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Deutscher AtomausstiegEin Etappensieg

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Die deutschen AKWs sind bald Geschichte. Jetzt muss die Regierung den Atomausstieg in Europa forcieren. Ein Instrument dafür hätte sie.

Hier dampft bald nichts mehr: Kühlturm des AKWs Emsland in Lingen Foto: Sina Schuldt/dpa

D en Geg­ne­r:in­nen des Atomausstiegs ist auch nichts zu billig. Der CDU-Wirtschaftsrat beschwört eine „große Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ herauf, FDP-Frontmann Wolfgang Kubicki spricht von einem „dramatischen Irrtum“, der „schmerzhafte Konsequenzen“ haben werde. Das ist das letzte Aufbäumen notorischer Atomkraft-Fans. Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima ignorierend, schüren sie bewusst diffuse Ängste. Dabei ist der deutsche Atomausstieg gut vorbereitet und wird nicht zu Stromausfällen oder Nachteilen für den Wirtschaftsstandort führen.

Gerade der Regierungspartei FDP fällt es schwer, das AKW-Aus zu akzeptieren. Mit immer bizarreren Vorschlägen – wie zuletzt der Idee, die Meiler noch ein Jahr in Bereitschaft stehen zu lassen – klammern sich ihre Leute an eine Hochrisikotechnologie, deren strahlende Hinterlassenschaften unzählige künftige Generationen belasten wird. Zum Glück wird das nichts mehr ändern: Am kommenden Wochenende werden die letzten drei deutschen AKWs abgeschaltet. Der deutsche Ausstieg ist ein großartiger Etappensieg – nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Wort gehalten und am verschobenen Abschaltdatum festgehalten. Aber das sollte nicht den Blick darauf verstellen, dass Scholz andernorts wenig Ehrgeiz zeigt, um den Abschied von der Atomkraft zu forcieren. In Europa gibt es noch immer viel zu viele Meiler, Frankreich und andere Staaten wollen künftig viel Geld in die viel zu gefährliche und auch viel zu teure Atomenergie stecken.

Die deutsche Politik ist daran nicht unbeteiligt. Deutschland hat mitzuverantworten, dass im Zuge der sogenannten Taxonomie Atomkraft bei privaten Finanzinvestitionen als nachhaltig eingestuft wird. Die EU will allen Ernstes bei staatlichen Förderungen Atomkraft den erneuerbaren Energien gleichstellen – das muss die deutsche Regierung verhindern. Und nicht nur das: Sie hat jetzt über dem verstaatlichten Energiekonzern und AKW-Betreiber Uniper ein Instrument, um auch in anderen Ländern den Ausstieg voranzutreiben. Sie muss es nur nutzen wollen.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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62 Kommentare

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  • Am deutschen Wesen soll die EU genesen?



    "Jetzt muss die Regierung den Atomausstieg in Europa forcieren."



    Ich bin gegen Atomkraft, aber ich schreibe anderen Ländern nicht vor, was sie zu tun haben. Warum wollen sie, dass man anderen Ländern Vorschriften macht?

  • Schade, dass es nicht möglich ist, zum aktuellen Spiegel-Leitartikel "Noch ganz sauber?" zu verlinken, in dem in naßforschen Ton das Abschalten der Atomkraftwerke als riskanter Sonderweg von Deutschland beschrieben wird.

    Das Problem mit Atommüll und die sonstigen Gefahren und Probleme der Atomkraft werden nicht erwähnt. Zum Beispiel die Kühlung der Atomkraftwerke bei Austrockung der Flüsse, Abhängigkeit von Uran aus Russland.



    Nicht einmal wird in dem Artikel für das Energiesparen in Deutschland geworben. Deutschland müsse sich in Zukunft bei der Energiegewinnung die Hände schmutzig machen. Stichwort, US-Fracking-Gas, CO2-Einlagerung.



    .



    Das zeigt: Atom- und Frackingaslobby haben Auftrieb. Mit dem Ende der Atomkraft ist der Spiegel als politisches Leitmedium ausgefallen.

  • Meine Stadt ist klein, ziemlich ausgestorben und bei Nacht menschenleer. Dennoch ist sie hell beleuchtet wie eine Raffinerie. Das Licht, das aus Versicherungsgründen gebraucht wird und das, was die Stadt als schön empfindet, übereinandergestapelt. Das alte Rathaus wird beleuchtet, so sieht man die heruntergefallenen Putzbrocken besser. Die Kirche wird beleuchtet. Alles ist beleuchtet, man kann von Lichtverschmutzung getrost reden. Aber alle maulen wegen der Atomkraftwerke....

  • Unsere Regierung muss den Atomausstieg in der EU forcieren? Schaut einmal auf der Karte, wie viele AKWs in den Ländern um uns herum existieren und wie viele neu gebaut werden (z.B. in Polen, um von der Kohle wegzukommen).

    • @resto:

      Polen baut (noch) keine AKWs, Polen plant AKWs und das übrigens seit bald 30 Jahre immer wieder.

  • Der CDU-Wirtschaftsrat beschwört eine „große Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ !!!!!



    Gab es da nicht bis vor Kurzem noch eine Union-geführte Regierung, die selbst den A-Ausstieg beschlossen hat und trotzdem vehement den Ausbau der alternativen Energien behindert hat (besonders auch die CSU) ?



    Also: Wer ist denn dann wirklich für die von der CDU befürchtete "Energiekrise" verantwortlich ??



    CDU/CSU: Eigene Verantwortung leugnen und kräftig auf die Unschuldigen schimpfen.

  • Jetzt haben wir den Atomausstieg, gut, ist halt so. Dann aber bitte konsequent und KEIN ZUKAUF von Atomstrom aus dem Ausland. Alles andere ist nur heuchlerisch.

    • @Günter Witte:

      Wenn im Sommer die französischen AKWs mangels Kühlung wieder ausfallen, kommt es eher wieder umgekehrt.

      • @Joba:

        Und was tun wir wenn mal wieder ein richtig kalter Winter kommt ?? Decken verteilen und Durchhalteparolen das es bald wieder wärmer wird ...

        • @Günter Witte:

          Atomkraft wurde und wird ja hauptsächlich zum Heizen genutzt.



          Ironie aus.



          Um den Strom für zukünftige Wärmepumpen aus Atomkraft zu liefern wäre kein Weiterbetreiben bestehender AKWs, sondern ein massiver Neubau, den bislang niemand außer der AfD (und die ist gegen Wärmepumpen) fordert, nötig. Ob das wirklich billiger als der Ausbau der Erneuerbaren ist, wird zeigen, wie viele von den großspurig in anderen Ländern angekündigten AKWs tatsächlich gebaut werden, möglichst ohne massive EU-Subventionen (Polen), die dann gebunden wären und nicht mehr für Anderes zur Verfügung stünden.



          Für eine globale Lösung der Energiefrage (es heißt ja oft, Deutschland sei zu klein, um in Klimafragen etwas zu bewirken), reichen die Uranvorkommen der Erde (zu einem Gutteil in Russland) nicht aus, wie beispielsweise Ulrike Herrmann sehr schön dargelegt hat.

          • @Joba:

            Aber eben, gerade das ist der springende Punkt. Warum verzichtet man auf bestehende Energiequellen, um aber gleichzeitig den Bedarf an Strom ( E-Autos, Wärmepumpen ) gravierend zu erhöhen. Wenn man jetzt Atomstrom aus dem Ausland kauft ist es mehr als Doppelmoralisch.



            Momentan hat die Ideologie über das technisch machbare gesiegt.

  • energie gehört zur daseinsvorsorge - also gehört sie nicht in private, sondern in öffentliche hände.



    am besten in genossenschaftliche.

    "Wir wollen selbst bestimmen, wo Strom herkommt und wie er verteilt wird. Die Produktion muss sozial, ökologisch und demokratisch organisiert sein. Das bedeutet konkret, fossile Energieträger im Boden zu lassen, Produktionsmittel zu vergesellschaften und die Arbeits- und Entscheidungsprozesse zugänglicher zu gestalten."



    rwe-enteignen.de/warum-enteignung/

    • @Brot&Rosen:

      Anderes auch! Lebensmittel, Wohnraum, Kleidung,...



      Alles das also ins staatliche Hand?

      • @QuerBeetLeser:

        bzgl. wohnraum gibt es jetzt in HH die Initiative:

        "Mieten runter!



        Initiative zur Enteignung der großen, profitorientierten Wohnungsunternehmen in Hamburg"



        hamburg-enteignet....e/warum-enteignen/

        wie sie auf lebensmittel + kleidung in ihrer aufzählung kommen, bleibt schleierhaft. oder dient es zur desavouierung von enteignungsforderungen?



        für die ärmsten der armen gibts ja das (zu niedrige) bürgergeld, wovon lebensmittel+kleidung u.a.m. zu bestreiten sind.

        öffentliche hand muß nicht gleich staatliche hand sein. staatlichkeit allein garantiert noch keine umweltverträglichkeit bzw. klimaneutralität.



        landeseigene betriebe wie saga in HH garantieren keine günstigen mieten bzw. sozialwohnungsbau.



        der staatseigene (schweden) konzern vattenfall betreibt akw`s uswusf.

        ews schönau hat es vorgemacht.



        www.ews-schoenau.de/

        s.besonders zum thema Genossenschaft:



        www.ews-schoenau.de/ews/genossenschaft/

        • @Brot&Rosen:

          Enteignen heißt aber auch, dass keiner mehr Mietwohnungen bauen wird. Das ist ja heute schon so, selbst Wohnbaugenossenschaften bauen keine mehr, weil die Miete (Aussage WBG Berlin) nicht unter 16€/m² machbar wäre.



          Das Kapital ist ein scheues Reh, sie verscheuchen es gerade auch. Nun müssen sie hoffen, dass der Staat diese Aufgabe übernimmt. Ich sage ihnen, das wird er nicht tun.



          Ergo: Noch weniger Wohnraum, noch höhere Mieten.

          • @Rudi Hamm:

            sie argumentieren sehr schräge --- enteignen- keiner baut mehr mietwohnungen - was zu beweisen wäre.



            das wäre heute schon so - was ebenfalls quatsch ist, den sie nicht beweisen (können).

            das mit dem scheuen reh - geschenkt.

            was ich hoffe, geht sie gar nichts an.

            der staat wird die aufgabe, wohnungen, besonders sozialwohnungen, zu bauen, dann wahrnehmen, wenn er genug druck kriegt von seiten der bürgerInnen, die auf mietwohnungen angewiesen sind.

            der druck zeigt sich in den initativen zur enteignung in B + HH.

            wir werden sehen, wer sich durchsetzt.



            it' s studpid - it's class struggle ...

            • @Brot&Rosen:

              Wo bitte sind den die Sozialwohnungen die der Staat baut? Nicht mal die Hälfte der versprochenen Wohnungen sind gebaut, und selbst wenn reichen diese überhaupt nicht aus.



              Wo war denn der "Druck von Seiten der BürgerInnen" in Berlin, wo seit 20 Jahren Wohnungen fehlen?



              Vonovia hat gesagt, dass sie keine Wohnungen mehr bauen, die Wohnbaugesellschaft Berlin hat gesagt, dass sie keine mehr bauen.

              "was ich hoffe, geht sie gar nichts an."



              Habe ich irgend etwas dazu gesagt?



              Sorry, aber wer hier "schräg" argumentiert ist fraglich.

    • @Brot&Rosen:

      Eine Genossenschaft ist eher keine "öffentliche Hand"

      • @Samvim:

        habe ich auch nicht behauptet. lesen hilft.

  • "Das ist das letzte Aufbäumen notorischer Atomkraft-Fans. Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima ignorierend, schüren sie bewusst diffuse Ängste."

    Auch mit diesen Katastrophen ist die Zahl der Todesopfer durch Atomkraft ungefähr 300 Mal niedriger als die Zahl der Todesopfer durch Kohlekraft, an der wir dank des verfrühten Atomausstiegs noch wesentlich länger als nötig festhalten werden. Die zusätzlichen Opfer durch den Beitrag der Kohleverbrennung zum Klimawandel sind darin noch nicht Mal enthalten.

    • @Daniel Hartmann:

      Wir würden ohne den Atomausstieg kein bisschen weniger Kohle verfeuern. Hingegen würden wir deutlich weniger Strom aus Wind- und Sonnenenergie produzieren.

    • @Daniel Hartmann:

      Bei den bisherigen Raktorkatastrophen hatte man schon auch recht viel Glück im Unglück. In Tschernobyl führte der Graphitbrand dazu, dass das radiokative Material recht hoch in die Athmosphäre getragen und damit verdünnt wurde, die Wolke trieb zunächst nach Norden über dünn besiedeltes Gebiet in Belarus bis nach Skandinavien, dann erst auch nach Deutschland, dennoch mussten damals auch hierzulande Maßnahmen ergriffen werden und etwa größere Teile der Ernte vernichtet werden. Und in Teilen Bayerns müssen noch heute jedes Jahre etliche geschossene Wildschweine wegen zu hoher Belastung mit radioaktivem Cäsium besonders entsorgt werden.



      In Fukushima trieb der Wind den allergrößten Teil des Fallouts aufs offene Meer. Messungen der Radioaktivität dieser Wolke zeigten, dass deren Intensität Evakuierungen noch in über 200km Entfernung nötig gemacht hätte. Bei anderen Windverhältnissen hätte diese Wolke allerdings auch Tokio mit rund 14 Millionen Einwohner*innen erreichen können.

  • Der Rest der Welt baut fleißig neu. Ich bin auf die zukünftige deutsche Argumentationskette gespannt, wenn aktuell selbst die alten ukrainischen Anlagen unter Kriegsbedingungen ruhig weiterlaufen können, da sie ja nun mal da sind. Unglaublich, was der Bundeswirtschaftsminister von der FDP da geäußert hat.

    • @QuerBeetLeser:

      Die Zahl der global betriebenen Reaktoren ist insgesamt rückläufig, trotz aller großspurig verkündeten Neubaupläne, die oft eben doch nicht realisiert werden, und trotz der zunehmenden Tendenz die Laufzeiten alter Reaktoren teil weit über deren ursprünglich geplante Lebensdauer auszudehnen.

      • @Ingo Bernable:

        Atomreaktoren werden allenfalls deshalb nicht gebaut, weil sie nunmal viel teurer in Bau und Betrieb sind als fossile Kraftwerke und in den betreffenden Ländern dann eben Klimaschutz doch nicht so wichtig ist, dass man seinetwegen den Strom noch weiter verteuern will. Wir sollten uns deshalb nicht vormachen, dass die deutsche Extremskepsis gegen die Technologie weltweit geteilt wird: Sie rangiert fast überall auf der Welt HINTER dem Klimaschutz (wo auch immer der jeweils in der Prio-Liste zu verorten ist) - nur hierzulande regiert die Angst vor dem Atom vor der Angst vor der Hitze.

        • @Normalo:

          "nur hierzulande regiert die Angst vor dem Atom"



          Nur ein paar Beispiele: In Irland stoppten massive Proteste den Einstieg schon 1970, in Österreich eine Volksabstimmung ´78, das mit einem Volksbegehren ´97 bestätigt wurde, Italien beschloss ´86 den Ausstieg per Volksabstimmung, in Litauen stoppte ein Referendum 2012 den geplanten Wiedereinstieg und in Japan ignoriert die Regierung eine klare Mehrheit der Bevölkerung gegen ein Wiederanfahren der Reaktoren.

      • @Ingo Bernable:

        Quelle? Polen baut mehrere AKWs.

        • @resto:

          "Quelle?"



          IAEA. 2018 waren weltweit 449 Reaktoren in Betrieb, 2022 waren es noch 422. Zudem sind 2/3 der aktiven Reaktoren älter als 30 Jahre und dabei typischerweise für eine Lebensdauer von 40 Jahren ausgelegt. Derzeit im Bau sind knapp 60 AKW. Das Atomzeitalter ist vorbei, nur mit dessen Hinterlassenschaften wird man noch die nächsten 100.000 Jahre zu tun haben.

    • @QuerBeetLeser:

      Wow, und ich dachte Habeck ist bei den Grünen ...

      • @Günter Witte:

        Neeee, das kann doch nicht sein, oder?

  • Verstehe nicht, wieso gerade jetzt die AKWs abgeschaltet werden. Man kauft stattdessen Kohle aus Kolumbien und teures LNG-Gas. Wir haben die höchsten Strompreise und stehen dicht an einer Rezession. AKWs machen sowieso ökonomisch nur Sinn, wenn man sie lange laufen lässt. Dass man keine neuen AKWs möchte, ok.

    • @Gabriel Renoir:

      "Verstehe nicht, wieso gerade jetzt die AKWs abgeschaltet werden."



      Weil man AKWs nicht ein- und ausknipsen kann wie eine Glühbirne. Das Abschaltdatum kommt mit über 10-jähriger Vorlaufzeit. An diesem Datum hat man sowohl die Planung der 10-jährig anstehenden periodischen Sicherheitsüberprüfung orientiert, die nun mehr als drei Jahre überfällit ist, als auch die Bestellung und Bestückung mit Brennelementen, die nach dem Streckbetrieb der letzten Monate nun eben vollends ausgelutscht sind. Der letzte technisch sinnvolle Zeitpunkt um den Ausstieg ein weiteres Mal zu verschieben wäre vor etwa drei Jahren gewesen. Die Atomtechnologie ist einfach nicht dafür geeignet die Entscheidung für oder gegen den Ausstieg entlang einer flatterhaften öffentlichen Meinung alle paar Monate erneut wieder zu revidieren.

    • @Gabriel Renoir:

      Die Entscheidung zum Atomausstieg wurde final im Jahr 2011 von CDU/CSU und FDP getroffen. Die entsprechenden Parteimitglieder haben an der Stelle einen Gedächtnisausfall.

      Seitdem werden keine Leute mehr für die AKWs ausgebildet, die Sicherheitsprüfung, die alle 10 Jahre dran ist, wurde verschoben, da der Ausstieg naht und es wurden keine Brennelemente bestellt, da Ausstieg naht.

      Also wenn jetzt irgendjemand entscheiden würde, dass die AKWs weiterbetrieben werden, dann erfolt erstmal die Stillegung wegen der Sicherheitsprüfung. Danach bleiben die AKWs stillgelegt, da die Brennelemente eine Lieferzeit von 1,5 Jahren haben. Und dann stellt sich die Frage, wer arbeitet in den AKWs? Wo soll das Personal herkommen (Problem wurde eingangs beschrieben)?

      Abschließend die Frage: Zahlt die FDP die Kosten für Sicherheitsüberprüfung, Brennstäbe und Personal, das keiner braucht?

      • @Gesunder Menschenverstand:

        Vor etwa einem Jahr gab es das Angebot eines US-Zulieferers bis zum Winter 2022 neue Brennstaebe zu liefern.

        Und Fachkraefte kann man einstellen, irgendwo muss es die ja geben bei den vielen neuen Kraftwerken um uns rum.

      • @Gesunder Menschenverstand:

        Deutschland war einmal führend in dieser Technologie, genauso wie in der Solartechnik. So entwickelt man sich langsam zurück und gerät in noch mehr Abhängigkeiten.

        • @resto:

          In beiden Fällen wurden die Weichenstellungen von CDU/CSU und FDP vorgenommen. Warum vergessen die Menschen die Verantwortlichkeit?

  • Der letzte Satz in dem Artikel ist der wichtige. Man muss es wollen. Sonst wird das nix.

  • Falls die EU Atomkraft und erneuerbare Energien gleichstellt , hinterfragen sich vielleicht mal ein paar Atomkraftgegner.40 Jahre Demo für .....



    nichts.

  • Gemischte Gefühle,



    ein Leben lang war ich gegen Atomkraft und freue mich natürlich, dass es jetzt endlich ein Ende hat.



    Anbetracht der ganz besonderen Situation Krieg, Erdgas, Kohle aber frage ich mich, ob es nun auf 1-2 Jahre mehr wirklich angekommen wäre.



    Denn Braunkohl und Frackinggas als Alternative zu Atomstrom ist nun auch nicht gerade der Knaller.

  • Genau, am toitschen Wesen soll die Welt genesen..

    • @YeahYeah:

      Ernsthaft? Die Meinung gute und richtige Gründe für die eigene Position zu haben und sie deshalb auch auf internationaler Ebene zu vertreten ist genau das selbe wie Imperialismus und Militarismus? Und eine Bundesregierung die sich auf EU-Ebene dafür einsetzt, dass Atomenergie eben nicht in die 'Taxonomie' gehört ist das selbe wie eine die mit der Bundeswehr u.A. in Belgien und Frankreich einmarschiert um die Reaktoren ggf. auch mit militärischer Gewalt abzuschalten?

      • @Ingo Bernable:

        Sorry, muss nochmal nerven: Der Spruch "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" geht auf Emmanuel Geibels Gedicht "Deutschlands Beruf" von 1861 zurück, hat aber erst durch die Rede, die Wilhelm II. am 31.08.1907 im Westfälischen Landesmuseum Münster gehalten hat, Karriere gemacht. Darin heißt es: >>Dann wird unser deutsches Volk der Granitblock sein, auf dem unser Herrgott seine Kulturwerke an der Welt aufbauen und vollenden kann. Dann wird auch das Dichterwort sich erfüllen, das da sagt: "An deutschem Wesen wird einmal noch die Welt genesen.“

        • @O sancta simplicitas:

          Und das belegt jetzt was bitte? Schon bei Geibel war die Intention letztlich eine nationalistische und bei Wilhelm II wurde dieser Spruch dann endgültig zum Schlagwort um mit Militarismus betriebenen Kolonialismus zu begründen.

          • @Ingo Bernable:

            Sorry, habe meinen Kommentar aus Gründen, die ich jetzt nicht mehr nachvollziehen kann, unvollständig abgeschickt:

            Was ich dem Geibel-Zitat anfügen wollte ist, dass es üblicherweise als Sinnbild des wilhelminischen Groß- oder Weltmachtanspruchs gesehen wird. Tatsächlich kommt dem Zitat im Kontext der Rede Wilhelms II. eher das deutsche Sendungsbewusstsein zum Ausdruck, also auch so etwas wie ein moralischer Überlegenheitsanspruch. In diesem Sinne ist der Kommentar von YeahYeah zum Tenor des Artikels also nicht ganz unberechtigt.

      • @Ingo Bernable:

        Ich fürchte, die Regierungen und nicht unwesentliche Teile der Bevölkerungen der betroffenen Länder würden das tatsächlich als anmaßenden und bevormundenden Eingriff wahrnehmen, wenn wir sie auf diese Weise missionieren und ihnen gegenüber - uurückhaltend formuliert - als energiepolitische Besserwessis auftreten würden. Der Nazivergleich, so absurd er wäre, würde sicher in dem einen oder anderen Kopf auftauchen. Wir sollten das schon aushalten können, wenn andere Länder hier andere Wege gehen wollen.

        • @O sancta simplicitas:

          Von Nazis war überhaupt nicht die Rede, sondern von Imperialismus und Militarismus.



          Wenn aber das Eintreten für die Positionen deutscher Politik auf internationaler und EU-Ebene zwangsläufig Missionierung und Besserwisserei ist, wäre es wohl am Besten sich komplett aus der internationalen Diplomatie zu verabschieden.

          • @Ingo Bernable:

            Es sollte klar sein, dass die Bemühungen sowohl zum Atomausstieg alsauch gegen den Klimawandel, nicht als nationale Einzelprojekte zum Erfolg führen werden. Das ist Konsens gefragt - MINDESTENS mal in Europa. Und wenn wir Deutschen einerseits mit missionarischem Eifer den Atomausstieg auch bei unseren Nachbarn als energiepolitische Prio 1 durchzusetzen versuchen und gleichzeitig per Braunkohleverfeuerung schmutzigste Stromerzeugung betreiben, damit wir bloß ja keine Atomkraftwerke am Netz lassen müssen, dann ist das NICHT konsensfördernd.

            Bei Problemen, deren Bewältigung sich an RESULTATEN misst, reicht es nicht, sich im Recht zu fühlen und die - selbsterklärt - besten Argumente zu haben. Manchmal muss man auch einfach einsehen, dass der Rest der Welt, diese Argumete nicht so zu goutieren weiß, und entsprechend das eigene Sendungsbewusstsein mal ausnahmseweise hintanstellen.

          • @Ingo Bernable:

            Kinners! 😖 So missverständlich habe ich das doch eigentlich nicht formuliert. Ich habe nicht gesagt, dass das Eintreten für die Positionen deutscher Politik Missionierung und Besserwisserei IST, sondern dass sie außerhalb Deutschlands auch schon mal so empfunden werden kann. Im Griechenland während und nach der Staatsschuldenkrise war das etwa der Fall.

            Und der Nazihinweis bezog sich ebenfalls darauf, dass das Bild des hässlichen Deutschen bei einem als bevormundend empfundenen Auftreten der deutschen Politik in dem einen oder anderen Kopf ausserhalb Deutschlands mobilisiert werden könnte. Wir werden unsere Geschichte eben nicht los. Auch wenn wir uns für die aus unserer Sicht richtige - in diesem Fall energiepolitisch richtige - Sache einsetzen, holt sie uns bisweilen ein. Das kann man ungerecht finden, aber so werden wir alle "woanders" durchaus schon mal wahrgenommen, wenn wir die Backen zu sehr aufblasen.

            • @O sancta simplicitas:

              So sieht’s aus.

  • "Das ist das letzte Aufbäumen notorischer Atomkraft-Fans".

    Sieht man mal von der Mehrheit der Bevoelkerung ab, mag das fuer Deutschland stimmen.

    Aber zum Glueck fuer das Klima macht das international keiner mit: Deutschland wird grad eingekreist von neuen Atomkraftwerken, sei es Frankreich, Niederlande, GB, Finnland oder Polen. Von den USA, Indien oder China ganz zu schweigen.



    Selbst Japan...

    Ausser den Gruenen und ein paar Anhaengern scheint weltweit auch keiner zu verstehen, was an den Deutschen so besonders sein soll, dass sie vor den Risiken der Atomkraft geschuetzt werden muessen, waehrend anderere den Empfehlungen des Weltklimarats folgen, um das Klima zu retten und weniger CO2 auszustossen.

    Der Ausstieg aus der Atomkraft ist die groesste Klimasuende unserer angeblichen Klimapartei. Dicht gefolgt von den LNG-Terminals fuer verfluessigtes Frackinggas aus den USA.



    Und dafuer werden wir alle bitter bezahlen.

  • Bauzaun Grohnde war eigentlich wichtiger als Abifeier. Und nuuuur 47 Jährchen später ....

  • UUUnd: Aus!



    Applaus, Applaus, Applaus!



    "Eine große Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland"



    So argumentierte man auch bei der Einführung der Katalysatorpflicht in Fahrzeugen.



    Das Ende des Autolandes Deutschland wurde prophezeit.



    Statt dessen wurde VW Weltmartkführer.



    Wer in der Vergangenheit die genannte Gefahr darstellte, waren die CDU/CSU in Kombination mit der FDP.



    Nach dem geglückten Start in die Regenerativen Energien durch rot- grün um 2000, beendete die schwarz gelbe Bundesregierung den Höhenflug der deutschen Wirtschaft in diesem Bereich.



    Durch die radikale Absenkung der Einspeisevergütung wurde die Weltmarktführerschaft der deutschen Wind- und Solarenergie an China weiter gereicht.



    Ein Fiasko!



    Es bleibt schleierhaft, warum CDU und FDP irgendwelche Wirtschaftskompetenz zugesprochen wird. Das Gegenteil ist eher der Fall . Daher sind die Klagen aus dieser Ecke ganz entspannt zu überhören.

    • 6G
      663803 (Profil gelöscht)
      @Philippo1000:

      Im Übrigen wurde geschaffenes Recht (Rot-Grün: Atomausstieg) zweimal zurückgenommen und zurecht geschliffen. Damals in den Nullerjahren galt dieser Konsens als fortschrittlich und hätte auch ein gutes Fundament für Deutschland werden können.



      Diese Anlagen sind weiterhin risikobehaftet auch in der Rückbauphase und mal ehrlich welcher Kampf ums Wasser ist gerechter der für ausreichend Baden Duschen und Poolsommer oder der damit ein Meiler nicht überhitzt.

    • 6G
      663803 (Profil gelöscht)
      @Philippo1000:

      ebend, ich nehme immer noch an, dass gerade am Rückbau dieser Meiler noch viele Konzerne dicke verdienen werden und ich finde die FDP sollte jetzt nicht in Dauerjammern verfallen. Es war wohl auch die FDP die der Gemeinschaft harte Kompromisse aufgezwungen hat die zu tragen sind. Also bitte Kubicki und Co aißnahmsweise seit ihr es die zähneknirschend auf Konsens zusteuern. vielen Dank!

    • @Philippo1000:

      Große Teile der Stahlindustrie sind jetzt schon nach China und Indien abgewandert. Und wenn die Energiepreise weiter steigern werden noch mehr energieintensive Betriebe abwandern. Dafür wird jetzt Stahl aus China 10000 KM mit Dieselfrachtern nach Deutschland transportiert. Gut für das Klima.

      Um die ganzen Aufträge zu realisieren hat China im Moment 42 AKW und 100 Kohlekraftwerke geplant. Australien hat eiine Megakohlemine eröffnet um indien zu beliefern.

      Alle sind dumm. Japan, China, GB ,Indien, Niederlande Belgien und und. Überall werden neue AKW gebaut. Zb. In den kleinen Niederlanden werden 2 neue gebaut.

      • @Dortmunder:

        Nicht von Gestern.



        Die Endlagerfrage ist noch nicht geklärt.



        Ist das die Bewerbung Dortmunds für den Job?



        Die deutsche Stahlindustrie war schon in den 80er Jahren in der Krise. Wo ist da der Zusammenhang mit Atomkraft?



        Wer Tschernobyl und Fukushima vergessen hat ,



        wer die Gefahr der Beschädigung eines AKW in Kriegssituationen, wie gerade in der Ukraine , ignoriert, hat Scheuklappen auf.



        Wer statt dessen Technik zur Verfügung hat, die Strom ohne lebensgefährlichen Müll zu hinterlassen produziert und hier investiert, der stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland, schafft Arbeitsplätze, mindert die Klimagefahren und sorgt dafür, dass eine naturnahe Welt möglich bleibt.

      • @Dortmunder:

        Hochöfen zum Stahlkochen werden mit Koks und nicht mit Strom betrieben.



        Und ob die in den NL angekündigten Reaktoren tatsächlich Realität werden bleibt abzuwarten. Die angekündigte Inbetriebnahme 2035 wirkt auf jeden Fall nach den Erfahrungen der letzten AKW-Neubauten in Europa recht ambitioniert bis illusorisch.

  • Die Stromlücke von 12% Ende 2021 bzw. 6% jetzt wird zunächst mit Kohlestrom gestopft. Das CO2 wird nach altbewährter Methode in der Atmosphäre endgelagert. Alles gut!

    • @Carsten S.:

      Das ist tatsächlich das einzige Argument pro (kurzer) Laufzeitverlängerung, das ich gelten lassen würde. Aber es ist nicht zu 100% richtig und wird immer irrelevanter.

      Erstens wird inzwischen wieder verstärkt Wind+Sonne ausgebaut, weshalb die Lücke jeden Tag kleiner wird.

      Zweitens werden Wind- und Solaranlagen bei weniger Kernenergie seltener heruntergeregelt.

      Drittens entstehen, sollte der Strompreis sich trotz allem etwas erhöhen, damit wieder Anreize für einen weiter beschleunigten EE-Ausbau, und die Preise sinken dann später noch schneller.

      Und viertens: Sollten neue Brennstäbe bestellt werden, hat dies auch (wenn auch geringe) Auswirkungen auf das Klima und die Müllproblematik.

    • @Carsten S.:

      der Anteil der Kernkraft an der Stromproduktion betrug mal 30 %, ohne den Austieg käme Deutschland heute fast ohne Kohlekraftwerke aus...

      • @Newjoerg:

        Wir haben doch nicht an der Braunkohle festgehalten, weil wir sie brauchen, sondern um den beteiligten Unternehmen ihre Profite und den Arbeitskräften ihre Arbeitsplätze zu erhalten. Der Kohleausstieg wäre kein bisschen näher, wenn der Anteil der Kernkraft noch 30 % betragen würde. Vielmehr wären die Erneuerbaren noch mehr ausgebremst worden.

    • @Carsten S.:

      Kein Problem, dafür gibt es "global greening", alles nicht so schlimm. Die Grünen haben davon allerdings noch nichts gehört und daher auch nicht viel verstanden, die sind zu einfach gestrickt.