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Kolumne Minority ReportDer Einzelfall Ali B.

Der Mord an Susanna F. wird instrumentalisiert, um geflüchtete Menschen pauschal zu verurteilen. Sollte es nicht eher um Femizide gehen?

Wie andere Fälle zuvor wird der Fall Susanna F. instrumentalisiert – nicht nur von der AfD Foto: reuters

Geflüchtete sind nicht per se bessere Menschen.“ Dieser Satz stammt von einem deutschen Politiker, mit dem ich einmal gemeinsam auf einem Podium saß. Ich nenne seinen Namen nicht, weil es nichts zur Sache tut. Nur vielleicht der Hinweis, dass weder er noch seine Partei dem rechten Spektrum zugeordnet werden. Und so steht der Satz, eine nüchterne, vielleicht gar banale Feststellung, nicht unter Verdacht, irgendwie rassistisch zu sein – oder?

Ich würde sagen: Es kommt auf den Kontext an. Der Satz war eine Reaktion auf die Kritik an linken Parteien, die im Eifer, das Gutmenschen-Image loszuwerden, rassistische Vorurteile schüren. Etwa mit der Annahme, dass geflüchtete Männer potenzielle Vergewaltiger seien. Antwort: „Geflüchtete sind nicht per se bessere Menschen.“

Okay. Aber sind sie deshalb per se schlechtere? Der tragische Fall der ermordeten Susanne F. sorgt dafür, dass diese rhetorische Frage erneut gestellt werden muss. Die Leiche der 14-Jährigen, die vergewaltigt und erdrosselt wurde, fand man am Donnerstag. Der Hauptverdächtige Ali B. hatte zuvor gemeinsam mit seiner Familie die Flüchtlingsunterkunft, in der er lebte, verlassen und sich in den Nordirak abgesetzt. Die dortigen Behörden spürten ihn auf und schickten ihn zurück nach Deutschland.

Es ist begrüßenswert, dass Ali B.s Prozess in Deutschland erfolgen und die Tat somit aufgeklärt werden kann. Dennoch müssen wir lernen, damit umzugehen, dass der Fall wieder einmal von der aasgeiernden AfD, aber eben nicht nur von ihr, instrumentalisiert wird, um geflüchtete Menschen pauschal zu definieren, zu kontrollieren und zu verurteilen.

Ein gefährliches Muster

Sofort nach Bekanntwerden des Falls häuften sich die Rufe aus Medien und Politik nach schnelleren Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerben. Wieder einmal wird das pauschalisierende Bild des kriminellen, vergewaltigenden, mordenden Geflüchteten reproduziert. Übrigens keine neue Strategie von rassistischen Systemen; das Stereotyp des nicht-weißen Sexualstraftäters hat eine lange traurige Geschichte, etwa in den USA.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Hier geht es nicht darum, den Fall kleinzureden. Es ist nur auffällig, dass Femizide und Vergewaltigung in der deutschen Öffentlichkeit kaum thematisiert werden, wenn der Täter weiß ist. Und Femizide werden in diesem Land leider sehr häufig verübt – nicht nur in Freiburg, Kandel und Wiesbaden. Durch den Fokus auf Einzelfälle, in denen die Täter Zuwanderer sind, entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung ein gefährliches Muster, das nicht nur rassistisch ist, sondern auch zutiefst sexistisch – weil es die Dimension von Frauenmorden in Deutschland verharmlost.

149 Frauen sind laut der Kriminalstatistik des BKA 2016 allein von ihrem männlichen Partner umgebracht worden, 208 haben überlebt. Jeden Tag hat also ein Mann versucht, seine Partnerin zu töten, eine überwältigende Mehrheit von ihnen hat einen deutschen Pass und ist weiß. Dies sind nur die erfassten Fälle von häuslicher Gewalt, die – wenn sie denn überhaupt öffentlich werden – als „Beziehungsdrama“ in den Randspalten landen. Viele Männer haben Frauen vergewaltigt und/oder getötet, mit denen sie nicht zusammen waren, hier wird die Dunkelziffer noch unübersichtlicher.

Wäre es nicht dringlicher, über sexuelle Gewalt und Femizide zu sprechen, statt den Fall Susanna F. zu einer Geschichte über Zuwanderung zu machen? Femizide werden übrigens Morde genannt, bei denen Männer Frauen töten, weil sie Frauen sind. Doch wer käme schon auf die seltsame Idee, zu fragen: „Sind Männer per se die schlechteren Menschen?“

Lesen Sie zu diesem Thema auch den Kommentar „Kein Rechtsstaat ohne Recht“ von Tobias Schulze.

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Fatma Aydemir
Redakteurin
ehem. Redakteurin im Ressort taz2/Medien. Autorin der Romane "Ellbogen" (Hanser, 2017) und "Dschinns" (Hanser, 2022). Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "Delfi" und des Essaybands "Eure Heimat ist unser Albtraum" (Ullstein, 2019).
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162 Kommentare

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  • Grotesk. Was den Rassisten hier zurecht vorgeworfen wird, wird zugleich femisexistisch praktiziert. Zweimal im Text die "Femizide" - obwohl die meisten Opfer von Mord und Totschlag (vollendet wie versucht) Männer sind. Beispiel: //antisexismus.de/opfer

    • @Achim Stößer:

      Es geht um die Darstellung von Tötungs- und Gewaltdelikten, in welchen insbesondere Frauen die Opfer sind. Hier gibt es einen mehr als signifikanten Unterschied von Fällen, in denen Männer Täter und die Opfer Frauen sind, gegenüber Fällen in denen Frauen Opfer Frauen werden. Ebendiese Asymmetrie zeigt die strukturelle und personale Gewalt, der Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind.

  • Man sollte mehr Menschlichkeit walten lassen anstatt jetzt auf einem Vielleicht(!) Tatverdächtigen der seine ganz eigenen Sorgen hat rumzutrampeln.

     

    Aus Solingen nix gelernt.

     

    Da mähste nix. Kerr. Jau. Ab dafür & Danke. Na - Si‘cher dat. Nomahl. Gellewelle. Dat blifft ook so.

    Liggers. Newahr. No. Dess paschd schonn. Njorp. Wollnichwoll. Gern&Dannichfür.

    Always at your service. Normal. Kerr.

    • @Berenberg Frau:

      Schön kolportiert. :-D)))

       

      Tja, Rechtsstaat akzeptiert erschreckenderweise nicht jeder …

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Berenberg Frau:

      Nee - oder?

      Tragen wir nicht alle unser Kreuz?

  • Ich wage die These, dass der derzeitig praktizierte weltweite "Heuschreckenkapitalismus" u.a. mit seinen Auswirkungen auf Politik und gesellschaftliche Entwicklung die hintergründige Schuld an solchen Vorfällen und die Spaltung der Menschen trägt.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Kommt es nur mir so vor, oder ist der Begriff "weltweiter Heuschreckenkapitalismus" die Neufassung der unsäglichen Propagandakeule "internationales Finanzjudentum"?

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Nein. Das ist mir fremd.

  • Es gibt also in Reaktion auf Verbrechen um die sich die Justiz kümmert ausufernde Debatten über alle möglichen anderen Themen.

    Fehlverhalten und Kriminalität sind meistkommentiert.

     

    Was ist daran eigentlich Politik?

     

    Ich könnte jetzt protestieren gegen die Bilderpolitik der Polizei: schwer bewaffnete maskierte Männer transportieren einen in Overall und Fußketten gelegten Teilgeständigen zu einem Hubschrauber.

    Als würde von irgendwoher Terror drohen. Sonst reichen PKWs, hier ein Hubschrauber.

     

    Der Sinn von Politik ist Freiheit, das geht aber nicht onh Konfliktaustragung.

    Ich würde viel lieber erörtern, wie ein Gutes Leben für alle erreicht werden kann.

    • @nzuli sana:

      Die Bilder – wie aus Guatanamo – empfand ich als extrem gewalttätig. Was sie transportieren sollen, habe ich auch so verstanden, dass sie zeigen sollen, dass die "Staatsmacht" funktioniert, obwohl die nichts hätte machen können, wenn der vermeintliche Täter nicht im Irak festgenommen worden wäre.

       

      Also vertuschen m. E. die deutschen Behörden ihr eigenes Versagen und das verspätete Vorgehen, indem sie eine verlogene Über-Macht demonstrieren.

       

      M.E. ist das eines Rechtsstaates unwürdig, das hat ein funktionierender Rechtsstaat m. E. nicht nötig. Rechtststaat ist Rechtststaat.

      Das hat – wie schon an andere Stelle bemerkt wurde – nichts mit "voller Härte" oder symbolträchtiger Über-Macht-Demonstration zu tun.

       

      "Ich würde viel lieber erörtern, wie ein Gutes Leben für alle erreicht werden kann." Genau so isses.

    • @nzuli sana:

      Nichts hält Sie davon ab derartiges zu erörtern. Nur sollten Sie sich dafür einen Diskussionsstrang mit dem entsprechendem Thema suchen.

      • @Tom Tailor:

        Oh!

        Eine Instrumentalisierung für ein wichtiges Thema.

        Oh!

        Weg damit!

        Wie kann frau aber auch über "ein gute Leben für alle" diskutieren wollen …?! Und das auch noch an ganz falscher "Stelle" …

         

        Ich stelle Ihnen gerne noch ein paar Haare von mir zur Verfügung…

  • Femizid? So wie heute wieder in Viersen ...?

    • @TazTiz:

      Das hat doch alles Nichts mit Nichts zu tun

  • Was motiviert Journalistinnen und Journalisten, bestialische Taten gegenüber Mädchen und Frauen zu bagatellisieren, sofern sie von Migranten verübt werden? Was motiviert sie, stets die AfD als Vorwand zu nehmen, um Diskussionen über solche Taten und deren Hintergründe zu vernebeln? Gibt es einen Bonus für islamisch geprägte Frauenmörder? Und wenn ja: warum?

  • Was meint die Autorin mit "pauschal"? Jeder weiss dass die meisten Migranten so etwas nie tun würden, aber der prozentuale Anteil derer die zu so etwas fähig ist, ist bedeutend grösser bei Flüchtlingen aus patriarchalisch-islamischen Kulturen. Daher diese "Femizide" praktisch ausschliesslich von Männern ohne mitteleuropäische Sozilisierung begangen werden, und der Anstieg der Sexuaölelikte um 2017% (!!!!) statistisch ganz klar auf Verbrechen von Migranten zurückzuführen ist, ist es für mich als mitteleuropäischen Mann eine Beledigung pauschal mit solchen Tätern in einen Topf geworfen zu werden. Die behautung das Femizide durch weisse Männer nicht beachtet werden ist völlig absurd.

    • @Lutz Maximilian:

      Nur mal ein Beispiel: Kürzlich wurde in Berlin eine 13jährige von den Eltern zu Hause ermordet vorgefunden. Täter war der Ex-Freund, ein Bio-Deutscher. Haben Sie über den Fall irgendwo was gehört oder gelesen?

      • @Artur Möff:

        Diese Art der Argumentation nennt man "Whataboutism" Die Fälle haben nichts miteinander zu tun...

      • @Artur Möff:

        Ja, über diesen schrecklichen Fall wurde in vielen Medien ausführlich berichtet.

      • @Artur Möff:

        Ja, der Fall wurde ausführlich diskutiert.

      • @Artur Möff:

        hmm, waren sie dabei ? sonst weis es ja keiner ;-)

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Artur Möff:

        Eine Vierzehnjährige zu vergewaltigen, zu ermorden und dann zu begraben ist eine andere Kategorie.

      • @Artur Möff:

        Na, Sie müssen doch "über den Fall irgendwo was gehört oder gelesen" haben, oder besitzen Sie ne Kristallkugel?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Schuster, bleib bei Deinen Leisten!

  • Was mich bei den taz-Berichten/Kommentaren im Fall der ermordeten Susanne F. auffällt, ist, dass nicht erwähnt wird, dass Susanne F. jüdischen Glaubens war. Sonst wird doch in den Medien immer die jüdische Abstammung von wem auch immer erwähnt. Kann es sein, dass man nicht noch mehr "Instrumentalisierung" möchte? Denn man muss sich die Frage stellen: wusste Ali B., dass Susanna F. eine Jüdin war? Falls ja könnte das Verbrechen eine ganz andere Dimension bekommen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Das habe ich mir auch gedacht. Im Übrigen habe ich das auch bei dem sogenannten Amok-Lauf von Parkland für möglich gehalten und mich gewundert, dass Antisemitismus/Rassismus nicht in Erwägung gezogen wurde: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5485217&s=florida%2Bschule/

      • @849 (Profil gelöscht):

        Ich mach das:

         

        Da mähste nix. Kerr. Jau. Ab dafür & Danke. Na - Si‘cher dat. Nomahl. Gellewelle. Dat blifft ook so.

        Liggers. Newahr. No. Dess paschd schonn. Njorp. Wollnichwoll. Gern&Dannichfür.

        Always at your service. Normal. Kerr.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Berenberg Frau:

          Jawoll, Frau Lowanddisorder!

  • @ RERO

     

    "Eigenschaft einer Dunkelziffer ist nun mal, dass sie keiner kennt."

     

    Ach nein? Ernsthaft? Vielleicht liegt es daran das sie so dunkel ist... da mag sie dann kaum einer kennen?

     

    Aber mal ernsthaft: Auch mit Dunkelziffern kann man seriös umgehen. Man kann abschätzen ob die Dunkelziffer groß oder klein ist. Im Fall von in Deutschland sich aufhaltenden Ausländern wird ja selbst von rechts behauptet das es eine große Anzahl sein müsse. Warum? Weil die Grenzen offen sind und der Aufenthalt vergleichsweise attraktiv ist. Außerdem ist Deutschland ein großer Verkehrsknotenpunkt in Europa - schauen Sie doch bitte auf die Karte...

     

    Man kann also getrost davon ausgehen das sich hier eine Menge mehr Ausländer aufhalten als nur die "ausländische Wohnbevölkerung".

     

    Aber selbst wenn man nicht weiß wie viele und sich keine seriöse Schätzung traut, müsste man ehrlicherweise zugeben: Dann ist keine Statistik möglich die aussagt wie oft ein Ausländer kriminell wird im Vergleich zu einem Deutschen.

     

     

    "Sorry, die Dunkelziffer von Frauen, die von Fremden getötet worden sind, kann in Deutschland nicht sehr hoch sein."

     

    Das obige habe ich nicht geschrieben, also zitieren Sie es bitte nicht so als sei es von mir.

     

    "Bei Toten in Wohnungen oder auf der Straße wird typischerweise die Todesursache untersucht."

     

    Und?

     

    "Bei Vergewaltigungen dürfte die Dunkelziffer wirklich höher liegen."

     

    Die Dunkelziffer von ausländischen Tätern dürfte da höher liegen als die Dunkelziffer von deutschen Tatverdächtigen? Und warum sollte das so sein?

    • @Clark:

      Die Eigenschaft einer Dunkelziffer ist nun mal, dass sie keiner kennt.

       

      Mehr als Schätzung im Sinne von "eher größer" oder eher kleiner" ist Kaffeesatzleserei.

       

      Was man dagegen hat, sind die Zahlen zu den erfassten Straftaten. Das sind dann Fakten. Allerdings muss man deren Aussagekraft genau betrachten.

       

      Genau darum geht es mir die ganze Zeit. Und Frau Aydemir werfe ich vor, dass sie genau das nicht getan hat.

       

      Das Zitat ist natürlich nicht von Ihnen, sondern aus dem Artikel.

       

      Als ich einräumte, dass bei Vergewaltigungen eine Dunkelziffer wohl vorhanden sein dürfte, war es ohne Bezug zu Staatsangehörigkeiten.

       

      Ich würde nicht bei Dunkelziffern über Staatsangehörigkeiten spekulieren. Das wäre nämlich unredlich.

       

      Und Frau Aydemir macht es da auch nicht mehr, weil sonst ihr Whataboutism ja nicht mehr funktionieren würde.

  • "Hier geht es nicht darum, den Fall kleinzureden."

     

    Hier geht es darum abzuschätzen, welche Vorteile und welche Nachteile uns die Zuwanderung vornehmlich aus muslimischen und afrikanischen Ländern bringt.

     

    Darüber darf und muss man reden. Kann ja sein, dass als Ergebnis rauskommt, dass es sich bei durch Zuwanderern begangenen Straftaten um zu vernachlässigende Einzelfälle handelt und dass die Vorteile der Zuwanderung die Nachteile bei weitem überwiegen.

  • Ich kann offen gestanden, wenig damit anfangen, wenn gesagt wird, dass der Fall "Susanna" nun von Rechten instrumentalisiert wird. Ist es nicht unser aller Aufgabe, insbesondere von Politikern, Mißstände die wahrgenommen werden, anzusprechen und bestenfalls auch Lösungsvorschläge zu unterbreiten?

    Wenn ich lese, dass immer mehr Menschen kaum noch bezahlbaren Wohnraum finden und ich sage: da muss was getan werden (z.B. indem ich sozialen Wohnungsbau fordere, eine geringere Grunderwerbssteuer oder nicht so enge Bauvorschriften), instrumentalisiere ich dann auch die Not dieser Menschen? Wenn ich mitbekomme, dass viele trotz Arbeit nicht über die Runden komme und deshalb z.B. einen höheren Mindestlohn fordere, scheint das gut zu sein. Wenn ich aber sage, dass ein mehrfach straffällig gewordener, bereits abgelehnte Asylbewerber, der - nach Geständnis - ein Mädchen ermordet hat. eigentlich nicht mehr hätte hier sein dürften, instrumentalisiere ich also. Aha.

     

    Der Artikel ist ein schönes Beispiel für ein doch recht verqueres Weltbild: sich einerseits über Rechte beschweren, die den Mord "instrumentalisieren, weil sie auf vermeintliche Fehler in der Migrationspolitik verweisen (ob nun zu Recht oder zu Unrecht sei dahingestellt) und einen Absatz später den Mord zum Anlass nehmen, um daran das Problem der patriachalisch geprägten Gewalt in unserer Gesellschaft zu thematisieren.

    Selten habe ich gesehen, dass sich jemand innerhalb eines Artikels so sehr selbst widersprochen hat.

  • Liebe Frau Aydemir, der Femizidfall Susanna hätte es nicht über die Hessenschau hinausgeschafft, wenn der mutmaßliche Täter ein blonder Deutscher wäre. Gewalt gegen Frauen ist so unglaublich banal, dass sich der Deutsche nur dafür interessiert, wenn der Täter ein Schwarzkopf und idealerweise auch Muslim ist. Dann kann man die Ursache im genetischen und kulturellen Rucksack des Täters suchen und muss keinen Gedanken daran verschwenden, dass Gewalt gegen Frauen ein allgegenwärtiges, kulturübergreifendes Männer-Problem ist.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Kunz:

      Ein Vierzehnjähriges Mädchen wird vergewaltigt, ermordet und dann vergraben. Ich denke schon das dieser Fall in den Medien gelandet wäre.

       

      Das heute eine Frau am hellichten Tag im Park eine mittelgroßen Kleinstadt von einem Unbekannten abgestochen wird, war jetzt auch nicht so alltäglich in Deutschland vor ein paar Jahren://http://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-frau-in-park-in-viersen-erstochen-1.4011584

      Die Beschreibung des Täters kannst du dir selbst durchlesen. "Weiß" war er jedenfalls nicht...

       

      "...dass Gewalt gegen Frauen ein allgegenwärtiges, kulturübergreifendes Männer-Problem ist."

       

      -Zunächst mal ist "Gewalt" ganz allgemein ein Menschen und Tierproblem und das schon immer. Eine gewaltlosere Gesellschaft wäre eine schöne Sache, Gewalt völlig abzuschaffen halte ich dagegen für utopisch.

       

      Dann gibt es Gewalt über alle Geschlechtergrenzen hinweg und nicht jeder gewaltsame Konflikt zwischen Mann und Frau, wo Mann den Kampf gewinnt hat das Geschlecht zum Anlass.

       

      Wenn zb. eine fremde Frau meine Kinder schlagen würde, dann würde ich sie schlagen. Als mein damals fünfjähriger Sohn auf einer Geburtstagsfeier ein szimelich robustes siebenjähriges Mädchen gehauen hat, war nicht das Geschlecht der Anlass, sondern der Ball der ihm von diesem Mädchen weggenommen wurde. Daraufhin gab es von mir eine Ansage weil ich nicht möchte das mein Sohn seine Konflikte gewaltsam löst, aber weißt du was ich total doof und sexistisch gefunden hätte?-Zu sagen: " Mädchen schlägt man als Junge nicht"

       

      Vergewaltigungen, sexueller Missbrauch, der Ehemann der keinen Widerspruch duldet- das ist Gewalt gegen Frauen die auf das Geschlecht abzielt, aber nicht jede Gewalttat gegen Frauen ist sexistisch motiviert.

       

      Das es auch hier gewalttätige Sexisten gibt, ändert nichts daran das es anderswo kulturell bedingt mehr gewalttätige Sexisten gibt.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Was soll denn jetzt der Verweis auf Viersen? Das ist doch pure Stimmungsmache! Mit sowas machen Sie sich aber fix verdächtig!

    • @Kunz:

      Punktlandung :) Silvester in Köln hat prima veranschaulicht, wie kolonialrassistische Narrative wiederbelebt werden und die weiße Frau vor dem schwarzen Mann geschützt werden muss. Das das größte Gefahrenpotential für hiesige Frauen in der biodeutschen Ehe lauert, ist dabei auch eher eine Randnotiz.

      • @emanuel goldstein:

        Die größte Gefahr ist immer die unmittelbare Nähe. Nur weil es absolut mehr biodeutsche Ehemänner gibt, ist zwar die absolute aber nicht die relative Gefahr automatisch höher. Diese scheint sogar geringer zu sein. aber letzteres kann nur durch genaue Untersuchung festgestellt werden.

         

        Ich glaube nicht, dass Ehen zu nicht-bio-deutschen Männern glücklicher und gewaltfreier verlaufen ...dafür sind die Beispiele in meiner Umgebung nicht eindeutig genug.

      • @emanuel goldstein:

        Glauben Sie im Ernst, daß die Gefahr für Frauen in nicht biodeutschen Ehen geringer ist?

        Wunschdenken.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @emanuel goldstein:

        Genau!

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @emanuel goldstein:

        Das größte Gefahrenpotential für Männer, das vom weiblichen Geschlecht ausgeht, lauert übrigens auch in der Ehe, das mordende Frauen in der Regel ihren Ehemann oder die gemeinsamen Kinder umbringen, oder eben in der Ehe gewaltätig werden.

         

        Der Silvester in Köln hat für mich veranschaulicht, das der Hass auf den westlichen Lebenstil den mache mitbringen, leider nicht nur auf Kolonialismus und westliche Kriegstreiberei zurückzuführen ist, sondern wohl auch die guten, freiheitlichen und demokratischen Werte betrifft. Unverhüllte Frauen sind dann eben Schlampen die man betatschen und bedrängen kann.

    • @Kunz:

      Natürlich hätte ein vergewaltigtes und anschließend ermordetes Mädchen es bei einem blonden deutschen Täter auch über die Hessenschau hinaus geschafft.

       

      Kira ist auch in überregionale Medien gebracht worden. Sie wurde nicht vergewaltingt. Und der Junge aus Staufen wird ebenfalls überregional erwähnt, dabei wurde er nicht ermordet.

       

      Deshalb ist das einfach sachlich falsch. Kaum eine Zeitung lässt sich solch eine Story entgehen.

      • @rero:

        Selbst wenn derlei Taten Erwähnung finden, die Resonanz ist eine ganz andere. Bei einem deutschen Täter wird nicht umgehend gefordert, alle Deutschen zu bestrafen. Und das aus gutem Grund, weil es hanebüchen ist. Das ist es aber immer, wenn eine Person für ein Kollektiv stehen soll. Die Presse geht nämlich nicht so ab, weil ein einzelner Geflüchteter irgendwas gemacht hat, sondern, weil allen Geflüchteten das gleiche Gefahrenpotential zugeschrieben wird. Solche Verdrehungen finden Sie nicht abseits von Rassismus.

        • @emanuel goldstein:

          Wer hat bitte gefordert,alle Iraker zu bestrafen?

          Eben...

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @emanuel goldstein:

          Das ist lupenreiner Rassismus!

           

          Hinzu kommt die vollkommen abstruse und von unseren rassistischen Mainstream-Medien geschürte wie der BILD geschürtes Muslimphobie. Die knechten ihre Frauen und zwingen sie nicht nur unters Kopftuch und den Ganzkörperschleier. sperren sie ins Haus ein und töten jeden, der ihnen auf die Ferse schaut.

           

          Der Deutsche Michel braucht halt jemand, dem er seine Sünden aufladen kann.

    • @Kunz:

      Herr Kunz, dann schlagen Sie doch mal Lösungsansätze vor.

       

      Es ist doch wichtig, dass das Thema auf die Tagesordnung kommt (besonders, weil "Gewalt gegen Frauen so unglaublich banal" ist.

       

      Mir zieht sich bei dem Satz alles zusammen, dass es "normal" zu sein scheint in dieser Gesellschaft, dass Frauen ganz selbstverständlich nicht als zu respektierende Menschen betrachtet werden dürfen…

       

      Unerträglich.

       

      Und wie sieht die Realität aus?

      Es gibt viel zu wenig Frauenhäuser.

       

      Wo soll denn eine Frau (mit ihren Kindern), die ihren Peiniger verlassen will, hin, wenn Sie von Frauenhäusern abgewiesen werden (muss, wegen Überbelegung)?

       

      Ich kenne eine Frau, die sich nach Prügel vom Freund von einer anderen Frau anhören musste, "ja aber irgendwas musst Du doch gemacht haben"?! Geht's noch?

       

      Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Ein gesamtgesellschaftliches Problem ist auch die Gewalt von Frauen. Sie ist subtiler, aber deshalb nicht wirkungslos. Aber Thema ist sie nicht. Gewalt nur sehen zu wollen, wenn sie brachial ist, wird keinen Erkenntnisgewinn bringen.

         

        Aber natürlich geht es im Fall Susanna um brachiale und verabscheuungswürdige Gewalt von einem Mann gegen eine Frau. Was der Umstand zur Tat beigetragen hat, dass der Mann Muslim war und die Frau Jüdin, weiß die Öffentlichkeit indes bisher nicht. Aber spekuliert wird dennoch, was das Zeug hält...

        • @849 (Profil gelöscht):

          Es geht um Gewalt gegen ein Mädchen, ein Kind. Mir geht gewaltig gegen den Strich, dass bei einer 14-jg. von einer Frau gesprochen wird. Auch wenn viele 14-jg. bereits deutlich erkennbar äußere weibliche Geschlechtsmerkmale haben, bleiben sie Kinder, emotional, psychisch allemal. Leider gilt das -noch nicht- in allen Kulturen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Danke für den Hinweis im ersten Absatz. Auch weibliche Gewalt kann in der Tat sehr nachhaltig sein. Ganz besonders dann, wenn Kinder (die als Waffe eingesetzt werden) im Spiel sind.

           

          Ihr Verschweigen im öffentlichen Diskurs aufgrund skurriler, oft schwer durchschaubarer Allianzen, zeugt von fehlender Redlichkeit, die einem verbreiteten Pharisäertum Platz gemacht macht.

           

          Jeder Sozial"fuzzy", der in Familien gearbeitet hat, kann Arien davon singen.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Es reicht da auch schon, wenn mensch sich das Verhältnis zu den eigenen Eltern vor Augen führt und sich bewusst wird, welche Gewalt die Mütter ausgeübt haben. Freilich wird das durch eine oft lebenslang nicht gelöste falsche Solidarität gegenüber der Mutter sehr oft nicht erkannt und wenn dazu noch ein brachial gewalttätiger Vater kommt, wohl erst recht nicht.

      • @Frau Kirschgrün:

        Frau Kirschgrün, als Mann habe ich keine zufriedenstellende Antwort, sondern nur Scham anzubieten zum Thema Dominanzverhalten, Machtmissbrauch, Gewalt, sexuelle Gewalt, Tötungsdelikten, die von Männern an Frauen verübt werden.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Stimmt. Gewalt ist ein Problem, das uns alle etwas angehen sollte. Gewalt von Männern - und von Frauen.

  • wohin führt das stete relativieren von unerträglichem ? vereinfacht , haben wir nicht selbst genug idioten , müssen wir noch ungeprüft importieren und unwürdige hier gesetzeswidrig auf dauer alimentieren ? inzwischen gibt es 6 mio afd ler und 4 mio geneigte .wo um alles in der welt wollt ihr hin mit eurer flucht ins abstrakte ? wenn wir nicht aufpassen schüttet die rechte revolte das kind mit dem bade aus . das gefühl , trotzdem der bessere mensch zu sein hilft dann mitnichten . zeit für das wesentliche !

  • "Femizide" – … …

    -

    Echt lesenswert:

    "https://antjeschrupp.com/2014/01/21/morderinnen/"

     

    "Der Punkt bei den Männern ist eben nur, dass sie, wenn sie anderen Gewalt antun, NICHT unbedingt gegen Männlichkeitsbilder verstoßen. Im Gegenteil, sie bestätigen damit unter Umständen ihre Männlichkeit sogar noch. Und das ist das eigentlich „Unnormale“ bei diesem ganzen Thema, wenn man so will, und außerdem ein echtes gesellschaftliches Problem."

    -

    "So gut wie nie töten Frauen Fremde, oder aus Habgier, oder weil sie andere dominieren möchten. Das fast einzige Motiv tötender Frauen ist, dass sie sich aus belastenden Beziehungsstrukturen befreien möchten."

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Den letzten Abschnitt halte ich für eine feministische Mär.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      "Fast immer ist ihr Opfer der Ehemann oder Beziehungspartner, ansonsten ihre eigenen Kinder oder, an dritter Stelle, ihnen anvertraute Menschen wie etwa im Fall von Pflegerinnen, die ihre Patient_innen umbringen. So gut wie nie töten Frauen Fremde, oder aus Habgier, oder weil sie andere dominieren möchten. Das fast einzige Motiv tötender Frauen ist, dass sie sich aus belastenden Beziehungsstrukturen befreien möchten."

       

      -Weiter habe ich es nicht geschafft diesen Text zu lesen, geschrieben von einer feministischen Frau über mordende Frauen mit ganz viel Verständnis für Kindermörderinnen und Todespflegerinnen, kotz...

       

      Die Frauen die die eigenen Kinder totschlagen wollen also nur Freiheit und die Pflegerinnen die wehrlose Patienten totspritzen nützen also nicht ihre Machtposition aus?

       

      Nach dem Motto:"Wenn der Ehemann abgestochen wird, dann der Bastard das auch verdient und Mörderinnen sind nur ein bischen überfordert mit ihrem Leben"

      Wow, das ist ganz schön menschenverachtend...

       

      Eine Frage noch: Besteht auch die Möglichkeit das der Ehemann der seine Frau umbringt, auch einfach nur überfordert ist oder steht da von vorneherin das Motiv schon fest ?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Liebe/r Roi, ich würde es begrüßen, wenn Sie mir nicht Dinge unterstellten, die ich nicht gesagt (und nicht gemeint) habe. Ich glaube, ich habe mich klar genug ausgdrückt, um solche Unterstellungen nicht aushaltenn zu müssen.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Nein, Frau Kirschgrün, ich möchte nichts unterstellen. Das lese ich aus diesem verlinkten Text heraus und so interpretiere ich eben diesen Text.

           

          Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, sollte ich etwas falsch verstanden haben, aber wie soll man diese Aussage den sonst verstehen?

           

          "Fast immer ist ihr Opfer der Ehemann oder Beziehungspartner, ansonsten ihre eigenen Kinder..Pflegerinnen, die ihre Patient_innen umbringen...Das fast einzige Motiv tötender Frauen ist, dass sie sich aus belastenden Beziehungsstrukturen befreien möchten.."

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Das sind Erklärungsversuche, keine Rechtfertigungen.

            Versuche die psychische Struktur der Möderinnen fassbar zu machen, kein Versuch, einen Mord zu verharmlosen.

             

            Was ist daran so menschenverachtend?

            Meines Wissnes nichts.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Das fast einzige Motiv tötender Frauen ist, dass sie sich aus belastenden Beziehungsstrukturen befreien möchten."

       

      Richtig!!! Seit einiger Zeit gibt es auch eine Petition: "Gerechtigkeit für Noura". Noura befreite sich von ihrem Vergewaltiger - jetzt droht ihr die Todesstrafe.

      https://www.change.org/p/justicefornoura-keine-hinrichtung-f%C3%BCr-die-selbstverteidigung-gegen-vergewaltiger

       

      Viele Flüchtlinge kommen aus solchen Ländern, in denen Mädchen und Frauen leider immer noch eine "Ware" sind und so ist es auch kein Wunder, dass man die Denkweise, die man diesen jungen Männern seit ihrer Kindheit eingetrichtert hat, auch mit einem 4-wöchigen Integrationskurs nicht aus deren Köpfen bekommt. Wenn die Politik hier nicht endlich handelt, dann werden viele Eltern in Deutschland, die eine Tochter zwischen 13 Jahren und Anfang 20 haben, nämlich handeln, und ihr Kreuz demnächst bei der AfD machen, denn die Sicherheit der eigenen Tochter ist für Eltern immer noch wichtiger als irgend ein weltfremdes Toleranzgeschwätz unserer etablierten Politiker, deren Töchter wahrscheinlich alle gut behütet werden. Das hier auch immer noch von einem "Einzelfall" geredet wird, nur um das eigene Weltbild nicht zu zerstören, was man sich jahrelang aufgebaut hat, das ist auch schon mehr als fragwürdig. Wer immer nur seinen Kopf in den Sand steckt und nichts sehen will, der spielt der AfD nur in die Karten, und diese Partei will sicherlich keiner von uns am Ruder sehen.

       

      "Das ist jetzt kein Einzelfall mehr", sagt die Ethnologin und Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Frankfurter Goethe-Universität, Susanne Schröter, mit Blick auf andere Fälle wie die Kölner Silvesternacht oder Kandel.

      • @Ricky-13:

        Und was will die AfD dagegen tun?

        Die Grenzen schließen, das GG ändern, Asyl nicht mehr gewähren?

         

        Für mich hört sich das nach "Gesetze einhalten nach Stimmungsmache" und "nach Kassenlage" an.

        Die Welt wird nicht anders, wenn wir die Grenzen dicht machen.

         

        Und wir reichen Länder haben einen sehr großen Anteil an den Ursachen für die Flüchtlingsströme. Ist doch logisch, dass uns das irgendwann auf die Füße fällt, fallen muss…

         

        Und Asylanten verüben nicht mehr (ich glaube sogar weniger) Straftaten im Durchschnitt in D als alle anderen "schlechten" Menschen auch.

         

        Das tröstet selbstredend über diesen schrecklichen Mord in keiner Weise hinweg!

         

        Wir brauchen gute Einwanderungsgesetze, bessere Versorgung und Ansprache der Asylanten, die bereits hier sind.

        Zusammengepfercht in Containern würde ich auch durchdrehen – natürlich keinen Mord begehen. Aber kann frau da sicher sein… ? … ?

        • @Frau Kirschgrün:

          Ich habe lediglich auf die Gefahr aufmerksam gemacht, in der wir alle demnächst stecken, wenn man die Stimmung in der Bevölkerung ignoriert und die AfD unterschätzt.

           

          Wenn ich mir die Stimmungslage der Leserkommentare in der Springerpresse auch anschaue, dann befürchte ich, dass die AfD schneller an ihr Ziel kommt als uns allen lieb sein kann. Über 2000 Kommentare in nur einem WELT-Artikel nach der Ermordung des 14-jährigen Mädchen sagen sehr viel über die Wut im Volk aus. Dagegen sind die paar taz-Kommentatoren, die hier wieder beschwichtigen möchten, nicht der Rede wert. Aber man kann natürlich weiterhin seinen Kopf in den Sand stecken, das Brodeln in der Bevölkerung ignorieren und hoffen, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst.

           

          Sicherlich ist das Flüchtlingsproblem von uns Europäern hausgemacht, aber das ignorieren die Mächtigen natürlich seit Jahren, damit der Profit nicht geschmälert wird. Nehmen wir nur einmal als Beispiel die Armutsflüchtlinge aus Afrika.

           

          "Die einen bekommen Fisch im Überfluss, die anderen gehen leer aus: Weil die EU Millionen Euro an korrupte Staaten zahlt, dürfen europäische Trawler die Fanggründe vor der Küste Afrikas plündern. "Cash for Fish" heißt das fragwürdige Geschäft - für die Einheimischen bleibt fast nichts übrig" [Quelle: Spiegel online].

           

          Auf der Seite - Deine Stimme gegen Armut - liest man: "Aufgrund finanzieller Unterstützungen aus der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) produzieren die europäischen Landwirte mehr Getreide, Fleisch, Milcherzeugnisse, Obst und Gemüse, als in der EU verbraucht werden. Diese Überschüsse werden zu Dumpingpreisen, also unter dem Niveau der Weltmarktpreise, in die ganze Welt verkauft. Vor allem die Bauern in Afrika können nicht mit den künstlich billig gehaltenen Agrarprodukten konkurrieren. Die Händler in Afrika kaufen die billigen EU-Güter und die lokalen Bauern können ihre Produkte nicht mehr verkaufen. Ohne diese Verkaufseinnahmen brechen die ländlichen Existenzen zusammen."

          • @Ricky-13:

            "…dass die AfD schneller an ihr Ziel kommt als uns allen lieb sein kann"

             

            Das ist genau das, wovor mir so graut.

             

            Wir haben die Welt schon einmal angezündet.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Ricky-13:

            "Aber man kann natürlich weiterhin seinen Kopf in den Sand stecken, das Brodeln in der Bevölkerung ignorieren und hoffen, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst."

             

            Was ist Ihre Lösung? Sollen wir mit den Jammerlappen von der AfD heulen, die menschliche Tragödien für ihre rassistische Agenda instrumentalisieren? Dieses Betroffenheitsgetue, dass man sich auch der besorgten Bürgern annehmen muss, ist grundfalsch. Man muss es diesen Bürgern "besorgen", damit die wieder kapieren, was tabu ist und worüber man diskutieren kann. Jegliche Fackelei mit diesen Typen fühtr nur dazu, dass man von dem bräunlichen Fahrwasser eingesogen und zum Mitschwimmen verdammt wird.

             

            Leider ist der Damm längst gebrochen und Schuld sind u.a. die sogenannten konservativen Medien wie BILD, FAZ, WELT usw.

          • @Ricky-13:

            Und dann dürfen wir auch nicht den IWF und die Weltbank vergessen. Früher hatten die Kolonialherren in den afrikanischen Staaten das Sagen, heute ist es für die Afrikaner nicht besser geworden, denn Afrika gehört jetzt dem IWF und der Weltbank. Der IWF und die Weltbank zwangen Afrika endgültig in die Knie. Zuerst mussten die Gesundheitsprogramme und sämtliche Ausbildungsprogramme beendet werden. Dann schlossen noch ausländische Firmen heimlich Verträge mit den korrupten afrikanischen Regierungen und damit war der Weg in die heillose Abhängigkeit, und der Verschuldung Afrikas, geebnet. Wer sich über die Machenschaften des IWF informieren möchte, dem empfehle ich das Buch - Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs von Ernst Wolff.

             

            Ja, so schaut es aus - und das waren nur die Afrikaner. Auf der ganzen Welt wird die Armut immer größer, auch in Deutschland. Wird sich überhaupt in Zukunft auf der Erde etwas ändern? - Nun ja, man kann sagen, es wird alles noch viel schlimmer werden. Die Weltbevölkerung nimmt immer mehr zu und damit wird der Wassermangel auf der Erde ansteigen. Folglich werden sich noch mehr Völker auf den Weg nach Europa machen und es wird einen Kampf um die letzten Süßwasserquellen geben. Wer dann mit dem Gewehr in der Hand auf den Süßwasserquellen sitzt und zuschaut wie andere verdursten ist mir jetzt schon klar. Die Armen werden sicherlich nichts von dem Wasser abbekommen, so wie sie noch nie irgend etwas abbekommen haben. Wenn dann einige hundert Millionen arme Menschen verdurstet und verhungert sind, werden sicherlich die Aktienkurse wieder ansteigen und die Reichen werden noch reicher sein.

            • @Ricky-13:

              Danke.

              Ja, so schaut’s leider aus.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Was die Befreiung aus belastenden Beziehungsstrukturen angeht: gibt es da nicht verträglichere, weniger finale Lösungen als Tötung? Es soll ja bestimmte Berufsgruppen geben, die für die Arbeit mit Konflikten hochqualifiziert sind. Frau müsste dazu (und auch für den Blick auf eigene Anteile) einfach nur bereit sein.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Frauen sind nicht perfekt. ^^ behauptet auch keine/r.

         

        Die "Befreiung" aus gewalttätigen, die Frau überwachenden Beziehungen, ist oft leider so zehrend, dass es schlicht an Kraft fehlt, den Gewalttäter zu verlassen, oder nur des Hauses zu verweisen – denn die dann wieder gewalttätigen Konsequenzen trägt wieder die Frau.

         

        Da es die patriarchalen Strukturen begünstigen, dass sich Frauen bei prügelnden Ehemännern/Freunden wie Gefangene fühlen, ist es nach einer "Karriere" als geprügelte Ehefrau/Freundin eben sehr schwer, den richtigen Zeitpunkt zu finden.

        Auch "machen" ja diese gewalttätigen Strukturen etwas mit der Frau. Die wird immer "kleiner, minderwertiger, kann es lange nicht glauben", dass es trotz anders lautender Versprechen des Peinigers immer wieder geschieht, usw.,usw. Diese Mechanismen sind – so weit ich weiß – unstreitig.

        Und bitte nicht vergessen, viele Frauen (und natürlich auch Männer) haben diese Strukturen als natürlich gegeben bereits in der Kindheit erlebt… – bleibt allerdings zu beachten, dass im Falle des Versuchs die Gewalttäter zu verlassen, dieser immer noch die größere physische Kratf hat…

         

        Wie Sie sich denken können, ist das keine Rechtfertigung für Mord an seinem Peiniger, aber es sollten auch die Zahlen in dem Link berücksichtigt werden, wie viele Männer morden – und wie viele Frauen.

         

        Dass Frauen dabei "gründlicher" und effektiver sind, könnte auch an dem Leidensdruck liegen, den sie einfach nicht mehr ertragen und deswegen sind m. E. diese Taten besser vorbereitet. Es muss nur aufhören.

         

        Bei Männern bricht sich wohl eher Wut und Agression Bahn – vielleicht noch unter Alkoholeinfluss – weswegen diese eher affektiv morden, wenn sie morden. Auf jeden Fall morden sie deutlich häufiger als Frauen, s. link.

         

        Und dabei geht es mir auch nicht um eine "blöde Aufrechnung", sondern darum – wie gelesen, auf die m. E. weit aus wichtigere strukturelle und gesellschafftliche Problematik, für die wir (noch) keine Lösung gefunden haben, hinzuweisen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Widerspruch!

           

          Wenn Frauen bei gewalttätigen Männern bleiben, ist es ihre Entscheidung. Und dafür tragen sie die Verantwortung, niemand sonst.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Verantwortung tragen sie ja gerade nicht, denn sie ziehen das Leiden vor und die vermeintliche Auswegslosigkeit aus demselben. Ich kenne eine Menge Menschen, die in Vollzügen bleiben, die ihnen nicht guttun. Und selbst wird man bei aufrichtigem Nachdenken auch bei sich Dinge finden, die nicht gerade zur Autonomie passen, die man für sich behauptet.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Nun, Herr Leiberg, so weit ich mich erinnere, habe ich nicht davon gesprochen, dass Frauen, die misshandelt, vergewaltigt werden, bei ihren Peinigern bleiben sollen oder dass sie das in Ordnung finden. Das versteht sich doch wohl von selbst.

            Gut, sie tragen die Verantwortung, aber das hilft nicht wirklich weiter.

             

            Verantwortung tragen und "ihn" verlassen geht nicht immer zusammen.

             

            Frauen haben einfach oft nicht die Kraft rechtzeitig zu gehen. Sie haben vor dem Unbekannten und vor dem Alten (im doppelten Sinne) einfach Angst.

             

            Das tun die doch nicht "freiwillig", weil sie insgeheim darauf stehen, in ständiger Angst und unter permanenter Gewaltandrohung zu leben. Sie haben doch, wenn ich mich recht an einen Kommentar von Ihnen erinnere, im Sozialbereich gearbeitet. Ich denke, so an der "Quelle" zeigt sich doch, dass auch nicht alle Frauen über das entsprechende Selbstbewusstsein verfügen.

            Und Angst ist ein starkes Gefühl. Wenn es so einfach wäre, blieben doch nicht so viele bei ihren prügelnden, vergewaltigenden Männern…

             

            Natürlich wäre es schön, wenn alle Frauen sofort ihren prügelnden Mann verlassen würden.

            Aber Leben "funktioniert" nicht lineal, wie Sie wissen…

            Verantwortung hin oder her…

             

            Ein BGE würde da echt helfen, denn dann wäre jede Frau wirklich existentiell gleichberechtigt.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Frau Kirschgrün:

              Vieles von dem, was Sie über die Gründe schreiben, weswegen Frauen bei prügelnden Männern bleiben, stimmt. Keine Frage. Und doch ändern diese Erklärungen nichts daran, dass diese Frauen Entscheidungen treffen. Die Entscheidung, bei einem prügelnden Mann zu bleiben. Auch wenn sie Kinder haben.

               

              Die Hindernisgründe können im Materiellen liegen. Müssen es aber nicht. Aus meiner Arbeit in der sozialpädagogischen Familienhilfe (gut aufgepasst!!!) weiß ich von Frauen, denen einfach der Mumm gefehlt hat, sich auf das Wagnis einer neuen Lebenssituation einzulassen. Die lieber bei prügelnden Männer geblieben sind als sich dem wenig bequemen (zeitweiligen) Alleinsein zu stellen. Auch das kann ich verstehen. Umsomehr, als dass ich selbst nicht angstfrei bin und manchmal vor dem Wagnis des Neuen kneife.

               

              Allerdings ist es dann eine Frage der Konsequenz, dafür die Verantwortung zu übernehmen.

               

              Wie sagte Albert Camus: "Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe." Von gebratenen Tauben, die einem dabei in die Mund fliegen, schrieb er nichts.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @76530 (Profil gelöscht):

                Vom ollen Schopenhauer stammt der Satz, dass der Mensch zwar tun könne, aber nicht wollen könne, was er will.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @849 (Profil gelöscht):

                  Für einen alten Schopenhauer- und Nietzsche-Freund ein willkommener Satz.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Ich sage ja gar nichts gegen "Verantwortung übernehmen".

                Es klappt nur nicht immer.

                Das ist Ihnen – wenn auch sicher selten – bestimmt auch schon gegangen.

                 

                Angst ist eine große Macht.

                 

                Und wenn eine Frau sich lieber prügeln lässt, dann hat sie sich entschieden zu bleiben.

                 

                Es bleibt das Aber. Sie können m. E. niemanden zwingen, eine Angst "anzunehmen", sich ihr auszusetzen, nur weil es logisch, besser oder verantwortungsvoll wäre.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Frau Kirschgrün:

                  In einer Erwiderung an @ROI schrieben Sie von Ihrem Bestreben, "die psychische Struktur der Mörderinnen fassbar zu machen". Wie sieht es denn mit der psychischen Struktur von Frauen aus, die bei einem prügelnden Mann bleiben und sich der Gefahr aussetzen, weiter verprügelt zu werden? Verstehen Sie die? Ich nicht.

                  • @76530 (Profil gelöscht):

                    Klar verstehe ich die.

                     

                    Angst.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @76530 (Profil gelöscht):

                    Da reicht schon ein sehr gering ausgeprägtes Selbstbewusstsein, um sich unter die Fuchtel eines vermeintlichen "Schutzmannes" zu begeben, der sich dann als dessen Gegenteil entpuppt. Durch die Entpuppung wird das Selbstbewusstsein der Frau noch geringer und der ohnehin schon gering ausgeprägte Willen ebenso. Ich meine, es ist hier ein Opferprofil vonnöten, das sich leider noch viel zu häufig bei Menschen - und beileibe nicht nur bei Frauen - findet.

                    • 7G
                      76530 (Profil gelöscht)
                      @849 (Profil gelöscht):

                      Ihre zutreffende Erwiderung hat mir gezeigt: natürlich kann ich auf der kognitiven Ebene Erklärungen für j e d e s Handeln finden, die mehr oder weniger zutreffen.

                       

                      Mein Unverständnis sitzt tiefer: in den Verästelungen meiner Gefühle. Da geht es dann nicht nur um Erkenntnisse, sondern auch um eigene (Gewalt-) Erfahrungen, die den Erkenntnisprozess mitbestimmen. Im besten Falle kann ich mir die bewußt machen.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @76530 (Profil gelöscht):

                        Die eigenen Erfahrungen stehen wohl sehr häufig einer sich durchsetzenden Erkenntnis entgegen. Umso mehr wäre es daher geboten, dass wir viel mehr von diesen Erfahrungen sprechen. als von unseren vermeintlichen Erfolgen oder von dem, was wir - trotz unserer Erfahrungen - anderen aufpressen wollen.

                        • 7G
                          76530 (Profil gelöscht)
                          @849 (Profil gelöscht):

                          Sie rennen bei mir - wie so oft - offene Türen ein. Wobei sich die Art und Weise des Sprechens dem Ort anzupassen hat. Auch als offener Mensch ziehe ich in Foren meine Grenzen enger als im Privaten.

  • "das Stereotyp des nicht-weißen Sexualstraftäters":

    Ähh, der mutmaßliche Täter Ali B. ist auch ein Weißer ("caucasian"). Ist das der Autorin entgangen?

    • @Nguyen:

      Gemäß der Critical-Whiteness-Theorie ist er nicht Weiß, weil er Muslim ist. "Weiß" ist dabi mit Absicht großgeschrieben, damit deutlich wird, es geht nicht um die Hautfarbe.

      • @rero:

        @ Rero: Na, das ist ja ne tolle "Theorie". Wenn ein Schwede zum Islam konvertiert, ist er kein "Weißer " mehr. ist er Agnostiker. Atheist oder Christ (z.B. koptisch), dann bleibt er "Weißer". Sorry, aber diese CW-Theorie ist echt nicht erst zu nehmen.

        @ Adele Walter: Super, habe wieder was gelernt. Demnach sind Polen und Italiener wohl keine "Weißen". Auf so eine Taxonomie kann man echt verzichten.

        Meine Meinung: Man sollte sich endlich von diesem Denken in "rassischen Kategorien" (inkl. CW-Theorie) verabschieden. Dazu zählt jeder Rassismus, egal gegen wen er sich wendet. (Mein ursprünglicher Kommentar war eher kritisch-ironisch gemeint.)

    • @Nguyen:

      Nein, ist er nicht. "Weisse" im Sinne dieser Taxonomie sind nur was man einst 'Arier' nannte.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    ."Den Beleg, dass die von der Autorin genannte Zahl auch wirklich deutsche Männer sind, bleibt sie schuldig"

     

    -Ansonsten gebe ich dir ja Recht, aber was sind denn jetzt "wirklich deutsche Männer"?

     

    Zuviel Blut und Boden, das ist die andere Seite...

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @Pirmasenser

  • Gewaltkultur und ihre Wirkung, Doppelmoral, Rassismus und Sexismus müssen in ihren Wechselwirkungen thematisiert werden, und zwar gegenüber allen Bevölkerungsgruppen. Nicht der Volksseele die Grundrechte opfern sondern dem echten Fortschritt und der Verbesserung der Lebensverhältnisse die Kritikverbote an Traditionen. Es sind dabei durchaus auch europäische Traditionen gemeint.

    • @aujau:

      Soll heißen: der alte weiße Mann ist wieder mal Schuld?

      • @RRunkel:

        Gegenüber allen Bevölkerungsgruppen, wenn Sie korrekt lesen möchten.

  • Halt mal Stopp.

    Eine Person, die Ali B. genannt wird, wird verdächtigt eine 14jährige umgebracht zu haben.

     

    Hier lese ich bei Rero "Ein junger irakischer Kurde bringt ein 14jähriges Mädchen. (um)"

    Das ist aber nich nicht bewiesen, sondern ein Verdacht.

     

    Was kann denn zu einer Zivilisierung der Verrohten Menschen bzw. Männer führen? Was kann zu einer Erneuerung des respektvollen, nicht polarisierten Umgangs beitragen?

    Hier sollten wir alle weiterdenken.

     

    Immerhin hat in der Region Irakisch-Kurdistan die staatliche / polizeiliche Arbeit und die Auslieferung an die deutsche Polizei funktioniert.

    Einige andere Fälle sind ja bekannt, von schlechter Kooperation, auch in Europa, oder innerhalb Deutschlands.

     

    Und muss man wegen diesen Morden jetzt eine politische Entscheidung fällen, also eine neue politische Programmatik durchsetzen?

    Muss man also Volkesseele Opfergaben bringen?

     

    Und hier, auch dass sollten wir mit einbeziehen: Prozess zu Kindesmissbrauch in Staufen https://taz.de/!5508704/

    • @nzuli sana:

      Sie waren suboptimal informiert. Gestern abend konnte man bereits lesen, dass der junge Mann gestanden hat.

       

      Da bleibt nicht mehr sehr viel Spielraum für eine Unschuldsvermutung.

    • @nzuli sana:

      Weiß nicht - die konsequente Ausweisung straffällig gewordener, abgelehnter Asylbewerber würde ich jetzt nicht als Opfergabe sehen (was wird denn da geopfert?) - und mehr steht derzeit eh nicht zur Debatte, glaub' ich.

    • @nzuli sana:

      Gehen Sie von einer pauschalisierenden Kindesgefährdung durch alleinerziehende Mütter bzw Patchworkfamilien aus?

  • 9G
    97796 (Profil gelöscht)

    Erst kritisieren, dass rechts diesen Mord und diese Vergewaltigung politisch ausnutzt, um anschließend den selben Mord und die selbe Vergewaltigung politisch für seine linken Zwecke auszunutzen. Grandioser Journalismus.

  • Was soll den immer diese wirre Relativierung von Verbrechen islamischer Männer?

     

    Wovor ist der denn geflüchtet, wenn er einen Tag nach dem Mord wieder "zurückflüchtet"? Auch noch mitsamt der ganzen Sippe und falschen Papieren. Diese Sippe hatte hier nie etwas zu suchen.

    • @el presidente:

      "Was soll den immer diese wirre Relativierung von Verbrechen islamischer Männer?"

       

      Ich glaube, hier will niemand "relativieren".

       

      Es soll m. E. einfach nur verhindert werden, dass dieser unsägliche Mord nicht auf alle Asylbewerber "zurückfällt". An der Grausamkeit der Tat gibt es nichts zu relativieren.

  • Mein Beileid der familie der ermordeten Susanna.

    Leider wird dies Tat instrumentalisiert.

    Der Artikel ist ein gutes Beispiel.

    • @Demokrat:

      Genau das habe ich auch gedacht.

      • @Justin Teim:

        Ich glaube nicht, dass "diese Tat instrumentalisiert" wird, weil durch die Berichterstattung ein grundsätzliches, gesellschaftliches und weltweites Problem, das dieser Tat zugrunde liegt, hingewiesen wird.

         

        Dass das dringend gelöst werden muss steht doch außer Zweifel..

        • @Frau Kirschgrün:

          Über was wurde denn in diesem Beitrag bericht erstattet?

          Der meuchelmord dient hier als Aufhänger einer instrumemtalisierung.

          • @Demokrat:

            Haben Sie Lösungs- und Verbesserungsvorschläge?

            Ich leider – außer BGE und Frauenhäuser – auch keine.

            Ich finde die Diskussion sehr wichtig. Sie beschweren sich über Instrumentalisierung.

             

            Die gibt's doch ständig. Eine Verbesserung dieser schwierigen Lage ist doch jede Diskussion wert, meines Erachtens.

             

            Die Machtverhältnisse sind einfach immer noch hauptsächlich männlich ausgerichtet.

            • @Frau Kirschgrün:

              Danke für ihren Beitrag. Ein beeindruckendes Beispiel wie die instrumentalisierung wirkt.

  • 8G
    80537 (Profil gelöscht)

    Liest da niemand drüber, bevor so ein Kolumne erscheint? Das kann ja wohl nicht sein, dass einfach alles rausgehauen wird, was eine Autorin oder ein Autor sich einfallen lässt. Die Kollegin oder der Kollege hätte da eingreifen müssen.

     

    Solche Kolumnen werfen kein gutes Licht auf die Seriösität der taz im allgemeinen.

  • 8G
    80537 (Profil gelöscht)

    Die Autorin nennt eine Statistik, die besagen soll, dass eine überwältigende Mehrheit deutscher Männer ihre Frauen getötet haben oder es zumindest versuchten, während nur eine Minderheit an Flüchtlingen sich an Frauen vergriffen hätten. Den Beleg, dass die von der Autorin genannte Zahl auch wirklich deutsche Männer sind, bleibt sie schuldig. Es ist wohl nur ihre Vermutung, sonst hätte sie doch ihre Quelle genannt. Wenn es so wäre, darf wohl erlaubt sein, zu behaupten, dass dies kein seriöser Journalismus ist.

     

    Es verwundert mich immer, dass Frauen aus dem linksalternativen Milieu gegenüber Männern aus patriachialischen Strukturen äußerst tolerant sind, während ein Deutscher mit dem gleichen Verhalten in die ewige Verdammnis geschickt würde.

     

    Das sollte mal untersucht werden.

    • @80537 (Profil gelöscht):

      @ Pirmasenser

       

      "Die Autorin nennt eine Statistik, die besagen soll, dass eine überwältigende Mehrheit deutscher Männer ihre Frauen getötet haben oder es zumindest versuchten, während nur eine Minderheit an Flüchtlingen sich an Frauen vergriffen hätten."

       

      Macht die Autorin nicht. Wäre auch absurd: Eine Mehrheit deutscher Männer hat ihre Frauen getötet? Die Straßen wären voller Leichen.

       

      Es sind sowohl bei den Flüchtlingen als auch bei den Deutschen nur eine Minderheit, die sich an ihren Frauen vergriffen haben.

       

      "Den Beleg, dass die von der Autorin genannte Zahl auch wirklich deutsche Männer sind, bleibt sie schuldig."

       

      Pardon, aber wenn es jetzt darauf hinausgeht das eine Mehrheit der Täter in Deutschland Deutsche sind - das ist doch wohl eine Binsenweisheit, die seit Jahren von jeder Statistik getragen wird.

      Da müssen eher Sie einen Beleg anführen, wenn Sie das Gegenteil behaupten.

       

      "Es verwundert mich immer, dass Frauen aus dem linksalternativen Milieu gegenüber Männern aus patriachialischen Strukturen äußerst tolerant sind"

       

      Wie kommen Sie denn darauf? Das geht doch aus dem Text garnicht hervor. Verdrehen Sie den Inhalt deshalb weil er nicht die von ihnen bevorzugte rechtspopulistische Richtung unterstützt?

    • @80537 (Profil gelöscht):

      Warum glauben Sie, dass die Autorin aus dem linksalternativen Millieu kommt?

  • Der Artikel ist echter Whataboutism.

     

    Ein junger irakischer Kurde bringt ein 14jähriges Mädchen. Nun, Deutsche bringen schließlich auch ihre Ehefrauen um.

    Soll das ernst meint sein?

     

    Könnte der Fall Menschen eventuell besonders schockieren, weil das Mädchen erst 14 war? Das sieht Frau Aydmir nicht.

     

    Die BKA-Statistik ist spannend, weil Sie auch das Gegenteil von dem belegt, was Frau Aydemir darstellen will. Die Täter sind laut Statistik zu 68 % Deutsche (Weiße und PoC) - bei rund 20 Prozent Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung.

     

    Das würde bedeuten, für eine Frau ist die statistische Wahrscheinlichkeit, von ihrem Ehemann oder einem Fremden umgebracht zu werden, um rund 50 % größer, wenn er Ausländer ist.

     

    Ich halte von solchen statistischen Spielereien nichts, weil eben niemand nach statistischer Wahrscheinlichkeit umgebracht wird, sondern eben als Einzelfall.

     

    Wie Frau Aydemir hier die BKA-Statistik einbaut, ist jedoch extrem tendenziös und sachlich nicht haltbar.

     

    Unredlich wird es, wo sie mit der Dunkelziffer argumentiert.

     

    Krass finde ich die Behauptung, Frauenmorde würden nicht in der Öffentlichkeit thematisiert, wenn der Täter weiß ist.

     

    Frau Aydemir ist lange genug im Metier, sie dürfte wissen, dass die Pressestelle der Polizei keine Informationen rausgibt, wenn es sich um eine Beziehungtat handelt.

     

    Ob das Paar nun Hans und Helga oder Ali und Fatma heißt, ist dabei völlig egal.

     

    Beziehungstaten erscheinen nur dann in der Presse, wenn sie in der Öffentlichkeit verübt wurden, besonders brutal waren oder das Opfer minderjährig ist. Höxter ging groß durch die Presse.

     

    Und über Nicht-Beziehungstaten berichtet jede Zeitung mit Leidenschaft. Die Nationalität der Täter ist dann egal. Das weiß Frau Aydemir auch.

    • @rero:

      @ Roi

       

      "Ich kann dies der Statistik nicht entnehmen, dort steht nur "Deutsch" und deutsch sind für mich persönlich auch Nicht-weiße."

       

      Nicht nur für Sie. "Deutsch" ist die Staatsbürgerschaft. Trotzdem kann man davon ausgehen das die allermeisten Deutschen auch Weiße sind, denn Deutschland hat seine Kolonien so schnell wieder verloren das nicht viele Schwarze die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen. Und danach kam ja bald dieser Östereicher nach Deutschland, dieser Unsäglichste aller Migranten, unter dem dann auch nichts eingedeutscht wurde was fremd aussah und vieles ausgedeutscht wurde, was nicht mal fremd aussah. So blieb der Deutsche eher bleich und blond und blauäugig (nicht selten auch im doppelten Wortsinn).

    • @rero:

      @ Roi

       

      "Bei der gefährlichen Körperveletzung unter Partnern gab es ca. 12.000 weibliche Opfer, aber auch hier gibt es ca. 5000 männliche Opfer."

       

      Dazu kommt bei Männern sicher noch eine höhere Dunkelziffer weil es für Männer ehrenrührig ist zuzugeben das sie von einer Frau geschlagen wurden.

      Außerdem muss hier bedacht werden das viele Angriffe von Frauen nicht zum Erfolg (Verletzung führen), weil Frauen da im Schnitt deutlich inkompetenter sind. D.h. es muss von deutlich mehr von Frauen versuchten Körperverletzungen ausgegangen werden.

       

      "Warum sind bei Geflüchteten und deren Taten gegen Frauen jetzt alle Zahlen egal die besagen, das diese statistisch mehr Frauenmorde verüben,"

       

      Diese Zahlen gibt es nicht.

       

      "aber Zahlen auf einmal wieder wichtig, wenn frau aufzeigen möchte, das Männer in Deutschland ja auch Gewalt ausüben."

       

      Die Autorin weißt da doch nur auf den rassistischen Widerspruch hin das ein Mord mit einem Flüchtling als Tatverdächtigem ein großes Ding ist, während ein Mord mit einem Deutschen als Tatverdächtigen gar kein Thema ist. Da hat die Autorin doch recht!

       

      Das die Dame dann aber den Drall zum Femizid bekommt, ist schlicht irre und diskreditiert den Text teilweise.

       

      "Woher weiß die Autorin eigentlich, das die männlichen Täter bei häuslicher Gewalt "weiß" sind?"

       

      Kommt es jetzt auf die Hautfarbe an? Meinen Sie das Nicht-Weiße eher zur häuslichen Gewalt neigen?

    • @rero:

      "Es sind zu viele Einzelfälle, als das sich daraus kein Muster ableiten ließe."

       

      Für ein Muster bräuchten Sie eine Statistik, aber die Statistiken geben es dann nicht her das Ausländer krimineller seien. Was nun? Was tut ein Rechtspopulist da in seiner Not?

       

      "Natürlich sollte man Kriegstraumatas, Kulturschock und Perspektivlosigkeit als antrieb nicht unterschätzen."

       

      Kriegstraumas als Antrieb zur Vergewaltigung? Mag sein, aber Kulturschock und Perspektivlosigkeit? Wir reden hier über eine extreme Straftat und nicht über Vandalismus.

       

      "Und zu dieser Statistik. Es ist kein Geheimnis das Frauen öfter Opfer von häuslicher Gewalt werden. Es gab 357 versuchte oder vollendete Morde gegen Frauen in der Partnerschaft, soweit so richtig. Aber was ist mit den 84 versuchten oder vollendeten Morden an Männern von Frauen? Ist das jetzt egal, oder ist das "Masukulizid", oder gibt dafür einleuchtende Gründe?"

       

      Ich bitte Sie... Mord aus "Männerfeindlichkeit" kann es ja nicht sein, weil unsere Gesellschaft "frauenfeindlich" ist und deshalb doch gar nicht "männerfeindlich" sein kann. Es ist doch schließlich das böse Patriachat an den verborgenen Hebeln der Macht... eine ewige Verschwörung!

       

      Und was sind schon 84 von Frauen ermordete Männer? Die Frauen hatten sicher alle einen guten Grund, sicher war es immer nur Notwehr, die von der böööösen patriachalischen Juxtiz nicht erkannt wurde. Ja, die armen Frauen mussten ins Gefängnis, so wie man früher ein Exempel mit den Hexen machte, zur Abschreckung aufmuckender Weiblichkeit.

      Schwund ist doch überall und was sind 84 Männer verglichen mit all den Männern die man im Krieg oder Bergwerk verheizte, weil doch der Mann dazu bestimmt war, vom gnädigen Gott in seinem Sexismus... nein, Stopp, natürlich: in seiner Weisheit.

    • @rero:

      @ Roi

       

      "Was soll den bitteschön ein "Femizid" sein?"

       

      Sie müssen der Autorin wohl diesen der feministischen Ideologie entlehnten Neusprech nachsehen. Es heiß ja auch: "Du bist, was du isst". Daran angelehnt gilt für manche wohl: "Du bist, was du liest."

      "Es werden mehr Männer in Deutschland umgebracht, viele auch von anderen Männern, aber es gibt auch Morde von Frauen an Männern und Morde von Frauen an Frauen."

       

      Da bin ich ganz bei Ihnen: Warum thematisiert man nicht mal "Gewalt gegen Männer"?

      Stattdessen geht es immer nur um "Gewalt gegen Frauen". Auch das ist Sexismus.

       

      "Wie als ob jede Beziehungstat unter eifersüchtigen, tempramentvollen, wütenden oder jähzornigen Partnern gleich Geschlechterhass als Grund hätte. Tut mir leid, aber so ein Schwachsinn hoch drei."

       

      Ist auch Schwachsinn hoch drei (mindestens), aber diese Unterstellung vom "Femizid" wird ja ideologisch benötigt um das opferfeministische Konstrukt vom "bösen Mann" und der Frau als generellem Opfer aufrecht zu erhalten.

       

      "Und dann kommt man wohl nicht umhin festzustellen, das die Kölner Sivesternacht so bisher einmalig war, das sich die spektakulären Taten häufen und das auch nicht ständig Vierzehnjährige vergewaltigt und ermordet werden, oder Obdachlose angezündet(kannte man bis dato nur von Faschos) usw."

       

      Pardon, aber Mord und Vergewaltigung von Minderjährigen gibt es auch schon seit ewigen Zeiten. Aufsehen erregt dies aber zuerst seit den 1990ern, als man begann Kindesmissbrauch in der Öffentlichkeit zu thematisieren - und natürlich heute, wo man wieder "den Fremden" als Sexmonster verteufeln muss...

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Clark:

        Femizid ist eine parallele Bildung zu Suizid oder Infantizd. Frauen werden getötet, nicht weil sie Menschen sind, sondern weil sie Frauen sind, so wie Kinder getötet werden, weil sie Kinder sind und man sich selbst tötet, weil man man selbst ist...

    • @rero:

      @ Rero

      "Wie Frau Aydemir hier die BKA-Statistik einbaut, ist jedoch extrem tendenziös und sachlich nicht haltbar."

       

      Nach dem Knaller den SIE bei der Statistik gerissen haben, wagen SIE von "extrem tendenziös und sachlich nicht haltbar" zu schreiben?

       

      "Unredlich wird es, wo sie mit der Dunkelziffer argumentiert."

       

      Dunkelziffern gibt es zweifellos, damit zu argumentieren kann unredlich sein wenn man es übertreibt. Das ist hier aber nicht zu erkennen. Schauen Sie mal auf eine Ladkarte: Deutschland ist eine internationale Drehscheibe.

       

      "Krass finde ich die Behauptung, Frauenmorde würden nicht in der Öffentlichkeit thematisiert, wenn der Täter weiß ist."

       

      Nicht die Behauptung ist krass, sondern die Tatsache das solche Morde weniger Aufmerksamkeit erzeugen. Das kennt man aber auch aus den USA. Nur was bringt Sie dazu anzunehmen Rassismus gäbe es nur in Trumps-own-Country?

      • @Clark:

        Eigenschaft einer Dunkelziffer ist nun mal, dass sie keiner kennt.

         

        "Viele Männer haben Frauen vergewaltigt und/oder getötet, mit denen sie nicht zusammen waren, hier wird die Dunkelziffer noch unübersichtlicher."

         

        Sorry, die Dunkelziffer von Frauen, die von Fremden getötet worden sind, kann in Deutschland nicht sehr hoch sein.

        Bei Toten in Wohnungen oder auf der Straße wird typischerweise die Todesursache untersucht.

        Es liegen ja nun nicht reihenweise Frauenleichen auf den Straßen, um die sich niemand kümmert.

         

        Bei Vergewaltigungen dürfte die Dunkelziffer wirklich höher liegen.

         

        Indem Frau Aydemir beide Dunkelziffern vermischt, suggeriert sie, es gäbe auch eine hohe Dunkelziffern bei den Morden. Und das betrachte ich als unredlich.

         

        Wenn Sie belegen können, dass Frauenmorde mit weißen Tätern weniger Aufmerksamkeit bekommen als vergleichbare Taten mit nichtweißen, würde ich mich sofort revidieren und Ihnen recht geben.

         

        Blanke Behauptungen sind mir aber zu wenig "Tatsache".

         

        Wenn Sie dazu Schlüssiges was haben,

        • @rero:

          "Indem Frau Aydemir beide Dunkelziffern vermischt, suggeriert sie, es gäbe auch eine hohe Dunkelziffern bei den Morden. Und das betrachte ich als unredlich."

           

          Macht sie doch gar nicht. Bei den Morden werden wohl die meisten erkannt und es werden auch mehr Männer als Frauen ermordet, weshalb die meisten unentdeckten Leichen wohl männlich sind.

           

          Ihr geht es um Morde mit dem Motiv "Femizid". Natürlich ist es Humbug so ein Motiv anzunehmen, so als ob hier jede Menge Männer mit einer "Jack-the-Ripper-Mentalität" unterwegs wären.

           

          "Wenn Sie belegen können, dass Frauenmorde mit weißen Tätern weniger Aufmerksamkeit bekommen als vergleichbare Taten mit nichtweißen, würde ich mich sofort revidieren und Ihnen recht geben."

           

          Pardon, dazu reicht doch die Medienberichterstattung der letzten Monate. Da reicht es auch aus wenn sich liberale und progressive Medien zurückhaltend äußern und konservative (und noch rechtere) Medien aber solche Fälle pushen. Reicht völlig aus für die mediale Schlagseite.

           

          Und das zumindest dies geschieht, das möchten Sie doch nicht ernsthaft abstreiten?

          Oder möchten Sie am Ende auch noch abstreiten das es überhaupt Rassismus gibt? Vielleicht denken Sie da so wie dieser Breivik, der auch meinte Neonazis seien bloß Fakes?

          Es kursiert ja auch in rechtspopulistischen Kreisen die Ansicht die Antifa sei vom Staat bezahlt, also warum nicht auch Schauspieler als Skinheads? Zu einer Verschwörungstheorie gesellt sich doch gern noch eine Zweite.

          • @Clark:

            Doch, das tut Frau Aydemir. Ich habe es für Sie noch mal kopiert:

            "Viele Männer haben Frauen vergewaltigt und/oder getötet, mit denen sie nicht zusammen waren, hier wird die Dunkelziffer noch unübersichtlicher."

             

            Nein, die Medienerstattung genügt dafür gar nicht. Die Frage ist doch genau, ob es Fälle mit weißen Tätern gibt, über die nicht berichtet wird. Kennen Sie solche?

             

            (Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit einer Dunkelziffer. :-) )

    • @rero:

      @ Rero

       

      "Der Artikel ist echter Whataboutism."

       

      Nö. Mir scheint er aber etwas zu feministisch.

       

      "Ein junger irakischer Kurde bringt ein 14jähriges Mädchen. Nun, Deutsche bringen schließlich auch ihre Ehefrauen um."

       

      Damit weißt die Autorin darauf hin das Mord an Frauen keine irakische Spezialität ist. Wer hätte das gedacht...

       

      "Könnte der Fall Menschen eventuell besonders schockieren, weil das Mädchen erst 14 war? Das sieht Frau Aydmir nicht."

       

      Und Sie sehen nicht das der Fall gerade deshalb Aufmerksamkeit erzeugt weil der Tatverdächtige Flüchtling ist. Es hätten am gleichen Tag zehn weitere Jugendliche sterben können und keiner von denen (oder deren Tätern) hätte es so in die Nachrichten gebracht.

       

      "Die BKA-Statistik ist spannend, weil Sie auch das Gegenteil von dem belegt, was Frau Aydemir darstellen will."

       

      Die BKA-Statistik ist vor allem deshalb spannend weil Leute wie Sie nicht damit umgehen können.

       

      "Die Täter sind laut Statistik zu 68 % Deutsche (Weiße und PoC) - bei rund 20 Prozent Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung.

      Das würde bedeuten, für eine Frau ist die statistische Wahrscheinlichkeit, von ihrem Ehemann oder einem Fremden umgebracht zu werden, um rund 50 % größer, wenn er Ausländer ist."

       

      Eben nicht. Ihr Fehler besteht darin "Ausländer" gleichzusetzen mit "Ausländischer Wohnbevölkerung". Sehr viele ausländische Täter sind hier nicht wohnhaft, die Anzahl an Ausländern ist durch Touristen, Durchreisende usw. sehr viel größer als die ausländische Wohnbevölkerung. "Deutsche" und "deutsche Wohnbevölkerung" sind in Deutschland dagegen nahezu deckungsgleich.

       

      "Ich halte von solchen statistischen Spielereien nichts, weil eben niemand nach statistischer Wahrscheinlichkeit umgebracht wird, sondern eben als Einzelfall."

       

      Und doch spielen auch Sie mit solchen Spielereien, ganz ungeniert, ganz ungekonnt und ganz unterschwellig rassistisch.

      • @Clark:

        Sie haben recht, ich glaube nicht, dass 10 weitere Jugendliche, die an diesem Tag vergewaltigt und ermordet worden sind, es nicht genauso in die Nachrichten gebracht hätten. Nach meiner Meinung widerspricht es nämlich journalistischer Logik.

        Hier bin wirklich gespannt, ob Sie mir das Gegenteil belegen könnten.

         

        Frau Aydemir entbindet sich in diesem Punkt von jeglicher Argumentation. Sie hätten meinen Respekt, wenn Sie es mit Fakten probieren würden.

         

        Übrigens setze ich "Ausländer" und "Ausländische Wohnbevölkerung" gar nicht gleich. Deshalb kann mir da gar kein Fehler unterlaufen sein.

         

        Zur ausländischen Wohnbevölkerung trifft die Statistik keine Aussage.

        Ihre Ausführungen dazu finden sich in der Statistik des BKA jedenfalls nicht wieder.

         

        Ich habe aber einen anderen "Fehler" eingebaut. Ist der Ihnen nicht aufgefallen?

         

        In der Statistik werden Delikte, wie Körperverletzung, Mord, Bedrohung und Stalking zusammengefasst.

         

        Ich schrieb aber von der Wahrscheinlichkeit bei Tötungsdelikten. Das wäre aber nur bei einer gleichmäßigen Verteilung ausländischer TäterInnen bei den Delikten richtig.

         

        Es könnte so sein, dass die Ausländer immer nur ein bisschen bedroht und gestalkt haben, während die Deutschen ihre Partner eben immer gleich umbringen.

        Es könnte sich auch genau umgekehrt verhalten.

        Das wurde in der genannten Statistik nicht genau erfasst.

         

        Meine Interpretation war gewollt genau so tendenziös wie Frau Aydemirs, nur in die andere Richtung.

         

        Sie haben recht, ich kann ein bisschen mitspielen. Und genau deshalb schätze ich es nicht.

         

        Rassistisch?

        Rassistisch wäre es vielleicht, wenn ich mein Ergebnis ernstnehmen würde... ;-)

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich müsste diesen Artikel gar nicht lesen um zu wissen was drinsteht. Ich habe ihn trotzdem gelesen um mich selbst zu bestätigen, das ich weiß was daran steht.

     

    Es sind immer die gleichen Reflexe von Rechts wie von ....ja, ist dieses Relativieren denn noch links?...

     

    Frau Aydemir hat ja Recht damit, das seit Jahren die rechtsverseuchte Lügenpresse nur auf islamistische Anschläge wartet, oder auf den nächsten Gewaltakt von Geflüchteten und Migranten um dann laut zu brüllen" Noch einer". Dabei wird übersehen, das von einer Millionen Geflüchteten Einzelpersonen so etwas tun. Das ist die eine Seite.

     

    Das aber eine Vierzehnjährige umgebracht wird, ist so selbstverständlich in Deutschland auch wieder nicht und deshalb weiß ich nicht ganz, was das mit Beziehungstaten zu tun hat?

     

    Was soll den bitteschön ein "Femizid" sein?

    Es werden mehr Männer in Deutschland umgebracht, viele auch von anderen Männern, aber es gibt auch Morde von Frauen an Männern und Morde von Frauen an Frauen.

    Wie als ob jede Beziehungstat unter eifersüchtigen, tempramentvollen, wütenden oder jähzornigen Partnern gleich Geschlechterhass als Grund hätte. Tut mir leid, aber so ein Schwachsinn hoch drei.

     

    Und dann kommt man wohl nicht umhin festzustellen, das die Kölner Sivesternacht so bisher einmalig war, das sich die spektakulären Taten häufen und das auch nicht ständig Vierzehnjährige vergewaltigt und ermordet werden, oder Obdachlose angezündet(kannte man bis dato nur von Faschos) usw.

     

    Es sind zu viele Einzelfälle, als das sich daraus kein Muster ableiten ließe. Natürlich sollte man Kriegstraumatas, Kulturschock und Perspektivlosigkeit als antrieb nicht unterschätzen. Ich vermute aber das mir jede Feministin Recht geben muss, wenn ich sage das vergewaltigende Frauenmörder überall auf der Welt Arschlöcher sind. Oder?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      2)

      Und zu dieser Statistik. Es ist kein Geheimnis das Frauen öfter Opfer von häuslicher Gewalt werden. Es gab 357 versuchte oder vollendete Morde gegen Frauen in der Partnerschaft, soweit so richtig. Aber was ist mit den 84 versuchten oder vollendeten Morden an Männern von Frauen? Ist das jetzt egal, oder ist das "Masukulizid", oder gibt dafür einleuchtende Gründe? So wenig ist das nun auch wieder nicht, um es einfach unter den Tisch fallen zu lassen.

       

      Bei der gefährlichen Körperveletzung unter Partnern gab es ca. 12.000 weibliche Opfer, aber auch hier gibt es ca. 5000 männliche Opfer.

       

      Warum sind bei Geflüchteten und deren Taten gegen Frauen jetzt alle Zahlen egal die besagen, das diese statistisch mehr Frauenmorde verüben, aber Zahlen auf einmal wieder wichtig, wenn frau aufzeigen möchte, das Männer in Deutschland ja auch Gewalt ausüben.

       

      5000 Männer denen jährlich in der Partnerschaft Gewalt angetan wird?..Ach komm, egal....würde ich im selben Bildzeitungsniveau schreiben, dann würde das so klingen: "täglich werden durschnittlich 14 Männer in Deutschland gefährlich und schwerwiegend verletzt.Frauen sind die Täterinnen auf die niemand achtet und jeder verharmlost."

       

      ^^Im übrigen möchte ich damit nicht die Mehrheit der männlichen Täter relativieren. Ich will nur einmal aufzeigen, wie es sich anfühlt(anfühlen würde) als Täterin in den Fokus zu rücken.

       

      Woher weiß die Autorin eigentlich, das die männlichen Täter bei häuslicher Gewalt "weiß" sind? Ich kann dies der Statistik nicht entnehmen, dort steht nur "Deutsch" und deutsch sind für mich persönlich auch Nicht-weiße. Damit möchte ich noch nichts behaupten, aber sorry, für dumm verkaufen lasse ich mich auch nicht...

  • Es wäre interessant zu wissen, wie hoch gemessen am jeweiligen Bevölkerungsanteil die Höhe der Femizide ist.

    Also ob Schweden prozentual öfter Frauen ermorden als Yeminiti.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Berenberg Frau:

      Kann man anschauen, wäre nicht uninteressant, sagt aber dennoch wenig über den Gesamtzustand der jeweiligen Gesellschaft und über die Freiheit und Sicherheit ihrer Individuen aus

  • "Jeden Tag hat also ein Mann versucht, seine Partnerin zu töten, eine überwältigende Mehrheit von ihnen hat einen deutschen Pass und ist weiß."

    Seit wann wird Hautfarbe mit in der Kriminalstatistik erfasst? Wir sind ja noch nicht in den "rasse"besessenen USA, obwohl die Identitären von der critical-whiteness-Sekte daran arbeiten.

  • Es gibt ganz klar, ganz klar, ganz klar kulturelle Unterschiede zwischen orientalischen und europäischen Menschen. Die Ausprägung mag individuell unterschiedlich sein. Manchmal auch nicht da. Es gibt vor und Nachteile im jeweiligen Verhalten welches im jeweiligen Wertesystem vermittelt wird (Modellernen).

     

    Das Wissen um Unterschiede macht Mensch vorsichtiger.

    Ganz normaler Vorgang. Wer anders ist als ich und meine Bekannten, verunsichert mich. Das ist ein evolutionsbedingtes Verhalten, das überlebenswichtig war und wohl auch noch ist. Mit Rechts, AfD hat das nix zu tun, die machen damit nur Stimmung. Frau Aydemir könnte das schnell feststellen in vertrauensvollen Städten Mittelamerikas oder mal alleine um 12 Uhr in Saudi-Arabien, oder Kapstadt etc. Neuerdings auch hier vorne.

  • Frau Aydemir sollte sich einmal mit ganz alltäglichen Werten jeder menschlichen Gemeinschaft vertraut machen : "Die Hand, die mich füttert, beisse ich nicht". Damit kommt man in der ganzen Welt durch.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Altgrüne:

      Und welche Hand hat die 149 Täter gefüttert die ihre Partnerinnen getötet haben?

       

      Und überhaupt: "Die Hand die mich füttert, beisse ich nicht"

       

      Was für ein schrecklicher Satz. Der Mörder hat also Deutschland in die Hand gebissen indem der die junge Frau vergewaltigte und ermordete?

       

      So tief können Altgrüne anscheinend sinken.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Was sie aus einem so simplen einfachen Satz machen ist beachtlich. Mit der fütternden Hand ist schlichtweg Respekt gemeint. Der ist ja wohl zu erwarten wenn man jemanden hilft.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Nee. Das hat er getan, als er der Polizistin ins Gesicht spuckte. Ob er vergewaltigt und gemordet hat, wissen wir noch gar net.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Altgrüne:

      ...wollen Sie hier sog. Massentierhaltung rechtfertigen, oder wie darf ich Ihren Kommentar verstehen?!

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Ob nun bessere oder schlechtere Menschen, wen diese Frage umtreibt, kann sie ja vielleicht mit dem nächstbesten greifbaren evangelischen Pastor oder seinem Lieblings-Imam diskutieren.

    Eine andere, konkretere Frage ist hier allerdings aufzugreifen und die Antwort wird mit wachsender Datenlage auf den Tisch kommen, nämlich die ob aus der Gruppe oder aus Untergruppen Zugewanderter mehr Femizide (ich greife das Wort Aydemirs auf, obwohl es hier m.M.n. hier nicht das richtige ist) begangen werden, als aus der Restpopulation. Da sich viele sehr sicher sind, dass das gar nicht der Fall ist, brauchen die ja schon mal gar nichts von der Statistik befürchten und wir reden dann gegebenenfalls fortan tatsächlich von einheitlichen Fallquoten und wie in der Prävention am besten damit umgegangen werden könnte.

    Ein paar Zahlen hat ja Fatma Aydemir schon vorgelegt, ohne sie näher anzuschauen. Warum eigentlich nicht näher hinschauen?

     

    Übrigens, wer mit solcher Überschrift an den Start geht, macht eine deutliche Ansage. Dieses geschmacklose, längst obsolete Reizwort in solchen Debatten zu verwenden und einen Atemzug später zu verlangen, die Diskussion aller die mitreden wollen über diese Dinge müsse auf alle Frauenmorde ausgedehnt werden, damit ist mit der sinnlosen Provokation bereits ein großer Teil jener verloren, mit denen gemeinsam diskutiert werden sollte

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      Unsere Ideologie geht vom mündigen Individuum aus, das dem System paroli bietet. Dieses Individuum wird insofern als Einzelexemplar gedacht und muss es, um dem System nicht zu nahezutreten. Wo wir selbst uns dieser Individualität wider den Augenschein rühmen, halten wir es anderen gerne das Gegenteil vor. Denn die anderen sind alle eins, eine einzige Seele, ein einziger Körper. Nur wir sind einzigartige Einzelfälle...

  • Alles wie gehabt: als immer noch Linker bedauere ich, dass zu viele andere Linke mit Fällen wie diesem leider auch nur umgehen können wie Rechte._ relativieren (statt eskalieren) und dann instrumentalisieren. Nur halt mit umgekehrtem Vorzeichen

  • Natürlich ist die Mehrheit der Täter in dem Bereich deutsch und ohne Migrationshintergrund. In absoluten Zahlen! Wenn man jedoch auf die relativen Zahlen schaut, wird deutlich, dass für Frauen das Risiko zum Opfer zu werden, in Beziehungen mit Männern aus patriarchalisch geprägten Gesellschaften weitaus größer ist. Und wenn man diesen Umstand verschweigt, beziehungsweise hinter absoluten Zahlen verbirgt, gibt man den Populisten nur weitere Munition. Es bringt gar nichts das Problem zu verschweigen.

    • @simie:

      - so ist es.

      Leider überhaupt nicht thematisiert wurde die Rolle der Islam-gläubigen Mütter, die ihre Söhne leider allzuoft zu asozialen Monstern erziehen - wobei das Wort Erziehung in diesem

      Zusammenhang ein Euphemismus ist.

    • @simie:

      Korrelation heißt nicht Ursache!

       

      Man müsste z.B. untersuchen, ob der höhere Anteil bei "Männern aus patriarchalisch geprägten Gesellschaften" nicht durch höheren Anteil an Armut bedingt ist.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @R R:

        Man müsste vor allem die patriarchalen Gesellschaften intern untersuchen und schauen, ob diese These aufrechtzuhalten ist. Hierzulande haben wir es nun einmal mit dem Aufeinandertreffen von Patriarchalem mit Neuem zu tun. Patriarchalisches hatten wir aber vor 30 Jahren auch noch zu genüge bei der Vorkriegsgeneration. Hatten wir damals mehr Femizide? Oder ist es vielleicht vor allem die Konfrontation von etwas Altem mit etwas Neuem, was diese Art von Gewalt begünstigt?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @simie:

      ..."patriarchalisch geprägte Gesellschaften"? Meine Mutter musste ihren Ehemann um Erlaubnis (!) bitten, als sie die Idee hatte, als die Kinder aus dem 'Gröbsten' rauswaren, wieder zu arbeiten. Den Führerschein durfte sie nicht machen, weil mein Vater was dagegen hatte. So war die BRD, bis weit hinein in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Meine Mutter hätte noch "müssen", hat es aber nicht getan. Mein Vater hätte ohnehin nicht Nein gesagt. Führerschein hatte sie auch, aber sie fuhr nicht, dafür führte sie.

      • 9G
        97796 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Ja, genau. In den 70ern.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Und was ändern diese - ja durchaus zutreffenden - Anmerkungen zur damaligen Situation an dem heute existierenden Problem?

        • @simie:

          Vielleicht wollte Virilio uns damit sagen: So weit entfernt von solcher Rückständigkeit sind wir auch nicht.

           

          Und ich lege noch eines drauf: Seit wann ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar?

           

          Viel interessanter aber als die Frage wann wir uns von welcher Rückständigkeit befreit haben, ist doch die Frage welche Kräfte uns in dieser Rückständigkeit verharren lassen wollten.

           

          Zu den obigen Beispielen und Frauenrechten allgemein kommt man dann immer wieder zu den Rechte, also Konservative (CDU/CSU) bis Rechtsextreme.

           

          Und damit schließt sich der Kreis zur heutigen Flüchtlingshetze...

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Clark:

            M.E. haben wir uns noch gar nicht befreit. Wir lieben es nur, uns damit zu brüsten und die vorherigen Generationen als wahre Deppen hinzustellen, damit wir selbst weniger deppert rüberkommen.

  • Den "Tod" in den Vordergrund zu stellen ist entgegen Ihrer Ansicht nicht das Wichtiste, sondern die Prävention.

    "[...] dass Gewalt gegen Frauen nicht erst Thema seit 2015 oder ausschließlich in Migrantencommunities muslimischer Prägung in der BRD ist." Das behauptet wer? Nichtmal nem AFD Typen trau ich diese Aussage zu, aber Sie wollten wohl einfach nen Strohmann abfeuern.

    Aus dem von der Autorin verlinkten Bericht:

    "Von insgesamt 113.0801 in den Kategorien Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Bedrohung und Stalking erfassten Tatverdächtigen waren 77.241 (68,3%) deutsche Staatsangehörige."

  • Vollkommen einverstanden! Guter Artikel, der einmal das Wichtigste in den Vordergrund stellt: der Tod einer jungen Frau und all der anderen, die ebenfalls durch (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen zu Tode kamen. Durch Männer, von denen die meisten hier aus unsere Kultur kommen und Beweis, dass Gewalt gegen Frauen nicht erst Thema seit 2015 oder ausschließlich in Migrantencommunities muslimischer Prägung in der BRD ist.

    • @Patricia Jessen :

      Wüsste nicht, dass das irgendjemand behauptet hätte...

       

      Was behauptet wird, ist, dass durch den Zuzug von Migrant*x muslimischer Prägung solche Fälle überproportional zugenommen haben. Aber Sie haben recht, so genau sollte man da jetzt auch wieder net hingucken.

      • @DerFrank:

        Quelle? Wo ist das nachgewiesen, dass Gewalt gegen Frauen überproportional seit 2015 zugenommen hat? Das männliche Flüchtlinge oder aber das männliche Migranten aus muslimischen Kontexten (zweierlei Paar Schuh) überproportional hoch als Täter vertreten sind? Ohne Quelle, sprich Statistik die hier valide Zusammenhänge aufweist ist das nur Gerede, das eindeutig hetzerisch ist.

        • @Patricia Jessen :

          'Schab nur gesagt, dass das behauptet wird. Ob das stimmt, is ne andere Frage. (by the way: Ich hoffe wirklich, dass Sie in den Q&As nach Ihren Vorträgen etwas gefasster reagieren als hier.)

           

          Ich glaube mich aber erinnern zu können, dass die Täterschaftsquote von Asylant*x im wesentlichen der der entsprechenden Alters- und Geschlechtskohorte der Hier-schon-Länger-Lebenden entspricht. Nennen Sie's wie Sie wollen, ich nenn das Risikogruppenzuwachs.

      • @DerFrank:

        Haben sie aber nicht - es wird nur mehr darüber geschrieben

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Es ist nur auffällig, dass Femizide und Vergewaltigung in der deutschen Öffentlichkeit kaum thematisiert werden, wenn der Täter weiß ist."

    In diesem Fall wie im Fall Kandel waren die Opfer fast noch Kinder. Das sorgt immer für eine emotionale Debatte, egal woher der Täter kommt.

     

    Der Artikel drückt sich um die entscheidende Frage:

    kommen Zuwanderer aus Gesellschaften, in denen das Patriarchat noch krasser als in Deutschland ist und schaffen Sie es, das anerzogene Frauenbild hier in kurzer Zeit abzulegen?

     

    Es gibt zu diesen Fällen eine Aussage von Susanne Schröter, Ethnologin und Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Frankfurter Goethe-Universität [1]:

    "Das ist jetzt kein Einzelfall mehr. ... Es ist eine neue Situation und die hat etwas mit den vielen jungen Männern aus patriarchalischen Strukturen und Kulturen zu tun."

     

    Aber sicher ein gut gemeinter Beitrag.

     

    [1] https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/afxline/topthemen/hintergruende/article177256966/Forscherin-zu-Susanna-Das-ist-jetzt-kein-Einzelfall-mehr.html

  • Stimmt alles, trifft das Problem hier aber nicht. Wenn wie in diesem Fall ein Flüchtling, der nach einem Raub, Widerstand gegen die Polizei und abgelehnten Asylantrag frei herumlaufen, dann noch ein Mädchen ermorden und wieder in seine Heimat flüchten kann, fällt einem auf das Kontrollverlust–Gerede der Rechten kaum noch eine überzeugende Erwiderung ein.

     

    Wenn man sich bei Flüchtlingen nicht zu einer „du hast genau eine Chance, nutze sie oder du bist auf der Stelle raus“-Haltung durchringen kann, dann wird die Verunsicherung der Bevölkerung und auch die Angst der in ihrer großen Mehrheit friedlichen Immigranten politischer Sprengstoff. Gerechtigkeit geht so nämlich nicht.

    • @Mustardman:

      Wenn man versucht, den vorher abzuschieben, kommt sowas wie in Ellwangen dabei raus.

      Dann kann man sich wieder wunderbar solidarisieren.

      Und Herr Jakob kann wieder 'recherchieren', aka den O-Ton des Anwalts abschreiben.

    • @Mustardman:

      100%tig korrekt.

      Man stelle sich übrigens mal vor, wie die berechtigte Reaktion wäre, würden rechte Zeitschriften bei Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte regelmäßig in Kommentaren das Thema Vandalismus zum eigentlichen Problem erklären. Ein großer Teil der Flüchtlinge sind junge Single-Männer aus verrohten Regionen. Das bedeutet ein Gefahrenpotenzial, das mit anderen Faktoren rein gar nichts zu tun hat.

      • @Bulbiker:

        Bulbiker - nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

         

        Wenn man rassistisch motivierte Brandanschläge, bei denen der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen wird oder sogar erwünscht wird, mit Vandalismus gleichsetzt, verharmlost man sie.

         

        In Fatma Aydemirs These werden aber die von Flüchtlingen begangenen Femizide nicht verharmlost. Als verharmlosend empfindet sie den Umstand, dass Morde an Frauen nur dann thematisiert werden, wenn sie der aufgeheizte Stimmung gegen Migranten dienlich sind.

        • 9G
          97796 (Profil gelöscht)
          @Kolyma:

          Wieviel Morde an Frauen durch Deutsche gab es denn in letzter Zeit so? Oder Messerstiche Richtung Hals?

        • @Kolyma:

          Ja, natürlich nutzen die Rechten das aus, aber es wird ihnen sehr leicht gemacht.

           

          Denn wie gesagt, in diesem Fall war das jemand, der schon einmal jemanden mit einem Messer ausgeraubt hat, eine Polizistin bedroht und angespuckt hat und unter dem Verdacht stand, eine 11jährige vergewaltigt zu haben (was einfach aufgrund der aus Scham beendeten Kooperation dieses Kindes nicht weiter verfolgt wurde). Und der weiter frei herumlief. Warum? Wer versteht das? Kaum jemand.

           

          Nach Aussagen von Bekannten benahm dieser junge Mann sich so, als könne ihm niemand etwas anhaben. Wundert einen das? Das ist ihm ja geradezu beigebracht worden.

           

          Und nochmal: Ja, die Rechten sind keine Verteidiger von Frauenrechten. Waren sie noch nie, das wird nur zum Thema, wenn man damit gegen Ausländer hetzen kann. Wäre das ein Manfred B. gewesen, hätten die bestenfalls gesagt "Was schwänzt die kleine Schlampe auch die Schule und treibt sich stattdessen mit Drogendealern rum. Wahrscheinlich hatte sie auch noch rotgefärbte Haare und einen kurzen Rock an. Selber schuld."

           

          Das ändert aber nichts daran, dass man dieses Feuer, auf dem die Rechten ihr Süppchen kochen, löschen muss, und zwar nicht mit guten Worten und Thesen, sondern mit einem 5 Kg Feuerlöscher. Zisch, aus, nächstes Problem.

           

          Und wenn das heißt, dass man bei Straftaten von Flüchtlingen gegen die körperliche Unversehrheit und sexuelle Selbstbestimmung automatisch Fluchtgefahr annimmt und sie bis zum Prozess in Untersuchungshaft steckt, dann ist das halt so. Billiger kriegen wir es vielleicht nicht.

           

          Das wäre in mancher Hinsicht Mist (weil ein Schritt zurück, was Bürgerrechte angeht), aber manchmal muss man halt einen Schritt zurückgehen, um überhaupt noch die Option zu haben, irgendwann wieder weiterkommen zu können.

    • @Mustardman:

      Vorsicht Vorsicht, mit so einer Meinung gilt man in gewissen linken Kreisen bereits als Nazi.

      Sie haben dennoch völlig Recht.

  • Wäre der Artikel vor dem Fall Susanne erschienen, meinetwegen. Aber so: Re-framing, Instrumentalisieren, Derailing.

    • @DerFrank:

      "Das ist jetzt kein Einzelfall mehr", sagte die Ethnologin und Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Frankfurter Goethe-Universität, Susanne Schröter, mit Blick auf andere Fälle wie die Kölner Silvesternacht oder Kandel. "Es ist eine neue Situation und die hat etwas mit den vielen jungen Männern aus patriarchalischen Strukturen und Kulturen zu tun."

      • @Ricky-13:

        Warum macht man auch nur die Zuwanderung so, dass vor allem junge starke Männer kommen?

         

        Wer eine Wüstendurchwanderung und eine Seefahrt in einer Nussschale überlebt, ist höchstwahrscheinlich männlich und kräftig. Und das Geld, dass die Familien zusammenkratzen, reichte auch nur für den Schlepper und nicht für eine Ausbildung.

         

        Man könnte statt dessen Menschen aus Fluchtregionen anbieten, legal in Europa zu arbeiten. Schwups - hätten wir eine andere Zusammensetzung.

        • @R R:

          Natürlich, Europa ist ja auch schon verzweifelt, weil es so viele unbesetzte Arbeitsplätze gibt, dass man sich schon Flüchtlinge holen muss. Geht es noch weltfremder? Alleine Deutschland hat schon 5,3 Millionen reale Arbeitslose (ALG 1 und ALG 2) laut Prof. Dr. Gerd Bosbach (Statistikprofessor) und unzählige Niedriglohnsklaven die von ihrem kargen Lohn nicht leben können. Da müssten wir schon in die 1960er Jahre zurück, um allein für unsere Bürger wieder Jobs zu haben von dem ein Mensch auch anständig leben kann. In den anderen europäischen Ländern sieht es doch nicht anders aus.

    • @DerFrank:

      Business as usual also, um bei den Anglizismen zu bleiben.

      • @Wurstprofessor:

        Joa, schon. Nur seh' ich mittlerweile auch gar nicht mehr so, was an der Instrumentalisiererei so schlecht sein soll. Dass Femizide schlecht sind und wir dagegen was unternehmen sollten, da können wir uns wohl alle drauf einigen. Und wenn ein solcher Fall Anlass dazu gibt, darüber nachzudenken, was man tun könnte, dann ist das nix Schlechtes.

         

        Und dann: Die Rechten hätten sicher nix dagegen, wenn man über Femizid generell redet, wenn gleichzeitig auch etwas gegen das Spezialproblem der Nicht-mehr-Einzelfälle getan wird. Und was die Linken dagegen haben könnten, dass man über Femizid redet und nicht anerkannte, straffällig gewordene Asylanten konsequent ausweist, weiß ich auch net.