Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
09.10.2022 , 12:33 Uhr
Ich bin in einem ziemlich linken Elternhaus aufgewachsen; Rückblickend würde ich sagen, traditionell marxistisch bis (verdeckt) kommunistisch orientiert.
Das, was mir zentral als Erinnerung nachwirkt ist der Eindruck, dass die Linken es selbst sind, die keine Antworten haben. Was sind denn die Linken? Eine nicht zu überschauende Anzahl von Strömungen, Sichtweisen, Schulen. Allen gemein ist, dass sie sich selbst gern reden hören - mit ihren "Analysen", wie sie es vollmundig nennen. Und wovon handeln die Analysen? Nicht etwa von den eigenen Lösungen, sondern vom Feind. Vom Kapitalismus. Man schaue sich mal an, was Linke in den ganzen Jahrzehnten publiziert haben. Das meiste davon ungelesener, ungefragter akademischer Driss, verschwurbelt in fremdwortreichen Schachtelsätzen. Gehen Sie mal auf die Straße und fragen Sie, was die Menschen assoziieren, wenn sie nach "Linken Antworten" gefragt werden. Mehr als ein paar Plattitüden im Sinne von "gerechter" und "die da oben" werden Sie nicht zu hören bekommen. Was Linke wollen, weiß keiner so genau - am wenigsten die Linken selbst. Die Linken haben schon lange jegliche Strahlkraft verloren, weil sie schlicht und ergreifend orientierungslos sind.
zum Beitrag09.11.2020 , 09:02 Uhr
"Nein. Die Inflationsrate bleibt auch dann niedrig, wenn das Warenangebot mit der Geldmenge Schritt hält."
Wenn es nach FFF geht, darf genau das ja nicht passieren, insofern hat der Vorredner da schon Recht.
zum Beitrag09.11.2020 , 09:00 Uhr
"Eine völlig richtige Idee, die aber von Politikern, die permanent im Kirsenmodus sind, kaputtgemacht wurde. "
Nicht nur die Politiker. Es fallen vielen Interessensgruppen immer Dinge ein, die jetzt unbedingt noch verbessert gehören. "Wir sind ein reiches Land!" bekommt man dann zu hören. Die taz ist zur Hälfte gefüllt mit solchen "Analysen". Was wurde und wird gegen die "Schwarze Null" gewettert - häufig auch unsachlich. So ist antizyklisches Wirtschaften natürlich niemals möglich.
zum Beitrag09.06.2020 , 21:44 Uhr
"Das ... ist eine soziale Kategorie."
Die postmoderne Version von "42".
zum Beitrag08.06.2020 , 19:34 Uhr
Hier wird mit Schnee von gestern die Gegenwart erklärt. Ich habe auch nie von "Super-Software" gesprochen. Aber es stimmt schon nachdenklich, dass es niemand anderes vollbracht hat, eine solche one-size-fits-all-Lösung anzubieten.
zum Beitrag06.06.2020 , 21:26 Uhr
"Das ist ein Bisschen wie mit dem Zucker und dem Fett in den "convenience food"-Produkten. Den Preis zahlen Sie Jahre später "
Im Gegensatz zu meinen Kilos auf den Rippen erwarte ich den Eintritt des Vorhergesagten in Bezug auf Computer seit über 20 Jahren.
"Vergessen Sie nicht: das Hauptziel der kommerziellen Softwarehersteller ist nicht, "gute Software" zu machen, sondern Geld zu verdienen. "
Ja, und oftmals kommt dabei eben doch gute Software heraus. Richtig ist, dass es hier auch Abhängigkeiten gibt. Die ausufernden Abo-Geschichten sind so eine Sache. Andererseits: Auch hier hat Mensch die Wahl und kann auf Alternativen zurückgreifen. Ich halte es für eine der Lebenslügen der Community zu behaupten, MS sei nur wegen seiner Monopolstellung so groß geworden. Das hat sicher eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt, aber ohne gute Produkte hätten sie diese Position nie so lange halten können. Man kann das anders sehen und vermutlich arbeitet sich die EU auch heute noch am Internet Explorer ab (das Lebenswerk so einiger in Brüssel), aber MS ist nicht deswegen ein Konzern geblieben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der zentrale Ansatz Freier Software ist wirklich eine tolle Sache. Die Produkte sind es jedoch seltener. Und darum geht es in der Praxis. Glauben Sie's oder nicht, aber ich habe mehrere Jahre den Traum verfolgt, komplett auf wirklich freie Software (da wäre Linux Mint schon ein Verrat) umzusteigen. Aber die ganz praktischen negativen Erfahrungen haben auf lange Sicht immer gegenüber abstrakten Freiheitsvorstellungen in diesem Bereich gewonnen (und das bei meinem Nickname!). Was zudem im Hobby-Bereich noch geht, ist im professionellen Einsatz schon nicht mehr drin. Da hat niemand die Zeit, um sich irgendwas zusammen zu basteln. Das muss einfach laufen, und zwar subito. Und wenn es mal crashed, muss es schnell (am selben Tag) wieder für Normalanwender (Kleinbetriebe) hinzubekommen sein. Kommerzielle Produkte gewinnen hier einfach in der Mehrzahl der Fälle.
zum Beitrag06.06.2020 , 09:22 Uhr
Dass keine Diskussion zu diesem Thema ohne diese schwülstigen Definitionen und Erläuterungen auskommt. Inzwischen dürfte jeder wissen, was der Ansatz hinter freier Software ist. Aber, lassen Sie es mich beschreiben, indem ich die Wikipedia-Definition etwas umschreibe:
"die allermeisten Nutzer wollen (Freie oder Unfreie) Software ausführen, vielleicht auch kopieren und verbreiten (selten), aber fast niemals untersuchen, ändern und verbessern. Sie wollen lediglich ein performantes Werkzeug, das man einfach benutzt."
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde den Grundgedanken der Freien Software extrem sympathisch und noch attraktiver. Einzig scheitert er nach meiner Erfahrung an der Wirklichkeit. Und das sage ich als jemand, der über mehrere Jahre alle möglichen Linux-Distros durchprobiert hat. Ich bin immer wieder zu Windows und anderen kommerziellen Produkten zurück gekehrt, weil sie allen Unkenrufen zum Trotz einfach meistens gut funktionieren und überwiegend auch einfach besser als die freien Gegenstücke. "Besser" bedeutet hier oftmals: Performanter, stabiler, im Output stringenter (Office) und besser mit anderen Produkten zusammenarbeitend.
Die ach so liberale und unterstützende Linux-Community tut das Übrige dazu, ist sie eben in vielen Fällen nicht einfach nur "hilfsbereit", sondern Schmettert Newbies oftmals nur schnodderig ein "RTFM" entgegen.
zum Beitrag01.06.2020 , 09:26 Uhr
"Ich sage es mal so, die Existenz Israels ist für mich das Eichmaß der Zivilisation."
Wunderbar ausgedrückt, exakt so ist es.
zum Beitrag01.06.2020 , 09:25 Uhr
"Oder lang und breit ausführen, warum schon das Gezeter gegen "Establishment" und "Lobby" strukturell antisemitisch ist."
Da liegen direkt zwei Kernprobleme begraben: Es gibt diejenigen, die schlicht nicht wissen, was Antisemitismus ist und die sich deshalb auch sehr unbeschwert strukturell antisemitischer Bilder bedienen. Ihnen brauche ich es ja nicht zu erklären, aber: Nein, Antisemitismus ist kein Rassismus. Und, wollte man es sehr provokativ formulieren, könnte man auch sagen: Er ist originär noch nicht mal Judenhass. Er ist aber ein Welterklärungsmodell, das unausweichlich Judenhass zur Folge hat. Das andere Problem bereiten die, die in etwa wissen, dass Antisemitismus kein Rassismus ist, aber genau dies nutzen, um am Antisemitismus vorbei schauen zu können ("nein, ich habe da keine rassistische Abwertung gesehen"). Ich glaube, die Philosophen sprechen in so einem Fall auch von einer eliminatorischen Beschreibung: Ich definiere das Problem durch die gesetzten logischen Schranken einfach weg. Es gibt es dann einfach nicht mehr. Der Philosoph spricht dann vom "Scheinproblem".
Ganz gleich, aus welcher Ecke das Problem im Einzelfall stammt, sollte es doch misstrauisch stimmen, dass gerade für große Teile der taz-Klientel quasi eine jede Aussage rassistisch, aber nur selten antisemitisch sein soll. Der ganz konkrete Fall hier ist ein Paradebeispiel für diese Unaufrichtigkeit.
zum Beitrag30.05.2020 , 07:15 Uhr
Ja, auf dem Papier hätte das geklappt. Auf dem Papier. Waren Sie mal in einem Land mit Weichwährung? Da sind dann oft Währungen wie Dollar oder Euro eine heimliche Zweitwährung. Und der Gebrauch dieser wird nur durch starke staatliche Repression unterdrückt. Ich kenne persönlich jemanden in einem Land, in dem er noch nicht mal PayPal benutzen darf. Bzw.: Er darf sich ein PayPal-Konto eröffnen und kann auch ganz regulär sein Land auswählen. Aber: Er kann keine Zahlungen empfangen oder den Account mit seinem Konto verknüpfen! Ein wahrer.... Schildbürgerstreich! Wie es Leser77 schon sagt: Niemand hätte solche Zustände innerhalb eines Landes akzeptiert. Ganz gleich, was im Gesetz gestanden hätte. Die Menschen hätten Wege gefunden, es legal zu umgehen. Davon ab mag man sich ausmalen, wie sehr das als diskriminierend (Bürger zweiter Klasse, das gute Geld nur für die Wessis) empfunden worden wäre.
zum Beitrag24.05.2020 , 21:02 Uhr
"Vielleicht sollte man hier doch mal drüber nachdenken, ob man zwischen Artikeln der Sorte Meinung/Kommentar und denen sachlicher Berichterstattung genügend klar differenziert."
Man hat es sich natürlich auch sehr bequem gemacht, indem man nicht müde wurde zu betonen, dass dies nicht ginge, da es eine 100% objektive Berichterstattung nicht geben könne. Wahlweise gibt es auch noch die Variante, dass man ja kein Verkünder von Pressemeldungen sei und daher nicht nur "einordnen" wolle, sondern sogar förmlich müsse (eigentlich die Urdefinition einer Filterblase). Man hat sich in diesen Binsenweisheiten eingerichtet und direkt entschlossen, dass da, wo keine klinisch saubere Trennung möglich ist, eigentlich eine jede Trennung bedeutungslos ist und aufgegeben werden kann (was in letzter Konsequenz auch nur eine weitere sozialkonstruktivistische Verirrung ist). Man hängt also an seinem "Haltungsjournalismus" und findet wirklich gar nichts problematisch daran. Im Gegenteil. In dieser Hinsicht befinden wir uns in einer lang anhaltenden Krise, die in der künstlich herbeigeführten Polarisierung besteht. Man könnte, wenn man sich nicht wenige taz-Beiträge durchliest, glauben, dass es zwischen linksprogressiv und AfD/Pegida/Trump eigentlich nichts anderes mehr gibt. Ich halte das für nicht nur wirklich beängstigend, sondern es lässt mich auch schlicht verzweifeln. Denn es hat dem Konflikt nichts entgegenzusetzen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Historiker in ein paar Jahrzehnten mit einem ganz anderen Blick auf unsere heutige Medienwelt schauen. Die taz ist in meinen Augen noch mal ein ganz spezieller Fall, weil sie vor der kritischen Auseinandersetzung vor allem (tatsächliche oder vermeintliche) Herrschaftsverhältnisse sieht. Und da sie und viele andere Medien keine Antwort auf eine Demokratiekrise haben, als dass sie nicht mehr überzeugen, sondern "empowern" wollen, sind sie nicht Lösung, sondern Teil eines großen Problems.
zum Beitrag22.05.2020 , 20:53 Uhr
"Fliegen also nur noch für Reiche, die sich eins lachen! Die sind dafür, denn dann bleibt endlich der Pöbel weg."
Ich glaube, das nennen Linke heutzutage "soziale Gerechtigkeit"
zum Beitrag05.05.2020 , 21:57 Uhr
Yaghoobifarah findet was Scheiße = in der Regel ein guter Tipp.
zum Beitrag06.04.2020 , 21:50 Uhr
Also schließen wir uns einfach für immer ein? Natürlich gibt es eine gewisse Immunität, sonst würde ja niemand mehr gesund.
zum Beitrag06.04.2020 , 21:45 Uhr
"Die Mathematik zum Thema, die ich bisher verstanden habe, besagt, dass sich möglichst wenige Menschen in kurzer Zeit infizieren sollten. Dann dauert es zwar länger, bis 70% oder sonst wie viele infiziert sind, dafür werden die medizinischen Einrichtungen aber nicht überlastet."
Das Problem an dieser Mathematik ist (nicht falsch verstehen, das werfe ich jetzt Ihnen nicht vor), dass sie das Gesundheitssystem im Wolkenkuckucksheim verortet und noch funktioniert, wenn die Wirtschaft drumherum in Schutt und Asche liegt. Nun gut, es mag die feuchten Träume einiger beflügeln, die glauben, das könnte man dann auch noch mit Enteignungen und "Schutzschirmen" regeln - ob das realistisch ist, sei mal dahin gestellt.
zum Beitrag29.03.2020 , 09:00 Uhr
"Es wäre ja toll, wenn sich die Gesellschaftsordung zu einer herrschaftstfreien hin verändern würde."
Total dufte, wenn die sozialen Sicherungssysteme in Trümmern liegen und ich endlich wieder jeden, der mir nicht passt, mit der Schrotflinte über den Haufen schießen darf. So sieht wahre Freiheit aus.
zum Beitrag28.03.2020 , 12:59 Uhr
Völlig richtig, danke für diesen überfälligen Artikel!
zum Beitrag14.03.2020 , 10:37 Uhr
Immer wenn etwas unvorhergesehenes eintritt, lassen Linke ihre liberale Maske fallen und träumen von der großen Umwälzung.
Die Situation ist nicht die richtige, um sein ideologisches Süppchen zu kochen.
zum Beitrag23.02.2020 , 13:53 Uhr
Witzige Anekdote dazu: Ich war für viele Jahre Zeitungsbote und hatte von rund 200 Zeitungen genau 1 taz in meinen Revieren (die Zeitungen haben beileibe nicht mehr alle eigene Boten. Diese Zeiten sind lange vorbei). Für dieses Exemplar musste ich jede Nacht einen Kilometer extra fahren. Und von der taz hat auch nie jemand nachgeschaut, ob sie ihrer sozialen Verantwortung (in dem Fall mir gegenüber) nachkommen oder sich "mit schuldig" machen. Aber so ist es halt mit dem Elfenbeinturm. Da kann man Wasser predigen und kann den Wein saufen.
zum Beitrag24.09.2019 , 22:54 Uhr
Ja, aber wirklich. Ich könnte im Strahl kotzen, wenn ich an meine täglichen 2x50 Minuten Autobahn denke. Für die verlorene Lebenszeit, Nerven und Geld kann eigentlich nichts entschädigen. Es ist absurd anzunehmen, dass 5 lächerliche Cent irgendwas bewegen würden. Vor allem bekomme ich diese 5 Cent ja nicht mal. Mutter Staat sagt nur "OK, haste halt noch 5 Cent weniger verdient, ziehen wir dementsprechend halt ein bisschen weniger Steuern ab". Für effektiv vielleicht den Gegenwert von 1-2 Dönern im Monat mehr werde ich keinen Kilometer freiwillig zusätzlich fahren.
zum Beitrag24.09.2019 , 22:49 Uhr
Genau, wenn das Volk kein Brot hat, soll es halt Kuchen essen!
zum Beitrag13.09.2019 , 18:17 Uhr
"Und dass mehr Menschen in sozialen Berufen arbeiten müssen, ist auch unstrittig. Also ich seh Ihr Problem da nicht..."
Dass sich hochqualifizierte Spezialisten in einem austauschbaren 08/15-Job verschwenden ist für Sie kein Problem?
"Und dass mehr Menschen in sozialen Berufen arbeiten müssen, ist auch unstrittig."
Ist das so? Ich arbeite in einem sozialen Beruf und wäre froh, es wäre anders gekommen. Wir haben hier eher eine Flut an Mitarbeitern. Daher auch die schlechte Bezahlung (nun gut, außer, man ist im öffentlichen Dienst, da fliegen dann die gebratenen Tauben direkt ins Maul).
zum Beitrag12.09.2019 , 22:07 Uhr
"In meinem Umfeld kenne ich niemanden der aus Jux und Dallerei Auto fährt."
Ich auch nicht. Wenn ich mich morgens um halb sieben zur Autobahn durchquäle, habe ich nicht den Eindruck, gerade viele Menschen um mich zu haben, die gerade einem Hobby frönen. Aber dieser Strohmann, dieses Ammenmärchen, muss in die Welt, um über fehlende Argumente hinwegzutäuschen und sich in der eigenen ideologischen Opiumhöhle am Weltbild zu berauschen.
zum Beitrag12.09.2019 , 22:01 Uhr
"Und wenn die Bushaltestelle vor meinem Haus reaktiviert werden sollte, was sie sicher nicht wird, ich werde sicher nicht eine Stunde pro Tag länger auf dem Arbeitsweg zubringen."
So ist es. Meine Arbeitssituation sieht derzeit so aus: 35 km, zwischen zwei Städten. Ich fahre pro Richtung 50 Minuten, stecke also jeden Tag schon 100 sinnlose Minuten in diesem scheiß Blechding. Mit dem ÖPNV sieht es so aus, dass ich erst eine halbe Stunde bis zum Bahnhof bräuchte, dann müsste ich 40 Minuten mit dem Zug fahren (hält ja an "jeder Milchkanne"), um dann noch mal 20 Minuten zu Fuß zu gehen. Nein, ich werde definitiv nicht jeden Tag drei Stunden nur für den Arbeitsweg aufbringen. Meinen Nebenjob könnte ich dann übrigens auch knicken. Ich werde von Steuern und Abgaben her gemolken bis zum "geht nicht mehr" und dann soll ich auch noch vollends zur sozialistischen Arbeitsdrohne umfunktioniert werden? Dann lege ich lieber die Füße hoch. Sollen mal andere für mich arbeiten. Am besten die Ökopriester. Ach ja, "Umziehen" ist in meinem Beruf auch so eine Sache, da denkt man von Jahr zu Jahr. Es kann sein, dass ich nächstes Jahr in einer ganz anderen Stadt arbeite. Liebend gern würde ich in meiner eigenen Stadt arbeiten, aber es gibt in meinem Beruf keine freie Stelle.
zum Beitrag11.08.2019 , 20:53 Uhr
Lesen Sie mal bei Rost (2013), da werden zahlreiche zusammengefasst. User "JANUS" hat das Wesentliche treffend benannt. Vielleicht gilt es noch zu ergänzen, dass viele Vorstellungen und Modelle (Janus erwähnte bereits Garners "Multiple Intelligenzen") trotz besserer Empirie am Leben gehalten werden, weil es von der Weltanschauung in den Kram passt. In Fachkreisen tut das freilich niemand, das sind dann eher fachfremde. Aber so sprechen beispielsweise ja auch Fachfremde (Pädagogen und andere Geisteswissenschaftler) ja auch noch über die Ergüsse von Freud und anderen Esoterikern, während diese in der psychologischen Forschung keine Rolle mehr spielen.
zum Beitrag01.05.2019 , 16:02 Uhr
Ich sehe in dem Artikel kaum Aussagegehalt. Der Autor schert sich nur um Hartz-IV-Bezieher und Kleinverdiener. Die Mitte kann weiter gemolken werden (nicht nur die Besserverdiener). An dem Szenario, dass sich mitunter nur noch die Besserverdienenden Fernflüge leisten können werden - und als gute Grünenwähler dann vom elitären Club auf Bora-Bora aus dem armen Pöbel den Verzicht predigen kann -, ändert dieser dünne Vorschlag nicht. Es wird halt für die Besserverdiener nur etwas teurer. Der Rest kann sich manch Wohlstand aber gar nicht mehr leisten. Ich glaube, dass das ein wirklich attraktives Ziel für einige sein könnte: Endlich kann man sich noch mehr abgrenzen und gleichzeitig dabei gut sein.
zum Beitrag11.04.2019 , 11:21 Uhr
"Die Frage nach Beruf stellt sich, wenn mensch diesen herausgreifen will, allen Menschen. Extremsportler*innen oder Mathematiker*innen werden die wenigsten Menschen"
Es ist aber die Frage, ob man von 10% der Berufe oder von 90% der Berufe ausgeschlossen ist. Ich arbeite hauptberuflich mit kognitiv eingeschränkten Auszubildenden, deren mittlerer IQ so ca. 20-30 Punkte über dem mittleren IQ von Menschen mit Downsyndrom liegt (das sind beim IQ Welten). Selbst die haben erheblichste Schwierigkeiten, Berufe wie Gärtner, Tischler oder Fachlagerist zu erlernen. Die dadurch bedingte Abbrecherquote ist erheblich. Je weiter wir beim IQ herunter gehen, desto seltener wird die Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Einen völlig ungeförderten Einstieg auf diesem für Personen mit einem IQ von weniger als 80 ist schon Glückssache. Oft endet es dann so, dass diese Menschen nach einer Übernahme wie die heißen Kartoffeln fallen gelassen werden, sobald die staatliche Förderung ausbleibt. Für Menschen mit dem mittleren IQ von Downsyndrom-Betroffenen ist die Endstation nur zu oft eine Form von Behindertenwerkstatt und eine Lebensgestaltung auf Hartz-IV-Niveau.
zum Beitrag09.04.2019 , 06:33 Uhr
"Ich habe keinen Zweifel daran das ein solcher Vorgang Symbolwirkung hätte"
Es ist vor allem der Hammer, dass die Symbolwirkung derzeit als legitimes politisches Ziel herumgereicht wird. Was ist das denn für eine Verrohung? Das ist politsche Kultur auf AfD- und Pegida-Niveau. Davon ab stimme ich Ihrer Einschätzung zu. Hier geht es nicht darum, Probleme zu lösen, sondern einen Mix aus niederen Affekten und Verschwörungstheorien zu bedienen.
zum Beitrag07.04.2019 , 15:30 Uhr
"Es gibt keinen Rassismus gegen weiße Deutsche. Rassismus beinhaltet die Herrschaftsebene,"
Sie tun so, als sei das Naturgesetzt. Das ist ein fadenscheiniges Konstrukt, um durch die Hinzuziehung willkürlicher Prämissen, die eigentlich nichts mit dem eigentlichen Begriff zu tun haben, (hier u.A.: Die Herrschaftsebene) eine Form von Tautologie zu erschaffen, die eine immerwährende Schuldzuschreibung ermöglicht. Die "Struktur" ist der allgegenwärtige Gegner, in dessen Gebälk irgendwo das Böse sitzt. Unsichtbar und doch da. Das wollen Sie uns verkaufen. Es liegt im ureigensten Interesse von Denkern wie Ihnen, dass es immer Rassismus geben muss. Und wenn man ihn nicht gefunden hat, muss er halt durch das Hinzunehmen von weiteren irrelevanten Prämissen neu definiert werden. Einzig fest steht, wer immer die Schuldigen sind. Sie wünschen sich daher eine Welt voller Rassismus, um anklagen zu dürfen. Ihre Sichtweise ist zudem selber verdächtig, rassistischem Gedankengut nahe zu stehen: Dadurch, dass sie paternalistisch auf vermeintlich unterdrückte Minderheiten herabschauen, sind Sie selber am ehesten "Herrschaftsstruktur".
zum Beitrag05.03.2019 , 06:32 Uhr
"Ich habe als Schüler jede Gelegenheit genutzt um mich vor dem Unterricht zu drücken und habe für das Schwänzen selber durchaus Verständnis."
Wie wahr! Ich erinnere mich noch, wie wir damals - angeheizt von übereifrigen Lehrer(innen) - von einer "Kein Blut für Öl"-Demo (es ging um den 2. Golfkrieg) zur anderen gezogen sind. Es hat eigentlich niemanden interessiert und viele haben sich heimlich sehr früh von der Demo ausgeklinkt. Statt um 14 Uhr aber bereits um 10:00 frei zu haben, fanden alle toll. Ansonsten sehe ich es ganz ähnlich: Was mich überzeugen würde wäre, wenn ein bedeutender Anteil dieser Schülerinnen und Schüler konsequent: - Auf Smartphones verzichten würde (weltweiter Warentransport, seltene Erden aus zweifelhafter Quelle) - Nur noch das Wichtigste an Anziehsachen kaufen würde (hmhhh... ich frage mich gerade, ob ich in der Fußgängerzone mehr jugendliche als Klima-Demonstranten oder mit riesigen Primark-Taschen sehe) - Die Demos, wie gesagt, in der Freizeit besuchen würde.
zum Beitrag16.02.2019 , 09:40 Uhr
"Ja dann haben Sie Ihre rechten Gesinnung ja, wie bei denen üblich, ja erfolgreich outgesourced. Congratulations. "
Wenn es nicht so ärgerlich wäre, müsste man schmunzeln. Im linken Lager gibt es halt nur eine Dimension: rechts oder links. Die (irreführende) Selbstbezeichnung "linksliberal" trägt man zwar gern fancy, aber mit Liberalismus hat das nun mal nichts zu tun. Und alle Abweichler von der reinen postmodern-linken Lehre können natürlich nur... ...Rechte sein! So einfach ist das. So gesehen bin ich auch ein Rechter. Vermutlich sogar Rechtspopulist. Und das, obwohl ich schon von Pegida-/AfD-Sympathisanten ob meiner Haltung derb angefeindet wurde und werde. Ob die einfach nur nicht wussten, dass ich wirklich zu denen gehöre? Wo soll ich nun hin, ich verlorenes Kind?
"Und Ja.Die Wirklichkeit wird konstruiert. Alles andere ist Biologismus."
Ach wie herrlich dogmatisch das jetzt gerade doch rausgestampft wurde. Man könnte ob dieser Gewissheit fast von einem physischen Fakt sprechen.
zum Beitrag12.02.2019 , 06:22 Uhr
"Wenn Herr Habeck einen Termin auf einer Ölplattform wahrnehmen will, dann gibt es für den Flug kaum eine vernünftige Alternative."'
Moment, moment. Nicht so voreilig! Wenn die "normalen Bürger" darauf hinweisen, dass es für sie zum Auto keine vernünftige Alternative gibt, so wird ihnen regelmäßig vorgeworfen, sie hingen am "Fetisch Auto". Natürlich kann Herr Habeck auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zu seiner Bohrinsel. Was für den "eindimensionalen Pöbel" als Richtlinie gilt, kann für die großen Vordenker ja plötzlich nicht falsch sein, oder? Oder hängt Herr Habeck hier am "Fetisch Hubschrauber"?
zum Beitrag26.01.2019 , 08:21 Uhr
Dieser Griff in die Mottenkiste wird sicher die Massen überzeugen. Au weia. Oder sollte das (durchaus gelungene) Satire sein?
zum Beitrag02.09.2018 , 18:58 Uhr
"Moslem sein ist keine widerliche menschenverachtenede Grundanschauung. Nazi sein sehr wohl."
Sie kommen hier gerade mit Ihrer eigenen Logik durcheinander. "ICH" bezog sich auf "Islamismus" und nicht auf "Moslem sein".
Korrekt verglichen muss es also heißen, dass der logische Schluss äquivalent ist, etwas über Muslime auszusagen, die sich nicht offen gegen Islamismus stellen, wenn es etwas über Deutsche ohne Migrationshintergrund aussagt, welche sich nicht offen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stellen. Hier wird also bei einer Gruppe eine "natürliche" Assoziation zu einer menschenverachtenden Ideologie hergestellt und bei der anderen grundlegend ausgeschlossen.
zum Beitrag02.09.2018 , 18:27 Uhr
In einem Punkt hat Gurkenbrille Recht: Wer A sagt, muss auch B sagen. Es ist für mich ähnlich unsäglich, bei ADF, Pegida und Co. den ahnungslosen "trauernden" Mitläufer, vulgo "Spaziergänger", zu mimen, als es das auch im Falle des "Schwarzen Blocks" ist. Dass letzterer "nur" Sachwerte (Existenzen?) zerstört, ist für mich als Argument ein Rohrkrepierer, weil man auf halber Strecke seine straighte Haltung aus politischer Einäugigkeit wieder einpackt. Wer also dermaßen relativiert, hat schnell seine Glaubwürdigkeit verspielt. Vielleicht nicht in den Augen Gleichgesinnter, aber das ist dann auch eine Form von "Filterblase". Dass die skizzierte Form der Armseligkeit derzeit aber rein quantitativ eine Stärke der Rechten ist, stimmt schon. Ganz erbärmlich fand ich damals "Hooligans gegen Salafismus". Wie sehr muss man zivilisatorisch eigentlich unter die Räder gekommen sein, um sich im Zeichen eines angeblichen "Friedens" hinter selbstbezeichete Schläger und Radaubrüder zu scharen? Das ist wirklich nur schwer zu unterbieten.
zum Beitrag26.08.2018 , 21:35 Uhr
"Die Radikalität des Neoliberalismus wird nur noch vom Faschismus übertroffen."
Eine solche Aussage muss man in Abwesenheit eines überzeugenden Standpunktes wohl als Verzweifelungstat einstufen.
zum Beitrag18.08.2018 , 19:22 Uhr
Unfassbar. Ist das ernst gemeint? Der Staat regelt alles, wie? Keine Accounts mehr ohne vorherige Beantragung. Mit dreifachem Durchschlag, versteht sich. Und keine Kommunikation ohne Registrierungszwang mehr. Es ist auch erstaunlich, wie bereitwillig Linke dem Staat alles preisgeben wollen, wenn es nur der "richtigen" Seite dient. Davon ab: Dürfen in der Welt der Linken Menschen eigentlich noch ohne die Einmischung des Staats Vereinbarungen treffen? Dazu kommt die praktische Seite: Hunderttausende Blogs, Websites, Plattformen und Formen von Endgeräten. Millionen Accounts und eine notwendige Technologie, von der wir überhaupt noch keine Vorstellung haben. Das ist so realistisch wie, alle Sandkörner an deutschen Küsten katalogisieren zu wollen.
zum Beitrag16.08.2018 , 21:07 Uhr
Definitiv. Wenn man sich bspw. anschaut, wie hoch Theater-Karten subventioniert werden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Um es mal klar zu sagen: Da wird das Hobby gut verdienender Bildungsbürger von der Aldi-Kassiererin finanziert.
zum Beitrag29.07.2018 , 18:35 Uhr
"nach Hunderten von Jahren der Abwertung anderer (...) lange qua konstruierter und dann abgewerteter Gruppenzugehörigkeit"
Das ist entweder eine Nebelkerze oder nicht durchdacht.
Wer seine Identität durch die Vergangenheit konstruiert, kann nicht in der Gegenwart für die Zukunft leben. Niemand hat "seit Jahrhunderten" Unterdrückung erlebt oder unterdrückt. Jede(r) kommt einmalig in einem individuellen hier und jetzt auf diesen Planeten. That's it. Das Herumreiten auf (hier: identitären) Jahrhunderten wird gemacht, um Verhältnisse zu zementieren, Opfer als Opfer und Täter als Täter zu belassen. Womöglich für immer, denn sonst wäre "Empowerment" ja sinnlos. Es geht also gar nicht um Forschritt oder "Befreiung", denn das würde heißen, von dieser bequemen Selbstentmündigung Abschied zu nehmen.
zum Beitrag26.07.2018 , 21:56 Uhr
"Oh, da ist mir zu viel Aluhut dabei. Von wissenschaftlicher Arbeit verstehen sie nicht recht viel, entnehme ich ihrem Beitrag."
Ja, der Verweis auf die .gov-Domain war echt der noch fehlende Schenkelklopfer. Wie kann man sich so blamieren?!
Davon ab: Diese ganze kulturpessimistische Fortschrittsfeindlichkeit wird den Greenhorns noch ideologisch schwer auf die Füße fallen. Leider zu aller unser Nachteil. Bei Interesse sollte man sich mal die entsprechenden Beiträge der "Salonkolumnisten" durchlesen.
zum Beitrag20.07.2018 , 22:13 Uhr
"Das zieht bei denen nicht. (...) Diese Leute sind immun oder stellen sich dumm, wenn es um ganz einfache Fragen geht. "
Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Denn manchmal habe ich ernsthaft (!) den Eindruck, dass bei vielen "Iraelkritikern" fast (man entschuldige mir meine Berufskrankheit an dieser Stelle) dissoziative psychische Phänomene zu beobachten sind, wenn es um das Thema geht. Wir sind beim Antisemitismus auch nicht weit vom Wahn entfernt, denn das letztlich definierende Kernelement des Wahns ist die Unmöglichkeit, diesen zu korrigieren. So "wissen" wir inzwischen, dass breitbeinig U-Bahn fahrende Männer Patriarchen sind und ein falsch betontes "Guten Tag" gegenüber "PoC" Rassismus. Aber Antisemitismus wird (bestenfalls) erst dann erkannt, wenn KZ-Öfen rauchen. Das ist aus unserer Perspektive unlogisch und strotzt nur so von Doppelmoral, aber in der Logik der Israelkritiker kann das durchaus zusammen passen. Was wurde nicht diskutiert, dass der besagte "Gürtelschläger" aus diesem und jenem Grund kein Antisemit sein könne. Man muss nur so viele verwirrende Umdrehungen machen, bis das Absurde das Richtige ist. Krieg ist Frieden. Und ähnlich, wie die Rechten die "Gutmenschen" als Nazis bezeichnen und Vernichtungsphantasien als "Notwehr" verstehen, ist für Antisemiten die so ersehnte Auslöschung Israels nur ein weiteres emanzipatorisches Projekt postkolonial unterdrückter Völker. Es geht doch um das Gute!
zum Beitrag15.07.2018 , 15:51 Uhr
Wahre Worte.
zum Beitrag09.07.2018 , 19:57 Uhr
"All die kapitalismuskritischen Akademiker, die so tun als hätte ihre hervorragende Lebenssituation nichts mit dem Kapitalismus zu tun kotzen mich nur noch an! "
Ich falle auf die Knie vor dieser Aussage und dem ganzen Beitrag! Nichts an (den meisten) linken Akademikern ist auch nur einen Funken authentisch: Man ist, wenn man erfolgreich ist, selber ein knüppelharter Macho, grenzt sich selber ab und hat für den Rest der Welt aber Verhaltensratschläge parat. Solidarität findet nur im Geiste statt und altruistischen Verzicht sollen bitte die anderen üben. Aber der Gipfel ist wirklich die Verlogenheit hinsichtlich der Herkunft des eigenen Wohlstandes. Glaubt man in diesen Kreisen wirklich, dieser sei extrakapitalistisch entstanden? Oder ist es einfach chic, den Salonkommunisten zu spielen?
zum Beitrag08.07.2018 , 09:16 Uhr
Das heißt, Sie wollen die subjektive Erfahrung und Lebenswirklichkeit von LESER77 infrage stellen? Wissen Sie eigentlich, wie es *sie#ihm'~; dabei geht? Das ist patriarchaische Cis-Überheblichkeit. Sie sollten Ihr Manterrupting unterlassen und besser ihre Privilegien checken, anstatt hier victim blaming vom Feinsten zu betreiben! Für die Solidarität mit PoT (People of Transgenus)!
zum Beitrag06.07.2018 , 10:07 Uhr
Ja, die Quelle ist durchaus diskussionswürdig, es ändert aber nichts daran, dass dort recht gute Argumente enthalten sind, welche gerade in der TAZ nicht zu hören sind.
zum Beitrag07.06.2018 , 19:08 Uhr
"In dieser Denkwelt muss man verrückt sein, ein derart menschenverachtendes Regime nicht von Herzen zu hassen. "
Getreu der Devise: "Antisemitismus ist, wenn man Juden noch mehr hasst, als es normal ist"
Für Antisemiten ist Antisemitismus absolut unverzeihlich. Man hat ja auch nichts gegen das "Judentum und andere Religionen". Aber dass die Juden die Welt im geheimen Lenken und die Finanzwelt kontrollieren, das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
So hat uns ATALAYA gerade beigebracht, dass es auch hier um millionen Schekel ging. Der böse Geldjude wieder... ...Scherz. Es sind natürlich nur die bösen Geldzionisten.
zum Beitrag03.06.2018 , 21:59 Uhr
"Wer von denjenigen, die diesen Mann irgendwie betreut haben, waren nicht in der Lage, seine Neurose/Psychose zu erkennen und warum nicht?"
Nicht jede Psychose sieht aus aus dem Lehrbuch. Gerade im Übergang zwischen Prodrom und Ersthospitalisierung dominiert zudem ein indifferentes Bild, das selbst für uns Fachleute schwer erkennbar ist. Dazu kommt, dass die sprachliche Barriere alles noch mal verkompliziert.
Aber vor allem interessiert mich: Woher wissen Sie scheinbar so sicher, dass der Mann psychisch gestört war?
"Wieso rennen gefährliche Irre draußen frei und unbehandelt rum und sind nicht sicher in einer Forensik?"
Weil die Hürden zur Einstufung als Eigen- oder Fremdgefährdung extrem hoch angesetzt sind. In meinen Schulungen trage ich gern die krassesten Fallbeispiele vor, um zu veranschaulichen, was erst passieren muss, um jemand gegen seinen Willen behandeln lassen zu können.
zum Beitrag03.06.2018 , 13:39 Uhr
Waren Sie noch nie (damals) in Bitterfeld, Norilsk oder am Karatschai-See?
zum Beitrag03.06.2018 , 12:33 Uhr
"Das ist nicht die selbe alte Leier! "
50er, 60er, da gab es noch so Sachen wie, dass erwachsene Menschen zur Untermiete (nein, keine "WG") wohnen mussten. Socken wurden gestopft, nicht neu gekauft. Kennt noch jemand den Begriff "Stopfei"? Gehörte zur Standard-Ausstattung eines Haushalts. Der Wintermantel musste 20 Jahre halten und hat zwei Monatsgehälter gekostet.
Aber man muss auch gar nicht mal so weit zurück schauen, um die rosarote Brille abzusetzen.
In meiner Kindheit in den Achtzigern war ich dank meiner Familie so etwas wie der Kosmopolit der Grundschule. Warum? Es ging in jeden Sommerferien mit dem Auto nach Jugoslawien! Das hat beileibe nicht jeder gemacht. Da war man wer. Der Urlaub auf Balkonien war doch noch recht häufig.
Als dann der erste Mitschüler eines Tages aus den Sommerferien zurück kam und erzählte, mit seinen Eltern in Marokko gewesen zu sein, wurde er angesehen wie ein Außerirdischer. Marokko, also Afrika, das war ferne weite Welt, die man nur aus Büchern oder von Heinz Sielmann her kannte.
Heutzutage ist für viele Stundenten der Städtetrip nach Barcelona ebenso üblich wie die (unter Studenten wohl inzwischen obligatorische) Reise nach Neuseeland.
Auch bei Facharbeitern sieht es nicht viel anders aus. Natürlich schaufelt sich da niemand im Minutentakt Kaviar in den Mund, aber es ist auch nicht so, als müsste da jemand Klimmzüge am Brotkasten vollziehen. Diese romantische Verklärung der damaligen Zeit ist einfach nur unehrlich oder kenntnislos.
zum Beitrag01.06.2018 , 22:45 Uhr
Nachtrag
"Bezahlt = Umsatz? Oder, bezahlt = von (seiner) GmbH?"
Bezahlt= von seinen Kunden. Als Ein-Mann-Betrieb wird er ja wohl kaum eine GmbH führen.
zum Beitrag01.06.2018 , 22:44 Uhr
"Einzelfall, ja gern. Verallgemeinerungsfähig, nein."
Ich weiß nicht, was damit gemeint sein soll. Es gab selten Zeiten, wo man sich so gut (im Sinne eines ordentlichen Wohlstandes) hocharbeiten konnte. Wenn man Fleiß und Willen an den Tag legt, kann man auch aus einem Lehrberuf jede Menge rausholen, egal ob Handwerker oder Facharbeiter.
Das steht natürlich nicht jedem offen. Redenschwinger und Salonrevoluzzer bleiben da halt außen vor, die haben eben wichtigeres zu tun.
zum Beitrag01.06.2018 , 14:06 Uhr
"Arbeit hat noch nie reich gemacht."
Steile These! Ein Freund von mir hat, seinerzeit, nach der Hauptschule eine Malerlehre begonnen und es bis zum Meister mit eigenem Betrieb gebracht. Er arbeitet viel und gut, wird aber auch sehr gut bezahlt und hat deutlich mehr Einkommen als ich mit meinem Hochschulabschluss. Mit Mitte 50 kann er sich im schicken Eigenheim durchaus als Privatier zur Ruhe setzen. Ist das "reich?" auf jeden Fall schon mal nicht arm.
"Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen."
Wo stand noch gleich das Phrasenschwein?
zum Beitrag27.05.2018 , 09:46 Uhr
"Italiens neue Regierung wird populistisch sein. Aber sie hat recht, wenn sie gegen das strikte Spardiktat aus Brüssel und Berlin aufbegehrt."
Und so kann man ein weiteres mal beobachten, wie gering die Berührungsängste zwischen den Populisten sind.
Wer so argumentiert ist nicht nur selber ein Populist, sondern sollte sich unterstehen, jemals wieder gegen pöse Panken zu wettern, die den Zirkus auf Kosten der nächsten Generationen vorfinanzieren.
"Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass sich Staatspräsident und Industrie erfolgreich gegen den Wählerwillen stemmen – und der Sparkurs weiter fortgesetzt wird. Doch was würde das nützen?"
Ist das wirklich ernst gemeint oder ist man nicht dazu in der Lage, das Modell des ideologischen Gegners intellektuell zu durchdringen?
zum Beitrag21.05.2018 , 14:54 Uhr
Ach, wissen Sie, das sind doch Albereien.
Was Frau Wagenknecht ist oder nicht ist, ist mir herzlich egal.
Ich kann Ihnen aber sagen, was "die Mitte" ist: Es sind die normalen Leute, für die eben nicht alles politisch ist, die nicht bei Pegida mitspazieren oder die AfD wählen, aber auch nicht bei den Linken oder den Grünen aktiv sind. Es sind Leute, die einfach das tun, was am naheliegendsten ist: Ihr Leben leben.
Und was diese Leute mitbekommen ist einfach ein Rummel, ein nicht aufhörendes ideologisches Gezerre.
Im Übrigen finde ich es interessant, dass Sie meine Aussagen mit der Selbsteinschätzung als Liberaler nicht in Übereinstimmung bringen können.
Die Antwort auf das Dilemma könnte darin verborgen sein, dass Linke den Begriff Liberalismus okkupiert haben, obwohl sich beide Weltanschauungen nun wirklich ausschließen. Der Begriff gefällt den Linken einfach nur gut.
zum Beitrag20.05.2018 , 22:01 Uhr
Herr Nikitin, geben Sie es auf.
Mir ist in den letzten Jahren bewusst geworden, dass es niemals darum ging, den Rechten wirklich Einhalt zu gebieten. Es geht beiden Seiten des Spektrums um etwas ganz anderes: Die Mitte soll zwischen den Extremen zerrieben werden und für die in Aussicht stehende Beute ist man sogar dazu bereit, dem Gegner weiteren Zulauf zu verschaffen. Anders ist es nicht zu erklären, was sich Linke in ihrem Wahn alles herausnehmen und sich so z.B. beständig selber zu den größten Wahlkampfhelfern der AfD machen.
Die Rechten haben es im Übrigen vorgemacht, wie Polarisieren geht: Wer nicht AfD wählt oder bei Pegida mit"spaziert", der kann nur linksgrün-versifft sein und dem solle "Gott gnaden", wenn "sie" an die Macht kommen. Für die Linken geht das andersherum: Wer nicht für bedingungslos Open-Border ist (und LGBTXYZ und, und), der muss definitiv ein Rechter sein. Es gibt da gar nichts zu deuten. Dass es so etwas wie eine Mitte gibt, muss ja quasi kategorisch ausgeschlossen werden. Es gibt nur "die Anderen". Und da kann man dann wahlweise drauf einschlagen oder selber Beute machen. Im Zweifelsfall eben das, was gerade geht. Der Hintergrund ist, dass sich beide Extrempole am ehesten noch darauf verständigen können, dass sie freie Individuen einfach verachten. Es sind kollektivistische Ideologien. Auch die Open-Borders-Freunde verachten ja sehr häufig in Wirklichkeit Migranten, sie dienen nur als Instrumente, sich selber zu erhöhen und rassistischen Paternalismus auszuüben. Um das Individuum geht es doch gar nicht, man ergötzt sich nur am "edlen Wilden", vor dem der aus dem Paradies vertriebene weiße Mann Buße tun will.
zum Beitrag19.05.2018 , 10:22 Uhr
"Tentakeln umgeformt (...) Trump am Gängelband"
Am "Gängelband". Da hat einer schön beim Augstein abgeäugt.
Ihr Denken ist leider beständig von antisemitischen Narrativen durchsetzt
"über kurz oder lang..."
...wird alles so bleiben, wie es war, und, ganz nach Wowereit, das ist auch gut so. Über kurz oder lang werden wir auch weiterhin das prophetische Geraune aus dem Munde von "Israelkritikern" Ihres Schlages anhören, welches das baldige Ende Israels ("jetzt bald aber ganz, ganz wirklich") am Horizont aufkommen sieht. Fun fact: Solche Vorhersagen haben, zum Glück, die gleiche Qualität wie die der Antikapitalisten: Schon in den 60ern war sich der gemeine Linke darüber "im Klaren", sich im "Spätkapitalismus", also kurz vor dem Systemzusammenbruch, zu befinden.
Ihre "Analysen" und Deutungen sind nichts weiter als ihre Hoffnungen. Da muss ich noch nicht mal argumentieren, das reine Abwarten wird zeigen, dass ich Recht habe. Israel als Schutz- und Heimstätte der Juden bleibt bestehen. Leute wie Sie tragen sogar noch zur Stabilisierung bei, da die versammelte Schar von selbsternannten "Israelkritikern" und "Antizionisten" ihren Dienst als lebendes Antisemitismus-Mahnmal vorzüglich vollbringt, sodass keine Generation von Juden vergessen wird, wie sehr Israel von allen Seiten bedroht wird.
zum Beitrag19.05.2018 , 10:07 Uhr
"der sogenannte Radikalenerlass"
...der im Endeffekt wohl nur sehr wenige Personen tatsächlich betraf.
"von der Verbeamtung ausgeschlossen werden, dessen alleiniges "Vergehen" die Mitgliedschaft in der DKP"
Ein Beamter erfüllt hoheitliche Aufgaben und hat eine besondere Treuepflicht gegenüber seinem Dienstherrn. Das passt nicht so ganz mit dem Wunsch nach Umsturz zusammen. Der Postbote hätte die Verbeamtung also sowieso nicht mit seinen Grundwerten vereinen können, so war es doch ganz hilfreich, diese Gewissensbisse gleich ganz zu umgehen.
zum Beitrag14.05.2018 , 20:11 Uhr
"Israel schlägt am Tag seines Geburtstags ein paar Nägel in den eigenen Sarg. Wirklich traurig!"
Ach, hören Sie doch mit dieser triefenden Heuchelei auf. Sie *wünschen* sich, dass Israel ein paar Nägel in den eigenen Sarg schlägt, nicht mehr und nicht weniger.
Dass dieser Tag in Wirklichkeit ein Fest für alle "Israelkritiker" und "Antizionisten" ist, ist doch klar.
zum Beitrag14.05.2018 , 19:26 Uhr
" Nun mehren sich jedoch auch Vorwürfe der kulturellen Aneignung."
Ich übersetze mal ins Deutsche: "Mehren sich" = Ein zweites Sektenmitglied hat sich zu Worte gemeldet.
Dass hier im Thread ernsthaft über diesen Unsinn debattiert wird, macht mich fassungslos.
"Kulturelle Aneignung" ist als Idee ein Stück Realsatire, das sich Loriot, Matt Groening und Monty Python zusammen nicht hätten ausdenken können.
Und so schwanke ich immer noch zwischen den Möglichkeiten, dass sich das jemand wirklich ernsthaft als Konzept überlegt hat, jemand eine gelungene Satire platzieren wollte oder aber all das nur in rechten Kreisen eingestielt wurde, um die Weltabgewandtheit der Linken darzustellen.
Kein Mensch außerhalb einer ausgesprochen überschaubaren Sektenblase nimmt so etwas ernst. Und wer etwas bei Verstand ist, merkt, dass hier halb narzisstische Selbstüberhöhung und halb rassistischer Paternalismus am Werke sind.
zum Beitrag13.05.2018 , 15:42 Uhr
"mehr Teilzeitarbeit bei Frauen (innerfamiliäre Zuweisung des Haushalts an Frauen)"
Woher wissen Sie, dass ganz gewiss eine Zuweisung erfolgt?
"schlechtere Bezahlung von 'Frauenjobs'"
Was schlicht und ergreifend damit zu tun hat, dass diese Jobs i.d.R. nicht selber am Markt gefragt werden, sondern durch diesen getragen werden (Sozialwesen z.B.).
"Überrepräsentation von Männern in Führungspositionen"
Frauen steht es frei, sich im Wettbewerb durchzusetzen:
https://youtu.be/aMcjxSThD54
Davon mal ab: Auch die wenigsten Männer haben Führungspositionen inne. Ich z.B. habe auch keine Führungsposition und ich kenne nur sehr wenige Menschen, die eine haben. In meinem Freundeskreis hat tatsächlich nur eine Person eine Führungsposition im Beruf und die ist eine Frau.
zum Beitrag13.05.2018 , 09:08 Uhr
"warum nicht?"
Ich sehe gerade viele Kneifzangen im Einsatz.
zum Beitrag12.05.2018 , 18:47 Uhr
"Das man sich über diese selektive Berichterstattung grade bei der taz aufregt erscheint mir wie ein schlechter Witz! "
Danke für diese Feststellung!
Es ist ein schlechter Witz! Diese Verrenkung erkennt die taz aber selber nicht, weil sie glaubt, nur Wahrheit und Wirklichkeit abzubilden. Man reitet permanent so sehr auf der Allgegenwärtigkeit von "Konstrukten" herum, sieht aber den Dorn im eigenen Auge nicht.
Was meinen Sie, warum Linke Autoren jedes Geschreibsel direkt als "Analyse" bezeichnen? Es ist die tiefe Überzeugung, im Vollbesitz der Wahrheit zu sein, die dafür sorgt.
zum Beitrag12.05.2018 , 15:42 Uhr
"Ich würde Herrn Neumann auch so verstehen, dass für ihn die "Verarmung hierzulande" völlig in Ordnung ist, wenn sie Teil der Verteilungskämpfe ist. "
Linke sind halt geübt darin, für das Gute und Gerechte über Leichenberge zu gehen. Wer das nicht versteht, ist nur zu kleinbürgerlich, um die Größe der Vision zu erkennen, welche diese lächerlichen Kollateralschaden rechtfertigt. Es müssen halt Opfer gebracht werden, da kann man sich doch nicht mit solchem Klein-Klein aufhalten!
zum Beitrag03.05.2018 , 21:21 Uhr
"Man muss die Dinge auch im historischen Kontext betrachten."
Abenteuerlich! Diese denke sollte man sich in dem thematischen Zusammenhang auf der Zunge zergehen lassen und logisch fortdenken.
Welche "historischen Kontexte" muss man denn noch so betrachten?
zum Beitrag01.05.2018 , 10:48 Uhr
"Ich kritisiere Netanjahu und seine Regierung, genau so wie ich Orban und seine Regierung kritisiere (...)
Muss ich mir deswegen Antisemitismus vorwerfen lassen?"
Das weiß ich nicht, ich kenne Ihre sonstigen Aussagen nicht.
Im Mittel ist aber die Obsession bemerkenswert, dass sich alle an diesem kleinen Land abarbeiten, das als Demokratie ziemlich gut funktioniert und auch noch seinen Feind und Nachbarn mit Geld und Gütern versorgt.
Nehmen wir jedoch mal für einen Moment an, ich würde fundamental irren und Israel sei tatsächlich ein "Apartheidsstaat". Sie können sich vorstellen, dass ich das grundlegend anders sehe. Aber nehmen wir es mal für einen Augenblick an. Selbst dann wäre das, was in diesem Land passiert ins Verhältnis gesetzt ein Sch... , wenn wir uns das ansehen, was sonst so in der Welt passiert.
Worauf ich hinaus will ist das folgende: Wenn man die "Israelkritiker" oder "Netanjahukritiker" direkt anspricht, so bestehen eigentlich alle darauf, sich auch genau so für andere "Unterdrückerstaaten" zu interessieren.
Komisch ist nur, dass man davon nichts mitbekommt. Ich sehe keine explizite Irankritik, keine Saudikritik, keine Venezuelakritik oder Nordkoreakritik. Vor allem keine, die so zur offensichtlichen Herzensangelegenheit wird.
Nur ein verschwindend kleines Land am Mittelmeer wird mit dieser glühenden Obsession bedacht.
Seit dem ich denken kann, und das sind nun auch schon ein paar Jahrzehnte, ist die "Kritik" an Israel schlicht und ergreifend überwältigender Mainstream. Ich bin in einem erzlinken Elternhaus aufgewachsen, auch da war Israel eigentlich nichts anderes als der Dämon unter den Nationen. Die Idee, die Solidarität mit Israel sei hingegen allgegenwärtige Norm (es ist vielmehr das Projekt einer kleinen, nicht-repräsentativen politischen Elite) - und Kritik an Israel gewissermaßen "verboten" - ist absurd und nichts geringeres als ein ausgeprägter kollektiver Wahn.
zum Beitrag29.04.2018 , 13:18 Uhr
War an ATALAYA gerichtet.
zum Beitrag29.04.2018 , 10:08 Uhr
"denn es wird bei uns nie darüber diskutiert, inwiefern die demonstrative Judenfreundschaft nicht auch antisemitische Ursachen haben kann"
Jetzt bin ich aber gespannt und bitte um eine differenzierte Darstellung.
"ob es gut ist, dass wir Israel nie kritisieren, sondern uns stets solidarisch hinter es stellen"
Ähm. Wo genau sehen Sie das?
Wenn von Israel die Rede ist, ist "Solidarität" das letzte, was in aller Regel als Konnotation mitschwingt. Die Allgegenwärtigkeit der "Kritik" an diesem Land sowie die Feigenblatt-Freundschaft im Sinne einer bedingten "Ja, aber"-Freundschaft sind doch nicht zu übersehen. Solidarität mit Israel sehe ich nur in kleinstem Kreise. Man ist gewissermaßen "Alien", wenn man sich solidarisch mit diesem Land erklärt.
"ob es gut und angemessen ist, Kritiker Israels fast immer mit der Antisemitismuskeule zu kommen. "
"Israelkritik" ist für mich ohne Antisemitismus kaum vorstellbar und es wurde an vielen Stellen im Detail dargestellt, warum das so ist.
An anderer Stelle in der "taz-kommune" wurde bereits von jemanden illustriert, dass selbst Google den Begriff der "Israelkritik", aber nicht den der "Russlandkritik" oder "Deutschlandkritik" kennt. "Wir" haben schon lange, lange, lange selbst den Bindestrich weggelassen und uns für eine Sonderbehandlung dieses Staates entschieden. Das ist es, was Antisemitismus ausmacht.
An anderer Stelle versucht man das durch die Hintertür, indem man quasi durch einen definitorischen Vorgang versucht, das "Jüdische" zu eliminieren. Beispielsweise, indem man den Juden die Eigenschaft abspricht, ein Volk zu sein (und von einer "Religion wie jede andere" spricht) oder indem man Antisemitismus als Rassismus bezeichnet, was aber grundfalsch ist.
Antisemitismus ist eine Idee, die notfalls sogar ohne Juden auskommt. Sie basiert auf der Annahme, dass das diabolisch überlegene Jüdische der geheime und zersetzende Störfaktor in der Welt ist. Und aus dieser Idee ist auch die "Israelkritik" heraus gekrochen.
zum Beitrag27.04.2018 , 10:25 Uhr
"Deutschland ist (...) das Land mit größten sozialen Problemen (soziale Ungerechtigkeit)."
Steile These!
zum Beitrag01.04.2018 , 11:47 Uhr
"Die Hamas strebt, das dürfte unbestritten sein, die Vernichtung Israels an, wie soll mit so jemanden verhandelt werden? "
Es gehört halt zu den linken Lieblingsplattitüden, etwas von Verhandlungen oder der "Rückkehr an den Verhandlungstisch" zu erzählen.
Es gibt da nicht viel, über das verhandelt werden müsste.
Israel braucht auch keinen "Frieden" sondern Sicherheit und Existenz. Und noch weniger braucht es gut (?) gemeinte Ratschläge aus aller Welt.
zum Beitrag31.03.2018 , 15:10 Uhr
"rechts-extremen Netanyahu-Regierung (...) Appartheid gegen Palästinener"
Ist die Tinte auf dem AfD-Mitgliedsantrag schon trocken?
Frohe Ostern. Oder für Sie: Happy Aluhut.
zum Beitrag13.03.2018 , 19:20 Uhr
Dieses unaufrichtige Geheule in diesem Thread.
Wurde nicht vor kurzem gepredigt, dass Verzichten nun total angesagt ist?
Insofern: Runter mit den Hartz-IV-Sätzen! Alles andere ist böser Konsum des alten weißen Patriarchats!
zum Beitrag05.03.2018 , 17:52 Uhr
"blubb"
Die Aussage Ihres Beitrages war jetzt genau welche?
zum Beitrag05.03.2018 , 17:07 Uhr
"Wer zwingt Dich überhaupt ein Auto zu besitzen?"
Die reale Welt.
"Befreie Dich davon!"
Am ehesten befreie ich mich damit von meinem Arbeitsplatz, den ich nicht mit "Öffis" erreichen kann.
Eine beliebte "progressive" Worthülse unserer Tage ist - da wird mir immer direkt warm ums Herz - die von den "intelligenten Mobilitätskonzepten".
Ich muss es direkt noch mal sagen: "Intelligente Mobilitätskonzepte". Ist das nicht ein schöner Begriff? Was heißt das eigentlich? Ich weiß es nicht, aber es klingt gut. So wie "Ganzheitlichkeit" oder "Nachhaltigkeit".
Meine persönliche Challenge sieht so aus:
- Im Schichtdienst zum knapp 60 km entfernten Job kommen.
- An zwei Tagen der Woche muss ich Nachmittags zur 30 km entfernten Außenstelle.
- Zwischendurch muss ich Vor-Ort-Besuche erledigen.
- Wenn ich noch Karten für ein Konzert habe oder für eine Theaterveranstaltung, dann fahre ich direkt von der Arbeit zu meiner Partnerin, um sie abzuholen. Doch merke: Da muss es schon mal hopplahopp gehen.
- Die Fahrt zur Arbeit dauert 45 Minuten/Richtung. Jede Minute mehr geht bei mir schlicht und ergreifend von der Schlafenszeit ab.
Und jetzt bitte ich, das "Mobilitätsszenario" mal mit "Intelligenten Mobilitätskonzepten" nachzustellen. Ach ja, eine nähergelegene Arbeitsstelle finde ich in meinem recht seltenen Beruf derzeit nicht, sonst wäre ich selber schon darauf gekommen, mir so mehr Lebensqualität zu sichern.
zum Beitrag05.03.2018 , 15:32 Uhr
"Offenbar möchte Herr Sartor und die Essener Tafel dahin zurück und Menschen aufgrund Geschlechts, ihrer Religion und/oder Herkunft ausschließen."
Wirklich erbärmlich. Ein Salonrevoluzzer, wie er im Buche steht. Ich möchte nicht wissen, wohin Sie zurück wollen. Ich will da jedenfalls gewiss nicht hin.
zum Beitrag14.02.2018 , 19:01 Uhr
"Nein, es ist der Mobilitätswahn und -zwang, den es zu bekämpfen gilt."
Bekommen wir künftig auch Ausgangszeiten zugeteilt und Mao-Anzug vorgeschrieben, wenn wir zum veganen Supermarkt fahren müssen?
zum Beitrag09.02.2018 , 10:39 Uhr
Weil Elektromobilität heilig und gut, Diesel und Benzin Todesdreckschleudernfahrerfahrervernichter sind. In die Schablone muss der Artikel nun mal passen.
Sie werden sehen, schon bald haben es die Sozialkonstruktivisten geschafft, Lithium-Ionen-Akkus auf Bäumen wachsen zu lassen. Und alte Tesla-Reifen werden auch dann als Dünger in der Bio-Landwirtschaft eingesetzt, wenn sie eigentlich von Dunlop stammen.
zum Beitrag05.02.2018 , 15:00 Uhr
Herrlich, was für eine abgefahrene grün-fundamentalistische Echokammer. Und der Rest der Republik schaut "Germanys Next Topmodel" oder geht zu Mario Barth.
Weite Teile der Diskussion kann man nur im Reich der Realsatire verorten, bewegt sich vieles doch irgendwo zwischen Monty Python, den Simpsons und Loriots Diskussionsrunde über den Mann in der Kiste.
zum Beitrag28.01.2018 , 11:44 Uhr
Aber bei Amri haben die Sicherheitsbehörden vorher "versagt"?
Meine Meinung: Wer sich in unserem Land aufhält, muss mit überwiegender Wahrscheinlichkeit "harmlos" sein ("und was machen wir mit den Biodeutschen, wohin schieben wir die ab?" Achso, alles klar, dann machen wir eben gar nichts).
Das Sicherheitsinteresse der hiesigen Bevölkerung muss ein höheres Gewicht haben als die Wahrscheinlichkeit, zu Unrecht abgeschoben zu werden. Es handelt sich immer noch um eine Großzügigkeit gegenüber Gästen.
Versuchen Sie mal, in die USA einzureisen, wenn nicht alles tip-top ist. Wenn Sie in den Verdacht geraten, eine Gefahr für die nationale Sicherheit zu sein, können Sie gar nicht so schnell schauen, wie Sie wieder im Flieger zurück sitzen.
Das ist richtig und sollte im übertragenen Sinne auch für Gefährder gelten.
zum Beitrag09.01.2018 , 21:14 Uhr
"Israelkritik hat nichts, aber auch gar nichts, mit Antisemitismus zu tun"
Oft kolportiert und genau so oft falsch.
"Israelkritik" ist ohne Antisemitismus nicht vorstellbar. "Antizionismus" gar ist Antisemitismus per Logik.
zum Beitrag07.01.2018 , 19:23 Uhr
Sehen Sie, und hier kommen wir zu einer Sache, die Linke nie verstehen werden. Zum Beispiel, wenn sie von der angeblichen "Ausbeutung" der dritten Welt reden:
Die Energie ist ein Sch... . Genau so wie Rohstoffe. Wichtig ist, was man daraus macht.
Offenbar machen Bayern mehr daraus als Norddeutsche zusammen. Und das sage ich als (aus bayerischer Perspektive) norddeutscher Saupreiß.
Sie zahlen im Restaurant auch mehr für das Gericht als für die Kartoffeln auf dem Acker.
Ganz davon ab: Bayern wird Berlin bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag durchfüttern, es wird aber dauerhaft deutschlands teuerste Müllhalde bleiben.
zum Beitrag07.01.2018 , 11:41 Uhr
Unsinn. Wirtschaftsliberalismus ist ein Kern echten Liberalismusses.
Alles andere sind nur Worthülsen, welche die Linken schick finden.
zum Beitrag06.01.2018 , 08:45 Uhr
"...Hirnlosigkeit ist bei der CSU Programm."
Ja, leider wahr. Was man auch an der wirtschaftlichen Schieflage Bayerns gut ablesen kann.
Diese armen Seppel, bekommen auch gar nichts hin. Seppel halt. Sagte ich schon "Seppel"?
Die sollten sich mal an den bildungspolitischen und wirtschaftlichen Leuchttürmen NRW und Berlin eine Scheibe abschneiden. Aber anstatt dass sie das mal tun und ihren Laden auf Vorder*Ifrau bringen, saugen sie von den Hochtechnologiestandorten im Norden munter den Länderfinanzausgleich ab.
zum Beitrag01.01.2018 , 13:39 Uhr
Herr Outoforder ist halt sehr von sich überzeugt, "kerr".
Der "profane Rest eindimensionaler Menschen" (Franz Walter) muss sich halt schon ein bisschen Mühe geben, um an der Erleuchtung teilzuhaben: "Kaum jemand an der Universität hat dann den geringsten Zweifel, dass es sich bei diesen verlässlich gleichklingenden Elaboraten ganz fraglos um internationale Spitzenforschung handeln muss." (Abermals Franz Walter)
zum Beitrag28.12.2017 , 15:12 Uhr
Vollkommen richtig, ich habe gerade mal nachgesehen: Alles lupenreine Demokraten und Rassisten konnte ich auch keine sehen. Hint: Antisemitismus ist auch kein Rassismus.
zum Beitrag28.12.2017 , 15:09 Uhr
Wenn man den Blocks hat.
Also echte Blocks, so wie in der Upper Westside zum Beispiel.
zum Beitrag26.12.2017 , 23:56 Uhr
"Ist schön zu hören, dass den E-Gegnern so langsam die Pseudo-Argumente ausgehen"
Wenn die Pseudo-Argumente ausgehen, kommen die richtigen.
E-Mobilität ist eine Totgeburt, weil:
- Die notwendige Energiedichte im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen zu begrenzt ist und es aus physikalischen Gründen auch so bleiben wird.
- Die benötigten Rohstoffe (z.B. Lithium) nicht in dem Maße vorhanden sind, wie sie für weltweite Mobilität UND andere Anwendung gebraucht werden.
- Wir uns fahrenden Sondermüll auf die Straßen holen bzw. diesen alternativ energieaufwändig recyclen müssen. Entsorgungsfrage? Vollkommen ungeklärt. Vielleicht neues Potential für Gorleben & Co.
- Die CO2-Bilanz bestenfalls zweifelhaft ist.
- Robuste und erprobte vorhandene Technologie (Verbrennungsmotor) ins Abseits gestellt wird, wobei die Weiternutzung unter Gebrauch synthetischer klimaneutraler Kraftstoffe der deutlich logischere Schritt wäre.
- Lange Ladezeiten oder/und geringe Reichweiten grundsätzlich ein Problem bleiben werden. Über Selbstentladung haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.
- Der Euphemismus derart dick aufgetragen ist, dass sich der Verdacht geradezu aufdrängt, dass hier E-Mobilitäts-Lobbyismus und linksgrüner Verbotsfetisch (in Wirklichkeit stößt man sich daran, dass die Menschen aus dem Kollektiv ausscheren und sich individuelle Freiheit wünschen) Hand in Hand gehen.
- Die Mobilitätsszenarien sich am weltfremden Einheits-Arbeitnehmer orientieren (9to5, Carsharing, ÖPNV, Fahrrad) oder aber Probleme mit Worthülsen wie "intelligente Mobilitätskonzepte" weggelächelt werden.
- Uns der Rest der Welt ein weiteres mal für unsere Naivität und den selbstverursachten Wettbewerbsnachteil auslachen wird.
zum Beitrag26.12.2017 , 16:42 Uhr
"Der Bericht der Welt klingt so, wie wenn ihn die Diesellobby bestellt hätte."
Natürlich. Es kann ja auch gar nicht anders sein. Kritische Widerrede ist grundsätzlich und immer von Lobbyisten gekauft. In Wirklichkeit ist alles prima, es gibt keinen Grund, auch nur im geringsten zu zweifeln! Bitte gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.
Ein "Hoch" auf Elektroautos, Windräder und Bio-Landwirtschaft, denn hier ist die Welt noch in Ordnung und unerwünschte Nebenwirkungen sind gänzlich unbekannt.
zum Beitrag26.12.2017 , 14:00 Uhr
Ja, Elektromobilität ist heilig.
Physikalische Gesetzmäßigkeiten (Erreichbare Energiedichte, Energiebilanz insgesamt) und physische Tatsachen (notwendige Ressourcen und deren Abbau) sind in Zeiten der linken Postmoderne materialistisches klein-klein, die Vordenker werden uns noch einen konstruktivistischen Ansatz liefern, der die Verhältnisse zurecht rückt. Merke: Alles ist ein Konstrukt, daher kann auch alles nach Belieben geformt werden: Weltanschauungen, Menschen, Physik.
zum Beitrag24.12.2017 , 09:39 Uhr
"ungeachtet dem Einsatz von Rohstoffen und Energie, auf jeden Fall zu lasten unserer Umwelt! Das war mal anders und besser, z.B. in ehem. sozialistischen Ländern."
Ja, ich träume auch noch davon. Damals in Bitterfeld, das waren noch Zeiten. Und im Urlaub ging es dann mit dem CO2- und Feinstaub-Wunder "Trabant" ab zum Karatschi-See. Allein wie die Kinder jedes mal gestrahlt haben!
zum Beitrag22.12.2017 , 13:24 Uhr
"(*) Die Schafe sind der Grund warum der Wolf in D ausgerottet wurde."
Der Wolf ist ein Kulturflüchter und könnte in unserer hiesigen Kulturlandschaft nur verinselt überleben. Sie werden damit weder den Schwarzwild-, noch (viel weniger) den Rehwildbestand dezimieren können. Die "Ausrottung" der großen Raubtiere ist nur sehr oberflächlich betrachtet eine Folge eines Vorsatzes. Wenigstens haben derartige Bestrebungen das Unvermeidliche nur vorweggenommen. In unserem dicht besiedelten Land können weder Wolf noch Bär flächendeckend überleben.
zum Beitrag19.12.2017 , 20:23 Uhr
" Solange es die nicht gibt, werden globale Lösungen schwierig und bleiben Träumerei."
Ich korrigiere mal:
Da es diese niemals geben wird, bleiben globale Lösungen Träumerei.
zum Beitrag19.12.2017 , 20:19 Uhr
"Als Antikommunist verbreiten Sie und ihre Gesinnungskolleg*innen dauerhaften ideologischen Unfug und Geschichtsfälschungen!"
Allzeit bereit, Gruß in die Döitsche Dömograadische Räppublik.
Herrlich, wie museal Sie hier auftreten. Das TAZ-Forum ist immer wieder wegen solch bizarrer Aussetzer lesenswert. Wie würde es bei Loriot heißen? "Lasst doch mal das Kind nach vorn"
zum Beitrag15.12.2017 , 21:50 Uhr
"Die politische Linke lebt von ihrer Fähigkeit komplexe Zusammenhänge zu verstehen."
Soweit das überhebliche Selbstverständnis.
Wer verstehen will, wie es zu den - vom Autor offensichtlich bedauerten - Verrenkungen kam, muss sich auch die zahlreichen abenteuerlichen Wendungen und Verrenkungen anschauen, für welche Linke schon immer standen. Und ich spreche gerade mal nicht von 100 Millionen Toten, sondern auch von der selbsternannten intellektuellen Vorhut der Arbeiterklasse.
Die sich seit jeher zu-tode-publizierende geisteswissenschaftlich-postmoderne Linke betreibt eigentlich nur ein Verwirrspiel, das komplexe Zusammenhänge eher erzeugt als versteht. Durch das postmoderne Verwirrspiel kann man (* auch) durch die Wahl einer entsprechend akademisch geschraubten Rhetorik eine "Erkenntnis" in jede beliebige Richtung lenken. Wenn Linke vom "Konstruktivismus" sprechen, so meinen sie damit vor allem die Formung ihrer eigenen Wirklichkeitsblase.
Was herauskommt ist ein Selbstbetrug, bei welchem eine meist triviale Botschaft hinter Wortgerümpel aufbewahrt wird. Linke Weltanschauung ist per se einfach gestrickt, aufwendig ist einzig das Beiwerk, der Baumschmuck sozusagen.
Wer sich das Manifest der kommunistischen Partei zumutet, findet eine argumentative Höhe wieder, welche auch dem Kopp-Verlag entsprungen sein könnte. Aluhut at its best.
Einfache Feindbilder sind das Substrat, auf dem seit jeher linke Weltanschauung gedeiht.
Die Linke hat längst abgedankt - intellektuell, ideologisch, praktisch. Sie hat es nur noch nicht mitgekriegt, dass sie schon immer "aufhörte zu sein". Die im Artikel angedeutete Querfront (Ken Jebsen) ist eine logische Folge dessen.
zum Beitrag13.12.2017 , 17:05 Uhr
"Gemeinsame Wohnungen gibt es (WG genannt) und "gemeinsame Familie" ist ja sowieso schon im Konzept Familie angelegt. Gemeinsame Kleiderschränke gibt's in Form von Second-Hand-Läden und Kleidertauschbörsen. "
Und wenn alles zusammen auftritt, nennt man es Prenzlauer Berg.
zum Beitrag12.12.2017 , 20:55 Uhr
"dass nicht alle Juden Zionisten sind"
Ja, leider.
zum Beitrag12.12.2017 , 20:46 Uhr
Klasse Beitrag, auf den Punkt platziert!
Gruß, ein Niederlande-Kritiker.
zum Beitrag07.12.2017 , 20:05 Uhr
Danke für diesen zutreffenden Beitrag.
zum Beitrag03.12.2017 , 21:29 Uhr
Es tut mir Leid, aber mir fällt es schwer Ihren Standpunkt nachzuvollziehen.
Ich vermute aber, dass Sie mich schlicht ideologisch in einem Lager verorten, indem ich nicht zuhause bin.
Ich kann Ihnen versichern, dass ich tagtäglich meinem Job mit aller Ernsthaftigkeit und Professionalität nachgehe und für die Einzelfälle und Einzelschicksale, mit denen ich betraut bin, auch stets das Beste will. Die positiven Rückmeldungen der jeweiligen Betroffenen geben mir Recht. Darüber hinaus habe ich aber auch eine grundsätzliche Ansicht in einem politischen Rahmen, nicht mehr, nicht weniger. Und ich denke, dass ich meine ursprüngliche Meinung auch sehr eindeutig gegen AfD-Gedankengut abgegrenzt habe. Trotzdem gibt es Sachfragen, die zu diskutieren sein müssen.
zum Beitrag03.12.2017 , 13:45 Uhr
"in Blick in die Jahresstatisik des BAMF beweist, dass der Anteil der - im Artikel beispielthaft genannten Syrer - im Jahr 2015 bei 31,1 Prozent lag und 2016 bei 28 Prozent. "
Interessante Statistik. Woher weiß man das so genau, ohne Papiere?
zum Beitrag03.12.2017 , 13:43 Uhr
"Erstens gibt es Datenschutz,den auch Sie stets berücksichtigen müssen. Zweitens sind Sie in Ihrer Postion nicht befugt, Flüchtlingsgeschichten für Asylanträge zu hören.Sie schreiben ja ,dass Sie in einer Flüchtlingsunterkunft arbeiten..."
Ach Gottchen. Jetzt spricht der Herr Experte mit Wikipedia-Wissen.
Selbstverständlich bin ich berechtigt Flüchtlingsgeschichten zu hören, denn ich bin am Clearingprozess beteiligt, Bezugsbetreuer, vom Vormund bevollmächtigt und - in Einverständnis mit Betroffenem, Vormund, Jugendamt und BaMF - regelmäßiger und häufiger Begleiter bei Anhörungen. Für eine Verletzung des Datenschutzes müsste ich im Übrigen schon mehr tun als eine anonyme Einschätzung zum Besten zu geben. Aber danke, netter Versuch.
zum Beitrag01.12.2017 , 06:58 Uhr
"Sie haben nicht den Hauch einer Idee, was Antisemitismus eigentlich ist. "
Darin besteht des Pudels Kern.
Viele erkennen Antisemitismus erst dann, wenn KZ-Öfen rauchen.
Dies ist insbesondere deshalb von besonderem Interesse, als dass bei allen anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder sonstigen Formen der Ausgrenzung eine erstaunliche - teils berechtigte und zeitgemäße, teils ins absurd-abenteuerlich ausartende - Bereitschaft gezeigt wird, Ausgrenzung und Verfolgung zu beschreiben und diagnostizieren. So sprechen manche Kreise von "PoC" und "Manspreading", um den bösen weißen alten Mann zu überführen, der Antisemit hingegen muss jedoch nahezu wörtlich sagen "ich will alle Juden vernichten, weil sie Juden sind", um als Antisemit und nicht nur "Israelkritiker" durchzugehen.
Oft reicht es da schon, Wörter auszutauschen und das Narrativ beizubehalten. Man sagt nicht mehr Jude, sondern "Zionist", Israel, "Strippenzieher im Hintergrund" oder "einflussreiche Mächte", kann aber das Gedankengebäude strukturell weiter gedeihen lassen. Der Mathematiker würde hier von einer "linearen Transformation" sprechen: Geändert hat sich nur das Aussehen.
"Wahn", wie Sie richtig schreiben, ist die passendste Bezeichnung für das, was wir hier sehen und was Antisemitismus tatsächlich darstellt. In der Psychiatrie und klinischen Psychologie bezeichnet Wahn eine falsche Überzeugung, die insbesondere unkorrigierbar ist. Diese Unkorrigierbarkeit ist auf Seiten der Damen und Herren Antisemiten fester Bestandteil jeder Israel-Diskussion.
zum Beitrag25.11.2017 , 09:25 Uhr
Allein das Bild ist irreführend.
Ich arbeite jetzt seit zwei Jahren hauptberuflich in einer Unterkunft für UMA/UMF (unbegleiteter minderfährgiger Ausländer/Flüchtling).
Der vielzitierte "Fassbomben-Syrier" (welch Kandidat für das Unwort des Jahres) scheint in der absoluten Minderheit zu sein. Ich persönlich habe noch keinen einzigen syrischen UMF zu Gesicht bekommen, und ich habe einige gesehen.
Hauptsächlich bekommt man Afrikaner (Guinea, Äthiopien, Sudan...)/Norfafrikaner sowie Tadschiken und Afghanen zu Gesicht. Persönlich habe ich echte Verfolgungsbiographien nur sehr selten berichtet bekommen, einen "echten" Kriegsflüchtling habe ich wirklich nur ausgesprochen selten gesehen. Viele geben offen zu, dass sie nur hier sind, weil sie in ihrer Heimat keine wirtschaftliche Perspektive vorfinden.
Bei der Mehrheit der sogenannten "Minderjährigen" handelt es sich nach meiner Erfahrung um Jugendliche oder junge Erwachsene. Nicht wenige wirken, als seien sie Mitte 20 oder älter, gewiss aber über 18. Da praktisch niemand Papiere hat, bewegen sich diese Menschen seit nunmehr zwei Jahren in unserem System, ohne, dass wir überhaupt wissen, ob Name und Herkunft wirklich stimmen. In Einzelfällen lässt sich letzteres über einen der seltenen fähigen Dolmetscher (in der Not akzeptieren die Behörden fast jeden, der halbwegs Deutsch spricht, als Dolmetscher) erahnen, der Auskunft über einen speziellen Dialekt geben kann.
Im Übrigen: Ich bin klarer Gegner der AfD, ich lehne ihr widerliches Menschen- und Politikverständnis eindeutig ab. Ich bin überzeugter Liberaler. Jedoch bin ich auch ebenso klarer Gegner einer ungesteuerten Einwanderung in die Sozialsysteme.
zum Beitrag20.11.2017 , 10:55 Uhr
Was für ein kompletter Blödsinn.
Lindner hat in der Vergangenheit ziemlich klar deutlich gemacht, dass die FDP der AfD diametral gegenübersteht.
Dass man das in gewissen Kreisen gern auf den Kopf stellen will, weil Liberalismus genau dann, wenn man sich mit diesem schönen Wort nicht selber schmücken kann, als "rechts" verortet wird (und gleiches gilt für kritische Fragen in der Migrationspolitik), ist altbekannt.
Dort kennt man nur Links und Rechts, aber einen eigenständigen Liberalismus hat es nicht zu geben, er hat Schlachtopfer und Feigenblatt einer der beiden Seiten zu sein.
zum Beitrag19.11.2017 , 14:50 Uhr
"Der hier erwirtschaftete Mehrwert beruht zu großen Teilen aus der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte im Ausland und der monopolistisch anmutenden Ausbeutung der Natur/Rohstoffe."
Die Plattitüde wird nicht wahrer, wenn sie zum millionsten male wiederholt wird.
Niemand wird dort ausgebeutet, es steht den Menschen in den "ausgebeuteten" Ländern frei, nicht in Fabriken zu arbeiten und ihre Rohstoffe teurer anzubieten.
Der Knackpunkt ist also: Die Armut dort entsteht unmittelbar deswegen, weil diese Nationen auf dem Weltmarkt nichts wertvolles anzubieten haben. Dies wiederum ist eine Folge davon, dass die meisten dieser Länder keine gewachsenen Wissensgesellschaften sind. Während hierzulande die Quantenphysik maßgeblich mitbegründet wurde, hat man in Afghanistan mit dem Ochsen das Feld gepflügt. Und tut es noch heute.
zum Beitrag19.11.2017 , 14:45 Uhr
"Die haben jahrelang in Wellblechhütten gelebt und man hat sich über die dreckigen Kinder aus den Blechhütten mokiert. Die Menschen haben sich mit den Neuankömmlingen das Klo geteilt. Leicht war das nicht, aber es ging!"
Meinen Sie nicht, dass diese Argumentation insofern ein Eigentor ist, als dass man damit auch die baldige Rückführung in ein Wellblech-Flüchtlingslager rechtfertigen kann? Leicht ist es dort nicht, aber es geht!
zum Beitrag19.11.2017 , 14:41 Uhr
Das müssen Sie mir erklären. Ich dachte, wir bekommen Menschen geschenkt. Leistungsträger, die als Ärzte und Ingenieure künftige Renten zahlen. Für die dürfte es doch ein Kinderspiel sein, schon bald die von Ihnen genannten Kriterien zu erfüllen.
zum Beitrag15.11.2017 , 20:58 Uhr
"Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs."
Daher weht nämlich wirklich der Wind. Bei der angeblich ökologischen Debatte geht es darum, den individuellen Verkehr abzuschaffen:
Wie kann es auch sein, dass sich das Individuum einfach erlaubt, aus dem sozialistischen Kollektiv auszuscheren.
zum Beitrag05.11.2017 , 11:31 Uhr
Die Antworten in diesem Thread, auch auf Ihren Beitrag, sind bezeichnend.
Für mich zeigt es vor allem, dass hier nicht mit einem Dialog oder gar Einsichtsvermögen zu rechnen ist.
Wer nicht auf der "linksprogressiven" Seite steht und der bedingungslosen Aufnahme von Flüchtlingen das Wort redet, der kann auf jeden Fall nur Rechtspopulist sein und steht mit Pegida, AfD in Sarrazin auf einer Stufe.
Daher werden wir immer weiter polarisieren. Die Mitte wird zwischen diesen tatsächlichen ideologischen Gegensätzen in den Schwitzkasten genommen. Für AfDler bin ich ein rotgrün versiffter Gutmensch, der im Falle der Machtergreifung der AfD um Gottes Gnade winseln sollte. Für Linksprogressive bin ich ein kalter Zyniker, der in der solzialdarwinistischen Ideenwelt eines Thilo Sarrazin zuhause ist.
zum Beitrag01.11.2017 , 17:38 Uhr
Ich glaube, in einem anderen TAZ-Artikel geht es gerade um die Überschrift dieses Artikels. Jedenfalls heißt der Artikel "Geht es noch geschmackloser?"
zum Beitrag01.11.2017 , 13:02 Uhr
Natürlich. Das ist die unausweichliche Stoßrichtung. Zunächst wird man es mit der "Vernunft" versuchen und erwarten, dass sich alle anschließen, wenn man "es nur richtig erklärt hat". Da das nicht klappen wird, werden schon bald Verbotsphantasien laut. Dann wird Ihnen bestimmt, was Sie essen, wie Sie es essen und was Sie darüber zu denken haben. So funktioniert das unter Linken. In einem anderen Thread wurde mir schon prognostiziert, ich werde mich schon bald "in der Produktion bewähren müssen". So geht Befreiung auf Links: Gehirnwäsche und Gulag.
zum Beitrag29.10.2017 , 18:12 Uhr
Es ist fast amüsant, wie der aufgeregte Hühnerhaufen gackert.
Gerade als entschlossener AfD-Gegner kann man sich nur wundern, wie diese Partei hier von der Panikfraktion mit dem Kompressor aufgeblassen wird. Das ist genau der Punkt, an dem die AfD ihre Gegner haben will: Mundgerecht auf dem Silbertablett. Ganz so, wie man es selber nie besser hinbekommen hätte.
Man hat aus Trump und Co. nichts, aber auch wirklich nichts gelernt, sondern schlägt weiter auf die Strohmänner ein.
Es hat ja auch bisher so gut geklappt. So wie Schulz geglaubt hat, dass die "AfD-Frage" durch Gerechtigkeitspolitik zu lösen ist (und vermutlich glaubt er auch jetzt noch an den Wahlsieg).
Wer ernsthaft daran interessiert wäre, die AfD zu bekämpfen, müsste sich mit der unangenehmen Möglichkeit auseinandersetzen, dass die merkelsche Flüchtlingspolitik unter keinen Bedingungen mehrheitsfähig ist. Nein, die 87% sind nicht gleichzusetzen mit Befürwortern der Flüchtlingspolitik. Aber diese Vorstellung ist dann wohl doch so gruselig, dass man sich lieber wieder an der AfD und ihren Wählern in erbärmlichster Weise abarbeitet.
zum Beitrag30.09.2017 , 16:09 Uhr
"in einer Zeit des billigen Geldes und eines riesigen Investitionsstaus schmückt er sich mit Schuldenreduzierung. "
Banken sind also doch gut?
zum Beitrag24.09.2017 , 13:52 Uhr
"Die FDP ist wohl eine Alternative für die Menschen, die konservativ und mehr rechts sind, jedoch die AfD nicht wählen wollen, weil sie so einen negativen radikalen Ruf hat."
Schublade auf, Schublade zu.
zum Beitrag09.09.2017 , 13:14 Uhr
Ja, ja, ja, hamwa immer gesagt - kerr.
Gestern wieder und davor auch. Im Aldi war es noch gut, auch wenn - wa?
Morgen ist schon wieder. Es muss, darf aber auch nicht ohne, wenn Sie das erlauben, mein Herr. So wie Sie das meinen? Mein Onkel ist auch dabei, sie wissen schon, wa?
Und so geht es immer weiter.
....
Keine Sorge, das Geschriebene hat keinen Sinn, aber ich wollte mal klingen wie Sie. Vielleicht kann ich Sie dann ja mal im Urlaub vertreten, wa?
zum Beitrag09.09.2017 , 13:10 Uhr
Es ist eine Lebenslüge der Linken, anzunehmen, dass Wirtschaftsliberalismus eine Entsprechung des Sozialdarwinismus ist. Das ist ein schicker Strohmann, mehr nicht.
Man kann sehr wohl am Wohl aller (auch der Schwächsten, der an den Rand gedrängten und der Minderheiten) interessiert sein und gerade deswegen den Wirtschaftsliberalismus präferieren.
zum Beitrag19.08.2017 , 10:14 Uhr
"LGBTQIA gibt es auf der ganzen Welt. "
Kommen da noch ein paar Buchstaben und Sonderzeichen dazu, oder hat die/der/das Redakteur*#-;In:*;_es mit dem Kopf auf der Tastatur geschlafen?
zum Beitrag14.08.2017 , 20:53 Uhr
Ich habe bereits davon gelesen.
Ich will es so ausdrücken: Warum wurde dieser Film nicht wegen "gravierender handwerklicher Mängel" und seiner "einseitigen Perspektive" zurückgezogen?
Doppelstandards, Delegitimierung, Demonisierung...
zum Beitrag12.08.2017 , 13:19 Uhr
"Sie werden sich auch noch in der Produktion bewähren müssen."
Sie sollten die derzeitige Dosierung doch noch mal mit Ihrem Arzt durchsprechen.
"wenn Sie wüssten..."
Was denn?
zum Beitrag12.08.2017 , 11:58 Uhr
"Sind Sie nicht. Das Proletariat rüttelt in Ceuta an den Zäunen"
Ich übersetze mal.
Der Vorredner wie auch Herr Engelhardt wollten nur sagen, dass sie alle Menschen lieben. Nur sind die beiden als Vorhut der Arbeiterschaft halt von zersetzenden reaktionären Elementen umgeben. Für Subjekte wie Sie oder mich muss man sich dann nur noch was "einfallen lassen".
Wo kämen wir auch hin, wenn Überzeugungsarbeit geleistet werden müsste. Es geht hier immer noch um eine revolutionäre Erhebung der unterdrückten Massen, wie kann man sich da kurzsichtig-kleinbürgerlich über solch Klein-Klein wie Gulags und Stasi-Knäste echauffieren? Es geht hier um die Diktatur des Proletariats (über Sie und mich und viele andere)!
Auch Sie werden es noch verstehen, dass die sozialen Zustände in Venezuela vom Siegeszug des Sozialismus tönen, Sie verfügen nur nicht über die Weitsicht, den großen Zusammenhang zu sehen!!! Bau auf, bau auf...
zum Beitrag16.07.2017 , 12:58 Uhr
"Endzeit des Kapitalismus"
Aha, der bekannte "Spätkapitalismus", so wie "Spätromantik", da wird die Retrospektive bereits vorweg genommen.
Die Hunterdprozentigen kommen scheinbar langsam beim Zählen der "Widersprüche" und "Nebenwidersprüche" durcheinander, an denen der Kapitalismus (unweigerlich und jetzt bald endlich ganz wirklich!) "zusammenbrechen" muss.
Oder schließen Sie sich nur der These kapitalistischer Theoretiker an, dass sich das System selber reguliert?
zum Beitrag09.07.2017 , 10:00 Uhr
Ekelerregend, dieses Ausmaß an verrohter und größenwahnsinniger Selbstüberhöhung. Wenn das Auto ein kapitalistisches Prestigesymbol ist, dann sind "Argumentationen" wie die Deine Symbol einer totalitären Unterdrückungsideologie, die, hätte sie die Macht, für die "gute Sache" wieder durch das Blut der Millionen waten würde. So wie einst Stalin oder Pol Pot.
zum Beitrag08.07.2017 , 14:01 Uhr
Das sind unaufrichtige Ablenkmanöver, dass es mir die Tränen in die Augen treibt.
Nach Ihrer Lesart handelt es sich beim Schwarzen Block um unmündige Reiz-Reaktions-Äffchen, die keine Verantwortung tragen. Wobei, beim ersten Teil würde ich mich sogar noch anschließen. Fragt sich, was mit der Verantwortung bleibt.
Dass Sie es schaffen, in Ihrer kruden Argumentation auch noch die Sorgen von Demokraten (Pardon, Demokrat_*Innen*innen**+-') unterbringen, zieht mir vollends die Schuhe aus.
zum Beitrag08.07.2017 , 13:28 Uhr
Achso, die Polizei hat also Autos einfacher Leute angezündet?
Wie dumm kann man sich eigentlich stellen?
zum Beitrag08.07.2017 , 11:33 Uhr
Wie niedlich, hier wird in den Kommentaren stellenweise immer noch versucht, es irgendwie herumzubiegen, dass das Augenmerk nicht auf den randalierenden Horden von Sozialversagern mit narzistischer Persönlichkeitsstörung (vulgo "Schwarzer Block") liegt, sondern auf Politik und Polizei. So arbeitet man sich an einer Sache ab, wenn einem die Felle längst davon geschwommen sind. Wer hier nicht klar Stellung bezieht, braucht sich nicht mehr wundern, wenn sich die Braunen ebenfalls feige herausreden und eine schnippische Frauke Petry sich angesichts der Zustände in ihrer "Partei" dumm stellt.
zum Beitrag17.06.2017 , 10:14 Uhr
Volle Zustimmung.
Die Deutung, man müsse sich nicht distanzieren, weil man nicht Schuld sei, bzw. die "Erwartung" einer Distanzierung käme einer Schuldzuweisung gleich, ist irritierend. Diese Haltung bricht in meinen Augen die implizite Nachkriegskonvention auf, dass Schuld und Verantwortung voneinander zu trennen sind und man sich nicht von Letzterer entziehen könne.
zum Beitrag05.06.2017 , 01:08 Uhr
"Für Liberale gibt es keine Alternative zur Bankenrettung"
Was für ein Blödsinn. Bankenrettung ist ein zutiefst antiliberaler Einfall. Die liberale Variante heißt: Pleite gehen lassen.
Auch steht "Liberal" nicht für Steuer- und Lohndumping und auch nicht für "monetaristische Angebotspoltik". Echter Wirtschaftsliberalismus verzichtet ganz auf Wirtschaftspolitik und setzt auf die Selbstregulation des Marktes.
" Die liberale Argumentation, vor allem im Wirtschaftsbereich basiert darauf alle Alternativen als utopisch und irrealisierbar abzutun. "
Mit solch einer Geisteshaltung hat die Linke natürlich überhaupt keine Erfahrung...
...das erklärt auch ihren durchschlagenden weltweiten Erfolg in den Köpfen wie auf den Tellern. But.... wait a minute... was gibts eigentlich gerade so neues in Venezuela?
zum Beitrag02.06.2017 , 08:42 Uhr
Ja, sehr prekär. Ich arbeite selber im sozialen Bereich und gerade bei den gern in Battalionsstärke auftretenden Sozialdemagogen gibt es schon verdammt viele Däumchendrehjobs, selten verdient man unter 2500€ brutto. Das nenne ich nicht gerade "prekär".
zum Beitrag02.06.2017 , 08:29 Uhr
Wieso fehlt denn hier der Rest?
zum Beitrag02.06.2017 , 08:27 Uhr
>>Viele haben jetzt „einen Syrer“. „Unser Flüchtling hat gestern …“ – so beginnen die Erzählungen.
zum Beitrag21.05.2017 , 11:42 Uhr
"Mit Argumenten wie "Schweinesystem" wird das aber schwierig! :D"
Ja, das TAZ-Forum bringt in der Tat mit (un)schöner Regelmäßigkeit solch museales Zeug an die Oberfläche.
Als ich mich damals anmeldete (laut TAZ bin ich übrigens ein "Kommunarde"), wollte ich mich erst "ich bin zum staunen hier" nennen.
Aber bei der Vorliebe der Linken für autoritäre Bananenrepubliken kam dann dieser Nick raus. Ich dachte, damit nicht so schnell zensiert zu werden.
Und Leute, die von "Schweinesystem" reden, kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen, wenn sie die Autos einfacher Leute anzünden. Oder als hängengebliebene Gestalten, die Philosophieren vor dem Bierkasten zur politischen Revolte hochgejazzt haben.
zum Beitrag13.05.2017 , 18:33 Uhr
"Ja, wer gegen völkerrechtswidrige Siedlungen agiert, ist Antisemit..."
Ich weiß, Sie wollten sagen, dass man ja wohl noch sagen dürfe...
"die Verhamlosung von Antisemitismus seitens deutscher Israel-Unterstützer_innen ist unglaublich. "
Zu dieser Gedankenakrobatik musss man sich mal erst verrenken können, bravo!
Das hat die Qualität von Pegida-Selbsteinschätzungen, die sich ja für "Spaziergänger" und "Friedensaktivisten" halten.
zum Beitrag11.05.2017 , 09:45 Uhr
Genau so siehts aus.
Unvorstellbar, dass jemand, wie in diesem Thread geschehen, bei Rassismus jemand vor "inflationärem Gebrauch" sprechen würde. Sofort (und vermutlich zu Recht) wäre so jemand als rechter Demagoge bezeichnet worden. Beim Antisemitismus ist man da stets erstaunlich großzügig.
zum Beitrag05.05.2017 , 16:40 Uhr
Der Beitrag bezog sich auf "FLYs" Beitrag weiter unten.
zum Beitrag05.05.2017 , 16:37 Uhr
Da ich selber in einem derartigen "Heim" arbeite, muss ich korrigieren:
5000€ im Monat sind eine realistische Zahl, ich würde hier auch nicht unbedingt von "bis zu", sondern einem recht üblichen Schnitt sprechen. Ich kenne Einrichtungen, die in der Intensivbetreuung schon mal Tagessätze von 260-270 Euro nehmen. Es sind auch nur die reinen Unterbringungskosten, also das, was direkt an die Einrichtung geht. Dazu kommen Kosten für Gericht (Vormundschaft), Dolmetscher in verschiedensten Situationen, medizinische Behandlung, die Entlohnung des Vormundes, weitere diverse kleinere Kosten und dann natürlich die nicht direkt bezifferbaren Mehrkosten bei Ämtern, die hier eine Rolle spielen. Überschlagen finde ich jährliche mittlere Kosten von 70.000 Euro nicht unrealistisch.
zum Beitrag04.05.2017 , 08:46 Uhr
Nun ja, es ist ja wohl recht simpel: Einen Ruf, den man sich in langer Zeit nach Kräften erarbeitet hat, wird man nicht so schnell los. Dazu kommt, dass die Grünen keine Gelegenheit ausgelassen haben, sich - beispielsweise - von der AfD vorführen zu lassen. Die Grünen, der Lieblingsfeind der Besorgtbürger. Dieser Gedanke hat nun mal die Runde gemacht und es zu gewisser Popularität gebracht. Offenbar wurde die Glaubwürdigkeit in den Augen vieler Menschen verspielt. Manche Debatten sind auch für die Grünen dermaßen ein Rotes Tuch und gefundenes Fressen für die AfD und den von ihr mit bestimmten Zeitgeist.
Das ist sicher auch ein legitimer Standpunkt für eine Partei, im Endeffekt den Standpunkt zu vertreten, dass man nicht über Integrationsprobleme und religiösen Extremismus spricht, ohne dies im Lichte der Multi-Kulti-Vision zu tun. So was kann man durchaus als Profil ansehen. Die Kehrseite der Medaille ist dann halt, dass die Lesart der Grünen augenscheinlich nur noch wenige Wähler anspricht. Wer A sagt, muss auch B sagen. Entweder, man empfindet das nun als Problem oder nicht.
zum Beitrag26.04.2017 , 07:27 Uhr
Man merkt nicht wenigen Kommentaren an, wie sehr jedes mal förmlich eine Last abfällt, ein Säufzer durch die Menge geht wenn jemand die vermeintliche Gelegenheit (=Vorwand) gekommen sieht, sich moralisch über Israel (=den Juden) erheben (=das sekundärantisemitische Überdruckventil zu öffnen) zu dürfen - nein, zu "müssen".
Diese "entlarvende" (wie Ihr Linken gern im Brustton der Überzeugung absoluter Erkenntnis formuliert) Distanzlosigkeit zur eigenen "Kritik" ist letztlich nur ungeniert durchzuhalten, weil es nicht auffällt, wenn alle das Gleiche sagen.
Hier fabuliert (nein, ich korrigiere mich), hofft jemand gar auf die "Erdoganisierung" Israels. Bitterlich wird gewimmert: Bitte, bitte, bitte, Israel, versinke doch noch ein bisschen (mehr), dass ich besser auf dich spucken kann.
zum Beitrag23.04.2017 , 12:38 Uhr
"Solange die Partei nicht erkennen lasse, wohin ihr Weg gehe..."
Selten so gelacht. Ist es nicht eines der Lieblingsthemen der AfDler zu kolportieren, die AfD habe klare Antworten auf Sachfragen und werde nur in der Lügenpresse unsachlich behandelt? Nun sagt selbst die Parteicheffin, dass man orientierungslos ist.
Und Meuthen: Die gewohnte 5-vor-zwölf-Rhetorik, welche zum Lebenselexier der Rechten gehört: "wir müssen jetzt den Schalter...". Ja ja, diesen einen Kampf gilt es nur zu gewinnen, damit sich das Gute über das Böse erhebt. Bevor es zu spät ist! Und wenn nicht heute die Welt untergeht, dann ganz bestimmt morgen, nee ehrlich jetzt!
Mir könnten diese Entwicklung kaum besser gefallen, wird doch vielleicht dem ein oder anderen Besorgtbürger dämmern, dass hier nichts anderes passiert, als dass (gewohnt) die Aluhutproduktion auf Hochtouren läuft.
Lasst sie doch ganz abdriften. Von morgens bis abends die abgebrochene Schallplatte von Umvolkung und Chemtrails spielen - auf Dauer kann man damit nur die Hundertprozentigen bespaßen.
Manch anderer wird früher oder später seine Freude daran verlieren und dann auch seine "Kopp"-Sammlung bei eBay reinsetzen.
zum Beitrag23.04.2017 , 12:23 Uhr
Ja, so einfach ist das. Man kann natürlich verschwurbelt über "Arbeitsfetisch" und dergleichen fabulieren, aber die Debatte ist zutiefst unaufrichtig, da die Vertreter des Rechts auf Faulheit gleichzeitig eine ökonomische Erwartung haben. Mit anderen Worten: Ich will faul sein, aber auch das Ergebnis der Arbeit der anderen haben.
zum Beitrag22.04.2017 , 13:38 Uhr
Hundertprozentiger Volltreffer.
Ein Marsch für die Wissenschaft ist schon eine dreiste, peinliche und schamlose Heuchelei sondergleichen. Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten Wissenschaften wie die Biotechnologie erfolgreich torpediert und dämonisiert wurden, hat mittlerweile die ideologische Gehirnwäsche eine neue Dimension erreicht, das Gender-Sternchen hält munter Einzug, ebenso wird begonnen, empirische Wissenschaften mit ideologisch-normativem Quatsch zu unterwandern.
In der Praxis kann man da abstruseste Vorfälle beobachten, wie plötzlich aus Angst vor dem Karriereknick ein Eiertanz um erfundene Minderheiten stattfindet und letztlich Empirie zugunsten der Weltanschauung gebeugt wird. Längst gibt es Weisungen in den Prüfungsordnungen, dass eine Arbeit auch danach bewertet wird, ob sie in gendergerechter Sprache verfasst wurde.
zum Beitrag22.04.2017 , 13:22 Uhr
"Aber verraten Sie Hobbypsychologe mir doch einmal was Sie bei Ihrem tiefen Blick entdeckt haben?"
By the way: Ich bin sogar professioneller Psychologe. Meine Aussage hat aber nichts mit einer "Diagnose" zu tun, sondern stellt einen Eindruck aus der Sicht eines einfachen Rezipienten dar.
Ihre Standpunkte sind in erster Linie selbstverliebt und eitel.
Ihnen ist es wohl weder bewusst, noch haben Sie ein ernstzunehmendes Interesse daran, welch Wirkung derartige Blockadehaltungen haben. Ihnen geht es darum, sich selber zu präsentieren und den Affekten ihren Lauf zu lassen. Bitteschön, aber gerieren Sie sich nicht als "Widerständler". Ihnen ist die Sache herzlich egal, so lange stumpfe Stimmungen bedient werden.
Da sind Sie Ihren Hauptgegnern sehr ähnlich.
Im Gleichschritt wollen Sie zusammen mit eben diesen die Mitte der Gesellschaft zerreiben und polarisieren. Es ist im Endeffekt eine ähnliche Bürgerkriegsmentalität wie sie die 5-vor-zwölf-Fraktion vom anderen Ende des Spektrums vertritt.
Menschen wie Sie sind gefährlich, weil sie in der Minderheit die Gegenseite befeuern und in der Mehrheit Unterdrückungsaparate aufbauen. Ein Unterschied zwischen Ihnen und Pegidisten/AfDlern existiert nur in der eigenen eitlen Selbstüberhöhung.
Sie träumen also wirklich von einer Welt ohne Diskriminierung und Unterdrückung?
zum Beitrag21.04.2017 , 20:36 Uhr
Ihre unflätige Art lässt tief blicken.
zum Beitrag21.04.2017 , 20:36 Uhr
Oskar,
was Sie da schreiben, kann ich schwer einordnen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Ausführungen als unreif, unüberlegt oder eitel einordnen soll. Sicher ist aber, dass ich Ihre Argumentation so wenig teile wie die Unterstellungen und Vermengungen ("Resistance"), die nichts mit meinem Beitrag zu tun haben.
Sie gerieren sich hier zum Widerstand, der etwas "unternommen hat". Das hat für mich schon viel von der Attitüde, in der sich auch die "Bewahrer des Abendlandes" gefallen. Sie, ebenso wie "NEINJETZTNICHT" sind für mich ein Paradebeispiel dafür, wie man dem politischen Gegner nach Kräften auch noch hilft. Wenn Ihnen der Zusammenhang so wenig klar ist und sie so wenig eine realistische Einordnung der Lage und ihres eigenen Verhaltens haben, dann ist auch mit Ihnen jede Diskussion wertlos. Zum Abschluss kann ich Ihnen aber versichern, dass ich mich vor Menschen wie Ihnen genau so fürchte wie vor den "Besorgten Bürgern".
zum Beitrag21.04.2017 , 11:18 Uhr
"Es ist einfach ein riesen Unterschied warum man etwas tut"
Der Zweck heiligt der Mittel. Ich hoffe, Sie sind keiner derjenigen, die sich andernorts ereifern, es könne keine "guten Bomben/Kriege" geben.
"Argumente helfen bei der AfD auch nicht weiter"
Jetzt bin ich mal gespannt, was denn weiter hilft. Bautzen? Gulag? Welche Form der Umerziehung ist Ihnen denn genehm?
Und wenn Sie schon dabei sind (mal ganz praktisch gedacht), wie kontrollieren Sie denn, was die Rechten im Internet schreiben und treiben? Wie hüten Sie Ihren Sack Flöhe? Gibt es da ein Ministerium für Wahrheit, das noch zu gründen wäre?
Sicher, dass Sie kein Troll sind, der von der AfD hergeschickt wurde?
zum Beitrag21.04.2017 , 11:10 Uhr
@ Dr. MCSCHRECK:
Volle Zustimmung.
Ich bin überzeugter Gegner von AfD, Pegida und den anderen rechten Aluhutveranstaltungen.
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass sich an der Demokratie bitter versündigt, der nicht Köpfe gewinnen (=überzeugen) will, sondern auf derart autoritäre Maßnahmen zurückgreift. Wie schwach muss die eigene Überzeugung sein, dass man glaubt, den Kampf der Ideologien nur so gewinnen zu können?
Davon ab ist es die wunderbarste Wahlkampfhilfe, die man den Rechten kostenlos zukommen lassen kann.
Ich vermute auch offen gesagt, dass sich Blockierer, Linksautonome und Co. im Grunde nicht von ihren Gegnern unterscheiden. Beide verachten im Prinzip die Demokratie und beten ein autoritäres Gesellschaftsmodell an.
zum Beitrag21.04.2017 , 04:38 Uhr
@ SART:
Dazu kommt, dass Linke, die sich in einem Atemzug gleichzeitig und vollkommen selbstverständlich als "liberal" einstufen, einen Hang dazu haben, Diktaturen in Schutz zu nehmen.
Ich glaube es war Ludwig von Mises, eines der großen Schreckgespenster der "linksliberal"-postmodernen Salonrevoluzzer, der mal sinngemäß sagte, dass die größten Einwände gegenüber dem Liberalismus aus Misstrauen gegenüber der Freiheit entstünden.
So erkläre ich es mir hier, dass immer wieder ein Grund gefunden wird, warum nicht das offensichtliche zutrifft, sondern die bösen USA und (das darf und sollte schon mal bedeutungsschwanger geraunt werden) "geopolitische Interessen" an allem Schuld sind.
Sie finden tausend wortreiche Elaborate darüber, wie die bösen Kapitalisten, USA, Israel, EU in der Welt (vermeintlich) "völkerrechtswidrig" wüten, aber als Diktator sein eigenes Volk zu massakrieren oder - wie hier - dieses trotz der weltweit größten Ölreserven in einem Sumpf aus Korruption und altlinker Wirtschaftsdemagogie versinken zu lassen, das geht immer. Ein "Versteher" oder "Einordner" wird sich immer finden.
zum Beitrag16.04.2017 , 09:52 Uhr
Ja, der Artikel hat seine Momente, wird aber völlig inkonsequent zu Ende geführt.
"Vielfältige Berichterstattung ist das, was [bei der Neuen Rechten] abgeschafft werden soll."
Der Autor hätte auch sagen können: "Ja, es gibt schon so etwas wie Ähnlichkeiten, aber der Unterschied ist, dass wir die Guten sind".
Linke schreiben sich gern exklusiv Eigenschaften zu, welche gern auch sehr blauäugig und wenig bescheiden artikuliert werden. Man meint eine Eigenschaft schon dann zu haben, wenn man sich in dieser gefällt.
Ich denke jedoch beispielsweise nicht, dass sich linke Gesellschaften besonders durch Pressevielfalt und Meinungsvielfalt hervorgetan haben.
Gleiches beim Begriff des "Liberalismus", den Linke quasi vereinnahmen und sich selbst als "linksliberal" einschätzen. Linke und Rechte sind beiderseits jedoch in ihrer Weltanschauung recht autoritär angelegt. Der Unterschied besteht darin, dass Rechte das sogar toll finden, Linke sich aber wenigstens das genaue Gegenteil wünschen. Erstickt wird die Dissonanz unter einer Decke kognitiver Verzerrungen und Lebenslügen. Man säuft sich die Lage quasi virtuell schön. Nettes Beispiel:
"...emanzipierten linksliberalen Avantgarde. Die hat gute Argumente dafür, Begriffe wie „Person of Colour“zu benutzen und zum Beispiel das N-Wort nicht mehr. (...) Aber wer glaubt, dass der Rest der Welt das sofort versteht"
Unfassbar, diese Borniertheit. Wer nicht unserer Meinung ist, hat uns nur noch nicht verstanden. Die Möglichkeit, dass andere nach guter Überlegung eine Meinung doch nicht teilen, kommt hier nicht vor. Und wer in diesem Tunnelblick nicht "People of Color" sagt, der will auf jeden Fall "N..." sagen, so gibt es nur Links"liberal" oder man steht direkt bei Sarrazin, Kopp und Pegida. Dazwischen scheint es ja nichts mehr zu geben.
Nebenbei illustriert dies recht schön, wie diese Selbstüberzeugung dazu führt, dass die Linken den Rechten die Themen bereits seit Jahren am Fließband servieren.
zum Beitrag02.04.2017 , 00:13 Uhr
"Die Frage ist doch völlig anders: warum werden bestimmten Berufsbildern der verantwortliche Beruf anvertraut sich um das Wohl von Menschen zukümmern und dann trotzdem niedrig bezahlt?"
Ganz einfach: Weil es kostet, aber nichts einbringt.
Ja, ich höre schon das tiefe Seufzen: "Es ist eine Investition in die Gesellschaft und die Zukunft, die sich (Prävention! Prävention!) doppelt und dreifach auszahlt". Ich kenne die Reden, die in diesem Bereich geschwungen werden nur zu gut.
Tatsächlich kostet es erst mal und die positiven Folgen werden postuliert, ob es wirklich dabei raus kommt, sei mal dahin gestellt.
Im Übrigen: Ich "arbeite" selber im sozialen Bereich: Direkt und hautnah "am Menschen". Aus Erfahrung kann ich sagen, dass hier in vielen Bereichen unterm Strich sehr viel Geld für sehr wenig echte Arbeit gezahlt wird. Da habe ich schon ganz (!!!) anders geschuftet. Die Erfahrung zeigt zudem, dass alles Geld, was hier rein gepumpt wird, oft nur in einer Aufblähung des sozialen Sektors mündet.
Da kreist eine ganze Industrie wie die Geier um "Töpfe" und Aufträge. Die "wertvolle Arbeit für Bedürftige" sieht dann nicht selten so aus, dass mit Hartz-IV-Empfängern Bilder gemalt werden oder ein Team Sozialarbeiter in Bataillonsstärke in jeder größeren Schule den Tag damit verbringt zu diskutieren, warum Justin 1 die Mutter von Justin 2 als ...ähm... ...Sexarbeiter*in... bezeichnet hat.
zum Beitrag01.04.2017 , 07:49 Uhr
"sondern viel mehr der mangelnden Wertung bestimmter Berufe. Insbesondere die sozialen Berufen in denen es darum geht sich um Menschen zu kümmern (Kinder, Senioren, Behinderte, Benachteiligte etc.pp.) sind allgemein schlecht bezahlt"
Von mangelnder Wertung kann keine Rede sein. In keinem Wirtschaftszweig verschwindet mehr Geld als im Schlund des Milliardenphänomens "Sozialmafia". Was hier über die Jahre verprasst wird, weil die Damen und Herren Sozialdemagogen der Ansicht sind, dass wir uns nur noch alle gegenseitig als "Benachteiligte" betreuen müssen, lässt jede Bankenrettung alt aussehen.
Es wird hier so "wenig" (2500€ Brutto finde ich geradezu luxuriös im Vergleich zu Jobs, in denen richtig hart malocht wird) verdient, weil es so viele gibt.
zum Beitrag26.02.2017 , 22:59 Uhr
In der Psychiatrie nennt man das "formale Denkstörung".
In der Kunst "Dadaismus".
In der Mehrheitsgesellschaft "gaga".
zum Beitrag14.02.2017 , 08:43 Uhr
Es ist sogar noch abgefahrener:
Krüppel=>Behinderter=>Mensch mit Förderbedarf=>Mensch mit bestonderem Unterstützungsbedarf (sic!)
Oder
Ausländer=>Ausländischer Mitbürger=>Mensch mit Migrationshintergrund=>Mensch mit Zuwanderungsgeschichte
Oder
Asylant=>Flüchtling=>Geflüchteter=>Schutzsuchender
Ich bin kein Germanist, aber nach meinem Empfinden gibt es früher oder später immer ein Kippen, ein Abbrechen zwischen einem Wort und dem Konsens über den damit bezeichneten Sachverhalt.
Vieles klingt irgendwann nur noch so, als solle es absichtlich durch dick aufgetragenen Euphemismus in die Irre führen.
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die definierende Sprachpolizei nicht annähernd so aufrichtig zu ihrem Werk steht, wie sie es von der Umwelterwartet.
Ketzerische Frage in diesem Zusammenhang: Wieviele Professor*innen oder Doktorand*innen, die in den Sozialwissenschaften über "Gleichheit in Vielfalt" publizieren, sind selber Menschen mit "besonderen Unterstützungsbedarfen" (gewesen)?
Meine Erfahrung: Dort, wo am lautesten die moralische Pauke geschlagen wird, wird nicht auch selten sehr auf Leistung, Noten und Abschlüsse in den eigenen Reihen geschaut. Man bleibt lieber unter sich und beklagt die Ungerechtigkeit der Welt.
zum Beitrag07.02.2017 , 08:45 Uhr
Irgendwie fehlt hier gerade der Rest meines obigen Kommentars...
zum Beitrag07.02.2017 , 08:39 Uhr
>>Die Welt moniert „hyperventilierenden Anti-Trump-Journalismus“
zum Beitrag24.01.2017 , 08:18 Uhr
Stellen Sie sich doch bitte nicht dumm. Wo wollen Sie denn die Messlatte nach unten ansetzen? Am besten gar keine?
Es gibt immer noch jemanden, der noch weniger hat. Sollen Wohnungen dann kostenlos zur Verfügung gestellt werden? Und wenn ja, wer soll das bezahlen? Glauben Sie mir, ich wähle dieses Extrembeispiel gewiss nicht, um mit einem absichtlich "schrägen" Beispiel Ihren Standpunkt billig auflaufen zu lassen. Sie haben einfach nur eine sehr dürftig untermauerte Argumentation geboten, die sich weder Gedanken darum zu machen scheint, wie hier rational "Gerechtigkeit" hergestellt werden kann und wie das ganze dann finanziert werden soll. Machen Sie doch mal bitte einen wirklich konkreten Vorschlag. Sie sind sicherlich davon überzeugt, dass Leute wie Janus und ich mit ihren/unseren Argumenten falsch liegen. Daher wäre es mal interessant, einen etwas komplexeren Vorschlag zu vernehmen, der sich nicht nur in - sorry - bedeutungsschwangeren Interpretationen des Grundgesetzes erschöpft.
zum Beitrag22.01.2017 , 20:37 Uhr
Wer sind denn die "People of Color"?
[...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
zum Beitrag18.01.2017 , 09:57 Uhr
Der männliche (womöglich weiße) über 50 - das, was für Pegida-Spaziergänger der Flüchtling ist: Das Erklärungsmodell allen Übels.
" Meist beklagen sich männliche Professoren jenseits der 50,"
...oder Janice Fiamengo von der University of Ottawa
"dass eines ihrer Seminare von Antira- oder LBGT-Aktivist_innen gestört wurde dass eines ihrer Seminare von Antira- oder LBGT-Aktivist_innen gestört wurde"
...mit Feueralarm, dem Versuch, andere am Besuch der Veranstaltungen zu hindern...
"mit denen zu diskutieren sie sich nicht getraut hätten."
...mit denen es zu diskutieren nicht möglich gewesen wäre, weil es nicht auf der Agenda der Akti*vist_Innen_*_Innen steht, sondern weil es zum erklärten Handlungskonzept dieser*_Innen* gehört, notfalls die kompletten Karrieren ihrer Widersacher zu zerstören.
zum Beitrag14.01.2017 , 10:38 Uhr
"Mit Menschen wie Ihnen beginnt es!
Aus meiner Sicht sollten Sie, Herr Ianis, kontrolliert und überwacht werden!"
Ach kommen Sie, wie sehr muss man argumentativ mit dem Rücken an der Wand stehen, um derart die Flucht nach vorn zu suchen?
Sie sind doch nicht mal selber von Ihren eigenen Aussagen überzeugt.
zum Beitrag14.01.2017 , 09:16 Uhr
"„Nafris“ zählen für Anfänger"
Für die Linken gilt stets die Devise "Polizisten sind Schweine, na klar darf auf die geschossen werden."
Ich weiß manchmal nicht, welch triefende Heuchelei ich ekelerregender finden soll: Die der "Besorgten Bürger" oder die der Linken.
Schwingt Euren Hintern selber in den Polizeidienst. Ach, ich vergaß. Da kann man dann wenig Kompetenz vortäuschen, in dem man große Reden hält.
TAZ-Leser zahlen für Anfänger. "Freiwilliges soziales Ja"? Nein!
zum Beitrag08.01.2017 , 22:18 Uhr
Ziemlich unwahrscheinlich. Man weiß aus vielen Untersuchungen, dass eine bessere Entlohnung einen geringeren Effekt hat als viele andere Einflussfaktoren. Vgl. hierzu auch die einschlägigen Publikationen der Arbeits- und Organisationspsychologie, z.B. von Schuler und Marcus, etc.
Mit Geld (allein) wird man das also nicht ausgleichen können.
zum Beitrag02.01.2017 , 22:44 Uhr
"Aber davon abgesehen: Was wollen Sie mit dem Kommentar eigentlich sagen?"
Ich nehme mal an, damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die derzeitige Empörung Krokodilstränen sind. Angesichts der Tatsache, dass man derzeit unerfreulich an das Vergangene Jahr erinnert wurde, tat es offenbar not, einen belanglosen Vorwand zu finden, der lautstark von der Kernthematik ablenken sollte. Da kam der Ausdruck, welchen man bisher kommentarlos zur Kenntnis genommen hat, gerade gelegen. Man hatte sich sicher eine bessere Masche gewünscht, aber die Oktoberfest-Klamotte war ja schon durch und zahlreich belegt als unverschämte Lüge und beleidigende Instrumentalisierung verbrannt.
zum Beitrag31.12.2016 , 16:18 Uhr
Z.B. das, was uns die Anhänger der "Alternative" ständig versprechen: Dass mit uns abgerechnet ("dann gnade euch Gott") wird, wenn "sie" an die Macht kommen.
zum Beitrag31.12.2016 , 13:32 Uhr
Der Artikel spricht von "sperrigen Fragen", die "wichtig" seien. Ich lese in der zweiten Hälfte nur eine Aneinanderreihung von Buzzwords und unbegründeten Argumenten "mit Obergrenzen und Videoüberwachung sind keine Antworten zu gewinnen".
Meine Meinung: Wir können sowohl gegen Extremismus als auch rechte Schreihälse nur bestehen, wenn wir gemeinsam mit Muslimen die Lösung suchen. Aber: Ich werfe insbesondere der muslimischen Community vor, ihren Teil der Verantwortung bei der Lösung der Herausforderungen vollkommen unzureichend zu übernehmen. Nach jedem Anschlag betritt ein nicht repräsentativer Vertreter der Muslime die Bühne und drückt sein Bedauern unter der Prämisse aus, dass "es" nichts mit dem Islam zu tun habe, der Islam bedeute Frieden. Die Arbeit erschöpft sich darin, die Hände in Unschuld zu waschen. Es scheint aber kein Problem zu sein, von heute auf morgen zehntausende zu mobilisieren, um pro Erdogan, gegen Karikaturen oder für Kurden auf die Straße zu gehen, und ich frage mich, warum das so ist. Wo bleibt der Marsch der Mehrheit aufrechter Muslime, die mit einer überwältigenden Aktion beständig Farbe bekennt? Wo das eindeutige Bekenntnis zu liberalen Werten und der Hoheit von Rechtsstaatlichkeit und die Zuwendung zu einer Gesellschaft, die Frauenrechte und Rechte Homosexueller fördert? Ich sehe nichts als Relativierung, samt fleißiger Bestärkung aus dem linken Lager. Derzeit fürchte ich, wird es auf ein Fiasko hinauslaufen. Ein paar Anschläge mehr, ein paar sexuelle Übergriffe mehr und ich sehe einen Bürgerkrieg in Deutschland aufkommen. Mich fürchtet es schon vor heute Abend. Sei es, weil es weitere Übergriffe oder Anschläge gibt, sei es, weil rechte Kräfte diesen Abend für dich instrumentalisieren.
zum Beitrag28.12.2016 , 18:17 Uhr
Franz Walter sprach auch mal angesichts der Erzeugnisse geisteswissenschaftlicher Diskurse vom "Mont Ventoux weltabgewandter Esoterik". Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier um einen solchen Fall, oder doch um eine Satire handelt. Was hier versucht wird ist, das Denken der Menschen nicht nur zu bestimmen, sondern die Entgleisung vom Vorgesehenen als irrationalen Verstoß zu tadeln. Ja, die Begriffe "Patriotismus" und "Deutschsein" sind inhaltlich nicht immer klar. Da vermischt sich Projektion mit Fakt, Mythos mit historischer Tatsache und Schärfe mit Unschärfe und Widerspruch. So what? Es bleibt immer noch eine Idee, die mal mehr, mal weniger in den Köpfen vorhanden ist, ge- und belebt wird. Mag sein, dass es ein fortlaufendes Neukonstruieren ist und mag sein, das manches daran in dem hier dargestellten Sinne unsinnig ist. Aber es ist eine Idee, die da ist und da bleibt. Das inklusive oder integrative Konstrukt, welches hier vorgeschlagen wird, erscheint da nicht nur als Anmaßung, sondern stammt wohl vom eingangs beschriebenen Gipfel der Weltfremd heute.
zum Beitrag26.12.2016 , 15:31 Uhr
"Hypothetische Wortungetüme haben noch niemandem geholfen."
Falsch. Sie helfen ungemein bei der immunisierenden Verschwurbelung gewisser "Wissenschaften" (deren Ergebnisse bereits a priori feststehen) und ihren "Forschungen" (gegenseitiges Abschreiben, in geisteswissenachaftlichen Zirkeln auch als "wissenschaftliches Arbeiten" oder "Analyse" bezeichnet). "Rassistische Strukturen" sind genau so ein beliebig füllbarer und letztlich blasser Wortcontainer wie "gesellschaftliche Einflüsse" (wahlweise durch "Mechanismen" oder "Strukturen" ersetzbar). Füllbar mit jeder beliebigen Scheinargumentation sollen solche Begriffe die Andersmeinenden in blasierter Weise ausschließen und die eigene Weltanschauung gegen Falsifikationsversuche abkapseln.
zum Beitrag23.12.2016 , 19:39 Uhr
" Jährlich sterben auf Deutschlands Straßen mehr als 3000 Menschen"
Gilt der Vergleich auch für den NSU-Terrorismus?
zum Beitrag23.12.2016 , 19:11 Uhr
" Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden????"
Er wurde doch angriffsunfähig geschossen.
zum Beitrag13.12.2016 , 23:10 Uhr
Das Hoffen auf Vollversammlung und Völkerrrecht ist Ausdruck eines tradierten Missverständnisses.
Diese Einrichtungen können von der Logik her niemals die Macht haben, die man sich von ihnen verspricht, weil es keine übergeordnete reale Macht gibt, welche erstere Macht gewährleistet.
Das Völkerrecht z.B. heißt im Wesentlichen nur so. Tatsächlich ist es ein Vertragswerk, an das man sich halten kann, wenn man möchte. Wenn nur genug Nationen ein Interesse daran haben, es zum Papiertiger werden zu lassen, dann ist da niemand, der etwas dagegen tun könnte.
Gleiches bei der UN. Sie ist ein Spielball der Interessen und kann nie mehr sein als das.
zum Beitrag11.12.2016 , 13:50 Uhr
Ich halte es für einen fundamentalen Fehler, Antisemitismus stets mit dem Schwerpunkt Schoa/Holocaust vermitteln zu wollen. Es ist sicher ein erster und auch zwingender Ansatz, aber gerade Nachkriegsdeutschland leidet unter einem erheblichen Wissensrückstand über die "Natur" oder die Eigenschaften des Antisemitismus, da Antisemitismus generell als deutsches Alleinstellungsmerkmal angesehen wird. Antisemitismus als "Judenhass" zu bezeichnen, stellt eine unzulässige Verkürzung des Begriffs dar. Die Reduktion auf das "Dritte Reich" setzt dabei noch mal einen oben drauf.
Antisemitismus reproduziert sich zuvorderst selber, weil er kognitiv attraktive Narrative bietet, die im Lichte der Unwissenheit wachsen.
Antisemitsismus ist zunächst ein Weltmodell auf dessen Grundlage Hass unausweichlich entsteht. Antisemitismus ist noch weniger Rassismus, sondern eine zeitstabile Idee, welche Denkweisen und Argumentationsmuster durchdringt. Der Antisemitismus in seiner Struktur erfüllt dabei erstaunlicherweise selber viele Eigenschaften, welche dem Inhalt dieser Ideenwelt entsprechen: Er ist das Geschwür im Gesunden, er bringt die Menschen gegeneinander auf, er ist die unsichtbare Macht, die alles beeinflusst.
Das fehlende Wissen über die Gestalt des Antisemitismus und dessen Erscheinungsformen ist vermutlich auch der Hauptgrund, warum selbsternannte "Linke" ernsthaft glauben, gegen Antisemitismus immun sein zu müssen.
Und so werden auch weiterhin viele Linke, in Abwesenheit jeder Kenntnis, argumentieren, Israel sei von den Juden zu unterscheiden, ein "Gebilde", das geographisch dort nichts zu suchen habe und Antizionismus legitim.
zum Beitrag05.12.2016 , 14:33 Uhr
Danke für diese umfangreiche Ausdifferenzierung, der ich mich inhaltlich anschließe.
Bei den Linken kommt übrigens zu dem Interesse des Minderheitenschutzes noch etwas anderes hinzu: Linke halten den Unterschied an sich nicht aus. Sie können nicht damit leben, dass es unterschiedliche Lebensentwürfe oder gar angeborene intellektuelle Unterschiede gibt und diese dann sogar noch Auswirkungen auf das Leben haben. Die linken Theoretiker, die gern bemüht sind, empirische Forschung ideologiekritisch "reflektieren" und "einordnen" (zurechtbiegen) zu wollen, sind beim Gültigkeitsbereich ihrer eigenen Postulate hingegen erstaunlich großzügig und unreflektiert. Das Ganze führt dann zu solchen Verrenkungen wie dem Ausdruck "Gleichheit in Vielfalt", was immer das nun bedeuten soll. Der Mensch soll nach linker Weltanschauung in seinem Wesen nur sozial determiniert sein. Dies erlaubt maximale Kompatibilität zur eigenen Ideologie und prinzipilelle Formbarkeit eines neuen (ideologiekonformen) Menschen.Allein, dass sich linke im Brustton der Überzeugung als "liberal" bezeichnen, wirkt vor dem Hintergrund dieser Überlegungen als hanebüchener Etikettenschwindel und womöglich auch oftmals Selbstbetrug.
zum Beitrag04.12.2016 , 23:15 Uhr
Da haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Dieser innerdeutsche Gegensatz ist der Ost-West-Konflikt im Goldfischglas. Es hat die Linken in den vergangenen Jahrzehnten schon reichlich Nerven und Einfallsreichtum beim Schaffen von Erklärungsstrategien gekostet, weil das eigene Modell bisher noch nie seine "Überlegenheit" unter Beweis stellen konnte. Da will man dann wenigstens innerdeutsch punkten. Aber das wird nichts. Ich wohne in NRW, ein Bundesland, das nur noch zum Gespött taugt.
zum Beitrag04.12.2016 , 23:03 Uhr
Janus, ich lese Deine Kommentare überaus gern, aber hier muss ich Dir mal widersprechen. 1. Populäres tun und Populismus sind zwei paar Schuhe. Populismus funktioniert insbesondere durch drastische Vereinfachung um der Macht willen. Der Populist überspitzt in dem Wissen der fundamentalen Lüge. Der Zweck heiligt die Mittel.
2.: Demokratie als Entscheid der Mehrheit zu interpretieren verflacht den Demokratiebegriff. Demokratie ist immer noch die Herrschaft des Volkes, nicht eines Teiles über einen anderen. Das bedeutet meiner Meinung nach, dass eine echte Demokratie immer zwingend um Ausgleich und den Schutz der Minderheit bemüht sein muss, alles andere ist nur eine Diktatur der Mehrheit. Wenn wir uns die AfD beispielsweise anschauen, so sehen wir hier erstmals seit Jahrzehnten einen großangelegten politischen Tabubruch, der unter anderem vor allem darin besteht, dass die Polarisierung der Gesellschaft als legitim angesehen wird. Vieles aus dieser Ecke tönt von Machtergreifungsphantasien und einer Abrechnung. Man möchte nicht mehr vermitteln, Ausgrenzen ist erlaubt. Minderheiten aller Couleur werden vielleicht noch geduldet, aber sie sollen bitteschön nichts mehr zu sagen haben. Spannend würde bei einer fiktiven AfD-Regierung beispielsweise die Frage, ob sie auch Deutsche mit Migrationshintergrund zum "Volk" zählen würde.
zum Beitrag03.12.2016 , 12:00 Uhr
Man will mit solchen Behauptungen auch hierzulande den Mythos der rape-culture durchboxen, um eine entsprechende Ideologie zu installieren und Kritiker mundtot zu machen.
Einfach mal bei YouTube die Beiträge von Janice Fiamengo/StudioBrule zu dem Thema anschauen, da wird die Blaupause zu diesem Vorhaben sehr gut beschrieben....
zum Beitrag01.12.2016 , 21:58 Uhr
Ihre Aufregung geht ins Leere. Ich habe in der Tat großen Respekt vor der Leistung von Piloten und ich habe auch seit Kindertagen viel Interesse an dieser Welt gehabt. Die Aussage, auf die ich mich bezog, war aber schlicht sachlich falsch.
Natürlich gibt es für außerordentliche Ereignisse Handbücher und abnormal checklists. Wie so was abläuft, kann man hier bestaunen: https://youtu.be/rEf35NtlBLg
Das soll die Leistung nicht kleinreden, aber es ist vollkommen, die Kenntnisse eines Piloten mit denen eines Technikers oder gar entwickelnden Ingenieurs gleichzusetzen. Solch ein Vergleich ist gut gemeint und ambitioniert, aber vollkommen übertrieben und einfach falsch.
zum Beitrag01.12.2016 , 06:25 Uhr
"eine lange und umfangreiche Ausbildung."
In der Tat ist es eine recht kurze Ausbildung, die nicht mal so lang ist wie die eines Maurers.
"Ein Pilot muss das Flugzeug praktisch so gut kennen, wie die Ingenieure, die es entworfen und gebaut haben"
Nein, das ist schlicht falsch. Das können Piloten ganz sicher nicht. Sie machen ein type-rating für das Muster und das ist sicher nicht auch nur annähernd der Kenntnisstand, den die Techniker (nicht die Ingenieure!) haben. Für alles relevante gibt es dann Handbücher.
Und noch was zur Verantwortung: Klar, ist da - aber wenn sie dieser nicht nachkommen und alle tot sind, haben diejenigen, die nicht so viel Verantwortung tragen mussten (das Kabinenpersonal) davon auch nichts. Diese tragen also das zusätzliche Risiko, sich jemand anderem anvertrauen zu müssen.
zum Beitrag01.12.2016 , 06:19 Uhr
Was Sie schreiben ist "schlicht unwahr":
Als Individualreisender bin ich der "Reiseveranstalter", das heißt zum Beispiel, dass Hotelkosten vor Ort, weitere Buchungen etc. den Bach hinunter gehen. Da helfen mir auch ein paar Euro für Hotelübernachtungen am Abflugort und ein Butterbrot nicht viel.
Im Übrigren: Wofür ich 10% meines Einkommens ausgebe, ist meine Sache und der Begriff des "richtig machens" hier total schräg und schlicht unverschämt gegenüber allen Geschädigten, die nicht in ihr 08/15-Raster passen. Ich fliege übrigens nur noch mit ausländischen Airlines (bevorzugt asiatische), bei denen Streiks sehr unwahrscheinlich sind.
zum Beitrag30.11.2016 , 13:20 Uhr
"who cares, daß ein Flug mal nicht geht? Das sind wirklich verdammte Luxusprobleme."
Ich kann Ihnen sagen, wer "cares": tausende Normalverdiener, die auf immensen Kosten sitzen bleiben und in vielen Fällen entweder keinen Anspruch auf Schadenersatz haben oder aber viele Kostenpunkte nicht abgedeckt werden.
Nicht jeder reist nur pauschal und nicht jeder will nur von Frankfurt nach München.
Man muss schon ein sehr schiefes Weltbild haben, um diese Seite notorisch auszublenden.
Es sind nicht immer nur die Unternehmen, die leiden und es sind nicht immer nur, wie oft verniedlichend ausgedrückt, "Unannehmlichkeiten" für die Passagiere.
Hier kann es durchaus schnell mal geschehen, dass der Schaden 10% des Jahresverdienst und mehr ausmacht. Ist das dann auch noch alles richtig?
zum Beitrag20.11.2016 , 01:24 Uhr
Mir fällt es schwer, Ihren Beitrag ernst zu nehmen. Dieser Sprachregelungswahn hat, wie Sie es ausdrücken, nicht dazu geführt, dass sich Einstellungen ändern, sondern dass sich Widerstände gegen Sittenwächtertum und politische Korrektheit aufbauen.
Diese Idiotie hat schon immer versucht, das Denken zu beeinflussen (welch befremdliche Vorstellung) und musste doch erkennen, dass all das nichts brachte.
Es hat sich, jedes mal, wenn ein Begriff "verbrannt" war, eine Art Begriffsnomadentum verselbstständigt, so dass viele Begriffe eine Wahre Karriere hinter sich haben, um den hinterher eilenden Konnotationen wieder ein Stück zu entkommen. Ein paar Beispiele?
Ausländer=>Ausländische Mitbürger=>Mensch mit Migrationshintergrund=>Mensch mit Zuwanderungsgeschichte.
Oder: Asylant=>Flüchtling=>Geflüchteter und künftig vermutlich "Schutzsuchender".
Sagen wir mal so: Ich finde es auch gut und richtig, dass sich niemand mehr herausnimmt, "Neger" zu sagen.
Aber viele andere Beispiele, und da gehört Ihr Vorschlag ganz sicher dazu, tönen aus dem Elfenbeinturm einer Linken, die keine echten Beiträge mehr liefern kann und keine Zielgruppe hat. Ihr Vorschlag sorgt sicher für keine Umdenkprozesse, sondern für weitere Entfremdung und schlichtes Kopfschütteln. Ganz davon abgesehen, dass stets versucht wird, Einstellungen von der Symptomseite her zu verändern. Zudem frage ich mich, bei wem die Rollenkonnotationen tiefer verwurzelt sind: Bei der Mehrheit, die schlicht "Arbeitsloser" sagt, oder bei Ihnen. Ich kenne jedenfalls niemanden, der in Arbeitslosen Menschen ohne "vollwertige Menschenrechte" sieht.
zum Beitrag09.11.2016 , 13:11 Uhr
"Vergessen Sie nicht: der Großteil der Amerikaner hat ein wesentlich simpleres Weltbild als Sie und ich"
Es ist genau diese Überheblichkeit, die uns heute allen auf die Füße gefallen ist.
zum Beitrag21.10.2016 , 10:36 Uhr
Sehen Sie, nur, weil die die Gentechnik auch auf den Acker soll, heißt es nicht, dass es jemandem vorgeschrieben wird, diese zu essen.
Es bedarf auch keiner "strengen Kennzeichnungspflicht", warum besteht so wenig Vertrauen darin, dass die Menschen so etwas untereinander regeln? Warum wird direkt nach strengen Verboten und der starken Hand des Staates gerufen? Wenn die Menschen keine Gentechnik essen wollen, dann sollen sie es einfach nicht tun. Und wenn sie den Eindruck haben, von großen Konzernen dominiert und betrogen zu werden, sollten sie sich von diesen abwenden und massenhaft alternative Anbieter unterstützen. Die Menschen stimmen aber mit den Füßen ab. Stellen Sie sich mal bei Aldi an die Kasse und fragen, wer sich dort von der Lebensmittelindustrie bedroht fühlt. Ich hatte bei meinem letzten Aldi-Besuch, gestern Abend, nicht den Eindruck, in sehr besorgte Gesichter zu schauen. Ich war es jedenfalls nicht.
zum Beitrag21.10.2016 , 10:30 Uhr
Hallo Joba, mir lag es fern, Sie als Klassenkämpfer zu bezeichnen oder etwas derartiges nahezulegen. Das war nicht meine Absicht. Aber ich denke, und darauf will ich hinaus, dass viele linke Gedankengänge und "Narrative", wie man heutzutage gern sagt, einfach von dieser Idee geprägt sind. Das lässt sich gut an Ihrem nächsten Beispiel erkennen, in dem es um angeborenes oder sozialisiertes Verhalten geht. Zunächst mal sollte man ohnehin solche Ergebnisse mit Vorsicht deuten. Da weiß ich durchaus, wovon ich rede, es ist mein Beruf. Aber viel wichtiger ist etwas anderes: Wenn man so argumentiert, geht man direkt implizit davon aus, dass menschliche Verhaltensweisen vorteilhaft formbar sind. Auf die Spitze getrieben (das wollten sie nicht sagen) ist es dann der "Sowjetmensch". Mein Herr Vater argumentiert auch heute noch von Naturvölkern, welche (angeblich!) den Eigentumsbegriff nicht kennen und die Evolution sei in dieser Hinsicht zu überwinden. Im Übrigen muss es auch keinen natürlichen Eigentumsbegriff geben. Eine solche Deutung entspricht dem naturalistischen Fehlschluss.
zum Beitrag21.10.2016 , 01:56 Uhr
Nein. Was Sie meinen ist Egoismus, nicht Liberalismus.
Liberalismus bedeutet immer Verantwortung aufgrund von Freiheit. Es bedeutet auch, die Freiheit anderer zu respektieren.
Der Unterschied ist jedoch, dass es im Liberalismus kein von außen gegebenes Framework gibt, was unter Gerechtigkeit und Verantwortung "objektiv" zu verstehen ist, da dies sehr schnell dazu führt, dass Menschen über noch mehr Menschen bestimmen. Der Liberale aber sollte sich selber zu seiner Verantwortung bekennen und im Konsens eine Lösung finden. Bei dem Gedanken muss ich immer an den kategorischen Imperative denken: Handele DU so, bringe DU selber den Maßstab ein, den DU selber verantwortungsvoll lebst. Wenn Sie zudem die axiomatische Setzung des legitimen Eigentums kritisieren, können sie nicht selber die axiomatische Legitimierung des Eigentums der Mitmenschen anwenden. Wer sind diese Mitmenschen? Eine abstrakte Größe oder auch Individuen? Ist es wieder die "Klasse"? Sie sehen: Man kann dieses Axiom nicht anwenden, wenn man das Eigentum der anderen nicht respektiert.
Ich finde im Übrigen nicht, dass sich Liberalismus und soziales Denken, auch in größeren Maßstäben, ausschließen müssen.
Doch finde ich, ist die "soziale Idee" in der Geschichte von der Linken vereinnahmt und letztlich von marxistischen Narrativen vergiftet worden. Das lehne ich als Ex-Linker ab. Es gibt ein soziales Handeln abseits des Links-Seins. Und gewiss natürlich abseits des Rechts-Seins.
zum Beitrag20.10.2016 , 14:48 Uhr
"Auch auf der "rechten" Seite geht es meist alles andere als liberal zu. "
Ich glaube, mein Vorredner hat nicht über Rechte, sondern über Liberale gesprochen.
Das Gegenteil von Links ist nicht automatisch Rechts.
Im Wesentlichen hat mein Vorredner nach meinem Geschmack Recht. Gängelung, Unterdrückung und Diktatur sind keine Auswüchse verirrter Geister gewesen, sondern vom Grundsatz her im linken Weltbild systemimanent.
Linke Utopien können nur unter der Bedingung funktionieren, dass der Einzelne sich entweder aus Einsicht in das große Ganze einfügt, oder weil er dazu gezwungen wird. Und wenn ersteres nicht geschieht, muss zwangsläufig letzteres geschehen, da die linke Ideologie einem attraktiven autarken Vorbild nichts attraktives entgegenzusetzen hat, sondern auf Unterdrückung setzen muss, um nicht auseinander zu fallen. Der Abweichler ist der Störer. Wer etwas anderes behauptet, geht ebenso von der Möglichkeit eines homogenen "Volkswillens" aus, wie es die Rechten tun. Dass es sich beim "Ostblock" nur um Zerrbilder linker Utopien gehandelt hat, ist ein beliebtes Entschuldungs-Narrativ, aber entweder naiv oder unaufrichtig und in jedem Fall falsch. Und dass die Rechten noch viel schlimmer sind, weiß ich selber. Die Rechten handeln nur aus Menschenverachtung heraus. Die Linken handeln aus der Überzeugung, das Gute zu tun menschenverachtend. Linke lieben die "Klasse" und verachten das Individuum. Liberale verachten Klassen als Idee und lieben das Individuum.
zum Beitrag20.10.2016 , 14:28 Uhr
"Ihr Anwalt bezweifelt einen Kontakt der Jugendlichen zum „Islamischen Staat“."
Haha, das nenne ich mal in Verbindung mit dem Foto "trockenen Humor". Oder sollte man "Realsatire" dazu sagen?
zum Beitrag09.10.2016 , 19:36 Uhr
Liebe Frau Rölke-Sommer, das mit dem "Klassendünkel" müssen Sie mir noch mal genauer erklären. Welcher "Klasse" gehöre ich denn an?
zum Beitrag08.10.2016 , 09:23 Uhr
Frau Rölke-Sommer, da Sie und manch anderer hier ja so erfahrene Methodenkritiker sind, können wir zur Illustration Ihrer fundierten Schlüsse noch zum Abschluss einen kleinen Versuch starten: Schnappen Sie sich eine Israel-Fahne und marschieren Sie damit durch Kairo oder Marakesh.
Ich bin gespannt, wie weit Sie damit kommen.
Alternativ natürlich können Sie damit hierzulande durch "Problemviertel" (wie man so schön sagt) marschieren.
zum Beitrag07.10.2016 , 20:50 Uhr
"es entblättert sich die Wahrheit Ihrer „Wissenschaft“: Spricht 40 Einzelwissenschaften einfach so mal per Handstreich die Fähigkeit ab, die Güte empirischer Untersuchungen beurteilen zu können"
Was ist daran so schlimm? Ich habe auch keine Ahnung von Quantenphysik, die über "Quarks-&Co."-Niveau hinausgeht, aber ich maße es mir daher auch nicht an, Physiker zu kritisieren. Bei den Geisteswissenschaftlern scheint so etwas kein Problem zu sein.
"Ich sagte nur, dass Meinungsumfragen im besten Fall einfach lächerlich seien, demnach durchaus Unterhaltungswert entfalten können."
Offenbar basieren Kopmanns Untersuchungen nicht auf Meinungsumfragen, sondern auf der Messung von Einstellungen. Das ist schon ein Unterschied. Aber augenscheinlich haben Sie weder Ahnung, wie man eine wissenschaftlich fundierte Skala konstruiert, noch, wie man deren Güte beurteilt.
zum Beitrag07.10.2016 , 18:53 Uhr
Ganz im Ernst: Das ist Augenwischerei.
Sie schreiben, Koopmans habe Menschen aus Marokko und der Türkei befragt. Richtig ist:
"Die SCIICS-Studie (...) in sechs europäischen Ländern (...) wurden 9.000 Personen mit türkischem oder marokkanischem Migrationshintergrund
und eine einheimische Vergleichsgruppe befragt."
Also das, worauf sonst immer so viel Wert gelegt wird, also, zu betonen, dass Menschen mit Migrationshintergrund genau so dazu gehören wie die autochtone Bevölkerung, wird jetzt mal eben von Ihnen in Frage gestellt, weil der Zweck die Mittel heiligt? Sie werfen hier zwar mir markigen Begriffen wie "Grundlagen von Forschung" "und "Binsenweisheit" um sich, aber im Wesentlichen dienen diese rhetorischen Blitzlichtgewitter dazu, nur die zu beeindrucken, die gar keine Ahnung von der Methodik einer empirischen Wissenschaft haben. Und wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie zugeben, dass die selben, die ihn jetzt wegen angeblicher methodischer Fehler kritisieren (was sehr unredlich ist), seine Ergebnisse überall verbreiten würden, wenn sie ins Weltbild passen und von einem sich ausbreitenden liberalen Islam tönen würden.
zum Beitrag07.10.2016 , 15:42 Uhr
Man "tilgt" nicht in einer multiplen Regression (oder anderen Verfahren der multivariaten Statistik). Das Problem der "gesellschaftlichen Einflüsse und Genesebedingungen" ist, dass sie ein weltanschaulicher Müllcontainer sind, in den man alles reinwerfen und auch rausholen kann (wissenschaftliches "Containern" sozusagen), wie es einem passt. Meist werden diese Einflüsse dogmatisch gebraucht, am Ende der "Analyse" steht wie so oft der/die Böse Westen/Kapitalismus/Gesellschaft/Kolonialzeit, etc. als einzige Einfluss parat, der noch akzeptiert wird. So wird religiöser Extremismus schnell zum "Scheinproblem" umgedeutet, das einzig "gesellschaftliche Einflüsse und Genesebedingungen" "maskiert". Dieser weit gepflegte Dogmatismus versteht unter "Forschung" also eine Art Ritus unter Vorbehalt moralischer Erwartungen: Es darf nur raus kommen, was raus kommen soll.
zum Beitrag07.10.2016 , 15:33 Uhr
Das ist eine blutleere vulgär-Methodenkritik auf Besorgtbürger-Niveau: "Die Wahrheit bin nur ich, sozialwissenschaftliche Empirie ist ideologisches Teufelszeug". Das Geisteswissenschaftler ernsthaft glauben, die Güte empirischer Untersuchungen beurteilen zu können, ist schon reichlich vermessen, wie man auch an dem Schwarzschwan-Beispiel gut erkennen kann.
zum Beitrag07.10.2016 , 12:16 Uhr
Mein zweiter Satz hat nicht wirklich etwas mit Ihrer Antwort zu tun, die übrigens inhaltlich auch falsch ist.
Natürlich kann man von Stichproben auf die Allgemeinheit schließen, das ist der Sinn von Stichproben.
Die Gültigkeit der Ergebnisse kann man dann hinsichtlich der Zusammensetzung der Stichprobe diskutieren, aber ich sehe da eher Fragen hinsichtlich der Effektstärke als interessant an und nicht, darauf zielen Sie ja wohl ab, solche, die sich mit der Richtung des Zusammenhangs befassen. Das lernt man vielleicht nicht im ersten Semester, aber am Ende des Studiums hat man es dann doch im Idealfall verstanden, dass methodische Überlegungen manchmal etwas komplexer sind als das, was eine Einführung in Statistik und Forschungsmethoden so bieten kann. Ihr Einwand ist daher genau so Plattitüde wie das Zitat, auf das ich mich ursprünglich bezogen habe.
zum Beitrag07.10.2016 , 12:07 Uhr
Frau Rölke-Sommer, warum geht es bei Ihnen eigentlich nie unter den dicksten Kalibern?
zum Beitrag07.10.2016 , 06:45 Uhr
"Die Dynamik gesellschaftlicher Prozesse blendet Koopmans völlig aus"
Mit Verlaub, das ist eine Plattitüde, eine reine Nebelkerze, die ein gutes Argument vortäuschen soll. Dass ein wissenschaftliches Modell irgendwas ausblendet, ist ein normaler Vorgang und geht nicht anders. Der Aufruf, gewisse Faktoren zu berücksichtigen, ist nichts als der Versuch, das Ergebnis in eine erwünschte Richtung zu lenken. Im Übrigen kann man auch vielen seiner Kritiker vorwerfen, den genuin eigenständigen Beitrag des Islam als Religion an Extremismus und anderen Fehlentwicklungen systematisch auszublenden. So schaut's halt mit dem eigenen Brett vor dem Kopf aus.
Ich muss Koopmans auch zustimmen hinsichtlich seiner Bemerkungen zur qualitativen Forschung zustimmen. Was da teilweise in manchen esoterischen Disziplinen wie der Pädagogik als wissenschaftlicher Beitrag durchgeht, ist schon haarsträubend: 5-10 qualitative Interviews als Grundlage.
Das mag natürlich noch Geisteswissenschaftler beeindrucken, die beim gegenseitigen Abschreiben - dort nennt man es "wissenschaftliches Arbeiten" oder "Analyse" (hört, hört) - glauben, irgendwann zwischen den Buchstaben doch noch die Weltformel zu entdecken.
zum Beitrag18.09.2016 , 20:12 Uhr
Ihre Kritik läuft relativ ins Leere, da der Autor selber u.A. Professor für Gender Studies ist, man darf ihm also unterstellen, dass er den Unterschied zwischen sex und gender (genauer gesagt, die verschiedenen Ausdifferenzierungen, wie sie in der Literatur vorkommen) besser kennt als die meisten von uns. Ich kann eigentlich die von Ihnen geäußerten Einschätzungen dem Originaltext nicht entnehmen. Der Autor fühlt sich nach meiner Sicht auch nicht benachteiligt, er äußert eine Metakritik an Gender-Studies selber. Genauer gesagt, an ihrer Entwicklung und real existierenden Ausformung.
Seine Kritik ist eben nicht, dass es sich um eine unwichtige Wissenschaft handelt, sondern, dass sich der Mainstream mit erheblicher Schlagseite von wissenschaftlichen Prinzipien zunehmend entfernt und der Anspruch, eine Wissenschaft zu sein, oftmals nur noch als Label vorkommt. Ganz sicher aber vertritt der Autor nicht solch platte Ansichten wie von Ihnen skizziert. Für sowas müssen Sie schon bei Kopp, Junge Freiheit & Co. vorbei schauen (oder was die AfD-Frau-an-den-Herd-Fraktion sonst noch so konsumiert).
zum Beitrag13.09.2016 , 12:35 Uhr
Janus hat in vielen Dingen Recht, ich lese seine Beiträge wirklich gern. Ich stamme selber aus einem ausgesprochen altlinken Elternhaus und bin eigentlich mit der Überzeugung sozialisiert worden, dass die Geisteswissenschaften die Königsdisziplinen menschlicher Schaffenskraft repräsentieren und Naturwissenschaften letztlich seelenlose Techniken sind (obgleich ich immer eine leise Faszination für Physik und Astronomie hegte). Mein eigener Herr Vater hat zu seiner 68er-Zeit noch irgendwas in "vergleichenden Sozialwissenschaften" (Vergleich DDR/BRD) geforscht und publiziert. Heutzutage sind seine Werke längst vergessener und verstaubter Flohmarkt-Müll, den kein Mensch mehr lesen will.
Als ich dann selber anfing Psychologie zu studieren, wurde mir schnell klar, dass dieses Fach heutzutage als Naturwissenschaft gelehrt wird. Sehr schnell war ich fasziniert davon, wie präzise man klar definierte Fragestellungen untersuchen kann. Im Vergleich kommt mir in den Geisteswissenschaften vieles als unheimlich aufgeblasenes und meist inhaltsleeres Rumgeeiere vor. Ich habe hin und wieder jemandem, der Sozialpädagogik ("Sozialdemagogik") studiert, bei der Erstellung einzelner Referate und Hausarbeiten geholfen und musste mich daher mit der entsprechenden Literatur auseinandersetzen. Unfassbar, was in dieser Disziplin für ein demagogischer Stuss publiziert wird. Das Niveau ist nicht nur extrem niedrig, sondern auch ideologisch unfassbar aufgeblasen.
Rückblickend erscheinen mir viele Geisteswissenschaften als durchideologisierte Scheinwissenschaften, in denen unter "wissenschaftlichem Arbeiten" schlicht und ergreifend das korrekte Zitieren (Abschreiben) verstanden wird. Man kocht also permanent im eigenen Sud. Einzig die Philosophie (und hier vor allem die Erkenntnistheorie, aber auch die Philosophie des Geistes) nehme ich aus, da es gerade der Anspruch dieser Disziplin ist, sehr stringente logische Schlüsse zu ziehen (teils unter Nutzung von Formallogik).
zum Beitrag06.09.2016 , 09:55 Uhr
In meinem Bekanntenkreis habe ich tatsächlich zwei Leute, die fest entschlossen sind, AfD zu wählen. Ich habe dagegen vehement argumentiert und halte es nach wie vor für verantwortungslos. Tatsache ist aber auch: ich konnte ihre Begründungen nachvollziehen und ich würde diese beiden nicht als im Grunde Rechte einstufen. Wenn meine Einschätzung stimmt, so frage ich mich, für wie viele Menschen in dieser Gesellschaft das noch gilt. Leider ist es schon so, dass man längst zur "neuen Rechten" gezählt und mit AfD-Parteimitgliedern, Pegidisten und anderen Aluhutträgern in eine Schublade gesteckt wurde, wenn sachliche Argumente in die Debatte eingebracht wurden. Stattdessen werden Strohmannargumente, wie das, die Menschen hätten Angst um ihre Jobs, in die Diskussion eingebracht und allen AfD-Wählern ein einfaches Gemüt unterstellt. Tatsache ist, dass, neben vielen anderen Fragen, oft genug die völlig berechtigte Frage gestellt wurde, wie die Aufnahme der Flüchtlinge langfristig die Sozialsysteme belasten würde. Damit gehört man schon zur neuen Rechten? In dieser Manier haben Politik und Medien keine Gelegenheit ausgelassen, der AfD Themen zu zuspielen. Es hat fast masochistische Züge. Nun hat die AfD die faktische Deutungshoheit und alle anderen sind unglaubwürdig geworden. Da wird der SPD auch keine soziale Angenda mehr helfen, dies allein würde nur demonstrieren, dass man die Wähler für dumm hält.
zum Beitrag26.08.2016 , 13:01 Uhr
"Und immer wieder sollte man auch an Folgendes erinnern: Milch ist von Natur aus für Babies im Säuglingsalter gedacht."
Die Natur denkt?
"Daß sich erwachsene Menschen an Kuhbabymilch ergötzen"
Ja, schlimm aber auch, dieses niedere Tun...
"und ein Nachdenken über den Unsinn von Babymilchtrinken im Erwachsenenealter einfach zu anstrengend ist."
Korrekt, es ist mir zu anstrengend. Noch anstrengender sind jedoch Moralapostel, welche antiliberal - halb als Sittenwächter, halb als Einpersonen-Politbüro - am liebsten einen neuen Menschen erschaffen wollen und der Gesellschaft beabsichtigen vorzuschreiben, was sie "Sinnvolles" zu tun und "Unsinniges" zu unterlassen hat.
So, jetzt setze ich mich in meinen SUV und fahre gegenüber einen dicken Burger essen. Nur echt mit Übersee-Rindfleisch von Ex-Regenwald-Farmen inkl. vertriebener Indios. Denn ich stehe auf eigenen Füßen: Einem großen ökologischen Foo(d/t)print.
zum Beitrag26.08.2016 , 09:59 Uhr
Broder gleitet immer mehr in diese Gefilde ab. Die Stoßrichtung ist seit Jahren klar, wenn auch es in letzter Zeit erschreckend ist, welch Distanzlosigkeit er zeigt. Broder hat großes geleistet bei der Demaskierung des zeitgenössischen Antisemitismus und hat die Solidarisierung der Linken mit den Arabern (vulgo "Palästinenser") treffend als verkappten Antisemitismus entlarvt. Seine Solidarität mit der Querfrontler-Aluhutfraktion ist aber nichts als verkappter antimuslimischer/antiarabischer Rassismus. Er hat spürbar keinerlei Berührungsängste mehr, neben seinem Hass ist dafür vor allem seine größte Achillesferse verantwortlich: Seine Eitelkeit. Ein Broder, dem keine vollkommen kritiklose Fangemeinde devot zujubelt, scheint für Broder so unerträglicher Gedanke zu sein, dass ihm jede Schlagseite Recht ist. So ist er sich auch nicht zu schade, wiederholt die nachweisliche Lüge zu verbreiten, Sigmar Gabriel habe die Bevölkerung als "Pack" bezeichnet. Bei einem Autor, der sonst noch mit einer unvergleichlichen Akribie recherchiert hat, kann man hier keinen Unfall annehmen, sondern muss von Vorsatz ausgehen.
zum Beitrag25.07.2016 , 16:11 Uhr
Wie gesagt, da werden Sie den Behörden ja dann künftig mit Ihrer Kompetenz behilflich sein. Allem Anschein nach sind Sie am Schreibtisch den mit schussicheren Westen ausgestatteten Einsatzkräften überlegen.
zum Beitrag25.07.2016 , 02:04 Uhr
Herr Beucker, wirklich Ihr Ernst?
Wann wussten Sie denn, dass es kein Terroranschlag war?
Müssen Massenmorde seit neuestem per Formular angemeldet werden ("Beabsichtigte Tat: Amoklauf, Terroranschlag, zutreffendes bitte ankreuzen")?
Machen Sie sich bitte nicht lächerlich.
zum Beitrag23.07.2016 , 11:48 Uhr
@ GNARV:
Diese platte Replik, die gleichermaßen von Überheblichkeit als auch einer argumentativen Ausgangslage "mit dem Rücken an der Wand" zeugt, wird uns gesamtgesellschaftlich früher oder später noch böse auf die Füße fallen. Die Konsequenz ist die faktische Abschaffung eines liberal geprägten Deutschlands, proudly presented by Linke Szene. Sie zählt zu den größten Steigbügelhaltern von AfD und Pegida, weil sie meint, nicht nur eine Deutungshoheit über die Wahrheit, sondern auch über die Wirklichkeit zu haben. Noch ein "weiter so", noch ein paar Anschläge, und in Deutschland gehen die ersten Progrome gegen Muslime und Liberale los. Das liberale Deutschland steht bereits mit dem Rücken an der Wand, die Deutungshoheit haben sich bereits die Populisten angeeignet. Die Zitate im obigen Artikel sind da ein beleg.
zum Beitrag14.01.2016 , 23:52 Uhr
Ja, wir stecken in der Populismusfalle, das ist korrekt.
Es liegt aber auch daran, dass es die Rechten
geschafft haben, die Mitte und die Linken vor sich her zu treiben, weil beide den vielmals vorgefundenen Wirklichkeiten hinterher laufen. So lassen sich im Moment insbesondere die Linken von den Rechten am Nasenring vorführen: Statt Antworten erfolgen oft Relativierungen aus dem Lager der Linken. Diesen Umstand hat die neue Rechte erfolgreich als Vehikel instrumentalisiert, um unter dem Vorwand einer Sachdebatte völkisches und xenophobes Denken zu etablieren. Die Rechten sind auch mit so stark, weil die anderen Angst vor heiklen Themen hatten. Verkürzt wird dieses Verhalten auch unter dem Schlagwort "Political Correctness" abgehandlelt. Nun hat die neue Rechte insbesondere im Netz inzwischen die Deutungshoheit. Köln war in dieser Hinsicht ein Fanal, welches nicht durch sein bloßes "passiert sein" zum Problem geworden ist, sondern weil es zum Konsens der Mitte und der Linke gehörte, dass so etwas nicht passieren könne. Wenn die Mitte und die Linke nun versuchen, hier aufzuholen, so kann es nunmehr nur noch unglaubwürdig wirken. Jetzt ist die Lage wirklich sehr, sehr verfahren und man hat sich aus ideologischen Gründen heraus in eine sehr bedrohliche Lage gebracht. Zu beobachten ist dies im Moment insbesondere bei den Linken und der Auseinandersetzung mit Wagenknecht. Ich denke, dies könnte ein erster Sargnagel dieser Partei werden und insbesondere im Osten weitere Wähler der AfD zuspielen.
zum Beitrag