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Rassismusvorwurf gegen ESC-GewinnerinMit Geisha-Kostüm und Winkekatze

ESC-Gewinnerin Netta Barzilai wird für ihre feministische Haltung gefeiert. Nun mehren sich jedoch auch Vorwürfe der kulturellen Aneignung.

Kulturelle Aneignung beim ESC: die A-Pop-Show von Netta Barzilai Foto: reuters

BERLIN taz | Mit 529 Punkten hat die israelische Sängerin Netta Barzilai am vergangenen Samstag den Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon gewonnen. Im Fahrtwind der #metoo-Debatte wird die 25-Jährige besonders für die Botschaft ihres Songs „Toy“ gefeiert: Empowerment von aneckenden Frauen*, die nicht in das klassische gesellschaftliche Rollenbild passen (wollen).

Barzilais Auftritt wird als laut, bunt und positiv-irritierend rezipiert. Es mehren sich jedoch auch solche Stimmen im Netz, die der Sängerin aufgrund ihres ESC-Auftritts kulturelle Aneignung und Rassismus vorwerfen: Denn während der Performance von „Toy“ stand die Sängerin in einem kimonoartigen Gewand und mit Mandelaugen andeutendem Eyeliner vor einer Wand voller Manekineko, den bekannten japanischen Winkekatzen.

Twitter-User*innen verweisen auf den Unterschied zwischen einem respektvollen Umgang mit Kultur als künstlerischer Inspiration einerseits und plumper Aneignung auf der anderen Seite. Unter den Hashtags #CulturalAppropriation und #Eurovision wird das Make-Up der Israelin kritisiert, das an Praktiken des sogenannten Yellowfacing erinnere.

Netta Barzilai selbst hatte sich bereits im Vorfeld ihres Auftritts zu ihrer Vorliebe für A-Pop (also Asia-Pop, zusammenfassend für K- und J-Pop) geäußert. Das asiatische Pop-Konzept „mache einfach Spaß“ und sie hoffe darauf, dass die Winkekatzen ihr Glück bringen würden.

Die Kritik am Auftritt der ESC-Gewinnerin reiht sich in die jüngste Debatte um kulturelle Aneignung ein, bei der zunehmend auch asiatische Kontexte im Fokus stehen. Zuletzt wurden vor allem in den USA entsprechende Vorwürfe gegen Wes Andersons neuen Film „Isle of Dogs“ laut.

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221 Kommentare

 / 
  • Inwieweit unterscheidet sich dieses Gedankenkonstrukt der "kulturellen Aneignung" mit dem Ziel der kulturellen Reinheit durch "Jeder darf nur die Klamotten seines Herkunftslandes tragen" von dem Reinheitskonzept der rechtsradikalen Ludendorff-Gesellschaft?

  • Steht das T in der "TAZ" für " Troll"

     

    Irgendwelche geltungssüchtige "Moralisten " müssen aus einer "Mücke" eine "Dinosaurier-Herde" machen, es ist so nervtötend...

     

    Gebt den "Troll*#innen kein Futter...

  • Winkekatzen und Geishagewänder sind also rassistisch.

    Da muss man erst mal drauf kommen!

    ...

  • Ist das auch sowas wie Facepalming?

  • Öhm ... Welche Medien außer der Rechtspopos treten eigentlich solche bescheuerten Diskussionen breit?

  • Der Vorwurf selbst ist von Rassismus geprägt und dies ziemlich deutlich, beinhaltet er doch den Gedanken einer kulturellen Reinheit.

    Was man der guten Dame, sowie dem ganzen ESC-Quatsch vorwerfen kann, ist ein gewisser Nationalismus und kulturelle Flachheit.

  • Kulturelle Aneignung?

     

    Gilt das auch für Anzüge? Das tragen nämlich auch "Schwarze" und meines Wissens nach ist die die traditionelle Kleidung der weißen englischen Upper-Class und kein keine afrikanische Stammesbekleidung.

     

    Oder um es kurz zu machen: Wenn in Afrika schwarze Menschen mit Anzügen rumlaufen und nicht im "Lendenschurz" - ist dies dann kulturelle Aneignung oder ist das mal wieder so ein exklusiven Konzept dass nur für weiße Mitteleuropäer zu beachten ist?

  • Kulturelle Aneignung, der nächste Australier auf dem Oktoberfest, der eine Lederhose trägt kriegt also Dresche?

  • Kulturelle Aneignung die Todsünde unserer Zeit? In welcher Welt sind wir gelandet, in der es Menschen gibt, die glauben eine Kultur sei ein geschlossenes System Wo wäre die Menschheit hingekommen, wenn sie so die letzten 200'000 Jahres so gedacht hätte? Kulturtransfer, wie man das Phänomen etwas neutraler bezeichnen könnte, ist ein wichtiger Teil der menschlichen Geschichte. Es soll nicht behauptet werden, dass der immer von Freiwilligkeit und Nettigkeiten begleitet war, aber er ist ein zentraler Teil menschlicher Gesellschaften. Das Geschrei wegen des Auftritts von Netta Barzilai, von der ich nur dieses eine Bild kenne, kann doch nicht ernsthaft eine Diskussion über kulturelle Aneignung auslösen. Japan ist ein ebensowenig kulturell geschlossener Raum wie Deutschland oder Südafrika, sondern über Jahrhunderte von seinen Nachbarn beeinflusst worden, z. B. von China. Zudem erinnert die Frau doch sehr an eine japanische Mangafigur. Diese Verkleidung kann doch nicht verwerflichen sein, wenn sich tausende von Cosplayern für ihre Treffen in solche Comixfiguren verwandeln. Soll man auch von kultureller Aneignung reden, weil der Japaner Isa Takahata, es "gewagt" hat, die Heidi-Geschichte, geschrieben von der Schweizerin Johanna Spyri, als Anime herauszubringen und zur weltweiten Berühmtheit der Titelfigur beigetragen hat? Die Freie Presse titelte zu seinem Tod vor ein paar Wochen: "Der Mann, der "Heidi" nach Europa brachte, ist tot." Da kriegte ich als Schweizerin natürlich die echte Krise: Heidi hat "mandelförmige" Augen und dabei ist sie doch unser Kulturgut. Heul! Rassismus!

  • Wann kommt wieder ein Ernährungsartikel? Z.B über Kartoffeln und Fleisch.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Sind Sie etwa mit diesem Thema überfordert? :-)

  • #meowtoo

    • @Januß:

      Aber er bleibt seiner Überzeugung treu:https://www.youtube.com/watch?v=y3oNfYCh5Vg

  • Netta, diese Mischung aus gackerndem Huhn und singendem Schwergewicht, wurde vor allem wegen der politischen Nachricht ihres Liedes und dem "brechen von Stereotypen" zur Gewinnerin gekührt. Entsprechend verwundert es nicht das sie nun unter dem Mikroskop seziert wird, denn wer seine Seele dem progressiven Mob verkauft von dem wird ein unmenschliches Maß an politischer Korrektheit erwartet.

    Konservative können über derartige Vorwürfe herzlich lachen, doch im eigenen Lager treffen sie und zwar vor allem diejenigen die es am wenigsten verdient haben. Rassismus, Sexismus und sonstwelche *ismen werden ja nicht ohne Grund vor allem an Universitäten bekämpft, den Orten an denen diese Mechanismen am schächsten wirken.

     

    Kulturelle Aneignung ist ein Konzept das (warum auch immer) als Links durchgeht, doch wie alles was aus dem Dunstkreis der Critical Whiteness kommt ist es tumb, eindimensional und fehlgeleitet. Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre,...

    • @Januß:

      Wie Sie bei Benutzung von rechten Kampfbegriffen wie "political correctness" als 'links' durchgehen bleibt mir ebenfalls ein Rätsel.

      • @Regenherz:

        Politische Korrektheit war ursprünglich ein Kampfbegriff der Linken, gegen Rechte. Und sie selbst ist vor allem ein Mittel der Einflussreichen um ihre Ideen vor Kritik zu schützen.

        Viele die links sind sehen sich gerne als Rebellen, doch viele ihrer Ideen gehören längst zum Mainstream und aus den einstigen Revoluzern sind längst Spießer geworden, welche die Ideen ihrer Jugend mit dein einstigen Mitteln der Rechten verteidigen.

        • @Januß:

          Wird nur noch getoppt von angeblich „links-grün-vers…“, „tugendwächter“-artigen „Eliten“ in den „Staatssendern“, die die neurechten JF-, PI- oder IB-Kulturkämpfer ausfindig gemacht haben wollen.

           

          „Staatssender“, die in Wirklichkeit (!) permanent und unwidersprochen bei Themen wie „schwarze Null“, Wirtschaftspolitik, Griechenland-Abwickeln den rechten, neoliberalen Mainstream wiederkäuen. Wo soll da was „links“ sein, bitte? Das ist im Gegenteil rechter Establishment-Mainstream (inkl. neurechtem Neoliberalismus!)

           

          Anderes Beispiel für das desolate Urteilsvermögen von Neurechts gefällig?

           

          Sich als verfolgte Unschuld aufspielende „Opposition“. Und alles mit Widerstandsattitude garniert, um der „Merkel-Diktatur“ als letzte wahre, aufrechte Kämpfer zu trotzen für „Volk und Vaterland“ im Kampf gegen die „Folksfahhrräder“ (Anm.: sächsisch Dialekt hinzudenken!) der Altparteien, quasi in Notwehrhaltung, weil das der einzige Ausweg wäre, um die morgen an der Haustür klopfende Scharia und übermorgen die „Umvolkung“ zu verhindern. Man werde förmlich genötigt AfD zu wählen, als „letzte Patrone“

           

          Soweit kann man im neurechten Paralleluniversum an den äußersten rechten Rand der Umlaufbahn geraten… Paranoia, Angstpolitik, Menschenfeindlichkeit mit Hundekrawatte.

           

          Erbärmlich!

           

          Ernst Jünger hat wenigstens noch ein wenig literarisches Talent.

          • @aworldapart:

            Der Bezug Ihrer Wutrede zu meinem Beitrag ist mir nicht erkenntlich.

      • @Regenherz:

        seit emanzipatives, aufklärerisches Denken und Sprechen als rechts denunziert wird ist "links" oft dass neue rechts. Traurig, weil so lustig

  • Mal 'ne Frage:

     

    Wer von den Kritikern

    * hat ein Tattoo?

    * ißt Reis oder Nudeln?

     

    Ja, wir mischen alles, was uns kulturell in die Finger kommt neu. Das nennt man Innovation.

    Und mit der Globalisierung geschieht dies nun mal eben in globalem Maßstab.

  • .".. andeutendem Eyeliner vor einer Wand voller Manekineko, den bekannten japanischen Winkekatzen."

    Es zeugt schon stark einer postkolonialen Überheblichkeit die lange und Tiefe Kultur vieler asiaten auf "Manekineko" zu verweisen.

    Ein Armutszeugnis der Initiatorinnen der Anklage. Asiatische Kultur ist weit mehr als der billige kommerzscheiss

  • Was ist denn das für eine Überschrift? Gucken Sie bei Wikipedia nach: Ein Kimono ist ganz bestimmt kein "Geisha-Kostüm".

     

    Und im Text geht´s weiter im Klischee fürs deutsche Publikum: "mit Mandelaugen andeutendem Eyeliner". Sind "Mandelaugen" neuerdings eine Erscheinungsform japanischer Kultur? Bisher kannte ich diesen Ausdruck eher als festen Bestandteil exotisierender sexistischer Beschreibungen ostasiatischer Frauen.

     

    Das Konstrukt der "kulturellen Aneignung" erscheint mir jedenfalls stockreaktionär. Man sieht´s an diesem Artikel: Eine deutsche Zeitung will einer israelischen Frau erzählen, wie sie sich die Augen anzumalen oder nicht anzumalen hat. Jedenfalls werden die Vorwürfe, die "sich mehren", als würden Vorwürfe nicht von konkreten Personen erhoben, in dem Artikel nicht ansatzweise kritisiert.

  • Hi - im around. Vorschlag zu Güte.

    Let´s - Stop it. Please.

    Lieber ´n Ende mit Schrecken!

    Als ´n Schrecken ohne Ende - kerr!

     

    Wer eignet sich den Job an?

    &

    Verkauft den ganzen Schmonzes hier an die Heute Show?

    Übereigne hiermit mein © & verzichte auf Tantiemen.

    Dank im Voraus.

     

    kurz Rainer&Selbstschutz - hab vom Lachen derart Bauchschmerzen. Da gegen ist die eine eine Frage Show!

    Ein laues Lüftchen!;) Gellewelle.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Da müssen wir jetzt durch.....

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Booey. Friendly fire.

         

        Zur Strafe erzähl ich nicht - wie ich die Heinz mir angeeignet habe. Winke Winke.

        Mandelauge sei wachsam.

         

        Nö Nö - jetzt bin ich auch mal muksch.

         

        unterm-------------> minderheiten;)

        Ihre Ursprünge hat die sagenhafte Gestalt der Maneki-neko sowohl in der chinesischen als auch in der japanischen Tradition. Dort wurden Katzen von jeher zwiespältig betrachtet: Auf der einen Seite galten sie als fleißige Mäuse- und Rattenfänger und wachsame Haustiere, daher brachten sie Glück. Andererseits wurde ihnen ebenso nachgesagt, dass sie sich in Dämonen (zum Beispiel in Bakenekos und Nekomatas) verwandeln könnten, weshalb viele Leute Furcht vor Katzen empfanden.[2]

         

        Aus der chinesischen Überlieferung stammt der Aberglaube, dass es zu regnen anfinge, wenn eine Katze sich das Gesicht wäscht. Und weil die Putzbewegungen mit den Pfoten teilweise wie Winken aussehen, glaubte man, die Katze rufe die Leute (und auch Kundschaft) ins Haus.[1] In Japan hingegen wurde das Winken zuweilen als eine wohlmeinende Warnung vor einem nahenden Unglück gedeutet, weswegen Katzen auch als Wiedergeburt der Gnadengöttin Kannon verehrt wurden (und werden).[5]

        &

        Die Ausbreitung des Maneki-neko-Kultes ging mit der Einführung der Katzenrasse Japanese Bobtail einher, die ursprünglich um 1600 am japanischen Kaiserhof gezüchtet worden war. Katzen mit kupierten Schwänzen waren bereits zuvor als Geschenke des chinesischen Kaisers nach Japan gelangt; am dortigen Hof begann man dann mit der gezielten Zucht einer eigenständigen stummelschwänzigen Katzenrasse. Zur gleichen Zeit begann auch der damit verbundene Kult um die Maneki-neko aufzublühen. Zunächst aber waren Bilder und Figurinen der Maneki-neko eher selten, erst mit dem Beginn der Meiji-Epoche begannen die Abbildungen und Kurzgeschichten zuzunehmen. Dabei nahmen sie sich schon früh die Japanese Bobtail zum Gestaltungsvorbild. Zu dieser Zeit tauchten die Keramikfiguren in immer größerer Zahl in Vergnügungs- und Geschäftsvierteln auf.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          für die Heinz kommt schon noch der Tag ;)

  • Liebe Taz

    Bitte kennzeichnet doch solche Beiträge eindeutig als Satire.

    Wie hinlänglich bekannt sind geishas bestrebt ihre Gesicht möglich hell zu gestalten. Also ein whitefacing.

    Ob dies nun eine kulturelle Aneignung seitens der geishas ist, kann ich nicht beurteilen.

    Mir scheint jedoch, dass hier krampfhaft versucht wird die sängerin wegen ihrer Herkunft zu diskreditieren. Dies ist der Rassismus.

    Und dies sollte auch von der TAZ erkannt werden.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Kulturelle Aneignung von Winkekatzen! Furchtbar! Wie mir gerade zugetragen wurde, hat deshalb eine Schwarzwälder Kuckucksuhr in Tokio aufgehört zu schlagen und in China fallen neuerdings nur noch Säcke von Kartoffeln um.

     

    Ausländer raus aus dem Dirndl! Ab jetzt nur noch für Bayern...

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Ausländer raus aus dem Dirndl!" (Zitat: Roi)

      Dirndl? - Meinen Sie etwa diese seltsame Damenoberbekleidung die einst die Quasi-Berufsbekleidung von Marketenderinnen (Landsknechtshuren) war, heute in Massen aus China importiert und aus Gründen geschmacklicher Komplettverirrung mit Vorliebe von Begleiterinnen betrunkener Studenten auf Bierfesten getragen wird?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      danke

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Gut kommentiert :-)

  • Schön, endlich geklärt, dass Deutsche keine Rassisten sind.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Das Ganze lässt sich wunderbar auflösen. So wie es seit jeher Länder gab, die man nur wenn man im Besitz einer persönlichen Einladung war, betreten durfte, so sollte man auch fremdes Kulturelles ausschließlich nur dann auf achtsamste Weise für sich in Beschlag nehmen, wenn man von Indigenas, die man kennt ausdrücklich dazu autorisiert wurde. Übertragung der Rechte auf Dritte ist dabei kategorisch ausgeschlossen.

     

    Jetzt ist also erst mal Schluss damit, dass ich das Rezept meiner Kässpätzle allen möglichen dahergelaufenen Kolumbianischen Studenten verrate, die, kaum zu Hause aus dem Flugzeug ausgestiegen, ohne noch lange nachzufragen nachkochen und in Medellín hörbar mit der Zunge schnalzen während die geschmälzten Zwiebeln noch auf derselben zergehen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      Vorsicht, sonst's gibt's Jammeralarm vom Drainheart. :-)

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Es gibt da so ein Fest namens Karneval/Fastnacht, das man gut und gerne das Fest der kulturellen Aneignung nennen könnte, nicht nur von wegen "Kostüm". Alles verbieten! Es muss alles unbedingt verboten werden. Alle müssen nackt laufen, weil jede Kleidung eine Aneignung darstellt. Und wir müssen unbedingt auch ca. 95% unserer Nahrungsmittel ersatzlos streichen und sämtliche Restaurants schließen, in denen sich unkundige Köche der Aneignung schuldig machen. Es ist wirklich alles so schrecklich aneignend. Da merkt man ja fast gar nicht mehr, dass man von anderer Seite so schön graduell enteignet wird.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Kritik ist kein Gesuch nach einem Verbot. Und keine "Enteignung"; immer diese Dramatik.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Vor allem muss der Karnaval im Rheinland verbleiben und darf nicht in Berlin apropriiert werden.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Khaled Chaabouté:

        Eben! Das gilt aber natürlich nicht für die in Berlin ansässige sehr betroffene Diaspora von Rheinländern.

  • Ich finde das auch ein wenig albern. Ja, Black- und Yellowfacing sind rassistisch weil sie die Menschen auf den Aspekt der Hautfarbe reduziert. Aber der essentialistisch anmutende Ansatz hinter dem Konzept der Cultural Appropriation stört mich sehr. Folgt man der Idee bis in die letzte Konsequenz, heißt das nur JapanerInnen dürfen Sushi herstellen und essen, Kimonos tragen oder Winkekatzen besitzen, nur Menschen afro-karibischer Abstammung Dreadlocks als Frisur haben und Raggae spielen/ hören und nur BayerInnen Lederhose und Dirndl tragen. Das heißt 1. jede Kultur bleibt ganz abgeschlossen unter sich und 2. kulturelle Handlungen, Kleidung und Essenszubereitung sind direkt und unauflöslich mit der geographischen und ethnischen Herkunft einer Person verknüpft, quasi per Geburt festgelegt. Das kommt der neuen Rechten mit ihrem Ethnopluralismus sehr nah. Auch die sagen jede Kultur sei originär, in sich komplett, fest an die genetische Herkunft geknüpft und nichts sollte sich dauerhaft miteinander vermischen oder verwässern. Klar, die Intentionen sind andere. Die Einen wollen nicht-europäische Kulturen und MigrantInnen schützen, die Anderen vor allem die europäischen Gesellschaften gegen Zuwanderung und Veränderung abschotten. Trotzdem ähnelt sich da von der Idee vieles.

    Es hat schon immer kulturellen wie genetischen Austausch zwischen "den Völkern" gegeben, philosopische Konzepte, technische Ideen, musikalische Einflüsse, Bilder, wurden mal übernommen, mal friedlich und auf Augenhöhe, mal gewaltsam übergestülpt, mal durch Besatzungsmächte geraubt. Gewaltsame Aneignung/Überstülpung ist schlecht. Aber sind Übernahmen aus der kommerziellen Popkultur wirklich gewaltsam? Kleidung, Essen und z.B. Mangas müssen nicht automatisch die Achtung vor der anderen Kultur heben, können es aber, da man immer wieder kleine Einblicke bekommt und sich evtl stärker für sie interessiert. Sie können eine Verbindung herstellen über die man sich annähert. Mehr als starke Abschottung.

    • @Takjak:

      Es geht nicht um "genetischen Austausch", es geht um Respekt gegenüber marginalisierten Bevölkerungsgruppen. Der "essentialistische anmutende Ansatz" wird durch koloniales, rassistisches Denken erzwungen.

      • @Regenherz:

        Welche Bevölkerungsgruppe ist in diesem Fall marginalisiert?

  • Keine IKEA- Möbel mehr: Kulturelle Aneignung!!! :)

     

    Echt nur noch Luxusproblem?

     

    Alles was mit Heimat zu tun hat ist, Nazi...

    dann, auf Multi-Kulti, alles durchmixen und jetzt etwas begeistert übernehmen ist auch nicht mehr Gut...

     

    Was nun?

  • " Nun mehren sich jedoch auch Vorwürfe der kulturellen Aneignung."

     

    Ich übersetze mal ins Deutsche: "Mehren sich" = Ein zweites Sektenmitglied hat sich zu Worte gemeldet.

     

    Dass hier im Thread ernsthaft über diesen Unsinn debattiert wird, macht mich fassungslos.

    "Kulturelle Aneignung" ist als Idee ein Stück Realsatire, das sich Loriot, Matt Groening und Monty Python zusammen nicht hätten ausdenken können.

    Und so schwanke ich immer noch zwischen den Möglichkeiten, dass sich das jemand wirklich ernsthaft als Konzept überlegt hat, jemand eine gelungene Satire platzieren wollte oder aber all das nur in rechten Kreisen eingestielt wurde, um die Weltabgewandtheit der Linken darzustellen.

     

    Kein Mensch außerhalb einer ausgesprochen überschaubaren Sektenblase nimmt so etwas ernst. Und wer etwas bei Verstand ist, merkt, dass hier halb narzisstische Selbstüberhöhung und halb rassistischer Paternalismus am Werke sind.

  • Zitat aus diesen Artikel: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5505063&s=toy/

    "Netta Barzilai sagte: „Man sagte mir, ich dürfe mit meiner ‚largen‘ Figur nichts Buntes tragen, ich aber sage, dass ich das sehr wohl darf.“ "

     

    Ist der Vorwurf der "kulturellen Aneignung" in diesem Fall nicht eine Form des "Fat shamings"?

     

    Dürften z.B. japanische Musiker bei ihren Auftritten Lederhosen tragen oder ist das auch "kulturelle Aneignung"?

     

    Wenn ein Weißer z.B. Dreadlocks trägt ist das ganz gewiss "kulturelle Aneignung"; wenn Beyonce sich ihre Haare blond färbt doch auch, oder?

     

    Es ist schon erstaunlich wie ein Blödsinnsthema wie "kulturelle Aneignung" solchen Rattenschwanz von Fragen haben kann.....

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

      Beyonce mit blonden Haaren ist natürlich keine kulturelle Aneignung. Ist doch klar, oder? Kulturelle Aneignung und Rassismus ist nur durch Weiße möglich, so heisst es. Womöglich sogar streng genommen nur durch alte weiße Männer? All das ist nur aus der privilegierten Position des Herrenmenschen möglich. Ist doch nicht so schwer.

  • Wenn ich das nächste mal nen Asiaten in nem Auto sitzten sehe erzähle ich ihm, dass er Rassist sein muss, hat er doch unser von Karl Benz erfundenes Kulturgut gestohlen,

     

    Oder wenn ich als Aussiedler das nächste mal im Supermarkt Vodka Gorbatschow sehe, fang ich an um mich zu schlagen, bei all den Rassisten. Erst klauen sie uns den Vodka und dann geben sie ihm einen Stereotypen russischen Namen, um uns zu verhöhnen. Wie können sie nur?

     

    Ne ehrlich Leute. Tut was euch glücklich macht. Wenn etwas gut ist, dann sollten auch möglichst viele Menschen es genießen können.

    Die Welt ist schon beschißen genug.

    Da braucht man nicht noch auf solche Mießmacher hören, die einem das bischen positive im Leben auch noch madig machen wollen.

  • Redet in einer Woche keiner mehr drüber - wir können jetzt schon mal damit anfangen!

  • Wessen Claim? Also eine Geisha ist für mich keine Metapher für ein Emanzipiertes und Selbstbewusstes Wesen. Vielleicht hätte sie ja anstatt einer Winkekatze einen Wackeldackel nehmen sollen und die Gemüter wären beruhigt. Der zu einem Funkbeat tanzende Schwede war allerdings auch nicht ohne, Originell... ihr macht euch lächerlich!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Dann darf ich annehmen, dass alle deutschen Kritiker mit Schlagrichtung "kulturelle Aneignung" eine stramm deutsche Kultur in Eiche rustikal leben? Oh, oh oh...

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Fällt einem denn sonst keine Kritik zu dieser Freak Show ESC ein?

  • 3G
    33293 (Profil gelöscht)

    kulturelle Aneignung, was für ein Unsinn! ich finde das Lied super, aber es lässt sich einfach immer das Haar aus der Suppe herausfischen!

  • albern

  • Kulturelle Aneignung? Jetzt wird's

  • Also darauf wäre ich ja in 10 Jahren nicht gekommen. Aneignung der fremder Kulturen... also ich hatte ja mit vielem gerechnet, Kritik weil sie die Leute zum nächsten ESC nach Jerusalem eingeladen hat oder das es überhaupt in Israel stattfindet.

  • "kulturellen Aneignung"

     

    Was ist dann ein Chinese, Inder, Japaner oder Afrikaner in einem dreitteiligen Anzug mit Kravatte?

    • @Jens Frisch:

      Krawatte ? Kannst'de nicht tragen. Wäre eine kulturelle Aneignung kroatischer Tradition.

    • @Jens Frisch:

      Ein Diplomat, Banker oder Anwalt, der in der von westlichen Dresscodes bestimmten Geschäftswelt klarkommen muss.

      • @aujau:

        Gude Satire

        • @El-ahrairah:

          Versuchen Sie mal, in landestypischer Tracht bei der Börse oder vor Gericht zu arbeiten.

    • @Jens Frisch:

      ... ? Warum hinkt der Vergleich, ist die besser Frage. Ein besseres Verständnis von Rassismus hilft: https://www.britannica.com/topic/critical-race-theory

       

      Dann würde man den eigenen Rassismus eventuell auch besser erkennen.

      • @Regenherz:

        "Critical race theory (CRT), the view that race, instead of being biologically grounded and natural, is socially constructed and that race, as a socially constructed concept, functions as a means to maintain the interests of the white population that constructed it."

         

        Meine Frau ist Japanerin: Wissen Sie, was ein "gaijin" ist? Wer behauptet, Rassismus und Vorbehalte gegenüber Fremden gäbe es nur unter der "white population" ist nur eines: Ein (positiver) Rassist, wie es Gehard Polt mit seinem "Herrn Tschabobo" wunderbar illustriert hat: https://www.youtube.com/watch?v=xnPL1ef8ZBU

      • @Regenherz:

        Wer verlinkt eigentlich auf Seiten, von denen mal malware-Angiffen ausgesetzt ist?

        Ach ja, in ihrem link steht: Being steeped in radical black thought and nationalist thinking.....

        Auf Deutsch, das Konzept ist getränkt in nationalistischem Denken.

        Von daher verstehe ich nicht, was daran links sein soll.

        Und hier in der TAZ zu finden ist.

    • @Jens Frisch:

      Das nennen die SJWs dann 'Folgen imperialer Unterdrückung'.

      • @Adele Walter:

        Wer benutzt denn auf einer linken Platform den rechten Kampfbegriff "SJW"?

         

        Self-owns aplenty.

    • @Jens Frisch:

      Ein neoliberaler Kapitalist vielleicht?

      Sorry, aber Deine Frage ist schon berechtigt.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Das nennt man Globalisierung. Wenn alle einen schlechten Geschmack teilen.

     

    Früher, als die Sonne der Kultur noch hoch stand, hätte man bei so einer Gelegenheit sein faules Obst und Gemüse entsorgt.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      "Globalisierung, wie wir alle wissen, hat anscheinend die gleichen Folgen für alle Menschen."

       

      ... err, moment, dem ist nicht so.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      und die faulen Eier, welch eine Tortur diese "Kunst" anzuschauen.

  • Ein Vorschlag zur Güte:

    Wie wäre es, wenn nur diejenigen eine "kulturelle Aneignung" kritisierten, die selbst im Einzelfall davon betroffen sind?

    Oder glauben die aufgeregten "Twitter-User*innen" etwa, ihre schrillen Stimmen erheben zu müssen, weil die armen kleinen "Gelben" (Jaa, DAS ist Rassismus!) zu schüchtern / doof / schwach dazu sind?

    • @Saccharomyces cerevisiae:

      Guter Vorschlag! Schaffst du die linken Plattformen und Räume in denen diese Kritiken Platz finden und auch bezahlt werden? Oder lenkst du die Ströme zahlloser Unüberzeugter in die Richtung der Plattformen von Betroffenen? Wie überredest du deine imaginären Investoren oder Kreditgeber davon, wenn die einfache Wissensbeschaffung um den Themen Rassismus/Orientalismus in diesem Kommentarbereich für viele Menschen schon eine furchtbare Last darstellt und du rassistische Kommentare, wie oben, nicht mal erkennen kannst?

      • @Regenherz:

        Regen Sie sich doch nicht so auf!

        Die "Plattformen und Räume" existieren doch schon bereits auf Twitter und all den anderen Social Media.

        Wieso geht es plötzlich um "Investoren und Kreditgeber" und nicht mehr um Kulturen?

        Welche rassistischen Kommentare sollte ich nicht erkannt haben?

        Was alles ist denn plötzlich "rassistisch"?

        • @Saccharomyces cerevisiae:

          Purzel, geht dir die Zeit zu schnell voran? Es ist ein gutes Zeichen eventuell das eigene Verständnis von Rassismus nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

           

          Ich rege mich nicht auf. Ich bin recht gelassen. Ich finde die Sache hier auch gar nicht so schlimm, aber die Reaktionen darauf ... da beobachtet man das rechts-lehnende Zentrum, das sich selbst für links hält. Lächerlicher Quatsch.

          • @Regenherz:

            Purzel, Kultur zu essentialisieren und einem identitären Kulturbegriff zu folgen, ist rechts. Das Konzept stammt von subalternen, rechten Gruppen.

          • @Regenherz:

            "Purzel"?! Das also ist Ihr Niveau?

            Es lohnt sich nicht, mit Ihnen weiter zu diskutieren.

            E.o.D.

  • Wie meistens kommt keine der Kritiken aus Asien. Dort hat man nämlich in der Regel gar keine Probleme damit, wenn man im Westen ihre Kultur zu schätzen weiß und aufgreift.

    • @Frank N. Stein:

      Wen interessiert das, wenn die Kritik aber aus der Diaspora kommt? Ist die asiatische Diaspora weniger asiatisch als die Bevölkerung in den Herkunftsländern?

       

      Es ist so beliebtes Argument und mit ein bisschen Recherche entpuppt es sich schnell als Ablenkungsmanöver.

      • @Regenherz:

        Die Japaner hätten kein Recht, die Übernahme von Teilaspekten ihrer Kultur durch andere Asiaten, z. B. Israelis, in Ordnung zu finden, so lange in Europa oder Nordamerika sich Asiatischstämmige finden, die sich diskriminiert fühlen?

         

        Das würde bedeuten, dass der Vietnamstämmige in z. B. den USA die Definitionshoheit ist, was kulturelle Approbriation ist und was nicht.

         

        Was ihm diese Definitionshoheit gibt, ist sein Leben in Nordamerika oder Europa. Privilegiert sind wieder diejenigen, die im "Westen" leben.

         

        Das ist kolonialistisches Denken.

        • @rero:

          ... err, inwiefern sind denn *in der Frage der Repräsentation ihrer Kultur*, Menschen die in einem ethnisch fast einheitlichen Staat wie Japan leben weniger privilegiert als die Menschen die als Minderheit in einem von whiteness dominiertem Land leben???

          • @Regenherz:

            Netta ist aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit nicht Weiß, sondern woman of colour.

             

            Sie meinen, kulturelle Aneignung ist o.k., so lange die Menschen der Ethnie, deren Kultur übernommen wird, selbst in einem ethnisch homogenen Staat leben?

             

            So hatte ich die Theorie nicht verstanden. Ich hatte es vielmehr so verstanden, dass eine zwischenstaatliche Herrschaftsstruktur genügen würde.

            • @rero:

              wtf? juden sind poc? wer denn noch? nachdem ich letztens von einer bloggerin las, die in berlin lebende tuerkisch und spanuschstaemmige als poc definierte, versuchte ich mal meine eigene herkunft dergestalt zu analysieren. bin ich also auch poc. halb „deutsch“ (ost/westpreussen, dann friesland, auch franken/bayern wurden gesichtet) halb italienisch (piemontesisch, sardisch/bergamaskisch, evtl auch walser/alemannen)... wer sind denn dann noch „weisse“? ex-ddr buerger?

              zurueck zum anfang: sind weisse (hautfarbe, europaeische herkunft) juden, also ashkenazim, poc? warum? sind ashkenasische nicht-religioese israelis keine poc? ist die kategorie evtl voll fuern arsch?

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @rughetta:

                Ich fürchte, die letzte Frage ist mit Ja zu beantworten.

            • @rero:

              Was?

               

              Lesen sie sich den Beitrag da oben nochmal genau durch: in der Frage der Repräsentation, ist dort spezifiziert, d.h. Menschen, die in ihrer eigenen Kultur leben, die einen ethnisch nahezu homogenen Staat stellen (wie Japan) haben selbstverständlich keine Probleme damit Repräsentationen ihrer Kultur im eigenen Land zu finden. Es ist ja ihr eigenes Land. Für Minderheiten in europäischen Ländern sieht das aber anders aus. Damit möchte ich ausdrücken, dass letztere Gruppen viel direkter Alltagsrassismus ausgesetzt sind und man ihnen in Fragen von kultureller Aneignung besser zuhört, als Menschen, die im Herkunftsland leben. Dort wird es häufig als Schmeichelei verstanden, denn der zum Beispiel Amerikanische Einfluss in diesen Ländern wird manchmal (!) als Macht- und Statussymbol verstanden, sodass kulturelle Aneignung ebenso wirken kann. Die Diaspora weiß aber besser, da sie hier lebt, dass dies nicht unbedingt der Fall ist und Aneignung wenig mit einem Gewinn and Respekt oder Prestige zu tun hat.

               

              Der Einwand dies sei kolonialistisches Denken ist richtig, denn wir leben in einer kolonialistischen Weltordnung: das anzuerkennen bedeutet aber nicht es gutzuheißen. Ich habe außerdem vorher und anderenorts schon erwähnt, dass ich nicht glaube, dass die asiatische Diaspora weniger asiatisch ist als die Menschen, die in den Herkunftsländern leben. Es ist ein häufiges Anliegen der Diaspora dies klarzustellen, weil sie im Alltag häufiger direkter Diskriminierung gegenüberstehen und die Effekte kolonialer Aneignung akut spürbar sind.

      • @Regenherz:

        Ein Bayer in der Diaspora USA kommt auf ein superkitschiges Oktoberfest in Las Vegas und beschimpft die Veranstalter mit Rassist. Nein, macht er nicht? Verdammter Opportunist!

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Eine deutsche Stipendiatin in den USA wird anlässlich eines Sommerfestes, bei dem sie Deutschland repräsentieren soll, dazu genötigt, ein Dirndl zu tragen, eine Schwarzwälder Kirschtorte zu backen und Bratwurst mit Sauerkraut in einem labbrigen Hamburger-Brötchen zu servieren. Die Stipendiatin kommt weder aus Bayern, noch aus dem Schwarzwald, noch aus Hamburg - sie kann auch nicht backen, kennt keine deutsche Region, in der man Bratwurst mit Sauerkraut im Brötchen isst und hat nicht genug ***, das Dirndl à la Brüderle auszufüllen. Es hilft ihr aber nichts, auf all das hinzuweisen. Ist schon was her. Sie würde das heute nicht wieder tun, weil es albern ist. Aber sie hat auch keinen seelischen Schaden daran genommen, diesem Mummenschanz zu willfahren.

        • @lions:

          Na Servus.

           

          Das wird der Oskar Maria Graf gewesen sein.

          Dachte immer - der wär in usa - aus NY & seiner

          Lederhosen nie aussikemma?!;)

      • @Regenherz:

        "Ist die asiatische Diaspora weniger asiatisch als die Bevölkerung in den Herkunftsländern?"

         

        Essentialismus - ick hör dir trapsen...

        • @pitpit pat:

          Err, bin mir ziemlich sicher Leute die sowas behaupten bedienen sich einem Essentialismus, aber okay!

          • @Regenherz:

            Nein, der Witz war, dass für die Ihre Vorstellung der kulturellen Aneignung eine Vorstellung von kultureller Identität essentiell ist. Die Winkekatze ist in der japanischen Fauna heimisch, Spaghetti gedeihen nur auf italienischen Bäumen und das allerschlimmste sind Hippiefestivals mit Essen aus aller Welt.

             

            Kein Problem, ich mag Eisbein mit Sauerkraut.

            • @pitpit pat:

              Ist es aber nicht? Kulturelle Identität ist Veränderungen ausgesetzt. Das bezeichnet man positiv als kulturellen Austausch. Das erfordert allerdings Wissen und Respekt. So schwer ist das alles eigentlich gar nicht?

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Regenherz:

                Und das Wissen holt man sich bei Tante Google, oder wie? Oder lernt man vielleicht die Sprachen jener, über deren Kultur man etwas zu wissen oder lernen gedenkt. Ist ziemlich schwer und deswegen tun es die meisten nicht. Aber anders ist ein Austausch meiner Erfahrung nach nicht recht möglich.

              • @Regenherz:

                Nein. Veränderungen von Kultur und von kultureller Identifikation sowie kultureller Austausch erfordern überhaupt nichts. Sie sind unvermeidlich und finden seit jeher überall unablässig statt.

                Kulturelle Unterschiedlichkeit beginnt bei den kleinsten Denkroutinen und Praktiken. Es lässt sich schlechterdings keine sinnvolle Trennlinie zum Nichtkulturellen ziehen.

                Aufgrund dieser universalen Differenz bleibt jeder Versuch einer präzisen Abgrenzung von kulturellem Austausch zu kultureller Aneignung sinnlos.

                Wer etwas anderes meint, ist schon in die Essentialismusfalle getappt.

              • @Regenherz:

                Doch - es sei denn, sie meinen:

                 

                Kulturelle Aneignung=kultureller Austausch minus Respekt minus Wissen.

                 

                Das wäre einerseits tatsächlich einfach. Erklärt anderseits aber auch nicht viel.

      • @Regenherz:

        Welche japanische Diaspora kennen Sie denn, aus der dann auch noch Kritik kommt?

      • @Regenherz:

        @Regenherz Na klar ist die asiatische Diaspora weniger "asiatisch" als die Bevölkerung in ihren Herkunfstländern. Schließlich leben ihre Mitglieder in einem anderen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext.

         

        Überhaupt frage ich mich, wie Sie die Zugehörigkeit zur asiatischen Diaspora definieren. Nur per Abstammung?

         

        Und: Wer sich ein wenig mit japanischer Kultur beschäftigt (und mit offenen Augen durch eine japanische Großstadt gegangen ist, der weiß, dass "kulturelle Aneignung" dort ein äußerst beliebtes und erfolgreiches Modell ist.

        • @Gerd Müller:

          Danke, "Gerd Müller", ich rufe mal sofort alle Mitglieder der Diaspora an und erzähle Ihnen von deinem Entschluss! Es wurde wahrscheinlich schon um das Urteil gebangt.

           

          Was interessiert mich denn, ob dort auch kulturelle Aneignung vonstatten geht? Es ist doch nicht mein Platz das zu kritisieren. Es weiß doch schon ein Fünftklässler das "die machen das auch, also darf ich das auch" theoretisch keine gute Argumentation ist?

          • @Regenherz:

            Da liefern Sie aber ein volles Ablenkungsmanöver.

             

            Natürlich ist es relevant, ob zwei dasselbe tun und es nur bei einem als "schlecht" ausgelegt wird.

             

            Kulturelle Appropriation ist keine Einbahnstr. Zumindest nicht bei Ländern wie Japan, wo Nationalismus, Imperialismus und chauvinistisches Überlegenheitsgefühl eine lange Tradition hat.

            • @rero:

              ... merkwürdigerweise kommt aber die Kritik an Japan's Imperialismus immer nur in diesem Zusammenhang zutage und es macht immer noch kein Sinn. *Das* ist das Ablenkungsmanöver, lol. Bitte nochmal die Definition von Rassismus anschauen: https://www.britannica.com/topic/critical-race-theory

               

              Nochmal, es ist nicht mein Platz die kulturellen Aneignungen Japans zu kritisieren, deshalb interessiert es mich nicht. Es ist ein anderes Thema.

              • @Regenherz:

                Sie werden staunen, ich habe japanischen Imperialismus gar nicht kritisiert. Ich sehe es als Faktum.

                 

                Und über japanischen Chauvinismus bin ich immer mal wieder erstaunt, allerdings noch nie in diesem Kontext.

                 

                Allerdings ist dieser Chauvinismus der Grund, warum das hierarchische Verhältnis, welches die kulturelle Appropriation erfordert (wenn ich es richtig verstanden habe), ich nicht erkennen kann.

                 

                Aber danke für den Link. Nach der dortigen Definition können wirklich nur Weiße Rassisten sein.

                 

                Das bedeutet, Sie müssen sich gar nicht für Japaner interessieren, denn Japaner können nach dieser Definition gar nicht rassistisch sein.

                 

                Damit wird für mich der Diskurs witzlos.

                 

                Hingegen ist Netta nicht weiß und kann deshalb gar nicht rassistisch sein

              • @Regenherz:

                Liebes Regenherz, Sie sind ja herzig. Ich weiß nicht, ob sie außer George Lipsitz und anderen Literaturwissenschaftlern, die meinen, große Theorien zum echten Leben jenseits der schönen Literatur entwerfen zu müssen, Bücher lesen. Wenn ja, befassen Sie sich doch bitte mal mit Publikationen zu den Diaspora Studies. Dass Diaspora Communities anders ticken, als die Bevölkerungen ihrer Herkunftsländer, ist eine altbekannte Erkenntnis.

  • Ich kann mich noch daran erinnern als das Übernehmen von Teilen aus Fremden Kulturen noch das Gegenteil von Rassismus war. Was hat sich geändert?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Nase Weis:

      Unterzuckerung, Unterbeschäftigung, und vor allem Zugang zu einem Eingabegerät mit Internetanschluss - sowas in der Art hat sich geändert.

  • Wer ernsthaft den Vorwurf der kulturellen Aneignung als valable Kritik an wasauchimmer akzeptiert, dem gehören sofort die Spaghetti weggenommen und der/die/das darf nie wieder eine Kaffee trinken oder sich zum einem Volkstanzseminar anmelden.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Adele Walter:

      Und den Wein und das Bier und die Medizin und auch ganz ganz viele "deutsche" Wörter.

  • Wer entscheidet eigentlich, was ein „respektvolle[r] Umgang mit Kultur“ ist und was eine „plumpe Aneignung“? Der Ring ist freigegeben, Leute. Nun prügelt euch. Das Publikum ist schließlich scharf auf Blut.

     

    Mir scheint, die ganze Aneignungs-Debatte hat ihren Ursprung in der Idee einer Urheberschaft, die man zwar nicht schlüssig beweisen, die man sich aber immerhin durch die grade vorherrschende Macht garantieren lassen kann. Zumindest, wenn man laut und früh genug darauf besteht. Ungefähr so, wie man vor 600 Jahren in einer Kolonie und noch vor 100 Jahren auf einem Berg, an einem Pol, unter dem Meer oder gar auf dem Trabanten Mond die spanische/britische/französische/portugiesische/amerikanische Flagge gehisst hat. Als sichtbares Symbol für eine Selbstgewissheit, die sich kühn zu behaupten traut „Alles hier: Meins! Versucht nur mal, mir wieder wegzunehmen, was ich grade erobert habe!“

     

    Aber Kultur ist ja auch nur ein (dreckiges) Geschäft. Man muss halt zusehen, wie man mit seinem A… - äh: Hintern an eine möglichst glatte Wand kommt. Die beste Konkurrenz ist immer die, die ein Wohlmeinend-Mächtiger weit von einem Künstler fern hält, gel? Und wo Erfolg ist, ist der Neid ja meistens auch nicht weit.

     

    Einmal richtig fest eingeübt, sind autoritäre Strategien offenbar immer noch ziemlich erfolgversprechend. Kein Wunder, das. Wer wirklich kreativ sein will, hat einfach nicht genügend Zeit, sich auf Intrigen, juristische Scharmützel oder aufwändige Einschleim-Maßnahmen einzulassen. Der ist ein leichtes Opfer. Gerne auch solcher Leute, die dreist von sich selber behaupten, sie stünden auf der Seite der besonders Übervorteilten, die sich halt selbst nicht wehren können, und einen starken großen Bruder brauchen.

    • @mowgli:

      Wie kann man nur so klar die Parallele zum Kolonialismus sehen und sich dann darüber lustig machen, wenn marginalisierte Bevölkerungen sehen möchten, dass respektvoll mit ihnen und ihrer Kultur umgegangen wird.

       

      Wie ist das möglich? Diese ganzen marginalisierten Menschen sind jetzt also das Zentrum der Macht ... in der Peripherie. Und dann assoziert man es mit der neuen Rechten ohne zu wissen was man da gerade eigentlich gesagt hat.

       

      Und dann spricht man Künstlerinnen von jeglicher Verantwortung frei.

       

      ... ?????

      • @Regenherz:

        Wo sind die Japaner in Israel oder Deutschland marginalisiert?

         

        In Düsseldorf, wo der japanischen Kolonie der rote Teppich ausgerollt wird?

        • @rero:

          "japanische Kolonie", lol

           

          Wenn BürgerInnen von Kolonialmächten Gemeinschaften von Migranten oder generell Diaspora selbst geringste Machtzunahmen nicht zutrauen und sofort Begünstigung sehen ... . In "linker" Politik sollte das keinen Platz haben. Punkt. Aber die Realität ist offenbar anders.

          • @Regenherz:

            Wenn BürgerInnen von Kolonialmächten mit 50jähriger Kolonialgeschichte in anderen Kolonialmächten mit 35jähriger Kolonialgeschichte Handelsniederlassungen gründen und sich dann dort kleine Kolonien (im eigentlichen Wortsinn) gründen, sollte linke Politik hier kein falsches Marginalisierungsnarrativ bedienen.

             

            Auch hier sieht die Realität offenbar anders aus.

      • @Regenherz:

        Genau! Das ist es, nicht wahr? Man spricht hier frei!!!! Das darf nicht sein!!! Du willst ein Exempel!!!! Oder reicht Dir auch eine öffentliche Entschuldigung unter Tränen? Nein, die wäre zu japanisch und daher auch Cultural Appropriation, nicht wahr?

        • @BUBU:

          Ja, aber wer darf denn frei sprechen?

           

          Sie können doch nicht auf jegliche Kritik so reagiren, nämlich damit, dass sie doch die ursprüngliche Aussage tätigen *dürfen*! An ihrer Meinungsfreiheit ändert die Kritik nichts. Sie dürfen sprechen. Ich darf sprechen, indem ich Kritik daran übe.

           

          Was ist daran so kompliziert zu verstehen? Wieso lässt sich die Linke von Rechten Vorstellungen über angebliche Formen der Zensur verführen, wenn diejenigen die Kritik üben nicht mal Ansatzweise die Macht besitzen Ihnen oder irgendwem den Mund zu verbieten.

           

          Das ist eine abartige Verzerrung des status quo.

          • @Regenherz:

            "Was ist daran so kompliziert zu verstehen? Wieso lässt sich die Linke von Rechten Vorstellungen über angebliche Formen der Zensur verführen, wenn diejenigen die Kritik üben nicht mal Ansatzweise die Macht besitzen Ihnen oder irgendwem den Mund zu verbieten."

             

            Genau da ist Ihr großes Missverständniß: Das Konzept der "kulturellen Aneignung" ist ein genuin rechtes Konstrukt. Es hieß früher nur nicht so. Der Begriff wurde erst erfunden, als Neolinke das Thema kaperten und im Elfenbeinturmduktus verschwurbelten. Früher war es der "kleinbürgerliche Spießer", der sich aufregte, wenn er blonde Rastas sah ("So läuft man nicht rum, daß sind Assoziale, sehen aus wie ausm Busch"), die Nationalisten waren vom Anblick angewidrt, war es doch ein öffentliches Symbol für sie, das die Dekadenz, die Entwurzelung von der eigenen Sippe und Tradition fröhlich Urständ feiert. Genauso wollten die es nicht, daß "die Fremden" sich assimilieren, denn dann "bleiben die am Ende für immer" und werden gar noch als genuine Deutsche gesehen. "Rechts" rieb (und reibt) sich verwundert die Augen, daß plötzlich aus dem Nichts "Links" kommt, quasi das ganze Narrativ übernimmt, zwar umformuliert und in andere Stoßrichtung, aber dennoch die gleichen Punkte und das ganze vehement verteidigt und öffentlich fordert. (Und Ihresgleichen merken es nicht einmal). Sie versuchen die Separierung zu erkämpfen, von der "Rechts" seit je her träumt.

    • @mowgli:

      "Mir scheint, die ganze Aneignungs-Debatte hat ihren Ursprung in der Idee einer Urheberschaft..."

       

      Also von jetzt an, Kravatten nur noch für Kroaten - alles andere ist ...s.o.

  • Ich fand einfach ihre Musik gträßlich und die Performance schrecklich. Da haben mir andere Stücke besser gefallen. Aber das ist keine kulturell-philosophische Aussage, sondern nur mein Geschmack.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      Danke!

       

      Mir würde keiner dieser Retortensongs gefallen. In meinen Augen ist das ein degenerierter Zirkus, bei dem das Publikum aufgrund von Herdentrieb und fehlender Courage als bestens gekleidet feiert, was in Wahrheit nackt ist.

  • Ähh..

    Sind die Winkekatzen nicht chinesisch?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Sonntagssegler:

      Wahrscheins Made in China, aber Copyright 1852 by Japan.

  • Laßt uns doch alle so rumlaufen wie in Orwell´s 1984 damit bloß keine Mißverständnisse aufkommen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Oh Mann.

     

    Die Bayern spielen nur noch Blasmusik, die Franzosen singen Chansons und essen Baguette und die Russen prügeln sich und trinken danach jede Menge Wodka.

     

    Bloß keine kulturelle Aneignung.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Alter Schwede - jibet dran.

       

      Dat is nich unser Tach!;))) - zum Glück.

      Na - Si´cher dat. Da mähtste nix.

      Normal.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Wenn ich mir jetzt Ihre Art zu schreiben aneigne, was haben wir dann?

         

        Ich bin ein einfacher Schiffsjunge und Sie ein Lawyer vor dem Herrn.

         

        Das ist dann vielleicht umgekehrter Klassismus :-)

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Jung. Warschau. Eh´s ´n nassen Hansch ins G´nick gev!;)

           

          Dat. Geit doch chlor ~>" ´n Lie-er! " - Gev di dat!

          Liggers - du Moses!;) = Teerjacke - nasciturus!;))

          &

          Ward juch wat - met - "Heern"!:)

           

          Short cut - So geit dat!

    • @88181 (Profil gelöscht):

      ... Err? Mal von Stereotypen abgesehen: muss man Bayern, Franzosen oder Russen jetzt wirklich so in Schutz nehmen? Sind diese Bevölkerungsgruppen oder geographischen Regionen so arm und kulturell beraubt, dass beim Ausbleiben von kultureller Aneignung nichts mehr übrig bleibt?

       

      Wenn die Kultur sich um das "Nehmen" anderer Kulturen dreht, wie es bei vielen europäischen Kulturen der Fall ist, dann sollte man das eventuell mal überdenken, ja?

      • @Regenherz:

        Sind denn Japan und Korea als Regionen so arm und kulturell so bedroht, dass durch Auftritte wie den vom ESC und durch Übernahme gewisser Aspekte durch Menschen anderer Herkünfte von ihrer Kultur nichts mehr übrig bleibt? Hat z.B. Netta wirklich etwas genommen im Sinn von weggenommen? Wird dadurch weniger J-Pop/ K-Pop konsumiert weil die Leute lieber die "Kopie" Netta hören & sehen? Ich glaube nicht. Russland ist in einigen Regionen tatsächlich ziemlich arm und von großen Problemen betroffen, was u.a. an der Politik der eigenen Regierung liegt und durch seine Historie teilw. auch kulturell verarmt, aber gut, das steht auf einem anderen Blatt. Was Deutschland/ Frankreich angeht: na ja, ich finde durchaus dass unsere Kultur ärmer würde durch Weglassen all dessen, was einige als CA bezeichnen würden; Einflüsse in Musik, Küche, Popkultur. Solange niemand veralbert und/oder erniedrigt wird ist der Austausch doch eine schöne Sache.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Regenherz:

        Ja, die Stereotype haben mir Spaß gemacht.

         

        Was ich sagen will ist, dass ich verstehe dass Praktiken wie das "Blackfacing" übel und rassistisch und von daher abzulehnen sind.

         

        Aber: Jedwede Kulturproduktion, ob Malerei oder Gesang, ob Dichtkunst oder Popmusik, alles bezieht sich auf Vorgänger. Alles setzt sich aus den verschiedensten Elementen aller möglichen Kulturen und Zeiten zusammen.

         

        Bei der heutigen kulturellen Durchlässigkeit mit Internet geht das ja flugs.

         

        Das ist ja auch das Interessante daran.

        HipHop hat aus diesem Aufnehmen, diesem Zitieren eine Kunstform gemacht.

         

        Um jetzt festzustellen, wer welcher Kultur etwas "nehmen" darf, dafür bräuchte man ja eine inquisitorische Instanz.

         

        Die ich vorab schon mal ablehne.

         

        Und wenn man nichts aneignen, einfügen darf, bleibt das Eigene eben rein. Das dürfte dann eher Nazis freuen.

         

        Ich werde mit der Sache nicht warm.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Aber wir sind doch kein Gerichtshof oder eine "Inquisitorische Instanz" ... wer behauptet denn, dass marginalisierte Bevölkerung, die Kritik an dieser Praxis üben eine Machtposition innehaben. Da muss man doch den status quo so verdrehen, dass er der Wirklichkeit nicht mal mehr in Ansatz entspricht.

           

          Es ist Kritik. Punkt. Kritik kann man annehmen oder nicht. Es folgt weitere Kritik. Hört doch auf vorzugeben es handele sich hierbei um eine Hexenjagd. Das ist eine bewusste Fehldarstellung und man muss sich doch mal fragen wer davon profitiert so erste-philosophie-stunde Ansätze, wie "Die Linken sind die neuen Nazis" in die Welt zu setzen.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Regenherz:

            Man kann auch die Kritik kritisieren, wenn man sie nicht annehmen will. Wo ist also das Problem, wenn man als überbordenen Schwachsinn geißelt, dass eine läppische Inszenierung eines ebenso läppischen Events eine sich ernsthaft dünkende Kritik zeitigt? Das ist angeeigneter Irrsinn, hat demnach mehr mit der psychischen Disposition der Kritiker zu tun als mit dem, was als Anlass herhalten muss. My two cents!

            • @849 (Profil gelöscht):

              Danke für die two cents! Kritik hat immer mit der psychischen Disposition der Kritiker zu tun. Sie kann gar nicht anders.

               

              Dann her mit der Kritik. Ich habe hier noch nichts gelesen außer Herumgeheule, dass wir jetzt alles nicht mehr dürfen und so. Typischer linker Macker Kram eben?

               

              Da kann man eigentlich nur gelassen daneben stehen, den Kopf schütteln und das Fenster schließen.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Regenherz:

                Wenn Kritik nicht auch selbstkritisch ist, kann sie nicht mal den Anspruch gegen sich selbst erheben, Kritik zu sein. Abwehr von Kritik (durch Denigrierung der Kritiker) zeugt von mangelnder Sicherheit oder einem wackeligen eigenen Standpunkt. Aber um Standpunkte sollte es nicht gehen, weil die stets arbiträr sind. Wenn Kritik nicht die Objektivität wenigstens im Blick hat, ist sie ebenfalls keine, sondern allerhöchstens ein Mittel, seiner Meinung Gehör zu verschaffen.

                 

                Ich nehme an, Sie merken vor lauter "Betroffenheitsgedöns" gar nicht, wie nahe Sie im Fahrwasser von autoritären Bestrebungen schwimmen. Das verstehe ich sogar, denn es gehört ja zum guten Ton, für vermeintlich oder tatsächlich Betroffene Partei zu ergreifen. Aber man kann es mit der Empfindlichkeit auch schnell zu weit treiben: dann schlägt die von allen geforderte Toleranz in Intoleranz um, sei es auch für ein vermeintlich gutes Ziel.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Ich hatte doch gerade mit dem anderen Typen schon eine identische Unterhaltung: warum müssen sie denn mit der gleichen Masche nochmal Ihren Senf dazugeben? Ich hab es gehört: laut Ihresgleichen nimmt das linke politische Spektrum autoritäre Züge an. Unglaublich schlaue Aussage.

                   

                  Abwehr von Kritik ... was soll ich denn abwehren? Wo? Das "die Linken sind die neuen Faschisten" strotzt jetzt nicht unbedingt vor kritischer Brillanz, dass ich mich zur Selbstreflexion verdonnert fühlen müsste. Wo wackelt mein Standpunkt, wenn hier mindestens 30 Heulsusen im Kommentarbereich ihre Weichei Politik nicht als Zentrum-rechts anerkennen möchten?

                   

                  Darum geht es doch hier: nicht ob diese irrelevante Darstellung rassistisch oder kulturelle Aneignung ist, sondern dass der Start der Debatte, die bloße Frage danach, der Denkanstoß schon den linken Autoritarismus einläutet. Was für ein Sensibelchen muss man sein, um sich gleich dermaßen angegriffen zu fühlen?

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Regenherz:

                    Sie sind es, der hier die ganze Zeit rumheult, dass man die angeblich kulturelle Appropriation der israelischen Sängerin nicht ernstnehme und Ihren mühsam verschleierten Betroffenheitskitsch verbreiten, den Sie glauben, irgendeiner japanischen oder asiatischen Diaspora schuldig zu sein. Was sollen denn das für Denkanstöße sein, wenn Sie darüber jammern, dass man diesen Vorwurf nicht ernstnähme? Wollen Sie hier alle auf ihre Pseudosensibilität vergattern und diskreditieren, wenn sie sich nicht darauf einlassen. Wenn Sie zum Arzt gehen, wenn ein Furz quersitzt, ist das allein Ihre Sache. Ich für meinen Teil nenne das Hypochondrie und das Herumreiten auf solchen Lappalien dekadent und verkappt autoritär, weil es Ihnen offenbar nicht um die Sache geht, sondern vor allem um sie selbst.

                     

                    Kritik wehren Sie dadurch ab, dass sie nicht diskutieren, sondern von der imaginären Kanzel verkünden und abkanzeln. Ihre Art erinnert mich fatal an einen gewissen TAZ-Redakteur, dem ich sein Getue ebenfalls keinen Deut abnehme und den ich, wie Sie, für einen Autoritären im betulichen Schafspelz halte. Got me?

          • @Regenherz:

            Wer ist "wir"?

            • @rero:

              Menschen, die diese Art von Kritik üben?

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Regenherz:

            Also ich wollte wirklich nichts in der Richtung: "Die Linken sind die neuen Nazis" in die Welt setzen.

             

            Ok, es ist Kritik. Zu meinen aktiven Zeiten hat man unter Kritik etwas anderes verstanden. Winkekatzen haben da keine Rolle gespielt.

             

            Vielleicht bin ich einfach zu alt für den Scheiss.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              In dieser Debatte ist das so ein Ding: was man sagen will und was man sagt, das sind zwei verschiedene Dinge.

               

              Zu ihrer Zeit war Kritik also besser, ja? Interessant, kommt mir irgendwie bekannt vor. Mit Alter hat das nichts zu tun: es hat etwas damit zu tun, ob man das, was die Gesellschaft durch Gewalt unsichtbar gemacht hat, wieder sichtbar machen möchte. Nur dann muss man sich auch damit auseinandersetzen wieso es für einen selbst vorher unsichtbar war.

               

              Die Antwort ist oft fehlendes Wissen, und fehlende Bereitschaft (auch Zeit), um sich mit den Betroffenen auseinanderzusetzen (ihnen zuzuhören und ihre Probleme anzuerkennen).

               

              Dann aber bitte nicht behaupten es handele sich nicht um Ignoranz.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Regenherz:

                Wer ist denn hier bitte betroffen?

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Regenherz:

                Ich würde nicht sagen, dass die Kritik früher besser war, sie war eben anders. Bei dem was wir gemacht haben, ist ja auch nicht mehr herausgekommen, als eine weitgehende Marginalisierung der Linken.

                 

                So gesehen kann die Kritik nicht so gut gewesen sein.

                 

                Ich habe nur den Eindruck, dass die neue Kritik etwas merkwürdig ins Kraut schießt.

                 

                Also wenn etwas Weiße mit Dreadlocks angegriffen werden oder Leute auf antirassistischen Camps des Platzes verwiesen werden, weil eine POC dies fordert und überhaupt nicht begründen muss. Oder die Awarness-Teams auf linken Partys.

                 

                Das wirkt auf mich sektenartig. In so einem Umfeld könnte ich wohl keine vier Sätze sagen, ohne rauszufliegen.

                 

                Auf mich wirkt das so, als wollte man sein Kinderzimmer, dass dann Safe Space heißt, nie wieder verlassen.

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  Aber Sie können doch nicht der Illusion erlegen, dass ihre Perspektive etwas anderes ist als der Mainstream linker Organisationen und populär-linkem Denkens überall, oder? Das ist doch nichts neues? Sie schildern das ein bisschen so, als seien Sie plötzlich in diesen Räumen marginalisiert ...

                   

                  ... da muss es doch mal klingeln oder nicht?

                  • 8G
                    88181 (Profil gelöscht)
                    @Regenherz:

                    Nein, nein, der Illusion erliege ich nicht.

                     

                    Ich war noch nie in diesen Räumen, mich gruselt es ehrlich gesagt bereits, wenn ich darüber lese.

                     

                    Vielleicht würde ich mich marginalisert fühlen, weil ich der Älteste wäre. Keine Ahnung.

                     

                    Es ist ja nicht so, dass ich einen Plan hätte. Meine Generation ist gescheitert, die vor uns auch.

                     

                    Ob ihre Sache jetzt der Bringer ist, sei mal dahingestellt.

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @88181 (Profil gelöscht):

                      Wenn Ihre Generation, von der ich annehme, dass sie in etwa auch die meine sein dürfte, gescheitert ist, dann deshalb, dass sie solche Jammerlappen hervorgebracht hat, die - statt sich um die wirklichen Probleme der Welt zu kümmern - ihre Energie mit solchen Mätzchen vergeuden.

                      • @849 (Profil gelöscht):

                        Hahaha, wer heult denn hier die ganze Zeit herum?

                        • 8G
                          849 (Profil gelöscht)
                          @Regenherz:

                          Na Sie! Ich habe nichts weiter getan, als Ihre Betroffenheitsarien der Kritik zu unterziehen. :-)

      • @Regenherz:

        "muss man Bayern, Franzosen oder Russen jetzt wirklich so in Schutz nehmen?" Wo stehen die drei Genannten denn in der "Schutzbedürftigenhierarchy" ?

        Gilt der Trend in asiatischen Gesellschaften - speziell bei jüngeren Frauen - sich die Haut aufzuhellen und die "Mandelaugen" größer und "runder" zu machen als "Whitefacing"? Wenn nicht, warum nicht? Kulturelle Aneignung in Höchstform:

        https://www.youtube.com/watch?v=X6s6YKlTpfw

        • @Mephisto:

          Nein, denn unser Verständnis von Rassismus ist unterschiedlich: https://www.britannica.com/topic/critical-race-theory

           

          Daraus ist relativ einfach zu schlussfolgern, dass es "whitefacing" so nicht gibt. Colorism, als separate aber verwandte Theorie, hat darüber aber vor allem im asiatischen Raum und dessen Politik gegenüber heller und dunkler Haut einiges mehr zu sagen.

           

          Darum nicht. Es gibt keine Rassismus gegen weiße Menschen, weil weiße Menschen das Zentrum und die Norm der rassistischen Weltsicht sind. Das ist in erster Linie Rassismus.

      • @Regenherz:

        Sind denn die Japaner, früher einzige nicht-europäische Kolonialmacht, so arm und kulturell beraubt, dass man sie in Schutz nehmen muss? Da besteht durchaus ein ausreichendes kulturelles Sendungs- und Selbstbewusstsein, dass Europäer in Kimonos als Bestätigung gesehen werden.

        • @sart:

          Wie bereits gesagt: es geht nicht um die Japanische Bevölkerung, die momentan die japanische Inselgruppe bewohnt. Es geht um die Diaspora, weitestgehend um die asiatische Diaspora, denn ich glaube nicht, dass Europäer diese differenzierten Unterschiede zwischen den einzelnen Herkünften überhaupt vornehmen; es ist weitaus rassistisch geprägt.

           

          Auch hier empfehle ich mal den Unterhaltungen zwischen der Diaspora und der ursprünglichen Heimat zu lauschen.

          • @Regenherz:

            Aber Sie können doch hier den Fall Japan nicht mit bspw. den Schwarzen in den USA vergleichen. Da mag es stimmen, dass von Habitus und Duktus gesellschaftlich benachteiligter Minderheiten von der Mehrheitsgesellschaft vereinnahmt wurden, auch wenn Rasta-Locken ein gerne verwendetes, aber schlechtes Beispiel sind, wurde dieses doch von der Minderheit der Rastafaris, die schworen, sich ihre Haare nicht zu schneiden, bis Haile Selassie, der wiedergekehrte Messias, wieder auf dem Thron sei.

             

            Die Begeisterung für japanische oder koreanische Popkultur verbreitete sich nicht von entsprechenden Diasporas aus, sondern dank Globalisierung direkt aus den Herkunftsländern.

            • @sart:

              Tue ich doch auch gar nicht?

               

              Die Frage ist doch aber warum die Diaspora dadurch ihre Kultur nicht ausgiebiger und ohne Störungen entfalten können, wenn doch die tolle Globalisierung es aus den Herkunftsländern positiv beleuchtet werden. Die Frage ist: wie wird diese Popkultur hierzulande konsumiert? Konsumiert ist das Schlüsselwort.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Regenherz:

                Kultur und Konsum passt nur zusammen, wenn man aus der Kultur eine Industrie macht. Sobald das der Fall ist, steht die Kultur nurmehr auf den Geldscheinen, deren Papierwert ebenso gering ist wie die Kultur, für die sie dann noch stehen.

              • @Regenherz:

                Ich weiß immernoch nicht, von welcher japanischen Diaspora Sie sprechen, die ihre Kultur nicht entfalten kann, weil Netti einen Kimono trägt und Mangas allgemein recht beliebt sind.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @sart:

                  Es gab doch diese deutsche Kandidatin, ich glaube, das war letztes Jahr. Die war doch direkt aus einem Manga entsprungen, habe ich gehört. :-)

                • @sart:

                  Wie kommen Sie darauf, dass "Mangas sind beliebt" dazu geführt haben oder dazu führen, dass wir mit z.B. Japanischer Kultur und Menschen respektvoller umgehen? Es hört sich in der Argumentation dann ein bisschen so an, als ob der Rassismus und Orientalismus hier kein Problem mehr ist.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Regenherz:

                    Ich verstehe eines nicht: wie kommen Sie auf die Idee, dass man in Deutschland nicht respektvoll mit japanischer Kultur umginge? Ich wüsste keinen Kontext, in dem diese diskreditiert würde. Wer von Schlitzaugen spricht oder sich abfällig über Asiaten äußert, hat m.E. nicht die Japaner im Sinn. Japaner gelten meiner Erfahrung nach vielmehr als äußerst kultiviert, eigen(ständig), in einer ehrwürdigen Tradition verwurzelt und edel. Das mag eine zu positive und nicht der Wirklichkeit entsprechende Vorstellung sein. Wer aber meint, im Manga und Maneki-Neko erschöpfe sich das, was japanische Kultur ist, nimmt lediglich ein Verfallsmerkmal von Kultur wahr ebenso wie man den sogenannten Weihnachtsmann mit dem roten Coca-Cola-Bademantel und dem Zuckerwattebart in anderen Ländern als falschen Inbegriff einer Tradition feiert, die bloß eine kapitalistisch heruntergeholte, als gar keine mehr ist.

                    • @849 (Profil gelöscht):

                      Empfehlung mal die Schlagwörter "The Myth of the Model Minority", "Orientalism", "Yellow fever" und "Fetishization Asia" in die Suchmaschine einzugeben. Vielleicht passiert ja etwas.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @Regenherz:

                        Durch "Name Dropping" wird ihr proseminaristischer Argumentationsstil auch nicht besser. Noch herablassender geht's nimmer, Herr oder Frau Regenherz!

                        • @849 (Profil gelöscht):

                          Mögen Sie mir ein paar Kommentare von Ihnen zeigen, die Ihrer Meinung nach meinen Respekt verdient hätten. Ich bin da noch unschlüssig.

                           

                          Es hilft wirklich diese Begriffe nachzuschlagen und ihre Geschichte zu verinnerlichen, um das zu verstehen. Ihrem Spott nach zu urteilen *glauben* Sie das bereits getan zu haben, aber ich würde es Ihnen wirklich nochmal ans Herz legen. Es ist nur ein Hinweis.

                          • 8G
                            849 (Profil gelöscht)
                            @Regenherz:

                            Wo immer mir jemand paternalistisch, herablassend und autoritär kommt, kann er sich seine Ratschläge sonstwo hinschieben.

                             

                            Steigen Sie erstmal von Ihrem hohen Ross herunter und lassen Sie sich auf den Unmut ein, den sie mit Ihren Thesen erzeugen. Dann klappts auch mit dem "DIskurs".

                             

                            Ich habe übrigens nicht nur nichts dagegen, über diese Dinge nachzudenken, sondern finde das Nachdenken darüber außerordentlich wichtig und das nicht nur, weil ich intensiv über interkulturelle und interreligiöse Themen geforscht habe. Ich habe nur ein massives Problem damit, irgendwelche Sachen aufzubauschen. Das tut der Sache, um die es geht, nämlich erheblichen Abbruch und bewirkt mithin das Gegenteil dessen, was sie bezwecken will.

                  • @Regenherz:

                    Schönes Ablenkungsmanöver. Sie drücken sich vor der Antwort.

                    • @rero:

                      Vor der Antwort auf welche Frage?

                       

                      Wer diese Diaspora ist?

                       

                      Es ist ein Rätsel ... frei zugänglich, wenn Sie nach diesen Perspektiven suchen möchten.

                       

                      Wenn man aber, wie Sie oben beweisen, glaubt, dass diesen Menschen "der rote Teppich" ausgelegt wird, dann brauch ich mich doch mit solcher Xenophobie nicht ernsthaft beschäftigen, oder? Was suchen Sie auf einer linken Platform? Was haben diese Verzerrungen mit Solidarität zu tun? Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen einer Antwort schuldig bin? Wie kommt man auf dieses ständige, chronische Anspruch-erheben.

                      • @Regenherz:

                        Es war Sarts Frage, von welcher marginalisierten japanischen Kultur Sie sprechen.

                         

                        Dass Sie keinen Sachargument mehr haben, spricht für sich. Eine Antwort sind Sie weder Sart noch mir "schuldig". Spannend ist nur, dass Sie keine haben.

                         

                        Übrigens halte ich es überhaupt nicht für xenophob, dass Investoren und Handelsniederlassungen "der rote Teppich" ausgerollt wird. Ich tue mich dann nur schwer damit, die Menschen dann als marginalisiert zu betrachten.

                         

                        Das Schöne an der Taz ist, dass sie keine Gesinnungsprüfung ihrer Kommentatoren vornimmt. Jeder darf mitmachen. Das macht für mich eine linke Zeitung aus.

                        Ist für Sie offenbar nicht einfach zu ertragen.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @Regenherz:

                        "Wenn man aber, wie Sie oben beweisen, glaubt, dass diesen Menschen "der rote Teppich" ausgelegt wird, dann brauch ich mich doch mit solcher Xenophobie nicht ernsthaft beschäftigen, oder?"

                         

                        Sie sollten sich dann vielleicht mal mit der Frage beschäftigen, warum sie die Xenophobie-Keule rausholen, wenn jemand der Meinung ist, dass in Düsseldorf der japanischen Kolonie der rote Teppich ausgerollt würde? Hat man also Ihrer Meinung schon Fremdenangst, wenn man der Ansicht ist, dass eine "fremde" Gruppe in Deutschland mit besonderer Achtung behandelt werde?

                        • @849 (Profil gelöscht):

                          Keule, huh. Wo kommt ihr eigentlich alle her und wieso fällt euch nicht auf wem ihr das Vokabular klaut?

                           

                          Die Begriffe sind "Japanische KOLONIE" und der "ROTE TEPPICH WIRD AUSGEROLLT" ... gibt es da wirklich Interpretationsspielräume, die nicht darauf schließen lassen, dass die Person nicht kommunizieren will, dass solche Gruppen mit zu viel Achtung behandelt werden?

                          • 8G
                            849 (Profil gelöscht)
                            @Regenherz:

                            Beschäftigen Sie sich auch gelegentlich mal mit deutscher Sprache oder Kunstgeschichte, statt irgendwelches Zeug zu googlen? Schon mal was von Künstlerkolonie gehört. Das Wort Kolonie bedeutet zunächst einmal schlicht Siedlung. Wer kommt bei "japanische Kolonie" auf die Idee, der Aussagende müsse damit etwas Negatives konnotieren? Nur Leute, die ihre eigene Meinung auf alles applizieren, was nicht bei 3 an der Litfaßsäule klebt.

                  • @Regenherz:

                    Und inwiefern führt es zu einem respektvolleren Umgang mit Kultur und Menschen, wenn ich mich von Mangas fernhalte, obwohl sie mir gefallen, nur damit ich oder sonstwer mir keine kulturelle Aneignung vorwerfen kann?

                    • @sart:

                      ??? Was sollen diese Ablenkungsmanöver ... das Problem ist die Behauptung, dass der bloße Umgang *automatisch* zu Respekt (oder Respektlosigkeit) führt. Da gibt es keinen *automatischen* Mechanismus. Das ist der Punkt. Es kommt nicht darauf an was Sie konsumieren, sondern wie.

                      • @Regenherz:

                        Ich habe bei keinem Kommentar irgendwas davon gelesen, dass irgendjemand behauptet hätte, der bloß Umgang würde zu echtem Respekt führen. Die Frage nach einem Automatismus haben Sie verneinend aufgebracht.

                         

                        Der Konsum führt nicht automatisch zu mehr Respekt, aber er führt auch nicht zu weniger. Der schlimmste Fall ist, dass bei "falschem" Konsum alles beim alten bleibt.

          • @Regenherz:

            Seit wann haben denn Israelis eine europäische Kultur?

             

            Wissen Sie übrigens wie groß die "asiatische" Disaspora, wer auch immer das sein soll die geht von der Türkei bis Japan, eigentlich wäre.

             

            Und natürlich nehmen die Leute hier im Forum eine Unterscheidung vor, sonst würden die Ihnen nicht alle was zu Japan schreiben, denn die Winkekatzen sind ein rein japanisches Kulturgut.

            • @Sven Günther:

              ... es geht um die breite Öffentlichkeit, nicht um Journalisten oder andere Kritiker. Dort erwarte ich die Unterscheidung, auch wenn sie selbst dort ausbleibt. In unserer breiten Gesellschaft wird diese Unterscheidung nicht vorgenommen: es wird bloß als "asiatische" Kultur angenommen. Das merkt man schon bei der Beschreibung von Essen und Restaurants. Auch das Verschwimmen dieser Unterscheidungen ist gut als Rassismus dokumentiert, auch und besonders hierzulande.

               

              Ja, ich weiß wie groß die "asiatische" Diaspora ist und ich möchte sie nicht als Block bezeichnen. Es liegt mir vielmehr daran aufzuzeigen, dass all diese diversen Gruppen als Diaspora in anderen Ländern oft Diskriminierung ertragen müssen.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Regenherz:

                Ich verstehe nicht, was Sie mit der Beschreibung von Essen und Restaurants meinen. Mein Eindruck ist, dass selbst die "bildungsfernen" Schichten unserer Gesellschaft da recht gut zu unterscheiden wissen. Dass es Lokale gibt, die Gerichte aus mehreren asiatischen Ländern anbieten, spricht da m.E. nicht dagegen. Frühlingsrolle und Sushi sind doch recht eindeutig zuzuordnen. Schließlich sind die Kulinaria einzelner asiatischer Ländern ja auch sukzessiv bei uns angekommen (nach meiner Erinnerung China > Indonesien > Thailand > Japan > Korea > Vietnam). Und selbst wenn diese Unterschiede verschwimmen, was soll das mit Rassismus zu tun haben. Das ist in meinen Augen Pragmatismus. Fragen Sie mal einen Durchschnittsdeutschen, was es in Paraguay zu essen gibt und was die da so anhaben. Wahrscheinlich stoßen Sie da viel eher auf Vorurteile (Sombrero, Tacos und Co.), als bei Thais, Vietnamesen, Chinesen, Japanern usw. Ist das nun schon Rassismus, wenn die Leute nicht wissen, was man in Parguay isst oder in Bolivien und sie es nicht unterscheiden können von der Küche Mexikos, die es als solche ja ebenso wenig gibt, wie die italienische, deutsche oder sonst eine Küche.

      • @Regenherz:

        Jede Winkekatze in einem deutschen Nippesladen fehlt nun in gutsortierten japanischen Fachgeschäften.

         

        Kultur ist kein Nullsummenspiel.

  • Kulturelle Aneignung? Sehen so unsere nachwachsenden Kosmopoliten aus? Blackfacing, yellowfacing, scheint's herrscht Ritalinmangel. Na bravo, dann geben die Asiaten hoffentlich bald geschlossen ihre Violinen zurück.

  • Verdammt, ich kannte bislang nur Frauen. Was sind 'Frauen*'?

     

    Zum Rest: "Es mehren sich jedoch auch solche Stimmen im Netz, die [...]"

    Leute, wenn ihr Nachrichten machen wollt, dann nehmt doch auch Nachrichten. Wie ging der Journalistensatz gleich? 'Einer ist eine Meinung, zwei eine Tendenz, drei eine Bewegung'? Auf die Art braucht man eigentlich nur noch ins Netz zu schauen: Da gibt's für jeden Topf nen Deckel, garantiert auch in dreifacher Ausführung.

    • @pitpit pat:

      Nachtrag: "Frauen*, die nicht in das klassische gesellschaftliche Rollenbild passen (wollen)"

       

      Achso! Dann gehe ich jetzt mal meine Kinder* von der Schule holen.

  • Ich verstehe den Vorwurf der "kulturellen Aneignung" nicht. Für eine (widerrechtliche) kulturelle Aneignung müsste es ein Recht und einen Rechtsinhaber (gerne auch als Gruppe) geben, welcher durch die kulturelle Nutzung anderer in seinen Rechten verletzt ist. Er (auch im Sinne der Mehrzahl) müsste das Recht haben, andere von dieser Nutzung auszuschließen; also eine Art Urheberschutz. Ein solches Recht ist nicht ersichtlich (nichtmal auf moralischer Stufe) und meines Erachtes auch nicht notwendig.

     

    Wo würde den sonst diese "kulurelle Aneignung" anfangen. Könnten sich die alten Römer beschweren, weil die Bauweise der Arenen weltweit in modernen Stadien kopiert wird. Oder die Tantristen, weil die Ausübung ihrer spirituelle Rituale heutzutage auf irgendwelche Sexpraktiken reduziert wurde? Undsoweiter.

     

    Wer sollte durch eine solche Aneignung geschädigt sein?

    • @DiMa:

      Wieso sollten sich das Imperium Romanum über kulturelle Aneignung beschweren, wenn es über lange Zeit der Kern seines politischen Programms ist?

       

      Ich bin mir nicht ganz sicher, wieso wir es aus der Perspektive einer imaginären Legislative argumentieren müssen, wenn die Konversation sowieso schon bei sich-angegriffen fühlenden wie ein Gerichtssaal wirkt? Und ich glaube nicht, dass man diesen Eindruck in irgendeiner Weise verstärken sollte, denn hier geht es tatsächlich um materielle Konsequenzen im Leben betroffener Personen und nicht um das Feststellen persönlicher Schuld oder Unschuld.

       

      Wer sollte geschädigt sein: die Diaspora der betroffenen Kulturen, die sich momentan mit Diskriminierung und Assimilierung in dominante Kulturen unterordnen sollen, aber ihre eigene Kultur gerne bewahren möchten; das ist aber schwierig, wenn Ausdrücke der eigenen Kultur strukturell nicht ohne Diskriminierung gewählt werden können, aber, paradoxerweise, durch dominante Kulturen immer wieder gewählt werden ohne die Kultur zu kennen.

       

      Die Gruppen, die Sie fehlerhaft als "Rechtsinhaber" beschreiben, das ist die Diaspora, das sind marginalisierte Bevölkerungsgruppen, die durch gesellschaftlichen Druck beeinflusst werden. Deshalb ist es auch wurscht, ob man die Kultur des Römischen Reiches klaut, da ist der Hinweis doch schon im Name: Reich. Es verhält sich imperial, d.h. in seine Struktur ist die Vernichtung, Eroberung und der Diebstahl fremder Kulturen eingebaut (auch wenn es manchmal mit Rom anders aussah und komplexer ist). Die Frage ist also falsch: ein Problem wäre es erst dann wenn das Imperium sich Aspekte einer Kultur einverleibt, die es systematisch unterdrückt/ vernichtet. Und da sollte auch klar werden, dass das Konzept nicht 'neu' ist.

      • @Regenherz:

        Sorry, dem hörensagen nach geht es dem asiatischen Pop gerade sehr gut (hinsichtlich der finanziellen Umsätze, der Klickzahlen, u.s.w.). Es handelt sich also schwerlich um eine marginalisierte Kultur oder Bevölkerungsgruppe. Eine entsprechende Behauptung könnte beispielsweise in Korea möglicherweise sogar als eine Beleidigung empfunden werden.

         

        Winkekatzen gibt nicht nur in deutschen chinesischen Restaurant sondern auch in chinesischen chinesischen Restaurant. Eine Diaspora liegt als also insoweit schwerlich vor.

         

        Gut, ich verstehe das Konzept der "kulturellen Aneignung" nicht. Noch weniger nachvollziehen kann ich die Aussage, dass Opfer kultureller Aneignungen stets nur angeblich unterdrückte Kulturen sein sollen. Weshalb sollte die angeblich dominierende Kultur weniger oder nicht schutzwürdig sein? Durch die Aneignung wird niemanden etwas weggenommen. Die betroffene "marginalisierte Bevölkerungsgruppe" kann weiterhin ihre Kultur ungestört ausleben.

        • @DiMa:

          ... der Punkt ist doch aber, dass sie das nicht kann? Das ist gut dokumentiert: ich wünsche Ihnen bei der Recherche viel Erfolg! Zuhören hilft.

  • Satire darf Alles!

  • Mir scheint, da wird auf "Biegen und Brechen" etwas gesucht, um Nettas Erfolg madig zu machen und dabei die eigentlichen Beweggründe (Israelfeindschaft, Antisemitismus) zu verschleiern. Da kommt die aus meiner Sicht überzogene Debatte um "kulturelle Aneignung" im linksliberalen Spektrum der USA gerade recht.

    • @Joba:

      "linksliberal" ... ist ein Aspekt des linken Spektrums, aber wenn es sich dem Liberalismus verschreibt hat es nicht wirklich etwas mit diesem (weiter) "linken" Einwand zu tun!

       

      Hier wird bewusst aus der Diaspora argumentiert; darum geht es bei dem Argument gegen kulturelle Aneignung. Es geht um die direkt Betroffenen, die in ihrer neuen Heimat durch Kleidung oder andere kulturelle Ausdrücke momentan Diskriminierung erfahren müssen, während die dominanten Gruppen in diesen Ländern Merkmale der Kultur frei benutzen, um sich künstlerisch auszudrücken. Das ist doch ein Missstand, oder nicht? Die Kultur, die deine eigene Kultur systematisch assimilieren möchte und damit auflöst schmückt sich auf einmal in deiner Kultur und das soll als Schmeichelei angesehen werden, wenn daraus keine materiellen Leistungen für die Betroffenen generiert werden? Das führt doch nicht zu Respekt ... das führt zum Nehmen. Und dieser Tendenz sollte man entgegenwirken. Das hat nichts mit der Diagnose einer bösen Absicht zu tun, sondern mit einer gesellschaftlichen Haltung. Das bewusst zu ignorieren allerdings ... das ist etwas anderes.

       

      Israelkritisch zu sein ist aus unserer (deutschen) Perspektive immer suspekt, da gebe ich Recht! Aber trotzdem muss man sich gegenüber der Politik von Israel kritisch zeigen, besonders aktuell im Umgang mit Flüchtlingen und Einwanderern aus dem afrikanischen Kontinent (zuerst auch mit unserer eigenen Politik!). Selbstverständlich wird das immer wieder auch von rechts instrumentalisiert, aber wenn man etwas genauer auf die Argumentation schaut, dann sollte klar sein, ob hier Antisemitmismus oder Israelkritik geübt wird? Diese ständige Überschneidung ist sowohl Schutzmantel für Antisemitismus als auch für die Xenophobisch- rassistischen Tendenzen mancher Politik in Israel selbst. Wenn Ihnen das suspekt ist: nach Stimmen in Israel suchen, die sich dagegen aussprechen.

      • @Regenherz:

        Mit der Politik der israelischen Regierung bin ich in den meisten Fällen nicht einverstanden. Nur hat Nettas Auftritt damit meiner Meinung nach nichts zu tun.

        Was die konkret verwendeten kulturellen Symbole angeht, handelt es sich wahrlich nicht um solche, für die Migrant*innen entsprechender Herkunft diskriminiert werden, zumal der größte Teil von Ostasien nicht für Not und Elend, sondern eher für Boom steht. Die entsprechende Manga-Ästhetik wird aktiv verbreitet und findet weltweit Anhänger*innen, ohne dass deren Urheber*innen sich darüber beklagen würden. Jamie-Lee Kriewitz' Auftritt beim ESC war nicht erfolgreich, Vorwürfe wie die gegen Netta sind mir auch nicht bekannt, obwohl sie ganz ähnliche Ausdrucksmittel verwendet hat.

        Winkekatzen sind in jedem Asia-Laden im Angebot und ich wüsste nicht, dass deren Verkauf an Europäer*innen jemals als unzulässig und diskriminierend verweigert worden wäre.

        • @Joba:

          Nein, das hat es auch nicht, aber dann verstehe ich nicht, wieso Sie es erwähnen, um diese Art der Kritik zu verunglimpfen oder mit verdecktem Antisemitismus gleichzusetzen?

           

          Es handelt sich eben doch um solche ... ich kann lesen und ich kann hören, und wenn ich mir betroffene Personen anhöre, dann wird es kristallklar gemacht, dass es ein Problem ist. Das kann man ignorieren und das kann man verweigern, aber in der Diaspora wird es problematisiert.

           

          Der Boom äußert sich aber vor Allem in sogenannte "positive Stereotype", die trotzdem verheerende Folgen haben können und sich häufig rassistisch äußern. Das ist ausgiebig dokumentiert, wenn man sich mal mit der Model Minority Myth auseinandersetzt.

           

          Auch der Auftritt von Jamie-Lee Kriewitz bekam ähnliche Kritik. Der Gewinn von Netta hat aber sicherlich dafür gesorgt, dass auch internationale Kritik aufgewirbelt wird. Mit dem Fortschritt der Zeit ist diese Debatte um Orientalismus und dem Fetischisieren von asiatischen Kulturen aber eventuell momentan einfach klarer im Zeitgeist. Momentum ist für die Kritik von Vorteil.

           

          Und was die Manga-Ästhetik angeht, fragen Sie doch mal Menschen aus der entsprechenden Diaspora, die an Schulen aller Art (Auch Kunsthochschulen) mit dieser Ästhetik weiterhin arbeiten wollen.

           

          Sagen wir mal so, was die Produkte angeht, ich vermeide auch solche Läden, wenn dort kein asiatisches Personal vorhanden ist. Für mich ist das kein respektvoller Umgang mit Kultur, und auch Rassismus/Orientalismus, aber das heißt nicht, dass ich mich für ein Verbot aussprechen würde.

           

          Es geht hier auch nicht um diese kleinen Auseinandersetzungen, sondern um eine öffentliche, künstlerische Aufführung und den Effekt von Medien im weitesten Sinne.

          • @Regenherz:

            Die "Rechten" freuen sich bestimmt, diese Diskussion zwischen uns ausgelöst zu haben, denn ihr Zweck wird so auf unverfänglichere Weise erfüllt. Einen Kern von Berechtigung mag die Diskussion ja haben, aber Netta ist wirklich nicht das dringlichste Beispiel dafür.

            • @Joba:

              ... es kann doch nicht auf jede legitime Diskussion im intra-linken Spektrum damit reagiert werden, dass sich "die Rechten doch freuen". Was macht das?

               

              Das macht folgendes: es ruft zur Einigkeit auf.

               

              Wessen Einigkeit??

              • @Regenherz:

                Die Einigkeit aller, die jegliche Form von Antisemitismus, auch versteckten, ablehnen. Die humorlose Art mancher "Linker", überall irgendwelche Prinzipien verletzt zu sehen (sei es noch so geringfügig) und verbissen dagegen anzukämpfen, weil sonst vermeintlich alles zusammenbräche, spielt hier wirklich nur anderen in die Hände, denen ich deshalb die Urheberschaft des Zwistes vorwerfe. Etwas mehr Gelassenheit würde nicht schaden und einleuchtendere Beispiele anführen, als immer nur Spitzfindigkeiten, die es für manche Rechthaber*innen anscheinend nicht gibt, was diese deshalb für ihre Mitmenschen furchtbar anstrengend macht, wodurch sie sich leider meist bestätigt sehen und genau das heimlich genießen. Es ist so schön, "die Wahrheit" zu kennen und unablässig zu predigen. Dass dies berechtigte "linke" Anliegen in der Gesellschaft eher schwächt, wird hartnäckig verdrängt. Daher mein Appell, eher "unsere" Gemeinsamkeiten gegenüber den "Rechten" zu betonen als weiter unfruchtbaren Palaver zu pflegen.

                • @Joba:

                  Mit anderen Worten: Sie nehmen die Kritik und die Probleme Betroffener bewusst nicht ernst und spielen sie dazu auch noch bewusst herunter, weil .... weil wir das Zentrum zurückgewinnen müssen?

                   

                  Das ist eine absurde Logik. Welches vermeintliche Zentrum ist es denn wert von uns beachtet zu werden, wenn es stur behauptet es wende sich der neuen Rechten zu, weil ja alles so hart zu schlucken ist. Als ob da nicht sowieso schon faschistische Tendenzen vorherrschen würden. Als ob lasche, verschwommene Einigkeit von links nicht sowieso schon existiert. Als ob diese "Unentschiedenen" nicht verzweifelt nach Ausreden suchen, um nicht öffentlich braune Farbe bekennen zu müssen.

                   

                  Furchtbar anstrengend sich mal kurz darüber zu informieren was Orientalismus ist. Geht heute ja gar nicht. Ist es das wirklich? Es ist doch kein großes Ding ...

                  • @Regenherz:

                    Zum konkreten Fall hat sich bislang keine betroffene Person gemeldet. Die Vorwürfe kommen bislang lediglich von "Anwält*innen".

                    • @Joba:

                      ... wenn man nicht zuhören möchte und sich nicht aktiv darum bemüht dieses Wissen zu bekommen, ja, klar.

      • @Regenherz:

        Und was haben jetzt Ihre Ausführungen im 2. Absatz mit dem Fall einer israelischen Sängerin, die Asia-Pop-Fan ist, zu tun?

        • @sart:

          Es hat nichts damit zu tun, ob die "Fan" dieser Musik ist. Es geht um einen bewussten Einsatz kultureller Merkmale (aus einer ihr fremden Kultur) auf einer öffentlichen Veranstaltung.

           

          Es geht um das Einordnen in eine rassistische Tradition, die dieser Sängerin anscheinend nicht bewusst war. Im weitesten Sinne geht es auch um die Aufklärung der breiten Öffentlichkeit, dass diese Traditionen existieren und mit uns weiterbestehen.

          • @Regenherz:

            Tut mir Leid, aber m.E. vermischen sie hier einiges gewaltig. Wir sprechen nicht von weißen Wohlstandskindern, die sich wie Ghetto-Rapper kleiden und so auftreten, weil es ihnen cool vorkommt. Wir sprechen hier von japanischen "Kulturgütern", die von Japanern selbst aktiv exportiert werden. Es gibt keine japanische Diaspora, die Ihre Vorwürfe unterstützen würde, stattdessen wird dieser kultureller Austausch mit Japan (durchaus auch aus deren Perspektive) in Augenhöhe betrieben. Ob 10.000 Europäer auf eine Manga Convention gehen oder 10.000 Japaner die Ode an die Freude singen, da wird kein Unterschied gemacht, genausowenig wie im Bezug auf den Winkekatzen-Kuckucksuhren-Austausch.

             

            Es fehlt im Falle Japans (aber auch Koreas) an dem historisch bedingten Machtgefälle wie zwischen Weißen und Schwarzen/amerikanischen Ureinwohnern/Indern. Bei letztgenannten Verhältnissen kann man bei einigen Sachen von kultureller Aneignung sprechen. bei einem gegenübertreten auf Augenhöhe nennt man es kulturellen Austausch wie es ihn schon immer gab. Nur weil dabei die eine Seite Nicht-Europäisch ist, macht es sie noch lange nicht schutzbedürftig.

             

            Dieser pauschale Paternalismus ist nicht weniger rassistisch als kulturelle Aneignung. Und dürfte hier im Beispiel Japan dort auch eher rassistisch empfunden werden als das tragen eines Kimonos.

            • @sart:

              Ah, dann halluziniere ich also die Beschwerden aus der Diaspora, okay, vielen Dank für ihren Beitrag. Sehe dann demnächst mal einen Doktor.

               

              Pauschal ist hier gar nichts und ich bitte Sie doch innigst einen besseren Ansatz zu finden als "Sie sind der wahre Rassist, weil sie über Rassismus sprechen, der meiner Meinung nach in diesem Fall nicht existiert!"

               

              Um Schutz geht es nicht, es geht um Verantwortung und darum, das Machtgefälle aufzuzeigen. "Da fehlt das historische Machtgefälle" ... schon mal ein Geschichtsbuch aufgeschlagen? Oder den Geschichten von Migranten gelauscht? Eventuell mal den Mythos der Model Minority hinterfragt?

               

              *Das* ist paternalistisch, ja.

          • @Regenherz:

            Eine Israelin im Kimono ist anmaßend, der Holländer im Cowboy Outfit war aber okay?

            • @Z_schn:

              "Cowboys" sind Sinnbild der Amerikanischen Expansionspolitik und eng verknüpft mit dem Völkermord an Ureinwohnern Amerikas.

               

              Wo kommt dieses absurde Bild her, dass die Aneignung der "Kultur" von weißen Kolonialmächten diesen Fällen hier gleichzusetzen ist?

          • @Regenherz:

            Worin sollte beim Auftritt die "Einordnung in eine rassistische Tradition" gelegen haben? Meinen Sie die angebliche "kulturelle Aneignung" als rassistische Tradition? Ist beispielsweise das öffentliche Tragen eines kimonoartigen Gewandes durch eine israelische Künstlerin rassistich?

            • @DiMa:

              Das muss es nicht sein, aber das kann es, ja. In diesem Fall könnte man zum Beispiel die rassistische Tradition von 'Yellowface' benennen.

          • @Regenherz:

            Hat Netta sich denn bei ihrem Auftritt in irgend einer Form über die von ihr verwendeten Kultursymbole lustig gemacht? Ich kann keine Verachtung oder Geringschätzung erkennen. Nur dann wäre der Hinweis auf rassistische Traditionen berechtigt.

            • @Joba:

              Was lässt Sie glauben, dass Sie darüber ein korrektes "Urteil" fällen können?

               

              Das ist die Frage, die Sie sich stellen müssen.

               

              Es geht es in dieser Diskussion nicht darum, ob es kulturelle Aneignung ist oder nicht-es ist nicht mein Platz das zu sagen-sondern um die absolute Sicherheit, mit der Menschen wie Sie und anderenorts in diesem Kommentarbereich behaupten können, dass es sich hierbei nicht um legitime Kritik handelt, oder dass sie überhaupt ein "Urteil" fällen können. Woher kommt diese Sicherheit?

              • @Regenherz:

                Woher kommt Ihrerseits die Gewissheit, dass Ihre Kritik berechtigt sei? Ist Anklagemodus per se im Recht?

                • @Joba:

                  Ich höre sie von Betroffenen selbst, zahlreich. Es ist nicht "meine" Kritik.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Regenherz:

                    Was machen Sie denn mit Betroffenen, die sich darüber beschweren, dass man sich über ihre Religion oder deren Stifter verächtlich äußert? Sagen Sie den Kritikern auch, sie müssten da vorsichtig sein oder gilt das nur für die sogenannte kulturelle Aneignung?

                  • @Regenherz:

                    Dann laden Sie bitte jemand von Ihren Bekannten ein, hier direkt mit mir zu diskutieren. Niemand der sich von Nettas Auftritt persönlich verletzt fühlt, muss Angst vor mir haben. Ich beiße nicht. Allerdings ist auch "Betroffenheit" nicht darüber erhaben, in ihrer Berechtigung angezweifelt zu werden, sonst wäre keine Diskussion mehr möglich, sondern lediglich Unterwerfung unter Empfundesnes oder Unversöhnlichkeit.

                    Nochmal: Genau das bezwecken Viele, um ihr eigenes Süppchen zu kochen. Leider haben sie derzeit oft Erfolg damit.

                    • @Joba:

                      Erm, was gibt Ihnen den Eindruck das betroffene Personen Ihnen eine Debatte oder Erklärung schuldig sind. Das Internet ist an ihren Fingerspitzen. Gerade jetzt, in diesem Moment, sogar. Viel Erfolg! Und belästigen Sie bitte keine betroffene Personen: aus diesem Grund habe ich das "ZUHÖREN" betont.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @Regenherz:

                        Wenn ich von etwas betroffen bin, mache ich das Maul auf und sage es oder ich schweige still. Wenn ich das Maul auftue, darf ich nicht erwarten, dass das Maul dessen geschlossen bleibt, dem ich meine Betroffenheit kundtue. Nur im Dialog kann man überhaupt zu einem Verständnis gelangen. Was Sie hier machen, sieht eher danach aus, aus hätten Sie anwaltliche Karten im Spiel und als wollten Sie ihre Schützlinge schützen. Wir sitzen hier aber nicht zu Gericht, sondern üben uns im Diskurs.

                        • @849 (Profil gelöscht):

                          Schön für Sie!

                           

                          Ich frage jetzt einfach mal nicht warum das nicht für alle Menschen möglich ist, weil ich nicht mit Menschen diskutieren möchte, denen das nicht mal ansatzweise in den Sinn zu kommen scheint.

                           

                          Wir üben uns nicht im Diskurs. Das hier ist kein Diskurs. Es ist ein kleiner Teil dessen was möglich ist. Mein einziger Punkt ist, dass es in Ihrer Verantwortung steht nach dem Ganzen zu suchen und nicht irgendwelche trivialen, selbstverherrlichenden Kommentare zu schreiben. Folgen Sie ihrem eigenen Ratschlag und verwenden Sie ihre Energie weise.

                          • 8G
                            849 (Profil gelöscht)
                            @Regenherz:

                            Wenn das hier kein Diskurs ist, dann deshalb, weil Sie Ihre Meinung/"Betroffenheit" als unantastbar hinstellen und gegenüber jedem, der an ihr etwas zu deuteln hat, den Lehrmeister rauskehren.

                             

                            Und Ihr Punkt ist nichtig. Es ist nicht meine Verantwortung, danach zu suchen, wo sich Leute aufgrund von Kinkerlitzchen auf den Schlips oder besser: auf das Manga-Rochschößchen getreten fühlen. Die können selbst Aua schreien und für sich sprechen. Dann werde ich ihnen auch meine zwei noch halbwegs intakten Ohren leihen, wenigstens für eine gewisse Zeit.

                            • @849 (Profil gelöscht):

                              Aber wieso soll ich mich denn mit einem "Argument" auseinandersetzen, dass bewusst Menschen die Diskriminierung erfahren mit Menschen gleichsetzt die sich bloß "auf den Schlips getreten fühlen"?

                               

                              Das ist doch schon ein verlorener Geist, oder nicht? Das erfüllt nicht mal im Ansatz die Anforderungen einer Debatte. Was könnte ich jemandem erzählen, für den das alles sowieso nur Gefühlsmüll darstellt?

                               

                              Sie wollen nicht, dass man Diskriminierung und Rassismus weiterhin Nährboden bietet. Dann ist es mitunter auch Ihre Verantwortung diese Geschichten zu verstehen. Ich rufe Sie zu dieser Solidarität auf. Ob sie dem Folge leisten möchten kann ich nicht bestimmen. Ich kann Ihre Meinung nicht ändern und ich habe keine direkte Macht über Sie. "Sie können selbst Aua schreien und für sich sprechen". Denken Sie nicht darüber nach, inwiefern das nicht möglich ist? Bzw. inwiefern das ohnehin schon passiert, nur ohne Ihr Wissen? Wenn ich als zukünftige TAZ-Autorin auf diese Seite schaue und diese Kommentare lese, bin ich dazu angeregt über dieses Thema zu schreiben? Bin ich ermutigt? Werden mir wirklich intakte Ohren geliehen? Das können Sie doch nach diesem Kommentarsturm nicht ernsthaft behaupten.

                               

                              Es wird das Minimum verlangt, aber selbst das ist schon zu viel? Das ist schon zu viel?

                              • 8G
                                849 (Profil gelöscht)
                                @Regenherz:

                                "Aber wieso soll ich mich denn mit einem "Argument" auseinandersetzen, dass bewusst Menschen die Diskriminierung erfahren mit Menschen gleichsetzt die sich bloß "auf den Schlips getreten fühlen"?"

                                 

                                Weil Sie mit Ihrer fehlenden Differenzierung keine Maxime mehr für die Einordnung des Phänomens haben und alles dem Gefühl unterordnen, über das dann Sie oder die Gruppe, als deren Anwalt Sie sich aufspielen, befinden. So funktioniert das nicht. Befindlichkeit ist für sich genommen wertlos, sie zur Maxime zu erheben, leistet immer und überall Autoritarismus Vorschub.

                                 

                                Dieses Beharren auf und das Absolutsetzen der Befindlichkeit ist für mich Gefühlsmüll, in der Tat! Und zwar, weil dieser Haltung das Korrektiv und Komplement fehlt.

                                 

                                Ich denke im übrigen sehr häufig darüber nach, warum das Auaschreien und das Fürsichsprechen nicht möglich ist. Aber das Problem dahinter hat zwei Seiten: eine ist das Wahrnehmen der Diskriminierung, die andere die mentale Stärkung der Diskriminierten (und ich meine damit sicher nicht nur irgendwelche deutlich zu identifizierende Minderheiten) und den Abbau eigener Vorurteile durch direkten Kontakt. Es stärkt keinen Kranken, wenn man laufend seine Krankheit thematisiert und ihm suggeriert, dass die anderen Schuld an dieser tragen und sie dagegen nichts ausrichten können. Einer gewissen Diskriminierung ist zudem tagtäglich ausgesetzt, wer anders ist. Dazu braucht es kein anderes Aussehen oder keine Herkunft aus einer "fremden" Kultur.

                      • @Regenherz:

                        Wer etwas behauptet, ist stets eine Begründung dafür schuldig. Gefühle müssen sich gefallen lassen, darauf befragt zu werden, ob ihnen eine Realität entspricht. Wird dies kategorisch abgestritten, wird es auch unmöglich, das Gefühl, sämtliche Migrant*innen seien gewaltbereit oder sonstwie kriminell, anhand von Wirklichkeit zu widerlegen. Wie kommen Sie darauf , das Angebot zu kritischer Diskussion sei "Belästigung", die Sie anderen nicht "zumuten " möchten? Ihnen habe ich durchaus zugehört. Sie überzeugen mich lediglich nicht, weil Sie keine Argumente anführen, sondern lediglich Forderungen und Vorwürfe erheben und sich dafür noch hinter den Gefühlen anderer verschanzen. Betroffenen konnte ich nicht zuhören, weil Sie sich hier nicht geäußert haben. Seien Sie versichert, dass die Art meiner eventuellen (vielleicht überzeugen mich die von Ihnen genannten Personen ja, im Gegensatz zu Ihnen) Kritik, anders vorgetragen würde. Mit selbsternannten Anwält*innen bin ich nunmal kritischer als mit Leuten, die direkte Erfahrungen schildern, wenn auch das oben gesagte davon unberürt bleibt.

                        • @Joba:

                          In diesem Fall ist Ihnen Niemand etwas schuldig. Die Informationen nach denen Sie suchen, wenn sie denn ehrlich sind, sind frei für sie verfügbar.

                           

                          Ist es wirklich zu viel verlangt, dass sie diesen Informationen, diesen direkten Erfahrungen auch nachgehen, wenn diese Thematik sie bewegt?

                           

                          Dass Sie mit mir kritischer sind, finde ich lobenswert, aber das Problem, dass Sie sich weigern sich darüber zu informieren und so ihre Ignoranz intakt zu lassen, bleibt weiterhin bestehen. Und dass ich Ihnen keine Argumente gegeben habe ... nun ja, sehen sie sich mal im Kommentarbereich um. Ich bin auch etwas kritisch mit selbsternannten Anwält*innen des status quo.

                           

                          Weiterhin viel Erfolg bei der Recherche! Auch wenn sie die Forderung nach besserer Argumentation und Aufklärung gerne auch an linke Platformen wie die TAZ weitergeben können. Ich habe leider keine Macht darüber wie hier über diese Themen geschrieben wird, oder wer hier in den Kommentarbereich kommt. Deshalb nochmal der Hinweis: suchen sie diese Kritik aus der direkten Erfahrung selbst. Sie kommt nicht zu Ihnen.

                          • @Regenherz:

                            Langsam frage ich mich, ob Sie mir wirklich zuhören, oder sich in Unterstellungen gefallen. Hier geht es nicht um eine Grundsatzdiskussion, noch möchte ich ignorant einen Status quo zementieren, sondern einen ganz konkreten Fall. Schildern Sie bitte im Detail, was an Nettas Auftritt schlimm war und weshalb diese Interpretation des Phänomens zwingend und nicht nur auf willkürlichen Vermutungen bzw. subjektiven Gefühlen basierend (damit kein Vergleich mit den "Gefühlen" der "besorgten" Pegidist*innen aufkommt) sein soll. Tut mir leid, wenn ich die Notwendigkeit, den Vorwürfen zuzustimmen, nicht erkennen kann.

                            Bezüglich der von Ihnen angeführten Informationen, wäre ein Link sehr freundlich. Oder Sie nennen mir zumindest einen Suchbegriff. Sonst wird nämlich nur fündig, wer das Ergebnis in der Suche schon halbwegs vorwegnimmt und ein "falscher" Suchbergriff führt womöglich ganz woanders hin.

                            • @Joba:

                              Ihren obigen Link zu "critical race theorie" habe ich gelesen, sehe aber keinen direkten Zusammenhang mit Nettas Auftritt, wenn nicht Diverses unterstellt wird.