenden Konzern. Egal ob bei der festen Belegschaft oder Freelancern, es herrscht eine große Unzufriedenheit. Mit der Ampel. Manche resignieren und stellen ihre politische Aktivität insofern ein, das sie nicht mal mehr wählen gehen ("Dank den Grokos kommt eh immer das Gegenteil von dem heraus, was ich wähle") oder man sieht die AfD als geringeres Übel an, welches die alten Volksparteien dazu motivieren soll, endlich mal wieder ihre Arbeit zu machen. Auf irgendwelchen antifaschistischen Kram, der über Auszubildenden-Vertretungen, Betriebsräte oder Gewerkschaftler eingestreut wird (offiziell macht man das nicht mehr, das hat in der Vergangenheit viel zu viele zahlende Gewerkschaftsmitglieder vergrault), hat keiner Lust.

      Das ist die Realität. Und ich glaube, dass das im Gegensatz zu dem, was so bei den Bauern, im Handwerk und bei den Speditionen los ist, noch als harmlos bezeichnet werden kann.

    • @Rudi Hamm:

      Angst vor Antifaschismus? Interessant, wie wollen Sie denn sonst die Entgegenstellung gegen rechts benennen, damit es nicht "zu links" klingt. Ich dachte Antifaschismus wäre aufgrund der deutschen Geschichte usus. Fast niemand den ich kenne, ob "links" oder "Mitte" hat Angst vor dem Begriff "Antifaschismus". Eventuell sind Sie dann eine ganz besondere Art. Ich bin gespannt wie Sie dann ihre "vielleicht-Teilnahme" gegen rechts bezeichnen wollen.

    • @Rudi Hamm:

      Wäre Entnazifizierung für sie ein brauchbarer Begriff.



      Wenn man mit der Gegnerschaft zum Faschismus, also dem Antifaschismus schon Probleme hat, dann mache ich mir wirklich Sorgen, denn Faschismus ist noch nicht mal in winzigen Dosen mit der Demokratie vereinbar.

    • @Rudi Hamm:

      Stimmt neben Faschisten und Antifaschisten gibt es immernoch die Mitläufer. Die laufen mit bei den Demonstrationen oder Aufmärschen derer, die gerade an der Macht sind

    • @Rudi Hamm:

      ..."Erst wenn auch die Mitte aufwacht kann es besser werden"...da liegt noch ein langer, womöglich zu langer Weg vor uns, eine wohlstandsverwöhnte...sorry bald hätte ich wohlstandsversaute Mitte gesagt...aufzuwecken. "Erst kommt das Fressen, dann die Moral". ( B. Brecht)

      • @Struppo:

        Pauschalisieren sie bitte nicht, gerade zu so einem wichtigen Thema. Ich fühle mich selbst als "Mitte". Gehe ziemlich "mittiger" Arbeit in einem Industrieunternehmen nach. Alles bunt gemischt, wie wohl in den meisten "Mitte-Unternehmen". Niemand hat hier bock auf Faschisten. Diese "Mitte"war zwar eime Weile ruhig, aber der Wind dreht sich gerade hoffentlich. "Wir" haben die Schnauze voll. Wenn die etablierten Parteien und Medien es seit 10 Jahren nicht himbekommen, diese Nazis so zu behandeln, wie es ihnen gebührt, dann war das jetzt hoffentlich der letzte Tropfen darauf. Die "Mitte" muss arbeiten, sich um Familie, Rechnungen und sonstigem "Mittemüll" kümmern, aber sie sieht alles, jahrelang, zähneknirschend. Soviel dazu. Mit antifaschistischen Grüßen aus der Mitte.

        • @Jungle Warrior:

          Sie regen sich auf, und schreiben dann genau in dem Kontext was Struppo sagt? Ist es als kein "pauschalisieren", rechts und links als indirekt Arbeitslose zu bezeichnen, die keine Familien haben, oder sogar Rechnungen zu zahlen haben? Es ist immer wieder interessant wie schnell sich manche doch ertappt fühlen, jedoch genauso schnell auch selbst wieder offenbaren.

          Ich würde gar schon in Abrede stellen das eure Mitte (Rudi Hamm und ihrerseits) die schon vor der Begrifflichkeit "Antifaschismus" große Augen und Angst bekommt, wirklich diese ominöse Mitte stellt.

          Aber zu Gute halten darf man jedoch, dass dieser Rechtsextremismus von AfD und Co. selbst euch dann doch zu heiß wird. Angst davor doch betroffen sein zu können in Zukunft?

          • @Chris Ehl:

            Ich muss dann doch mal etwas klarstellen: Ich meinte mit meiner Kritik an der „Mitte“ , die große apolitische Masse, die ich eher als eine satte Konsumgesellschaft definiere. Auch wenn jetzt Zehntausende auf die Strasse gehen, ist das immer noch ein viel zu kleiner Prozentsatz im Vergleich zur Masse-Mitte. Mitte sehe ich politisch. Die Mitte wählt und wählte immer konservativ, sprich CDSU, jetzt verstärkt AfD, auch FDP, Grünenwähler ebenso. Ich bin ein älteres Semester, habe immer LINKS gewählt, werde weiter LINKS wählen und Antifaschist. Und mir wird schlecht beim Weideln, Södern, Merzen, Aiwangern...

            • @Struppo:

              Mein Beitrag ging an Jungle Warrior. Ich bin ganz bei Ihnen.



              Wobei ich die Mitte ohne CSU und AfD sehe. Selbst viele CDU-Kader speziell aus meiner Heimatregion Sachsen, fallen bei mir aus dem Spektrum der "Mitte" politisch gesehen raus. Die "Mitte" ist für mich da, wo die Grenze zu Rassismus, Diskriminierung, Ausbeutung etc. gewahrt bleibt. Die gibt es mit vielen Teilen der CDU, auch Teilen der FDP nicht mehr.

        • @Jungle Warrior:

          Ihr Wort in Gottes Ohr......