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Der Fall KimmichSag mir, wo du stehst!

Kommentar von Markus Völker

Die Aufregung um den Impfstatus von Joshua Kimmich ebbt nicht ab. Die Annahme, der Fußballer habe keine Wahl, ist falsch.

In der Schusslinie: Joshua Kimmich, 26 Jahre alt, FC Bayern München Foto: Reuters/Pedro Nunes

W as ist eigentlich passiert in den vergangenen vier, fünf Tagen? Hat Jo­shua Kimmich heimlich Blutdiamanten für seine Freundin gekauft? Hat er sich große Aktienpakete von sinistren Waffenproduzenten gesichert? Wurde er beim intimen Plausch mit Beatrix von Storch gesichtet? Ist seine Mitgliedschaft bei Scientology aufgeflogen? Oder hat das Dopinglabor in Köln etwas Verdächtiges im Urin des Bayern-Spielers entdeckt, Epo oder Wachstumshormone?

In Wirklichkeit ist es viel, viel schlimmer: Joshua Kimmich ist nicht geimpft. Die Republik ist in heller Aufregung. Empörungspartikel schwirren nicht nur in den sozialen Netzwerken umher wie gefährliche Geschosse. Die Causa Kimmich wird auch prominent auf Programmplätzen besprochen, die reserviert sind für das hochpolitische Tagesgeschehen. Twitter hyperventiliert. Köpfe werden geschüttelt, Anklagen erhoben, Urteile gefällt.

Was ist eigentlich passiert? Nun ja, der Nationalspieler mit der bis dato untadeligen Vita hat eine persönliche Gesundheitsentscheidung getroffen, so wie er das in seiner Karriere, besser: in seinem Leben, wohl schon dutzendfach getan hat. Nur hat es früher, in der vermeintlich guten alten Zeit, niemanden interessiert, ob er sich etwas (legales) spritzen ließ oder nicht, ob er Vorsorge gegen dieses oder jenes Zipperlein getroffen hat – oder eben nicht. Von Interesse war, ob Kimmich gut in Form war, ob er schöne Vorlagen gab oder Tore schoss.

Das ist seit der medialen Aufregung um das Coronavirus nun gänzlich anders. Seit über 18 Monaten testen wir uns nicht nur auf ein Virus, wir testen uns auch auf Compliance – und, wie es so schön heißt, auf solidarisches Verhalten. Der Einzelne hat besser im Vorsorgekollektiv aufzugehen, sonst könnte es ungemütlich werden. Selbst liberale Geister verkünden in diesen Wochen apodiktisch: „Halt’s Maul und lass dich impfen!“

Das Private ist radikal öffentlich geworden

Was ist eigentlich passiert? Das Private ist radikal öffentlich geworden, und wo das Private sich noch ziert, wird es eben mit brutaler Vehemenz unter den Spot der Öffentlichkeit gestellt. Wie sich der Einzelne mit den strengen Regularien der Pandemie arrangiert, wird zum allgemeingültigen Maßstab über die Satisfaktionsfähigkeit einer Person. Wer die hygienische Norm erfüllt, ist wohlgelitten, wer Probleme hat, sich in den kratzigen Mantel des neuen Normal zu hüllen, der bekommt das geballte Unverständnis einer zunehmend unerbittlichen Mehrheit zu spüren.

Sag mir, wo du stehst, sag mir, welchen hygienischen Weg du gehst! Bist du einer von uns oder gehörst du zum Spektrum der schrägen Vögel? Was bisher so gut funktionierte, sprich die Dämonisierung selbst von respektablen und bedenkenswerten Positionen, stellt sich im Fall von Kimmich als Problem dar. Denn Kimmich ist kein Rechter, er ist kein Aluhut und kein Verschwörungstheoretiker, er ist kein Querdenker und kein Schwurbler. Kimmich ist ein angesehener Fußballspieler, ein durchaus nachdenklicher und sozial engagierter Typ. Oder muss man nun sagen: „Er war ein angesehener Fußballspieler“?

Was ist eigentlich passiert? Am Anfang der ganzen Aufregung stand die Meldung, dass der Bayern-Trainer Julian Nagelsmann einen grippalen Infekt habe und deswegen beim Champions-League-Spiel in Lissabon nicht an der Seitenlinie stehen könne. Später wurde vermeldet, Nagelsmann sei trotz zweifacher Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dass Nagelsmann zum größer werdenden Heer der Impfdurchbrüchler gehört, war nicht wirklich von Interesse.

Man diskutierte auch eher nicht über die Wirksamkeit der Impfung, deren langsam schwindende Effektivität, man sprach eher nicht über die immer noch vorhandene Möglichkeit, sich selbst und andere anzustecken, sondern wartete begierig darauf, wer wohl wegen eines Kontakts zum Trainer aus dem Kader genommen werden müsse im nächsten Bayern-Spiel. Das sind dann bestimmt die Ungeimpften, schlussfolgerte man erwartungsfroh, jederzeit bereit, das Verfahren gegen den oder die Delinquenten zu eröffnen.

Was ist eigentlich passiert? Joshua Kimmich hat sich am vergangenen Wochenende versucht zu erklären. Angesichts der Empörungswelle, die hart über dem 26-Jährigen zusammenschlug, tat das die Offensivkraft des FC Bayern München mit bemerkenswerter Ruhe. Er erklärte, dass er ein paar Bedenken bezüglich der noch unerforschten Langzeitfolgen habe und sich bislang nicht zu einer Impfung gegen Covid entschieden habe.

Der Nationalspieler machte deutlich, dass er weder ein „Impfgegner“ noch ein „Coronaleugner“ sei, er versuchte also, seine Entscheidung auf ein ratio­nales Fundament zu stellen. Aber danach ging es nur noch unnachgiebiger zur Sache. Ihm wurde sogar unterstellt, krebskranke Kinder gefährdet zu haben – einen heftigeren Durchschwang mit der Moralkeule gibt es wohl kaum. Dass er natürlich getestet in die Kinderklinik ging? Egal.

Dass Kimmichs Risiko, an Corona zu sterben, bei 1:500.000 liegt? Wurscht. Dass er sich durchaus Sorgen über eine impfbedingte Herzmuskelentzün­dung machen darf? Anscheinend nicht von Belang. Dass es bei fehlender Impfpflicht ein Recht auf Risikoabwägung, ja auch auf Dummheit und Selbstschädigung gibt? Spielt kaum eine Rolle.

Bedingungsloser Konformismus ist das Gebot der Stunde. In der Frage der Corona-Impfung scheint das Mitmachen alternativlos zu sein. Was ist eigentlich passiert, verdammt?

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116 Kommentare

 / 
  • Was der Kimmich denkt ist doch wumpe. Er ist Fußballer!



    Das ist doch alles ein BLÖDes Mediengedöns das nicht nur BILD durchs Dorf reitet.

  • Schlußwort:



    "Sag mir, wo du stehst!"



    Antwort:



    Hinsetzen - impfen lassen

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Mann, das ist ein Fußballer. Der ist kein Altenpfleger oder so. Deren Nichtimpfung sollte ein Thema sein.



    Ich erwarte nichts substanzielles von Sportlern.

  • Überzeugender Artikel.

  • Ich und meine Familienmitglieder sind alle geimpft, dass stand bei uns auch außer Frage. Ich kenne aber eben auch Menschen die sich eben nicht haben impfen lassen, aus welchen Gründen auch immer. Diese Menschen sind trotzdem herzlich Willkommen bei uns, es sind Freunde mit einer eigenen Meinung die von uns nicht geteilt, aber eben respektiert wird!

  • Was eigentlich verwundert,dass Kimmich wohl an der Impfkampagne ,Werbung ,sich Impfen zu lassen ,beteiligt und abgebildet ist,wie auch Goretzka etc.



    Aber auch das ist legitim,selbst noch zu zögern,sich den oder die Pikse geben zu lassen!!

  • Es gibt Dinge und Vorkommnisse zwischen Himmel und Erde,die sind wissenschaftlich nicht geklaert,noch nicht.



    Dies ist zb. Zum Thema spontane Heilungen bei Schwerstkranken, Krebspatienten so,wo es ganz selten zu unerklärlichen Heilungen,also Freiheit von Metastasen und Tumorzellen bei den Betroffenen kam,warum kann kein Arzt sicher sagen,



    Dito ist das sicher auch bei allen Impfungen.: Es kann ganz sicher auch sehr selten



    Vorkommen ,dass Todesfälle auftreten,die mit der Impfung in Zusammenhang stehen,also das unten zum Beispiel von Trollen hier angeführte: " niemand fällt aufgrund der covid Impfung plötzlich ein Jahr später tot um! "Doch,auch das ist möglich!!



    Allein solches Wissen,wie auch jenes,dass es keine Medizin ohne Nebenwirkungen gibt,auch Naturstoffe können diese haben, rechtfertigt ,sich eben nicht impfen zu lassen,sich nicht roentgen zu lassen und kein Medikament zu nehmen,wo der Beipackzettel eben voll von teils furchterregenden,moeglichen Folgen dokumentiert!!ist..

    Mit einer" Krankheit",einer mir unerklärlichen Schwäche ,die jung und alt,Weib und Mann befällt,sollte sich ein TAZ Experte mal befassen: es ist das DASS Problem , Phänomen,also wie auch hier bei vielen Kommentatoren zu sehen,die Unfähigkeit "Das" und "Dass"oder eben mit dreierles S geschrieben,wie der Schwabe sagt, Richtig anzuwenden.



    Woran liegt dieser "Defekt,"was ist das fuer eine" Erkrankung?"



    Ich finde die korrekte Anwendung der Dase und Dasse ganz einfach.



    Und einfach herleitbar ,wen Das und wann Dass geschrieben stehen muss!



    Was ich nie kapieren werde,ist,warum 180 grad,also eine Gerade,zu den Winkeln zählt!? Also Geometrie kommt mir unlogisch vor in Teilen..



    Gegen solche "Defekte", gibt es keine Impfung und das scheint mir gut zu sein.



    Impfzwang darf es ergo niemals geben.



    Auch Herr Fussballstar,egal ,wo im Verein,darf niemals sanktioniert werden,wenn er Empfehlungen nicht nachkommt,basta!

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Trotzleo:

      „Was ich nie kapieren werde, ist, warum 180 grad, also eine Gerade, zu den Winkeln zählt!? Also Geometrie kommt mir unlogisch vor in Teilen..“



      Es ist nicht unlogisch. Sie werden es gleich kapieren. Eine Gerade ist kein Winkel. Ein Winkel besteht aus zwei Geraden. Die sich im Schenkel berühren. Wenn diese zwei Geraden in exakt die gegenüberliegende Richtung zeigen, bilden sie einen Winkel von 180°. de.wikipedia.org/wiki/Winkel



      [….] „Impfzwang darf es ergo niemals geben.“ Wird es wohl auch nicht geben. Der gesetzliche Rahmen, um hingegen Impfpflicht anzuordnen, besteht bereits. Werden Sie sicherlich rausfinden. (always at your service)

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @95820 (Profil gelöscht):

        Sry. Die Geraden berühren sich natürlich im Scheitel. Wie kam ich nur auf Schenkel? Ein schwieriger Spagat. Wobei – ein Spagat macht’s sicherlich klar. Der bildet im Idealfall einen Winkel von 180 Grad. 🌉

  • Ich habe einen revolutionären Vorschlag:



    Jeder lässt sich vom Arzt seines Vertrauens beraten (wenn er will).



    Jeder trifft seine Entscheidung.



    Jeder lässt anschließend die, die eine andere Entscheidung getroffen haben, in Ruhe. Kein Gekeife, keine Anfeindungen, nix.

    Soweit ich es überblicke, verhält sich die Gruppe der Nichtgeimpften schon so, ich auf jeden Fall.

    Jetzt müssten das noch die Geimpften lernen - und Ruhe wäre.

    • @albert992:

      Prima zusammengefasst!

    • @albert992:

      Klingt vernünftig. Zumal die Geimpften doch eigentlich nichts zu befürchten haben und die Ungeimpften (zu denen ich nicht zähle, habe mich gern impfen lassen) von ihnen nicht bemuttert werden müssen.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Dr. McSchreck:

        Ja, wenn die zu Hause sterben würden, wäre es egal.



        Aber nein, sie verstopfen Intensivstationen.



        Und Kinder stecken sie auch an und Immunschwache.

  • Das Positive an der ganzen Aufregung:



    Endlich kamen auch Mal kompetente Personen (Wissenschaftler) zu Wort, die eindeutig und einstimmig sagen: Es gibt keine Langzeitfolgen bei Impfstoffen.



    Keine Geimpfte/r kippt nach einem Jahr plötzlich tot um oder laboriert auf einmal an irgendwelchen Symptomen herum.

    Man muss nur zuhören wollen.

    • @Nansen:

      Kimmich hat einfach einen falschen Begriff gewählt. Er meinte Folgen, die erst nach längerer Zeit durch statistische Auswertungen bekannt werden - das gibt es immer wieder.

  • Passiert ist nichts was nicht vorher schon da war.

  • Was ist eigentlich passiert, verdammt? Die Frage stellt sich tatsächlich, allerdings in Bezug auf journalistische Standards. Das Herausstellen von niedrig erscheinenden Zahlen bei gleichzeitigem Unterschlagen von relevanten Vergleichsdaten kenne ich eher von den wöchentlichen Corona-Demos hier ums Eck. Gerne hätte man gewusst wie hoch das Risiko einer durch die Impfung hervorgerufen Krankheit für Hr. Kimmich ist. Idealerweise auch das eines tödlichen Verlaufs, wenn schon mit diesen Zahlen hantiert wird. Was der Verfasser aber meines Erachtens völlig verkennt ist, dass Millionen von Hr. Kimmichs Mitbürgern nicht fröhlich pfeifend im Hopserlauf in die Impfzentren geströmt sind sondern vor der selben Abwägung des eigenen Risikos gestanden haben und dieses Risiko bewusst eingegangen sind, um sich selbst zu schützen aber auch um andere nicht anzustecken (was das RKI bestätigt - auch hier eine extrem verkürzte Aussage des Verfassers, die die Möglichkeit der Ansteckung, nicht aber die Wahrscheinlichkeit, in den Fokus rückt). Vor diesem Hintergrund seine Entscheidung dieses persönliche Risiko nicht einzugehen unter moralischen und solidarischen Gesichtspunkten zu bewerten ist aus meiner Sicht verständlich und statthaft. Auch weil die Bewertung primär nichts mit seiner Person zu tun hat sondern in gleicher Weise für andere Ungeimpfte erfolgen wird. Und ja, es gibt ein Recht auf Dummheit. Aber ich persönlich finde dass der Grad halbwegs mit der Reichweite einer Person korrelieren sollte. Wenn das Konformismus ist dann soll das so sein.

  • Ich bin seit Langem gimpft, teil Kimmichs Bedenken nicht im Ansatz und empfehle auch jedem sich impfen zu lassen.

    Was nert mich aber diese selbstgerechte Gesellschaft, die nur noch auf Fehltritte oder eine nonkoforme, von mir aus auch dumme Meinungen wartet, um sich darauf in einem Shitstorm moralisch zu erheben.

    Und auch die viel zitierte "Solidarität" halt ich oft für vorgeschoben. In erster Linie lassen sich die Menschen impfen, weil sich den Mist nicht kriegen wollen und weil sie keine Nachteile im öffentlichen Leben möchten.

  • SAG MIR WO DU STEHST(Überschrift)

    Zurück oder vorwärts, du musst dich entschließen. Wir bringen die Zeit nach vorn Stück um Stück. Du kannst nicht bei uns und bei ihnen genießen, denn wenn du im Kreis gehst, dann bleibst du zurück. Sag mir wo du stehst, sag mir wo du stehst, sag mir wo du stehst und welchen Weg du gehst.



    Du gibst, wenn du redest, vielleicht dir die Blöße, noch nie überlegt zu haben, wohin. Schmälerst durch Schweigen die eigene Größe. Ich sag dir, dann fehlt deinem Leben der Sinn. Sag mir wo du stehst, sag mir wo du stehst, sag mir wo du stehst und welchen Weg du gehst.



    Wir haben ein Recht darauf dich zu erkennen. Auch nickende Masken nützen uns nicht. Ich will beim richtigen Namen dich nennen und darum zeig mir dein wahres Gesicht. Sag mir wo du stehst, sag mir wo du stehst, sag mir wo du stehst und welchen Weg du gehst.

    • @Ringelnatz1:

      Danke.

      Ich mag dieses Lied als Lied.

      Die politische Aussage und der Gedanke, der dahintersteckt, sind schlimm.

      Aber der Geist dieses Liedes breitet sich leider aus.

      Den Rechtsruck gibt es auch bei Linken.

      • @rero:

        Ein Rechtsruck ist doch ohne die Mitte gar nicht möglich.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Ringelnatz1:

      Sag mir wie es steht. 5:0 für BMG

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Vom Zauber des Borussia

        5 :0-Sieg gegen Bayern!

        Doch anstatt dumpf reinzufayern,



        Sollten wir Bedenkzeit nehmen.



        Dortmund, Gladbach - dass sie siegen:



        Könnte es am Namen liegen?

        Dass sie reichlich Punkte holen



        Und die Spitze an sich reißen,



        Weil die Ruhries wie die Fohlen



        Namentlich Borussia heißen?



        Und nicht Eintracht und FC,



        Bayer, Werder, TSG?

        Sollte München, statt zu flennen



        Über Schnupfen und Elfmeter,



        Sich Borussia München nennen?



        Würde der Erfolg dann steter?



        Aber ja! Und dieser Trick



        Klappt auch in der Politik.

        Möglich, dass ich zu viel trinke,



        Aber daraus würd ein Schuh:



        "Die Borussia" statt "Die Linke"!



        CDB statt CDU!



        Kanzler Friedrich Merz? Oje.



        Doch Borussia Merz? Olé!



        (geklaut)

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Ringelnatz1:

          Fußball ist doch Kopfsache.

  • Auch ich als vollständig geimpfter Taz-Genosse möchte mich herzlichen für diesen mutigen Artikel bedanken!

    Für Entscheidungsfreiheit und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Ungeimpften!

    • @:

      Genau so!

    • @:

      Nena hatte vollkommen Recht. Wenn man mit Papier der Meinung ist, dass die Kapazitaeten der Krankenhaeuser kein Kriterium fuer Freiheitseinschraenkengen sein koennen. Hat er jedenfalls mal gesagt. Was geht mich das Chaos an.

  • War nicht mal die Rede von 2G für Stadionbesuche?



    Sollte doch auch, oder zuallererst für Spieler gelten, oder?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Vllt. befürchtet J.K., dass ihm durch eine Corona-Impfung Haare auf der Brust wachsen. Als Spätfolge.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Mit Nebennebenwirkung das Sprießen einer behaarten "weiblichen" Brust ...



        Spät - Pfolge???

  • endlich mal wieder ein g´scheider Kommentar in der taz - danke, Herr Voelker!

    • @Armin Seideneder:

      👍🏼

  • Herr Kimmich oder irgendwer darf entscheiden ob er sich impfen lässt oder nicht, warum auch immer? Klar, hat jemand was anderes gesagt?



    Entscheidungsfreiheit...



    Wenn andere die Entscheidung und die Begründung kritisieren, ist das dann bedingsloser Konformismus?



    Ach so , ich dachte, das sei Meinungsfreiheit, Herr Völker...



    Ach, und dann war da ja noch "We kick Corona"



    Der Mitgründer sagt dann also: "Ich geb mal n büschen Kohle, damit Ihr Euch impfen lasst, und ich warte dann die Langzeitstudien mit Euch ab. Wenn dann genug von Euch überlebt haben, lasse ich mich evtl. auch impfen."



    Klar, freie Entscheidung, frei geäußerte Meinung. Muss ich aber nicht gut finden. Auch als taz-Leser nicht...

    • @DocT:

      :)

    • @DocT:

      Als „we Kick…“ anfing, gab es noch keinen einzigen Impfstoff. Ums impfen ging es also nicht.

      • @Dr. McSchreck:

        „Weil die Gesundheit über allem steht, ist jetzt Solidarität im Kleinen wie im Großen notwendig. Jeder kann helfen." (Joshua Kimmich bei We Kick Corona)

        Recht hat er. Wer sich impfen lässt, hilft mit, Corona zu beenden. Die Impfung ist gelebte Solidarität. Das gilt übrigens ausnahmslos auch für Fußballstars.

  • Na ja - Markus Völker spart in seinem Beitrag leider den Kontext aus, der die Diskussion für mich in einem ganz anderen Licht erscheinen läßt. Natürlich ist es grundsätzlich Kimmichs Privatsache, ob er sich gegen Covid-19 impfen lässt oder nicht. Punkt. Nur hat sich Kimmich ja bei der gemeinsamen Spendenaktion von FC Bayern München und der Deutschen Nationalmannschaft „We Kick Corona“ engagiert und damit eine exponierte Vorbildfunktion für alle Fußballfans eingenommen. Wenn er dann aber mit Befürchtungen vor einer Corona-Impfung, die auf ganz offensichtliche Falschinformationen beruhen, an die Öffentlichkeit geht, ist das doch keine Petitesse mehr. Kimmich hat sicher genug Kohle, um sich jeden Tag testen lassen zu können. Bei den Fussballfans sieht das aber doch ganz anders aus.

    • @Rainer B.:

      "Wenn er dann aber mit Befürchtungen vor einer Corona-Impfung, die auf ganz offensichtliche Falschinformationen beruhen, an die Öffentlichkeit geht, ist das doch keine Petitesse mehr."

      Ja ging er denn nun eigentlich an die Öffentlichkeit oder wurde er nicht viel eher an selbige gezerrt?

      • @Ravenlord:

        Er hat sich öffentlich über vermeintlich mögliche Langzeitfolgen der Corona-Impfung geäußert, also ist er mit diesem bullshit auch an die Öffentlichkeit gegangen. Er hätte genausogut auch die Klappe halten können.



        Die Impfung regt lediglich das körpereigene Immunsystem zu einer Abwehrreaktion gegen die Viren an. Der Impfstoff selbst wird innerhalb von ca. zwei Wochen komplett im Körper abgebaut. Mögliche Impfschäden, die in diesem Zeitraum nicht aufgetreten sind, können deshalb auch später mit Sicherheit nicht mehr auftreten.







        btw.: Als Fußballprofi würde ich mich persönlich sofort weigern mit Ungeimpften in einem Team aufzulaufen, zumal ja auch die Zuschauer nur ins Stadion dürfen, wenn sie vollständig geimpft sind.

    • @Rainer B.:

      zu "we kick" habe ich weiter oben geschrieben und an die Öffentlichkeit ist er nicht gegangen, sondern die Bild hat es berichtet und er hat es dann bestätigt.

      • @Dr. McSchreck:

        Siehe meine Antwort oben.

    • @Rainer B.:

      "Nur hat sich Kimmich ja bei der gemeinsamen Spendenaktion von FC Bayern München und der Deutschen Nationalmannschaft „We Kick Corona“ engagiert und damit eine exponierte Vorbildfunktion für alle Fußballfans eingenommen."

      • @albert992:

        Eben - und inzwischen weiß doch auch Kimmich, dass Corona nicht vor Geld zurückschreckt, sondern vor Geimpften.

  • Sehr guter Kommentar!



    Zu den Impfnebenwirkungen kann man sich gut in der EudraVigilance-Datenbank schlau machen. (Viele der Kommentaristen wollen das aber gar nicht wissen, scheint mir.) Man stellt Erstaunliches fest: Niederlande meldet bei Comirnaty fast doppelt so viele wie Deutschland, bei erheblich geringerer Bevölkerungszahl. Und generell gehen Expertenkreise davon aus, dass nur zwischen 3-6% der Fälle überhaupt gemeldet werden. Also schwer anzunehmen, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist.



    Was die Langzeitwirkungen anbelangt, möchte ich auf einen sehr guten Kommentar von Oskar Lafontaine hinweisen: "„Man muss noch nicht mal die Fälle kennen, in denen Langzeitfolgen von Impfungen beobachtet wurden, es genügt, aus den Verträgen, die mit den Impfstoff-Herstellern Biontech/Pfizer geschlossen wurden, zu zitieren: ‚Der Käufer erkennt an, dass die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit des Impfstoffs derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind‘“

    • @KJO:

      Aha, Lafo ist jetzt auch noch Virologe?

      Um den Satz aus den Verträgen richtig verstehen zu können bedarf es leider etwas mehr als ein möglicherweise abgebrochenes Soziologiestudium...



      Der Satz ist keine Beweis für irgendwas, schon gar nicht für irgendwelche "Spätnebenwirkungen" oder "Langzeitfolgen" da es die schlicht nicht geben kann.

      Was soll der link zur EudraVigilance-Datenbank? Das hat so null Aussagekraft. In der Tabelle ist weder beschrieben um welche Art der Impfnebenwirkung es sich handelt, noch ob die NL nicht einfach deutlich effizienter ihre Daten erheben und weitergeben.

      • @charly_paganini:

        LaFo versteht nix von der unvermeidlichen Ungewissheit in den Wissenschaften und der daraus folgenden Notwendigkeit, sich als Konzern gegen alles und jedes absichern zu müssen, und sei es noch so unwahrscheinlich. Allerdings teile ich seine Wut gegen Lobbyismus und Profitokratie. Mir fehlt die zornige Linke mit der spitzen Zunge und der deutlichen Rhetorik.

      • @charly_paganini:

        Sie können die Symptom-Meldungen in der Datenbank finden wenn sie wollen.

      • @charly_paganini:

        Eine Minute googeln hätte gereicht, um zu wissen, dass Lafontaine Diplom-Physiker ist. Der Rest Ihrer Ausführungen hat ähnliche Qualität.

    • @KJO:

      Kein Impfstoff hat bisher solche Langzeitfolgen gezeigt. Dass jemand sich unsolidarisch verhält, darf doch wohl kritisiert werden. Tatsache ist, dass es keine nicht sozialdarwinistische Alternative zur Impfung gibt, daher also alle, die sich mit einem normal sicheren Impfstoff impfen lassen, für den Adressaten der Kritik, der dieselben Risiken hätte wie alle anderen Gesunden, de facto als Versuchskaninchen fungieren. Das ist die Logik einer derartig begründeten Inanspruchnahme seiner Freiheit. Das ist noch vor jeder Verurteilung Fakt.

      • @Karl Kraus:

        Impfen ohne sterile Immunität ist kein solidarischer Akt sondern Selbstschutz. Sollte mittlerweile klar sein

        • @KJO:

          Das stimmt nicht. Bitte informieren Sie sich doch über das reduzierte Risiko, das von Gimpften ausgeht.

          • @Karl Kraus:

            Nun ja, nachdem mir gerade heute meine Schwester mitteilte, dass sich mein geimpfter Neffe bei einer 2G-Party am Wochenende angesteckt hat, bin ich hinsichtlich des geringeren Risikos sehr skeptisch. Nicht schwer erkrankt, aber Geruch und Geschmack sind weg. Kein Fake.

            • @KJO:

              Das tut mir leid! Es ist ein stark reduziertes Risiko, aber natürlich bleibt noch einiges übrig. Ein Grund mehr, sich impfen zu lassen: Die Reduktion der Infektionsgefahr nimmt mit jedem Gimpften zu, weil es in einer Kette von Gimpften für das Virus schwieriger wird, richtig zuzuschlagen, als wenn die Kette brüchig ist. Bzw. das Netz. Die Barriere wird durchlässig bleiben, aber wir können sie immer dicker machen. Für die, die sich nicht selbst schützen können, aber auch für uns gegenseitig.

              • @Karl Kraus:

                Man kann die Welt nur ertragen, wenn man sie vereinfacht. Ganz sicher ist nichts. Vielleicht sollte ich mich ein drittes Mal impfen lassen.

      • @Karl Kraus:

        Es kann sich nur um eine zufällige Namensgleichheit handeln. DER Karl Kraus hatte Hirn im Kopf!

        • @Kuddel_Chaos:

          Selten eine so fundierte und hintergründige Argumentation gelesen!

  • Zillionen dank für diesen artikel!



    Immerhin habe ich seit jahren ein taz-abo und ich freue mich immer, wenn die taz ab und zu zeigt, was sie mal war.

  • Danke für diesen klarstellen Kommentar.



    Natürlich kann man das schss finden, dass sich Kimmich nicht impfen lässt, aber dass ist immer noch seine Sache. Ob er Langzeitfolgen befürchtet, ist auch seine Sache.



    Er allein entscheidet derzeit in diesem Punkt über seine Würde!

  • "[...] er versuchte also, seine Entscheidung auf ein ratio­nales Fundament zu stellen"



    -> das ist ihm offenbar nicht gelungen

    "[...] Kimmichs Risiko, an Corona zu sterben, bei 1:500.000 [...]"



    -> zu einer Risikoabwägung gehört aber schon noch, auch das andere Risiko zu beziffern. Wie hoch ist bitte schön Kimmichs Risiko, eine "impfbedingte Herzmuskelentzün­dung" zu bekommen? Und daran zu sterben?

    "Bedingungsloser Konformismus ist das Gebot der Stunde. In der Frage der Corona-Impfung scheint das Mitmachen alternativlos zu sein. Was ist eigentlich passiert, verdammt?"



    -> Herr Völker, welche Alternative zur Impfung schlagen Sie vor?

    • @HopeDrone:

      AHA+Testen z.B..

      • @Berlin:

        Es gibt nur eine Alternative zur Impfung. Das ist die Infektion. AHA+Testen verschiebtt nur etwas den Erwartungswert für den Infektionszeitpunkt.

        • @Co-Bold:

          Da haben Sie recht, die langfristige Alternative wird die Infizierung, ggf. mit allen Nachteilen, sein.

      • @Berlin:

        Wie lange?

        • @Karl Kraus:

          Von mir aus besser bis gestern als bis morgen.



          Ich halte es da mit Drosten, der vor zwei Monaten sagte, dass sich Ungeimpfte irgendwann infizieren, genesen oder schwerbehindert oder sterben werden

  • Natürlich darf der Herr Kimmich machen was er will. Wenn er aber seine Entscheidung mit einer längst widerlegten Behauptung begründet, muss er auch damit rechnen kritisiert zu werden.

    Wenn gesagt hätte, dass er immer ohne schauen über die Straßgeht weil er sich auf seine Ohren verlässt und man wich beim links-rechts-links auch mal dem Hals verstauchen kann, wäre er auch kritisiert worden.

    V.a. wenn die ganze Welt wegen einer großen Minderheit, die keine Lust hat zu schauen und es mit verschiedensten banalen und komplexen Theorien rechtfertigt, dazu gezwungen ist nur noch Schritttempo zu fahren (auch wenn die Linksrechtslinksverweigerer natürlich betonen, dass es wegen ihnen überhaupt keine Vorsichtsmaßnahmen bräuchte ...

    • @kartoffelsack:

      Was zur Causa Kimmich in den sog. Sozialen Netzwerken zu finden ist, hat leider oft nichts mit Kritik zu tun. Und darum geht es im Kommentar, dem ich als Geimpfter zustimme.



      Im übrigen gibt es derzeit keine Langzeitstudien zur Covidimpfung, sondern lediglich Hochrechnungen.

      • @Berlin:

        Welche "Langzeitstudien" hätten sie denn gern? Zur genauen Dauer der Immunität kann es natürlich noch keine abschließende Studie geben, liegt in der Natur der Sache.



        Wenn ihnen ein paar Wochen oder Monate nach der Impfung noch kein drittes Bein gewachsen ist, wird dies auch nicht in 10 Jahren passieren, da braucht man dann auch keine Langzeitstudien.

        • @charly_paganini:

          Ich sehe, Sie haben das Problem des Dritten Beines schon gelöst.



          Ich benötigte übrigens gar keine Langzeitstudie, um mich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Dass spielt jedoch auch keine Rolle, denn es geht ja nicht um mich.

  • Die geringe Todesgefahr durch Corona mit der Nebenwirkungsgefahr durch die Impfung zu vergleichen ist komisch.

    Korrekt wäre, die Symptomstärke und Häufigkeit von Corona mit der Symptomstärke und Häufigkeit von Impfnebenwirkungen zu vergleichen.

    Vergleichbar wäre: Wie groß ist die Gefahr, dass er nach einer Corona-Infektion nie wieder Sport machen kann? Wie groß ist die Gefahr, dass das nach einer Impfung passiert?

    Soviel zu verzerrten Risiken.

    Danach von reiner Selbstgefährdung zu sprechen, wenn es darum geht, dass Ungeimpfte Corona etwa 6x stärker verbreiten als Geimpfte, grenzt an Unehrlichkeit.

  • Danke für den wunderbaren Kommentar. Es gibt also doch noch jemanden in der taz, der demokratische Grundregeln nicht mit Beginn einer Bedrohung an den Nagel gehängt hat. Danke für diesen Lichtblick!

    Und zur hier wie ein Schnappreflex hochgebrodelten Solidaritäts-Diskussion:

    1) Wer ungeimpft negativ getestet ist, ist neben lauter ungetesteten Geimpften, aber potentiell Übertragenden möglicherweise die einzige Corona-ungefährliche Person im Raum.

    2) Solidarität kann in einer Demokratie nicht über die freie Entscheidung geordnet werden. Andernfalls sind wir ganz schnell in einer Diskussion über Rauchen, Motorradfahren oder auch multiresistente Erreger über Fleischkonsum, über die freie Beweglichkeit ansteckender Hepatitis-Patient:innen ... das kann endlos so weitergehen, bis zur Quarantäne bei einer einfachen Erkältung - irgendwer ist immer gefährdet. Am Anfang höhnte man noch über den Begriff „Hygiene-Diktatur“. Was ist das jetzt für eine Diskussion?

    Demokratie ist eben nicht, wenn alle eine Meinung haben oder dasselbe tun. Wenn das Sterben nicht so ein scheiß großes Tabu wäre, könnte man uns nicht derart einschüchtern. Ich habe vor Corona wirklich weniger Angst (ja, irgendwann und an irgendwas sterbe ich ganz sicher, Impfung hin oder her) als vor den Folgen im sozialen Miteinander, die ich hier schon lesen kann. Die Absage an demokratische Werte ist verdammt schnell gegangen.

    Freie Entscheidung ist freie Entscheidung. Man muss nicht alles toll finden. Fertig!

    • @HanM:

      "Demokratie ist eben nicht, wenn alle eine Meinung haben oder dasselbe tun"

      Demokratie ist auch nicht stillschweigendes Hinnehmen absichtlicher oder unabsichtlicher Falschnehauptungen.

      Jeder kamn seine Meinung sagen. Und jeder muss damit klar kommen, wenn ihm widersprochen wird.

      • @kartoffelsack:

        Welche "Falschbehauptung"? Er hat keine Falschbehauptung von sich gegeben. Er hat weder die Impfung schlecht gemacht, noch das Virus als ungefährlich oder nicht existent bezeichnet. Auch hat er keine Fadenscheinigen Behauptungen über Langzeitfolgen aufgestellt.

        Er hat einfach nur seine Bedenken geäußert und sein Handeln erklärt. Da steckt keine Behauptung, keine Manipulation, keine Verbreiten von Fakenews drin. Eine eigene Angst zu kommunizieren hat nichts mit Falscher Behauptung zu tun.

      • @kartoffelsack:

        Hetze und Diffamierung bleibt aber nun mal Hetze und Diffamierung, und wird keine Meinungsäußerung.

      • @kartoffelsack:

        Man sollte dann aber nicht hergehen und ihn medial Hinrichten, nur weil er nicht die Mainstream-Konforme Meinung hat.



        Das ist das Problem mit unserer deutschen Diskussions-un-kultur: Man darf seine Meinung haben, solange sie die "richtige" Meinung ist. Wenn sie es nicht ist, kriegt man in die Fresse. - Was für ein Verständnis von freier Meinungsäußerung ist das bitte?

        Außerdem: Kimmich ist ja nicht hergegangen und hat ganz groß gerufen: "Laßt Euch nicht impfen, es ist gefährlich!", sondern er hat auf die Frage eines Reporters sachlich und, wenn man sich mal außerhalb der deutschen Medien informiert, auch begründet seine Zweifel dargelegt.

        Wenn man darauf dann mit allen Mitteln medial drauf haut, dann ist das mehr als verdächtig.

    • @HanM:

      Danke, Sie schreiben viel und doch ist jeder Satz richtig und wichtig.

    • @HanM:

      Zu 1) negativer PCR-Test? Weil dann stimme ich ihnen zu. Negativer Schnelltest ohne irgendwelche Symptome? Nope. Wenn Sie Symptome haben und einen Schnelltest machen und der sagt negativ, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering trotzdem mit COVID-19 infiziert zu sein. Letztes Jahr vor der Weihnachtszeit hab es im Coronavirus Update (dem Podcast vom NDR) eine sehr gute Folge dazu :)

      Aber ein Schnelltest ohne Symptome ist nicht wirklich sehr aussagekräftig. Jedenfalls laut meinen Informationen.

      • @curiouscat:

        Im Profi-fussball werden PCR-Tests genommen.

        • @Dr. McSchreck:

          Ja aber da ging es ja gerade nicht explizit um Fußball, sondern allgemein. Und allgemein ist ein PCR Test sehr schwer zu kriegen.

          • @curiouscat:

            Was soll da "schwer zu kriegen" sein? Sie gehen zu einem Testcenter, dass PCR-Tests anbietet und haben nach 20-30h das Ergebnis.



            Ich gehe davon aus, dass der FCB da noch über effizientere Labore verfügen kann.

            • @Berlin:

              Sind Sie sicher, dass Sie PCR-Tests meinen?

              • @Karl Kraus:

                Oh, ich sehe gerade, dass Sie 20-30h schrieben. Das passt dann wieder. Ich bitte um Verzeihung.

  • Au weia, Herr Völker, jetzt werden Sie an den gleichen Pranger gezerrt, an dem schon dieser junge Fußballspieler seit Tagen steht. Tja, wie können Sie es auch wagen, hier so gemeingefährlich die Gesundheit der gesamten Gesellschaft auf's Spiel zu setzen...



    In unserer Gesellschaft gibt es offenbar nur noch schwarz oder weiß, komplett falsch oder ganz richtig, wobei mir nicht ganz klar ist, ob immer die Richtigen definieren, was falsch ist. Ein Abweichen vom Mainstream und schwupps! der shitstorm und die Empörung der Rechtschaffenen ergießt sich über den Abweichler...



    Mir hat Ihr Beitrag jedenfalls gefallen, danke.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Bildunterschrift: ‚In der Schusslinie:‘“ Da fühlen sich Abwehrspieler*innen vermutlich besonders wohl. Hoffentlich prallen Viren von Kimmich ab.



    Kimmich stammt aus Rottweil. de.wikipedia.org/wiki/Joshua_Kimmich und Rottweiler sind potenziell gefährlich, wenn der Schutzzaun undicht ist. www.youtube.com/wa...ktop&v=8aouY9asKY0

  • Vielleicht sollte man den Herren Kimmich, Hoeneß und Völker (Autor des Kommentars) bei Gelegenheit erklären, dass die überwiegende Zahl der Ungeimpften für den erneut rasanten Anstieg der Inzidenzzahlen, für die zunehmende Belegung der Intensivstationen, für die nach wie vor dramatische Zahl an Todesfällen und alle mit Corona verbundenen Einschränkungen verantwortlich sind. Kimmich kann mit seiner Gesundheit machen, was er will. Das ist richtig. Er kann beispielsweise mit dem Kopf mit voller Wucht gegen eine Wand laufen. Sein Problem. Wenn aber ein Kind oder ein alter Mensch vor dieser Wand steht, das/der von diesem Tun gefährdet würde, dann hat er dieses Recht nicht mehr. Abgesehen davon, hätte er Blutdiamanten von einem Massenmörder gekauft, würde Herr Hoeneß auch dafür einen guten Grund finden. Und Herr Völker sicherlich auch. Ist schließlich ein Fußballer, der Unsympathling des FC Bayern.

    • @Marten de Trieste:

      Well, die Toten sind maßgeblich und zum allergrößten Teil die Ungeimpften, die dieses Risiko wissentlich eingehen.



      Das darf man ihnen schon zugestehen.

      • @J_CGN:

        Darunter die Ungeimpften, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden konnten.

        • @Karl Kraus:

          Die vermeidet man aber auch mit der Impfung nicht wirklich. Solange das Virus in der Welt ist, sind sie mit zunehmendem Alter zunehmend gefährdet.

        • @Karl Kraus:

          Also bitte andere Menschen tot zu schlagen muss doch Noch erlaubt sein, wenn ich das mit meiner persönlichen Freiheit begründe. Die gesamte Debatte ist lächerlich und es ist erschreckend Wie viel Bühne den dümmsten, Aber lautesten in dieser Gesellschaft geboten wird. Corona hat zwei maßgebliche Probleme aufgezeigt:

          Das Bildungsproblem in diesem Land ist gigantisch größer Al's angenommen und Der Verlegerfilz ist dystopisch größer Al's angenommen. Hätte auch dieses Blatt nicht ohne jegliche Grundlage wissenschaft angezweifelt, müssten wir jetzt keine Scheindebatten über Verschwörungsmythen führen.

          Statt sich tatsächlich mit dem Thema auseinanderzusetzen, zieht sich Völker in seinem megalomanischen Wahn irgendwelchen Humbug aus dunklen Körperöffnungen und erhebt den Anspruch, dass dies gleichwertig zu Wissenschaft diskutiert wird.

          Solche Narzissten sind ein weiteres riesiges Problem unserer Gesellschaft.

          • @Beskar:

            "Das Bildungsproblem in diesem Land ist gigantisch größer Al's angenommen."

            Goldig, das sollte man rahmen. XD

  • Sorry, aber dieser Artikel ist für mich der Beweis, dass die taz nun wirklich nicht mehr zum sozialistischen linken Millieu zuzuordnen ist. Leider.

    Gesundheit ist nur in einigen Fällen eine Privatsache. Nehmen wir zum Beispiel die Masern Impfung. Wir lassen uns alle impfen, damit wir verhindern, dass ein Neugeborener und noch nicht geimpften Mensch nicht mit der Krankheit in Berührung kommt. Wenn das nicht klappt, weil einige sich einreden die Gesundheit der Mitmenschen sei die eigene Privatentscheidung, dann erkranken Kinder schwer.



    Außerdem muss ich sagen, dass ich unglaublich enttäuscht bin, dass auch die taz es nicht für nötig hält den schwächsten eine Stimme zugeben. Long Covid ist ein häufiges Phänomen bei jungen Leuten. Auch sportliche, nicht an Vorerkrankungen leidende Menschen haben oft nach einer COVID Erkrankung mit monatelangen, ja vielleicht sogar jahrelangen Problemen zu kämpfen, die hier komplett unter den Teppich gekehrt werden!

    Das ist nicht nur frech, sondern beweist auch eine Mitgefühlslosigkeit wie ich sie hier nicht erwartet hätte.

    Ich bin selber Opfer der Pandemie, ich bin jünger als Kimmich und gehöre auch zu der Gruppe der man bestätigt auch ohne Impfung vor Corona keine Angst haben zu müssen. Tja. Hab aufgepasst und mir es trotzdem eingefangen und leide jetzt fast 12 Monaten immer noch sehr darunter. Und meine Geschichte ist kein Einzelfall, auch wenn solche Berichterstattungen wie diese, diesen Anschein erwecken.

    Was nehme ich also aus dieser ganzen Sache mit? Nicht Mal in der linken taz scheint den Vielfältigen Opfern der Pandemie vernünftig Gehör verschafft zu werden. Das Framing und Narrativ was dieser Beitrag unterstützt ist m.M.n. zum kotzen.

    • @curiouscat:

      Bei Masern kann man aber sterilisierende Herdenimmunität erreichen. Bei Covid-nicht.



      Wovon wir reden, ist wellenbrechende Herdenimmunität:



      Das heißt jeder Geimpfte und auch In Geimpfte wird früher oder später mit dem Virus in Kontakt kommen und In Geimpfte gefährden Geimpfte kaum.



      (Bin geimpft)

    • @curiouscat:

      Long Covid ist ein häufiges Phänomen bei jungen Leuten.

      Da fehlt ein "k" - es ist kein häufiges Phänomen. Natürlich ist es dann doppelt tragisch, wenn es Sie erwischt hat, aber insgesamt sind statistisch junge Leute kaum gefährdet.

    • @curiouscat:

      ich kann Deinem Beitrag nur beipflichten, denn es ist eben keine Privatangelegenheit, wenn ich "ohne Führerschein für mich trotzdem das Recht in Anspruch nehme, am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen".



      Hier sind Gedankenspiele im Raum, die seit Beginn der Corona Krise zu einer kompletten "Informationsverzerrung" geführt haben und demokratische Freiheitsrechte artikulieren, die in vergleichbaren Fällen keinesfalls beansprucht werden können.

      Man muss es aber leider zur Kenntnis nehmen, dass hier Markus Völker eine mehr als bizarre Position vertritt, von der ich nur hoffe, dass dies nicht auch die Meinung der TAZ darstellt.

    • @curiouscat:

      Danke für diese Zusammenfassung. Anscheinend gibt es unter Leser*innen der TAZ doch noch solidarische und vernünftige Menschen.

      • @Andreas Maschler:

        Ihnen und dem Kommentar darüber von @Matthias Gildemeister: Vielen Dank für Ihr Kommentar. Zu lesen, dass es noch Menschen gibt die Empathie und Solidarität empfinden ist immer sehr Tröstlich und gibt einem Hoffnung :)

  • Es ist nicht nur Konformismus, es ist eine Form von moralischer Gleichschaltung. Kimmich und anderen wird nicht zugestanden, Bedenken zu haben und zu äußern. Das finde ich als Geimpfter der ersten Stunde ausgesprochen gruselig.

  • 8G
    83985 (Profil gelöscht)

    Genau so siehts aus!

  • Wer zum Teufel ist dieser Kimmig? Der Name fiel auch in der Bundespressekonferenz. Wichtig?

    • @Phineas:

      Kimmich ist Astronaut, sollte ins Weltall. Weigerte sich aber, sich impfen zu lassen. Nicht wichtig.

  • 3G
    34936 (Profil gelöscht)

    Kimmich hätte sagen sollen:

    "Ich bin nicht geimpft.



    Und das ist gut so."

  • Kimmichs Wohlergehen ist seine Sache. Aber wenn er sich weigert, das Risiko zu senken, selbst andere Menschen anzustecken, ist das keine Privatsache. Das Individualismusargument ist etwa seit Woche 2 der Pandemie widerlegt.

    • @Andreas Domberg:

      Nur dass er durch PCR-Test jeden 2. bis 3. Tag das Risiko, dass erjemanden ansteckt auf quasi 0 reduziert.



      Infektiös wird man nach etwa 5 Tagen.

      • @J_CGN:

        Blödsinn!!

        • @charly_paganini:

          Die Virenlast, ab der eine Infektiosität erreicht ist, muss erst erreicht werden.



          Es ist anerkannter Stand der Wissenschaft, dass dies ca. 5 Tage braucht.

  • Die Kritik am Verhalten von Kimmich als Konformismus abzutun, kommt mir doch etwas seltsam vor. Und ja „sich impfen zu lassen, damit auch für andere der Virus nicht zu einem überlebenswichtigen Gesundheitsproblem wird“ ist schon aus der gesellschaftlichen Solidarität heraus als ALTERNATIVLOS zu sehen.



    Ich denke es geht hier auch nicht darum was ein Herr Kimmich in seinen privaten 4 Wänden macht, sondern einzig und allein um das Gefahrenpotential eines solchen Verhaltens in der Öffentlichkeit und im Mannschaftssport, wie Fußball.



    Die mangelnde Einsicht bei vielen Fußballern (und auch anderswo) sich gegen Covid 19 impfen zu lassen, präsentiert aber auch genau das Bild, was die Politik nun schon seit Ausbruch der Coronapandemie im Bezug auf die Ausnahmeregeln im Fußball und im Bundesligasport erzeugt hat: eine nicht zu überbietende Inkonsequenz und Ambivalenz, die bei der Mehrheit der geimpften Bevölkerung kaum großzügiges Verständnis erwarten kann.



    Es wäre gut gewesen, wenn hier die Vereine durch die Politik rechtlich in die Pflicht genommen worden wären- beispielsweise mit einer Quarantänepflicht in den Vereinen, die bei auftretenden COVID 19 Infektionen die gesamte Mannschaft in 14 tägige Isolation schickt und entsprechende Bundesligaspiele (mit der Folge des Punktverlustes) für den gleichen Zeitraum aussetzt.



    Dann würden auch Personen wie ein Herr Rummenigge ein wenig mehr Ihre kognitiven Fähigkeiten reaktivieren, bevor Sie unreflektiert in der Öffentlichkeit Fußballer schützen, die sich der gesellschaftlichen Verantwortung verweigern.

    • @think twice:

      Ein Fußballer, der auch noch durch die Republik geschippert wird und so besonders effizient als Virenautobahn arbeiten kann.

      Wenn jemand, der nur im Homeoffice arbeitet und vielleicht mal mit Maske im Supermarkt auftaucht, ansonsten aber keinen Kontakt zu anderen hat, sich nicht impfen lassen will, dann ist das Privatsache.

      Bei jemandem, der jobbedingt ständig Leute aus ganz Deutschland in Aerosolproduzierenger Umgebung trifft, sieht das anders aus.

      Oder können die anderen Vereine sich entscheiden, dass sie ihn nicht auf dem Platz haben wollen?

  • Das habe ich auch nicht verstanden.

    Auch wenn er in der Öffentlichkeit steht, hat er immer noch das gleiche Recht auf eigene Entscheidung wie jeder andere.

    Ja, dass er seine Skepsis an der Impfung auf etwas gründet, das es erwiesenermaßen nicht gibt, das kann man ihm ankreiden. Vielleicht hätte er in meinen Augen mehr Gnade gefunden, wenn er als Grund angegeben hätte "um meine Mutter zu ärgern", weiß ich aber auch nicht.

    Tatsächlich versucht man aufgrund seiner Aussage jetzt nochmal mit dem Missverständnis der "Spätfolgen" von Impfungen aufzuräumen, was prinzipiell eine gute Sache ist, zumal man diese Begründung auch von anderer Seite immer mal wieder hört. Schaden kann das jedenfalls nicht.

    Das ändert aber nichts daran: Der junge Mann hat auch als Promi und potentielles Vorbild das gleiche Recht wie jeder andere, nach bestem Wissen und Gewissen über Wohl und Wehe seiner Gesundheit zu entscheiden, wie jeder andere auch. SOGAR wenn er komplett FALSCH liegt.

    Wenn er jetzt noch was lernt und umdenkt, könnten selbsternannte Verschwörungsfinder allerdings womöglich noch denken, er wäre für eine PR-Aktion der Regierung gekauft worden.



    Oh je, in diesem Fall tut mir der arme Kerl jetzt schon leid. Gegen den Shitstorm, der über ihn dann hereinbricht, ist die derzeitige öffentliche Aufmerksamkeit wohl quasi Prinzessinnen-Ponyhof.



    :D

    • @mm³:

      Wenn es um die Verschwörungsfinder geht, ist dieses Match bereits gelaufen. Egal wie es ausgeht.

      Amüsant finde ich an der Geschichte, dass ihn ein Reporter vor laufender Kamera quasi dazu gezwungen hat über etwas auszusagen, worüber er nicht aussagen wollte, und sich nun Menschen darüber beschweren, dass er den Mund aufgemacht hat.

  • Ich weiss ja nicht. Ehrlich gesagt interessiert mich das meiste, was über twitter geht nicht. Ich hätt's gar nicht mitgekriegt, wenn Sie's nicht hier hereingetragen hätten. Wär' mir lieber gewesen.

    Ungefähr bei der Hälfte habe ich dann auch aufgehört zu lesen, vielleicht verpasse ich etwas wichtiges.

    Was ist? Irgendein Promi tut oder lässt was und twitter regt sich darüber auf? Ich dachte, dass sei Sinn und Zweck von twitter?

    Eher meh.

    • @tomás zerolo:

      Interessant ist daran eigentlich nur den Ruf des neuen Konformismus-Gedanken zu beobachten.

  • Wow, ein solcher Artikel in der Taz. Kompliment!

    • 3G
      34936 (Profil gelöscht)
      @Gastnutzer 42:

      Finde ich auch.



      Die taz wird derzeit



      immer besser.

  • Danke für den Kommentar. Leider ist diese liberale Haltung nicht mehr selbstverständlich und zwar völlig unabhängig von der sonstigen politischen Ausrichtung der Leute.