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Antisemitismus in der KlimabewegungIst FFF Bremen antisemitisch?

Die Bremer Ortsgruppe von Fridays for Future sieht sich seit einigen Monaten Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt. Aber worum geht es eigentlich genau?

In der Kritik, weil die Gruppe sich nicht von „Palästina spricht“ distanziert: Klimastreik in Bremen Foto: Stina Reichardt

Bremen taz | Knapp 3.500 Menschen waren laut Ver­an­stal­te­r*in­nen beim heutigen Klimastreik in Bremen. Mehr, als erwartet, aber im Vergleich zu vorangegangenen Globalen Klimastreiks in Bremen ist es doch eine relativ niedrige Zahl. Ein Grund dafür mag sein, dass einige Verbände und Gruppen bewusst zu anderen Streiks, zum Beispiel in Bremerhaven, mobilisiert haben. Denn die Bremer Ortsgruppe von Fridays for Future (FFF) sieht sich seit einiger Zeit Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt.

Alles begann beim vergangenen großen Klimastreik im September 2022, als die umstrittene Gruppe „Palästina Spricht“ einen Redebeitrag auf der Kundgebung halten durfte. Auf Kritik daran ging FFF Bremen nicht ein. Stattdessen solidarisierte sich die Gruppe später in mehreren Statements mit Palästina Spricht und verteidigte ihre Entscheidung, die Gruppe einzuladen. Milan Wischnath von FFF Bremen bekräftige dies beim heutigen Klimastreik auf Nachfrage der taz. „Unsere Haltung bleibt weiterhin: Wir stehen zu unserer Einladung von Palästina Spricht“, sagt er.

Ende Januar dieses Jahres postete Fridays for Future International einen Tweet, in dem die Gruppe Israel als Apartheidstaat bezeichnete und zur Intifada aufrief. Beides gilt als israelbezogener Antisemitismus. Intifada ist der Name zweier Wellen palästinensischer Aufstände gegen Israel von 1987 bis 1993 und von 2000 bis 2004, bei denen vor allem israelische Zi­vi­lis­t*in­nen getötet wurden. Die Bremer Ortsgruppe retweetete und kommentierte den Post, während viele andere Ortsgruppen und auch FFF Deutschland sich davon distanzierten.

Weitere Kritik gibt es, weil in keinem der Statements und Posts etwas von dem Existenzrecht Israels zu lesen ist, sich FFF aber mit einer Gruppe solidarisiert, die Israel Selbiges aberkennt. In einem gemeinsamen Statement der drei Jugendorganisationen der Regierungsparteien in Bremen und des Verbandes Jüdischer Studierender Nord, das diese am 1. März veröffentlichten, betonen sie die Relevanz, die Fridays for Future für die Klimabewegung habe. Gerade deshalb fordern sie FFF Bremen dazu auf, die Gelegenheit zu nutzen, sich von dem Post zu distanzieren und sich mit der geäußerten Kritik auseinanderzusetzen. Dazu gehöre auch, den Antisemitismus in der eigenen Organisation aufzuarbeiten.

Doch Wischnath zeigt sich resistent gegenüber der Kritik: „Ich finde die Vorwürfe seltsam. Aber die Parteijugenden waren noch nie wirklich unsere Verbündeten.“ Man sei aber gegen jeglichen Antisemitismus.

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42 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Warum bindet sich eine Bewegung, die überzeugen will, die einbinden muss, die Anerkennung braucht, so eine Diskussion ans Bein? Das ist doch eindeutig eine Beschädigung des eigentlichen Anliegens, das war auch virher schon klar, warum macht man das also? Darauf kann sich jeder selbst anworten. Für mich ist das einfach nicht nur mangelnde Priorisierung, sondern auch mangelnde Bescheidenheit. Das ist Identitätsunfug, bei dem es mehr darauf ankommt, wer man sein möchte, als was man erreichen möchte.

  • Das ist einfach der strukturelle Antisemitismus der Linken in D. Das hat schon Herrn Böse ohne Schuldbewusstsein in Entebbe jüdische Geiseln selektieren lassen.

    Die Wurzeln davon sind struktureller Antiamerikanismus, Ablehnung der Marktwirtschaft und Dritte-Welt-Folklore.

    Da haben die Juden halt Pech. Sie haben die USA als Verbündeten, sind wirtschaftlich erfolgreich und "kapitalistisch" sowie westlich orientiert. Da ist man dann im Fadenkreuz der Linken, die unreflektiert ihren Stereotypen folgen und nicht verstehen, was sie da gerade tun. genau wie Herr Böse, der einer KZ-Überlebenden, die er gerade als Geisel selektiert hatte, entgegen schmetterte, er sei Idealist.

    Die besten Satiren schreibt das Leben ...

    • @Erwin Schiebulski:

      Das ist so. Unterschätzt wird mMn auch der Antisemitismus als Kitt zwischen unterschiedlichen Mileus, rechts - links und, besonders aktuell: globaler Süden - globaler Norden. In den globalen Süden wurde der A. von christlichen Missionaren getragen und überall verteilt, Künstler, Politiker und Wissenschaftler von dort benutzen ihn heute erfolgreich als Entre-Billett in europäische Eliten.

  • Israel als Apartheidsstaat zu bezeichnen mag mehr als diskutabel sein und zur Intifada aufzurufen mehr als grenzwertig, wenn man Gewalt als Lösungsansatz ablehnt für einen schon fast unlösbaren Konflikt. Beides ist jedoch an sich nicht antisemitisch. Hier wird (mal wieder) Kritik am Staat Israel und Aufruf zur Gewalt innerhalb des Palästinensische-israelischen Konflikts sehr leichtfertig (wie mir scheint) mit Antisemitismus verwechselt. Das ist nicht nur unglücklich im Umgang mit der FFF und der Debatte, sondern weicht auch den Antisemitismusbegriff zu dessen Ungunsten auf.

    • @Patricia Jessen :

      Der Palestinesisch-Israelische Konflikt wäre schon wesentlich weniger "fast unlösbar", wenn die Scharfmacher der palästinensischen Seite nicht seit Jahrzenten darauf bestehen würde, den Staat Israel von der Landkarte zu entfernen.



      Es ist sehr erstaunlich, dass ausgerechnet Leute, die diesen simplen Fakt ignorieren, so sehr darauf beharren, den "Antisemitismusbegriff" doch bitte nicht aufzuweichen.

  • 1. Kleine Arabisch-Nachhilfe für weiße Deutsche: انتفض / intifada bedeutet "uprising" also "Aufstand" auf Arabisch. Damit wird in Deutschland auch der (gewaltvolle) Widerstand von Palästinenser*innen gegen die israelische Besatzung Ende der 1980er Jahre sowie um 2000 herum bezeichnet. Auf Arabisch ist es aber AUCH ein Wort, das einfach nur Aufstand bedeutet.

    2. Zu Palästina Spricht und ob jede der Ortsgruppen jetzt antisemitisch ist, oder nicht, kann ich nichts sagen. Das Existenzrecht der jüdischen Bewohner*innen von Israel sollte in jedem Fall respektiert werden. Genauso das Existenzrecht der palästinensischen Bewohner*innen. An beidem mangelt es zuweilen.



    In Deutschland wird in den letzten Jahren jedoch - leider - sehr schnell jegliche Kritik an der israelischen Besatzung von Teilen des Westjordanlands, dem nach Völkerrecht illegalen Siedlungsbau, der Annexion von Teilen des Westjordanlandes und weiteren Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Regierung oder Militärangehörige als israelbezogener Antisemitismus abgestempelt. Das schadet dem Kampf gegen Antisemitismus meiner Erfahrung nach, wenn jegliche kritische Meinung zum Umgang des israelischen Staates und seiner gewaltausübenden Organe mit den Palästinenser*innen als antisemitisch abgestempelt wird.

    Je nachdem welche der beiden "großen" Erklärungen zum Antisemitismus man zugrunde legt, kommt man zu einer unterschiedlichen Einschätzung: die IHRA-Definition unterscheidet sich von der Jerusalemer Erklärung. Ich möchte euch ans Herz legen, die Jerusalemer Erklärung einmal zu lesen: jerusalemdeclarati...tsch-final.ok_.pdf



    Sie verfolgt ein doppeltes Ziel: "(1) den Kampf gegen Antisemitis-



    mus zu stärken, indem sie definiert, was Antisemitismus ist und wie er sich manifestiert, und (2) Räume für



    eine offene Debatte über die umstrittene Frage der Zukunft Zukunft Israels/Palästinas zu wahren."

    • @Noa:

      Wieso sprechen Sie ausschließlich "weiße Deutsche" an? Ich nehme an, andere würde Ihr post auch interessieren.

  • Wer definiert, das die Verwendung des Begriffs Apartheid antisemitisch sei?

    Bereits frühere israelische Premierminister wie Yitzhak Rabin (1922-1995) oder David Ben Gurion (1967) haben in der Vergangenheit "vor dem Szenario Apartheid gewarnt, wenn sich die israelische Besatzung nicht ändern würde." Und mittlerweile gibt es, nachdem bereits ein großer Teil der israelischen Staatsangehörigen in besetzten Gebieten wohnen, Bestrebungen die Gebiete zu annektieren. Natürlich ohne deren jetzige oder ehemaligen Bewohner.

    www.lto.de/recht/h...rismus-verbrechen/ Der Artikel "Was ist dran am Apart­heid-Vor­wurf gegen­über Israel?" bei Legal Tribune Online ist auch sonst lesenswert.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie haben Jimmy Carters Buch von 2006 "Peace not apartheid" vergessen.

  • Nun ja, Israel ist ein gespaltenes Land. Ich möchte da auch nicht Palästinenser sein. Das hat aber mit der globalen Klimafrage wenig zu tun. Deshalb war es nicht besonders klug, dieser Orgaisation ein Forum zu geben, die mit den Thema wenig zu tun hat. Aber ist man darum gleich antisemitisch? Ich glaube nicht.

    • @Matt Gekachelt:

      Vielleicht gilt es genau deshalb als antsemitisch, weil eigentlich kein Zusammenhang besteht (wie Sie richtig erkennen) und man das Thema aber trotzdem unbedingt auch noch unterbringen muss. Nicht dagegen Venezuela, die Krim, die Situation im Süden der USA oder den "war on drugs" und was es noch so alles für kontroverse Themen gäbe.....

      Warum muss man unbedingt genau zu diesem Thema eine (sehr einseitige) Haltung öffentlich kundtun?

    • @Matt Gekachelt:

      Tja, jeder kann ganz schnell als antisemitisch gelabelt werden...

      Taktisch war es von den Bremern deshalb sicher nicht ganz klug, diesen Redebeitrag zuzulassen.

      • @Bussard:

        Ha, ha! "Jeder" kann "gelabelt" werden? Ganz bestimmt nicht! Wenn "jeder" nicht antisemitische Inhalte verbreitet, dann wird keiner "gelabelt".

      • @Bussard:

        Taktisch nicht klug.

        Aber inhaltlich okay?

  • Die historische Ahnungslosigkeit der Bremer FFF Verantwortlichen dokumentiert das Ergebnis jahrzehntelang Bremer Bildungspolitik und gibt einen Vorgeschmack auf die



    zukünftige, beschämende politische Ausrichtung von Teilen der deutschen Politklandschaft in Sachen Israel.

  • Immerhin distanzieren sich die restlichen Fridays von dieser Ortsgruppe.

    Auch als die durchgeknallten Trotzkisten zu einem Klimacamp mit der Parole "Von Hamburg bis nach Gaza – Klimaintifada" mobilisierten, war die Ablehnung seitens FFF laut und deutlich.

    FFF hat in der Folge Strukturen installiert, die in der Bewegung über Antisemitismus aufklären sollen.

    Solche Reaktionen wünscht man sich immer und überall.

  • Man ist gegen jeden Antisemitismus, weigert sich aber konsequent, das Existenzrecht Israels anzuerkennen.



    Keine weiteren Fragen.

  • "Ende Januar dieses Jahres postete Fridays for Future International einen Tweet, in dem die Gruppe Israel als Apartheidstaat bezeichnete und zur Intifada aufrief. Beides gilt als israelbezogener Antisemitismus."



    Beides gilt manchen Zwitscherern als Antisemitismus. Viele gebildete & belesene Menschen, die Twitter einfach doof finden, sehen auch & gerade diese platten Zuordnungen durch den Twitter-Mob eher kritisch.



    So geht Berichterstattung.

    • @JulianM:

      Den Aufruf, israelische Zivilisten zu töten, und die Bezeichnung des pluralistischsten und demokratischsten Staates in der ganzen Region als Apartheidstaat kann mit Fug und Recht als antisemitisch bezeichnet werden. Da brauchts kein Gezwitscher.

  • Israel einen "Apartheitsstaat" zu nennen, "gilt" als antisemitisch?

    Ich hatte den Begriff vorher noch nicht im Zusammenhang mit Israel gehört, aber warum das antisemitisch sein soll, verstehe ich nicht. Es richtet sich doch nicht gegen Juden sondern gegen die Politik des Staates und wäre doch zumindest eine -wenn auch markige- aber dennoch nachvollziehbare Beschreibung der dortigen Zustände?

    Wobei eine Diskussion über die Bewertung der israelischen Innenpolitik nicht meine Absicht ist, dafür fehlt mir eindeutig die Detailkenntnis, und fruchtbar dürfte das ja sicher auch nicht werden.



    Mich interessiert einfach die Begründung, warum das als antisemitisch "gilt".

    Und wer genau definiert eigentlich, was in Bezug auf Israel wie "gilt"?



    Auf welche und wessen Definition bezieht sich Frau Reichardt damit? Obliegt das nicht Gerichten, sowas zu bewerten bzw. wurde das bereits in irgendeiner Form rechtsgültig geklärt?



    Wenn ja, warum darf diese Palestinenser-Gruppe dann überhaupt agieren in Deutschland und warum wird FFF Bremen nicht juristisch belangt?



    Wenn nicht, wer bestimmt dann den Diskurs eigentlich im Vornherein?

    • @Tripler Tobias:

      "Obliegt das nicht Gerichten, sowas zu bewerten bzw. wurde das bereits in irgendeiner Form rechtsgültig geklärt?" - - > Nicht alles kann gerichtlich geklärt werden. Es gibt nämlich die Meinungsfreiheit und man kann nahezu jeden nicht-justiziabel als Antisemit oder antisemitisch bezeichnen.

      Und generell gilt: Die Bewertung gesellschaftlicher Strömungen und Ansichten obliegt gerade nicht den Gerichten. Im Gegenteil. Gerichte sind für die Durchsetzung moralischer Themen der denkbar schlechteste Ort. Für die Fragen der Ethik und der Moral ist die Gesellschaft verantwortlich.

      Gerichte sind ausschließlich für Durchsetzung von Gesetzen geeignet und geschaffen. Alles andere endet in Despotie. Nicht umsonst hat man im 3. Reich versucht Gesetze so zu formulieren, damit die individuelle Moral bestraft werden kann.

    • @Tripler Tobias:

      Womit wollen Sie FFF Bremen den belangen?

      Antisemitismus ist kein Straftatbestand.

    • @Tripler Tobias:

      Aha... es fehlt Ihnen also die Expertise, über die israelische Innenpolitik - aber dass Israel ein Apartheitstaat genannt wird, finden Sie "nachvollziehbar".



      Interessant.



      Sie verstehen nicht, warum das Antisemitismus sein soll?



      Denken wir mal eine Sekunde drüber nach. Sich ein Urteil zu erlauben, trotz fehlender Detailkenntnis deutet doch wohl auf ein Vorurteil hin, gell?



      Könnte dieses Vorurteil Antisemitismus sein?

    • @Tripler Tobias:

      Fragen wir den ANC:

      "ANC-Mitglied Nkululeko Nkosi weist darin den Apartheidvorwurf gegen Israel aus einer südafrikanischen Perspektive zurück."

      "Es ist allgemein bekannt, dass der Israel-Palästina-Konflikt vor allem religiöse und territoriale Dimensionen hat. Bei der Apartheid ging es vor allem um die Dominanz einer »Rasse«, nicht um Religion oder Nationalität. Im Gegensatz zur Apartheid haben arabische BürgerInnen Israels die gleichen Rechte und Freiheiten wie jüdische BürgerInnen."

      conne-island.de/nf/239/19.html

      Der Vorwurf ist eben falsch und wird instrumentiert, um Israel zu diskreditieren.

      Diese Anstrengungen werden von westlichen Linken und Liberalen mit einem ungewöhnlichen Feuereifer betrieben.

      State of the art in Sachen Antisemitismus ist seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten der israelbezogene Antisemitismus, was daran liegt, dass der primäre Antisemitismus nach 1945 nicht mehr artikuliert werden kann.

      Es geht auch musikalisch:

      www.youtube.com/watch?v=EsOH2Y_CZE0

      "People say Israel's an Apartheid state



      But I can't relate to that baseless hate



      It's not really fair to try and compare



      A racist regime with the war on terror



      Using common sense against violence



      Israel had to build up the border fence



      And if you think that's Apartheid it's because



      You don't know what Apartheid really was"

      • @Jim Hawkins:

        Dieser Typ ist nicht der ANC, diese Person hat nicht mal einen wiki - Artikel. Mandela u Desmond Tutu haben sehr wohl Israel mit Apartheid- Südafrika verglichen. Selbstgewisse, demokratische Staaten haben im übrigen diese Art von (Dauer-)Promo zur Rechtfertigung nicht nötig. Nur Regierungen, die ganz genau wissen, dass sie ein systematisches Problem haben, brauchen so was. Daran erkennt man sie.

      • @Jim Hawkins:

        "Im Gegensatz zur Apartheid haben arabische BürgerInnen Israels die gleichen Rechte und Freiheiten wie jüdische BürgerInnen"

        Die Aussage ist jedoch faktisch falsch.

        Gegenüber den einen gilt Kriegsrecht im "Siedlungsgebiet" gegenüber den anderen nicht.

        Die einen dürfen Waffen besitzen, die anderen nicht.

        Die einen bekommen leichter Wasser, als die anderen.

        Dann kommt noch hinzu das vor dem Gesetz das eine gelten mag, die tatsächliche Behandlung durch Behörden ist jedoch diskriminierend auf allen Ebenen.

        Oder möchten Sie behaupten, dass "arabisch" aussehende Bürger bei Checkpoints genauso behandelt werden?

        Isral ist nicht Südafrika, der direkte Vergleich ist Blödsinn.

        Aber zu behaupten, es gäbe keine systhematische Unterdrückung , ist genauso falsch und hilft niemandem.

        • @sociajizzm:

          Ich habe nicht behauptet, es gäbe keine Unterdrückung. Das wäre ja auch dumm.

          Es wäre so, als würde man behaupten, Menschen mit Migrationshintergrund hätten in Deutschland dieselben Chancen wie die ohne.

          Und: Ich kenne kein Land auf der Erde, in dem es keinen Rassismus gibt.

          Das ist schon klar.

          Formal haben die arabischen Bürger Israels (nicht des Westjordanlandes) dieselben Rechte wie die jüdischen, so die wie die Biodeutschen dieselben haben wie die Migranten.

          Wir haben Cem Özdemir und Nouripour und Chebli, in Israel gibt es arabische Richter am obersten Gerichte und ebensolche Generäle in der IDF.

          • @Jim Hawkins:

            Ja. Arabische Israelis. Darunter fallen jedoch nicht die Bewohner der besetzten Gebiete. Und bezüglich den Umgang Israels mit diesen ist der Apartheidsvorwurf jetzt nicht so weit hergeholt. Da gibt es durchaus Parallelen zur damaligen südafrikanischen Politik. Der unsägliche Plan, den die USA vor einiger Zeit vorstellten und der in Israel positiv aufgenommen wurde, erinnerte in Teilen durchaus an die damalige Homelandpolitik Südafrikas.

  • Meines Wissens sind bei den Intifadas viel mehr Palästinenser als Israelis ermordet worden. Von daher stimmt der Antisemitismusvorwurf nicht.

    • @Daniel Stosiek:

      Das ist ja mal ne steile These.

      Im von Hitler begonnenen 2. Weltkrieg sind übrigens mehr Nichtjuden als Juden gestorben. Trifft deshalb der Antisemitismusvorwurf nicht zu?

  • Naja, sich für das Klima einzsetzen macht einen nicht automatisch zu einem netten Menschen. Gibt ja auch genügend Thematisierung des Umweltschutzes aus der völkischen Ecke.

    Nicht dass ich FFF da eine Nähe zum Völkischen unterstellen will, es gilt Hanlons Rasiermesser.

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Der Palästina-Konflikt ist wichtig. Hat aber rein gar nix mit der Klimakrise zu tun.

    • @04405 (Profil gelöscht):

      Und weil er nichts mit dem Klima zu tun hat müssen die Israelis auch so viel Wasser aus der Westbank abpumpen dass dem einzelnen Palästinenser durchschnittlich weniger Wasser zur Verfügung steht (70 l, in einigen Gegenden nur 20. Die WHO empfiehlt 100l) als einem Israeli (250l). Perspektivisch wird das auch nicht besser werden, da der Klimawandel u Wassermangel in dieser Weltgegend einen nicht geringen Impact haben wird u schon hat. Auch bei den Landenteignungen wurde schon immer darauf geachtet wer die fruchtbaren u wer die weniger fruchtbaren bekommt. 3 Mal dürfen Sie raten wie die Verteilung, bei den Machtverhältnissen, hier vonstatten geht.

      • @ingrid werner:

        Das Gerücht von den wasserklauenden Israelis wird ja zu gerne immer wieder mal genommen... ist wohl sowas wie "Brunnenvergifterlegende 2.0"...



        Richtig ist: Israel ist sowas wie Weltmeister im Meerwasserentsalzen. Ein Großteil des israelischen Wassers kommen aus Meerwasserentsalzungsanlagen. www.geo.de/natur/o...die-duerre-kaempft



        Dass die Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland öfter mal kein Wasser haben, hat einen anderen Grund, der nicht so gerne erwähnt wird. Für die Wasserleitungen ist die Autonomiebehörde zuständig. Die hat aber andere Prioritäten, als Wasserleitungen instand zu halten. Weshalb die Milliarden, die der AB jedes Jahr aus der EU zufließen, halt anders verwendet werden. Zum Waffenkauf, zum Buddeln von Tunneln um selbige zu schmuggeln und natürlich um für die Vorturner der AB "Notgroschen" auf Schweizer Bankkonten anzulegen...

      • @ingrid werner:

        China dürfte den größten Impact auf die Klimakrise haben. Allerdings werden keine Gruppen eingeladen, welche Gewalt gegen chinesische Bürger oder gar Abschaffung von China fordern.

      • 0G
        04405 (Profil gelöscht)
        @ingrid werner:

        raten werde ich sicher nicht. Ihre verkürzte Sicht auf den Palästina-Konflikt - böse Israelis hier, arme Palästinenser dort - deckt am Ende nur Ihren eigenen Populismus auf.

        Der wird sicher keine fruchtbaren Anstöße für den Klimaschutz liefern. Genau deswegen sollte man Populisten nicht auf Klimademos in Bremen sprechen lassen: Sie kapern die Veranstaltung, um ihren Populismus - in diesem Fall Israelhass - in die Menge zu pusten. Und bringen für den Klimaschutz: Gar nix.

    • @04405 (Profil gelöscht):

      Der Palästina Konflikt hat aber mit der Klimakrise zu tun.

      Aklleine durch den immer schlimmeren Wassermangel wird sich dieser in absehbarer Zeit immer weiter verschärfen.

      Dadurch werden aktuell und in absehbarer Zukunft fast ausschließlich die Palästinenser getroffen.

      Da gibt es also durchaus einen Zusammenhang.

      Klar ... fast alle Konflikte werden sich verschärfen durch die Klimakrise.

      Aber Regionen die breits jetzt unter Dürre / Wassermangel leiden sind die ersten.

    • @04405 (Profil gelöscht):

      Frieden ist wichtig um effektiv gegen den Klimawandel angehen zu können.



      Gerade auch in der dortigen Großregion mit all den Ölförderländern.

      Der Israelisch-Palästinensische Konflikt ist einer der kompliziertesten, brennensten und am längsten andauernde Konflikte in der Region.

  • So weit ich weiß, ist Kritik keine Hetze. Das sollte man nicht nur im Falle Israel sauber unterscheiden.

    • @Uns Uwe:

      Sehr richtig, Uns Uwe.



      Dafür ist es vor allem wichtig, Kritik von Hetze zu unterscheiden.



      Nicht nur im Falle Israel.

      • @Puck:

        Der Wunsch nach einer Unterscheidung und einer sachlichen Debatte ist ein frommer Wunsch in diesem Fall.