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Debatte um KlimaprotesteExtremistisches Weiter-so

Kommentar von Ilija Trojanow

Nicht die Kartoffelbreiwerfer und Straßenblockierer sind extremistisch, sondern die Verteidiger des Status quo.

Ein Aktivist der „Letzten Generation“ am Mittwoch in Rom Foto: Remo Casilli/reuters

A ls junger Verleger brachte ich 1991 ein Büchlein mit dem Titel „Extremismus, Radikalismus, Terrorismus in Deutschland. Zur Geschichte der Begriffe“ von Susanna Böhme-Kuby heraus – eine wissenschaftliche Analyse der Instrumentalisierung und selektiven Nutzung aufgeladener Begriffe im politischen Diskurs. Wenig später fragte mich ein Wissenschaftler, mit dem ich über einen Sammelband verhandelte, wieso ich verfassungsfeindliche Literatur verlegen würde. Er zeigte mir eine Liste indizierter Bücher, auf der sich dieser Titel befand. Offensichtlich war das Nachdenken über die Verwendung des Begriffs Extremismus schon extremistisch.

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In den letzten Wochen erlebt der Begriff eine Konjunktur. Zunächst wurden wir von Politik und Medien vor extremistischen Reaktionen der Bevölkerung gewarnt. Schon die Vorstellung von massenhaften Demonstrationen weckte den inneren Philister in manch einem menschlichen Warndreieck. Dann erlebten wir extremistische Gewalttaten von unvorstellbarer Verwerflichkeit, die angeblich „große moralische Fragen“ aufwerfen: die Proteste von Klimaaktivistinnen. Sofort war die heilige Trinität der rechtschaffenen Empörung zur Hand: Extremismus, Radikalismus und Terrorismus.

Ein Beispiel unter unzähligen: Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler twitterte unter dem Eindruck diverser beworfener Gemälde aufgeregt: „Dieser Terrorismus ist das eine. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist das andere.“ Ein Höhepunkt unfreiwilliger Tragikomik. Die einmalige Nutzung von Kartoffelbrei zu außerkulinarischen Zwecken ist zweifellos das schlimmste Beispiel von Verschwendung in einem System, das bis zu 40 Prozent der Nahrungsmittel vergammeln lässt oder wegwirft.

Für Herrn Schäffler ist das faule Ei, mit dem manche ihn gern bewerfen möchten, bestimmt schlimmer als die Millionen Tonnen Essen, die hierzulande auf dem Müll landen. Denn wir verbrauchen Boden, Luft, Wasser und Energie ohne Sinn und Verstand. Um dies zu bekämpfen, geben wir dem Problem einen schicken Namen: Food Waste, und unternehmen nichts Wirkungsvolles. Aber für Herrn Schäffler ist der Ist-Zustand – vermute ich – weder Terrorismus noch Verschwendung, sondern das gute Funktionieren des freien Marktes.

Die Befreiung des Denkens in die Vielfalt des tatsächlich Möglichen zu verdammen, ist extremistisch

Nun stellt sich die Frage, was extremistischer ist: Das Bewerfen eines verglasten Bildes mit Suppe oder die giftige Suppe aus Verschwendung, Zerstörung und Klimakatastrophe, die uns der Wachstumswahn eingebrockt hat? Was ist extremistischer: dagegen aufzubegehren, für eine lebenswerte, würdevolle Zukunft, oder die verkrampfte Verteidigung des Status quo und die rigorose Ablehnung selbst der kleinsten Verbesserung (etwa beim Fleischkonsum: Tierhaltung macht mindestens 16,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen aus).

Wer genauer hinschaut, entdeckt in der viel beschworenen Mitte unserer Gesellschaft einen extremistischen Wahn des Weiter-so. Und wir haben nur die tragische Wahl zwischen einer extremistischen Mitte und dem Extremismus der Rechten.

Ähnlich moralisch blindwütig wurde auf den tragischen Tod einer Radfahrerin in Berlin reagiert. Die große moralische Frage ist offenbar nur, inwieweit der Protest daran Schuld hatte, weitaus weniger aber, wieso unzählige Radfahrerinnen im Straßenverkehr unter die Räder kommen, und auch nicht, dass jedes Jahr in der EU laut der Europäischen Umweltagentur Hunderttausende Menschen wegen Feinstaubbelastung und anderer Schadstoffe vorzeitig sterben. Mehr als die Hälfte dieser Menschen könnten noch leben, wenn wir die Richtwerte der WHO einhalten würden. Feinstaub ist vernünftig und notwendig, Protest hingegen frivol und unnötig, weswegen laut einer Umfrage des Spiegel 86 Prozent der Befragten finden, dass die Klimaaktivistinnen zu weit gehen.

Konträres Denken

Die extremistische Mitte behauptet gern, sie vertrete den gesunden Menschenverstand. Gegen Spinnerei und Utopismus und Weltfremdheit. Der Zusatz „gesund“ impliziert, dass konträres Denken „krank“ ist, daher abzulehnen und sogar zu verteufeln. Das englische common sense wäre geeigneter, zu übersetzen mit Hausverstand, also das, was jeder unter dem Dach seines eigenen Schädels finden könnte, wäre er nicht Opfer einer extremistischen Ideologie.

Machen wir die Probe aufs Exempel: Welcher philosophische Gigant des Weiter-so hat Folgendes gesagt: „Wachstumsfreundliche Politik ist die Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit“? Übersetzt bedeutet dies: Wir müssen die Natur noch mehr zerstören, um die Würde des Menschen zu gewährleisten. Die Antwort lautet: Christian Lindner – merkwürdigerweise vom Verfassungsschutz nicht indiziert, im Gegensatz zum Mesopotamien Verlag, der Bücher publiziert über so extremistische Themen wie Demokratie, Geschlechterbefreiung und Ökologie.

Wer aber das 1,5-Grad-Ziel ernst nimmt, wem klar ist, was für ein unfassbares Leid das weitere Schmelzen der Gletscher und das Verdursten der Welt nach sich ziehen werden, wer begriffen hat, dass die fossilen Rohstoffe in der Erde bleiben müssen, für den ist die FDP extremistischer als die – sagen wir mal – PKK.

Diktum Alternativlosigkeit

Extremismus heißt: starrer Herrschaftsanspruch. Beharrt auf eingefleischte Privilegien. Beispiel: Ein reicher Deutscher emittiert in etwa tausendmal mehr CO2 als der durchschnittliche Tansanier (wie würden Sie übrigens einen WG-Mitbewohner nennen, der den Kühlschrank leer frisst und Ihnen eine einzige Erbse übriglässt?).

Das Diktum der Alternativlosigkeit ist extremistisch. Die Befreiung des Denkens in die Vielfalt des tatsächlich Möglichen zu verdammen, ist extremistisch. Wer die herrschenden Verhältnisse zum allein seligmachenden Dogma erhebt, ist ein gefährlicher Extremist. Mit Sicherheit aber nicht diejenigen, die für eine Welt ohne ökologische Katastrophen und perverse Ungerechtigkeit kämpfen, für eine Welt der Zukunftsfähigkeit.

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59 Kommentare

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  • "Nicht die Kartoffelbreiwerfer und Straßenblockierer sind extremistisch, sondern die Verteidiger des Status quo."

    Dem kann man nur Zustimmen.

    • @Cervo:

      Na ja.

      Rassist_innen sind auch immer nur die anderen.

      Für Faschist_innen gilt das heutzutage auch.

  • "Nun stellt sich die Frage, was extremistischer ist: "

    Ähh, nein, tut sie ganz und gar nicht - wenn man sich um die Sache sorgt und nicht bloß darauf erpicht ist, das gerade diskutierte Verhalten zu relativieren und letztlich zu rechtfertigen. Dieser Drang zum Vergleichen ist pure Rechthaberei.

    Die Frage sollte viel eher lauten: Ist das was die Aktivisten da tun, verhältnismäßig - also notwendig, geeignet und angemessen -, um Ihre Ziele zu erreichen?

    Und da lautet die Antwort ganz klar "Nein", wenn die Aktionen in den Teilen der Gesellschaft, die sie eigentlich zum Umdenken bewegen sollten, nur mehr Widerstand heraufbeschwören und die Diskussion über ihre "Der Zweck heiligt die Mittel"-Qualität die Befassung mit den Inhalten verdrängt. Der Applaus aus den Reihen der Gleichgesinnten, die längst "klimabewegt" und verzichtsbereit sind, nützt dem Klima GARNICHTS.

    Wenn man jemanden in seiner Sturheit treffen will, schaden Nebenkriegsschauplätze. Ergo ist es konmtraproduktiv wie nur was, sich dabei so leicht angreifbar zu machen. Es ist nunmal eine Sache, wenn Lebensmittel zum Verzehr angebaut oder hergestellt werden, dann aber nicht rechtzeitig vor Verfall zum Konsumenten finden - da ist die Verschwendung zwar im System angelegt aber wenigstens nicht beabsichtigt. Wird hingegen gerade von Jenen, die der Rest-Gesellschaft unbedachten Umgang mit den Ressourcen vorwerfen, ein Lebensmittel missbraucht, um ein politisches Statement abzugeben, liegt die polemische Frage, ob diese Leute überhaupt bis zu ihrer Nasenspitze durchdenken, was sie da tun, auf der Hand - Nebenkriegsschauplatz eröffnet.

    • @Normalo:

      Danke.

  • Danke. Bitter - aber wahr - anschließe mich

  • Extremismus bedeutet irgendwas von außen wirkend. Von daher ist der Begriff geltend für eine in den überkommenen Strukturen verharrende Masse ein Fehlgriff.



    Der von @B. Bräutigam verwendete Fundamentalismus mit dem Attribut >>schleichend destruktiv

  • Ein schöner Versuch! Zweifellos ist das Verhalten der sogenannten Mitte wahnhaft, zweifellos haben wir als Gesellschaft und als Individuen ein sehr problematisches Verhältnis sowohl zu möglichen als auch zu notwendigen Veränderungen. Dieses dauernde absichtliche Fehlverhalten und dessen Verteidigung hat zweifellos auch mitunter extremistische Züge, wäre aber doch mit dem Wort "Fundamentalismus" besser beschrieben. Zumal man dann ja nicht nur sehr schön zeigen könnte, dass dieser Fundamentalismus längst kein Fundament mehr hat, sondern auch, dass es sich schon lange eher um ein krankhaftes, als ein politisches Phänomen handelt. Kunst ist diesbezüglich übrigens ein sehr gutes Symbol. Zu glauben, nicht die Umwelt, sondern die Millionenwerte in den Museen seien das ultimativ zu Bewahrende, zu glauben, man könne die Kunst retten ohne die Erde zu retten, das ist Blödsinn. Und dann noch an die Kunstfreunde: ein van Gogh würde wahrscheinlich im Moment gerade völlig verzweifeln, aber nicht, weil ein paar junge Leute Lebensmittel auf seine Bilder spritzen, sondern weil die breite Mehrheit die Augen vor den wirklichen Problemen verschließt.

  • Ein Kunstgemälde mit Brei zu bewerfen, ist für mich keine Aufrüttel- oder Protestaktion zur Rettung des Klimas, sondern Ausdruck des Zerstörungswillens, also von Gewalt. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Klimaaktivisten, sollten sich überlegen, wie sie Menschen auf ihre Seite bringen, sie ermuntern mitzumachen, statt Kopfschütteln, Verständnislosigkeit und Groll bei denen zu bewirken, die es nicht in der Hand haben, tiefgreifende, nachhaltige Änderungen zur Rettung des Weltklimas zu bewirken.

    • @Elena Levi:

      Es werden keine Kunstgemälde mit Brei beworfen, sondern Glasscheiben.



      Ansonsten: Sind Sie es, Herr Scheuer?

    • @Elena Levi:

      Danke TAZ, die letzten paar Tage macht ihr hervorragende Arbeit!!!!



      Ihr seid die besten!

    • @Elena Levi:

      Gewalt ist leider an der tagesordnung. Und hauptsächlich nicht von den kartoffelbreiwerfern.



      Ihre pazifistische haltung in allen ehren, aber das problem ist leider, das bei bestimmten dingen nun mal kein friedlicher protest oder weitere oberflächliche debatten ausreichen.



      sie wollen das die aktivisten noch kreativer werden, am besten die aufgabe des bildungsministeriums übernehmen? Während die großen asozialen weiterhin das land und die leute ausbeuten und ausbluten lassen und lügen über lügen erzählen - und kaum einer hält sie auf? und die aktivisten dabei auch noch als terroristen bezeichnen?



      obwohl sie es eben sind, die den hauptterror machen?

      sorry, aber so gut ist der mensch eben noch lange nicht. und anstatt weiter die gewalt der klimaaktivisten für gefährlicher zu halten als die gewalt der reaktionären und ausbeuter, ist ein massiver fehler und verkennt die relevanz von massivem widerstand gegen die aubeutung und unwahrheit!!!

      würden sie auch mit hitler reden wollen und mit putin, obwohl er gleichzeitig ihre gemsinschaft deportiert und wegsperrt und schlimmeres?



      oder vlt doch mal ein bisschen kartoffelbrei auf putins lieblingsgemälde werfen?

      wenn einem bewusst ist, wie schade es ist kunst und leben zu zerstören , dann den aktivisten, die schon lange veruscht haben mit den leuten zu reden, und ganze spezies vorm aussterben gerettet haben oder auch schon mal dabei versagt haben.

      ich zerstöre lieber ein bild das ich und andere lieben, als weiterhin zuzuschauen, wie eine horde blinder asozialer affen weiterhin kinder und familien und ganze spezies und jede menge potentielle kunst und wissen auf dem gewisen hat.

      und alle anderen, die weiterhin versuchen, in aller "anständigkeit" die dinge zu ändern, den menschen besser zu machen als er ist mit neuen mitteln, sind auch willkommen.



      aber verkennt nicht die relevanz von revolution! so wie die (cdu, fdp, spd), die die nazis wieder in den bundestag gelassen haben!

      • @Christian Will:

        Nachdem Sie ein Bild, das Sie lieben, zerstört haben, sehen Sie dann keine "horde blinder asozialer affen" mehr? Im Übrigen finde ich Ihren entmenschlichenden Ausdruck abstoßend - und den Affen tun Sie auch unrecht.

  • "Dieser Terrorismus ist das eine. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist das andere"

    Wer so etwas sagt, vertritt in der Tat offensichtlich extremistische Positionen.

    Wer aber sagt, dass Politik und Gesellschaft einen Krieg gegen die Natur (UN Generalsekretär), der Millionen Menschenleben kosten wird, redet nicht extremistisch, sondern benennt die Realität.

    Die Realität ist leider auch, dass der Widerstand gegen die Zerstörung unserer aller Lebensgrundlagen und der Widerstand gegen die bereits begonnene und sich verschärfende Klima-Apartheid viel zu schwach ist und daher, wenn es so bleibt, seine Ziele nicht erreichen kann.

    Jeder ist sich selbst der Nächste und denkt dabei nur an morgen und nicht an übermorgen.

    So will fast niemand etwas tun, außer sich über Straßenblockaden oder Farbflecken an Glaswänden aufzuregen.

    Wenn es dann so weit ist, und es ein Vielfaches an Geflüchteten gibt, wird wohl die dünne Haut der Menschlichkeit gänzlich einreißen. Bereits ist schließlich niemand bereit, auch nur sich vorzubereiten und Konzepten zu entwickeln, wie mit einer Vervielfachung der Geflüchteten umgegangen werden soll. Dies, obwohl dies klar vorhersehbar ist, so wie der Klimawandel.

    Von außen betrachtet, würde wohl zwingend der Eindruck entstehen, wir haben es hier mit einer Gesellschaft, einer Wirtschaft und einer Politik zu tun, die komplett den Verstand verloren hat.

  • "Aber für Herrn Schäffler ist der Ist-Zustand – vermute ich – weder Terrorismus noch Verschwendung, sondern das gute Funktionieren des freien Marktes."

    Welches gutes Funktionieren?



    Die Freiheiten für den schnellen Umbau zu einem ökologischen Wirtschaften sind doch immer noch ziemlich eng.

    Wo sind die Standorte für neue WKAs?



    Warum hat sich seit der BT Wahl nichts an den Abstandsregeln für WKAs geändert? Wo sind die Gesetze für den Ausbau von Photovoltaik? Wo sind all die notwendigen Ladesäulen für. EAutos?

    Es sind die Schwimmbecken die der Staat vorgibt in dem der freie Marktschwimmer sich entwickelt, nich auf trockenen Litaneien in denen die Redner mit Fahrradketten wedeln und die Apokalypse beschwören.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie meinen WKA in BW mit 17% Auslastung? Ist das dann nicht auch Umweltzerstörung?

  • "Aber für Herrn Schäffler ist der Ist-Zustand – vermute ich – weder Terrorismus noch Verschwendung, sondern das gute Funktionieren des freien Marktes."



    Ach, i-wo! Die Deutschen sind alle extreme Ökos:



    # 11.000. km fährt die*der Deutsche Auto pro Jahr.



    # 57 Kilo Fleisch von Landtieren und 14 Kilo Fleisch von Tieren aus Gewässern isst die*der Deutsche pro Jahr.



    # 10,5 Millionen Deutsche ab 14 Jahren machten bisher im Jahr 2022 Flugreisen.



    # Der Umsatz auf dem Neuwagenmarkt in Deutschland lag im Jahr 2019 bei rund 121 Milliarden Euro.



    # 16,8 Milliarden Euro setzte der Lufthansa Konzern 2022 um.



    # Der jährliche Absatz in Deutschland vom Pestizid "Imidacloprid" (ein Neonicotinoid) liegt im Bereich von 25–100 t, über 1000 t werden exportiert. Der erzielte Umsatz liegt bei etwa 500–600 Millionen Euro, damit ist Imidacloprid das erfolgreichste Produkt von Bayer CropScience. Bayer machte 2021 44,1 Milliarden Euro Umsatz. Neonicotinoide werden verdächtigt zum Artensterben beizutragen. Es gab bereits Verbotsvorstöße. Deutsche Regierung versuchte dies zu verhindern ...



    # ...



    Treibhausgase werden weiter in großem Umfang emittiert, Umwelt wird zerstört, vergiftet. 150 Tier- und Pflanzenarten sterben pro Tag (!) aus. Viele Deutsche und deutsche Unternehmen profitieren - noch. Aber hey! Eigentlich sind "wir" voll öko, voll peacig und moralisch gut. Und die Letzte Generation - ja das sind DIE Terrorist*innen!

  • Eine junge Frau im SUV parkt auf dem Randstreifen im absoluten Haltverbot und spielt auf dem Handy. Busse, PKW müssen zum Überholen auf die Gegenspur. Der Verkehr stockt.



    Das ist das Verhalten mit dem für über 2 Tonnen schwere SUV weltweit geworben wird: Machismo, Rücksichtslosigkeit, Schutz der Familie.



    SUV töten Fußgänger aufgrund ihres höheren Aufprallpunktes mit höherer Wahrscheinlichkeit. Sie sind ein Nightmare, eine Ausgeburt der rücksichtslosen Marketingabteilungen der Automobil-Großkonzerne, denen es nur um eins geht: mehr Profit um jeden Preis, solange es noch geht. Dieselgate war die Folge. Jetzt gibt es hybride SUV, sie sind Wölfe im Schafspelz.



    Eine Studie in Australien fand heraus, dass SUV 30 Prozent mehr Emissionen emittieren, als Standardwerte des EU New European Drive Cycle (NEDC) zulassen. Das ist ein alarmierender Befund. Wissenschaftler fordern eine neue CO2-Berechnungsmethode plus der Schadstoffe, um realistische Werte für Australien zu erhalten.

    Der Ex-Chef von VW, Diess, der sicher um diese Schwäche weiß, verteidigte bei Lanz die VW-Konzernstrategie, ohne vom servilen Lanz hinterfragt zu werden.



    Diess äußerte sogar Verständnis für den Protest der Letzten Generation, etwas, was er als Chef von VW nie getan hätte.



    Für diesen Widerspruch Worte zu finden, ist schwer. Denn vermutlich sterben Tausende aufgrund von mehr Schadstoffen. Das ist ein Krimi in Reinform.



    EU-Politik scheint, was die Grenzwerte der EU angeht, bis auf die Grünen, vollkommen von der Automobilindustrie eingeseift worden zu sein. Welcher Politiker fordert die EU auf, reinen Tisch zu machen? Warum ermittelt die Betrugsabteilung der EU nicht?

    theconversation.co...-our-health-190743

    www.sven-giegold.d...an-2016_report.pdf

    • @Lindenberg:

      Das sind nicht nur SUV-Fahrende, die Fußgänger:innen gefährden. Schlechte Erfahrungen habe ich auch mit Radfahrer:innen, auf dem Gehweg rasend, gemacht.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Eine Jahrhunderte übergreifende Solidaraktion mit den kommenden Generationen:



    www1.wdr.de/radio/...-gseapremiumxl.jpg

    An den Rand gedrängt, sind sie um so mehr präsent.

  • Sehr richtig. Frank Schäffler ist übrigens in guter Gesellschaft, wenn er gewaltfreien Widerstand, der ihm nicht passt, als terroristisch bezeichnet: Herr Lukaschenko tut das nämlich genauso. Und der ist immerhin Staatschef.

    Und oh, @JIM HAWKINS: die "gefühlte Mehrheit" fand dazumal die Sufragetten auch doof. Wir beide sind (fast) alt genug, uns daran zu erinnern ;-)

    • @tomás zerolo:

      Müssen Sie wirklich Herrn Schaffner in eine Reihe mit Lukaschenko stellen? Warum nicht gleich Hitler? Hass und Hetze, das betreiben stets die anderen...

    • @tomás zerolo:

      Ein Vergleich mit den Suffragetten hinkt in meinen Augen in dreierlei Hinsicht. Ihre Demonstrationen gipfelten in Aktionen, gegen die die LG-Proteste rührselig anmuten. Umgekehrt gilt es für die brutalen Reaktionen der Obrigkeit. Aber entscheidender ist doch die dritte Sicht, denn die Suffragetten stellten Forderungen auf, die rein logisch zum Ziel führen konnten. Und die Mittel, die sie dafür wählten, standen in direktem Zusammenhang mit dem Ziel. Was fordert LG? 9-Euro-Ticket und Tempolimit. letztegeneration.de/forderungen/



      Das ist rührselig; ändert an Misere, die es zu lösen gilt, leider rein gar nichts. Wenn man sich ernsthaft Sorgen um jährliche 5 Millionen Tonnen CO2 macht, dann erachte ich die Forderung von Laufzeitverlängerungen der Kernkraftwerke für wesentlich zielführender. Dafür klebt sich leider keiner/e an.

  • Danke für diesen klugen Essay.



    Ich bin der Meinung, wir leben längst in einem extremen Kapitalismus, machen uns komplett abhängig von sog. Wohlstand, Konsum, dem permanenten bigger better faster more (wieviele verschiedene Sorten Kartoffelchips/Schokolade und sonstige "Grundnahrungsmittel" sind nötig, dass wir diesen "zivilisierten" Lebensstil als Dekadenz erkennen?). Hierauf kann doch eigentlich nur extrem reagiert werden? Wenn Gewalt Gegengewalt erzeugt, muss dann nicht (systemischer) Extremismus zwangsläufig Gegenextremismus erzeugen?



    Ich finde auch den Begriff des Klimaschutzes albern, dem Klima sind wir nämlich herzlich egal. Die Menschen aber strömen seit jeher dorthin, wo sie (über)leben können. Und je mehr Grundlagen auf der Erde zerstört sind, umso geringer wird der Lebensraum für die an Zahl immer größer werdende Menschheit. Nicht die "Migration ist die Mutter aller Probleme" (Seehofer), sondern die Gier der (geld)mächtigen Wirtschaftsstaaten, denke ich.

  • Großartiger Artikel. *Daumenhoch*

    "Das Diktum der Alternativlosigkeit ist extremistisch."



    Hat mir sehr gefallen. Olle Merkel als Extremistin. :)

    • @Nansen:

      Ja, der Verweis auf Merkel ist gut. Gerade in ihrer scheinbaren Harmlosigkeit, in ihrer persönlichen Bescheidenheit und in ihrem Pragmatismus, scheint ja so gar kein Extremismus zu liegen. Er ist aber da. Es ist die fundamentale Weigerung einfach mal neu zu denken, einfach mal den Bereich der Notwendigkeiten und Machbarkeiten zu verlassen, einfach mal die eigene Marktgläubigkeit wenigstens zu hinterfragen. Diese Weigerung hat fast schon religiösen Charakter und auch durchaus aggressive Züge, auch bei einer Merkel.

      • @Benedikt Bräutigam:

        Wir wissen nur, was Merkel tatsächlich gemachtt hat - DAS war von Notwendigkeit und und Machbarkeit geprägt. Was sie gedacht und hinterfragt hat, kann niemand so genau wissen, der sich nicht (fast) so gut kennt wie sie sich selbst.

        Jemandem vorzuwerfen, dass er das Un-Machbare nicht gemacht hat, ist jedenfalls nicht bloß extrem, sondern grotesk.

    • @Nansen:

      ... der Extremismus der Mitte hat verschiedene Formen.

  • Die Frage "extremistisch oder nicht und wenn wer?" halte ich für eine Diskursverschiebung.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Tripler Tobias:

      Eben, jeder Vorwand dafür ist sehr willkommen.

      ;-) Dabei ist die Idee, sich mitten im Weg drin am Bilderrahmen festzuhalten schon ziemlich alt:



      de.wikipedia.org/w...affaels_Angels.jpg

      Wie man leicht erkennt, auch damals schon für die kommenden Generationen.

  • Wie man in den Wald hineinruft...



    Der Autor beklagt, die VertreterInnen der letzten Generation würden verunglimpft und nicht mit Respekt behandelt.



    Die Ursache dafür könnte daran liegen, dass Sie aufteten, als würden alle Anderen nicht begreifen,



    wie die Dinge liegen, also alle Anderen nicht mit Respekt behandeln.



    Der Autor bestätigt diesen Eindruck und spricht von der Mitte der Gesellschaft, die für ein "weiter so" steht .



    Sicher gibt es Menschen, die nicht zu viele Veränderungen wollen.



    Doch die Mitte der Gesellschaft?



    Wer ist das denn?



    Ein Herr Scheffler ( FDP) wird als deren Vertreter genannt. Der Herr ist mir unbekannt und ich glaube kaum, dass Viele seine Ansicht teilen.



    Ich teile jedoch die Ansicht Vieler, dass die Aktionen der "letzten Generation" kontraproduktiv sind.



    "Antiwerbung" ist wohl die schmeichelhafteste Umschreibung für das Gegenteil von Erfolg der Aktionen.



    Wer die Gesellschaft mit seinen Aktionen nicht erreicht, erreicht eben Nichts .



    Da nützt auch kein Jammern im Nachhinein.



    Abgesehen von den Wenigen Menschen, die Wahrheit und Intelligenz und Sekundenkleber haben, gibt es sehr Viele, die in Photovoltaik, gedämmte Häuser und in "Verzicht" investieren. Wie konnte das nur passieren, da die gesamte Intelligenz Deutschland an der Straße klebt?

    • @Philippo1000:

      die fdp ist sehr wohl die mitte der gesellschaft, denn sie vertritt das normative herrschaftsmodell des neoliberalismus wohl am besten, das hier global herrscht. eine kleine reiche minderheit, die die masse beherrscht - bzw an der nase herumführt mit ihren heuschlerischen aussagen.



      schade das sie das nicht erkennen. denn alle die spd und cdu wählen, machen genau die selbe ökonomie, ein bissi anders vlt. man darf ja nicht so schnell nach oben umverteilen, sonst fällt es auf. und zu viel kritik darf man auch nicht üben, sonst fliegt man eh raus, gelle.

      des weiteren tun sie so, als würde kein lerneffekt bei den aktionen auftreten. es gibt einge leute, diedadurch erkennen, das es schon längst 1 minute vor zwölf ist und das wir weit mehr aktionen brauchen, die leute aber viel zu träge und beschäftigt sind, diese zu machen.



      und die masse kann sich sicherlich keine solaranlage leisten!



      die masse geht weiterhin bei lidl und aldi einkaufen! und wählt neoliberale bis radikal asoziale politik a la afd.



      das ist die mehrheit. die bild und rtl gucken und einen mittelmaß tatort nach dem anderen. und fussbal-wm in katar ist auch kein problem.

      die aktionen erreichen weit mehr als sie denken und es ist noch lange nicht weit genug!



      und niemand der schlau genug ist, behauptet, die wahrheit für sich allein gepachtet zu haben. aber leute die schlau sind erkennen, das der mensch - von der mitte über links bis hin zu rechts - weitaus mehr machen muss, als das was er momentan macht, um das asoziale chaos der letzten 15.000 jahre imperialismus aufzuräumen!

      nur leider geht das vielen ab! und deswegen muss man sie so rasch und konsequent wie möglich aufklären, damit so leute wie putin, erdogan und auch die von der cdu, fdp und afd keine chance haben, weiterhin die welt zu zerstören und zu belügen.

      ud vielen ist das dank des haretn und ja auch tragsichen engagemnst kjalr gewirden,. leider noch nicht genug!!!!!!

      im notfall, kann man nciht mehr nur kirschen essen! und die not ist da!

      • @Christian Will:

        Die Mitte der Gesellschaft mit 5% Zustimmung (FDP)?? Mitte wäre eher die CDU mit den höchsten Wahlergebnis. Übrigens finde ich die Grünen nicht weniger neoliberal.

    • @Philippo1000:

      Schließe mich an.

    • @Philippo1000:

      Griffen die Klimaaktivisten auf dem Niveau Verantwortliche, Struktur, Institution an, zu dem sich der angehäufte Widerspruch, die ausgesessenen Schulden inzwischen zu einem Berg gehäuft haben,



      hätten wir hier eine ganz andere Diskussion über Militanz.



      Und das ist es, was die Dobrindts formulieren. Sie sind ja nicht blöd. Und haben gleichzeitig auch nicht vor den Tatsachen ins Auge zu sehen: Selbstverständlich sprechen wir von einer Umwälzung. Von einer notwendigen Revolution der Ökonomie und er sozialen und ökonomischen Verhältnisse. Wovon sonst.

      Man muss immer wieder zu Recht apokalyptische Erregung kritisieren. Das war schon zu Zeiten der Atomtod-Europa-atomares-Schlachtfeld-Wirklichkeit so.



      Aber nüchtern betrachtet steht uns eine strukturelle Gewalt gegenüber. Lang eingeübt, gerechtfertigt, selbstverständlich gefunden, die sowohl gar kein Interesse hat an der Umwälzung, sie beseitigt ja sie selbst, noch dazu sozusagen handwerklich in der Lage sein wird. Sie kann nicht anders



      Hinzu kommt Trägheit einer Mehrheit, die sich nur allzugerne erzählen lässt, es sei noch alle Zeit der Welt. Im Takt der Verursacher und Verursachung die Folgen zu reformieren.

      Nun ist die politische Taktik, dem Alltagsbürger mit Strassenblockade quasi wie die Regierung gegenüberzutreten tatsächlich zu hinterfragen. Während sich gegenüber "dem System" einer im Kern militärischen Praxis bedient wird: Infrastruktur blockieren. Aber im Radio hört der Bürger von seiner Regierung, wie er die Kriegs- und Klimalast individuell durch umsichtiges Benehmen und Demut zu Schultern hat, während der Klimaaktivist in meiner Alltagssituation erklärt, was ich auch schon weiss: Ich steh hier vielfach nicht aus freien Stücken im Stau. Die Volkswirtschaft räumt mir bisher nichts anderes ein.



      Ich wäre also mehr für Benennung und Zuwendung zu jenen Verantwortlichen, Struktur, Zentralen, die mir verweigern aus dem Stau dieser Ökonomie zu entkommen. Den Strassenblockierer nicht verursacht haben.

    • @Philippo1000:

      Wenn Bahnmitarbeiter*innen streiken, wieviele Deutsche das dann wieder nervt. Und nun stelle mensch sich vor, jene würden so häufig streiken, wie die Letzte Generation Aktionen macht. Störungen, ob Streik, ob Protest, werden mehr (wenn legal) oder weniger (wenn illegal) für okay befunden so lange mensch nicht selbst betroffen ist, so scheint es. Und gerade der deutsche Autofan schäumt offenbar gerne vor Wut, droht Gewalt und zerrt manchmal Aktivistis selbst von der Straße. 8 Menschen wurden in Berlin bereits dieses Jahr zu Tode gefahren. Radfahrer*innen nehmen daran Anteil. Wieviele Autofahrer*innen machen das und lassen ihr Auto stehen? Aber nun soll die Letzte Generation als "Sau" durch's Dorf getrieben werden. Dabei stehen viele der wahren "Säue" am Rand und geifern.



      Ich denke, viele begreifen tatsächlich nicht, wie schnell sie und ihre Mitmenschen sich dem Abgrund nähern und sie begreifen auch nicht die Dringlichkeit und Radikalität von notwendigem Handeln, das Abwenden/Hinauszögern des Sturzes "in den Abgrund". Und als zweites ändern viele viel zu langsam, viel zu wenig persönliches und politisches Verhalten ...



      Zur Heiz- und Energiewende - angefangen haben wenige Idealist*innen. Antrieb gibt es jetzt vermehrt aufgrund steigender Gas- und Strompreise. Das hat weniger etwas mit Intelligenz zu tun, sondern mit einfacher Mathematik und ökonomischen Eigennutzdenken. Wobei viele Anhänger*innen der Energie/Mobilitätswende sogar wahnwitzigerweise meinen, sie müssten grundsätzlich nichts ändern. (Neue) E-Autos werden angepriesen und gekauft, anstatt ÖPNV und Bahn einzufordern und das Auto stehen zu lassen bzw. es abzuschaffen.

  • Danke für den Artikel!



    Ich bin sehr froh darüber dass es nun mehrere Aktivisten gibt die sich für unsere Zukunft einsetzen was bedeutet dass ein großes Umdenken stattfinden muss.



    Und das aber jetzt subito, auch wenn wir von vor den großen Hitzewellen und Überflutungen noch verschont sind sie finden ja schon statt!



    Und wir schwelgen immer noch im alten Denken und in unserem Konsum und unsere Bequemlichkeit.



    Doch ich bin in vielen Teilen noch im alten verhaftet und bequem, habe aber zum Beispiel kein Auto mehr.Es ist beschwerlicher vonA nach B zu kommen, Ich bin dem Wetter ausgesetzt als Fußgänger den Abgasen und dem Feinstaub und der Gefährdung durch unachtsame Autos.Auf dem Rad fahre ich extrem defensiv sonst wäre ich schon ein paarmal von Rechtsabbiegern angefahren worden.Und ob ich mit den öffentlichen fahren überlege ich mir auch, es ist sehr teuer, oft überfüllt und ob du neben aggressiven Menschen sitzt oder nach Alkohol riechenden kannst du dir auch nicht aussuchen. Es ist oft unbequem, aber trotzdem ist es mir lieber als die Straßen noch mehr zu verstopfen und die Luft zuverpesten. Alle Achtung vor denen die Zeit Lebens diese Art der Mobilität leben(müssen).



    Ich sehe ein Umdenken und verzichten auf gewohnten Luxus ist schwer. Aber Unumgänglich.



    Mir geben und die Aktivisten einen Stoß damit wir endlich aufwachen! Aber viele von uns wollen das auf keinen Fall hören und zu ihrer eigenen Rechtfertigung werden sie eben kriminalisiert.



    Ich bin froh um jeden der eine offene Meinung zu den Aktivisten äußert und auch erkennt wie sinnvoll ihr Handeln ist und wie nötig!



    Ursula Huber

    • @Huber Ursula:

      Finde ich klasse! Ich habe auch mein Verhalten in verschiedenen Bereichen bereits vor vielen Jahren geändert. Und ich denke, viel mehr Menschen könnten ihrerseits auch ihr Verhalten ändern. Unhabhängig von Wohn- und Arbeitssituation kann mensch bspw. recht schnell vegan werden. Einfach keine Tierprodukte mehr kaufen. Die vielen Rezepte und Tipps für vegane Küche nach Lust und Laune in Internet und Kochbüchern durchstöbern. Sich um VitaminB12-Ergänzung kümmern und Menüs und Zutaten abwechslungsreich halten. Ganz einfach.

  • Zum Glück haben wir unabhängige Gerichte, die dies - notfalls letztinstanzlich - klären können.

  • Richtig geschrieben!



    Übrigens, Gedankenspiel: Man stelle sich vor die USA und die EU mit all ihrer militärischen Potenz und ihrem Reichtum wäre in etwa so hoch über dem Meeresspiegel wie Bangladesh, aber einzelne Personen oder andere (ärmere, unterentwickelte) Staaten wären am Klimawandel schuld und wollen einfach nix ändern! Wer wohl wäre da der Terrorist und wie würde man mit dem verfahren? Genau!

    • @Tom Farmer:

      Wenn man eine Hypothese aufstellt, testet man auch die Annahmen, die mit der Hypothese einhergehen. Wären die besagten Länder am Klimawandel schuld, wären sie kaum unterentwickelt, es sei denn sie hätten nicht verstanden aus ihrem enormen Energieverbrauch Kapital im Sinne von Bildung, Demokratie und technologischem Vorsprung zu erzielen. Da das widersinnig ist, gälte dies auch für die Hypothese, dass unter besagten Annahmen die USA und die EU militärische Potenz und Reichtum besäßen.

      • @Jutta57:

        Deswegen Gedankenspiel. Keine Hypothese.

        • @Tom Farmer:

          Hypothesen beruhen auf Gedankenspielen, oder war es umgekehrt?

          • @Jutta57:

            Eine Hypothese ist ein gedanklicher Versuchsansatz der, wenn er stimmt vom praktischen Versuchsergebnis bestätigt wird.



            Bei einem Gedankenspiel wird nicht zwingend die Praxisbestätigung überprüft, kann also in seiner Fiktion bestehen bleiben.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Man kann sich beschweren wie man will, wenn man die anderen nicht mitnimmt und überzeugt, wird man nichts erreichen!

    Und Leute zu erpressen und demokratische Prozesse zu ignorieren nimmt die Leute eben nicht mit!

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Was machen und erreichen Sie denn so? Für wie dringlich halten Sie Klimakrise und Artensterben? Inwieweit haben Sie Ihr Verhalten angepasst ...

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Erst nicht mitmachen und verdrängen und sich dann erpresst fühlen wenn es lauter und unbequemer wird, erfordert ein viel höheres Potential an Ignoranz.

      • @Andreas J:

        Woher wollen Sie das wissen?

  • 'Das Diktum der Alternativlosigkeit ist extremistisch', schreibt der Autor. Das mag sein. Wenn allerdings irgend jemand diesem Diktum erlegen ist, dann sind es die Klimaaktivisten. Ich fürchte, der Satz war ein Eigentor. Allerdings kein schlimmes. Denn wenn Aktivisten keine Extremisten sind, wer dann? Viel wichtiger ist doch, dass sie keine Terroristen sind.

    • @Jochen Laun:

      Wer Ihnen zuhört, kann die Erkenntnis erhalten, dass sie nicht so dogmatisch sind, wie sie von Medien und Poltiker*innen dargestellt werden.[1] Sie sind auch nicht die einzigen, die Straßenblockaden machen. Auslöser des großen Aufregers, die letzte Straßenblockade, war eine Soli-Aktion um gegen die Kriminalisierung der Aktivismusgruppe 'Scientist Rebellion Germany'.[2]



      [1] Interview mit Aufstand der letzten Generation-Sprecherin Aimée van Baalen:



      www.youtube.com/watch?v=QwARgr_eic4



      [2] "Polizei nimmt 16 Klimaaktivisten mehrere Tage in Gewahrsam"



      www.br.de/nachrich...-gewahrsam,TLkohBP

    • @Jochen Laun:

      Aktivismus ist für dich quasi gleichbedeutend mit Extremismus? Ich glaube das Verständnis wär wirklich weit origineller als alles, was im Kommentar steht, aber ist vielleicht doch anders gemeint. Extremismus charakterisiert normalerweise die Qualität der Gewalt - im Fall des Terrorismus können Mittel und Zweck dabei eben zusammenfallen - kann ich im Fall dieser Bewegung nicht erkennen. Das bedient sich bislang überwiegend der Mittel von ziviler Ungehorsam und eigentlich sogar recht klassischen. Bis dahin kann das je nach Standpunkt extrem ungemütlich sein und ärgerlich, verwerflich, auch teuer, es hat viell. das (hist. aber selten eingelöste) Potenzial des gewaltfrei Revolutionären, aber ist so nicht extremistisch. Dann müssten sie schon etwa zu wirklich schwerwiegenden Akten der Sabotage greifen, oder auch Hetze. Wenn man andererseits Extremismus mit effektiver Gewalt einfach gleichsetzt, was selbst gewagt ist, aber der Autor glaub ich ungefähr im Sinn hat, dann ist es nun wirklich eine Binsenweisheit, dass die entwickelte Welt mit ihrem betonierten Selbstverständnis und ihren unermüdlich verteidigten Ansprüchen dabei in einer ganz eigenen Liga spielt. Mehr als Gewalt gegen den Planeten geht nicht. Allerdings gehören die Protestierenden bisher ganz überwiegend selbst zu diesen Hochprivilegierten und planen wohl in den wenigsten Fällen, das selbst aufzugeben, was immer etwas schwierig ist. Noch kann das überraschen oder notwendig einen Vorwurf begründen denn sie nutzen dieses Privileg ja auch genau dafür und man kann bezweifeln. ob der Protest ohne die Voraussetzungen ihrer Welt überhaupt möglich wäre. Das Recht, die Sicherheit, auch der eigenen Versorgung, Bildung, Demokratie, Informations-, Rede- und Pressefreiheit sind ja nur einige darunter. Auch das sind herrschende Verhältnisse, sind es lange nicht überall. Man kann es zulassen, dass sie genutzt werden für was sie gedacht waren, und sie gerade deshalb verteidigen. Zumindest darauf würd ich bestehen.

  • Blindwütiger Aktionismus ist kein Extremismus aber trotzdem dumm.

  • OK, die einen beschimpfen die Aktivisten als Extremisten, sind dabei aber selber welche.

    Das habe ich geschnallt. Und jetzt? Jetzt ist es egal, dass fast die gesamte Bevölkerung die Aktionen ablehnt oder zumindest äußerst kritisch sieht.

    "Wer die herrschenden Verhältnisse zum allein seligmachenden Dogma erhebt, ist ein gefährlicher Extremist."

    Das sind dann auch wieder fast alle. Da sieht man vor lauter Extremisten den Wald nicht mehr und der Gehalt an Wahrheit, der in diesem Kommentar zweifellos enthalten ist, geht ein bisschen in die Binsen.

    Hauptsache, gut gebrüllt.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      „ Hauptsache, gut gebrüllt.“



      Man könnte doch auch malen (nach Zahlen)



      An FDP-Zentralen:



      „Hier hausen Extremisten



      und Klima-Terroristen!“

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Einverstanden.

        Aber nur wenn ich auch das hinmalen darf, was der FDP-Mann in der Loriot-Talkshow andauernd sagt:

        "Im liberalen Sinne heißt liberal nicht nur liberal."

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Unbedingt.



          Das reimt sich auf sozial, doch auch auf scheißegal... 😷

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Die LG liegt mit ihren Forderungen ja richtig.



    Die Aktionsform allerdings nutzt sich ab.



    Nach dem Tod einer Radfahrerin und einigen völlig emphatielosen Kommentaren von LG dazu, schwindet auch das Verständnis.