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Abschaffung der WitwenrenteCharmant in die Altersarmut

Für viele ist die Hinterbliebenenrente eine Aufstockung für den Lebensunterhalt. Eine Kürzung würde nur eins bedeuten: verschärfte Altersarmut.

Die Wirtschaftsweise Schnitzer fordert die Abschaffung der Witwenrente Foto: Jan Woitas/dpa

Über die Rente wird permanent diskutiert, aber ein Thema blieb bisher relativ unbeachtet: die Witwenrente. Doch nun hat die Chefin der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer eine Reform vorgeschlagen, die darauf hinauslaufen würde, die Witwenrenten langfristig zu kürzen.

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Konkret stellt sich Schnitzer vor, dass es zu einem „Rentensplitting“ kommt. Dabei werden die Rentenansprüche der Ehepartner hälftig geteilt – und zwar nur die Ansprüche, die tatsächlich während der Ehe erworben wurden. Frühere Beiträge werden nicht berücksichtigt. Wenn dann ein Partner stirbt, erhält der Hinterbliebene diese Hälfte sowie die eigenen Ansprüche, die vor der Ehe entstanden sind.

Auch jetzt ist ein Rentensplitting schon möglich, aber Schnitzer schlägt vor, dass es verpflichtend wird. Faktisch würden damit die Witwenrenten gekürzt, denn bisher erhalten Hinterbliebene im Normalfall 55 bis 60 Prozent der Rente ihres verstorbenen Partners – plus die eigene Rente. Allerdings sind konkrete Berechnungen schwierig, wie groß die Nachtteile tatsächlich wären, weil derzeit das eigene Einkommen des Hinterbliebenen bei der Witwenrente berücksichtigt wird.

Nur eine Minderheit war nie erwerbstätig

Wie auch immer: Klar ist, wer garantiert verlieren würde. Dies wären alle Ehepartner, die selbst nicht arbeiten. Das ist gewollt. „Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen“, sagte Schnitzer dem Spiegel. „Außerdem tragen so alleinstehende Beitragszahlende zur Finanzierung von Rentenansprüchen für nicht erwerbstätige Partner bei, die selbst nicht in das System einzahlen.“

Selbst wenn es zu dieser Reform käme, würde sie nicht sofort greifen. Stattdessen soll es lange Übergangsfristen geben, damit sich alle Arbeitnehmer auf die künftigen Realitäten einstellen können. Die heutigen Rentner müssten also nicht fürchten, dass sie plötzlich ein Teil ihres Einkommens verlieren.

Auf den ersten Blick wirkt es charmant, wenn nicht alle Beitragszahler dafür aufkommen müssten, dass einzelne Ehepartner lieber zu Hause bleiben und nicht arbeiten. Dabei wird jedoch übersehen, dass nur eine Minderheit der Hinterbliebenen nie erwerbstätig war. 2022 bezogen etwa 5,3 Millionen Menschen eine Witwenrente, wovon aber nur etwa 1,2 Millionen keine eigenen Rentenansprüche hatten. Der Rest hat früher gearbeitet – und erhält die Witwenrente zusätzlich.

Rentenkassen benötigen mehr Geld

Diese Zusatzgelder werden dringend gebraucht, damit die alten Menschen überhaupt über die Runden kommen: 2022 erhielten Männer, die auch eine Witwerrente erhielten, im Schnitt 1.717 Euro netto. Frauen mit eigener Rente und Witwenrente bekamen monatlich 1.573 Euro ausgezahlt.

Dies sind Durchschnittswerte. Es gibt viele Rentner, die weit weniger erhalten. Das große Thema lautet also nicht Witwenrente – sondern Altersarmut. Die letzte Statistik stammt vom 1. Juli 2021: Als arm galten damals Rentner, die im Monat weniger als 1.135 Euro bekamen. Das waren rund 18 Prozent der Rentner, also mehr als 3,5 Millionen Menschen, wie die Bundesregierung jüngst auf eine Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt hat. Und die Zahl der armen Rentner wird weiter steigen, nicht sinken.

Die Rentenkassen benötigen mehr Geld, wenn Alter nicht zu einem existenziellen Risiko werden soll. Doch die Bundesregierung hat gerade beschlossen, den staatlichen Zuschuss an die Rentenkassen zu deckeln, um die „Schuldenbremse“ einzuhalten. Das kann gar nicht funktionieren. Denn es ist ein Skandal, wenn in einem reichen Land sehr viele Rentner arm sind – obwohl sie diesen Wohlstand aufgebaut haben. Die Rente wird ein Dauerthema bleiben, ganz unabhängig davon, wie die Witwenrente konkret aussieht.

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66 Kommentare

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  • So vor dem Sommerloch: vollweise oder halbweise?



    Das Echo ist schon jetzt verzerrt.



    //



    "Witwenrente abschaffen, Rentensplitting einführen – das will die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen. Der Vorschlag kommt bei Union und FDP nicht gut an und es hagelt Kritik."



    //



    www.fr.de/politik/...-csu-92390787.html



    //



    Ich bin gespannt, wer aus der Ausschlachtung hier Profit zieht und seinen/ ihren Wähler:innen Kapital verschafft.



    Das geht nach hinten los, befürchte ich.



    Das "Votum" der Vier-Letter-Gazette wird nicht unerhört bleiben.

  • " ... verschärfte Altersarmut ..."



    im Angesicht von

    Cum-Ex-Steuerverjährungen,



    Wirecard-Verstrickungen, Maskenverbrennungen,



    S21-Verschwendungen,



    ...



    ...



    ...

    Gut gemacht, liebe Regierung, liebe Abgeordnete, liebe Parlamentarier !

    • @Bolzkopf:

      ...& gut gemacht liebe Wähler - haben Sie vergessen...

  • Wie wäre es, wenn man allgemein das Rentenversicherungssystem abschaffen würde? Bei den Beamten funktioniert das doch auch ganz gut. Die Unterscheidung zwischen Pensionär und Rentner wird abgeschafft. Alle beziehen ihre Altersvorsorge direkt aus den Steuern. Ebenso werden die zig Krankenversicherungen abgeschafft. Es gibt nur noch eine. In die muss auch jeder denselben Prozentsatz einzahlen. Verdient einer z. B. 50000 Euro im Jahr, bezahlt er bei 10 Prozent Beitragssatz 5000 Euro. Verdient er 5 Mio. zahlt er 500000 Euro im Jahr. Da blieben dem einen 45000 Euro und der Reiche mit 4,5 Mio. müsste wohl immer noch nicht verhungern. Aber nach dem jetzigen System ist dauernd die Rentenkasse leer und auch die gesetzlichen Krankenkassen hört man ständig Jammern. Den überwiegend von den Grünen geförderten und geforderten internationalen Ansturm an Leistungsbeziehern tragen aber diejenigen die wegen zu geringen Einkommens sich nicht aus den gesetzlichen Versicherungen absetzen können. Demokratie geht anders ihr Damen, Herren und Diverse Politiker.

    • @Michael Fiedler:

      Ach, dann wollen Sie die Arbeitnehmer aus der freien Wirtschaft wohl auch mit den Steuereinnahmen Entlohnen...wie lustig ist den die ( UN) - Logik....

  • Bei einer Scheidung steht bei 'klassischer' Rollenverteilung der Frau ein relativ hoher Unterhalt zu, selbst wenn sie vor der Ehe sehr wenig verdient hat und der Mann sehr viel (selbst wenn es keine gemeinsamen Kinder gibt). Die Logik ist, dass die Frau sich über die Jahre an den



    Lebenstandard gewöhnt, und durch die Scheidung nicht aus dem sozialen Umfeld gerissen werden soll. Aber wenn der Ehemann stirbt, dann ist es auf einmal ok wenn die Frau sehr wenig Geld hat? Tolle Politik.

  • Als Chefin der Wirtschaftsweisen könnte Frau Schnitzler ja nochmal durchrechnen & veröffentlichen, was es die Steuerzahler und somit unseren Staat im Jahr kostet - die Altersversorgung von ehemaligen Abgeordneten aufzubringen...

  • Es hieße eindeutig nicht Altersarmut auszuweiten, sondern Frauenaltersarmut und hier speziell Mütterarmut im großen Ausmaß entstehen zu lassen.

    Wie dumm ist denn das, in einem System was nur über Generationen also Kinder finanziert wird, müssen dann künftige Beitragszahler auch ihre bedürftigen Mütter mitfinanzieren.

    Ab diesen Punkt bin ich als 5-fache Mutter draußen und sage wozu überhaupt noch ein Generationenvertrag, meine Kinder können ihre Beiträge zur Rentenversicherung doch gleich an meinen Mann und mich überweisen und sogar noch für ihr Alter sparen.

    Sollen doch die anderen vor die Hunde gehen.

    Sobald offensichtliche Gerechtigkeitsdefizite geschaffen werden, kollabiert ein Solidarsystem, was heißt hier kollabieren ..... es implodiert.

    Nur weil man Carearbeit sowohl im Privaten als auch im beruflichen Feld nicht entsprechend entlohnt, sind Menschen die diese Arbeit verrichten arm.



    In der Krise bevormundet die Politische Klasse die Frauen im Namen der Emanzipation und droht ihnen mit armutsbedingten gesellschaftlichen Ausschluss wenn....

    Und sie wissen genau, Frauen können nicht streiken, es würde ihre Liebsten treffen.

  • Doch nun hat die Chefin der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer eine Reform vorgeschlagen, die darauf hinauslaufen würde, die Witwenrenten langfristig zu kürzen.

    An diesem Satz stört eigentlich alles, aber ganz besonders die Bezeichnung "Wirtschaftsweisen". Ihr solltet für alle Zukunft aufhören, wirtschaftsliberale und markthörige Akademiker als "weise" zu bezeichnen.

    Erhöht die Steuern für leistungsloses Einkommen auf 50% und zahlt daraus die Renten derer, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben.

  • ...und wer hätte von einer Neureglung was ? Wieviel mehr an Versorgung / Absicherung ? Oder sollen die Rentenbeiträge der Arbeitnehmer Allgemein sinken ?



    Oder möchte diese famose Ampel Pampel " Regierung " die Rentenbeiträge beibehalten, nur keine Leistungen mehr zahlen und die Beitragszahler, wenn es drauf ankommt in die Grundsicherung schicken....UNGLAUBLICH !

    • @Alex_der_Wunderer:

      Was hat die Ampel mit dem Vorschlag von dieser Frau zu tun???

      • @Karz:

        ...diese Frau berät zufällig unsere Ampel...

  • Unser Rentensystem ist doch schon seit 30 Jahren Marode! Unter Kohl und spätestens bei Merkel hätte es reformiert werden müssen, was ist in dieser Zeit passiert, nichts!



    Heute auf einmal stilisiert sich die UNION als alles wisser und Heilsbringer und dann kommt noch die Wirtschaftsweise, die mit fettem Gehalt und Rente andere zu Armen macht, so kann man wahrlich keine Rente sichern, auch nicht mit dem Spruch "Die Rente ist sicher" des Herrn Blühm, denn durch ihn hätte schon eine Rentenreform gemacht werden müssen!

    Damit es für die damals nachfolgenden Generationen auch noch eine vernünftige Rente geworden wäre, jetzt ist es fast schon zu spät dafür.

    Aber Hauptsache Beamte, Politiker und Abgeordnete von Bund und Ländern haben eine dicke Rente.

    • @Detlef Fingerling:

      ....Beamte und Abgeordnete beziehen nur eine zusätzliche Rente zu ihren Pensionen, wenn sie mal in die Rentenkassen eingezahlt haben - z.B. während ihrem Studium also vor Eintritt ins Beamtenleben...

  • "Wie auch immer: Klar ist, wer garantiert verlieren würde. Dies wären alle Ehepartner, die selbst nicht arbeiten. "



    Da kann ich nicht folgen. Der häufigste Fall ist ja zum Glück, dass Menschen, also bei Ehepartnern beide, das Rentenalter erreichen.



    Dann hätten wir also folgende Konstellationen:



    (zwei Menschen heiraten während des Studiums)



    Einverdiener-Ehe: Partner A hat 2000 Euro Rente, Partner B, nie gearbeitet, kriegt Null Euro. A stirbt, B kriegt 1100 Euro (55%) Rente. Beim Splitting gibt Partner A die Hälfte von vornherein ab, A und B erhalten je 1000 Euro. A stirbt, B erhält weiterhin 1000 Euro.

    Zweiverdiener-Ehe. A und B haben ihr Leben lang beide gearbeitet und sich gemeinsam um Haushalt und Kinder gekümmert. Beide haben einen Rentenanspruch von 1000 Euro.



    Wenn ein Partner stirbt, erhält der überlebende Partner 1550 Euro Rente (1000 Euro eigene und 55% der Partnerrente). Beim Rentensplitting erhält der überlebende Partner jedoch ausschließlich eine Splittingrente von 1000 Euro (die exakt der selbst erarbeiteten Rente entspricht)

    In beiden Konstellationen haben Witwen und Witwer haben also einen Nachteil beim Rentensplitting gegenüber der aktuellen Witwenrente, aber der Nachteil ist eklatant HÖHER bei einer finanziell gleichberechtigten Zweiverdiener-Ehe.



    Je länger eine Ehe dauert, desto größer wird außerdem die Strafe für ein gleichberechtigtes, paritätisches Erwerbsleben .



    Wenn man dem Link im Artikel folgt, scheint es aber darum zu gehen, die Witwen/er-Rente für jüngere (nicht verrentete) Menschen abzuschaffen/zu kürzen, damit die mehr arbeiten. Dafür gibt es aber bessere Anreizmodelle, die in dem verlinkten Artikel ja auch erläutert werden.



    Wie genau die Witwen/-errente für Menschen im Erwerbsalter berechnet werden soll, ist mir ehrlich gesagt, nicht klar geworden. Oder soll die ganz abgeschafft werden? (Das fände ich, milde ausgedrückt, krass).

    • @Barbara Falk:

      Sie vergessen im Fall der Einverdiener-Ehe: Wenn Partner A den anderen überlebt, wird er im vorgeschlagenen Modell ebenfalls auf 1000 Euro zurückgestutzt. In derzeitiger Regelung bekommt er das gesamte Geld (2000 Euro) weiter, das bislang für zwei gereicht hatte. Er kann eine neue Partnerschaft eingehen, beispielsweise mit einer Witwe mit Witwenrente, und dann konnten die beiden zusammen mit geringem Abstrichen die Renten für vorher vier Personen verfrühstücken.

  • Und wer hat dann richtig arge Probleme?:



    Ehepartner, die auf Grund von Erkrankung des/der Gattin (Erwerbsminderungs-Rentner) bereits den Lebensunterhalt mit quasi nur einem Gehalt tragen müssen, weil der Staat vermutlich keine Zuschüsse wie Miete/Strom zahlt (Bürgergeld/Wohngeld), weil der Partner ja zu viel verdiene.



    Wie sagte mir die absolut unempathische Dame der Rentenversicherung, als ich sie nach persönlicher Rentenvorsorge fragte: "Ich weiß gar nicht, was Sie wollen - Ihre Rentenansprüche bleiben Ihre Rentenansprüche, seine bleiben seine. Stellen Sie sich nicht so an, Sie verdienen doch gut, dann fliegen Sie halt nicht 3 mal im Jahr in den Urlaub". (Ich arbeite im öD - es ist ok - aber nicht super viel. Der Kommentar war wirklich unverschämt).



    Ja Pustekuchen. Wenn das durchgeht, sind quasi beide Ehepartner zur Altersarmut verdammt, selbst der, der zeitlebens 40 Std gearbeitet hat, um beide ohne Unterstützung vom Staat über die Runden zu bringen.



    Von dem wenigen Geld (ein Gehalt plus mikrige EM-Rente) kann man kaum privat vorsorgen. Wie es aussieht, hat man im Sterbefall dann richtig Probleme? Oder behält derjenige, der höhere Rentenansprüche hat, seine volle Rente?



    Im übrigen sind Nicht-Arbeitende mitnichten immer die, die "lieber zu Hause bleiben" - das liest sich leider dezent diskriminierend. Und auch diese sind wirklich massiv gefährdet von dieser Regelung - oft komplett unverschuldet.

    Solangsam bringt die Ehe mehr Risiko und Nachteile mit sich, als Vorteile...



    Ich ärgere mich sehr darüber, denn wenn ein Partner kurz nach Eheschließung gesundheitlich massiv beeinträchtigt ist, sind auf diese Art beide Partner stark armutsgefährdet - oder ich verstehe das gänzlich falsch...

    Aber die Situation von EM-Rentnern und ihren Partnern wird ja schon lange stiefmütterlich betrachtet...

  • Ich bin schockiert, daß manche diesen Vorschlag sogar noch richtig finden. Merkwürdigerweise sind es immer die, welche die Kürzung nicht betrifft.



    Jede rückwärts berechnete Rentenkürzung ist Betrug, denn vor z.B. 30 Jahren hat man seine Rente(n) geplant und sich darauf verlassen, daß es so kommt. Das darf nicht rückwirkend zerstört werden.



    In die Zukunft gerichtet ist was anderes, denn dann kann man anders planen.



    Aber letztlich ist es immer das gleiche Lied: Wie schafft der Staat es, immer weniger Renten auszuzahlen.



    Tipp: Hättet ihr die Rente auch nur denen gegeben, die auch was eingezahlt haben und nicht so großzügig Hunz und Kunz in den Rentenanspruch mit aufgenommen.

    • @Rudi Hamm:

      Solche Gesetzesänderungen werden immer nur für die Zukunft gemacht mit einer langen Übergangszeit. Vertrauensschutz nennt sich das. Niemandem werden aktuelle Rentenansprüche gekürzt. Das ist auch richtig so, denn jede und jeder muss die Möglichkeit haben, seine Lebensplanung daran auszurichten.



      Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Reform des Sterbegeldes, und im Übrigen auch des Hinterbliebenenrechts?

      • @Life is Life:

        Das mit dem Vertrauensschutz kenne ich.



        Betriebliche Altersversorgung über Direktversicherung. 2004 wurde für bereits bestehende Verträge die nachträgliche Sozialversicherungspflicht eingeführt. Und das wurde auch juristisch abgesegnet.



        Also den Vertrauaensschutz genießt da nur die jeweilige Regierung.

  • Letztendlich wurde was einbezahlt. Der Staat sieht die Ehe als Solidar- und Wirtschaftsgemeinschaft. Das erworbene Ansprüche eines Partners bei seinem Tot verfallen passt da gar nicht ins Bild. Zumal es in erster Linie Frauen treffen wird die im Alter eh schon armutsgefährdeter als Männer sind. Kinder entwickeln sich für gerade für Frauen immer mehr zum Altersarmutsrisiko. Ein Freund von mir hat vier Jungs im Alter zwischen einem und 10 Jahren. Seine Frau kann erstmal nicht arbeiten gehen.

    • @Andreas J:

      .. klar kann die Frau von ihrem Freund, der 4 Kinder, hat arbeiten gehen wenn sie es will - muss sich halt der Vater kümmern .



      Nur wenn beide ihrer Berufung Vollzeit nachgehen wollen, müssen Lösungen her....

    • @Andreas J:

      Die deutsche Rentenversicherung funktioniert im Umlageverfahren innerhalb einer Solidargemeinschaft. Sie ist kein Sparbuch.



      Die Rentenversicherungsbeiträge werden erhoben, um die aktuellen Renten zu zahlen.



      Dabei ist durchaus einkalkuliert, dass nicht jede rentenberechtigte Person langjährig auch wirklich in den Genuss der Altersrente kommt. Anders herum haben Sie die Sicherheit, dass Sie bei Erwerbsunfähigkeit in jüngeren Jahren durchaus eine recht auskömmliche Rente bekommen. Wenn Sie also Rentenansprüche quasi bei Tod vererben möchten, müssen Sie ganz klar sagen, dass dann die Beiträge deutlich steigen. Und zwar auch und gerade für denjenigen, die selbst Beiträge zahlen und gar nicht in den Genuss einer Hinterbliebenenrente kommen werden, weil sie eigenes Einkommen haben.



      Da ist der Vorschlag, die Ansprüche, die während der Ehe insgesamt erworben wurden - egal ob von einer Person oder beiden - und zu teilen, doch durchaus gerecht. Gerade das erhöht die Renten der Frauen, die meist aus familiären Gründen geringere Beiträge zahlen (können).

      • @Life is Life:

        Würde jeder Beamte, der bereits eine üppige Mindestpension von aktuell gerundet 1800 € mtl. erhält, in die Rentenkasse einzahlen und das noch aus ,"Kaiserzeiten" stammende Zulagensystem abgeschafft werden, wäre schön das Meiste getan.

        • @Cara Mia:

          ...Sie haben das Besoldungsprinzip von Beamten nicht verstanden - da sind Sie nicht alleine...



          Beamte werden aus der Staatskasse besoldet - soweit mitgekommen ?



          Sollten jetzt auch Beiträge, wie Sie es sich ausmalen, in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt werden sollen - würden diese Beiträge auch aus der Staatskasse bezahlt ...also alles nur eine unnötige Umverteilung von unseren Steuergeldern...

      • @Life is Life:

        „Gerade das erhöht die Renten der Frauen, die meist aus familiären Gründen geringere Beiträge zahlen (können).“



        Wenn eine Frau mit geringen Rentenansprüchen im Rahmen dieses Splittings die Hälfte ihrer Ansprüche an den Partner abtritt, und im Gegenzug die Hälfte seiner Rentenansprüche bekommt, ist ihr Rentenanspruch geringer, wie wenn sie ihre eigenen Rentenansprüche behält und beim Tod des Partners 55% von dessen Ansprüchen hinzubekommt (solange beide leben, ändert sich nichts).



        Der Gesetzgeber kommt daher und nimmt bei verheirateten Paaren einen Rentenausgleich vor, wie bei einer Scheidung. Dass das auch bedeutet, dass Paare nur mit maximal 50% ihres gemeinsamen Vermögens zur Kasse gebeten werden dürfen, wenn einer von beiden pflegebedürftig wird, damit ist wohl nicht zu rechnen...

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass "zu Hause bleiben" nicht bedeutet, nicht zu arbeiten. In anderen Zusammenhängen wird bemängelt, dass die private Care-Arbeit zu wenig gewürdigt wird.

  • Gut geschrieben, Frau Herrmann,

    da fällt mir ein ZEIT-Artikel zu dem Thema Altersarmut bei Frauen ein:

    "Sie kochen Kohlrabiblätter aus und heizen nur ein Zimmer"

    www.zeit.de/arbeit...-ruhestand-jobbing

  • Die Gleichberechtigung von Männer und Frauen ist doch wünschenswert Nur wer in die Rentenkasse einzahlt bekommt auch dementsprechend später ausgezahlt. Diese Logik ist einfach und gerecht.

    • @Kristina Ihle:

      ...es steht doch jedem frei, wenn einmal in die gesetzliche Rentenkasse gezahlt wurde - z.B. während einer Ausbildung - - danach weiter privat dort weiter Beiträge in die gesetzliche Rentenkasse ein zu zahlen...



      Viele Selbstständige zahlen z.B. den Mindestbeitrag dort ein - zusätzlich zu ihrer privaten Altersvorsorge.

    • @Kristina Ihle:

      Manche Menschen (auch Männer, aber leider immer noch zu wenig) pflegen aber auch Angehörige oder betreuen ihre Kinder, wenn Kitas überfüllt und ohne gutes Personal sind, oder sie sich einfach dafür entscheiden. Die Ehe ist eine Zugewinngemeinschaft, das Einkommen gehört nicht der/dem allein, die/der einer bezahlten Arbeit nachgeht.



      Die Geringschätzung von Erziehungs- und Care-Arbeit ist mit dafür verantwortlich, dass Männer sich hier weniger einbringen. Unsere Gesellschaft kann aber nicht für das Renditestreben der Wirtschaft nur aus Individuen bestehen, die das patriarchale Rollenmodell Vollzeitarbeit leben - die Wirtschaft so brummen zu lassen, wie Frau Schnitzer sich das vorstellt, und nur an Versorgung mit Arbeitskraft zu denken, das ist für das Klima und den Planeten ohnehin nicht mehr wünschenswert. Wir sollten zu echter Emanzipation von Frauen und Männern finden, was auch Emanzipation vom Arbeitsfetisch bedeutet.

  • In Ehen steckt ein Partner, oft die Frau zurueck, um den Beruf des anderen zu ermoeglichen. Ich bin zB ins Ausland versetzt worden (keine komplett freiwillige Entscheidung) und meine Frau kann als Krankenschwester in einer fremden Sprache nicht arbeiten. So begruenden sich auch Teile des Ehegattensplittings.



    Diese Faelle gibt es in vielen Abstufungen und Varianten. Das zu feudalistischen Bequemlichkeitsentscheidungen zu erklaeren ist hochnaesig.

  • Es ist irreführend nur die staatliche Rentenhöhe zu betrachten wenn es um Altersarmut geht. Seit über 20 Jahren wird versucht dem Bürger zu vermitteln, dass die Rentenversicherung nur eine Säule der Altersvorsorge ist. Es sollten also beim Thema Altersarmut schon auch noch private Altersvorsorge, Betriebsrenten und Vermögen berücksichtigt werden. Tun wir das allerdings, dreht sich das Bild allerdings komplett und die aktuelle Rentnergeneration ist auf einmal deutlich reicher als selbst die arbeitende Bevölkerung. Das eigentliche Altersarmutsproblem kommt nämlich erst noch für meine Generation und die nachfolgenden. Da wird aber lieber der Mantel des Schweigens ausgebreitet denn wir werden mit CDU und SPD fast überall von Rentnerparteien regiert. DInge wie die Witwenrente sind Anachronismen die in nicht Gerontokratien längst einer Rentenreform zum Opfer gefallen wären.

    • @Šarru-kīnu:

      „Seit über 20 Jahren wird versucht dem Bürger zu vermitteln“ Sie meinen hier wohl die sogenannte „Riesterrente“ die ist nichts anderes, als eine am Kapitalmarkt organisierte private Altersvorsorge, die durch Steuervergünstigungen und staatlichen Zulagen der Altersvorsorge gefüttert wird. Also wieder ein linke Tasche rechte Tasche Trick um die damals 2000/2001 durchgeboxte (Kabinett Schröder I) Rentenreform dem werktätigen Volk etwas schmackhafter zu gestalten.

      Witzig ist „Das eigentliche Altersarmutsproblem kommt nämlich erst noch für meine Generation und die nachfolgenden. Da wird aber lieber der Mantel des Schweigens ausgebreitet“ dieses neoliberale Geplärre ist gefühlt alle 14 Tage auf sämtlichen Kanälen der Social Media lautstark zu hören…Es ist aber doch gerade eure Generation, die so reich ist wie keine andere hier lebenden Generation zuvor! Ihr erbt oder habt bereits mehrere Häuser oder Eigentumswohnungen geerbt, neben sonstigem Bing Bling das Omi und Opa für euch aufgespart hatten, damit es den Enkeln mal besser geht…

    • @Šarru-kīnu:

      Die typisch neoliberale Idee, wir könnten ja alle einfach tonnenweise Aktien kaufen und dann klappt das schon mit der Rente, killt erstens den Solidargedanken des Systems. Zweitens ist er natürlich idiotisch, denn womit sollte ein Geringverdiener noch Geld für eine private Vorsorge erübrigen?

      Aber wenn sich jemand von der FDP z.B. gestern bei Anne Will hinsetzt und ernsthaft behauptet, ein Paar mit einem gemeinsamen Einkommen von >180.000€/Jahr wäre "die Mitte der Gesellschaft", weiß man ja sowieso, wo der seine Gehirnzellen bügeln lässt.

    • @Šarru-kīnu:

      "Die heutige Rentnergeneration" ist eine unzulässige Generalisierung. Mit gleicher Berechtigung könnte frau dann auch behaupten, dass die jetzig Jüngeren diesen ganzen Reichtum erben werden, sie also gar keinen Druck zum ansparen haben.

    • @Šarru-kīnu:

      "Irreführend" ist vor allem Ihr Kommentar, denn die Altersarmut ist schon lange wieder angekommen in Deutschland. Was die Vermögen angeht, die konzentrieren sich nur auf einen kleinen Teil der Bevölkerung. Aber wenn man eine Agenda hat, werden solche Tatsachen gerne unterschlagen.

    • @Šarru-kīnu:

      Wir werden alle alt. Und all die Minijobber von heute werden dann mit der Rente knappsen und wenn dann der die das Partner stirbt wirds noch enger.



      Das ist keine Gerontokratie, das ist der Lauf des Lebens nur die Bezahlung der Menschen und die Renten sind nicht naturgegeben, die sind gewollt.

  • Von der Witwenrente "profitieren" die Frauen, die sich gegen eine bezahlten Job entschieden und ihren Aufgabeschwerpunkt in die Betreuung der Kinder und Pflege der Angehörigen legten. Hinzu kommt, dass Frauen in frühreren Jahren nur mit Einwilligung des Ehemanns arbeiten durften. Die Altersarmut ist ohnehin sehr groß und das soll nun noch weiter beschnitten werden? Frauen sind hier schon wieder die Verlierer.



    Für mich stellt dies ein eindeutiges Signal gegen die Ehe und gegen das in die Weltsetzen von Kindern dar und das in einer Zeit, in der die Regierung auf Migration setzt, um das System stsbil zu halten.

    • @Giselle Jones:

      Mein Gott, wie furchtbar!



      Es geht hier um eine Neuregelung mit Übergangsfristen und allem. Es wird garantiert keine frau treffen, der von ihrem Mann verboten wurde zu arbeiten.



      Bitte mal halblang...

  • Sehe jetzt nicht die Logik, darin Geld zu bekommen nur da man einen Trauschein hat. Die anderen gehen dabei leer aus. Ganz einfach: Grundrente für alle wie in den Niederlanden, dann erübrigen sich solche Diskussionen.

    • @Surfbosi:

      Dann wissen Sie wohl nicht, welche Pflichten die Ehe alle mit sich bringt... Tipp: Oft zahlt zuerst der Ehepartner, bevor der Staat etwas zahlt.

      Tendenziell bin ich ohnehin jedoch für BGE für alle (auch Rentner) statt Bürgergeld. Das käme im Rentenfall ja einer Grundrente gleich und auch als Ehegatte hätte man so weniger Probleme, wenn der Partner erkrankt o.ä.

    • @Surfbosi:

      Wer einen Trauschein hat, geht damit aber auch eine Unterhaltsverpflichtung ein.

  • Eine Gruppe der Witwen und Witwer wird in der Diskussion vergessen: diejenigen, die plötzlich ein minderjähriges Kind alleine groß ziehen müssen. Ohne die Witwenrente meines Mannes könnte ich meinem Kind fast nichts mehr bieten. Die Halbwaisenrente von ihm ist ein Witz (ca. 200€).



    Ich bin schon vor dem Tod meines Mannes arbeiten gegangen. Danach musste ich meine Stunden reduzieren, um mein Kind alleine betreuen zu können.



    Wie soll ich mit einem kleinen Gehalt ohne Witwenrente die ganzen laufenden Kosten bezahlen?

    • @K P:

      Soweit ich die Reformpläne laut Artikel verstanden habe, geht es nicht um eine Änderung, für die aktuellen Rentner*innen.

      Sie wären somit nicht betroffen.

  • „Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen“

    das klingt wie Hohn, so etwas kann eigentlich nur von Menschen kommen, die in ihrem Leben, mehr oder weniger freie Entscheidungen treffen können, frei von Zwängen, als ob es nur um die Entscheidung (von Lust zur Arbeit rede ich schon gar nicht) ginge... Ein Anreiz, damit das bequeme Leben vielleicht doch aufgegeben wird...



    Der wichtigste Punkt ist aber, das viele Menschen erst im Nachhinein sich Gedanken um Ihre Entscheidungen machen, dann wenn es zu spät ist. Würden alle ihr Leben planen, gäbe es wohl viel weniger Minijobber...



    Und noch eins, wäre der Ehepartner noch am Leben, wäre die Rentenzahlung kein Thema, das diese Menschen mit einem langen gemeinsamen Leben geplant haben, zählt wohl nicht? Im Vertrauen darauf, das das Geld für beide später reicht hat sich eine dann um die Kinder gekümmert...



    Meine Fres... es ist nicht zu glauben, wo die Wirtschaftslobby immer wieder Sparpotential findet, bei vermeintlicher Verschwendung, während die Wirtschaft Gewinne einfährt und nach Steuererleichterungen jammert....

    • @nutzer:

      die Wirtschaft steigert seit Jahren die Gewinne, wir die Exportweltmeister, gleichzeitig wird nach innen das Sparen zur Doktrin erkohren, kein Geld hier kein Geld da, wir müssen alle den Gürtel enger schnallen, höhere Löhne gefährden den Export....



      Diese Diskrepanz fällt auf und, vielleicht nicht intellektuell unterfüttert aber dennoch gespürt trägt sie zum Frust bei, wenn nicht sogar zum Großteil den viele spüren. Und die Politik wundert sich später über Wahlergebnisse.

  • Aus dem Elfenbeinturm schauend und hervorragend alimentiert kann man sich kaum vorstellen, was es heißt, mit einer geringen Rente arm zu sein.

  • Der Staat muss Geld einsparen. Weil Steuern erhöhen ein Tabu ist und Moses uns die Schuldenbremse gegeben hat.

    Und dann finden sich auch Fehlanreize im System, die unbedingt beseitigt werden müssen.

    Diese Fehlanreize finden sich nicht am Immobilienmarkt, im internationalen Tourismus, in der industrialisierten Landwirtschaft oder im Niedriglohnsektor, sondern da, wo es keinen Widerstand gibt, weil die Betroffenen sich nicht organisieren können und keine Stimme haben.

  • Die "Hinterbliebenenrente" ist keine Rente sondern eine Sozialleistung. Die "Rente" richtet sich nach Einkommen des Hinterbliebenen. Hat der Hinterbliebene Zb. selbst eine Rente von 2500 €, gibt es nichts dazu. Rente ist eine Regelleistung, da ist es völlig egal wieviel Einkommen der Ehepartner hat.

    • @Martin Sauer:

      Warum schreibst du derartigen Unsinn?



      Also Rente 2.500 €



      Freigrenze 992 €



      Anrechnungsbetrag 1508 €



      Davon aber eben nur 40%: 603,20 €

      Rente Verstorbener 1500 €



      davon 60% 900 €



      900 - 603,20€



      bleiben immer noch 297 € Wittwenrente!

  • Langfristig! Das heißt für mich z.B. stufenweise Reduzierung über 20-30 Jahre. Wer heute 40 Jahre alt ist, kann sich entsprechende Rentenansprüche noch verdienen. Es gibt eine Menge Mütter mit erwachsenen Kindern, die dauerhaft in Teilzeitbeschäftigung bleiben. Wenn diese Frauen wieder Vollzeit arbeiten würden, hätten sie deutlich höhere Rentenansprüche und der Fachkräftemangel würde auch noch gemindert.

    • @Emsch:

      Wo genau sind denn die Stellen um wieder Vollzeit zu arbeiten? Es geht doch nur darum, genügend Konkurrenz auf dem "Arbeitsmarkt" zu haben, um die Löhne drücken zu können.

      • @sedeum:

        Gastronomie, Ärzte, Pflegekräfte, Erzieher, Lehrer, ITler, Ingenieure, Einzelhandel, Friseure, Metzger, Bäcker.... also hier gibt es reichlich Angebote.

  • Entgegen konservativer Trends bei Jüngeren, sollten wir das Rentensystem den Gegebenheiten anpassen.



    Es werden nicht immer weniger ArbeitnehmerInnen mehr RentnerInnen finanzieren können.



    Der Vorstoß ist also nicht grundsätzlich falsch.



    Die Gesellschaft muss so umgebaut werden, dass Kinder in den Schulen betreut werden und Frauen und Männer arbeiten gehen können.



    Dass "der Mann das Geld hause bringt" und "Mutti am Herd steht" ist für meine Generation abwegig, erfreut sich aber wachsender Beliebtheit bei kommenden Generationen.



    Wer bei den Ideen zur Rente Magenschmerzen hat, wie sieht es denn mit unverheirateten Pasren aus?



    Da scheint es in Ordnung, wenn Partner oder Partnerin leer ausgehen? Warum?



    Beim Umbau des Rentensystem gehören Pensionen natürlich abgeschafft und auf ein der Arbeitsleistung entsprechendes Maß gekürzt.



    Es gibt viel zu tun, beim Thema Rente, mit immer mehr Steuergeldern auszugleichen würde bedeuten, wichtige Problemstellungen nicht zu lösen.

    • @Philippo1000:

      ..." die Gesellschaft muss so umgebaut werden...."



      Wann und wie findet denn Ihrer Meinung nach dann noch ein Familienleben statt ???



      Gut das wir nicht in so einem Modell mit unseren Kinder gelebt haben...uns würde jede Stunde, ohne unsere geliebten und lebensbereichenden Junx's, sehr fehlen....



      Aber jeder setzt seine Prioritäten wohl anders. Frage - wozu denn nach Ihrem Lebens-/Familienmodell denn überhaupt eine Familie ?

      • @Alex_der_Wunderer:

        jeder nach seiner Facon. Jedoch: Warum sollten andere - also Vollerwerbstätige- für die private Familienidylle aufkommen?

        • @hamann:

          Kinder kosten Zeit und Geld und zusätzlichen Wohnraum, also noch mehr Geld.

          Kindererziehung ist Selbstausbeutung.

          Diese gesellschaftlich notwendige Aufopferung MUSS staatlich gefördert werden.

          Die wichtigere Frage ist doch eher warum müssen überhaupt beide Eltern voll erwerbstätig sein?

          Schauen Sie mal auf die Entwicklung der Produktivität (zum bsp BIP) seit den 50ern.

          49.69 Milliarden 1950.



          Inflationsbereinigt sind das rund 250.

          2022 lag das BIP bei 3869 Milliarden.

          Also rund 15x so hoch. Inflationsbereinigt!

          In den 50er Jahren reichte 1 Vollzeitjob um die Familie zu ernähren.

          Arbeiten wir jetzt alle 15x weniger Wochenstunden? Oder verdient die durchschnittliche AN 15x so viel?

          Oder wenigstens 5X?

          Den Fachkräftemangel bekommen wir nur mit deutlich mehr Einwanderung gelöst, nicht indem die Geburtenrate auf Dauer noch weiter sinkt.

        • @hamann:

          ...verlangt wer ?

  • Ich würde mir wünschen, dass solche Regierungsexperten ihre Ideen und Visionen dahingehend überprüfen, wie sie bei der Bevölkerung ankommen. Was als erstes hängenbleiben wird, wenn Medien darüber berichten. Und dass sie vielleicht die Wortwahl und das Konzept dahingehend optimieren.

    In diesem Fall bleibt hängen "Witwenrente abschaffen!!!". Und wieder ein Punkt, bei dem vielen Menschen ein Schreck in die Glieder fährt und der Frust auf die Regierung wächst.

    • @gyakusou:

      Ganz genau. Und weitere Stimmen für die AfD, aus reinem Frust heraus.

  • Der Vorschlag der Wirtschaftsweisen ist ein guter Vorschlag. Eine Unterhaltsfunktion ist nicht Sinn und Zweck der Rentenkasse und es ist nicht ersichtlich, weshalb eine Witwenrente gezahlt werden soll, wenn die Ehe nur kurz bestanden hat.

    Andererseits ist es immer kritisch, wenn bestehende Systeme geändert werden und wie dargestellt das Risiko der Altersarmut erhöhen.

    Daher Vorschlag zur Güte, die vorgeschlagene Änderung gilt nur für Ehen, die ab dem 01.08.2023 abgeschlossen werden. Dann können sich die Eheleute darauf auch einstellen. Bestandsehen bleiben unangetastet.

    • @DiMa:

      Googeln Sie mal Berechnung"Witwenrente".

      Sowohl dauer der Ehe und auch der Altersunterschied spielen eine erhebliche Rolle.

      Wenn die verstorbene Ehepartner*in älter war gibt es Abzüge. War diese jünger gibt es aber nicht etwa mehr.

    • @DiMa:

      Alle dann in die Altersarmut? Das ist also Ihre Lösung?

      • @sedeum:

        Nach meinem Vorschlag gilt die neue Regelung nur für neue Ehen. Jeder zukünftige Ehepartner kann sich darauf einstellen und hat genug Zeit, um eine Vorsorge aufzubauen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Gerade wieder mal gehört: Die ärtzliche Behandlung von Rentnern aus der unteren bis unteren Mittelschicht erscheint mir manchmal wie eine Entlastung der Rentenkasse.