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Atomenergie und KlimaschutzFalsche Klimafreunde

Reimar Paul
Kommentar von Reimar Paul

Mit Atomkraft ließen sich die Klimaziele leichter erreichen, behaupten Lobbyisten der Nuklearindustrie. Doch das stimmt nicht.

Klimaneutrale Atomkraft? Von wegen! Foto: Stefan Rampfel/dpa/picture alliance

F ans der Atomindustrie wittern in Zeiten der Klimakrise Morgenluft. Mit einem verlängerten Betrieb oder dem Neubau von angeblich CO2-freien Atomkraftwerken ließen sich die Klimaziele leichter erreichen, behaupten die Nuklearindustrie und ihre politischen Verbündeten. Unter dem Motto „Sundays for Future“ organisierte die internationale Atomlobby-Organisation Nuclear Pride Coalition zuletzt am 20. Oktober weltweit Aktionen und Demos.

Vorfeldorganisationen der Atom- und Kohleindustrie, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Stiftungen und industrienahe Scheinbürgerinitiativen wie Nuclear Pride oder Bürger für Technik engagieren sich für Atomkraft und Kohlekraftwerke und bekämpfen die erneuerbaren Energien. Zu den Fürsprechern der Atomkraft gehört auch Bill Gates. Er soll sich, wie die Washington Post berichtete, kürzlich mit Abgeordneten des US-Kongresses getroffen haben, um sie von den vermeintlichen Vorzügen der Atomenergie zu überzeugen. In einem offenen Brief schrieb er: „Kernenergie ist ideal, um dem Klimawandel zu begegnen, weil es die einzige CO2-freie, skalierbare Energiequelle ist, die 24 Stunden am Tag verfügbar ist.“ Microsoft-Gründer Gates besitzt die Firma TerraPower, die an neuartigen Reaktoren forscht.

Ende November änderte das Europaparlament einen Beschluss zur Klimakonferenz in Madrid dahingehend, dass Atomkraft jetzt als Klimaretter bezeichnet wird. Der Änderung stimmten 38 deutsche Parlamentarier:innen von CDU/CSU, FDP und AfD zu, 52 votierten dagegen. Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hält Atomkraft ohnehin für unverzichtbar. Und sein Parteifreund NRW-Ministerpräsident Armin Laschet beklagte kürzlich, dass der Atomausstieg zu früh erfolgt sei.

Auch in die taz verirrte sich ein Pro-Atom-Beitrag. Unter der Überschrift „Atomenergie als kleineres Übel“ bemängeln die beiden Gastautor:innen der taz Panter Stiftung, darunter ein Mitarbeiter des AKW-Betreibers EnBW, dass Deutschland „durch den Druck Grüner“ die Atomforschung weitgehend eingestellt habe. Weitsichtigere EU-Nachbarn überbrückten dagegen die Zeit bis zur Energiewende mit Atomkraft.

Betriebswirtschaftlich lohnt sich der Bau von AKWs längst nicht mehr, die Kosten haben sich vervielfacht

Was ist dran an der „klimaneutralen Atomkraft“? Umweltverbände und Antiatomkraft-Organisationen haben begonnen, die Lobby-Argumente einem Faktencheck zu unterziehen. So decken alle AKWs auf der Erde derzeit 2 Prozent des weltweiten Energiebedarfs und etwa 10 Prozent des Strombedarfs. Um den globalen CO2-Ausstoß auch nur wenig zu senken, bräuchte es enorm viele neue Reaktoren. Die könnten aber gar nicht so schnell gebaut werden, wie es für den Klimaschutz nötig wäre. Da der Energiebedarf steigt, dürften alte Meiler auch nicht vom Netz gehen.

Um die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, müssten die weltweiten CO2-Emissionen von heute 37 Milliarden Tonnen bis 2050 auf unter 5 Milliarden Tonnen sinken. Zu diesem Szenario könnte Atomkraft nach Angaben des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie gerade mal 5 Prozent beitragen. Und selbst dafür müssten tausend AKWs neu gebaut werden – eine groteske Vision.

Zudem ist Atomkraft gar nicht klimaneutral. Der Abbau, das Zermahlen, das Aufbereiten und Umwandeln von Uranerz zu Reaktorbrennstoff verursacht laut dem Umweltbundesamt ebenso Emissionen wie die Behandlung und Lagerung der radioaktiven Abfälle, der Abriss der AKWs und die Renaturierung der Uranfördergebiete. Mit fortschreitender Ausbeutung der Uranminen verschlechtert sich die Bilanz. Die CO2-Emissionen, die noch für die Endlagerung entstehen werden, sind nur schwer absehbar.

Atomkraft ist und bleibt extrem gefährlich und teuer. Auch im sogenannten Normalbetrieb geben AKWs Radioaktivität an die Umwelt ab. Die alternativen Energiequellen sind inzwischen viel kostengünstiger als Atomstrom. Betriebswirtschaftlich lohnt sich der Bau von AKWs nicht mehr, die Kosten haben sich vervielfacht. Auf 6 Milliarden Euro beziffern Experten etwa die Kosten für den Bau des französischen Superreaktors Flamanville. Deswegen gehen Atomkraftwerke auch fast nur noch in Diktaturen, Halbdiktaturen und in Ländern, in denen die Atomindustrie staatlich ist oder extrem subventioniert wird, neu ans Netz. Die viel bemühte Entwicklung neuer, nun aber wirklich absolut sicherer Reaktortypen wie etwa Fusionsreaktoren stockt. In den nächsten zwanzig Jahren stehen diese Technologien nicht zur Verfügung.

Unkalkulierbare Risiken

Schließlich stellt die Endlagerung vor allem von hoch radioaktivem Atommüll Regierungen weltweit vor große, bisher nicht ansatzweise gemeisterte Herausforderungen. Das birgt auch unkalkulierbare technische, logistische und finanzielle Risiken, wie aus dem kürzlich veröffentlichten World Nuclear Waste Report – Focus Europe hervorgeht.

Allein in Europa – ohne Russland und die Slowakei – werden demnach mehr als 60.000 Tonnen abgebrannter Brennstäbe in Zwischenlagern gebunkert, weil kein Land bislang ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle in Betrieb genommen hat. Dem Report zufolge sind zudem in Europa bislang mehr als 2,5 Millionen Kubikmeter radioaktive Abfälle angefallen. Über ihre gesamte Lebensdauer hinweg produzieren die europäischen Atomkraftwerke rund 6,6 Millionen Kubikmeter an strahlendem Müll.

Der Report wurde von einem Dutzend internationaler Wissenschaftler:innen verfasst. Er ergänzt den etablierten World Nuclear Industry Status Report, der jedes Jahr von einem Team um den Atomexperten Mycle Schneider herausgegeben wird. Auch siebzig Jahre nach Beginn des Atomzeitalters hat kein Land der Welt eine wirkliche Lösung für die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraft gefunden.

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Reimar Paul
Autor
Jahrgang 1955, Journalist und Buchautor. Schwerpunkte: Umwelt, Atomkraft, Verkehr, Flucht & Asyl, Fußball. Schreibt u.a. für taz, nd, Tagesspiegel, Weser-Kurier und die Nachrichtenagentur epd. Leitet taz-Radreisen ins Wendland.
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318 Kommentare

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  • Es heisst hier im Forum öfter mal : "Aber wir müssen die Menschen mitnehmen!"



    Das könnte so weltweit jeder Dorfbürgermeister von sich geben. Das ist nicht ganz dumm, aber im Angesicht der physikalischen, chemischen, biologischen und medizinischen Fakten, aber auch nicht besonders schlau, also mittelmäßig und leider "normal".

    Wer die dringende Notwendigkeit des Verzichts bzw. der Einschränkung generell und speziell des Lebensstandards der Industrienationen leugnet, der "denkt mit dem Unterleib", also nicht wirklich klar!



    Die Erde und ihre Biosphäre ist ein abgschlossenes begrenztes System. Da funktioniert Entgrenzung nicht!

    Letzlich möchten sehr viele die "Natur" unterordnen und an die eigenen Ideen, Wünsche und Triebe anpassen.



    Jedoch hat der Mensch, der diese Bezeichnung verdient, sich an die "Natur" anzupassen.



    Vorschritt und Veränderung bitte ja, aber auf jeden Fall mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung die



    sich auf mindestens 200 (zweihundert) Jahre bezieht.

    Die Menschen mitnehmen, ich nenne es mal Realpolitik, eine Politik, die eine Chance hat, dass sie



    massenkompatibel, also mehrheitstauglich u n d (!) nachhaltig u n d (!) "Menschen-und Tierrechtlich" funktioniert.



    "Die Menschen mitnehmen", das müsste(!) heißen, dass mensch ihnen einfühlsam und mit viel Geduld



    vermittelt (erklärt) , dass ihre Ideen, Wünsche und Triebe und deren Umsetzung sehr oft eine Gefahr für sie selbst ist und darüber hinaus für ihre Umwelt (Tiere, Pflanzen, Erde, Luft, Wasser, etc.)



    "Die Menschen mitnehmen", das müsste(!) weiterhin heißen, dass mensch ihnen einfühlsam und mit viel Geduld vermittelt (erklärt) , dass ihre Ideen, Wünsche und Triebe und deren Umsetzung sehr oft eine Gefahr für ihre moralisch/ethische Rechtschaffenheit/Redlichkeit sind.

    • @tsitra:

      "(...)



      dringende Notwendigkeit des Verzichts bzw. der Einschränkung generell und speziell des Lebensstandards der Industrienationen (...)"



      -----------------------------------------------------------



      Mal ein ganz praktisches Beispiel:



      Zu Zeiten der größten Atom-Strom- und Energie-Verschwendung-Euphorie sind wir als Jugendliche, sobald wir durften, mit fürchterlich stinkenden, lärmenden Zweitatkt-getriebenen "Mofas" zu FreundInnen, zur Schule, Lehrstelle, erste "Diskos" usw gefahren und haben für den Sprit, + die daurernden Reparaturen einen großteil unseres Geldes ausgegeben.



      Die armen heutigen Jugendlichen "leiden" fürchterlich an den viel zuverlässigeren, preiswerteren, nahezu lautlosen und im Betrieb praktisch kostenlosen E-bikes, "Pedelecs".



      Einschränkjung des Lebens-Standards?



      Keine Schulklasse, kein Freundeskreis, kein Verein in dem nicht mehrer Opfer des damaligen Straßenverkehrs zu beklagen wären.



      Entweder tot, oder mit bleibenden Schäden.



      Das ist heute deutlich eher die Ausnahme.



      Einschänkung des Lebensstadards?



      Meine Eltern haben uns Kinder sehr frühzeitig den Stromzähler gezeigt, und immer wieder zum Stromsparen gemahnt.



      Ich nutze derzeit in den allermeisten Monaten den Strom, den mir die Sonne völlig kostenlos über meine Photovoltaik- Anlage liefert.



      Ich fühle mich mit diesen Einschränkungen des Lebensstaddards ziemlich gut.

  • Prof. Dr. Lesch erklärt hier, warum auch die neuen Kernkraftwerke, also die Laufwellenrektoren, nicht das A und O sind und Kernkraftwerke uns bei dem Klimawandel nicht sonderlich helfen.

    **Atomkraft jetzt! Rettung für das Klima? | Harald Lesch** www.youtube.com/watch?v=qdAH4019or0

    Leider ist das Video mit nerviger Hintergrundmusik unterlegt. Ich frage mich, ob Professor Lesch seine Vorlesungen an der Uni auch mit Hintergrundmusik hält. - "Guten Tag meine Damen und Herren. Heute nehmen wir den Dirac-Formalismus durch. Ich mache jetzt mal die Musik an".

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      .



      Lesch, der viel Wichtiges und Richtiges zu sagen hat, geht öfter mal mit seiner Art (sich) zu präsentieren auf die Nerven. Aber er ist ja noch jung und kann noch lernen.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Nicht Professor Lesch ist nervig, sondern die Hintergrundmusik. Scheinbar geht es aber heutzutage nicht mehr ohne nervige Hintergrundmusik. In jeder Doku, in jedem Bericht, überall wird nervige Hintergrundmusik unterlegt. Wenn ich Musik hören will, dann höre ich Musik, wenn ich aber eine Doku oder einen Bericht mir ansehe/anhöre, dann will ich kein dämliches "Geklimper" im Hintergrund hören.

        Anbei noch eine ***Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen*** de.wikipedia.org/w...echnischen_Anlagen

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Ricky-13:

          Danke für all die Links

  • "Heißt 180°-Wende, dass wir zurück ins Mittelalter müssen? Oder in die Steinzeit?"



    Das müsste doch selbst Ihnen klar sein, dass es zwischen "Wende" und der "Steinzeit" noch so einiges an Dazwischen gibt.



    Haben wir in der achtziger Jahren gehungert?



    Kernfusion ist so sensibel, dass sie schwerlich in großem Maßstab umzusetzen sein wird.



    Und ich bleibe dabei, ohne Verzicht gehen wir den Bach runter.



    Ich werde als armer Mensch mit am meisten von diesem Verzicht betroffen sein. Und ich sage trotzdem, Verzicht muss sein, denn sonst kann die Menschheit nicht überleben.



    Aber das ist vielleicht auch gar nicht gewünscht.



    Bevölkerungssreduzierung durch Klimakatastrophe – erspart den nächsten Weltkrieg.



    "Klimafreundliche Technik":



    Rad fahren, Nahrung selbst anbauen, keine Flüge, kein Fleisch, kein Auto, usw., usw.. Alles "klimafreundliche Technik".

    • @Frau Kirschgrün:

      "Haben wir in der achtziger Jahren gehungert?"

      In den Achtzigern haben die Babyboomer angefangen, ihren neu gewonnen Wohlstand auf Kosten des Klimas so richtig auszukosten. Wir müssen wohl noch ein bisschen weiter zurück.

      "Kernfusion ist so sensibel, dass sie schwerlich in großem Maßstab umzusetzen sein wird."

      Wenn wir es schaffen, wird das eine revolutionäre Errungenschaft, die - wie damals die Eisenbahn - unsere Zivilisation prägen wird. Nur schwebt dieses "wenn" leider zwischen "in 30 Jahren" und "nie".

      "Ich werde als armer Mensch mit am meisten von diesem Verzicht betroffen sein"

      Wie kann man am meisten verzichten müssen, wenn man am ohnehin schon am wenigsten hat, auf das man überhaupt noch verzichten könnte?

      • @Devil's Advocate:

        Sie sind aber wirklich charmant!



        Nun, es wird mich das Leben kosten, wenn's richtig dick kommt, denn ich habe keine Rücklagen oder Extrageld, um mich aus diversen Schräglagen herauszukaufen.



        Aber Sie können beruhigt sein, aus Armutsgründen ich werde Ihnen nicht den letzten Platz im "Rettungsboot" streitig machen können – es wird für mich unerreichbar sein.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Das müsste doch selbst Ihnen klar sein, dass es zwischen "Wende" und der "Steinzeit" noch so einiges an Dazwischen gibt."

      Wenn man Ihren Ausführungen so folgt, streben Sie schon das Mittelalter an - eben mit Fahrrad.



      Verzicht ist sicherlich auch wichtig, ebenso ein Umdenken, was Wirtschafts- und Produktionsabläufe betrifft.



      Unsere soziale Marktwirtschaft könnte auch ohne die heilige Kuh namens „Wachstum“ funktionieren. Man muss nur Nullwachstum bzw. Negativwachstum als sinnvolle und positive Entwicklung verkaufen und dabei trotzdem Geld verdienen.



      Wir werden das Klima nicht retten, wenn wir gezwungen werden sollen, in einer veganen Mittelalterkolchose zu leben. Das macht eh keiner mit.



      Durch den Mix mit einer weltweiten Bevölkerungskontrolle, Wirtschaftsreformen jenseits des Wachstums und Hightech für Energie-Einsparung und Gewinnung, Transport, Kommunikation und Landwirtschaft u.v.m. wäre ein Wandel durchaus möglich. Nur mit Verzicht aber nicht.

      • @Stefan L.:

        "Das macht eh keiner mit."



        Das ist dem Klima völlig wumpe, ob "das eine|r mitmacht.



        "Nur mit Verzicht aber nicht."



        Von "nur" habe ich auch nicht gesprochen, aber es wäre ein Anfang, wenn sich jeder Mensch der reichen Länder deutlich bescheiden würde.



        Vor dreißig/vierzig Jahren ist auch keiner verhungert.…



        Das Klima wandelt sich bis zum Desaster, wenn wir nichts verändern.



        Ob das einer mitmacht oder nicht, es werden Veränderungen im Leben von allen Menschen und weltweit nach den verschiedenen Kipp-Punkten stattfinden, die uns alle noch die Augen werden reiben lassen.



        Und ob's Ihnen gefällt oder nicht – das wird schneller der Fall sein, als uns allen, auch Ihnen, lieb sein kann.



        Aber vielleicht ist es ja wichtiger abzuwarten, ob es wirklich soooo schlimm wird … nur, dann ist es zu spät für Veränderungen unserer (kapitalistischen) Denke und unseren Verhaltens.



        Prost Neujahr!

    • @Frau Kirschgrün:

      War für @Devil's Advocate, 17.12.2019, 22:11

  • Die ganze Diskussion zeigt vor allem eines:



    Eine extreme Rat- und Konzeptlosigkeit.



    Alle wollen der Umwelt etwas gutes tun, aber keiner weiß, wie das konkret funktionieren soll.



    Das ist dann wie in der Fabel von dem Esel, der sich an lauter Nichts überfraß und schließlich verhungerte.

    • @Denkender_Buerger:

      Blödsinn! Atomkraftgegnerinnen haben seit Jahrzehnten klare und realistische Konzepte. Diese wurden und werden aber von den Stromkonzernen und (erweitert) der Atomindustrie bekämpft und hintertrieben.

  • @horsefeathers, 16.12.2019, 15:26



    Muss ein Mnesch wirklich frieren, wenn sie/er mit zwei Pullovern in einer 18° C warmen Wohnung sitzt?



    Ich sage nein, ich sitze bei 17° C in meinem Wohnzimmer, der Rest der Wohnung ist kälter.



    Es geht, sehr gut und glücklich sogar, weil es sich sehr gut anfühlt, das Bißchen, das frauman tun kann auch zu tun.



    Ganz ohne Beifall von außen, denn das ist der Witz von Eigenverantwortung, die übernimmt frau schlicht und einfach.



    Warten wir noch ein Weilchen, dann sitzen wir in eiskalten Wohnungen und haben kein sauberes Wasser, oder gar kein Wasser mehr, die Felder fallen trocken oder sind zu Sumpf geworden, usw. Da wird uns dann Atomkraft aber sicher sehr gut weiterhelfen können…, wenn wir uns gegenseitig wegen der verbliebenen Ressourcen die Schädel einschlagen, denn der Rechtsstaat funktioniert ja schon jetzt nicht mehr (siehe BVerfG-Urteile zu AlG2, die bis heute nicht umgesetzt sind – seit, ich glaub', zehn Jahren).



    Also, hier gibt's jede Menge Vorstellungen wie's klappen soll, aber verzichten will kein Mensch. Wir groß ist die Wahhscheinlichkiet, dass das zu einer Lösung führt?



    Tendiert m. E. gegen Null.

    • @Frau Kirschgrün:

      Wir reden, mit Verlaub, aneinander vorbei.

      Meine Frage ging in Richtung auf mögliche/wahrscheinliche Verteilungswirkungen des von Ihnen propagierten Verzichts.

      Meine Heizung erzeugt im Betrieb nahezu kein CO2 - selbst bei 23 Grad Raumtemperatur.



      Ein Verzicht hätte keine messbare Wirkung. Warum sollte ich also einer Raumtemperatur von 17 Grad mit 2 Pullovern zu trotzen versuchen ?

      Die Frage also bleibt: wer MUSS verzichten und wer nicht.

      Die Frage der Genügsamkeit, der Selbstbeschränkung (Nachhaltigkeit, Suffizienz) ist davon nicht betroffen.

      • @horsefeathers:

        "wer MUSS verzichten und wer nicht."



        Das ist doch keine Frage!



        Verzichten müssen die, die nichts haben.



        Nicht verzichten müssen die, die alles haben.



        Ganz simpel – sollten wir nicht ALLE verzichten und umdenken wollen.

    • @Frau Kirschgrün:

      Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, innerhalb einer Generation einen relevanten Teil der Menschheit vom Verzicht auf Wohlstand zu überzeugen, zu schweigen von den Milliarden, die noch gar keinen erreicht haben, sondern ihn sehnsüchtig anstreben? Da erscheinen doch alle Optionen, weiterhin eine gesicherte Energieversorgung auf klimastabilisierende Weise anzustreben, realistischer.

      • @Adam Weishaupt:

        Mal sehen, wie "das" Klima auf Ihre Vorschläge reagiert… :)

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Warten wir noch ein bisschen und wir müssen nicht mehr heizen.



      Nur noch kühlen.



      So wie in Indien z.B. - alles wird auf Ihre 18°C runtergekühlt. Gut das ich einen Pullover mithatte.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Habe ich in den Achzigern in Indien auch erlebt, Erkältung wegen Unterkühlung. :) .

    • @Frau Kirschgrün:

      Ich habe es lieber wärmer, als 17 Grad in der Bude. Und Ihre Horrorfantasien teile ich auch nicht. Wobei ich nicht in Abrede stellen möchte, daß Ressourcendiebe gewalttätig werden könnten. Das läge dann aber am Black-Out - der sicher kommt.

      Ansonsten: Ofen an. Das Leben kann gemütlich sein.

    • @Frau Kirschgrün:

      Wenn Sie in einer schlecht isolierten zugigen Bude wohnen brauchen Sie selbst für nur 17 Grad Celsius Raumtemperatur gewaltige Mengen an Heizenergie! In einem Passivhaus mit perfekter Isolierung und Wärmetauscher-Lüftungsanlage (also nix mit stickig oder schimmelig!) reicht dagegen ein Bruchteil dieser Energie für wohlige 22-23 Grad Celsius.

      • @Saile:

        Schonn, aber wer kann sich das leisten?



        Ich dürfte von Amts wegen 1200 l Heizöl verbrauchen, brauche aber nur 550 l.



        Nichts von wegen zugig und schlecht isoliert.



        Es ist schon interessant, dass diejenige, die aktiv verzichtet und das Bißchen, was sie tun kann, auch tut, ständig um die Ohren kriegt.



        Was tun Sie konkret, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten?



        Wohnen Sie in einem Passivhaus?



        Zu wievielt?



        Was arbeiten Sie?



        Gehören Sie zur mittleren Oberschicht?



        Ich baue gerne ein Passivhaus: Spenden werden in jeder Höhe entgegengenommen.

        • @Frau Kirschgrün:

          Frau Kirschgrün, ich gehöre mit Sicherheit nicht zur mittleren Oberschicht ;-) :

          1.Ich wohne momentan zu viert in einer 73qm großen Altbau-WG (BJ 1907)...nicht besonders gut isoliert, daher verbrauchen wir für die Heizung leider ziemlich viel Erdgas...wir sparen uns aber das Beheizen der kleinen Küche und wo es geht auch (warmes) Wasser...haben keine Badewanne.

          2.Wir beziehen hochwertigen zertifizierten Ökostrom.

          3. Ich habe kein Auto, fahre nur mit dem Fahrrad oder E-Bike, ansonsten mit der Bahn oder ganz selten mal mit einem CarSharing-E-PKW, Flugzeuge benutze ich nie!

          4.Nahrungsmittel kaufe ich wo nur möglich unverpackt und immer in Bio- sowie FairTrade-Qualität ein, möglichst auch regional produziert...

          5.Ich koche eigentlich fast immer vegan, lediglich für den morgendlichen Kaffee bevorzuge ich noch echte Milch und beim Restaurantbesuch werde ich gelegentlich mal fleischlich schwach...

          6.Diese Zeilen hier schreibe ich auf meinem einzigsten Kommunikationsgerät: Ein vier Jahre altes hochwertiges Smartphone...ich habe keinen PC, kein Notebook, kein Tablet und auch keinen Fernseher, lediglich eine uralte Stereoanlage.

          Aber genau wie Sie hätte ich natürlich auch nichts gegen eine schicke Passivhaus-Wohnung einzuwenden, ist mit einer Teilzeitstelle als Erzieher nur eher schlecht zu finanzieren :-)

          • @Saile:

            Bis auf den Umstand, dass ich kein Smartphone, sondern einen acht Jahre alten Computer nutze, können wir uns umwelttechnisch und den Verzicht betreffend absolut die Hand reichen. Danke, dass Sie als Einziger hier mal sagen, wie Sie sich selbst verhalten!

            • 0G
              09617 (Profil gelöscht)
              @Frau Kirschgrün:

              Kann ich Ihnen auch sagen. Ich wohne in einer 60m2 grossen Dreizimmerwohnung, in einem Wohnhaus, das 2018 geliefert wurde. Ich habe eine Gasheizung, die ich zZt. nur morgens und abends benutze für jeweils eine Stunde. Allerdings sind die Temperaturen hier in Toulouse sehr milde, 16/11°, aber zu hoch für die Jahreszeit. Ach so ich gehöre nicht zur oberen Mittelschicht, denn im Gegensatz zu Deutschland gehören Lehrer in Frankreich eher zur unteren Mittelschicht.

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @09617 (Profil gelöscht):

                .



                Eine Frage: Sind Sie der selbige Lehrer, der hier früher regelmäßig gepostet hat oder sind Sie's nicht?

  • @Devil's Advocate, 16.12.2019, 15:07



    Glauben Sie wirklich, dass wir (hier) auch nur ein Fitzelchen Einfluß haben werden auf das "wie?" Never ever. Ohne Bürgerbegehren und Bürgeraufstände wird das Nichts. Im Übrigen:



    Ist noch irgend etwas unklar an dem "Wie?". Es ist doch alles tausend mal durchgerechnet, Alternativen aufgezeigt, Lösungsmöglichkeiten liegen ungenutzt "herum", sozial trifft es sowieso immer die Armen am härtesten (und da gehöre ich definitiv dazu).



    Diese Luxusdiskussionen hier, "mit bzw. ohne Atomkraft" (selbstverständlich OHNE Atomkraft!) zeigen doch nur, dass hier auch jeder glaubt mit "seinen" Vorschlägen (Vorschläge sind auch Schläge) seinen eigenen Arsch in Richtung bequemes und "reiches" Überleben retten zu wollen, und wenn's ginge, dann doch bitte zu denen zu gehören, die so weiter machen können wie bisher!



    Macht Euch doch mal ehrlich!



    Ohne Verzicht und ohne eine Umkehr vom 180° wird das nichts – kann das nichts werden!



    Und wenn wir "Westler" nicht mit drakoneischen Maßnahmen anfangen tut es schlicht und einfach NIEMAND. Wie sollen die arnen Länder auch?! O. k., die korrupte Herrscherklasse ict ein Problem, aber das ist sie BEI UNS auch!



    Es kann jeder sofort anfangen sich selbst zu beschränken, Tauschkreise und Unterstützungskreise zu gründen, Hilfe anzubieten ohne Geld dafür zu verlangen, Gärten anzulegen im eigene Grundstück, usw.



    Ohne Eigeninitiative wird das nichts.



    Und vielen Menschen ist einfach nicht bewusst, was alles zum Luxus von uns "Westlern" zählt.



    Hört auf Euch selbst (und mich) anzulügen und tut was. Reden ist das Eine, Tätig-Werden das andere.

    • @Frau Kirschgrün:

      Entwickeln Sie eine klimafreundliche Technik, die den aktuellen Stand übertrifft und daher fast überall angenommen wird. Schon haben Sie weltweiten Einfluss.

      Wenn es Ihnen um Verzicht geht, trifft es nicht die Ärmsten am meisten. Die können ja schon kaum noch auf etwas verzichten.

      "Ohne Verzicht und ohne eine Umkehr vom 180° wird das nichts – kann das nichts werden!" Was heißt Verzicht? Heißt 180°-Wende, dass wir zurück ins Mittelalter müssen? Oder in die Steinzeit? Und wieso sollte es den Nigerianer, Chinesen oder Peruaner (etc.), die jetzt den sozialen Aufstieg geschafft haben und verschwenderisch leben wollen, interessieren, dass die Deutschen sich in Verzicht üben? Und Was wenn es doch ohne 180°-Wende möglich ist, weil in 50 Jahren in der Kernfusion, CO-2-Abpump-Technik etc. ein Durchbruch erzielt wird, der jedem seinen Lebensstandard klimafreundlich ohne größere Einbußen erhält? Ist es das nicht wert, daran zu forschen?

      Und wer sagt denn, dass "wir" nicht schon tätig geworden sind, aber trotzdem parallel weiter drüber reden wollen? Sie interessiert das aber nicht. Sie haben das Pferd beim Schwanz aufgezäumt, sind aufgetsiegen und jetzt nicht mehr bereit abzusteigen.

      "Und vielen Menschen ist einfach nicht bewusst, was alles zum Luxus von uns "Westlern" zählt."



      Und Ihnen ist wohl nicht bewusst, wie viele Menschen, die diesen Luxus derzeit nicht haben (ob Westler oder nicht), genau solch einen Lebensstil anstreben und die Verzicht-Prädigung herzlich wenig interessiert.

      Immerhin beim "Der erste Schritt liegt bei mir selbst" sind wir uns einig.

      • @Devil's Advocate:

        "…genau solch einen Lebensstil anstreben und die Verzicht-Prädigung herzlich wenig interessiert."



        Danach fragt der Klimawandel aber nicht.



        Mir geht es nicht um "Wählerstimmen" oder wer was "möchte" oder "anstrebt" – und dem Klima ist das genauso wurscht wie mir.



        M. E.habe alle Angst, dass ein wandel bevorsthet, ganz egal ob er dem Einzelnen in den Kram passt oder nicht.

  • Schweden macht es doch vor: Heizen mit Strom. Eine schöne Reportage darüber war grad im Staatsfunk zu sehen. Ich meine, daß dort der Elektroanteil an der Heizenergie über 40% liegt. Dazu haben die Schweden 8 Kernkraftreaktoren, bei ca. 5 Mio Einwohnern. Was ca. 135 Reaktoren in Deutschland entsprechen würde, auf die Einwohnerzahl gerechnet...

    • @Der Erwin:

      Und der schwedische Staatskonzern "Vattenfall" betreibt im fernen Deutschland diverse (Braun)Kohlekraftwerke.



      Hat den Vorteil, dass deren ungünstige Umweltbilanz nicht bei Schweden auftaucht.

      • @Wagenbär:

        Und hat den Vorteil, daß Deutschland seine KKWs abschalten kann. So ist ein Jeder für sich froh.

  • Es gibt unterschiedliche Risiken. Zwei Autos crashen, 2 bis 10 Leute können tot sein. Schlimm. Ein Zug entgleist, 40 Leute können tot sein. Ein Flugzeug stürzt ab..... landet auch noch in einer Wohngegend....



    Ein Atomkraftwerk. Sagen wir mal Fessenheim. Einige Menschen sind sofort tot, andere sterben bald, über Jahrzehnte viele weitere und es werden missgebildete Kinder geboren. Die Gegend ist im Umkreis von 150 km total verseucht, der Mutterboden müsste bis zu einer Tiefe von 3 Meter abgetragen werden und entsorgt werden (wo?). Wer einmal ein Loch im Garten gebuddelt hat, für einen Whirlpool oder ein Beet, weiß, wieviel Erde anfällt. Alle, die in dem Umkreis gelebt haben, müssen dann ihre Köfferchen packen und auf die Flucht gehen, gucken, wer sie noch will. Vielleicht ist dann ja Frieden in Syrien und einige werden dort aufgenommen. Alle anderen können ihre wertlosen Immobilien vergessen und den Rest ihres elenden Lebens versuchen irgendwo zu verbringen. Die Atomlobby wird ihnen dabei nicht helfen.

    • @Maria Burger:

      Ohne die betroffenen individuellen Schicksale missachten zu wollen, muss man bei solchen Entscheidungen, die sich wirklich um Leben und Tod drehen, schon die Relationen betrachten. Daher folgender Vorschlag: Machen Sie mal Google Earth o. ä. auf, und schauen Sie sich den Erdball an (der vom Klimawandel IN GÄNZE betroffen ist) und versuchen dabei, sich die Enormität von 8 Milliarden Einzelschicksalen vorzustellen. Dann nehmen Sie ihr Mausrad und zoomen rein auf die Gegend um Fessenheim und stellen sich vielleicht nochmal 10 oder 20 solcher Flecken auf der Erde vor - um die Unfallwahrscheinlichkeit mal ganz pessimistisch anzusetzen.

      Vielleicht wird Ihnen dann bewusst, warum die Pauschalaussage "Atomkraft, nein danke!" angesichts des globalen Klimaproblems vielleicht immer noch die bessere Lösung aber sicher nicht der komplette "No-Brainer" ist, als den sie die Atomkraftgegner gerne darstellen. Ihr Posting unten fing schon an, die Perspektive ein wenig einzunehmen, aber das "Weltende" würde sich eben nicht nur auf Atomkraftwerke auswirken.

      • 0G
        09617 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Das ist sehr zynisch für die Betroffenen. Aber der Kostenfaktor muss auch betrachtet werden, denn ein Supergau kann eine ganze Volkswirtschaft ruinieren.

        • @09617 (Profil gelöscht):

          Unterstellt, dass man mit KKW eine erhebliche Reduzierung der Folgen des Klimawandels erreichen könnte (diese ganze zu verhindern, kann man wohl jetzt schon als Wunschtraum bzw. gescheitert bezeichnen), gibt es eben einen Zielkonflikt, bei dem auf BEIDEN Seiten unschuldige Opfer stehen. Hier die Abwägung zu vermeiden, wäre daher genauso zynisch den Betroffenen des Klimawandels gegenüber - und die sind im Zweifel mehr, weshalb vielleicht die Retung einer Volkswirtschaft zu einem eher nebensächlichen Problem wird.

          Es fühlt sich "zynisch" an, aber letztlich ist das die Realität davon, was Politik tut: Sie muss eben nicht nur die flockigen Wohlfühlentscheidungen treffen sondern darf sich auch vor denen nicht drücken, bei denen auf beiden Seiten eigentlich unannehmbare Folgen zu befürchten sind. Sonst versagt sie.

          • 0G
            09617 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Das ist dann wohl Ihres Erachtens so, wie bei den selbstgesteuerten Fahrzeugen" soll die Oma oder die junge Frau mit Kinderwagen umgemangelt werden?"



            Bei der Atomkraft wird das Problem eh falsch angegangen, denn bevor man weitere Meiler in die Landschaft setzt, muss erst das Problem der Atommüllendlagerung endgültig gelöst werden.



            Aber ich bin eh pessemistisch, die Sache mit der Erderwärmung kriegen wir nicht mehr in den Griff.

            • @09617 (Profil gelöscht):

              "Das ist dann wohl Ihres Erachtens so, wie bei den selbstgesteuerten Fahrzeugen" soll die Oma oder die junge Frau mit Kinderwagen umgemangelt werden?""

              Ein wenig. Meines Erachtens sind Politiker die Leute, die wir uns halten, um - wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässst - auch solche Entscheidungen in größeren Maßstäben zu fällen. Denn so ein Dilemma, das auf individueller Ebene ethisch noch so halbwegs stringent in den Griff zu bekommen ist, wird auf politischer Ebene zur reinen Abwägungsfrage, - die aber nichtsdestotrotz nunmal beantwortet werden muss.

              "...bevor man weitere Meiler in die Landschaft setzt, muss erst das Problem der Atommüllendlagerung endgültig gelöst werden."

              Das ist eben genau die Prioritätensetzung, die man auch in Frage stellen kann, wenn man das Klima für wichtiger hält. Wenn ich mich auf den Standpunkt stelle, dass das Klima das größte, globalste und wichtigste Risiko ist, dann sind die Risiken, die mit dem nicht zufriedenstellend endgelagerten Atommüll zusammenhängen, eben auch erst in zweiter Linie entscheidend.

              Ansonsten ist Ihr Pessimismus sicher sachlich völlig angebracht. Aber das sollte niemanden hindern, doch noch nach Lösungen zu suchen und mit denen, die bereits jetzt in Betracht kommen, schon mal anzufangen.

  • 0G
    09617 (Profil gelöscht)

    Das ganze Gerede um die Atomkraft ja bitte oder neun danke ist doch pure Zeitverschwendung. Ganz gleich welche Technik verwendet wird, wenn man das Axiom von Paul Virilio zu Grunde legt, dass jede Technik die Gewissheit des Unfalls in sich trage, ein Schnellzug entgleist, ein Flugzeug fällt vom Himmel usw, dann gibt es nur eine Frage, nämlich nicht ob ein Supergau möglich ist, sondern wann er eintritt und wo. Mit viel Glück nicht in Europa, aber die Wahrscheinlichkeit steigt natürlich mit dem Ausbau der Kernenergie. Die andere Frage ist, inwiefern der Klimawandel den Risikofaktor erhöht. Denn Stürme, Erdrutsche durch Trockenheit, Überschwemmungen können Atommeiler ins Wanken bringen, zu viel oder zu wenig Wasser bekommt ihnen nicht gut.



    Ich empfehle die Lektüre des Gedichts Weltende von Jakob van Hoddis, er hat sehr treffend das Weltende durch Klimawandel beschrieben.

  • "Es geht hier also nicht darum, ob man mit KKWs die CO2-Emissionen etwas eindämmen kann, sondern um Radioaktivität und deren Folgen."

    In einer Welt die sehr konkret SOWOHL von radioaktiver Strahlung ALS AUCH vom Klimawandel bedroht ist, KANN es gar nicht nur um einen dieser beiden Aspekte gehen. Das ist der Punkt.

    Wenn es an Atomkraft etwasa klimarelevantes gibt, dann IST sie - ob das die Physiker und Ingenieure (oder auch die Bauherren aktueller Kraftwerksprojekte) wollen oder nicht - auch in der Frage nach der optimalen Klimapolitik ein Element. Und damit wird Ihr Ansatzpunkt, dass es über Atomkraft nach Fukushima keine zwei Meinungen mehr gebe, seinerseits zur Makulatur. Es GIBT mehr als eine Meinung, und eine Lösung in der realen Welt muss damit umgehen können.

    Um mehr geht's nicht - mehr hat auch Sinn nicht gesagt. Das muss auch nicht heißen, dass man sich zwangsläufig FÜR einen Ausbau der Nukrlearenergie entscheiden müsste. Es ist nur (auch angesichts der tatsächlich bis auf weiteres weiterlaufenden und sogar hier und da neu im Bau befindlichen Meiler) deplaziert, sich über Menschen lustig zu machen, die meinen, Kernkraft sei noch nicht endgültig vom Tisch. Die Wahrheit ist eine andere. Sie mag traurig sein, aber sie ist deshalb nicht weniger wahr.

    • @Normalo:

      Hier wird mE binäres Denken par excellence zelebriert.



      Es geht nicht um Klima UND/ODER Kernkraft.

      Es geht, um eine klimaverträgliche Energieversorgung, durch Kombination von



      Wasserkraft



      Windkraft



      Sonnenkraft (Solarthermie und Photovoltaik)



      Biogas



      Kernkraft



      Fossile Brennstoffe



      Energieeinsparung



      Eindämmung von Verschwendung



      etc.

      Daraus eine denknotwendige Renaissance der Kernenergie (über die in Deutschland noch vorhandene hinaus) ableiten zu wollen, ist schon recht kühn - vernetztes Denken ? Fehlanzeige !

      Warum befindet sich nicht auf jedem geeigneten Dach Solarthermie- und/oder Photovoltaik?

      Warum wird Windenergie nicht an den Stätten des größten Verbrauchs gewonnen - in den Städten? (es gibt auch horizontale WKA).

      Warum ist/wird die Energieversorgung nicht dezentralisiert z.B. mit Blockheizkraftwerken (Kraft-Wärme-Kopplung) ?

      Fragen über Fragen.

      • @horsefeathers:

        "Daraus eine denknotwendige Renaissance der Kernenergie (über die in Deutschland noch vorhandene hinaus) ableiten zu wollen,..."

        Tu ich doch gar nicht.

        Natürlich ist Kernkraft weder die einzige Lösung für das Klimaproblem noch ist wirklich klar, inwieweit sie wirklich - auch ökonomisch betrachtet - überhaupt Teil der Lösung sein sollte/muss. Mir geht es darum, überhaupt die Diskussion zu dem Thema offen zu halten und die Folgen sachgerecht abzuwägen. Deshalb ist ja auch von Kernkraft als EINEM Element die Rede.

        Davon abgesehen geht es weder in der Klima- noch in der Atompolitik jemals ausschließlich um Deutschland. Aber das scheint auch irgendwie nicht in die Köpfe reinzugehen. Hier scheinen immer noch Viele zu glauben, dass das Weltklima sich schon regeln und die Kernkraft unter Kontrolle bleiben wird, wenn nur wir hier auf unserer kleinen Insel der Glückselig(machend)en brav unsere ökologischen Fleißkärtchen sammeln und vorbildlich voranmarschieren...

      • @horsefeathers:

        Es geht nich allein um eine klimaverträgliche Energieversorgung. Es geht auch um ein umweltverträgliche Energieversorgung.

        Der Natur beispielsweise das letzte Quentchen organisches Material ist auszupressen per Urbarmachung auch der letzten naturnahen Biotope, das kann zwar Biomasse heranschaffen, trägt aber zum Artensterben bei.

    • @Normalo:

      "Wenn es an Atomkraft etwas klimarelevantes gibt, dann IST sie - ob das die Physiker und Ingenieure (oder auch die Bauherren aktueller Kraftwerksprojekte) wollen oder nicht …"

      Wollen Sie jetzt mit mir über Atomkraftwerke oder Kernkraftwerke (Coulombkraftwerke) diskutieren? Beide sind nicht besonders menschenfreundlich. Die einen hauen CO2 raus und die anderen Radioaktivität. So lange der Bürger nicht einmal den Unterschied zwischen Atomphysik und Kernphysik kennt, aber trotzdem meint, dass der Mensch die Technik der KKWs "schon irgendwie beherrscht", wird es auch kein Umdenken in der Wirtschaft geben. Man müsste das Wirtschaftswachstum endlich weltweit eindämmen, dann würde der Klimawandel vielleicht noch etwas Erbarmen mit dem Homo sapiens haben und ihn noch einige Zeit am Leben lassen. Wie es scheint, soll das Monopolyspiel der Reichen und Mächtigen aber immer so weitergehen, egal ob die Menschheit nun den CO2-Tod stirbt oder dem Tod durch Radioaktivität zum Opfer fällt. "The Show must go on" und das Wirtschaftswachstum macht sich für die nächste Runde bereit. Im Grunde kann man nur alle Menschen beglückwünschen, die keine Kinder und Enkelkinder haben, denn die müssen sich keine großen Gedanken mehr um die Zukunft machen.

      • @Ricky-13:

        "Atomkraftwerk, umgangssprachl. Bez. für ein mit Kernenergie betriebenes Kraftwerk (Kernkraftwerk)" aus dem Brockhaus.

      • @Ricky-13:

        "Wollen Sie jetzt mit mir über Atomkraftwerke oder Kernkraftwerke (Coulombkraftwerke) diskutieren?"

        Ich glaube, diese Haarspalterei hatten wir schon mal. Können wir uns auf Folgendes einigen: Ich weiß, was ich meinte, Sie wissen, was ich meinte. Und die Leute, die sich wirklich damit zu befassen, wüssten es auch und würden selbst wahrscheinlich niemals diesen dramatischen, wirklich komplett sinnentstellenden Bezeichnungsfehler begehen. Ehre sei Ihnen, dass Sie es offenbar auch nicht tun!

        Vielleicht können wir uns jetzt aber mal um das Thema selbst kümmern - und das ist nicht die richtige Bezeichnung der Technologie sondern die Frage, ob sie klimarelevant ist oder nicht und ob das vielleicht da draußen, wo das Schicksal der Welt tatsächjlich entschieden wird, vielleicht doch den einen oder anderen Mitmenschen kümmert. Leider enhält Ihr Posting dazu freilich nichts Neues.

        Was Ihre apokalyptischen Prognosen zum Monopoly betrifft: Die Reichen und Mächtigen sind nicht reich und mächtig, weil sie ihre langfristigen Interessen aus den Augen verlieren. Wenn es allein nach denen ging, würden wir ihnen längst für viel Geld schnicke emissionsfreie Produkte abkaufen. Ohne Kunden bzw. Untertanen ist es nämlich Essig mit "reich und mächtig". Vielleicht befassen Sie sich also auch mal mit einem etwas weniger monokausalen Bild von menschlicher Interaktion, nachdem Sie das Feld der präzisen Begriffsfindung in der unbelebten Natur ja offenbar schon makellos beherrschen...

        • @Normalo:

          "Ich glaube, diese Haarspalterei hatten wir schon mal." - Richtig, wir hatten schon mal solche Diskussion - und zwar am 27. September 2019. Damals hatte ich Ihnen folgendermaßen geantwortet: *"Haarspalterei" im Zusammenhang mit "Kernspaltung" zu verwenden war wirklich eine lustige Idee von Ihnen - Bravo!!! Wie ich lese, können sie Atomkraftanlagen und Kernkraftanlagen auseinanderhalten, also können Sie dem Rest der Bevölkerung die Kernkraftwerke sicherlich auch wieder schmackhaft machen. Dann kann ich Ihnen jetzt nur noch viel Erfolg dabei wünschen.*

          Ja, mehr gibt es dazu wirklich nicht zu sagen. Also, viel Erfolg!!!

          • @Ricky-13:

            Das Problem ist nicht, ob ich hier oder irgendwo sonst die Trommel pro oder contra Kernkraft rühre. Das Problem ist, dass der Verzicth auf Kernkraft eben KEINE Selbstverständlichkeit ist. Man kann die Leute, die lieber die Risiken der Kernkraft eingehen wollen als noch mehr Verzicht zu üben oder eben den Klima-GAU zu risikieren, nicht einfach mit Diskussionsverweigerung wegwischen. Nichts anderes ist aber die mantraartige Behauptung, dass Kernkraft ja nunmal aufgrund der Risiken insdiskutabel sei (gerne gefolgt vo sowas wie Ihrem zynischen "Viel Erfolg beim Schmackhaftmachen!"). So überzeugen Sie niemanden - nicht mal mich, und ich sehe Kernkraft durchaus kritisch.

            • @Normalo:

              Sie scheinen ein sehr junger Mann zu sein. Wenn Sie einmal selbst Kinder haben, dann wird aber auch bei Ihnen der Egoismus nur noch eine untergeordnete Rolle spielen und Sie werden sich fragen, ob es wirklich so schlau ist, den Teufel (CO2-Kohlekraftwerke) mit dem Beelzebub (KKWs) austreiben zu wollen, oder man mal an seine Kinder und Kindeskinder denkt und diesem irrsinnigen Wirtschaftswachstum endlich ein Ende macht - denn die meiste Energie benötigt man, um Dinge zu produzieren, die kein Mensch aber wirklich benötigt.

              Übrigens bin ich für Kernkraft , denn sonst würden wir ja alle zerfallen.

              • @Ricky-13:

                Danke für die Blumen, aber mein Ältester wird in ein paar Tagen offiziell zum Teenager. Nicht zuletzt für ihn mache ich mir Gedanken, dass hier die intelligenten Gutmenschen mal wieder wohlbegründet - aber hoffnungslos ineffektiv - an "einzig wahren" Vernunft-Luftschlössern basteln, statt sich endlich um Lösungen zu kümmern, die man auch in der Breite verkaufen kann.

                Es geht hier nämlich - nochmal - nicht um MEINEN Egoismus. Ich allein bin nicht "man" (Sie auch nicht). Das sind wir und ganz nebenbei noch Abermillionen andere. Klar wäre es schön, wenn die alle plötzlich auf den Trichter kämen, dass Konsum und Wachstum Ziele, sind, von denen sie selbst schleunigst abrücken sollten, und damit dann auch tatsächlich ohne jahrzehntelanges Zögern beginnen würden. ABER - Erde an Ricky - das wird nicht passieren. Konsum geht weiter, bringt weiter Status, wird weiter als Lebensinhalt betrachtet - nicht von Ihnen und Ihren Gleichgesinnten vielleicht, aber eben von verdammt nochmal genug Anderen. Wenn es anders wäre, wären wir heute alle längst glückliche, demokratische Kommunisten. Genauso mit der Energiegewinnung: Sie leben in dem Industrieland mit der mit Abstand KKW-skeptischsten Bevölkerung, und TROTZDEM laufen die Dinger noch, und kaum einer macht sich wirklich Sorgen um sie.

                Das kommt nicht aus meiner persönlichen kleinen "Was kostet die Welt"-Märchenstunde, sondern das IST die Welt da draußen. Warum haben kluge, fachkundige Menschen wie Sie nicht den Mut oder die geistige Flexibilität, mal mit der anders umzuspringen, als ihr hilflos ins Ohr zu schreien, sie müsste sich jetzt aber dringend, sofort und möglichst gründlich auf links krempeln?

                Sie wissen doch selbst, dass sie genau das nicht tun wird. Reicht es Ihnen, am Ende (hier wörtlich zu verstehen) sagen zu können "Ich hab's ja gesagt!"??

                • @Normalo:

                  Wenigsten gestehen Sie den Gutmenschen zu, dass sie intelligent sind. Alle Menschen sind übrigens Egoisten, auch die sogenannten Gutmenschen, denn die fühlen sich durch ihr "gut sein" besser. Ich bin aber froh, dass es diese Gutmenschen gibt, sonst wäre dieser Planet wohl noch erbärmlicher.

                  Dass der Mensch so ist, wie er ist, und der Konsumrausch immer so weiter geht, weil der Mensch das als Lebensinhalt betrachtet, da gebe ich Ihnen ja sogar recht. Aber die Erde dreht sich weiter und irgendwann wird vielleicht eine Generation heranwachsen, die das anders sieht und sich nicht mehr von der Wirtschaft an der Nase herumführen lässt - die FFF-Bewegung macht den Konsumrausch ja jetzt schon nicht mehr mit. Ich habe auch nicht behauptet, dass man die Probleme der Menschheit - 8 Milliarden Menschen, CO2-Anstieg, Umweltverschmutzung, soziale Ungerechtigkeiten, größer werdende Armut etc. - in den nächsten Jahren lösen kann; ich wollte lediglich auf die Gefahren der Kernkraftwerke hinweisen. Dass Sie da eine andere Meinung zu haben, ist in einer Demokratie zum Glück erlaubt. Ich würde wohl in einer Diktatur, die auf diese Technik setzt, mit meinen Ansichten über Kernkraftwerke nicht sehr weit kommen, also sollten wir froh sein, in einer Demokratie darüber abstimmen zu dürfen, ob KKWs - nach Tschernobyl und Fukushima - noch sinnvoll sind.

                  Keine Frage, Kernphysik ist auf dem Zettel etwas sehr schönes. Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe meine Diplomarbeit in Kernphysik geschrieben. Wenn man allerdings mit radioaktiven Stoffen arbeitet - auch da weiß ich wovon ich rede - ist dass alles nicht mehr so schön. Ob man den nachfolgenden Generationen auch Tausende von Tonnen an radioaktiven Abfällen "vererben" sollte und ob die sich darüber freuen, da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht bricht aber in naher Zukunft der Supervulkan unter dem Yellowstone-Park aus, dann hat sich die Frage "Klimawandel" und "Wiederbelebung der KKWs" ohnehin erledigt.

                  • @Ricky-13:

                    Danke für die konziliante Antwort. Wie schon gesagt, geht es mir gar nicht darum, FÜR die KKWs zu brechen. Ich finde nur, dass die Diskussion zu einseitig, bzw. unversöhnlich geführt wird. Wahrscheinlich haben auch Sie ebenso qualifizierte Kollegen, die die Dinge anders sehen als Sie (in meinem Beruf ist es jedenfalls so). Es gibt eben nicht NUR die Gefahren der Kerkraftwerke. Und Risikoabschätzung hat auch immer einen irrationalen Teil, den man berücksichtigen aber nicht übermächtig werden lassen sollte.

    • @Normalo:

      Meine Empfehlung: Werden sie Mitglied bei "Nuklearia", der "GWUP" oder wie die Atom-Werbe-Vereinigungen alle heißen!

      • @Wagenbär:

        Analog argumentieren AfD-Klimaleugner. Oder Homöopathie-Befürworter. Einerseits ist es traurig, wie überproportional hoch der Einfluss von Eliten auf unsere Demokratien ist. Andererseits zeigt die ständige Diskursverweigerung in Verbindung mit der Überbewertug der eigenen ideologischen Grundhaltungen gegenüber Andersdenkenden und wissenschaftlichen Fakten, dass das Gegenteil eine noch dunklere Zukunft verspräche.

      • @Wagenbär:

        Vielelicht sollten Sie Ihren Nick in "WagenBURG" ändern, wenn Sie schon den Hinweis auf die EXISTENZ anderer Meinungen nicht sachlicher beantworten können, als den Gegenüber gleich in entsprechende Lobbygruppen einweisen zu wollen.

        Sie können mich hinempfehlen, wo der Pfeffer wächst, aber ich bin nicht der Gegner sondern nur der Bote, der die Fakten überbringt. Und die sind nunmal, dass man - zumindest noch - in der realen Welt da draußen, insbesondere vor den Toren unseres kleinen Musterschülerstaates, die Nuklearenergie nicht einfach mit dem Verweis auf Atommüll und Fukushima ins Reich von (Horror)-Fiktion und Fantasterei verbannen kann. Da ist sie noch lange nicht angekommen, und da kommt sie auch nicht an, indem sich hier irgendwelche 150-Prozentigen heißreden, wie UNMÖGLICH doch jedes Festhalten daran ist. Das ist nur ein Mini-Sturm in Ihrer Meinungsblase (die eigentlich keinen Türsteher braucht).

    • @Normalo:

      @Ricky-13, 16.12.,19:30 Uhr

  • Auch Dampfplauderer Hans-Werner Sinn gefiel sich erst kürzlich mal wieder als vehementer Atomkraft-Verfechter. Atomkraft sei der einzige Ausweg aus der CO2-Hölle, meint er. Ein Mann, der übrigens ansonsten die Verbrennung fossiler Energieträger für völlig klimaneutral hält. Sein sinniges, geniales „Argument“ dazu: „Wenn wir das Öl nicht verbrennen, wird es billiger und dann tun es die anderen.“ Solche Leute mag ja noch ernst nehmen, wer will, ich ganz bestimmt nicht mehr.

    • @Rainer B.:

      Die besten Sprüche von Hans-Werner Sinn.

      1) "Die Entrüstung über die Gesetze des Kapitalismus ist müßig. Auch wenn diese Entrüstung die Fallgesetze beträfe, hätte Gott dafür nur ein müdes Lächeln übrig."

      2) "Mit etwas mehr Ungerechtigkeit lebt es sich besser. Etwas mehr Ungleichheit bei der Einkommensverteilung macht auch für die weniger gut dabei Wegkommenden letztlich einen höheren Lebensstandard, als wenn man ein egalitäres System schafft, wo alle das gleiche kriegen und alle gleichermaßen arm sind."

      3) "Jeder will arbeiten, es gibt aber nicht genug Arbeit. Und warum gibt es nicht genug Arbeit? Weil der Lohn zu hoch ist."

      4) "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben."

      Was wäre die Welt ohne die "Weisheiten" solcher Ökonomen wie Hans-Werner Sinn? Nun ja, wahrscheinlich wäre die Welt gerechter und wir hätten keinen Klimawandel der unseren Kindern und Enkelkindern in ein paar Jahrzehnten den Hals umdreht.

      • @Ricky-13:

        Na, wie üblich :), da bin ich dabei.

    • @Rainer B.:

      "Solche Leute mag ja noch ernst nehmen, wer will, ich ganz bestimmt nicht mehr."

      Sinn hat gesagt: Die aktuell sinnvoll förderbaren Reserven an fossilen Brennstoffen - insbesondere Erdöl - WERDEN gefördert und verbraucht werden. Denn egal wieviel Verzicht wir hierzulande und in anderen reichen Ländern üben, es werden sich andere Abnehmer dafür finden. Die Förderländer haben keine hinreichenden Reize, auf das Geschäft zu verzichten, und fossile Verbrennung wird bis auf Weiteres billiger sein als andere Energiequellen.

      Solange Sie die Fiktion einer von (zentral determinierter) Vernunft gesteuerten Welt als real voraussetzen, in der Alle am Ende tun, was für Alle am besten ist (und nicht nur für sich selbst), mag diese These Sinns lächerlich klingen. In der Welt, in der wir leben, ist sie dagegen schwer zu widerlegen. Oder würden Sie das versuchen wollen?

      Was die Kernkraft betrifft, sagte Sinn letztens mal, soweit ich mich erinnere: Wir müssen uns entscheiden - entweder bestmögliche Klimapolitik oder Energiepolitik ohne Kernkraft. Beides geht nicht.

      Auch das ist schwer zu widerlegen, denn bestmöglich ist eben MIT Kernkraft. Der Artikel erwähnt zwar, dass die auch nicht CO2-neutral ist, aber das ist KEINE Form der Energiegewinnung (solange wir es nicht schaffen, Chloroplasten o. ä. dazu einzusetzen). Daher schweigt der Artikel sich auch konsequent darüber aus, wie hoch die CO2-Belastung je KWh bei Kernenergie ist...

      Von daher bleibt auch von Ihrer Einlassung wenig weiteres als ein paar tendenziös auf geladene Wortwahlen und implizierte Wahrheiten, die es eigentlich gar nicht gibt. Seien Sie doch ehrlich und geben zu, dass bei Atomkraft schlicht der Punkt gekommen ist, wo SIE persönlich die rote Linie ziehen und sagen: Klimaschutz muss auch Grenzen haben. Das sit nicht verwerflich. Andere ziehen andere Linien: Manche schon beim Fleischkonsum, andere bei erzwungener Geburtenkontrolle. Am Ende ist Alles ein Kompromiss. Man sollte nur ehrlich sein und das zugeben.

      • @Normalo:

        Die Frage nach der "Wiederbelebung" der Kernkraftwerke stellt sich nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima nicht mehr - auch nicht mehr für den Großteil der Physiker und Ingenieure. Als 1986 die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl war, da haben alle Physiker und Reaktortechniker gesagt: "Okay, das war eigentlich zu erwarten, dass man mit einen graphitmoderierten Kernreaktor, der auch noch einen positiven Dampfblasenkoeffizienten hat, nicht "herumspielt", denn sonst fliegt der einem um die Ohren". Wenn man aber sogar bei einem Siedewasserreaktor, der einen negativen Dampfblasenkoeffizienten besitzt, nicht alle Szenarien, die passieren können, ausschließen kann, dann muss der Mensch endlich zugeben, dass er diese Technik nicht beherrscht. Ein KKW nicht zu 100 Prozent zu beherrschen, kann aber sehr schnell zu einer Katastrophe führen, die durchaus schlimmer werden kann, als Tschernobyl und Fukushima. Und auch wenn Fukushima durch einen Tsunami ausgelöst wurde, war es dennoch eine Nuklearkatastrophe. Das nächste Problem ist die Endlagerung der radioaktiven Abfälle. "Endlagerung" ist ohnehin ein dummes Wort, denn das Zeug wird noch "strahlen" wenn die Menschheit schon einige Tausend Jahre ausgestorben ist. Es geht hier also nicht darum, ob man mit KKWs die CO2-Emissionen etwas eindämmen kann, sondern um Radioaktivität und deren Folgen. Bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ist sehr viel Cäsium-137 frei geworden. Cäsium-137 hat eine Halbwertszeit von 30,5 Jahren. Man sagt, es braucht ungefähr 7 Halbwertszeiten, dann ist die Radioaktivität abgeklungen - bei Cäsium-137 wären das also ungefähr 214 Jahre. Und Cäsium-137 ist noch eines der "netten" Isotope, die bei einer Nuklearkatastrophe frei werden. Mir ist auch völlig egal, was ein Ökonom wie Hans-Werner Sinn sagt. Zu Hans-Werner Sinn fällt mir nur der Satz aus Goethes Faust ein, wo der Erdgeist zu Faust spricht: „Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!“

        • @Ricky-13:

          Ich möchte noch ergänzen, dass deutsche Physiker und Nuklear-Ingenieure wenige Monate vor der Katastrophe von Tschhernobyl als offizielle Delegation die Anlage besichtigt hatten, und genau /diesen/ Reaktor-Typ (RBMK 1000) in der Fachzeitschrift "Atomwirtschaft Atomtechnik" mit den höchsten Tönen gelobt hatten. Besonders hervorgehoben wird in dem Artikl die Zitat "hohe inhärente Sicherheit" der Graphit-moderierten Reaktoren.

          • @Wagenbär:

            Dann hatten die deutschen Physiker und Nuklear-Ingenieure bei der Besichtigung wohl schon zu viel Wodka getrunken. Leider sind immer noch zehn RBMK-Reaktoren in Betrieb - auch wenn zahlreiche Verbesserungen durchgeführt wurden, um einen derartigen "Unfall" wie in Tschernobyl unwahrscheinlicher zu machen. Aber selbst bei den angeblich inhärenten Leichtwasserreaktoren muss man immer mit Naturkatastrophen und andere unvorhersehbare Dinge rechnen.

            Und selbst wenn man Kernkraftwerke zu 100% "sicher" machen könnte, hat man aber immer noch das Problem der Endlagerung. Endlagerung bedeutet aber nicht eine Lagerung der radioaktiven Abfälle von einigen hundert Jahren, sondern um einen Zeitraum der weit darüber hinausgeht. Umweltschutzorganisationen warnen seit Jahren, dass es nie eine sichere Lagerung von Atommüll für hunderttausende von Jahren geben werde.

            Momentan versuchen die Energiekonzerne wohl die Kernkraftwerke dem Bürger wieder schmackhaft zu machen. Die Tage der Kohlekraftwerke mit ihren riesigen CO2-Ausstößen sind nämlich gezählt, aber das Wirtschaftswachstum soll natürlich weitergehen - dazu braucht man halt die KKWs. Ob der Bürger darauf hereinfällt, werden wir dann ja sehen.

            • @Ricky-13:

              100 % Sicherheit - also Sicherheit im Sinne einer Garantie - kann keiner bieten. Auch kein technisches System.



              Weil ein technisches System immer nur so gut ist wie seine Erfinder und seine Erbauer.



              Und sie glauben gar nicht, wie viel gute Technik schon an der Inkompetenz oder der Böswilligkeit ihrer Benutzer gescheitert ist ...

        • @Ricky-13:

          "auch nicht mehr für den Großteil der Physiker und Ingenieure"

          Viele Physiker mit denen ich zu tun hatte, stehen durchaus positiv zu Atomkraft. Sie würden das nur nicht öffentlich zugeben, weil der gesellschaftliche Druck - ausgelöst aus teilweise berechtigter Sorge aber auch mangelnder Sachkenntnis - zu groß ist. Ihre ungenaue Beschreibung der vergangenen AKW-Unfälle gleicht diesem Bild; stellt sie doch die Kernkraft als die unüberwindbare Ursache der Katastrophen dar.

          Bei einer gesamtgesellschaftlichen Ablehnung eines Themas - ob berechtigt oder nicht - werden die meisten Wissenschaftler gegenteilige Ansichten für sich behalten bis sie Totschlag-Argumente erfunden haben (in diesem Falle eine nachhaltige Nutzung von Kernkraft).

          • @Devil's Advocate:

            "Viele Physiker mit denen ich zu tun hatte, stehen durchaus positiv zu Atomkraft."

            Was Sie meinen ist Reaktortechnik, nicht Atomkraft. Wenn ich hier eine "ungenaue Beschreibung der vergangenen KKW-Unfälle" dargelegt habe, dann lasen Sie mich doch an Ihrer Kenntnis teilhaben - vielleicht lerne ich ja noch etwas von Ihnen über Kernreaktortechnik, was ich damals im Physikstudium nicht gelernt habe.

            • @Ricky-13:

              Als studierter Physiker sind Sie dann ja bestens im Bilde: Tschernobyl basierte, wie Sie es auch dargelegt haben, auf menschlichem Totalversagen bei laufendem Betrieb.



              Fukushima basierte auf menschlichem Versagen während Design und Konstruktion sowie bei der Reaktion auf Erdbeben und Tsunami. In einem Land mit hohem Erdbeben- und Überschwemmungsrisiko bei den Sicherheitsmaßnahmen nur kleine Naturkatastrophen einzuplanen, führte zusammen mit einer ganzen Kaskade von industriellen, regulatorischen und technischen Fehlern zum tragischen aber vorhersehbaren Ergebnis. Hieraus auf "Kernkraft ist nicht beherrschbar" zu schließen, halte ich für einen Trugschluss. Auch bezüglich der Endlagerung wäre es doch sinnvoller zu sagen "Solange nicht möglich, lassen wir es. Daran zu forschen, es möglich und sicher zu machen, um anschließend wieder drüber zu sprechen, sollten wir trotzdem."

              Aus persönlichem Interesse: Wie stehen Sie zur Kernfusion?

              • @Devil's Advocate:

                Der einzige Fusionsreaktor in unserer Nähe - der momentan funktioniert - ist unsere Sonne und auch die dürfte eigentlich nicht funktionieren, da sie zu kalt ist. Sie behilft sich aber mit einem Trick, der 'Tunneleffekt' heißt. Ich bin ein großer Freund der Kernfusion, aber ich höre nun schon seit 30 Jahren, dass es in 10 Jahren endlich klappt mit den Kernfusionsreaktoren. Momentan liegt ja die ganze Hoffnung auf ITER. Allerdings erwartet man frühestens 2035 erste Erfolge mit dem Tokamak ITER. Während KKWs eher "einfache" Technik ist, sind Kernfusionsreaktoren genau das Gegenteil - sehr kompliziert und mit dem Stand der Technik von heute wohl auch nicht realisierbar. Ich würde mich aber freuen, wenn dass klappen würde und ich das noch erlebe. In den letzten 50 Jahren Fusionsforschung konnte man aber schon mal die drei entscheidenden Größen (Temperatur, Teilchendichte, Energieeinschlusszeit) erheblich vergrößern.

                Langlebige radioaktive Abfälle würden auch nicht anfallen und damit eine Endlagerung überflüssig werden. Ganz ohne Radioaktivität geht es zwar bei einem Fusionsreaktor auch nicht, aber das Risiko katastrophaler Störfälle, wie bei den KKWs, wäre ausgeschlossen, da das Plasma einfach in sich zusammenfallen würde. Wer sich damit mal beschäftigen möchte, der findet im Internet genügend Seiten über Kernfusionsreaktoren, die für Laien geschrieben sind und die man auch ohne ein Physik- oder Ingenieurstudium verstehen kann.

                Um noch mal auf unsere Sonne zurückzukommen. Unsere Sonne "verbrennt" pro Sekunde 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 596 Millionen Tonnen Helium (Fusion). Die restlichen 4 Millionen Tonnen sind Energie und damit sorgt die Sonne dafür, dass auf unserer Erde überhaupt Leben existieren kann. Die Sonne "lebt" noch einige Milliarden Jahre. In diesen Jahren, die der Sonne noch verbleibt, wird es hoffentlich auch mal intelligentes Leben auf der Erde geben - denn der Homo sapiens wird sich mit seiner Gier nach "Wirtschaftswachstum" selbst vernichten.

      • @Normalo:

        Die Wahrheit ist doch, dass Atomkraft in der Diskussion um Klimaschutz rein gar nichts verloren hat, denn Atomkraft hat sich bereits längst mangels geeigneter Lösungen für den Atommüll als irgendwie noch halbwegs vertretbare Technologie erledigt.

        • @Rainer B.:

          Das ist genau die Grenzziehung, die ich meine: "Das Müllproblem ist nicht gelöst, also ist auch egal, ob die Atomkraft vielleicht gegen den Klimawandel helfen könnte." Merken Sie nicht, dass darin eine ganz klare Prioritätensetzung liegt (ERST Strahlungssicherheit, DANN Klima)?

          Wie gesagt: Dessen muss man sich nicht schämen. Es ist nur illusorisch, die eigenen Prioritäten durchsetzen zu wollen, indem man sie für absolut erklärt. Sinn hat aufgezeigt, dass es eine Wahl gibt, mehr nicht. Und wenn Sie realistisch sind, gestehen Sie sich auch ein, dass Ihre Ansicht zum Thema Atommüll noch so eindeutig sein kann, viele Menschen werden sich anders entscheiden, außerhalb unseres kleinen Landes wahrscheinlich sogar die Mehrheit.

          "Erledigt" sieht anders aus...

          • @Normalo:

            Merken Sie nicht, dass Reimar Paul in seinem Artikel bereits dargelegt hat, warum Kernenergie eben keine Alternative sein kann? Hans-Werner Sinns Thesen sind in etwa so hirnrissig und unseriös, wie die Behauptung, man könnte Kriege vermeiden, in dem man ständig weiter aufrüstet. Das ist einfach bullshit und - da gebe ich Ihnen recht - mit Argumenten wohl nicht mehr zu widerlegen. Wozu denn auch, wenn die Geschichte durchgängig von einer ganz anderen Erfahrung berichtet? Das käme doch einem Gottesbeweis gleich und für Gottesbeweise bin ich hier gar nicht zuständig. (;-))

            • @Rainer B.:

              Alles was denkbar ist, KANN auch eine Alternative sein.

              Herr Paul hat ein paar Argumente gebracht, die sicherlich auf jemanden, der von Vornherein seiner Mainung war, völlig überzeugend wirken. Sieht man es aber neutraler oder gar der Kernernergie positiv gegenübergestellt, fallen Lücken auf (z. B. dass Herr Paul auf die CO2-Kosten von Kernenergie hinweist, sie aber - wohlweißlich - nicht mit Zahlen unterlegt, die eine Vergleichbarkeit mit anderen Formen der Energiegewinnung herstellen könnten. Oder dass er zwar die Gefahren darstellt, sie aber nicht in Relation dazu setzt, was sie an Gefahrenreduzierung auf der Klimaseite bringen können).

              Auch das ist alles verständlich, denn ihm (und Ihnen) geht es ja nicht um eine Abwägung, sondern um eine vermeintliche absolute Wahrheit: Kernernergie ist keine Alternative - nie, zu gar nichts und egal um welchen Preis.

              Ich bin nur hier, um Sie darauf aufmerksam zu machen, dass es solche absoluten Wahrheiten in irdischen Gefilden nicht gibt. Und dass es sogar Leute gibt, deren absolute Wahrheiten Ihren exakt widersprechen.

              Was machen Sie mit denen? Überbrüllen? Ihre Meinungen auch als Bullshit abkanzeln? Meinen Sie, dass das millionenfach überzeugt??

              • @Normalo:

                Leider ist Ihre angebliche Alternative nur bullshit und Blabla. Wer lesen kann - egal, ob nun für oder gegen Atomenergie eingestellt - kommt doch, abgesehen von Ihnen, an folgender grundlegender Erkenntnis gar nicht vorbei:



                „Um die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, müssten die weltweiten CO2-Emissionen von heute 37 Milliarden Tonnen bis 2050 auf unter 5 Milliarden Tonnen sinken. Zu diesem Szenario könnte Atomkraft nach Angaben des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie gerade mal 5 Prozent beitragen. Und selbst dafür müssten tausend AKWs neu gebaut werden – eine groteske Vision.“



                Nicht einmal die Atomkraftwerksbetreiber - ausserhalb von Diktaturen - halten solches heute noch für irgendwie sinnvoll, erstrebenswert, machbar oder überhaupt finanzierbar.

                • @Rainer B.:

                  Zahlen wie die genannten wirken immer erstmal "grotesk" wenn man im kleinen nationalen Maßstab denkt und dann plötzlich auf "global" hochskaliert und umgekehrt den Teil, den eine einzelne Maßnahmenkategorie zum Gesamtbild beitragen kann, nur für sich betrachtet. 5% Reduktion würde bedeuten, dass 20 konsequent genutzte Möglichkeiten dieses Wirkungsgrads 100% ergeben. Kleinvieh macht auch Mist...

                  Und tausend Kraftwerke weltweit würden z. B. für Deutschland vielleicht 20 Kraftwerke mit je zwei Reaktoren bedeuten - was schon wieder etwas weniger grotesk klingt, mich aber trotzdem ein wenig an dem Modell zweifeln lässt - was sollen wir mit soviel Grundlastversorgung (PLUS Erneuerbare)? Das Wuppertal Institut ist übringes eine strikt kernkraftskeptische Einrichtung, die mitnichten auf Betreiberseite steht.

                  Oder fragen wir mal umgekehrt: Wieviele Solarmodule, Windräder, Speicherkraftwerke, Stromtrassen etc. bräuchte man denn zusätzlich(!), um die Leistung von tausend KKW zu kompensieren? Sagt der Artikel irgendwas dazu?

                  Es geht darum, den richtigen Mix aus allen Zugriffspunkten, die der Mensch auf den Klimawandel hat, zu finden. Selbst bei optimaler Ausnutzung aller Möglichkeiten wird es schwer genug , ihn auf verträglichem Niveau zu halten. Dabei spielen natürlich AUCH Strahlungsrisiko und Kosten-Nutzen-Aspekte eine Rolle, und die können am Ende auch den Ausschlag gegen jede weitere Nutzung von Kernenergie geben. Aber vorher sollten BEIDE Seiten ohne Schaum vor dem Mund und persönliche Angriffe betrachtet werden. Weder Ihre Äußerung über Sinn noch dieser Artikel vermitteln den Eindruck, das leisten zu können.

                  • @Normalo:

                    Wieder einer dieser netten Versuche von Ihnen, das Offensichtliche bis zur Unkenntlichkeit zu relativieren. Es sei gerne jedem unbenommen, zerebrale Blähungen aufzubauen, nur darf sich dann doch niemand beschweren, wenn man sich mit Grausen von Ihm abwendet. Um es hier mal ganz deutlich zu sagen: Wer schon die manifesten Fakten nicht zur Kenntnis nehmen will, mit dem kann es doch rein gar nichts zu diskutieren geben.

                    • @Rainer B.:

                      Danke für die vollständig unsachliche Antwort. Sie haben immer noch keines der aufgeworfenen Argumente widerlegt, spielen aber die Arroganz-- und Entrüstungskarte ganz hervorragend...

                      Ich spiele mal mit: Wenn Sie alles außer einer völlig einseitigen Betrachtung und der Verabsolutierung von deren Ergebnissen "relativieren" nennen, bekenne ich mich schuldig und bin gerne "Relativierer". Ich wüsste auch nicht, an welcher Stelle ich die Kenntnisnahme "manifester Fakten" verweigert hätte. Ich habe mir nur erlaubt, sie auch von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten.

                      Nun aber zum eigentlichen, politischen Problem: Das mit Grausen Abwenden ob der cerebralen Blähungen. Da kann man sich auch täuschen, wie die Rollen verteilt sind. Wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, ist der Klimawandel ein Problem, das nicht nur uns Deutschen - und darunter den überzeugten Kernkraft-Gegnern - ins Haus steht, sondern auch solchen Leuten, die ansderswo auf der Welt leben und zu einem weit geringeren Teil die nahezu religiöse Überzeugung von der Verderbtheit des KKW-Konzeptes teilen. Da sind sogar Viele dabei, die fragen, was an zwei schweren Unfällen in 70 Jahren Kernkraftnutzung im Vergleich zu den globalen Folgen der Erderwärmung eigentlich so schlimm sein soll.

                      Natürlich kann "man" sich auch von denen mit Grausen abwenden, aber die damit geleistete Überzeugungsarbeit dürfte sich wohl nahe null bewegen (und wie die sich ihrerseits mit Grausen abwenden, bekommt der alles besserwissende "man" gar nicht mit, außerdem befände er sich in Dauerrotation, weil es Kernkraft-Befürworter in allen Richtungen gibt). Ohne Überzeugungsarbeit aber gibt es weiter Atomstrom - vor allem da, wo er aufgrund niedrigerer Sicherheitshürden und geringerem Anwohnerschutz billiger herzustellen ist.

                      Von daher: Meinen Sie wirklich, dass Diskussionsverweigerung der richtige Weg ist (die AfD sieht das so, aber "rechts sein" ist ja glücklicherweise nicht dasselbe wie "Recht haben"...)?

                      • @Normalo:

                        Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        .



        Manchmal tun Sie mir ob Ihrer Armut an Fantasie etwas Leid.



        Nein, mir ist natürlich schon klar, dass alles was meiner Fantasie entspränge (tut sie streng genommen i.d.R. gar nicht, ich greife auch nur auf, was andere Sinnvolles vordenken), Sie nicht hinterm Ofen vorlocken könnte und das ist auch nicht verwunderlich und geht soweit in Ordnung. Sie sind schließlich völlig auf der Linie des herrschenden "common sense", also der Mehrheiten in diesem Land sind und ich bin also gewissermaßen der Isolierte, nicht Sie.



        Andererseits, einen Herrn Sinn, also die fleischgewordene und dauerplappernde Affirmation allen Blödsinns und aller Fehlentwicklungen, die "unser System" nicht nur hervorgebracht, sondern auch bis zum bitteren Ende durchziehen wird, dass Sie also diesen Pseudointellektuellen als Denker nicht nur respektieren sondern als Beleghansel hernehmen, das tut schon ein bissel weh.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Da überhöhen Sie jetzt aber so Einiges.

          Erstens: Ich habe Sinn nicht als Beleg geführt sondern vielmehr schnippisch darauf hingewiesen, dass es gegen seine wortgewaltig angegriffenen Äußerungen an Gegenbelegen fehlt. Eigentlich ist es genau umgekehrt. SIE führen Sinn mit Ihrer (außer Invektiven recht inhaltlosen) Auseinandersetzung als Belegehansel für das Gegenteil an: Was er sagt, muss ja "pseudointellektuell" und "dauerplappernde Affirmation allen Blödsinns und aller Fehlentwicklungen...usw." sein. Also bedarf es gar keiner sachlichen Auseineandersetzung mehr - die Sie dann auch prompt aussparen.

          Zum Thema Phantasielosigeit: Das ist wohl eine wenig eine Frage von Huhn und Ei. Ich finde kreative Lösungen großartig. Nur erlaube ich mir anzumerken, dass Kreativität nicht nutzt, wenn die Umsetzung an der Tatsache scheitert, dass wir es da dann insgesamt doch immer noch mit MENSCHEN zu tun haben. Die haben eben auch menschliche Schwächen, ohne die wir nicht in dem Schlamassel wären, die wir aber auch nicht einfach abschaffen können, um uns wieder rauszubringen.

          Aus meiner Sicht ist es gerade NICHT kreativ sondern eher banal, eine auf der Hand liegende Lösungsstrategie zu spinnen, und dann zu postulieren, das müssten die Menschen dann halt einfach mal tun (wohlwissend, dass es genau daran hapert). Wirklich kreativ wäre, das zu akzeptieren und konsequent nach einer Lösung zu suchen, die auch dieses Problem adressiert.

          • @Normalo:

            Ergänzung @Wolf Haberer: Ich habe Ihnen letztens erst zu Ihrem Mitleid mit meinem Menschenbild etwas geschrieben:



            Ein Menschenbild, das die Menschen über die Realität hinaus idealisiert, ist aus meiner Sicht noch viel armseliger, denn es wird nur sich selbst gerecht und bleibt unfähig, Menschen so zu nehmen und zu respektieren, wie sie - jeder einzelne von ihnen - wirklich sind. Und die Ideen, die auf solchen Menschenbildern basieren, kann man eben praktisch in der Pfeife rauchen. Am besten funktionieren Rezepte, die einerseits so vielfältige Rollen vorsehen, wie "der Mensch" vielfältig ist, und andererseits den Hebel da ansetzen, wo er die meisten (nicht die nach irgendwelchen ideologischen Vorstellungen "besten") Menschen mitnehmen und motivieren kann.

            Vielleicht gehen Sie da mal drauf ein...

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              .



              Verehrter Normalo, auf Ihre Frage fiel mir Einiges ein. Schriebe ich es hier hin, wäre es schnell gelöscht, weil hier, aus nachvollziehbaren Gründen, keine Essays erwünscht sind.



              Nehmen Sie bitte folgende zwei Vorträge von Robert Sapolsky, Neurobiologe und Verhaltensforscher an der Stanford University, als meine halbe Antwort.



              Es wäre sicher interessant, sich über diese Dinge, aber auch über die andere Hälfte meiner Antwort auf "Was ist der Mensch?" und "Was kann man von ihm erwarten?" zu unterhalten.



              Nehmen Sie das mal als Basis wenn Sie offen für dieses Denken sind und behalten Sie es bei zukünftigen Austauschen von Argumenten bitte immer irgendwo im Hinterkopf.

              Gute Unterhaltung!

              Robert Sapolsky: The Biology of Humans at Our Best and Worst



              www.youtube.com/watch?v=GRYcSuyLiJk

              Robert Sapolsky: Are Humans Just Another Primate?



              www.youtube.com/watch?v=YWZAL64E0DI

              • @61321 (Profil gelöscht):

                Hab mir den ersten Vortrag angeschaut und fand ihn rhetorisch brilliant, sehr anschaulich und in seinen Schlüssen durchaus nachvollziehbar. Danke für den Tipp!

                Nur sehe ich darin keinen Widerspruch zu meinem Konzept von Individualität (und der Renitenz, die die mit sich bringen kann). Jede noch so kleinteilige Zerlegung menschlicher Verhaltensweisen in (sozial stimulierte) biologische Unvermeidlichkeiten ändert am Ende nichts daran, dass jeder Mensch eine andere Kombination der zahlreichen Faktoren aufweist und daher stimuli am Ende doch individuell verarbeitet.

                Ob man es nun "freien Willen" oder "Entropie der Umwelteinflüsse" nennt, ist dafür eigentlich egal. Wesentlich ist, dass man keine Menschheit "herstellen" kann, die einheitlich auf bestimmte, setzbare Stimuli reagiert und dadurch im Sinne des Gemeinwohls nachhaltig steuerbar wird, schon weil niemand mehr als einige ganz wenige der verhaltensdeterminanten Faktoren in der Breite lenken kann.

                Was also - in den Worten von Sapolsky - eine "Änderung" beim einen Menschen verursachen und seine Sichtweise oder sein Verhalten nachhaltig verändern kann, ist beim nächsten Menschen möglicherweise völlig wirkungslos oder sogar kontraproduktiv (z. B. hätte ein anderer Hubschrauberpilot in My Lai bei gleicher Stimulation sich vielleicht genau nicht um 180 Grad gedreht, sondern hätte seinen Kameraden/Mittätern allenfalls den Tipp gegeben, ein wenig Abstand zu halten, weil er jetzt auch mal mit seinen MGs mitmischen will).

                Von daher: Ja, Alles ist im Fluss, aber nein, Gleichschaltung zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels oder auch der gezielt erzeugte "Klick" funktionieren im Zweifel nicht. Von daher bleibt meine These, dass Konzepte, die auf massenhaften "Klicks" beruhen, vor allem selbstgerechte Luftschlösser sind.

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @Normalo:

                  .



                  Schön, dass Sie Sapolsky unterhaltend finden. Selbst Leute, die ein komplett anderes Menschenbild als er haben, unterhalten sich gerne mit ihm, auch öffentlich, z.B. Kleriker, da er ein absolut integrer aber eben auch anregender Gesprächspartner ist.



                  Mir liegt diese Sicht und Denkweise (als Biologe nicht verwunderlich) sehr nahe , während ich allerdings leider eine pessimistische Grundhaltung habe, von der ich mich durch die optimistische Grundperspektive Sapolskys allerdings von Zeit zu Zeit gerne ein bisschen kurieren lasse.



                  Es wäre wert, sich weitergehend über unsere Optionen (als Einzel-Individuen und als Gruppen- und Art-Zugehörige) zu unterhalten. Es ist halt nicht so einfach, in notgedrungen kurzen Foren-Beiträgen, die auch noch thematisch eingegrenzt bleiben sollen und sonst womöglich gewaltsam gekürzt werden, sich substantiell auszutauschen.



                  Grundsätzlich, so verstehe ich Sie im Tenor alle Ihrer Posts zu versch. Themen, sind Sie der Auffassung, wir könnten es mit unseren bordeigenen Mitteln, sowohl als Einzel-Individuen als auch als Zugehörige zu einer freiheitlichen Gesellschaft hinbekommen selbst die schwierigsten Probleme zu lösen. Sie haben auch ein Vertrauen darauf, dass sich grundsätzlich techn. Lösungen finden lassen, die uns aus diesen Schwierigkeiten heraus helfen können, richtig?



                  Ich, im Gegensatz sehe das ganz anders. Ich sehe den Bedarf eines echten kulturellen und geistigen Quantensprunges, ohne den wir gar nichts hinbekommen werden. Menschen, die das so ähnlich sahen und beispielgebend (und mitunter entsagend) etwas anderes vorlebten, gab es schon vor Tausenden Jahren und gab es immer. Niemals war ihre Haltung dauerhaft infektiös für die Mehrheit, falls diese überhaupt verstanden hatte, was diese Einzelnen meinten.



                  An anderer Stelle weiter....

                  • @61321 (Profil gelöscht):

                    Ganz so ein Träumerle bin ich dann doch nicht. Ich gebe nur nicht gern auf.

                    Ergo: Mir geht es darum, dass es eben verschieden starke bzw. häufig wirksame Motivationsrichtungen gibt - ohne das jetzt in "Sapolsky" übersetzen zu wollen - und in der Vergangenheit sich die positive Motivation als erfolgreicher erwiesen haben. Gib den Leuten etwas zu gewinnen, und sie sind - summa summarum - zu erstaunlichen Leistungen fähig. Grenze sie ein und verbiete ihnen die Entfaltung (z. B. zum Wohle der Gemeinschaft), und die meiste Energie geht dabei flöten, dass die Einen diese Einschränkungen umgehen und die Anderen sie mit noch mehr Verve durchsetzen wollen.

                    Mit anderen Worten weiß ich nicht, OB die Menschheit alle Probleme lösen kann. Ich weiß nur, dass sie es am ehesten vergeigt, wenn man sie vornehmlich negativ motiviert.

                    • 6G
                      61321 (Profil gelöscht)
                      @Normalo:

                      .



                      Ok.Für viele tausend Jahre und in vielen Kontexten wäre ein Mechanismus: Anreize schaffen statt Restriktion, Belohnung, statt Androhung einer Sanktion, adäquat gewesen.



                      Dazu noch drei Bemerkungen:



                      1 ) Schon ein Steinzeitmensch wurde vermutlich bestraft, wenn er eine überlebensnotwendige Ressource, z.B. ein jagdbares Wild, etwa eine Bisonherde durch grobe Fahrlässigkeit vertrieb und somit das Überleben der ganzen Gruppe gefährdete. Nicht die wurden belohnt, die sich wohl verhielten, sondern die wurden bestraft, die Mist bauten, im Extremfall mutmaßlich durch Ausschluss aus der Gruppe, was ein Todesurteil war



                      2) Unser heutiger teilweise halluzinatorischer Zugriff auf Ressourcen (was hätte wohl Ihre Urgroßmutter zu unseren Verhältnissen gesagt?) und die Weise wie eine große Zahl von Menschen Schindluder damit treiben können, ist einzigartig in der Geschichte. Dieses Treiben hat großenteils nicht das Geringste mehr mit Überleben oder auch nur mit Vergrößerung des Komforts zu tun.



                      Ein Auto in den Weltraum zu expedieren ist angesichts unserer aktuellen Probleme einer der skandalösesten Akte, durch nichts zu rechtfertigen und in einer Situation, in der solches das Leben anderer (nämlich zukünftiger Generationen) nicht nur einschränken, sondern gefährden mag, ein krimineller Akt. Sieht nur niemand so. Man lächelt darüber, ob als Fan dieses Menschen oder als neutraler Beobachter



                      Wer war früher ein reicher Mensch? Ganz gewiss Cheops. Der war sehr reich. Es wäre äußerst interessant, eine Abschätzung zu versuchen, welchen ökologischen Impakt er tatsächlich hatte, im Vergleich zu einem Vertreter der heutigen US-Amerikaner der Mittelschicht und im Vergleich zu Musk

                      • 6G
                        61321 (Profil gelöscht)
                        @61321 (Profil gelöscht):

                        .



                        Fortsetzung



                        3) In unseren Genen ist "greed" aufs tiefste verankert, denn greed war eine der Hauptantriebskräfte, die uns ständig auf der Suche nach Nahrung u. anderem Nützlichem umherstreifen ließ, selbst bei Müdigkeit und Hunger, und uns überfressen ließ, wenn wir temporär eine reiche Nahrungsquelle hatten.



                        Heute macht greed für die Satten keinen Sinn mehr, aber niemand, weder in Ost noch in West wird davon abgehalten, alles zu tun um im Rahmen seiner Möglichkeiten, die ja bekanntlich a priori für uns alle sehr verschieden sind, sich Dinge und Reichtümer zu beschaffen, denen weder ihm selbst noch seinen Nachkommen wegen ihrer schieren Menge keine reale Bedeutung mehr zukommt. Wie geht man mit solch einer ererbten, heute "unangemessenen" Genausstattung um?

                        • @61321 (Profil gelöscht):

                          "Wie geht man mit solch einer ererbten, heute "unangemessenen" Genausstattung um?"

                          Indem "man" sie sich zunutze macht: In Forschung investiert, eher Belohnungsmechanismen für sparsames Verhalten als die Durchsetzung von Verboten forciert, in den Tropen Erhaltung und Wiederaufforstung von Regenwald fördert etc..

                          Vor Allem auch, indem man nicht nur darauf schielt wer weniger verbrauchen könnte, sondern wo vorhandener Reichtum am besten zum Klimaschutz eingesetzt wird. Unsere Klimaschutzbewegung scheint mir mehr in einem Wettlauf um den Musterschülerposten begriffen zu sein, statt sich wirklich um globale Resultate zu kümmern. Die Verbieterei ist ein integraler Bestandteil dieses Strebens.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              .



              Oh ja, ich sollte liefern, also darauf eingehen und Sie nicht im Regen stehen lassen. Bin momentan etwas angeschlagen. Falls ich heute Nacht wieder eine schlaflose Stunde herumbringen muss, werde ich in ihr drauf zurück kommen

              • @61321 (Profil gelöscht):

                Gute Besserung!

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @Devil's Advocate:

                  Danke!

  • @Bernhard Hellweg, 15.12.2019, 18:14:



    "Tja, die Alternative zur Atomkraft ist wohl der Klimawandel"



    So eindimensional denken Menschen?



    Echt jetzt?!



    Kann ich nicht kriegen was und wie ich es will, bin ich leider zum Untergang verdammt?



    Seltsame Logik.



    Sollten wir einfach so weitermachen (und das scheinen die meisten ja zu wollen) und uns um des Kaisers Bart streiten, dann ist die Klimakatastrophe (NICHT der Klimawandel, den erleben wir ja bereits) selbstverständlich nicht mehr aufzuhalten. Das ist nur logisch und völlig unbestreitbar.



    Nochmal gefragt, was der Mensch braucht:



    - Urlaub in fernen Ländern?



    - sieben Handys?



    - drei Autos?



    - exklusive Luxus-Nahrungsmittel?



    - frische Himbeeren, Melonen etc. im Winter?



    - drei volle Kleiderschränke?



    - Fitness-Studios?



    - 22°C im Winter in der Wohnung (klar, fauman muss ja im Kurzarm-T-Shirt auf'm Bärenfell vor'm Kamin liegen können)?



    - fünf Uhren pro Arm?



    - SUVs (an sich schon gefährlich)?



    - Ski-Pisten mit Kunstschnee?



    - Ferienwohnungen (einmal im Jahr genutzt)?



    - 100m2-Wohnungen pro Nase?



    - Agrarindustrie?



    - Lebenmittel massenhaft wegwerfen?



    - Ausbeutung anderer?



    - Unterdrückung anderer?



    - Zerstörung der Lebensgrundlagen?



    - sich immer dem anderen Menschen überlegen fühlen, damit besser auf ihn "runtergeschaut" werden kann?



    - Naturbezwingung, Naturzerstörung und dabei vergessen, dass der Mensch auch nur ein Tier ist?



    - die Schuldfrage stellen, warum es den Dritt- und Viertländern immer noch mies geht?







    - lässt sich überhaupt noch etwas ohne Dirigismus retten? Wohl eher nicht.







    Scheint irgendwem die Sonne aus dem Arsch? Das wüßt' ich aber.



    Alles ohne Sinn und Verstand.



    Ich wünsche mir fast schon unseren Untergang, bei dermaßen viel Selbstherrlichkeit, Ignoranz und völlig blösinnigem Forschrittsglauben.



    Ein "Fortschritt", der die immer noch nicht gereifte Zivilisation in ihr Gegenteil verkehrt hat.



    Rückwärtsgang einlegen, Energie sparen und Verschwendung stoppen! Sonst wird das nichts mehr.



    Na, dann. Prosit Neujahr.

    • @Frau Kirschgrün:

      > Energie sparen und Verschwendung stoppen!

      D'accord.

      Das "Was" haben Sie nun mehrfach beschrieben - es fehlt allerdings das "Wer", d.h. die Verteilungsfrage, die soziale Frage.

      Da wird's dann unübersichtlich.

      Meine Heizung hat zB den Primärenergiefaktor 0 - ich darf es also gemütlich warm haben - andere Menschen aber nicht ?

    • @Frau Kirschgrün:

      "Ich wünsche mir fast schon unseren Untergang, bei dermaßen viel Selbstherrlichkeit, Ignoranz und völlig blösinnigem Forschrittsglauben."

      Eine Liste voller maßlos übertriebener Vorwürfe an die Allgemeinheit zu verfassen, um anschließend besagte Allgemeinheit aufgrund besagter Liste zu verdammen, sich im selben Atemzug auf ein so hohes moralisches Ross schwingen, dass selbst die Trojaner misstrauisch geworden werden, um dann bündig einen vernünftigen Vorschlag anzubieten. Wie man Menschen dazu bewegt, Verhaltensänderungen anzunehmen, üben wir nochmal.

      • @Devil's Advocate:

        Der getroffene Hund bellt.

        • @Maria Burger:

          Jetzt haben Sie es mir aber gezeigt. Folgt da noch ein inhaltlicher Beitrag oder verbleiben wir bei den Grundschulargumenten aus der ideologischen Blase heraus? Für letzteren Fall möchte ich ein "Selber!" anmelden.

          • 6G
            65572 (Profil gelöscht)
            @Devil's Advocate:

            Wobei ich vermutlich auch in zwölf Stunden noch nicht verstanden haben werde, was hier das ""Selber!"" bedeuten soll.

  • "sachliche Auseinandersetzung"...Schwafeln die Profiteure und Claquere der Atomindustrie seit Jahrzehnten, um dann eine Falschbehauptung nach der Anderen sowie z.b. sowas zu verbreiten:



    www.picclickimg.co...kaltem-Hintern.jpg



    Genau /diese/ Aufkleber wurden an Besucher des AKW Stade von den Betreibern veteilt.

  • 0G
    09617 (Profil gelöscht)

    Frankreich hat 58 Atomkraftwerke die Macronregierung und vor ihr Hollande wollten den Atomstrom auf 50% begrenzen bis 2030. Davon ist nicht mehr die Rede, obwohl 16 Meiler sofort vom Netz gehen müssten. Hollande hat es nicht geschafft, Fessenheim abzuschalten und Macron hat den Schalter auch noch nicht gefunden. Aber die gefährlichste Anlage steht im Süden, die vier Meiler von Tricastin. Der progressive Atomausstieg wird auf den Sanktnimmerleinstag verschoben, die neue Reaktorgeneration soll jetzt noch ausgebaut werden, obwohl der Pannenreaktor Flamanville, Frankreichs BER, immer noch nicht ans Netz gegangen ist...Die Windkraft kommt nicht voran, weil es zu viele Gegner gibt... Frankreich will keinen Kohlestrom, da bleibt eben halt nur noch die Atomenergie trotz aller Sicherheitsbedenken der Nachbarn. Stellt sich natürlich die Frage, warum die EU, die in jeden nationalen Haushalt mitreinreden kann, nicht imstande ist, verbindliche Richtlinien für eine gemeinsame Energiepolitik aufzustellen. Doch nur ein Papiertiger ?

  • > Nun, da hilft wohl nichts anderes, als in jedem Fall selbst auf der Ebene der sachlichen Diskussion zu verharren.

    Einverstanden.



    Wie wäre es mit (sachlicher) Technikfolgenabschätzung ?

    • @horsefeathers:

      Einverstanden. Nichts anderes ist mein Anliegen. Offenheit gegen über allen Optionen, Bewertung von Nutzen und Risiken aller Optionen (einschließlich des Nichthandelns), Konsequenzen daraus ziehen.

      • @Adam Weishaupt:

        Es gibt derzeit und voraussichtlich auch bis 2025 keinen real existierenden Kernkraftwerkstyp, der nicht die Entsorgungsproblematik zumindest für "wenige" Jahrhunderte mit sich bringt.



        Welche Konsequenz ist daraus zu ziehen ?

        • @horsefeathers:

          Jedenfalls nicht, die Forschung einzustellen. Und nur darum geht es mir die ganze Zeit. Das Thema Klimawandel wird uns noch mindestens bis Ende des Jahrhunderts beschäftigen.

          • @Adam Weishaupt:

            Kerntechnik ist idR großindustrielle Technik.



            In Deutschland ehemals KraftwerkUnion Tochter von AEG und Siemens - heute ?

            Stellen die Konzerne die Forschung respektive die Produktentwicklung ein ?

            Die Frage ist doch nur, wer die Forschung bezahlt.

            • @horsefeathers:

              Diese Firmen forschen meines Wissens nicht an den neuen Kraftwerkstechnologien, sondern sind daran interessiert, die alten weiter zu betreiben. Das wollen weder Sie noch ich, oder?

              • @Adam Weishaupt:

                > Diese Firmen forschen meines Wissens nicht an den neuen Kraftwerkstechnologien ...

                Sie unterschätzen offenbar die Verbindungen zwischen der Industrie und den Technischen Hochschulen/Universitäten.

                Und: die R&D- Aufwendungen sind auf ähnlichem Niveau wie bei der Pharma-Industrie.

                • @horsefeathers:

                  Hmm, hier geht es um das Überleben von vielleicht hunderten Millionen und Sie fragen nach Kosten? Aber ganz im Ernst: Es ist in meine Augen fahrlässig, einzelne Optionen von vornherein auszuschließen. Das ist mein einziger Punkt an dieser Stelle, aber ich laufe Gefahr, mich zu wiederholen.

                • @horsefeathers:

                  TH/TU: Sponsoring von

                  Diplomarbeiten, Promotionsthemen, Habilitationsthemen.

  • Das Thema verdient eine sachliche Auseinandersetzung. Persönliche Angriffe sind da wenig hilfreich. Es geht hier auch nicht um "Deutungshoheit", sondern um die Sache. Sich in Kleinkriegen zu erschöpfen und eine Lösungsoption gegen die andere auszuspielen nutzt niemandem.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Adam Weishaupt:

      Auch hier offenbart sich mal wieder ein verbreitetes Dilemma:

      Die Kunst, einem Anderen das letzte Wort zu lassen, wenn es der eigenen Meinung entgegenläuft. Das gilt für uns ALLE.

      Insofern geht es - natürlich - hinter der Fassade einer sachlichen Auseinandersetzung um nichts weniger als Deutungshoheit.

      Dass Kommunikation neben dem inhaltlichen Aspekt noch einen wichtigen zweiten Aspekt hat, finden Sie in allen bekannten und gängigen Kommunikationstheorien.

      Dieser existiert. Und zwar völlig unabhängig davon, ob er bewußt gesehen oder - wie bei Ihnen und Ihren pronuklearen Freunden - geleugnet wird.

      EndeGelände.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Berühmte letzte Worte:

        Der Sportlehrer



        Alle Speere zu mir!

        Der Heimwerker



        Was issen dess für'n Draht ?

        usw. usf.

  • Auf die Gefahr hin, zynisch zu klingen: Die Gefahren des Klimawandels werden meines Wissens noch weitaus höher eingeschätzt. Aber nun im Ernst: Es geht mir nicht darum, alte Schrottmeiler beliebig lange weiterlaufen zu lassen, sondern sich nicht der Option zu verschließen, interessante und vielversprechende Forschungsansätze auf dem Gebiet der Atomkraft weiterzuverfolgen. Wer es mit dem Klimawandel und seiner Bekämpfung ernst meint, sollte keine Option von vornherein ausschließen.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Aus der Reihe "Spät erkannt in Stadt und Land".

    Nachdem meine Leitungsstörung schnell behoben wurde, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren:

    Das Forum ist einem aufgetauten, wiedererweckten Dr. Seltsam aufgesessen.

    Nee, nee, nee (De Maulwurf'n).

  • 0G
    07954 (Profil gelöscht)

    @Pi-circle



    Hier wird ein emotionales Thema diskutiert bei dem Sachargumente kaum zählen. Leider sind die Kommentare in der Taz auf ähnlich niedrigen Niveau, wenn es um technisch, wissenschaftliche Themen geht, aber das muss man aushalten.



    Glückauf!

    • @07954 (Profil gelöscht):

      Interessanterweise nicht nur das, sondern auch den erstaunlich raschen Wechsel von der sachlichen auf die persönliche Ebene. Ebenso die anscheinend auf beiden Seiten des politischen Spektrums verbreitete Neigung zu Verschwörungstheorien. Nun, da hilft wohl nichts anderes, als in jedem Fall selbst auf der Ebene der sachlichen Diskussion zu verharren.

    • @07954 (Profil gelöscht):

      Wer medizinische Kenntnisse für sich reklamiert und doch nur sehr rudimentäre strahlenmedizinische Kenntnisse offenbart und anscheinend nicht weiß, dass SMR (small modular reactors) auf militärischen Schiffs- und U-Bootantrieben (mit äußerst fraglichen Sicherheitseinrichtungen) beruhen, muß sich schon Fragen und Widerspruch gefallen lassen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @07954 (Profil gelöscht):

      .



      Wieviel Fläche in Russland, Ukraine und Japan ist jeweils unbewohnbar?



      Vielleicht sollten wir Betroffene in unsere Schulen und Hörsäle einladen, damit wir lernen und empathisch nachempfinden, dass in solchen Fragen nackte wissenschaftliche (und durchaus umstrittene) Fakten und Statistiken nur einen Teil der Wahrheit darstellen

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @07954 (Profil gelöscht):

      An Ihrer Aussage ist sicherlich ETWAS dran.

      Ich würde sie freilich ein klein wenig modifizieren. Es gibt Themen, die hier überwiegend nüchtern-sachlich debattiert werden können. Und es gibt Themen und Themenbereiche, die zeigen, dass eine innere Beteiligung bei den Foristen wirksam ist. Etwa bei Fragen der Kernenergie. Aus schlechtem Grund. Jedem bekannt.

      Nur: dies ist nicht zwangsläufig auch niedriges Niveau.

      Davon ab: für das Interesse an wissenschaftlich-technischen Debatten gibt es genügend andere Foren.

      Dafür wird dann hier - um es mal bildlich auszudrücken - an der falschen Tür angeklopft.

      Wer mag, darf dies sogar abwerten. Kluge Menschen klopfen halt gleich an der richtigen Tür an ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Die Frage ist, ob wir uns ein vielleicht nicht niedriges, aber doch sehr emotionales Niveau "leisten" können. Es geht hier immerhin um mehr als bloße Befindlichkeiten. Dem Klima ist es relativ schnurz, ob wir es aus Verschwendungssucht oder aus wohlmeinender Atomphobie nicht gebacken bekommen, unsere Emissionen zu reduzieren.

        Ich bin trotzdem grundsätzlich geneigt, das zu bejahen, weil Deutschland einfach zu klein ist, als dass die irrationalen Teile unseres Umgangs mit der Kernenergie global klimatechnisch wirklich ins Gewicht fallen. Es ist nur schade um das Know-How, das der Forschung im Bereich Kernenergie verloren geht - aus Angst, sie könnte brauchbare Ergebnisse liefern.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Was habe ich Sie mit Ihren Beiträgen vermisst. Endlich.

          Ob es wohl zwischen Ihren Polen "wohlmeinende Atomphobie" und "Verschwendungssucht" noch etwas Anderes gibt? Die Bandbreite sollte doch ein wenig mehr hergeben.

          Frau Kirschgrün hat einen - leider kaum beachteten - Vorstoß in Sachen "Energieeinsparungen" gewagt. Nehmen wir ihn in der Folgezeit mal als zusätzlichen Aspekt in die Debatte auf.

          ^^

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Natürlich gibt es noch andere denkbare Gründe, die Klimawende nicht gebacken zu bekommen, Herr Leiberg. Ich erlaube mir die dreiste These, dass auch die dem Klima schnurz sind. Insoweit darf also die ganze Bandbreite in dem Zusammenhang als ungekürzt mitgemeint gelten.

            Wie Sie der Erwähnung der beiden Pole entnehmen, ist mir Frau Kirschgrüns Denkansatz jetzt auch nicht so ganz neu. Verzicht wird aber absehbar die Variante sein, die sich am schwersten demokratisch durchsetzen lässt. Insofern hielte ich es für kurzsichtig, andere Wege zur Emmissionsreduzierung außer Acht zu lassen. Es gilt, das Maß an nötigem Verzicht zu minimieren. Dafür sollte im Idealfall Alles an Methoden erwogen werden, was der menschliche Erfindergeist hergibt.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              Wo wird behauptet, dass Verzicht die einzige oder am wenigsten schwer durchsetzbare Variante sei? Helfen Sie mir?

              Wenn Sie mit der gleichen Verve pro Verzicht argumentieren würden wie für "alle Methoden", könnte sich bald herausstellen, dass gar nicht alle Methoden genutzt werden müssen.

              Dann wären wir wieder bei der LANGFRISTIGEN Kosten-Nutzen-Abwägung. Und das wäre für Sie und Ihre hier pilzhaft sprießenden pronuklearen Freunde der absolute Super-GAU.

              Schlimmer als Tschernobyl und Fukushima zusammen.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                "Wo wird behauptet, dass Verzicht die einzige oder am wenigsten schwer durchsetzbare Variante sei? Helfen Sie mir?"

                Gegenfrage: Wo habe ich geschrieben, Sie HÄTTEN das behauptet? Sie haben versucht, mit dem Verweis auf die Variante "Verzicht" die Diskussion über mögliche Beiträge der Nuklearenergie zu kontern. Das impliziert, dass Sie vielleicht nicht alle, aber zumindest DIESE Variante von der Diskussion ausklammern wollen. Und das ist mir schon eine zuviel.

                Umgekehrt ging meine These zur Durchsetzbarkeit weiter: Verzicht ist "am schwersten" durchzusetzen (mal abgesehen von wirklich unmenschlichen Maßnahmen wie Zwangssterilisationen oder -abtreibungen o. ä., versteht sich), nicht nur nicht am wenigsten schwer. Daraus folgt eben gerade, dass man bessere Chancen hat, wenn man ansonsten keine Denk- oder Forschungsverbote erteilt.

                Von daher werden Sie von mir problemlos zu hören bekommen, dass sich Verzicht höchstwahrscheinlich so oder so nicht vermeiden lässt - aber nicht dass man man einfach nur noch mehr verzichten muss, und schwupps wird jedes Nachdenken über Nuklearenergie überflüssig. Das ist Pippi Langstrumpf ("Ich mach mir die Welt..."), nicht Realpolitik.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Normalo:

                  Pippi Langstrumpf mag beliebt sein, inhaltlich ist sie hier abwesend. (Andrea Nahles hat sie mitgenommen. Wittewittewitt.)

                  Was 'Realpolitik' angeht, empfehle ich mal wieder (auch im Fernsehen gibt es Wiederholungen) den Bick ins Etymologische ... Sie wissen schon ...

                  Ich staune über Ihre verkürzte Auslegung von "Realpolitik": Während Sie sich im Absatz zuvor noch als Verfechter eines Denkens frei von Verboten selbst feiern, ist im Absatz danach nichts mehr davon übrig.

                  Passt nicht wirklich zusammen. Für einen Menschen, der der puren Sachlichkeit und Objektivität das Wort redet, sehr dünnes Eis, das sie da betreten.

                  In meinem Gedankengebäude gibt es Brüche, Widersprüche und Fehler, darf es Fehler geben, weil sie zum Menschsein dazugehören. Im Falle von Kernkraft mit unakzeptablen Folgen.

                  Dehalb: Kernkraft abschaffen. Überall. Wird nicht passieren, weil die flächendeckende Schwarmdummheit dagegensteht.

                  Aber das wäre ein anderes Thema: die Klugheit von Einzelnen versus Schwarmdummheit. (Inspired by Gunter Dueck - einem Querdenker)

                  Und noch den als Schlagobers:

                  MASSE ist der Tod von KLASSE (als Qualitätsmerkmal).

                  Ihre Argumentationstechnik ist die eines Verwässerers. In Wüsten sehr hilfreich - hier eher kontraproduktiv.

                  • @76530 (Profil gelöscht):

                    Bevor Sie mir jetzt zu sehr ins Philosophische abdriften, vielleicht wieder zurück zum konkreten Problem: Es geht gar nicht so sehr darum, dass möglicherweise viele Menschen auf Teufel komm raus noch irgendwo aktive Atommeiler rumstehen haben wollen. So gefragt sind die allermeisten wahrscheinlich bei Ihnen und plädieren für sofortige Abschaltung.

                    Aber wenn Sie dieselben Menschen vor die Wahl stellen, die Atommeiler bis auf Weiteres zu dulden ODER Verzicht auf diverse energieintensive Errungenschaften der Zivilisation (und ja, Viele sehen überbordende Konsummöglichkeiten als genau das) zu üben, dann sieht das Ergebnis möglicherweise drastisch anders aus. Auch das werden Sie möglicherweise "Schwarmdummheit" nennen, ich nenne es "individuelle Prioritätensetzung" (die leider in einer Demokratie ziemlich maßgeblich ist).

                    Einen intellektuellen Eiertanz, inwieweit meine Einsicht jetzt schlicht "Realismus" oder die logische Reaktion darauf schon "Realpolitik" ist (und ob letztere eine einschränkende Ideologie oder eine ideologiefreie, praxisbezogene Sichtweise auf deren Umsetzbarkeit ist), möchte und werde ich mit Ihnen nicht aufführen.

                    • 7G
                      76530 (Profil gelöscht)
                      @Normalo:

                      Wer sich auf dem Feld der Sprache tummelt, hat unterschiedliche Möglichkeiten, dies zu tun.

                      Was dem Einen seine 'Sachlichkeit' und 'Realismus' ist, ist dem Anderen Etymologie, Semantik, Philosophie.

                      Worum es geht, ist auch hier subjektiv unterschiedlich geprägt - und nicht allgemeingültig.

                      Doch keine Sorge: weder besteht hier die Gefahr des Abdriftens, noch des Eiertanzes. Wobei letzterer (falls er mit dem Orangentanz identisch sein sollte) einen hohen Unterhaltungswert besitzt. Habe ich immer gerne mit Kindern und Jugendlichen in Ferienfreizeiten zelebriert. Ei (oder Orange) an die Stirn zwischen zwei Tanzenden - und ab geht die Luzi.

                      Für mich ist Ihre hiesige Resonanz wie ein Ritterschlag. Und den genieße ich erst einmal ganz im Stillen. Als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. (ManN soll die Feste feiern, wie sie fallen.)

                      ;-)

  • @Pi-circle, 15.12.2019, 17:45



    Und zum Un-Glück ist Ihre Meinung so weit von der auf uns zukommenden Klimakatastrophe entfernt, dass ich mich nur wundern kann, wie ein Mensch physikalische Grundsätze derart leugnen kann.



    Wie viel kann von einem Ganzen verteilt werden? Alles. Aber eben NICHT mehr als 100 %.



    Und wenn Sie jetzt noch Entropie berücksichtigen, kann Ihre ganze Rechnung nicht stimmen. Denn Entropie ist vollkommen unabhängig von "Öko".



    Und das Klima wandelt sich auf jeden Fall durch den Einfluß des Menschen.



    Wenn wir es nicht schaffen, unseren von den Armen geklauten "Wohlstand" endlich runterzufahren – sprich, uns zurück zu entwickeln zu einem vertretbaren Verbrauch der Ressourcen in einer Kreislaufwirtschaft – weltweit versteht sich – erledigt die Entropie den Rest. Da helfen auch keine Atomkraftwerke mehr, dauert dann nur etwas länger – und strahlt noch viiieeeel länger und geht ja auch nur wieder in die EINE Richtung.



    Forschung, wohlgemerkt sehr einseitige Forschung – nämlich nur in Richtung von noch mehr Verbrauch – hat uns nunmal genau in diese Lage gebracht.



    Und wie sagte schon Einstein so richtig:



    "Probleme kann man niemals mit der selben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.







    Es ist unsere Denkweise und es sind unsere Glaubenssätze, die uns grandios scheitern lassen werden.



    Da hilft keine Technik (mehr), wenn wir es nicht schaffen unsere Denke umzustellen.



    Blinder Fortschrittsglaube ist ja dann wohl doch das Gefährlichste auf der Welt, das es gibt.



    de.wikipedia.org/wiki/Entropie

  • Der "tapfere" PI-CIRCLE,

    der hier so emsig die Kernenergie verteidigt, hat wohl schon bisschen was gelesen über die Technik und die (vermeintlich) "neuen" (wann genau ist etwas neu?) Entwicklungen im Bereich der Nuklearenergie.

    Aber hat er/sie auch fundiertes Wissen über Biologie und Medizin und kennt genau die Wirkung von alpha-, beta-, und gamma-Strahlung auf Zellen und Gene?

    Weiß er/sie was Verantwortung bedeutet?



    Weiß er/sie wie es sich anfühlt eine/n nahen Angehörige/n/Freundin viel zu früh zu verlieren?



    Weiß er/sie was ein Mensch am ehesten braucht?

    Mir gehen diese "Techis" mit ihrer angestrengt nachgedachten Dummheit öfter mal mächtig auf die Nerven!

    • @tsitra:

      "Weiß er/sie was ein Mensch am ehesten braucht?"

      Nun, der Katalog dürfte allgemein bekannt sein. Es dürfte auch klar sein, dass eine durch den Treibhauseffekt überhitzte Atmoshäre genausowenig zum Überleben geeignet ist, wie eine von nuklearen Leckagen verseuchte. Wenn aber eine nioch tso stark leckende Atomindustrie die Chancen verbessern könnte, die Überhitzung zu lindern...

      Man spricht in solchen Fällen von einem Zielkonflikt. Es ist wenig hilfreich, eine von beiden Seiten so eines Konflikts auszublenden, weil man eine zu emotionale Beziehung zu dem anderen unterhält. Die Tatsache dass die von nuklearer Verseuchung verursachten Krankheiten töten können, macht Diejenigen, die NICHT von sowas betroffen werden, nicht unsterblich. Zum Beispiel dürfte ein Kind, dass wegen klimawandel-bedingter Dürre nicht mal das Dritte Lebensjahr erreicht, wohl auch unter "viel zu früh verloren" fallen, oder?

      • @Normalo:

        "Klimawandel fordert auch Menschenleben"



        Ja, was Sie nicht mitteilen!



        (Ironie an) Eine völlig neue Erkenntnis!



        (Ironie aus)



        Gähn!

        Zielkonflikt, ja kann man so nennen, wenn man den "Teufel mit dem Belzebub austreiben" möchte.



        Sie gehören höchstwahrscheinlich zu denen, die sich nicht in der Lage sehen (ausreichend*) Verzicht zu üben. Sie sind leider damit in gigantisch großer Gesellschaft.



        Deswegen brauchen Sie vermutlich Kernenergie, um zu versuchen den Klimawandel zu bekämpfen.



        Wie dumm nur.



        Kollektives Scheitern nenne ich das.

        (*) Nicht gerade leicht, zu beurteilen was ausreichend wäre.

        • @tsitra:

          "Nicht gerade leicht, zu beurteilen was ausreichend wäre."

          Damit treffen Sie den Nagel auf den Kopf. Und wenn ich nicht mal absehen kann, wie groß der Verzicht sein müsste, ist es wenig glaubhaft zu behaupten, ich wäre dazu bereit. Oder würden SIE - wenn nötig - auf wirklich Alles verzichten, was CO2 produziert - auch auf eigene Lebensjahre und Nachwuchs zum Beispiel -, solange dadurch nur kein Atomkraftwerk länger laufen müsste?

          Es gibt Grenzen für jede Entschlossenheit, denke ich. Und da die von Mensch zu Mensch variieren, bin ich - im Rahmen der wichtigsten Menschenrechte und der Menschenwürde - grundsätzlich gegen Denkverbote.

          Ob man damit eher kollektiv scheitert als mit Ihrer "So und nicht anders!!"-Herangehensweise (für die Sie leider kein Kolletiv finden werden, das sie so anstandslos umsetzt), habe ich meine Zweifel. Der "dumme" Weg ist nicht notwendigerweise der falsche, wenn der kluge nicht zum Ziel führt.

          • @Normalo:

            Sie schreiben:



            "Der "dumme" Weg ist nicht notwendigerweise der falsche, wenn der kluge nicht zum Ziel führt."

            Falsch!

            Der dumme Weg ist der falsche, weshalb er als dumm benannt wird.



            Und er bleibt auch der falsche, selbst wenn der kluge Wege auch scheitert.



            Der kluge Weg ist umsichtig und hat immerhin gut begründet (die besten) Chancen erfolgreich zu sein.

            Ich denke, Sie definieren sich stark über den Konsum von Fernflugreisen und sonstigen "Errungenschaften" der technokratischen "Zivilisation",



            Tierprodukte aus Massentierhaltung sind höchstwahrscheinlich auch dabei.

            Im Allgemeinen äußern Sie viel von



            Gerechtigkleit und Solidarität, aber offenbar blenden Sie sehr viele Lebewesen aus, wie z.B. Menschen, die in 100 Jahren hier leben müssen/könnten.



            Und Tiere erst recht.



            Vermutlich sind Sie zum konsequenten Handeln zu schwach, Ihr Wille zu schwach, der Antrieb zu schwach, weil zu wenig Leidenschaft und zu wenig Liebe in Ihnen ist.

            • @tsitra:

              Ich habe "dumm" absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, weil ich genau diese Wertung für Ansichtssache halte. Natürlich ist aus meiner Sicht der vermeintlich kluge Weg der falsche und in Wahrheit dumme, wenn er zwar super klingt, umsichtig geplant und wohlbegründet ist, aber an den Befindlichkeiten der betroffenen Menschen vorbeizuregieren versucht und daran scheitert. Befindlichkeiten brauchen nämlich nur sehr bedingt umsichtige Planungen und tolle Begründungen, um ganz faktische Gestaltungsmacht zu entfalten.

              Man kann übrigens, auch ohne selbst ständig Flugreisen zu unternehmen und Produkte aus Massentierhaltung zu konsumieren, beobachten, wieviele Menschen das doch tun. Und WENN man das beobachtet, kann man sich auch Gedanken darüber machen, was wohl nötig ist, um diese Konsumenten dazu zu bringen, sowas nicht weiter nachzufragen und/oder Parteien zu wählen, die das Angebot staatlich abstellen wollen.

              Es muss nicht immer nur der eigene Tellerrand sein. Und ohne realistische Perspektive auch JENSEITS dieses Tellerands auf praktische Umsetzung sind eben alle selbsterklärt klugen Wege bloß graue Theorie, zu kurz gesprungen und damit eben am Ende die dümmsten von allen.

              • @Normalo:

                OK, ich habe nicht beachtet, dass "dumm" in Anführungszeichen gesetzt ist /war.



                Aber letztlich nicht so sehr wichtig dieses Detail.

                Ich verstehe Ihre etwas sperrigen Formulierungen so:



                "Nur das was die große Mehrheit zu tun bereit wäre sei der vernünftige und kluge Weg zur Nachhaltigkeit."



                Das halte ich für falsch, denn die Naturgesetze fragen nicht danach, ob die Menschen mit ihrem Lebenstandard zufrieden sind!

                Deswegen frage ich selbst nicht danach was massenkompatibel ist, sondern ich richte mich danach was eine gute Chance bietet, dass es auf viele hunderte von Jahren funktioniert.



                Ich möchte nicht erst (wie Sie es offenbar für sinnvoll deklarieren) dann mit Flugreisen und (Billig-)Fleischkonsum aufhören, wenn es aus welchem Grund auch immer (Gesetz!?, Bewusstseinsveränderung!?) (quasi) alle tun. Das wird höchstwahrscheinlich ewig dauern.

                "Sei Du die Veränderung, die Du in der Welt sehen möchtest!" sagte (wohl) M. Gandhi.



                I. Kant formulierte den "kategorischen Imperativ!" und appellierte an die Vernunft jedes Einzelnen.

                Sie schreiben:



                "... alle selbsterklärt klugen Wege bloß graue Theorie, zu kurz gesprungen und damit eben am Ende die dümmsten von allen."



                Das halte ich für dumm, weil diese Wege eben nicht(!) "selbsterklärt klug" sind, sondern von einer überwältigenden Mehrheit von Wissenschaftlern als vernünftig und klug angesehen werden.

                Eventuell ist es so:



                Sie machen Ihren eigenen Verzicht von der Tatsache des Verzichts einer genügend großen Mehrheit abhängig, damit Sie nicht verzichten müssen.



                Sie scheinen ein Mitläüfer zu sein der sich an der Mehrheit orientiert, anstatt an dem was gut, vernünftig und richtig (friedlich und solidarisch) ist.

                verhalten

                • @tsitra:

                  Ein Missverständnis. Mir geht es gar nicht darum, wieweit mein höchstpersönliches Verhalten mehrheitstauglich oder -getragen sein sollte.

                  Mich selbst habe ich nur an einer Stelle beispielhaft dafür genannt, dass Opferbereitschaft in der Regel nicht beliebig groß ist. Was Jeder für sich macht, ist natürlich ihm überlassen und immer hilfreich, wenn es in die richtige Richtung geht. Daran wollte ich gar nicht rütteln, und so halte ich es auch mit meinen persönlichen Sparmaßnahmen.

                  Aber hier geht es numal auch um Entscheidungen, die nicht jeder für sich individuell umsetzen kann (unabhängig davon dass keiner von uns ein KKW im Garten hat, das er zum Wohl der Menschheit an- oder ausschalten könnte): Man selbst mag bereit sein, Verzicht zu üben, auch in einem ausreichenden Maße, dass Rückgriffe auf gefährliche aber klimaschonende Technologie wie KKW nicht mehr nötig sind - WENN Alle das täten. Tun sie aber nicht, deshalb ist Verzicht allein(!) kein Konzept, das aus der Katastrophe führt.

                  Und DAS ist der Punkt, an dem meine Unterscheidung zwischen klug un dumm ansetzt. Ich hinterfrage Konzepte, die nur dann funktionieren können, wenn Alle (oder die Allermeisten) sich ihre Opferbereitschaft von außen diktieren lassen. Die funktionieren in aller Regel nicht. Also braucht es andere, die nicht nur Gesamtlösung sein wollen, sondern das auch sein können - indem sie die Menschen auch mehrheitlich mitnehmen.

  • "(...)Nach einem ganzheitlichen Vergleich der Ruhr-Universität Bochum von 2007 lag der CO2e-Ausstoß bei der Photovoltaik noch bei 50–100 g/kWh, wobei vor allem die verwendeten Module und der Standort entscheidend waren. Im Vergleich dazu lag er bei Kohlekraftwerken bei 750–1200 g/kWh, bei GuD-Gaskraftwerken bei 400–550 g/kWh, bei Windenergie und Wasserkraft bei 10–40 g/kWh, bei der Kernenergie bei 10–30 g/kWh (ohne Endlagerung), und bei Solarthermie in Afrika bei 10–14 g/kWh.(...)

    Zitirt aus dem "Photovoltaik" Artikel in Wiki, die haben das aus:

    "CO2-Emissionen der Stromerzeugung – Ein ganzheitlicher Vergleich verschiedener Techniken. (PDF; 1,7 MB) Fachzeitschrift BWK Bd. 59 (2007) Nr. 10, abgerufen am 16. Mai 2012.

    Sind jetzt nicht ganz taufrisch die Zahlen, aber das Rad wurde seitdem ja auch nicht neu erfunden.

    Die Atomkraft schneidet danach in Bezug auf die CO2 Bilanz recht gut ab. Natürlich ohne Endlagerung, aber liegt ja für den bereits angefallenen Atommüll eh schon an.

  • taz: "Um die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, müssten die weltweiten CO2-Emissionen von heute 37 Milliarden Tonnen bis 2050 auf unter 5 Milliarden Tonnen sinken. Zu diesem Szenario könnte Atomkraft nach Angaben des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie gerade mal 5 Prozent beitragen. Und selbst dafür müssten tausend AKWs neu gebaut werden – eine groteske Vision."

    Damit ist eigentlich alles gesagt. Im Grunde wollen nur noch die Kernkraftbetreiber die alte Technik des 20 Jahrhunderts am Leben halten, um weiterhin Reibach mit ihren KKWs machen zu können. Und dann gibt es ja auch noch die AfD, die den Klimawandel für Propaganda hält, die Energiewende stoppen möchte und den Ausstieg aus der Kernenergie rückgängig machen will. Nun ja, von einer Partei die in ihrem Grundsatzprogramm schreibt - "Der Weltklimarat IPCC und die Bundesregierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus" - war auch nichts anderes zu erwarten.

    Wer auch mal hören will, wie unsere anderen Politiker (Union, SPD, FDP) vor Jahren die Solartechnik (Photovoltaik) zugunsten von Kohlekraftwerken und der Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken zerschlagen hat, der kann sich ja mal Prof. Dr. Quaschning anhören. Wem die 85 Minuten zu lang sind, der kann sich auch nur die Passage zwischen Minute 29:20 bis 33:40 anhören, denn da erfährt man, für wen in diesem Land wirklich Politik gemacht wird und wie Arbeitsplätze in der Solartechnik systematisch abgebaut wurden, nur um den Kohlekraftbetreibern und Kernkraftbetreibern Milliarden Euro Gewinne zu garantieren. An dem Wirkungsgrad der Photovoltaikanlagen wird übrigens nur noch in Shenzhen (China) "geschraubt" und nicht mehr in Deutschland. www.youtube.com/watch?v=z3EoCKgzLo4

    • @Ricky-13:

      Ja, ja. Alle die für Kernkraft sind sind AfD-Wähler oder gleich Nazis. Vielleicht wissen Sie es nicht. Die Nazis waren die größten Angsthasen bei allem was mit "Atom" zu tun hatte. Atom war für die Nazis Teil der jüdischen Verschwörung. Ich frage mich manchmal ob die doch sehr ausgeprägten Ängste in Deutschland vor "Atom" etwas mit diesem hsitorischen Hintergrund zu tun haben. Übrigens: es sind nicht nur AfD Wähler die Kernkraftwerke wieder haben wollen (obwohl das aus deren Sicht ja eigentlich nicht notwendig ist da es keinen Klimawandel gibt). Nein, es ist laut einer verivix Umffrage von diesem jahr auch die Mehrheit der CDU/CSU und FDP Wähler und immer immerhin ein Viertel der Grünen (bei den schwedischen Grünen die Mehrheit) die zumindest wollen, dass die noch laufenden Kernkraftwerke weiterlaufen - dem Klima zuliebe.

      • @Pi-circle:

        Bitte informieren Sie sich ausreichend über die Themen, die Sie kommentieren. Z.B. zur Haltung der Nationalsozialisten zur Kernforschung, dazu gibt es genug Informationen. Angst vor der Nutzung von Atomtechnik spielte hier wohl keine wesentliche Rolle, die in mancherlei Hinsicht beschränkten Möglichkeiten der Nazis dagegen schon.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Pi-circle:

        Uffbasse!

        Bei solch einer Schreibfrequenz stellen sich leicht Sehnenscheidenentzündungen ein.

        Das wollen wir doch alle nicht!

        • @76530 (Profil gelöscht):

          ich schreibe gern und viel - nicht nur in Foren wie hier

    • @Ricky-13:

      Tausend Kernreaktoren in den kommenden 30 Jahren weltweit wird vom Weltklimarat IPCC als durchaus realistisch betrachtet. Und nein, es geht nicht um eine alte Technologie des 20igten Jahrhunderts sondern um modere Hochtechnologie des 21. Jahrhundert. Es wird eine Mischung sein von großen Reaktoren inkl. Brüter zur Verwendung von bereits abgebrannten Kernbrennstäben und flexiblen keinen modularen Reaktoren (SMRs). Damit ist eine gute Kooperation mit Windkraft und Solar möglich, auch um kostengünstig Wasserstoff un d synthetischen Brennstoff zu erzeugen. So wird es auch kommen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Pi-circle:

        Ich halte dagegen.

        Mit meinem gesamten Vermögen. 1 €. Wetten dass ...?

        Übrigens: Was ein Lockenkopf nicht lernt, lernt PI-Circle nimmer mehr.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich kann diese Zahlen des Weltklimarats wegen fehlender Detailkenntnis nicht beurteilen. Aber warum nicht. In Frankreich war vergleichbares vor einigen Jahrzehten auch mögich und gerade die neueren Kraftwerkstypen sind auf Serienfertigung ausgelegt. Wir können aber gerne wetten, dass in Deutschland innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Vertrag mit einem ausländischen Anbieter geschlossen wird mehrere Kernreaktoren zeitnah zu errichten. Ich tippe auf den französischen ERP-2 (da steckt immerhin Technologie von Siemens drin).

  • 3 Jahre noch. Dann ist die Atomkraft in Deutschland tot.

    Wir müssen alle wachsam sein, dass daran kein Funken Zweifel aufkommt.

    Andernfalls wird es eskalierende Proteste geben.

    Einmal Rückzug vom Atomausstieg war bereits zu viel. Ein 2. mal würde keine Regierung überleben.

    • @Kakaobutter:

      Vorsicht mit solchen Aussagen.



      Nur weil Sie im Hellen besser sehen können als im Dune´keln sind Sie noch lange kein Hellseher.



      Und wer weiß - vielleicht kommt ja auch irgendwann der Wiedereinstieg in die Atomkraft, weil man es as technische Notwendigkeit ansieht.

      • @Denkender_Buerger:

        Ja, wer weiß. Vielleicht kommt ja auch irgendwann die Pferdekutsche zurück, weil man es als technische Notwendigkeit ansieht.

    • @Kakaobutter:

      Zum Glück steht Ihrem deutschen Alleingang eine funktionierende Europäische Union entgegen. Die EU wird dafür sorgen, dass die Klimaziele eingehalten werden. Da in Deutschland mittlerweile selbst die letzte Milchkanne begriffen hat, dass das mit Erneuerbaren ohne Wohstandsverzicht und hoher Arbeitslosigkeit nicht zu haben ist, wird die deutsche Bevölkerung vor die Wahl gestellt werden: entweder Kernkraft oder Wohlstandsverlust. Spätestens dann wird die Stimmung kippen und zwar gegen die grünen Romantiker.

      • @Pi-circle:

        Erneuerbare und Arbeitslosigkeit? Der Zusammenhang geht nur in diese Richtung:

        Blockade der Erneuerbaren -> Massenarbeitslosigkeit.

        100.000 Jobs wurden in Wind- und Solarbranche zerstört. Dank der Politik.

        Über 20.000 Jobs reden wir bei der Kohle.

        Nur mal um Ihnen klar zu machen, wer und was hier unseren Wohlstand und Arbeitsplätze bedroht: die fossilen Industrien.

  • Würden Atomkraftwerke und andere Technologien zur Stromerzeugung bei der Haftungsregelung gleich behandelt, wäre es mit Atomkraftwerken sofort vorbei. Anlagenbetreiber haften (mit Ausnahme von Kernkraftwerken) unbegrenzt, die Versicherungsprämie bemisst sich nach der möglichen Schadenshöhe. Die Deckungssumme für Atomkraftwerke jedoch ist in D gesetzlich auf 2,5 Mrd. Euro begrenzt, die mögliche Schadenshöhe liegt um den Faktor 100-1000 höher. Nur durch diese massive, indirekte Subventionierung können Atomkraftwerke überhaupt noch betrieben werden. Sie wären ohne Deckungsbegrenzung nicht versicherbar.

    • @REW2003:

      Haften Windkraftbetreiber für durhc sie verursachte Black-outs? Nein, die Kosten bleiben bei den Netzbetreibern und damit letztlich bei m Staat alkso uns allen hängen. Hier ein paar Zahlen: Ein bundesweiter Black-out kostet pro Tag etwa 20 Milliarden EUR. Das Chaos und die Kosten nach zehn Tagen Black-out kann man sich vorstellen (inkl. sehr viele Tote). Das Risiko eines GAU bei einem modernen Kernkraftwerk liegt irgendwo zwischen 1:100000 und 1: 10-9 Jahren. Wie hoch liegt das Risiko für einen Black-out durch Windkraft? Also in Australien gab es das bereits. Es spricht auch einiges dafür, dass Windkraft bei einem großflächigen Black-out in UK vor Kurzem zumindest wesentlich mitbeteiligt war. Also wenn wir über Versicherungskosten sprechen sollten wir schon richtig rechnen.

      • @Pi-circle:

        Gähn...



        Teil-Black-Out hatten wir hier in Nordddeutschland (Hamburg, Schl.-Holstein, Teile Niedersachsens übrigens schon. Verursacht durch den nahezu gleichzeitigen Ausfall der beiden AKW Krümmel und Brunsbüttel.



        Für die erheblichen Schäden, die dadurch verursacht wurden, haben die Betreiber mit keinem Cent gehaftet.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Wagenbär:

          Dem "Gähn" schließe ich mich gähnend an.

          Lobbyisten sind so leicht zu entlarven. ;-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich bin kein Lobbyist sondern Wissenschaftler, Mediziner und Firmeninhaber ohne geschäftliche Verbindungen zur Nuklearindustrie. Mein Engagement ist also idealistisch, man könnte auch sagen ich bin davon genervt wie Anti-Atom Lobbyisten (aka Aktivisten) 1) mit Halbwissen-basierter Angstpropaganda die Bevölkerung verrückt machen, 2) die Technologiefeindlichkeit in Deutschland zunehmend zum Volkssport machen und 3) dadurch eine realistische Lösung der Klimaproblematik in Deutschland verhindern. Ich würde sogar soweit gehen: die Romantik in der deutschen Energiepolitik - betrieben von Aktivisten - ist das Haupthindernis bei der Einhaltung der Klimaziele in Deutschland.

            • @Pi-circle:

              Wer nicht weiß, wohin mit dem Fallobst, pflanzt keinen Apfelbaum. So einfach ist das mit dem Atomstrom.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Pi-circle:

              .



              Sie sind kein Wissenschaftler. Sie mögen eine wissenschaftliche Ausbildung haben, aber das ist nicht dasselbe. Damit sei nicht Ihr Fachwissen zum Sujet bestritten. Das mögen Sie haben oder auch nicht. Kann hier keiner nachprüfen.



              Wissenschaftliches Denken ist Ihnen jedoch völlig fremd. Umso bizarrer Ihre bravouröse Kampagne in dieser, für die breitere öffentliche Meinung in diesem Land doch recht unbedeutenden Kommentarspalte

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @61321 (Profil gelöscht):

                Kurzer - bestätigender - Seiteneinwurf: hat es ein Wissenschaftler nötig, sich derart zu exponieren? Seine Argumente würden doch für sich selbst sprechen?



                Authentizität wirkt. Fehlende auch - aber anders.

                Meine Annahme ist folgende: Ich beobachte seit Wochen (ab einer gewissen User-Ziffer) die Zunahme neuer Foristen, die nahezu exklusiv Positionen vertreten, die nicht gerade taz-like sind.

                Das System, das ich dahinter sehe, mag sich jeder selbst ausmalen. Viel Fantasie dazu bedarf es wenig.

        • @Wagenbär:

          Einzelfall Beispiele ersetzten selbstverständlich keine statistische Risiko Analyse. Nur Letzeres ist für einen Versicherer interessant. Fakt ist, dass die Netzbetreiber aufgrund der hohe Volatilität der Erneuerbaren (besser bekannt als Flatterstrom) zunehmende Probleme (und v.a. Kosten) damit haben das Netz stabil zu halten. Der zunehmende Stabilisierungsbedarf des Netzes durch Re-Dispatching spiegelt sich in dem Kostenanstieg für Redispatchinng wieder. Im Jahr 2010 lagen die Kosten bei 10 Millionen EUR pro Jahr, mittlerweile liegen sie bei 400 Millionen EUR. Durch den ansteigenden Stabilisierungsbedarf steigt auch das Risiko eines Black-outs (Grundgesetz in der komplexen Systemtheorie).

          • @Pi-circle:

            Die meisten Windkraftbetreiber verkaufen ihren Strom so, wie er anfaellt, an Stromvermarkter.Wenn diese eine Fehlprognose der Windstaerken machen und mehr Strom verkaufen, als dann produziert wird, ist es letztens deren Fehler und in Grenzen deren Haftung. Dann wuerden aber eher ein paar Ortschaften vom Netz abgeworfen, als dass es zu einem echten Blackout kommt.



            Gefaehlich sind eigentlich nur Haecker in der Windanlagensteuerung, die tausende Anlagen auf einmal fehlansteuern wuerden. Da gaebe es dann indes noch einfachere Tricks zur Gefaehrdung der Netzstabilitaet.

          • @Pi-circle:

            Ein Risiko ist bei der Atomkraft leider unkalkulierbar - das Risiko eines Störfalls.



            Man kann zwar versuchen, dies durch entsprechende Sicherheitstechnik zu minimieren - eine Garantie bietet ein technisches System aber leider nicht:



            Zum einen ist es nur so gut, wie diejenigen, die es erdacht, konstruiert und gebaut haben.



            Zum anderen habe ich schon viele Fälle gesehen und erlebt, wo ansich gute Technik an der Inkompetenz oder der Böswilligkeit ihrer Benutzer gescheitert ist.

          • @Pi-circle:

            Wobei ein erheblicher Teil der Probleme mit der Netzstabilität darauf zurückzuführen sind, dass die (nicht schnell regelbaren) Kohlekraftwerke rund um die Uhr unter Vollast laufen, so das Netz dermassen mit (nicht benötigtem) Strom zumüllen und somit die Sicherheitsreserven im Netz gefährlich reduzieren.



            Dezentrale parallele Netze mit vielen Einspeisern sind übrigens deutlich stabiler als zentrale Netze mit wenigen Grosseinspeisern.

          • @Pi-circle:

            Ja, ja...



            Ihr Kommentar erinnert mich an einen Tag im Hauptbahnhof Hamburg.



            Wir hatten mit Bannern und Flugblättern auf die bevorstehende Durchfahrt eines Güterzuges mit hochradioaktivem Strahlenmüll aus Norddeutschen AKW hingewiesen und die Abschaltung aller Atomkraftwerke gefordert.



            Damals war ich von einem selbternannten Experten zugetextet worden, der mit großer Vehemenz das Horror-Szenario beschrieb, was unvermeidlich eintreten würde, wenn die "lebenswichtigen" Atomkrafwerke, wie von mir gefordert, abgeschaltet werden würden.



            Als er endlich eine Pause in der Beschreibung der fürchterlichen Folgen ließ, konnte ich ihn darauf hinweisen, das genau zu jenem Zeitpunkt /alle/ Nordeutschen AKW (aus recht unterschiedlichen Gründen) gerade vom Netz waren.....



            Wie man in den Annalen nachlesen kann, war trotzden kein einziges Taschenlampenbirnchen ausgegangen. Die Tatsache, dass Deutschland quasi direkt vor dem Untergang stand, war keiner Redaktion auch nur eine Zwei-Zeilen-Meldung wert.

            • @Wagenbär:

              ...und gab es an dem Tag Smog in Hamburg - ich meine wegen der unter Volldampf laufenden Kohlekraftwerke?

              • @Pi-circle:

                Damit haben Sie sich gerade als ernstzunehmender Diskutant komplett diskreditiert....

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Paco:

                  Das würde ich nun wirklich nicht so streng sehen.

                  "Komplett diskreditieren" kann sich nur, wer zuvor zumindest ein Minimum an gewissen Standards der Argumentationskunst angewandt hat.

                  Haben Sie dies bei unserem hiesigen Dauerschreiber erkannt, der auf dem Fundament jener Behauptung schwadroniert, bei Stilllegung aller Atommeiler würde ein Rückfall in die Steinzeit stattfinden? Wir erleben dies seit Jahren.

                  Ich steige aus dem Hamsterrad aus ...

  • @Martin74,15.12.2019, 11:29



    Sie fallen m. E. leider auf einen sehr gut "verpackten" Atomlobbyismus rein.



    Atomkraft ist NICHT sicher und nicht entsorgbar.



    Und dass DIE ZEIT sich sicherlich nicht kritisch zur Atomkraft äußern wird, ist doch klar, wenn frauman sich ansieht, was dieser Holtzbrinck-Verlag noch so alles "vertreibt".



    Sie wollen einfach glauben, dass es eine Klimalösung gibt, die uns nichts abverlangt. Aber da täuschen Sie sich m. E. ganz gewaltig.



    Technik wird die Erde nicht vergrößern oder die Ressourcen vermehren – und die Atomtechnik zu allerletzt – ganz egal ob Spaltung oder Fusion.

    • @Frau Kirschgrün:

      Zum Glück wird Ihre Meinung nur von einer kleinen Minderheit geteilt. Ökosozialismus wird das ökologische Problem mit Sicherheit nicht lösen. Sobald es mit der (sozialistischen) Wirtschaft und dem Wohlstand abwärts geht, spielt Öko ohnehin keine Rolle mehr. Das war auch einer der Gründe weshlab der Pro Kopf CO2 Abdruck in den sozialistischen Brüderländer weiter höher war als im bösen kapitalistischen Westen. Dann lieber auf Forschung- und Technologie setzen.

      • @Pi-circle:

        Das am effizientesten produzierte Watt ist das „Negawatt“ (kein Tippfehler). Jedes Joule Dnergie das nicht benötigt wird muss nicht erzeugt werden. Ausserdem sind die Ressourcen der Erde endlich. Erster, zweiter und dritter Hauptsatz der Thermodynamik zeigen, dass Wirkungsgrade niemals eins sein können und die Entropie des Universums zunimmt, nicht abnimmt.



        Das führt in der Gesamtschau zu dem naturwissenschaftlich fundierten Ergebnis, dass ein auf stetiges Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem mit begrenzten Ressourcen nicht vereinbar ist.



        Ergo gibt es die Alternativen Abkehr vom Kapitalismus oder Zerstörung unserer Lebensgrundlage. Ob Ihnen und Ihren Brüdern und Schwestern im Geiste dass passt oder nicht

        • @Paco:

          Thermodynamik: Ihr Denkfehler: Sie gehen von einem geschlossenen System Erde aus. Beispiel: viele (z.B. fossile) Rohstoffe die heute noch benötigt werden können Sie mit genug Energie herstellen (Beispiel: synthetischer Kraftstoff: CO2 + Wasser, davon gibt es mehr als genug). Der Schlüssel gegen Rohstoffknappheit ist Energie. Die Energieeffizienz von Erneuerbaren ist zwar hoch, die Energiedichte aber sehr gering daher auch der hohe Flächenverbrauch). Die Energiedichte von Uran ist demgegenüber extrem hoch, damit ist die Energieffizienz nebensächlich. PS: im Übrigen ist absehbar, dass in den kommenden Jahrzehnten Teile der Industrieproduktion in den Weltraum verlegt werden (vorausgesetzt man verfügt über genug Energie, da könnten dann auch Solarpanels im Orbit eine große Rolle spielen). Das derzeitige Geschäft mit Satelliten ist nur der Einstieg. Folgen werden die Herstellung/Züchtung von menschlichen Organen (klappt unter Zero gravity sehr viel besser als auf der Erde), ähnliches gilt für bestimmte Medikamente (Kristalle) aber auch zahlreiche moderne Materialien (z.B. ultraleichte aber gleichzeitig ultrastabile Metallschäume) u.a.. Irgendwann kommt dann auch Asteroidenbergbau. Es wird jedenfalls weitergehen. Der Kapitalismus nimmt seinen Lauf, den halten weder Ochs noch Esel auf!

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Pi-circle:

        Besser das, was Sie irreführend "Ökosozialismus" nennen, als das perfide Pharisäertum des NeoLiberalismus:

        Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

        Scheinheiliger geht's nimmer.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Es ist mir egal wie Sie das nennen: Ich nenne das soziale Marktwirtschaft und zwar völlig unideologisch Technologie-offen (auch und vor allem beim Thema ökologischer Umbau).

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Pi-circle:

            Da verwechseln Sie wohl etwas Entscheidendes: SOZIAL ist, wovon viele Menschen profitieren, nicht wenige.

            Am Besten mal in ein etymologisches Wörterbuch schauen. Es soll Menschen geben, die davon profitieren. Eine Form von Profit, die ich sehr schätze.

            Dass Ihnen das egal ist, glaube ich. Unbesehen.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Also wenn sich die Ökosozialismus durchsetzen würde (was sehr unwahrscheinlich ist), dann würden sehr viele Menschen erhebliche Nachteile erleiden. Selbst wenn Sie den Schmerz an alle gleich verteilen wird das nur kurzfristig helfen (bis das umverteilte Geld verbraucht ist, was sehr schnell der Fall sein dürfte). Anschließend gilt dann die Devise: das Volk ruhig halten - entweder mit etwas mehr Wohlstand (erkauft durch sehr hohen CO2 Abdruck da ineffizientes Wirtschaftssystem) oder staatlich legitimierte Gewalt. Aber: klar es wird auch Profiteure des Systemwandels geben. Eine kleine aber mächtige Funktionärselite (richtig: ich werde nicht dazu gehören). Kommt Ihnen das bekannt vor? Mir schon. Die Geschichte der Menschheit ist voll mit solchen Beispielen. Das waren in aller Regel die beschissenen Phasen in der Menschheitsgeschichte mit wenig Dynamik und wenig individueller Freiheit.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Pi-circle:

                Ihre Posts beflügeln mich.

                Ich kenne diese Sprache. "Individuelle Freiheit". Gewiss doch. Und die Erde ist eine Scheibe. Aus welchem Jahrhundert stammt Ihre "völlig unideologische" Ideologie, die gerade so schön am Abkacken ist?

                Wie heißt nochmal Ihr Schreibbüro? NeoLibs&Friends? Sponsoring by whom?

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Nee, die Erde ist eine Kugel. Ich weiss das. Glaube ist eher was für Religiöse und Ideologen die brauchen den Glauben zur psychischen Stabilisierung. Individuelle Freiheit macht solchen Leuten meisten auch Angst. PS: Sie tippen ständig daneben. Offenbar passt es nicht in Ihr Weltbild, dass es auch Leute gibt die einfach eine eigene Meinung haben und nicht nachplappern.

                  • @Pi-circle:

                    Ist natürlich doller Zufall, dass "Ihre eigene Meinung" identisch ist, mit den Werbeaussagen der Atomindustrie von vor 25 bis 40 Jahren. (sowie mit den wiederlegten Angaben der deutschen Atomphysiker zu ihrer wohlwollenden Zusammenarbeit mit den Nazis. Siehe z.b. Akten der Alsos-Mission im Archiv des Deutschen Museums München )

  • Neubau bringt wohl nix, schon wegen des ganzen Betons... (WKA brauchen für ihr Sockel allerdings auch ohne Ende Beton...) allerdings z.B. Emsland, Gronde und Isar 2 noch ein paar jährchen zusätzlich geben um alle Brennstäbe restlos aufzubrauchen...fänd ich gut.

    Allerdings haben wir dafür wohl nicht mal mehr das nötige Personal. Der Alterschnitt dürfte bei den Belegschaften inzwischen ziemlich hoch sein. Das wir auf diesem Gebiet unsere Expertise verlieren ist für mich das dramatischste am Atomausstieg. Personal mit einer dermaßenen Tiefenqualifikation kann man nur über Jahrzehnet züchten.

    Das ist wie wenn man bei der Eisenbahn nach einer Streckenstilllegung die Schienen aufnimmt und die Trasse zubaut...da kommt in ndiesem Menschenleben nix mehr und irgendwann tuts einen leid...

    • @Waage69:

      Genau deshalb ist es zwingend jetzt eine neue Generation von Nuearexperten in Deutschland zu "züchten". Also: noch laufende Kernkraftwerke weiterlaufen lassen, bereits abgeschaltete Kraftwerke können wenigstens zum Teil wieder ans Netz genommen werden (zu überschaubaren Kosten laut Insidern). Damit schaffen wir auf jeden Fall die CO2 Reduktionsvorgaben für 2030. Ab 2030 dann moderne Kernkraftwerke.

    • @Waage69:

      Na ja, dreimal abschicken wollte ich den Beitrag eigentlich nicht, aber so kommt meine schlunzige tipperei besser zur Geltung.

  • Neubau bringt wohl nix, schon wegen des ganzen Betons... (WKA brauchen für ihr Sockel allerdings auch ohne Ende Beton...) allerdings z.B. Emsland, Gronde und Isar 2 noch ein paar jährchen zusätzlich geben um alle Brennstäbe restlos aufzubrauchen...fänd ich gut.

    Allerdings haben wir dafür wohl nicht mal mehr das nötige Personal. Der Alterschnitt dürfte bei den Belegschaften inzwischen ziemlich hoch sein. Das wir auf diesem Gebiet unsere Expertise verlieren ist für mich das dramatischste am Atomausstieg. Personal mit einer dermaßenen Tiefenqualifikation kann man nur über Jahrzehnet züchten.

    Das ist wie wenn man bei der Eisenbahn nach einer Streckenstilllegung die Schienen aufnimmt und die Trasse zubaut...da kommt in ndiesem Menschenleben nix mehr und irgendwann tuts einen leid...

  • Neubau bringt wohl nix, schon wegen des ganzen Betons... (WKA brauchen für ihr Sockel allerdings auch ohne Ende Beton...) allerdings z.B. Emsland, Gronde und Isar 2 noch ein paar jährchen zusätzlich geben um alle Brennstäbe restlos aufzubrauchen...fänd ich gut.

    Allerdings haben wir dafür wohl nicht mal mehr das nötige Personal. Der Alterschnitt dürfte bei den Belegschaften inzwischen ziemlich hoch sein. Das wir auf diesem Gebiet unsere Expertise verlieren ist für mich das dramatischste am Atomausstieg. Personal mit einer dermaßenen Tiefenqualifikation kann man nur über Jahrzehnet züchten.

    Das ist wie wenn man bei der Eisenbahn nach einer Streckenstilllegung die Schienen aufnimmt und die Trasse zubaut...da kommt in ndiesem Menschenleben nix mehr und irgendwann tuts einen leid...

  • Man muss dochnur auf die Zeitschiene schauen um die Idee Atomkraft gegen Klimawandel als absurd zu erkennen. Wenn das Paris-Ziel erreich werden soll, haben wir noch weniger als 10 Jahre um auf den Weg einer massiven Senkung der globalen CO2 Emissionen zu kommen. Wenn man Sofort Anfangen würde zu planen und die Genehmigungsverfahren ohne grössere Einwände von Anwohnern und im beschleunigten Verfahren zügig Ablaufen, kann man 2022 anfangen zu bauen... AKWs sind sogar noch komplizierter als Flughäfen da kann man sich ausrechnen, dass das bis weit in die 30er Jahre dauern wird, bis die Dinger ans Netz gehen. Baukosten dann vermutlich keine 12, sondern 20Mrd. Euro....pro AKW. Und bis dahin sollen wir noch fröhlich weiter CO2 in die Luftblasen? Durch „grundlastfähige“ Kohlekraftwerke?

    Dann wird die Erderwärmung nicht mehr zu beherrschen sein und wir werden bei jenseits der 5 Grad landen.

    Und was soll der Strom aus den AKWs kosten?



    Das sind keine abgeschriebenen (und staatlich subventionierten) Altanlagen wie in Frankreich, wo nur noch Betriebskosten anfallen- oder soll das alles der Steuerzahler bezuschussen?



    Die Endlagerung bezahlen wir ja eh schon...

    Nein, das ist weder eine gute Idee für den Klimaschutz, noch in irgend einer Weise wirtschaftlich sinnvoll- ausser natürlich für Kraftwerksbauer und -betreiber - und die auf deren Gehaltszettel stehenden Politiker.

    • @Paco:

      Zitat: "Man muss doch nur auf die Zeitschiene schauen um die Idee Atomkraft gegen Klimawandel als absurd zu erkennen. Wenn das Paris-Ziel erreich werden soll, haben wir noch weniger als 10 Jahre um auf den Weg einer massiven Senkung der globalen CO2 Emissionen zu kommen. Wenn man Sofort Anfangen würde zu planen und die Genehmigungsverfahren..." Hmm, ich verwende eigentlich ungern destruktive Argumente, denn ich bin dafür, alle Optionen (sowohl Reduzierung des Energieverbrauchs, wie auch Erneuerbare und Atomkraft nach neuester Technologie) in Betracht zu ziehen, um den Klimawandel zu bekämpfen, aber dieser Ihr Punkt fordert es doch geradezu heraus: In dieser knappen Zeitspanne trauen Sie sich zu, einen relevanten Teil der Menschheit davon zu überzeugen, auf Wohlstand zu verzichten, einschließlich der Milliarden, die noch gar keinen erreicht haben und ihn erst anstreben? ich kann da nicht folgen.

      • @Adam Weishaupt:

        Ihre Behauptung: "Ernergiewende geht nur, mit Verzicht auf Wohlstand"



        ist eine Variante von "ohne Kernkraft landen wir wieder in der Steinzeit".



        Ein /durch nichts/ begründetes Angstszenario.



        Im Gegenteil: Ohne Atomstrom ist die Stromversorgung für die Bürger viel preiswerter und der Wohlstand größer.

    • @Paco:

      Na ja: und wie lange dauert es eine Windkraftanlage genehmigt und finanziert zu bekommen? Was halten Sie davon: alle Optionen inkl. Erneuerbare und Kernkraft werden parallel gefahren.

      • @Pi-circle:

        warumsollte man viel Zeit und viel Geld in Atomkraft investieren wenn man mit deutlich weniger Zeit und Geld das gleiche erreichen kann - nämlich sichere und bezahlbare Energieversorgung? Ganz zu Schweigen von Risiken und ungelöster Entsorgungsfragen.



        Wenn man das Geld nimmt und in Wind, Sonne, Power to Gas, Solarwasserstoff und deren Infrastruktur investiert braucht man kein einziges AKW - bei über den ganzen Lebenszyklus (auch der Brennstoffe) gerechneten deutlich geringeren Kosten: Umwelt- Allgemein- und Ewigkeitskosten natürlich mitgerechnet und nicht ausgeklammert, wie das bei den Kalkulationen der Kraftwerksbetreiber immer gemacht wird.

        • @Paco:

          @PACO. Alleine für einen klimaneutralen Umbau der deutschen Chemieindustrie benötigt man das 4-fache der Strommenge die derzeit durch sämtliche Windkraft und Solaranlagen in Deutschland produziert wird (Handelsblatt letzte Woche). Das wären dan statt 30.000 insgesamt 120.000 Windkraftanlagen. Das Gleiche kommt dann nochmal für die Stahlindustrie dazu, also wenn Sie alles klimaneutral haben wollen (inkl. gesamte Industrie, Verkehr, Heizung etc.) enden Sie rasch bei einer Million Windkraftanlagen in Deutschland. Das weren Sie durch zusätzliche Photovoltaik nicht entscheidend verbessern können. Viel Spaß dabei! Dann lieber an den bereits bestehenden Standorten für Kernkraftwerke jeweils vier moderne Reaktorblöcke a 1,5 GW plus 100 kleine modulare Reaktoren (z.B. von Nuscale) für Industrie Unternehmen vor Ort inkl. Chemieindustrie, kostengünstige Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff (gerne gekoppelt mit Windkraft) etc.

          • @Pi-circle:

            Wer sagt denn, dass das alles bei uns erzeugt werden muss? Wird das Erdöl, Erdgas und Uran, das wir momentan verbrauchen auch in Deutschland produziert?



            Ich kaufe auch gerne Solarwasserstoff aus Marokko oder synthetisches Methan aus Griechenland- oder Norwegen.

            • @Paco:

              Das werden Marokko etc. bestimmt gerne machen sobald sie ihre eigene Klimaneutralität inkl. Meerwasserentsalzung geschafft haben, also irgendwann in 50 Jahren (das war auch einer der wichtigen Gründe weswegen es mit Desertec nicht geklappt hat). >PS: Photovoltaik/Solar-Spiegel sind übrigens in der Wüste wegen Sand/Staub sehr wartungsaufwändig un ddie Lebensdauer ist wegen Korrosion sehr begrenzt.

              • @Pi-circle:

                Aber die Gewinnung der jetzigen Energieträger inkl. Uran ist völlig easy und öko?

                Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist prinzipiell ja legitim, wenn Sie aber zu dem Ergebnis kommen, dass mal Äpfel mit Birnen gleichsetzen kann, ist das kein Argument sondern fake news....

  • taz: "Auch siebzig Jahre nach Beginn des Atomzeitalters hat kein Land der Welt eine wirkliche Lösung für die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraft gefunden."

    Natürlich nicht, denn die "strahlende Hinterlassenschaft" ist physikalischen Gesetzen (Abklingen von Wärmeleistung und Aktivität (Halbwertszeit) etc.) unterworfen und scherrt sich nicht um "Lösungen" die von Menschen erdacht wurden. Diese "Technik" aus dem 20. Jahrhundert, von der Physiker und Ingenieure mal begeistert waren, kann man im 21. Jahrhundert dem Bürger nicht mehr andrehen. Es ist zwar richtig, dass Kernkraftwerke weniger CO2 erzeugen als Kohlekraftwerke, aber mit der Endlagerung der radioaktiven Abfälle "vererben" wir ein sehr großes Problem an unsere Nachfahren. "Endlagerung" ist ohnehin ein dummes Wort, denn das Zeug taucht irgendwann wieder auf.

    Spätestens seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima weiß man auch, dass selbst die inhärenten Siedewasserreaktoren - mit einem negativen Dampfblasenkoeffizienten - "Probleme" bereiten können. In einem Kernkraftwerk kann man nie für absolute Sicherheit sorgen. Irgend eine kleine oder auch größere Störung, eine Naturkatastrophe oder ein menschliches Versagen, und der Reaktor fliegt einem um die Ohren, egal ob das nun ein SWR (Fukushima) oder ein RBMK (Tschernobyl) ist.

    Mit Windenergie, Solarenergie und Bioenergie wird man aber die zunehmende Gier nach einem immer größer werdenden Wirtschaftswachstum nicht befriedigen können, also wird man wohl weiterhin auf schmutzige Kohle-und Gaskraftwerke setzen. Dass eigentliche Problem ist nämlich die Gier der Wirtschaft nach immer mehr Energie, um Dinge zu produzieren die kein Mensch aber wirklich benötigt, nur damit die Wirtschaftsbosse mit ihrem verrückten "Wirtschaftswachstum" noch reicher werden können und das "Monopolyspiel" weitergehen kann. Da müsste man endlich mal ansetzen und weniger produzieren und auch konsumieren, dann erübrigt sich die Frage nach immer mehr Energie irgendwann von selbst.

    • @Ricky-13:

      Mir scheint, dass Sie die Entwicklung der Nukleartechnolgie in den letzten 50 Jahren verschlafen haben. Kennen Sie den Unterschiede zwischen einem Reaktor vom Typ in Fukushima/Tschernobyl (entwickelt in den 60iger Jahren des 20igten Jahrhunderts) und der kommenden Generation von Reaktoren (Generation 3+/4) des 21 Jahrhunderts? Wer das gleichsetzt hat sich im Grunde schon disqualifiziert.

      • @Pi-circle:

        Wer mir erzählen will, dass der Dual Fluid Reaktor (DFR) funktioniert und mit diesem Reaktor der gesamte "Atommüll" verbrannt werden kann, hat sich für mich schon disqualifiziert. Den DFR gibt es nämlich nur auf dem Papier. Um ihn zu realisieren wäre zunächst eine Versuchsanlage, also ein Demonstrationsreaktor nötig. Erst nach dem Bau eines Demonstrationsreaktors, und vielen Test, könnte eine kommerzielle Anlage entstehen. Dafür wären aber Milliarden Euro und viele Jahre nötig. Aber das Ding wird ohnehin nicht so funktionieren, wie man sich das in der Theorie immer gerne vorstellt. Der Klimawandel - besser wäre es von einer Klimazerstörung zu reden - steht jetzt schon vor der Tür und man hat keine Zeit, sich noch viele Jahre mit Spielereien zu beschäftigen. Geschäftsführer des Instituts für Festkörper-Kernphysik und Miterfinder des DFR ist übrigens der Physiker Armin Huke, der doch tatsächlich im Jahre 2005 von "zwingende Beweise für die kalte Fusion" redete. Eine weitere Diskussion erübrigt sich hier, denn die "kalte Fusion" ist auch so ein Märchen aus der Physikkiste einiger Physiker.

        • @Ricky-13:

          Den DFR Reaktor gibt es so lange auf dem Papier bis er gebaut wird (was politisch verhindert wird). Die Komponenten des Reaktors gibt es aber schon alle. Die Kosten für einen Demonstrationsreaktor werden auf 5 Milliarden geschätzt (zum Vergleich die Energiewende hat bereits 300 Milliarden verschlungen ohne den gewünschten effekt auf die CO2 Reduktion). Wenn Ihnen das DFR Konzept nicht gefällt, gibt es Alternativen, z.B. den vergleichbaren Reaktor von Terrapower (Firma gegründet von Bill Gates). Wenn Sie es ganz eilig haben bietet sich der Small Modular Reactor (SMR) der US-amerikanischen Firma Firma Nuscale an, der erste Reaktor wird bis 2026 fertig gestellt. Auch über den französischen ERP-2 Reaktor kann man durchaus nachdenken. Nach zugebenermaßen sehr hohen Entwicklungskosten wird der Reaktor in den kommenden Jahren von der Stange hergestellt (sechs neue Reaktoren in Frankreich) womit die Kosten drastisch sinken werden (ein ERP-2 läuft seit letztem Jahr in China, ein weiterer ERP-2 geht kommendes Jahr in Finnland an´s Netz).

          • @Pi-circle:

            Wie ich schon geschrieben habe, existiert der DFR des Instituts für Festkörper-Kernphysik nur auf dem Papier. Terra Power plant bis zum Jahr 2025 auch einen Forschungsreaktor "gebaut zu haben". Das hört sich doch 'vielversprechend' an, "gebaut zu haben". Auf gut deutsch möchte Terra Power etwas ausprobieren, was zunächst viel Geld kostet und dann wohl doch wieder für die Katz ist. Nun ja, Bill Gates hat anscheinend für derartige Spielereien sehr viel Geld in seinem Portmonee. Die Franzosen träumen übrigens schon seit Jahrzehnten davon, nicht nur Uran-235 (0,7 % des Natururans), sondern auch Uran-238 verwerten zu können. Aber auch die Franzosen kommen nicht wirklich mit ihrer Forschung - eine neue Generation von Kernreaktoren zu entwickeln - weiter.

            Haben Sie überhaupt Kernphysik/Reaktortechnik studiert oder schreiben Sie nur das aus dem Internet ab, was die Atomlobby dort als "Wahrheit" veröffentlicht? Um Ihrer Frage vorzukommen. Ich habe meine Diplomarbeit in Kernphysik geschrieben und denke, dass ich ein bisschen über Kernreaktortechnik mitreden kann. Als junger Mann war ich von den Coulombkraftwerken, wie man Kernkraftwerke eigentlich richtigerweise bezeichnen sollte, auch begeistert, aber seit Fukushima sehe ich das anders. Man wird nach den Nuklearkatastrophen 1.) von dem "durchgedrehten" graphitmoderierten Kernreaktor Tschernobyl und 2.) dem SWR von Fukushima (auch wenn Fukushima durch einen Tsunami ausgelöst wurde, war es dennoch eine Nuklearkatastrophe), auch keine Mehrheit in der Bevölkerung mehr finden, um dieser anfälligen und gefährlichen Technik "grünes Licht" zu geben. Die einzige vernünftige Lösung wäre ein Fusionsreaktor, aber davon reden Physiker und Ingenieure nun schon seit Jahrzehnten, das der demnächst kommt - aber der kommt wahrscheinlich nie, weil die Technik eines Fusionsreaktors dermaßen kompliziert ist, dass der Traum von einem Kernfusionsreaktor wohl ein Traum bleiben wird.

            • @Ricky-13:

              Kernfusion ist kompliziert und es wird keine schnelle Lösung geben. Denoch bin ich langfristig optimistisch. Es ist ja nicht so, dass es keine Fortschritte gibt - im Gegenteil. Im Prinzip funktioniert es ja. Es ist halt nicht in einer Legislaturperiode zu schaffen. Warten wir ab wie es mit ITER klappt, manchmal geht ja plötzlich alles ganz schnell. Wenn es nach mir ginge, sollte sehr viel mehr Geld in die Forschung und Entwicklung gesteckt werden. Für die menschliche Zivilisation wäre es ein Quantensprung - auch ökologisch.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Pi-circle:

                Yes.

                "Im Prinzip" haben Tschernobyl und Fukushima auch funktioniert. Nur in dieser blöden Praxis nicht.

                So groß ist die Erde nicht, dass alle paar Jahr Jahre ein Reaktor zerbröseln darf.

                Was war die Angabe der Nuklearindustrie? Alle 10.000 Jahre? Kinder, wie die Zeit vergeht.

                Methusalem is calling.

              • @Pi-circle:

                "Für die menschliche Zivilisation wäre es ein Quantensprung - auch ökologisch."

                Ich hoffe nicht, dass es nur ein "Quantensprung" ist, denn dann wird es nie etwas mit der Kernfusion auf unserem Planeten werden. Man merkt, dass Sie keine Physik studiert haben. Der einzige Fusionsreaktor in unserer Nähe ist die Sonne und auch die dürfte eigentlich nicht funktionieren, da sie zu kalt ist. Sie behilft sich aber mit einem Trick, der 'Tunneleffekt' heißt. In einem sind wir uns aber einig, in die Forschung und Entwicklung der Kernfusionsreaktoren sollte mehr Geld gesteckt werden - denn ich warte auch schon seit 30 Jahren auf den Durchbruch in der "irdischen" Kernfusion. Vielleicht erlebe ich es ja noch.

            • @Ricky-13:

              Meine Expertise ist mehr auf der wissenschaftlich-medizinischen Seite was Strahlung angeht. Also, ich weiß z.B. wie man Studien zur Gesundheitsgefährdung von Strahlung interpretieren muss, insbesondere die beschränkte Aussagekraft von epidemiolgischen Studien in Abhängigkeit von den statistischen Modellanahmen. Das hilft schon viel um ein realistisches Bild von den realen (und nicht gefühlten) Gefahren der Kernkraft zu bekommen (dieses Wissen haben auch viele Physiker nicht). Z.B. weiß ich, dass in Fukushima kein Mensch durch Strahlung um´s Leben kam und dass die Region mittlerweile wieder bewohnbar ist ohne gesundheitlichen Schäden davon zu tragen. Wenn man ganz vorsichtig sein will, sollte man noch für 20-30 Jahre einen kleines Restareal meiden. Also die ganz große Katastrophe war das jedenfalls nicht, nur in den Medien. Nein, ich bin kein Reaktorexperte. Ich verstehe aber berufsbedingt sehr viel von Hochtechnologie (Medizintechnik) und auch Kernphysik. Schade, dass Sie der Nukleartechnolgie nach Fukushima den Rücken gekhrt haben. Das war voreilig. Im Grund haben wir durch Fukushima sehr viel gelernt bzw. es wurde eindrücklich bestätigt was wir zuvor schon wußten, d.h. dass Strahlung im Niedrigdosisbereich (< 50 mSiev), also unterhalb dessen was in der Natur ohnehin vorkommt, kein wirkliches Problem darstellt. PS: nach neueren Erkenntnissen, insbesondere der Abkehr von Linear-No-Threshold Modell, muss man auch davon ausgehen, dass der Schaden von Tschernobyl, gemessen an der Zahl der Strahlentoten, doch deutlich geringer ist, als ursprünglich befürchtet. Nein, das ist keine Verharmlossung sondern eine sachliche Annäherung an die Realität. Nimmt man noch die Statistiken zur Mortalität verschiedener Kraftwerkstypen hinzu (die alle zum selben Ergebnis kommen), dann beibt am Ende: Kernkraft ist sicherer als alle anderen Kraftwerkstypen (inkl. Erneuerbare), außerdem ist Kernkraft weitgehend Klimaneutral und aufgrund des geringen Flächenbedarfs umweltfreundlich.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Pi-circle:

        Ach.

        Und die nuklearen Abfallprodukte?

        Wer die unterschlägt ... ist zu wahrhaft Höherem berufen. Etwa zum Politiker im Deutschen Bundestag.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          @Leiberg: Es gibt mittlerweile drei fast fertige Endlager in Europa (Frankreich, Finnland, Schweden). Als Endlager nutzbar wäre auch Gorleben (aus politischen Gründen nicht gewollt). Die Endlagerung ist mit neuer Technologie (z.B. DFR Reaktor oder dem Reaktor des US-Unternehmens Terrapower von Bill Gates) nicht mehr notwednig da die bei den bisherigen Reaktoren abgebrannten Brennstäbe ebenfalls verbrannt werden. Aber auch bei konventionllen Endlagern wird die Gefahr überschätzt. Die Endlagerung hoch-toxischer Chemikalien ist problematischer (interssiert aber kein Schwein, es gibt in Deutschland sechs Endlager dafür). Die Kosten für die Endlagerung sind anders als in der offiziellen Propaganda behauptet ("Ewigkeitskosten") überschaubar (ca. 300 EUR pro Tonne Einmalkosten wie bei hoch-toxischen Chemikalien). Das Gesundheitsrisiko ist ebenfalls wesentlich geringer als allgemein angenommen wenn man die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre zur Gesundheitsschädigung im Niedrigdosis Bereich berücksichtigt (vgl. de.wikipedia.org/wiki/LNT-Modell). Selbst bei einem sehr unwahrscheinlichen Wassereintritt in den Salzstollen (z.B. in Gorleben) würden nur minimale (und damit nicht gesundheitsschädfliche) Dosen von Radionukliden an die Oberfläche kommen. Die Brennstäbe sind fein zermahlen in sogenannte (hochsdtabile) Glaskokillen eingeschlossen (ähnlich wie die Insekteneinschlüsse in Bernstein und genaus haltbar). Aber wie gesagt: besser einen neuen Reaktor, z.B. DFR hinstellen der die alten Brennstäbe verbrennt und dabei sehr Energie zur Verfügung stellt. Bei einem Poltikwechsel in Deutschland könnte morgen mit dem Bau des Reaktors begonnen werden. Das Problem ist nicht die Technologie, das Problem ist die Politik die leider nicht auf die Wissenschaft sondern auf Aktivisten hört.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Pi-circle:

            Mal wieder ist Staunen angesagt.

            Was ist an den Gutachten zur Untauglichkeit von Gorleben politisch?

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Die Riskoabschätzung bei Gorleben ist politisch. Hier ein paar Zeilen wie das funktionierte: Ungeachtet neuerer Forschungsergebnisse und der daraus resultierenden Empfehlungen des Wissenschaftlichen Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung (UNSCEAR) aus dem Jahr 2014, wurde in Deutschland noch an den älteren Empfehlungen basierend auf dem LNT-Modell festgehalten. So heißt es z. B. in einem Gutachten für die Endlagerungskommission des Deutschen Bundestages von Gerald Kirchner vom Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) gemeinsam mit Matthias Englert vom Öko-Institut vom 8. Dezember 2015: „… ist nach den international gültigen Prinzipien des Strahlenschutzes ein radioaktiver Stoff erst dann als unschädlich zu bewerten, wenn er die gesetzlich regulierten Werte zur „Freigabe“ in eine eingeschränkte Verwertung oder uneingeschränkte Nutzung unterschreitet. Diese Werte sind so gewählt, dass die resultierende Dosis die sogenannte „De minimis Dosis“ von einigen zehn Mikrosievert unterschreitet“. Das war "aus politischen Gründen" glatt gelogen. Tatsächlich bezog sich der Gutachter Kirchner gerade nicht auf "international gültige Prinzipien", sondern erzählte dem Bundestag das was seiner persönlichen Agenda entsprach.

  • Schlimmer als der Klimwandel wäre nur die Zerstörung des Anti-Atomkraft Gründungsmythos der Grünen. Daher werden die neueren Entwicklungen in der Nukleartechnologie komplett ignoriert. Allmählich wird es lächerlich. Beispiel Endlagerproblem. Was ist das Problem wenn wir in den kommenden Jahren den Dual Fluid Reaktor (DFR) des Berliner Instituts für Festkörperkernphysik in der Lausitz bauen würden? Mit diesem Reaktor kann der gesamte "Atommüll" verbrannt werden (Endlagerproblem erledigt) was im Grunde schon aus ethisch-moralsichen Gründen nicht verweigert werden kann. Gleichzeitig kann mit diesem Verfahren noch für Jahrhunderte sehr viel Strom und Wärme für Berlin und Sachsen aus den abgebrannten Kernbrennstäben erzeugt werden (ganz ohne Uranabbau, also echtes Recycling). Außerdem wäre es ein ziemlicher Push für unseren Technologie Standort im internationalen Wettberwerb. Warum sperrt sich die Mehrheit der Grünen so dagegen? Ist die Vorstellung emotional so unerträglich sich vom alten Gründungsmythos trennen zu müssen nachdem sich die Erde weiter gedreht und sich die Technologie weitter entwickelt hat?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Pi-circle:

      Apropos Mythen und Legenden:

      wer mit Behauptungen wie "Alles easy" um sich schmeißt, sollte auch für deren Überprüfbarkeit sorgen.



      Können Sie das?

      In den Anfangszeiten der deutschen Nuklearindustrie war auch alles "todsicher". Wie genau dies gemeint war, ist in Orten um Tschernobyl, Fukushima und anderen großen Atomhavarien eindrucksvoll zu besichtigen.

      Die Aufgabe eines "Gründungsmythos" ist demgegenüber wie ein schnuckeliger Kindergeburtstag.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        In der Anfangsphase der Energiewende hat das alles auch nur eine Kugel Eis gekostet. Mittlerweile sind es 300 Milliarden, bis 2025 500 Milliarden EUR und die Energiewende hat gerade mal dazu geführt, dass 5% der Primärnergie dfurch Erneuerbare zur Verfügung steht. Es macht wenig Sinn auf falsche Versprechungen von vor 60 Jahren zu verweisen. Was zählt ist wie die Sachlage heute aussschaut.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        ... doch kein gefundenes Fressen:

        Das kleine Wörtchen "deutschen" streichen wir blitzeschnelle ...

    • @Pi-circle:

      > Dual Fluid Reaktor

      ... doch bislang ist das Theorie, (5.11.2019)

      www.deutschlandfun...:article_id=462710

      • @horsefeathers:

        Ja, und es wird solange Theorie bleiben bis es 1) nicht mehr poltisch blockiert wird und 2) Die Investitionskosten gedeckt sind. Ich gebe zu: beides ist in Deutschland zurzeit schwierig. Es ist einfacher Kapital für eine Vertriebsplattform von Schuhen zu bekommen als für moderne Hochtechnologie. Zum Glück sind nicht alle Länder so technolgiefeindlich wie Deutschland. Ein vergleichbares Konzept wie der DFR wird derzeit von dem Unternehmen Terrapower (von Bill Gates) entwickelt: terrapower.com/



        Die verkaufen uns das in 10-20 Jahren bestimmt - vorausgesetzt wir können es uns dann noch leisten.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @horsefeathers:

        Danke für den Hinweis.

        Das funzt ...

  • Wind- und Solarstrom benötigen keine staatliche Unterstützung? Stichwort EEG. Beim Bau von Wind- und Solaranlagen wird kein CO2 frei? Wieviel Prozent der global erzeugten Energie stammt aus Wind- und Solaranlagen? Und warum ist der Strompreis in Frankreich so niedrig? Und warum schafft Frankreich die CO2 Vorgaben und Deutschland nicht?

    • @Bernhard Hellweg:

      Und durch Ihre Aufzählung ist Atomkraft jetzt sicher und umweltfreundlich geworden?



      Echt jetzt?!



      NO is a nuclear reaction.

      • @Frau Kirschgrün:

        Tja, die Alternative zur Atomkraft ist wohl der Klimawandel

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "der man nur glauben kann wenn man die technologischen entwicklung der letzden 30 jahren ignoriert."

    Ach so. Haben Sie in den letzten 30 Jahren eine funktionierende Endlager-"Technologie" gefunden? :D

    • @74450 (Profil gelöscht):

      zum Thema Endlager habe ich oben bereits Stellung genommen. Um die tatsächliche Gesundheitsgefährdung eines Endlagers (mit heutiger Technologie) zu verstehen ist es vor allem notwendig zu verstehen, wie die tatsächliche Gesundheitsgefährdung im niedrigen Strahlendosis Bereich ist (also unterhalb den Strahlendosen die ganz natürlich auf der Erde sowieso vorkommen). Richtig: vor 60 Jahren hat man die Gefahr von Strahlung deutlich unterschätzt. Mitterweile wird die Gefahr aber in der Öffentlichkeit erheblich überschätzt. Aufgrund neuerer Forschungsergebnisse änderte der Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung (UNSCEAR) bereits im Jahr 2014 seine älteren Empfehlungen, wonach anders als in früheren Jahren die Gültigkeit des LNT-Modells bei niedriger Strahlendosis nicht mehr zugrunde gelegt werden soll. Dazu muss man wissen, dass alle Berechnungen in Deutschland zur Gefährdung von Strahlung (inkl. von Endlagern) noch auf dem veralteten LNT Modell beruhen und damit das tatsächliche Risiko von Strahlung notorisch viel zu hoch angegeben wird (und damit die Leute verrückt machen). .de.wikipedia.org/wiki/LNT-Modell

      • @Pi-circle:

        Das LNT-Modell stellt auf den (wahrscheinlichen) Zusammenhang zwischen Strahlung und Karzinomen, d.h. Erkrankungen ab.

        Mögliche genetische (z.B. Trisonomie 21) und teratologische Folgen (z.B. Kiefer-Gaumenspalte) werden nicht dadurch und auch nicht durch das Threshold-Modell erfaßt.

  • Schade, die Diskussion über den Stellenwert der Atomkraft sollte doch auf Basis von Fakten und sachlichen Argumenten geführt werden. Ideologisches klammern an AKW Rhetorik der Vergangenheit hilft nicht weiter. Ich bin auch kein Freund dieser Technologie aber Klimawandel ist ein ernstes Them.und der Artikel nur oberflächlich

    • @alterego:

      Letztlich ist die Kerenergie mit zwei ungelösten Problemen belastet:



      Explodiert ein Kohlekraftwerk, nacht das zwar einen erheblichen Schaden, man kann auber sofort nach den Aufräumarbeiten mit dem Wideraufbau beginnen. Bei der Explosion eines Atomkraftwerks ist die Region hingegen auf Jahrtausende radioaktiv verseucht.



      Das zweite ungelöste Problem ist die Frage, wohin mit dem Atommüll.



      Ein Endlager dafür braucht man nicht zu suchen, weil es ein Bauwerk, was mindestens eine Million Jahre Standsicherheit gewährleistet schlicht und ergreifend nicht giibt:



      Stahl rostet, Kunststoff altert und Gestein ändert seine chemisch-phsyikalischen Eigenschaften. Nicht heute und morgen, wohl abr im Verlauf von einer Million Jahren.



      Minzu kommen Unwägbarkeiten wie z.B. geologische Verschiebungen.



      Zwar könnte man sich über technologische Verfahren gedanken machen, wie man schwach radioaktive Stoffe energietisch nutzen kann oder radioaktive Brennelemente entreichern könnte. Auch in der Kernfusion steckt möglicherweise die Lösung.



      Deutschland hat sich diesbezüglich aber der Forschungsmöglichkeiten weitgehend enthoben, indem es (kurzsichtig!!!) seine beiden Kernforschungszentren in Jülich und Rossendorf geschlossen hat.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @alterego:

      "ist ein ernstes Them.und der Artikel nur oberflächlich"

      Welche Fakten fehlen Ihnen denn?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Mhm ... z.B. die Infos zu den CO2 äquivalenten. Gemäß einer Ausarbeitung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages ( www.bundestag.de/r...56-07-pdf-data.pdf , S. 23) liegen die Treibhausgas-Emissionen von AKW inklusiver aller vor- und nachgelagerten Prozesse im besten Fall bei den regenerativen Energien

        Jene Argumentationsschiene des Artikels, die Emissionen vergleicht, kommt daher schlapp daher.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @alterego:

      Im Grunde genommen könnte hier auch stehen, die Erde sei eine Kugel - und Ihr Feedback würde den hinlänglich bekannten Mustern folgen.

      Anders formuliert: was hier steht, spielt doch für Sie keine Violine.

      Selbst Menschen mit allenfalls tertiärem Wissen in dieser causa kennen den Knackpunkt: die Halbwertzeiten respektive ungelöste Endlagerung in den nächsten Hundertausenden von Jahren.

      Die von Ihnen konstatierte Oberflächlichkeit des hiesigen Kommentars ist dagegen eine Petitesse.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Und Sie argumentieren sachlicher, kompetenter und mit mehr Tiefgang? Dann erklären Sie bitte auch, dass die Radionukleide mit der langen Halbwertszeit schwach strahlen, die mit der kurzen hingegen stark. Die einen verballern sozusagen ziemlich eilig ihr Strahlungspotenzial und klingen daher in einer Zeit weitgehend ab, die die Jüngeren unter uns noch erleben dürften, während die anderen eher gemütlich vor sich hin strahlen, verdammt lange, aber eben in nicht annähernd so gefährlicher Dosis. Schützen müssen wir uns also ganz besonders vor dem Zeug, das NICHT über Jahrhunderttausende radioaktiv bleibt. Außerdem erklären Sie bitte ehrlicherweise, dass nur ein winziger Bruchteil der im Text genannten Menge stark strahlt und deshalb für begrenzte Zeit Probleme macht.



        Kurzum: Man kann die unterschiedlichen Arten von Atommüll schlichtweg nicht gleichsetzen. Sie sind auch getrennt voneinander zu entsorgen.



        Allerdings wirken die Zahlen weniger dramatisch, wenn man trennt, was getrennt gehört.



        Das stichhaltigste Argument ist und bleibt, dass es weltweit gar nicht möglich ist, bis zum Tipping Point (Ende der 20er Jahre) soviele AKW zu bauen, dass wir damit das globale Umkippen noch verhindern könnten. Selbst das Argument "Non-Proliferation" ist schwächer als dieses. Für AKW werben ganz besonders die "Nimbys*", die Leute, die keine Windräder mögen (*not in my backyard). Die machen ihre Reklame für Kerntechnik sogar gratis.



        Noch eins: Eine starke industrielle Nuklearlobby gibt es gar nicht mehr. Die Astroturfer und US-Thinktanks kämpfen eigentlich gegen Wind und Sonne, weil das ihren Sponsoren aus der Fossil-Branche wehtut. Die AKWs sind bloß ihr Klima-Alibi. Die paar möglichen neuen Atommeiler werden deren Bilanzen nicht halb so gefährlich, wie es PV und Wind heute schon sind.

        • @Ulf J. Froitzheim:

          > für begrenzte Zeit Probleme macht.

          Bei Cäsium 137 ist eine von 10 Halbwertszeiten gerade vorbei, macht insgesamt rund 300 Jahre.

          1. Es gibt Aufkonzentrations- (Anreicherungs-)prozesse, z.B.in Abfällen, Verbrennungsrückständen, Gartenkompost, die die Abklingdauer verlängern.

          2. Die Wirkung geringer Dosen ist weitgehend unerforscht - vermutet werden zumindest genetische und teratologische Wirkungen.

          Alles nicht dramatisch ?

          • @horsefeathers:

            Die Wirkung von niedrigen Strahlendosen auf die Gesundheit ist mittlerweile recht gut erforscht (hat sich nur noch nicht in Deutschland herumgesprochen). Die Wirkung ist nämlich Null (

            • @Pi-circle:

              Deshalb wird in Hessen auch zZt flächendeckend die (natürliche) Radonkonzentration in Wohngebäuden untersucht - weil die Wirkung von geringen Strahlendosen recht gut erforscht sei ?

              (Wenn Sie wirklich Mediziner sind, wie Sie an anderer Stelle behaupten, dann haben Sie wesentliche Teile Ihres Studiums vergessen - zB gesundheitliche Wirkung geringer Strahlenbelastungen durch Röntgen, MRT, CT etc.)

  • Schweden hat 10 AKW und denkt nicht daran, diese durch andere Energieerzeuger zu ersetzen, Finnland baur mit französischer Hilfe ein modernes AKW. Auch in China wurde soeben ein neues AKW auch mit französischer Hilfe gebaut. Tschechien wollte, dass in der Madrider Abschlusserklärung AKWs als klimaneutrale Möglichkeit verankert wird usw. usw.

    Die beste Argumentation GEGEN Kernkraft wäre eine GENAUE Berechnung hinsichtlich der Frage, ob und in welchem Zeitraum z.B. Europa klimaneutral wäre. Meine VERMUTUNG: Niemals in den nächsten 100 Jahren bei dieser Klimapolitik.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Die alternativen Energiequellen sind inzwischen viel kostengünstiger als Atomstrom. Betriebswirtschaftlich lohnt sich der Bau von AKWs nicht mehr, die Kosten haben sich vervielfacht. Auf 6 Milliarden Euro beziffern Experten etwa die Kosten für den Bau des französischen Superreaktors Flamanville. Deswegen gehen Atomkraftwerke auch fast nur noch in Diktaturen, Halbdiktaturen und in Ländern, in denen die Atomindustrie staatlich ist oder extrem subventioniert wird, neu ans Netz."

      • @74450 (Profil gelöscht):

        @DHIMTRY: 1) Der ERP-2 Reaktor in Flamanville ist eine Neu-Entwicklung (Generation 3+ Reaktor). Zur Erinnerung: technologische Neuentwicklungen sind immer teuer (war auch bei Photovoltaik so). Entscheidend sind die Kosten wenn der ERP-2 Reaktor von der Stange produziert wird was in Frankreich derzeit vorbereitet wird. Bei den neueren Kernkraftwerke (Generation 4) wurden Kostenaspekte bereits bei der Entwicklung sehr viel stärker berücksichtigt womit die Reaktoren sehr viel preisgünstiger sein werden (und auch sehr viel schneller gebaut werden können). 2) Ernerubare sind kostengünstiger als Kernkraft. Richtig! Aber nur wenn Sie die zwangsläufig entstehenden zusätzlichen Kosten für Back-up Kraftwerke, Speicherung sowie Netzausbau und Re-Dispatching verschweigen. Genau aus diesen Gründen ist der Strompreis in GFrankreich auch nur halb so hoch wie in Deutschland und die CO2 Emmissionen halb so niedrig. 3) Letzte Woche im Handelsblatt: ein klimaneutraler Umbau alleine der deutschen Chemieindustrie benötigt vier Mal Strom wie derzeit durch Wind und Solar erzeugt wird. Damit ist klar: ein Klimaneutraler Umbau der deutschen Industriegesellschaft mit Erneuerbaren ist völlig illusorisch. Ghene Sie davon aus, dass spätestens in 10-15 Jahren auf den großen Werksgeländen der Chemie- und Stahlindustrie sowie Hyperscale Server Parks u.a. Kleine Kernkraftwerke in modularer Bauweise (vgl. Nuscale Reaktoren) stehen werden. Das ist alternativlos.

        • @Pi-circle:

          > Nuscale Reaktoren

          Nuscale ist ein Startup - die Reaktoren heißen Small Modular Reactor.



          Es gibt bisher 2:



          ein Forschungsreaktor in Argentinien und den schwimmenden russischen.

          Wie lange dauert die atomrechtliche Genehmigung in Deutschland ?

          tina - erinnert an irgendwas ?

  • Werden die AKWs CO2 neutral gebaut? Allein die Zementherstellung ist global für 8% der CO2 Emissionen verantwortlich. Dass wir bis 2050 mit den CO2 Emissionen runter und nicht rauf müssen, blenden Bürger, Lobbyisten, Hedgefonds, und anderen Spekulanten aus. Der Horizont liegt in Schilda im tiefsten Untergeschoss.

    Aber es war zu erwarten, dass die Diskussion um die Mumie wieder hoch kocht. Es muss unter allen Umständen verhindert werden, dass Thema "Energie sparen" aufkommen zu lassen. Dafür sind E.-Mobilität, 5G, streamen, smarthome,... willkommene Argumentationsstützen, in unserem dekadenten Wohlstandturm. Das CO2 für die AKW können wir ja exportieren. Der Emissionshandel machts möglich und sichert zusätzliche Renditen!

    • @Drabiniok Dieter:

      Gibt es Rechnungen, welche Menge Beton pro GW oder TWh/a in einem AKW verbaut wird und wieviel in den Fundamenten von Windparks der gleichen Jahresausbeute? Ich fürchte ja, dass das für Kern-Fans ein gefundenes Fressen wäre. (Was es gibt, sind Berechnungen, wann ein Windrad seinen CO2-Breakeven erreicht. Die sahen so schlecht nicht aus. Aber bei AKW wird es halt ähnlich sein.)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Drabiniok Dieter:

      Ich stimme Ihren Grundaussagen zu.

      Eine kleine Modifizierung sei einem alten Lästermäulchen gestattet:

      sagen wir doch statt "tiefsten Untergeschoss" lieber "Basement". Dann ist selbst für die - hier unterrepräsentierten - Doofen klar: da findet keine natürliche Erhellung statt.

  • Ohne Anspruch auf Repräsentativität zu erheben, vergleicht man die Gewinnung von Strom Mittels Wind und Sonne vom 24.01.2019 (www.energy-charts....year=2019&month=1) mit dem 26.06.2019 (www.energy-charts....year=2019&month=6), so möchte ich gerne in die Runde fragen, wie man das Problem der extremen Schwankungen lösen möchte?

    Massive Pumpspeicherwerke in die Berge setzen und damit die Natur und Ökosysteme belasten? Zumal ich anmerken möchte, dass Nachts keine Sonne scheint... es ist also zu mindestens Mittels Sonnenenergie nicht möglich Nachts die Speicher wieder aufzufüllen.

    Windkraft- und Photovoltaikanlagen so massiv ausbauen, dass man selbst am 24.01.2019 genügend Strom hätte produzieren können (falls dies in Deutschland überhaupt möglich ist) - mit negativen Effekten für zum Beispiel Vögel (Stichwort: Windkraft)?

    Über einige Antworten mit belastbaren Zahlen würde ich mich sehr freuen und bedanke mich im Voraus.

  • "nun aber wirklich absolut sicherer Reaktortypen wie etwa Fusionsreaktoren stockt."

    Fusion und Kernspaltung in einen Topf zu werfen, ist entweder fachliche Imkopetenz oder einfach Polemik.

  • 0G
    07954 (Profil gelöscht)

    Die renewables, insb. die solarelektrischen sind nicht günstiger als konv. Stromerzeugung (siehe EEG). Sie werden an der Strombörse bevorzugt (richtigerweise) und durch hohe Umlagen aller Stromkunden sowie durch den Mix mit konventionellen Erzeugern auf den Markt gebracht.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ich habe es noch nie verstanden, dass sich denkende Menschen auf die Pseudologik der Nuklearindustrie überhaupt noch einlassen.

    Selbst wenn die Atomtechnik kurzfristig kostengünstig WÄRE, könnte dies kein wirkliches Argument sein.

    Ihre STRAHLENDE Zukunft ist eine langfristige Hypothek, die jedes menschliche Denkvermögen (vom Fühlvermögen mal ganz abgesehen) überschreitet. Deshalb: Kernkraft - nej tak.

    Lobbyisten, die dies alles sehr genau wissen und sich einen Dreck darum scheren, sind nur dieses: die von Nietzsche entdeckten "Pausen in der Symfonie des Lebens."

    Ekelhaft. Sippenhaft.

    Mal in Peking anrufen. Vielleicht sind in den Umerziehungslagern noch Plätze vakant.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Wen meinen Sie denn mit "Nuklearindustrie"? Ich meine: Welche Kraftwerksbetreiber, welche Kraftwerksbauer?



      Vielleicht geht es ja auch mit weniger Polemik und Dramatik und statt dessen mehr Fakten?



      Wenn der Klimawandel ungebremst zuschlägt, ist es herzlich egal, ob wir unseren Nachfahren (denen, die das überleben) noch ein paar Tausend Lastwagenladungen leicht- bis mittelaktiven Atommüll hinterlassen. Die werden andere Sorgen haben.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Das wird ganz schnell logisch wenn man nicht nur die Anti-Atom Angst Propaganda kennt sondern auch die Fakten

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Pi-circle:

        Her damit. Ich liebe Fakten. FAKTEN. FAKTEN. FAKTEN.

        Can't get enough.

        Btw: Ob Sie die Fakten im Link von @HORSEFEATHERS auch so gerne aufnehmen? Sie dürfen das gerne zeigen ...

        Die Angst im vorliegenden Fall beruht nun mal auf Fakten. Sehen Sie sich mal eine Doku über die Folgen von Tschernobyl an. Wieviele Milliarden wurden da bislang in die Evakuierung der Bewohner und die Errichtung des ersten Sarkophags gesteckt?

  • Während die aktuellen Lobbyisten der Atomindustrie von "Transmutation" als Lösung des Atommüll-Problems blubbern, versucht die Industrie mal wieder, die strahlenden Abfälle, nur der Urananreicherung, klammheimlich bei Nacht und Nebel und unter der gefälschten Bezeichnung "Wertstoff" tonnenweise nach Russland zu verschieben, wo die vollen Behälter jahrelang unter freiem Himmel vor sich hin rosten.

  • 0G
    07324 (Profil gelöscht)

    Ich weiss nicht warum diese Form der Energiegewinnung immer noch ein Thema ist. Die Endlagerung ist immer noch nicht gelöst und wird nie gelöst sein. Dies sollten auch die Regierungsparteien eigentlich mal verstanden haben. Dass FDP und AFD da mit einstimmen wundert mich halt nicht.



    Diese Diskussion geht schon so lange wie ich auf diesem Planeten bin. Ist doch seltsam, dass man dies in bestimmten Kreisen immer noch nicht verstanden hat.



    Jegliche Vorhaben in dieser Richtung sind strikt zu boykottieren.

  • Naja, gemessen an den Totem pro erzeugter TWh stehen Kernkraftwerke, Windparks under Solarstrom am beaten da. Ja, auch KKWs wind relativ gesehen weniger bedrohlich. Nur WENN mal etwas passiert, ist die Kacke am dampfen. Fossile Energieträger sind extrem gefährlich, sie töten aber halt schleichend. Sie emittieren sogar mehr Strahlung als KKWs

    • @VioletPurr:

      Das will hier vermutlich niemand wahrhaben.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @VioletPurr:

      "Naja, gemessen an den Totem pro erzeugter TWh stehen Kernkraftwerke, Windparks under Solarstrom am beaten da."

      Haben Sie die Arbeiter*innen in den Uranmienen mit in die "Berechnung" einbezogen?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Kennen Sie sich in diesem Gebiet (Gesundheitsrisiken im Uranbergbau) aus und zwar inkl. historische Entwicklung, Unterschied zwischen retro- und prospektiven Studien, Unterschied zwischen Uranbergbau und anderen Formen von Bergbau etc. Die Sachlage ist extrem komplex (was es erleichtert in Öffentlichkeit dagegen Stimmung zu machen). Fakt ist, dass das Gesundheitsrisiko unter Berücksichting von arbeitsmedizinischen Standards entsprechend dem aktuellen Forschungsstand auf ein Minimum redzuiert werden kann. Hier zur Weiterbildung: www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK201047/

  • " Umweltverbände und Anti-Atom-Organisationen haben begonnen, die Lobby-Argumente einem Faktencheck zu unterziehen. "

    wie objektiv wie wissenschaftlich und wie standpunktunabhängig wird ein solcher "Faktencheck" durch erklärte gegner*innen der atomenergie wohl sein?das ergebnis steht dabei doch schon vor der vermeintlichen prüfung der fakten fest!



    neulich führte mich eine veranstaltungsreihe zum klimaschutz an die universität zurück.auch physiker*innen hielten dabei vorlesungen oder nahmen an diesen als zuhörer*innen teil.



    Ich machte ein kleines sozialwissenschaftliches experiment und stellte mit fast denselben worten dieselbe frage nach einem möglichen beitrag der atomenergie zum klimaschutz zum teil öffentlich dass heisst nach dem vortrag in der diskussion und zum teil nach dem ende der diskussion dass heisst unter ausschluss der öffentlichkeit.



    die öffentlichen antworten der physiker*innen wichen ziemlich weit von den ausserhalb der öffentlichkeit gegebenen ab.



    in der öffentlichkeit trauten sich nur wenige wissenschaftler*innen deutlich zu sagen dass sie für die nutzung der atomenergie seien.

    • @satgurupseudologos:

      Das ist aber eigentlich auch egal. KKW sind nicht nur nicht mehr mehrheitsfähig, sie könnten eh nicht schnell genug in ausreichender Stückzahl gebaut werden.

      • @Ulf J. Froitzheim:

        der ausbau der solarenergie dauert noch länger .und der weitere ausbau der windenergie ist ja auch erst mal gescheitert



        dass atomkraftwerke -der einzige funktionierende ersatz für kohlekraftwerke -nicht mehrheitsfähig sind gilt nur für deutschland und einige wenige andere staaten.global betrachtet gilt es nicht.



        die einzige alternative zum bau von atomkraftwerken wäre ein massives energiesparen.



        ginge es nach meinem willen so würden die reichen länder ebendazu gezwungen



        das setzt aber die rationierung von energie und also die planwirtschaft voraus.



        bedauerlicherweise gibt es dafür höchst wahrscheinlich auch keine mehrheiten

  • Das stimmt ja fast alles. Neue KKW dauern allein schon viel zu lange.

    Aber wenn man die zwei Prozent der Energie, die derzeit aus Kernkraftwerken kommt, kurzfristig abschaltet, dann muss man nicht 98% der nicht erneuerbaren Energie ersetzen, sondern 100%. Wenn die Aufgabe ist, diese innerhalb eines Jahrzehnts zu halbieren, sind das genau gerechnet 7% Absenkung pro Jahr. 2% mehr fuer einen weltweiten Sofortausstieg aus Atomkraft ergibt 9% in diesem Jahr.

    Die Produktionskapazitaeten fuer Solarstrom muss man man auch erst mal ausbauen, und im ersten Jahr muss man fuer die Erezugung der Anlagen mehr Energie hereinstecken, als an Energie gewonnen wird.



    Naturlich ist das gegen die atomaren Risiken abzuwaegen. Aber 2% ist nun mal mehr als "nichts". Ganz Deutschland macht nur 2% der klimaschaedigenden Emissionen.

  • "Zudem ist Atomkraft gar nicht klimaneutral. Der Abbau, das Zermahlen, das Aufbereiten und Umwandeln von Uranerz zu Reaktorbrennstoff verursacht laut dem Umweltbundesamt ebenso Emissionen wie die Behandlung und Lagerung der radioaktiven Abfälle, der Abriss der AKWs und die Renaturierung der Uranfördergebiete."

    Wie gut doch dass es Windräder, Biogasanlagen, Wasserkrafftanlagen, usw. usw. dagegen im Baumarkt für nichts zu kaufen gibt.

    AKWs sind nicht wegen ihres mögliche Beitrags gegen den Klimawandel unerwünscht. Der ist gegeben, weil dem Klima Radioaktivität relativ wumpe ist.

    Das solitäre Aufzählen der Klimawirkung von Atomkraftwerken ist eine sinnlose betrachtung

  • Dieser Artikel zeigt nur den traurigen trend das Fakten auch links von der Mitte an Bedeutung verlieren. Zum einen hat der Artikel nichts mit der Praemisse zu tun dass atomkraft nicht gut fuers klima ist desweiteren ist der Artikel mit Angstmachherei gefuellt der man nur glauben kann wenn man die technologischen entwicklung der letzden 30 jahren ignoriert.

    • @agv:

      Ein Autor der die "modernen" Reaktoren BN-600 und BN-800 hochlobt, sagt selbst im Kommentar-Thread:

      "Doch, es bleibt Müll übrig: die Spaltprodukte. Aber die brauchen Sie nicht Hunderttausende von Jahren zu lagern, sondern nur wenige Jahrhunderte. Das ist der Punkt."



      www.zeit.de/2019/4...ll/komplettansicht

      Das ist also der Nettovorteil:

      - wenige Jahrhunderte (= wieviel ?) Lagerung von Atommüll

      Angstmacherei - ernsthaft ?

  • Gibt es bei den Erneubaren keine Lobbyisten?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @weezyfbaby:

      Doch, auch die gibt es.

      Aber die sorgen nicht dafür, dass Abfallprodukte Hundertausende von Jahren wie ein Damoklessschwert über der Menschheit schweben.

      Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

  • Atomkraft ist eine Technologie die bislang nicht beherrschbar ist und in der "normale" menschliche, technische und Materialfehler mal eben zum Supergau führen (können). Das gibt es in keiner anderen Branche derart deutlich. Die bekanntesten Beispiel sind Tschernobyl und Fukushima. Tschernobyl ist immer noch weiträumige Sperrzone und unter dem Betonsarg glüht es weiter. Die Auswirkungen sind noch heute weitreichend. Pilze (und Wildschweine) im Bayerischen Wald überschreiten noch immer extrem die Grenzwerte und sind für den Verzehr nicht geeignet. Dabei hatte die ehemalige SU was die Sicherheit angeht die laufenden Atommeiler sehr viel besser im Griff als die Nachfolgestaaten. Hinzu kommen Extremwetter die zu nehmen denn der Klimawandel hat längst begonnen wer da nach neuen Atommeilern schreit um angeblich den Klimawandel beherrschbar zu machen hat Fukushima nicht verstanden. Auch in einem hochtechnisierten Land mit hohen Sicherheitsstandards kann ein Tsunami mal eben alle Berechnungen zur Erdbeben und Sturmsicherheit widerlegen. Last but noch least ist es eine grenzenlose Unverschämtheit erneut eine Technologie zu bewerben deren Profiteure keine Lösung für das strahlende Müllproblem haben und zudem nicht dafür verantwortlich sind eine Lösung zu suchen oder gar zu finanzieren. Ihre Gewinne basierten von Anfang an darauf das Müllproblem und das hohe Risiko von Reaktorunfällen zu verstaatlichen also der Allgemeinheit aufs Auge zu drücken. Aber klar man kanns ja probieren so als Atomprofiteur oder bezahlter Lobbyverein. Rätselhaft nur wieso Menschen auch hier im Forum es immer noch glauben die Mär von sauber, sicher, billig ...

    • @Nina Janovich:

      Das mag alles stimmen, aber trotzdem kann Atomkraft gut fürs Klima sein. Möglicherweise muss man einen Tod sterben und die am Ende weniger katastrophale Variante wählen (welche auch immer das ist)

      • @Silvestris:

        Wie wär's endlich mal mit konsequnetem Energie-Sparen?



        Atomkraft geht gar nicht.



        WIR Menschen müssen etwas tun, uns einschränken, Energie sparen, den Lebensstil ändern, usw..

        • @Frau Kirschgrün:

          "Wie wär's endlich mal mit konsequentem Energie-Sparen?"

          im reichen westen ist das genau die richtige frage,aber in den entwicklungsländern ist sie es nicht



          denn dort kann wirtschaftswachstum ,dass es ohne eine zunahme des energieverbrauches erfahrungsgemäss nicht gibt ,noch einen bedeutenden beitrag zur verbesserung der lebensqualität leisten.



          ohne eine rahmenplanwirtschaft die sowohl in reichen als auch in armen ländern notwendig ist kann die stabilität des klimasystems des planeten garantiert nicht wirksam geschützt werden.

          • @satgurupseudologos:

            Abgewandelt : ohne eine rahmenplanwirtschaft ,die sowohl in reichen als auch erst recht nicht in armen ländern funktioniert, kann die stabilität des klimasystems des planeten garantiert ueber ausreichend hohe Entsorgungspreise fuer CO2 und andere Treibhausgase wirksam geschützt werden.

      • @Silvestris:

        Der sofortige Ausbau der Erneuerbaren Energien zusammen mit einer sofort angegangenen Verkehrswende (1. Öffentliche, 2. Elektro oder Wasserstoff da wo individuelle Fahrzeuge zwingend weiter gebraucht werden) und einem Wandel vom CO2 intensiven hin zum Umweltverträglichen Bauen ist so oder so das Gebot der Stunde. Für die Überbrückung von Engpässen würde ich lieber neben einem Gaswerk leben als neben einem Atommeiler und ist auch die Gesamt CO2 und Umwelt Bilanz (außer bei Gas das durch Fracking gewonnen wird und auf das sofort verzichtet werden sollte) besser als bei der Kohle und wenn man die tödliche und auf Jahrhunderte wirkenden Gefahren vergleicht auch sehr viel besser als Atomkraft.

      • @Silvestris:

        Kernenergie ist zu teuer. Die Alternativen sind erheblich günstiger und haben weniger negative Effekte auf die Umwelt.

  • Sehr enttäuschender Artikel, auf den ich mit großem Interesse geklickt hatte...



    Keine einzige Zahl hinsichtlich der CO2 Bilanz eines KKW zb in t/GWh im Vergleich zu anderen Energiezeugern.



    Das Argument, dass nicht genügend Atomkraftwerke gebaut werden können um ALLEINE das IPCC Szenario für die Senkung des co2 Ausstoßes zu erfüllen, macht keinen Sinn. Wenn das AKW die entsprechende CO2 Effizienz hat (Siehe obiger Punkt) , dann ist aus Klimasicht der Bau einer beliebigen Anzahl zu befürworten, weil es ein Schritt in die richtige Richtung ist.



    Latente Pöbelei geben sie Erforschung potentiell hilfreicher neuer Technologien ("Fusionsreaktoren ..., nun aber wirklich absolut sicher")... Dass bei einer Havarie eine Kettenreaktion nicht stattfinden kann und nur eine überschaubare Menge an leichten Elementen aus der Wasserstofffusion entsteht, ist keine Hoffnung, sondern Physik.

  • Die Menge des radioaktiven Abfalls kann durch Transmutation stark verkleinert werden. Außerdem gilt: Je länger die Halbwertszeit eines Isotops, desto geringer die Strahlenbelastung. Hochgefährliche Isotope zerfallen in einem überschaubaren Zeitraum. Der Rest kann theoretisch auch verklappt werden, wie es die Briten lange Zeit gemacht haben. Durch Verdünnung in den Meeren sinkt die Strahlung unter die natürliche Radioaktivität.

    Im Vergleich zu den vielen tausend Toten, die der Klimawandel heute bereits jährlich produziert, ist Atomkraft sicherlich das kleinere Übel. Die unreflektierte Ablehnung durch Linke und Grüne ist ein Musterfall von politischem Tribalismus. Da geht es nicht um die ergebnisoffene Suche nach der besten Lösung, sondern um ideologischen Eigensinn.

    Aufgrund der begrenzten Vorräte an Uran und eventuell Thorium ist natürlich auch die Atomkraft nicht mehr als eine Übergangslösung. Langfristig gibt es nur einen Weg zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft, nämlich das Gesundschrumpfen der Menschheit auf eine Bevölkerungsdichte wie in Neuseeland oder Norwegen, wo eine Versorgung mit regenerativen Energiequellen heute schon möglich ist und wo die Wasserkraft einen Großteil der Grundlast bereitstellt.

    • @Thomas Friedrich:

      Diesen Aussagen muss ich vehement widersprechen. Plutonium-239 (das am meisten Produzierte Ülutonium-Isotop) hat z.B. eine Halbwertzeit von rund 24.000 Jahren. Jod-131, das bei der Schilddrüsen-Radiojodtherapie verwendet wird, eine Halbwertzeit von nur 8 Tagen.



      Das Plutonium ist dennoch erheblich gefährlicher als das Jod. Jod-131 ist ein reiner Betastrahler (leichte Beta-Teilchen), Plutonium gibt jedoch vorwiegend Alpha-Strahlung ab. Diese Strahlung schwerer Alpha-Teilchen lässt sich zwar vergleichsweise gut abschirmen, jedoch nur äußerlich. Wenn Plutonium in den Körper aufgenommen wird, kann diese energiereiche Alpha-Teilchen-Strahlung ihre schädliche Wirkung voll entfalten.



      Und genau das würde passieren, wenn man Plutoniuem-haltige Atomabfälle, wie sie typischerweise in Atomkraftwerken anfällt, einfach so in die Umwelt verklappen würde.

      Halbwertzeit bedeutet im übrigen, das nach dieser Zeit erst, die Hälfte des Materials zerfallen ist, nach noch einmal dieser Zeit wieder die Hälfte usw.



      Wie gesagt, bei Plutonium-239 24.000 Jahre, bei Jod-131 8 Tage.



      Plutonium strahlt also 24.000+24.000+24.0000+xxx Jahre.

      Außerdem ist Plutonium sehr giftig.

      • @jlMG:

        Jaa genau, und (radioaktives) Jod wird nach Aufnahme nur in die Schilddrüse eingelagert im Gegensatz zu Plutonium, das eher schlecht aufgenommen und assimiliert wird.



        (Quelle: www.aerzteblatt.de...-Bestandsaufnahme)

        • @Saccharomyces cerevisiae:

          Den verlinkten Artikel habe ich ganz gelesen und er beruhigt mich nicht.



          Plutonium wird zwar nur in geringem Maße im Körper aufgenommen, dort aber sehr wohl an-, bzw. eingelagert und kann dann dort über sehr lange Zeiträume mit seinen Alpha-Strahlen im Umkreis einiger Zentimeter seine verheerende Wirkung entfalten.



          Gegen radioaktives Jod kann man sich mit den Jodtabletten ziemlich gut schützen, was auch nur im Akut-Fall nötig ist für begrenzte Zeit, da das Jod vergleichsweise sehr schnell zufällt.

          Das natürliche Vorkommen von Plutonium ist extrem gering, es ist eines der seltensten Elemente. Außerdem ist es fest gebunden.



          Bis heute wurden nur geringe Mengen Plutonium z.B. aus Atombombenversuchen, Verklappung, Leckagen und Havarien in die Umwelt frei gesetzt. Im gelagerten Atommüll befinden sich aber noch sehr große Mengen.

          Wer gibt uns das Recht, die ohnehin schon durch Atombomben und Atomenergie angestiegene Hintergrundstrahlung immer noch weiter zu steigern? Und zwar für Jahrzehntausende!



          Ich glaube, manch einem scheint die Klimakatastrophe nicht zu reichen.

    • @Thomas Friedrich:

      Was ist das eigentlich für ein Bug, der dafür sorgt, dass Absätze, die ich im Kommentar gemacht habe, in Firefox nicht angezeigt werden? Wenn ich den Kommentar mit dem Internet-Explorer betrachte, dann sehe ich die Absätze.

  • Was immer vergessen wird, nur weil nix aus dem Schornstein kommt ist Atomkraft ja nicht sauber... die Herstellung des Brennstoffes ist ne Umweltsauerei erster Güte...

  • Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Leben nur ansatzweise über Atomenergie wieder nachdenken könnte. Es geht um "schnelle Brenner", die nicht nur CO₂-arm Strom liefern würden, sondern könnten sogar den Atommüll selbst verbrennen.



    Dazu ein lesenswerter Artikel in der Zeit:

    www.zeit.de/2019/4...ll/komplettansicht

    • @Stefan L.:

      Der Autor sagt selbst im Kommentar-Thread:

      "Doch, es bleibt Müll übrig: die Spaltprodukte. Aber die brauchen Sie nicht Hunderttausende von Jahren zu lagern, sondern nur wenige Jahrhunderte. Das ist der Punkt."

      www.zeit.de/2019/4...ll/komplettansicht

      Das ist also der Nettovorteil:

      - wenige Jahrhunderte (= wieviel ?) Lagerung von Atommüll

      Ernsthaft ?

      • @horsefeathers:

        Dieser Nettovorteil, abgesehen von der Möglichkeit die weltweit großen Thorium Vorräte nutzen zu können, löst mal eben, mehr oder weniger nebenbei, das Problem der Endlagerung.

        Eine Technologie deren Sicherheitskonzept auf physikalischen Gesetzen beruht, die "Verbrennung" und Transmutation von Atommüll ermöglicht, die Nutzung einer reichlich vorhandenen Ressource zur Energiegewinnung ermöglicht und einen Beitrag zur Verringerung des CO2 ausstoßen leisten kann aufgrund von ideologische verbohrtheit und Vorurteilen auszuschließen ist nicht gerade weise.

        Ob "dual fluid", MSR oder unterkritische Reaktoren tatsächlich ein Teil der Lösung sein können sollte man doch zumindest einigermaßen ergebnisoffen und unvoreingenommen untersuchen. Alleine die Möglichkeit sich der Abfälle mit langer HWZ zu entledigen wäre doch, gerade auch für Kernkraft Kritiker, eine überaus vielversprechende Aussicht.

    • @Stefan L.:

      Wer liest denn noch die Zeit?



      Gehört seit 1996 der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.



      de.wikipedia.org/w...rg_von_Holtzbrinck



      Mainstreampresse, die mit Sicherheit nicht für die sog."kleinen Leute" schreibt…



      Atomkraft ist weder beherrschbar, noch ist die Endlagerung für mind. tausende von Jahren gelöst. Allein die Rückbaukosten werden sozialisiert, die Gewinne waren privatisiert. Stcihwort Urangewinnung, usw., usw..



      NO – is nuclear reaction.

      • @Frau Kirschgrün:

        Zitat: "Atomkraft ist weder beherrschbar, noch ist die Endlagerung für mind. tausende von Jahren gelöst. Allein die Rückbaukosten werden sozialisiert, die Gewinne waren privatisiert. Stcihwort Urangewinnung, usw., usw." Wer argumentiert denn hier noch auf dem Wissensstand der 1980er Jahre? Die Forschung geht auch auf diesem Sektor weiter. Wer es mit dem Kampf gegen den Klimawandel ernst meint, sollte keine Option von vornherein ausschließen. Man wird schwerlich bei allen, die diese Option nicht ausschließen wollen, Lobbyismus unterstellen können, wenn selbst der IPCC Atomenergie als Teil der Lösung ansieht. Selbstverständlich kann es darum nicht um die alten Schrottmeiler nach 1980er Jahre Technologie gehen.

      • @Frau Kirschgrün:

        "Wer liest denn noch die Zeit?" ... "Mainstreampresse"

        Das ist eine Argumentation á la Kellyanne Conway und AfD.

        Ich hab mir inzwischen den Artikel in der Zeit durchgelesen. Alles, was Sie bemängeln, wird dort beantwortet. Wenn der Autor recht hat, dann wäre Atomkraft beherrschbar, die Endlagerung und das Thema Urangewinnung wären gelöst.

        Also warum nicht darüber diskutieren? Dogmen sollten der katholischen Kirche als Alleinstellungsmerkmal überlassen werden!

        • @Martin74:

          Dass die Zeit dem Kreationisten Klute Platz für einen Gastbeitrag einräumte, war sicherlich ein peinlicher Lapsus. Die sind sonst besser.

    • @Stefan L.:

      Der Gastautor des Zeitartikels Rainer Klute ist Diplom-Informatiker, "Nebenfach-Physiker" und Vorsitzender des Nuklearia e. V. ein Lobbyverein pro Atomkraft. nuklearia.de/author/rainer_klute/

      • @Nina Janovich:

        Entkräftet das etwa seine Argumente?



        Widersprechen sie doch auf der Sachebene. Das ist zwar schwerer als jemanden persönlich anzugreifen könnte aber eventuell sogar konstruktiv sein...

      • @Nina Janovich:

        Und? Ändert das was am Inhalt?

  • Das ganze Ausspielen von Erneuerbaren gegen Atomkraft ist sinnlos und geht am Thema vorbei. Es braucht eine Technik, die grundlastfähig ist, und Wind und Sonne sind das nun mal nicht. Und Kohle und Gas gehen auf Dauer nicht. Also? Wer die propagierten Risiken des Klimawandels ernst nimmt, sollte sich damit anfreunden, dass die Risiken der Atomenergie geringer sind. Unser Engagement in den 80ern gegen Atomenergie war aus heutiger Sicht ein tragischer Fehler.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Adam Weishaupt:

      .



      Ich warte auf den Tag, an dem das erste französische AKW durchgeht und Posts wie der Ihre sind damit vermutlich für die nächsten hundert Jahre aus den Kommentarspalten verschwunden

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Auf die Gefahr hin, zynisch zu klingen: Die Gefahren des Klimawandels werden meines Wissens noch weitaus höher eingeschätzt. Aber nun im Ernst: Es geht mir nicht darum, alte Schrottmeiler beliebig lange weiterlaufen zu lassen, sondern sich nicht der Option zu verschließen, interessante und vielversprechende Forschungsansätze auf dem Gebiet der Atomkraft weiterzuverfolgen. Wer es mit dem Klimawandel und seiner Bekämpfung ernst meint, sollte keine Option von vornherein ausschließen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Ärgern wir uns lieber über diese Posts ... und zeigen ihren auswerfenden Autoren, wo der Hammer unserer Deutungshoheit hängt.

        Mir sind Dummköpfe, die sich selbst entlarven zehnmal lieber als die Totschweiger, die die Aera Merkel gezüchtet hat. Sie sind - häufig schon mit logischem Denken allein - widerlegbar.

    • @Adam Weishaupt:

      "Unser Engagement in den 80ern gegen Atomenergie war aus heutiger Sicht ein tragischer Fehler."

      So ein Blödsinn.



      Das war genau richtig. Vergleichen Sie mal die Sicherheit von Lingen I mit LingenII bzw.Emsland I.



      Und nur durch weiteren Protest ist es möglich, die Sicherheit weiter zu erhöhen. Ein Fehler ist dann nämlich in erster Linie, Kraftwerke von profitorientierten Unternehmen bauen zu lassen. Das Beispiel Hanhikivi zeigt auch, dass es für kommerzielle Betreiber nicht möglich ist, sichere AKWs profitorientiert zu errichten. (Auch wenn natürlich selbst dort noch viel verbessert werden müsste, um von wirklicher Sicherheit auszugehen.) Und im Bereich der Endlagerung sind wir noch gar nicht richtig drin in einer Forschung, die diese sicher ermöglichen würde.

      • @Age Krüger:

        "Ein Fehler ist dann nämlich in erster Linie, Kraftwerke von profitorientierten Unternehmen bauen zu lassen."

        Das ist, Entschuldigung, ein Schmarrn. Der Tschernobyl-Reaktor wurde vom Staat gebaut.



        Das war in dem Fall das Problem! Planung, Bau, Inbetriebnahme, Überwachung - alles in einer Hand.

        • @Martin74:

          Staat ist kein Gegensatz zu profitorientierten Unternehmen.

          Es gibt z.B. auch gemeinnützige Unternehmen, die nicht an der Börse orientiert sind und die dennoch nicht gleich dem Staat sind.

    • @Adam Weishaupt:

      Sehe ich genauso

    • @Adam Weishaupt:

      Das Märchen der Notwendigkeit Grundlastfähiger Kraftwerke scheint nicht auszusterben.

      Warum Kernenergie keine Lösung darstellt habe ich in meinem Blog beschrieben.

      blog.gegg.us/2019/...hema-energiewende/

    • @Adam Weishaupt:

      Ich halte eher Ihren resignativen Unterton für tragisch.



      Nein, wenn was falsch gemacht wurde, und das extrem, ist die Ignoranz den Klimawandel seit Kyoto 1990, als abstraktes Problem zu betrachten anstatt als unfairen asozialen menschenverachtenden Zustand der insbesondere die nicht-Industriestaaten



      massiv schädigt und Menschen z.T. ihre Lebensgrundlage nimmt. Wäre die USA nur 2 m über NN wären schon längst Kriegs- Drohkulissen aufgebaut.



      Zurück zum THema: Doch, das geht mir entsprechenden Speicher und einem anderen Umgang mit Mobilität und Energieverwendung. Manche nennen das Verzicht andere sehen ggf. darin einen gesellschaftlichen Mehrwert.

      • 9G
        93441 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        Es gibt keine Speichertechnologie, die einsatzbereit ist. Man kann nicht mit Dingen planen, die reine Fiktion sind.

        • 6G
          64984 (Profil gelöscht)
          @93441 (Profil gelöscht):

          Die Ionzepte liegen vor und sind sogar schon getestet werden. Man muss es nur noch machen.

          S. Z.B.



          www.faz.net/aktuel...erie-16328424.html

          • 9G
            93441 (Profil gelöscht)
            @64984 (Profil gelöscht):

            "Man muss es nur noch machen"

            Unsinn, das steht da so auch nicht.



            Abgesehen davon, dass man solche Monstren erst noch bauen müsste, stellt sich die Frage, wo dafür Platz sein soll und -wie im Text gesagt- wo das Wasser dafür herkommen soll. Und ob das ausreicht, um den Gesamtenergiebedarf zu decken.



            Bis 2030 wird das sicher nicht geklärt sein. Da will aber die Regierung komplett aus der Kohleverstromung ausgestiegen sein, Kernkraft ist dann auch Geschichte.

    • @Adam Weishaupt:

      Um Missverständnisse zu vermeiden: Wir brauchen eine grundlastfähige Technik natürlich zusätzlich zu Wind und Sonne, nicht anstelle.

  • Corrupt lobbyists for future.

    Kommentar gekürzt. Bitte achten Sie auf die Netiquette.

    Die Moderation

    • @tomás zerolo:

      Des einen Lobbyist ist des anderen Aktivist und umgekehrt. So what?

    • @tomás zerolo:

      Nun in einer Demokratie dürfen auch bezahlte Lobbyvereine so tun als ob sie eine Graswurzel Bürgerbewegung wären. Es braucht dabei keine Verbote. Ein Lobbytransparenz Register für alle Vereine, für Bundestag und Regierung würde ausreichen. Da kann sich Mensch selbst informieren welche_r Politiker_in direkt von welchem Kapitalunternehmen bezahlt wird, welche "Berater" von welchem Unternehmen direkt oder über einen "Verein" entsandt werden und welche "Gutachtenautor_innen" ebenfalls von der Branche direkt bezahlt werden die das Gutachten eigentlich kritisch überprüfen soll. Auch gegen abgespeckte Lobbyregister wehrten sich die regierenden Parteien insbesondere CDU und CSU besonders hartnäckig vermutlich weil sich die meisten dann als bloße Erfüllungsgehilfen Kapitalstarker Wirtschaftsinteressen auffliegen würden.

      • @Nina Janovich:

        Was ich nicht verstehe, ist, was Lobbyisten eigentlich davon haben, wenn sie für ihren Auftraggeber darum werben, eine lt. diesem Artikel doch sehr unrentable Produktionsstätte weiter betreiben zu dürfen?

        Lobbyismus um mehr Verluste zu machen ergibt irgendwie keinen Sinn.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Zu Ihrem Schlusssatz:

          doch, doch es macht Sinn. Die Logik des praktizierten Turbo-Kapitalismus:

          Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Mal einen Blick auf die Ausgabenpolitik der deutschen Regierung schauen, konkret: wo Subventionen ohne Ende in fremde Darmeingänge reingeblasen werden ...

        • @Age Krüger:

          Gut! Einfach den Gedanken zu Ende denken. Vorurteilslos.

        • 6G
          64984 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Atomkraftwerke weiter betreiben, die schon abgeschrieben sind, ist wie Gelddrucken.

          • @64984 (Profil gelöscht):

            Stimmt, das klingt logisch.

            Dann sollte man den Lobbyisten das dadurch versauen, indem man eben noch mal klar macht, dass die Dinger, die jetzt stehen, eigentlich nicht sicher zu nennen sind.

  • Viele Argumente gegen die Atomkraft.



    Nur der Zweck des Artikels wurde nicht erreicht. Die paar dürftigen Aussagen dazu dass besonders bei Bau und Abriss der Atomreaktoren CO2 entsteht, entkräftet nicht das Argument, das durch den Betrieb relativ wenig CO2 entsteht. Konventionelle Grundlastkraftwerke entstehen auch nicht CO2 neutral.



    Bleiben also nur die bekannten Argumente bzgl der Gefahr, besonders bei der Endlagerung. Die Kosten sind nicht das Entscheidende.

    • @fly:

      Die Kosten sind sogar der entscheidende Faktor. Selbst wenn man zu jedem Windrad zusätzlich einen Gasmotor der mit H2 betrieben wird (dass in windigen Phasen erzeugt wird) kann Kernenergie preislich nicht mithalten.

      • @Sven Geggus:

        Die unterstellten Voraussetzungen mit Elektrolyse und H2 klingt zwar auf ersten Blick gut, hat aber extrem viele Haken: Was nützen mir die ganzen dezentralen Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen, wenn ich sie gar nicht überall bauen kann? Nicht nur weil die Akzeptanz in einigen extrem belasteten Regionen überstrapaziert worden ist, nicht nur weil die ökologischen Nebenwirkungen auch nicht zu vernachlässigen sind - sondern weil ein Blick auf die Wind- und Sonnenkartierung zeigt, dass es mit diesem System in einigen Regionen Deutschlands ziemlich schnell ziemlich finster wäre.

        • @Markus Wendt:

          Dass der Mensch Energie auch sparen kann, weniger energie-intensive Dinge tun könnte, sich anders fortbewegen könnte, zu Zeiten, in denen Strom da iat Wäsche waschen könnte (etc.), den ganzen unsinnigen Blödsinn zur Gewinnmaximierung gar nicht mehr herstellen müsste, usw., usw. ist Ihnen aber schon klar?!



          Wir müssen uns umstellen, unsere Verhalten ändern, unsere Komfortzone freiwillig verlassen und etwas ändern, oder eben im Desaster versinken. Dann MUSS es ohne Strom und ohne Energie gehen, denn die Situation wrid sich nach dem Kipp-Punkt so dramatisch schnell vershclechtern, dass wir alle hier im Forum nicht zu den Previligierten gehören werden, die das Land einfach verlassen können oder über private Schutzräume und Energieversorgungen verfügen dürften.



          Von der Trinkwasserversorgung erst gar nicht zu sprechen.



          Und ja, warum nicht "finster". Wo steht, dass ein Leben nur 24/7 unter Energievolllast möglich ist?



          Worauf hoffen Sie durch Ihre Leugnung der Größe des Ausmaßes an Veränderung bei einem "Weiter-so"?



          Weil ich mir die Augen zuhalte, kann mich keiner mehr sehen, oder wie?



          WIE wollen wir leben?



          Verschwenderisch, größenwahnsinnig, ignorant, gegen die Natur und massiv vom Aussterben bedroht oder lebenswert in gesundem Rahmen, ohne Urlaubsflüge, ohen Autos, bescheiden und mit dem Notwendigen zufrieden?

          • @Frau Kirschgrün:

            "WIE wollen wir leben?

            Verschwenderisch, größenwahnsinnig, ignorant, gegen die Natur und massiv vom Aussterben bedroht oder lebenswert in gesundem Rahmen, ohne Urlaubsflüge, ohen Autos, bescheiden und mit dem Notwendigen zufrieden?"

            Naja, zumindest können wir alle, die hier kommentieren, sicher sagen, dass wie wohl nicht ohne die Energie, die unsere PCs, Laptops und Internetleitungen verbrauchen, leben wollen.



            Zum anderen frage ich mich, als jemand, der zwar nie ein Auto hatte und bis zu seinem 55.Lebensjahr nur einmal geflogen ist, ob ich mir wirklich die Arroganz zutrauen soll, bei einem doch eher globalen Problem zu sagen, dass wir alle irgendwo verzichten sollen. Ich kann mir eine ganze Menge Menschen im Trikont vorstellen, die schon ihr ganzes Leben mit einem sehr geringen CO2-Ausstoß leben (vielleicht auch nur so gerade noch leben) und denen ich nicht Tipps geben möchte, wie die noch ihren Lebensstandard weiter einschränken sollen. Wenn ich ehrlich bin, möchte ich sogar, dass auch die mal ausreichend Energie zur Verfügung haben, um ein zufriedenes Leben mit dem Notwendigen führen können.

            • @Age Krüger:

              "…denen ich nicht Tipps geben möchte, wie die noch ihren Lebensstandard weiter einschränken sollen."



              Es geht erstmal um uns "Westler", die Hauptverursacher für diesen Klima-Schlamassel und für die Armut der Dritt- und Viertweltländer. das kann doch kein Mensch leugnen, dass wir in diesen Zusammenhängen jede Menge Dreck am Stecken haben.



              "Wenn ich ehrlich bin, möchte ich sogar, dass auch die mal ausreichend Energie zur Verfügung haben, um ein zufriedenes Leben mit dem Notwendigen führen können."



              Ein zufriedenes Leben mit dem Notwendigen führen – d'accord.



              Und zuerst sollten wir "Westler" uns auf das Notwendige für ein zufriedenes Leben konzentrieren. Da haben wir viel vor, wenn wir uns darauf einlassen würden.



              Wir verschwenden und berauschen uns am Überfluß, der der Menschheit die Lebensgrundlagen entziehen wird. Hat das noch etwas mit "zufrieden" und mit "dem Notwendigen" zu tun? M. E. nicht.