piwik no script img

Neue Jobs für Ex-MinisterInnenDanke, Christian Lindner!

Kommentar von

Gunnar Hinck

Anne Spiegel bekommt einen Versorgungsposten in Hannover, aber bei Christian Lindner ist die Häme groß. Dabei sollte sein neuer Job Vorbild sein.

Hat Lust auf Auto: Christian Lindner (FDP) geht als Vizechef zum Kfz-Händler „Autoland“ Foto: Christoph Hardt/imago

D iese Woche haben zwei ehemalige Ampel-MinisterInnen ihre Nachfolgejobs geklärt: Anne Spiegel von den Grünen und Christian Lindner von der FDP. Die ehemalige Bundesfamilienministerin, die wegen ihrer früheren Rolle als Landesministerin bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz zurücktreten musste, wird Sozialdezernentin der Region Hannover mit über einer Million Einwohnern. Christian Lindner geht als Vizechef zum Kfz-Händler „Autoland“, eine Firma, die wohl alle, die nicht zufällig gerade auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen sind, erst mal googeln mussten.

Bei Anne Spiegel, die keinerlei Erfahrung mit Hannover hat, handelt es sich um einen typischen Fall von Versorgungsposten: Wenn man scheitert, ist das politische Netzwerk behilflich, in ihrem Fall der Noch-Regionspräsident Steffen Krach, der im nächsten Jahr bei den Stadtwahlen ausgerechnet die Berliner SPD retten soll, bislang aber eher als Strippenzieher aufgefallen ist und mit der Personalie wohl die rot-grüne Achse stabilisieren will.

Wenn bei einer Führungsperson in ihrem Verantwortungsbereich ein Unglück mit vielen Toten passiert, diese sich aber entscheidet, in Urlaub zu fahren, dürfte sie danach erst mal kleinere Brötchen backen, Stichwort Demut. Nicht so bei Anne Spiegel.

Ein Fall von Versorgung ist auch Ex-Bauministerin Klara Geywitz: Nachdem sie über mehrere Monate ohne Aufgabe war, hatte ihr SPD-Netzwerk wohl Erbarmen mit ihr; jetzt soll sie Vizepräsidentin des Bundesrechnungshofes werden.

Bei Anne Spiegel geht es um einen typischen Fall von Versorgungsposten

Erstaunlich ist die Häme, die nun ausgerechnet Lindner trifft, dabei ist sein Jobwechsel erfrischend klar: Er macht jetzt das, worauf er immer Lust hatte – Auto. Sympathisch ist, dass ihm als ehemaligem Bundesfinanzminister und Parteichef Statusverlust – oh Gott, Gebrauchtwagen! – offenbar egal ist. Davon könnten sich SPD und Grüne eine Scheibe abschneiden, denn gerade unter Linken sollte Status nie Selbstzweck sein.

Hinter der Häme mit der unvermeidlichen Spitze „Gebrauchtwagenhändler“ verbirgt sich ein ärgerlicher Dünkel von akademischen Linken, die auf dieses seltsame Ding namens Privatwirtschaft wie ein seltenes Zootier blicken. Dabei sind die allermeisten Menschen in ebenjener Privatwirtschaft beschäftigt und nicht in NGOs, Fraktionen oder Stiftungen. Gebrauchtwagenhändler machen übrigens etwas sehr Vernünftiges, eigentlich Sozialdemokratisches: Sie ermöglichen angesichts immer teurerer Neuwagen Gering- und MittelverdienerInnen Mobilität abseits von urbanen U-Bahn-Netzen (ja, es gibt inzwischen auch elektrische Gebrauchte).

Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet linken Ex-MinisterInnen mit viel angespartem Geld im Rücken die Fantasie fehlt, dass nun der Moment wäre, etwas völlig anderes jenseits der Droge Macht zu machen: zum Beispiel ein Praktikum in einer Seehundstation absolvieren, prekär Beschäftigten beim Organizing helfen oder meinetwegen mit dem Motorrad die Welt erkunden. Das ist in der Tat eine deprimierende Erkenntnis.

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

ist Redakteur im taz-Ressort Meinung.
Mehr zum Thema

107 Kommentare

 / 
  • Für was denn extra bedanken? Dass ein Exminister eine Arbeit angenommen hat, gleich noch als Vize-Chef... ist dann doch ziemlich übertrieben.

  • Der Artikel ist einfach herrlich. :-)

    Ok, ein bisschen gemein ist er auch, es trifft aber auch die Richtigen.

  • Schon gewusst: Abgeordnete erhalten 24 Monate lang ein Übergangsgeld in Höhe der monatlichen Diäten. Wenn sie sich einen neuen Job suchen.



    Goldener Handschlag.

    • @skytalker07:

      Dummfug. Der Begriff "Goldener Handschlag" bezeichnet den Vorgang, wenn der vorzeitige Abgang extra vergoldet wird. Nicht das Abwählen von Abgeordneten.

      Beispiel: www.stern.de/gesel...ritt-36210920.html

      • @Rudolf Fissner:

        Ouuuhhh. Stimmt. Er hat den Job angenommen, NACHDEM er aus dem Bundestag rausgekickt wurde.



        Bitte um Verzeihung!



        Danke an Rudolf Fissner!

      • @Rudolf Fissner:

        Ja es ist etwas anders, aber es hat schon so ein wenig denselben Zweck: Verhindern, dass die Betroffenen zu sehr an ihren Sesseln kleben, und im Vorhinein das Ausfallrisiko ein wenig im Zaum halten, damit nicht prinzipiell geeignete Kandidaten, aus Angst, bei Abwahl recht plötzlich mit leeren Händen ihren Lebensunterhalt bestreiten zu müssen, den Job gar nicht erst haben wollen.

        Da dieser Zweck aber gar nicht mal verwerflich ist, sollte man vielleicht den "goldenen Handschlag" auch nicht so despektierlich einordnen. Das Gegenteil wäre die "heiße Kartoffel". Wer möchte schon als solche fallen gelassen werden?

  • Ich kann nicht ganz nachvollziehen, dass es der politischen Linken angekreidet wird, wenn sich Sozialdemokrat*innen und Grüne dank ihrer Seilschaften Posten und Pöstchen sichern.



    Sozialdemokrat*innen und Grüne in 2025 sind weder in der Theorie noch in der Praxis per se Linke.

    • @NurFürDieKommentareHier:

      Ja mei. Und nicht jedes Haar läßt sich per se spalten. Dadurch unterscheiden sich Haare grundlegend von der Linken.

  • Mir erschließt sich bis heute die Häme an Christian Lindner nicht.

    Im Gegensatz zu gewissen Figuren aus dem sozialliberalen oder „christlichen“ Lager der letzten Jahrzehnte hat er einfach nur getan, wofür er ganz offen immer schon angetreten ist. Wahlbetrug wie sonst so oft war es nicht.

    Er hatte für sein Wirken, insbesondere in der Ampel, das Mandat seiner Wähler. Die Mehrheitsverhältnisse sorgten in der Ampel dafür, dass der Schwanz zuweilen mit dem Hund wedelte. Das war erwartbar, wäre mit Linken oder Grünen nicht anders. Man hätte mit seiner Partei ja auch nicht koalieren müssen, auch das war freier Wille.

    Dass Lindner seine Klientel bediente, war sein Mandat. Im Gegensatz zu gewissen Personen hat er nicht vor der Wahl versprochen, den Haushalt zu stabilisieren und nur Wochen danach Rekordschulden gemacht.



    Wären heute die Grünen das Zünglein an der Waage, gingen gegen den Willen der Bevölkerung alle Mittel in Klimaschutzmaßnahmen. Nur würde hier dann keiner heulen.

    Wenn es um unredliche, anmaßende Politiker geht, fielen mir ganz andere Namen ein.

    • @Hungerboomer:

      "alle Mittel in Klimaschutzmaßnahmen" - Sie sind da einer diskursiven Dämonisierungstendenz die Grünen betreffend aufgesessen. Im Übrigen legen Sie in Ihrem Beitrag den Grund für die Häme gegen Christian Lindner, Bundesminister a.D. ziemlich schön dar, ohne es sich allerdings einzugestehen: Er hat Klientelpolitik betrieben, während die Grünen, die davon natürlich nicht komplett frei sind, doch eher die Bedürfnisse eines größeren Teils der Gesellschaft im Blick haben. Das ist einer der Gründe für die Feindseligkeit, die dieser Partei entgegengebracht wird: häufiger als Mitte/Rechts sagt sie: wir sehen dich und deine Bedürfnisse, aber eben im Verhältnis zum großen Ganzen.

      • @My Sharona:

        Ihr Beitrag ist letztlich genauso tendenziös wie meiner, je nach Gusto und Standpunkt.



        Ich bin tatsächlich kein Freund des allseits kontrollierenden, steuernden, pampernden Gemeinwesens, das den Grünen vorschwebt.



        Mir sind die Werte, für die die FDP mal stand, tatsächlich wertvoller. Freiheitliche Grundordnung, gleiche Rechte, aber nicht zwanghafte Gleichheit, Freiheit zur eigenen Entfaltung und Gestaltung, aber nicht Umverteilung bis zur Unkenntlichkeit von Leistung und Verdiensten, ein liberales, tolerantes Gemeinwesen, in dem aber nicht nur Opfergruppen einen Stellenwert haben.



        Wenn das die Klientel der FDP war, dann gehörte ich dazu.

        Klientelpolitik betreiben im Übrigen alle Parteien im Parlament, ohne Ausnahme.

        Die Grünen sehen und bewerten Bedürfnisse im Übrigen nur nach ihrer eigenen Ideologie. Was ihre Politik mit den Menschen macht, ist ihnen herzlich egal. Das haben sie oft genug unter Beweis gestellt. Auf allen Ebenen.

      • @My Sharona:

        Das haben Sie schön - und erzloyal zur grünen Selbstgerechtigkeit - auseinandergesetzt. Aber in Wahrheit kommt es ganz wesentlich darauf an, ob man selbst grün "tickt" oder eben eher liberal, wie man "Eintreten für das Gemeinwohl'" definiert.

        Auch die FDP ist keineswegs unidealistisch. Die staatliche Zurückhaltung, die sie predigt, soll nicht nur ganz bestimmten Wenigen guttun, sondern GENERELL die beste Basis für individuelles Glück liefern. Sie sieht halt im Staat keinen Heilsbringer.

        Und die am Gemeinwohl vorbei für ihre jeweilige Klientel gedrechselten Initiativen halten sich wahrscheinlich auch bei beiden Parteien in etwa die Waage. Nur reagiert die FDP-Klientel eben besser auf rechtliche Erleichterungen und die Grünen-Klientel eher auf ineffektive, aber gutmenschelnde Symbolpolitik (und Sicherung von Staatsjobs, aber da reden die Grünen nicht so gern drüber...).

        Nächste Gemeinsamkeit der beiden Parteien ist, dass ihre Vorstellungen von großen Teilen der Bevölkerung NICHT geteilt werden: Den Einen sind die Grünen zu wohlmeinend übergriffig und den Anderen die FDP zu ignorant gegenüber gemeinschädlichen Unwuchten in der Gesellschaft (sprich: wohlmeinend im Stich lassend).

        • @Normalo:

          Sie werden lachen, ich habe die Grünen noch nie gewählt. Ich verteidige sie, wenn es jenseits politischer Komplettrelativierung (es kommt halt drauf an wie man "tickt") notwendig erscheint. Der empirisch belegbaren Wahrheit und vernunftgeleiteten Herangehensweise an Politik wegen.

          • @My Sharona:

            "Panta rei" - Alles fließt.

            Menschen "ticken" eben wirklich unterschiedlich, haben abweichende Prioritäten und Ängste, und deshalb ist die Relativierung notwendig, wenn man den Pluralismus in einer Demokratie respektiert. Ob Sie jetzt den grünen, roten, violetten, grauen, schwarzen oder meinetwegen auch pink-orange-karierten Begriff von "Gemeinwohl" teilen - objektiv richtig ist keiner von denen (der gelbe natürlich auch nicht), sondern allenfalls richtig für Jemanden. Ausnehmen davon kann man allenfalls Kleptokraten, die wirklich nur Macht um ihrer selbst willen anstreben und der Möglichkeit, sich selbst zu bereichern. Die gibt es auch in vielerlei ideologischer Verkleidung, versteht sich.

            Fragen Sie sich einfach mal ganz simpel, wie glücklich sich selbst auf einer Skala von 1 bis 10 einschätzen würden, und wie die Einschätzung ausfiele, wenn nicht sie sondern z. B. eine Cousine oder auch jemand völlig Anderes wie z. B. Christian Lindner in derselben Lebenssituation wäre.

    • @Hungerboomer:

      Die FDP hat in Uni-Ecken "Klimaschutz" plakatiert und in Bonzen-Ecken auf Plakaten "Auto". Ja. Selbst schuld, dass es nach solchem Wahlkampf in der Regierung nicht klappte.

      Rot-Schwarz mit der damals schon desolaten Union wäre die einzige Alternative gewesen, das wollte auch keiner außer Scholz.

      Die Ampel klappt(e) in Rheinland-Pfalz, weil: andere Leute wie Wissing, echte eigene Ziele statt Nur-verhindern.



      Lindner versuchte auch noch, diese Inhaltsleere und Klientelpolitik in seinen Pseudo-Hochton zu kleiden. Das dürfte die Reaktionen auch erklären.

      • @Janix:

        Die FDP hat die Klimazertifikate mit vorangetrieben die aktuell als der heiße Scheiß gegen den Klimawandel gehandelt werden und wo man schon wieder langsam damit anfängt die weg zu knabbern.

        Die Ampel zerbrach, weil sie nicht fähig war eine2/3 Mehrheit zur Änderung der Schuldenbremse hin zu bekommen.

  • Hätte aber nicht auch Christian Lindner einmal in seinem Leben etwas Sozialtauglicheres tun können als seine spezifische Art der Politik (erst ich, dann die Partei und wieso denn noch das Land?)?



    Krankenpflege kann er doch sicher auch lernen.

    Warum verkauft er die Fetzen seines Restruhms? Er arbeitet dort doch nicht, als Frühstücksstellvertreter. Es geht um die Schlagzeile, mit deren Medienwert ist das Jahresgehalt bezahlt. Dann soll er bloß nichts wieder kaputtmachen.

    Vom konkreten Fall aber auch allgemein: Wir brauchen mehr gute Leute in der Politik wie in der Industrie: Wie wär's damit, dass sich nicht mehr alte Eliten da etwas zuschanzen, sondern wirkliche Befähigung zählt, egal, ob mensch dem Chef ähnelt oder nicht? Das sollte schon viel helfen.

    • @Janix:

      Wie wär es, wenn die anonymen Großschwätzer sich einfach selbst als Politiker zur Verfügung stellten?



      Und sich dann dem anonymen Besserwissertum aussetzen würden? Na?

      • @agtaz:

        Tja, es hindert Sie oder andere niemand daran, in die Politik einzusteigen. Im örtlichen Bereich geht es am raschesten, die Erfolge sind klein, aber auch rascher vorhanden.



        Wenn Sie meine Einträge gelesen haben, plädiere ich durchaus für noch mehr und noch fittere Menschen in der Politik, aus verschiedenen Ecken unserer Gesellschaft, mit verschiedenen Hintergründen. D.h. geben Sie sich den Ruck, mal hineinzuschmecken, und berichten Sie.

        Es muss auch Nur-Politiker(innen) wie Lindner (oder andere) geben, ohne eigentliche Alternative. Auch Politik ist etwas, was sich professionalisiert.



        Eine Alternative zu haben und andere Erfahrungen gemacht zu haben hat auch Vorteile, d.h. auch solche brauchen wir.

        Lindner hat zuletzt schon sehr viel vergeigt in kurzer Zeit (FDP, Bundesregierung). Da sind nötige Dinge unterblieben, was uns teuer kommen dürfte.



        Wenn jemand ihn dann einstellt, ist das zu begrüßen als Resozialisierung. Ich befürchte freilich, es ging allein um die Schlagzeile für jene Firma.

    • @Janix:

      Was würde die taz-Blase in den Kommentaren wohl höhnen, würde er nun stattdessen in die Führungsriege eines Sozialkonzerns einsteigen?

      Es geht einigen vermutlich gar nicht drum, was eigentlich passiert ist. Viele projizieren halt all ihr eigenes schlechtes Gewissen safe auf die Hassfigur CL, in dem guten, warmen Gefühl, dass ihnen zumindest einiger Applaus von Gleichgesinnten sicher ist.

      Selbst noch einen Verbrenner in der Garage? Egal, man kann ja über Porsche-Lindner herziehen und sich trotzdem öko fühlen. Wieder mal selbst am Obdachlosen vorbeigegangen? Dann aber schnell einen schneidigen Kommentar darüber verfasst, wie sehr die Armut anderer FDPler angeblich ank...zt.

      • @Metallkopf:

        Lindner wäre bei der Caritas leider völlig fehlplatziert. Ich fürchte, er ist so verbrannt wie Guttenberg damals oder Westerwelle zuletzt.



        Der neutrale Ratschlag wäre: eine Fremdsprache lernen, sich im Ausland oder als Hausmann neu erfinden, nachdenken. Ohne Pressevertreter mal Slums besuchen oder auch nur Kinderhorte, wo die Eltern nichts zahlen könnten. Nach ein paar Jahren kann man den Relaunch wagen. Oppositionsreden konnte er ja, es hat halt nur danach massiv gehakt.

        Doch ich teile auch die Sorge, dass gruppenharmonische Häme billig eigene Gefühle ersetzen mag. Lesen Sie dazu Lindner wie interessanterweise auch Spiegel hier im Forum, ja.



        Danke dafür, daran zu erinnern.

        • @Janix:

          Nartürlich kann man dem politischen Gegner immer verordnen (wollen), doch bitte Alles für einen Sinneswandel zu tun, damit er vom Saulus zum Paulus mutiere. Aber Tatsache ist doch, dass diese Politiker nur Stellevertreter ihrer Wähler sind. Sie werden die wirtschaftsliberal tickende Klientel der FDP nicht umpolen, indem Sie Christian Lindner umpolen (und sie werden sich natürlich auch von denen anhören müssen, dass Alle die immer nur kühmen, sie machten sich auf dem Buckel Anderer die Taschen voll, mal einen Monat lang ein mittelständisches Unternehmen führen und für zig, hunderte oder auch tausende Mitarbeiter verantwortlich sein mögen...). Es zeugt von einer gerade den Liberalen eher wesensfremden Top-Down-Mentalität, Politikrichtungen durch "Läuterung" ihrer oberen Repräsentanten entschärfen zu wollen.

          Nur zur Erinnerung: Die FDP ist laut Umfragen nicht aus BT geflogen, weil sie die Ampel so oft gelähmt hat. Dafür mögen sie Jene (noch mehr) gehasst haben, die sie ohnehin nie wählen würden. Aber für den Geschmack der meisten abtrünnigen FDP-Wähler hat eben jener (ökosozial ach so blinde) Lindner im Gegenteil bei viel zu viel rot-grüner Politik viel zu brav mitgespielt.

          • @Normalo:

            Tja, und jetzt kommen Politikers als Sandwichmanager ins Spiel. So wie Merz seiner Funktionärsschicht leider das Blaue vom Himmel versprach, was alles nicht ging, und jetzt die Folgen trägt; so hat Lindner sich von Schäffler & Co. beugen lassen, seiner Basis nicht vermittelt, was als Politik im Bund ging. Das wäre Teil seiner Aufgabe gewesen.



            Das ist das, was etwa die SPD-Führung teils vielleicht zu viel tat: In die Basis hinein erklären und vermitteln. Das fehlt mir gerade bei Merz wie damals Lindner. Der hätte das rheinland-pfälzische Modell fahren können und bei der Gelegenheit seltsame Partei-Kanten feilen. Damit hätte er insgesamt mehr für Partei und Land herausgeholt und länger.



            Leider ist sein Kommunikations-Stressmuster offenbar Attacke. Und nicht Mut und Vermittlungsfähigkeit.

            • @Janix:

              Es ist schwer, die Machbarkeit von Koalitionen in Landtagen auf den Bund zu übertragen. Auf Bundesebene sind die Gestaltungsspielräume andere, und die Wähler erwarten mehr ideologische Stringenz vo ihren Vertretern.

              Aber natürlich haben Sie in dem Punkt Recht, dass Lindner (wie auch Merz) eher aus der Abteilung "Attacke" stammt und es damit einfacher in der Opposition hatte als in der Regierung. Da geht es den machtverwaltenden Leisetretern, die aktuell inbesondere bei der SPD das Bild bestimmen, natürlich besser - aber so richtig geil finden's die Wähler auch nicht. Die einzige Partei, in der gleichzeitiges Tragen von Regierungsverantwortung und unreifes Dauerpoltern NICHT zum Desaster an der Urne führt, ist nunmal die CSU... ;-)

              • @Normalo:

                Auch Ihrem ersten Absatz nicke ich zu. Je höher, je starrer. In der Kommune oder im Bezirk wird mensch sich zwischen Links und CSU einigen können. Weiter oben wird die Luft tatsächlich dünner.

                Ich hätte mir nur gewünscht, dass Lindner so weit voraus gedacht hätte, diese Luft im Vorfeld nicht noch weiter auszudünnen. Dass er gesorgt hätte, die unerfahrene wie zugleich noch aus Westerwellezeiten überschrille FDP zu schulen - Fraktion, Funktionäre, Mitglieder - wie gemeinsames Handeln geht. Der Parteivorsitzende Lindner hielt in der Zeit dann eben scharfe Oppositionsreden. Die Naumann-Stiftung verkam ja auch weiter zur Ideologieschmiede, statt mal Handwerkzeug beizubringen. Wie Kompromisse gehen. Die Grünen haben das sogar hinbekommen, die SPD ist da geübter. Nur die FDP war ideologisch, was eigentlich nicht ihre Domäne war (cf. Genscher).

                Dass die Wähler bei der CSU das gar nicht merken, bezweifle ich anhand der Wahlergebnisse schon etwas. Söder holt da CSU-Minimalwerte. Aber noch reicht's für eine strategische Mehrheit. Ein Phänomen.

  • Dass PolitikerInnen monetär immer sehr weich auf die Füße fallen, ist nichts Neues. Nicht, dass sie es mit der fürstlichen Versorgung durch unsere Steuergelder, die wir uns im Gegensatz zu Gesundheitsversorgung und Rente, anscheinend ohne das Wort "sparen" zu benutzen mühelos leisten können.



    Aber bei Christian Lindner, der nun gewissenmaßen "Gebrauchtwarenhändler" wird, ist Häme angebracht. Denn der Ruf des Gebrauchtwarenhändlers als schmieriger Betrüger passt so wunderbar zu ihm, der nicht nur die Ampelregierung zerstört hat, sondern sie auch vorher schon handlungsunfähig gemacht und viele sehr wichtige Dinge verhindert hat.



    Eine Anne Spiegel oder eine Klara Geywitz haben sicher ebenfalls auf breiter Linie versagt in ihren Ämtern (man denke an Geywitz, die mal gesagt hat, die Leute sollten doch aufs Land ziehen wenn sie in der Stadt keine Wohnung bekommen), aber sie hatten nicht ansatzweise die zerstörerische Kraft für unser Land, den ein Christian Lindner hatte.

    • @Jalella:

      Nebenpunkt: Geywitz hatte schon einen Punkt: Wenn wir das Land wieder wohn- und arbeitsplatzattraktiver machen, können wir die dortigen Häuser nutzen statt verfallen lassen.

      Wie Sie sich denken können, hält sich meine Lindner-Sympathie in Grenzen. Doch zum Geldverdienen in die Politik ist ein Denkfehler. Da geht man zu Blackrock und Konsorten, verkauft die Seele in jungen Jahren und sucht sie dann auf Yachten vergeblich. Oder wird Fußballer.



      Lindner hätte ich gewünscht, im Politischen etwas jenseits seiner persönlichen Ambition und unverdauter Aufsteigerideologie zu finden. Vielleicht gelingt es ihm ja noch in seinem Leben.



      Wir brauchen insgesamt mehr Politikers. Belohnt wird mit Einfluss und Ehre.

    • @Jalella:

      "Dass PolitikerInnen monetär immer sehr weich auf die Füße fallen, ist nichts Neues."

      Ach ist das so?

      Wieso beträgt dann das Monatseinkommen eines Bundesministers gerade mal dem eines besseren Abteilungsleiters in einem größeren Konzern?

      Wer aufs Geld aus ist geht in DE nicht in die Politik und schon gar nicht in die öffentliche Verwaltung. Politiker können abgewählt werden, da gibt es keinen Kündigungsschutz. Da fällt man nicht auf Irgendein Polster. Da muss man entsprechende Fähigkeiten mitbringen für sein Leben danach oder man verzichtet auf Einkommen.

      "Dass PolitikerInnen monetär immer sehr weich auf die Füße fallen" ist eine populistische Meme

      • @Rudolf Fissner:

        Ist das ihr Ernst? Ein Bundesminister verdient min. 20.000 Euro im Monat.



        Das mag in einigen Branchen als Abteilungsleiter ja drin sein, Autoindustrie bspw., aber so easy verdient man das Geld „draußen“ ja dann doch auch wieder nicht. Ich glaube die 40h Woche ist da auch eher nicht drin.



        Beim Minister kommt meist sogar Abgeordneten- Entschädigung noch oben drauf. Nicht zu vergessen, die Pensionsansprüche, die man erwirbt. Die großen Namen, wenn nicht weich fallen, haben irgendwas richtig falsch gemacht.

        • @kiwitt:

          Gauben Sie, ein Bundesminister hätte eine 40-Stunden-Woche?

          • @Normalo:

            Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, ich wollte damit sagen, dass man in der freien Wirtschaft bei dem Gehalt eher auch keine 40h-Woche hat

        • @kiwitt:

          Ein Chefarzt in einem Universitätsklinikum verdient in der Regel mehr als ein Bundesminister. Ist immer kurios wenn öffentlich Bedienstete mehr verdienen als ihre obersten Dienstvorgesetzen. Die Vorstände von (Kreis)Sparkassen (oder generell öffentlicher Unternehmen) sind auch ein schönes Beispiel.

          Ob der Ministerjob easy ist weiß ich nicht, Sie sollten aber auch sehen, dass es davon deutlich weniger gibt, als Posten in der Wirtschaft.

  • Ich dachte jetzt erst mehrfach: ja, stimmt schon. Dann ist mir das Wort „Vizechef“ wieder ins Auge gefallen.

    Er macht nichts mit Autos. Er wird Stellvertretender Vorstandsvorsitzender eines der größten Automobilhändler Deutschlands mit 888 Millionen Euro Jahresumsatz.

    Angesichts des aktuellen Zustands der FDP ist Lindners Chefqualifikation doch eher zu bezweifeln.

    Die Häme verschleiert das: sie klingt, als würde Lindner bald im Laden stehen und gebrauchte Autos verkaufen. Das wäre offen gesagt nett.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Hat Chrisi denn eigentlich schon alle Verbindlichkeiten aus seinem Desaster bei seinem Versuch einen Geschäftsmann zu spielen, getilgt ?



      Stichwort " Moomax Insolvenz " ...

    • @Arne Babenhauserheide:

      Der Stellvertreterposten wird vermutlich "Frühstückdirektor" bedeuten. Etwas weitschweifig reden wie gewohnt, Geld einstreichen und jetzt für viel Nennung des Firmennamens sorgen - damit gerade ist das Geld wohl schon wieder drin.

  • Toller Kommentar und ehrlich gesagt unerwartet.

  • taz: *Hinter der Häme mit der unvermeidlichen Spitze „Gebrauchtwagenhändler“ verbirgt sich ein ärgerlicher Dünkel von akademischen Linken, ...*

    Wer mit seinem Porsche auf Sylt "schöne Bilder" für die Bildzeitung macht und gleichzeitig auf arme Menschen schimpft, der muss natürlich mit spöttischen Kommentaren rechnen, wenn die Zeit als 'FDP-Finanzminister der Reichen und Mächtigen' vorbei ist.

    Politik ist schon lange ein Sprungbrett, um an lukrative Job in der Wirtschaft zu kommen. Da ist es dann auch ganz egal, ob man nun ein "Linksgrüner" oder ein Konservativliberaler" ist.

    • @Ricky-13:

      Und wegen ihrer Ablehnung der demokratischen Parteien im BT verbirgt sich nicht Dünkel von populistische Linken gegenüber Gebrauchtwagenhändler dahinter?

      • @Rudolf Fissner:

        88 Milliarden steckt die Politik ins Auto-System, so die TU Dresden. Und jemand wie Lindner schützte dieses System aktiv in seiner Ministerzeit.



        taz.de/Subventione...ndustrie/!5684798/ (2020)



        Ansonsten besser ein gebrauchtes als ein neues Auto (enormer Produktionsaufwand auch noch), noch besser: auf E-Bike und Bahn umsteigen.

        • @Janix:

          Was wollen Sie damit sagen zum Dünkel von populistischn Linken gegenüber Gebrauchtwagenhändlern?

          • @Rudolf Fissner:

            Nix Besonderes, das ist ja auch nur eine Behauptung.



            Neuwagen-Dealer, das wäre schon bedenklicher.

          • @Rudolf Fissner:

            War nicht der Dad von Jürgen Trittin auch Schrotthändler ?

            • @Alex_der_Wunderer:

              Fanden Sie das etwa auch witzig?

            • @Alex_der_Wunderer:

              So, und jetzt mal erst in Wikipedia schauen und dann die Korrektur posten ;-)

              • @Janix:

                Andere sagen Umgangssprachlich auch



                " Eisenhändler " 😉

    • @Ricky-13:

      Woher nehmen Sie das nur immer? Das "auf arme Menschen schimpft"? Konkrete Beispiele werden hier merkwürdigerweise selten geliefert. Meist nur windelweiche Allgemeinplätze, mit einem in den Karl-Marx-Bart bramarbasierten "schon klar, wie's gemeint ist..." oder so.

      Vielleicht spricht da viel mehr das eigene linke Projektionsbedürfnis...

      • @Metallkopf:

        *... mit einem in den Karl-Marx-Bart bramarbasierten ...*

        Ein toller Satz. So etwas hätte ich gar nicht von einem 'konservativ-neoliberalen Metallkopf' (sind Sie Metal-Fan, also ein Metalhead?) erwartet, der wohl anscheinend ein Poster von Christian Lindner über seinem Bett hängen hat.

        Karl Marx sollte man übrigens im Philosophiebuch lassen, denn da gehört er hin. Ebenso den Kommunismus, den Konservative/Neoliberale immer aus der Mottenkiste holen, wenn ihnen Argumente fehlen und sie dann einen Linken als bösen Kommunisten hinstellen möchten.

        **Christian Lindners Positionen und Politik bezüglich einkommensschwacher Menschen in Deutschland sind Gegenstand kontroverser Debatten und Kritik, insbesondere von Sozialverbänden und politischen Gegnern.** [Paritätischer Gesamtverband]

        • @Ricky-13:

          Also schimpfen die selbsterklärten Interessenvertreter armer Menschen auf Lindner und seine Politik - und nicht andersherum er auf die armen Menschen? So richtig schlüssig macht das die Vorwürfe nicht. Eher klingt es mir, als sei die blumig-bärtig verpackte Unterstellung von @Metallkopf, dass derlei Kritik gerne mal eher auf dem fußt, was man dem poltiisdchen Gegner abscheuliches in den Mund legen möchte, als was da tatsächlich rausgekommen ist, gar nicht so weit von der Wahrheit liegt.

          Ich gebe natürlich zu, dass es auch ein wenig gemein vom Autor und diversen Foristen hier ist, eine linke Selbstverständlichkeit wie die rückhaltlose Dämonisierung Lindners einfach mal tolldreist auf den Prüfstand der Objektivität zu stellen. Worauf soll linksbewegter mensch sich denn auf der Welt überhaupt noch verlassen, wenn es nicht mal mehr ungeteilten Beifall der Blase für jeden Hohn auf den aktuellen "Mr. Neoliberal" gibt?

          • @Normalo:

            *... wenn es nicht mal mehr ungeteilten Beifall der Blase für jeden Hohn auf den aktuellen "Mr. Neoliberal" gibt?*

            "Mr. Normalo" springt also mal wieder für seine FDP und 'Porsche-Lindner' in die Bresche. 😊

            Nun ja, wir Linken sind das ja schon seit einiger Zeit gewöhnt, dass Konservative und Neoliberale uns in der linken taz ihr "Weltbild" aufnötigen wollen.

            • @Ricky-13:

              Die FDP ist nicht meine Partei, und aufnötigen will ich niemandem was, allenfalls an die Existenz der anderen Seiten der Medaillen erinnern, die hier betrachtet werden. (Dass sich manche Linke in Antwort auf meine Gedanken schon mal ins 100% Persönliche retten, nehme ich freilich gern als Kompliment... 😉)



              Porsche-Lindners sagenumwobenes Bonzengefährt war/ist übrigens meines Wissens ziemlich baugleich mit dem von Klaus Ernst und auch eher Hobby als Statussymbol, aber das eher am Rande. Nur soviel noch: Ich habe “Bamby" ein paar Mal erlebt und würde mir wünschen, ähnlichen Respekt vor der Urteilsfähigkeit und Individualität des "kleinen Mannes" bei mehr linken Politikerklärern zu erleben. Die sind zwar meist groß darin, dessen Bedürfnisse besser befriedigen zu wollen, aber bei der Frage, was diese Bedürfnisse überhaupt sind, vertrauen sie meist nur ihrer elitären Draufsicht und vielleicht ein paar Statistiken, die ihnen in den Kram passen.

              Das macht Lindners Weltsicht und politische Bilanz sicher nicht "richtig" oder gar großartig. Aber es könnte auch seinen Gegnern zu denken geben, was doch an anderen Einstellungen auch mal nicht so rein negativ ist.

              • @Normalo:

                PS Dass Sie sich allmählich an die Vielfalt hier gewöhnen, ehrt Sie natürlich. Ich finde aber, es ehrt noch mehr die Betreiber des Forums, die das schon deutlich länger zulassen, als Sie hier schreiben.

  • Ganz toller Beitrag - genauso ist es. Darüber hinaus: Die Industrie/Privatwirtschaft ist die Grundlage unseres Sozialstaates. Ohne Industrie ist linke Politik unmöglich. Die Industrie und ihre Exporte schafft das Geld ran, von dem wir alle leben.

    • @Stefan Gröschel:

      Der chronisch ungesunde wie grundgesetzwidrige Dauer-Exportüberschuss ist zum einen durch politisches (teils teures) Handeln so. Zum anderen fehlen die Güter dann im Inland, um Arbeitern und der Infrastruktur zugutezukommen.



      Dass ohne Arbeit kein Wohlstand entsteht (außer man ist als Sohn oder Tochter von auf die Welt gekommen, dann kümmert das einen nicht), das stimmt dabei auch.

      • @Janix:

        Ja, und damit unterschlagen Sie, dass Export zum Wirtschaftsmodell dazu gehört. Um das zu Verstehen kalkulieren Sie doch mal, was 200 Toaster pro Jahr (=Inlandsnachfrage) pro Stück kosten und stellen Sie 10000 Toaster (=Auslands+Inlandsnachfrage) dagegen. Die Milchmädchenrechnung besagt, dass bei höherer Menge die Stückkosten abnehmen. Oder anders gesagt: Werden nur 200 Toaster pro Jahr gefertigt, können sich 90% der Bevölkerung zukünftig halt keinen Toaster mehr leisten.



        Und der Punkt, dass Exportware dem Inlandsmarkt entzogen wird, ist einfach mal grundsätzlich falsch. Dies gilt allerhöchstens in Einzelfällen bei gravierendem Mangel, und das auch nur, wenn der Export mehr Geld einbringt als das Inlandsgeschäft. In der Realität führt ein Mangel eher dazu, dass der Export eingeschränkt wird (höhere Marge im Inland).

  • Frau Spiegel - viel Erfolg bei ihrer Selbstverwirklichung und ruhig ab-/ & an an die Menschen in Hannover denken.

  • Sehr guter Beitrag.



    .....Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet linken Ex-MinisterInnen mit viel angespartem Geld im Rücken die Fantasie fehlt, dass nun der Moment wäre, etwas völlig anderes jenseits der Droge Macht zu machen-----

  • Beachtet man Anne Spiegels Werdegang kann man ihr eine Qualifikation schwerlich absprechen.



    Den "Fehler", den sie nach der Flutkatastrophe gemacht hatte, hätte die verheerenden Folgen für die Bewohner im Ahrtal nicht verhindern oder abmildern können.



    Die Fehler wurden früher von anderen gemacht.



    Ihr Fehler war, dass sie Herrn Habeck zu links war.

    • @Oliver Wagner:

      Nein. Frau Spiegels Fehler war der Umgang mit den in ihrer politischen Verantwortlichkeit liegenden Fehlern.

      Das ist so ein Wort, das in den letzten Jahren so gar nicht mehr richtig in Mode war: "Verantwortlichkeit", oder auch anders: "Verantwortung".

      Lesen Sie mal § 8 MinG RP und die darin genannten Vorschriften der Landesverfassung. Die Amtsbezüge regelt nämlich erst der Folgeparagraf 9.

      Ihr Satz "Die Fehler wurden früher von anderen gemacht" lässt aber tief blicken, was die Übernahme politischer Verantwortung betrifft. Offenbar bezahlen wir Ihrer Meinung nach politische Spitzenämter fürstlich vor allem dafür, dass sie Verantwortung möglichst von sich weg schieben und lieber ihre Ministerialverwaltung und den nachgeordneten Bereich vor den Bus schubsen....

    • @Oliver Wagner:

      Spiegel wurde rasch geopfert. Sie war wohl sehr gut in der Mainzer Koalition, ließ sich dann aber zu viel aufdrücken und hatte einen öffentlichen Burn-Out, wo der Rücktritt, Ruhe und irgendwann Re-Integration auch bei ihr der beste Weg ist.



      Eine Ex-Ministerin, die eine funktionierende Ampel hinbekam, ist grundsätzlich politisch sicher nicht unbegabt. Sie mag ihre 100 Tage erhalten. Sie wird anders als Lindner ja tatsächlich arbeiten.

      • @Janix:

        Woher wissen Sie, dass Frau Spiegel tatsächlich arbeiten wird und Herr Lindner nicht?



        Faktenfrei, Hauptsache draufgehauen…



        Ich weiß nicht, ob das der Stil sein soll, in dem wir Diskussionen führen.

        • @Flocke:

          Spiegel hat für die Region einiges an Aufgaben, und wenn sie die nicht erfüllen sollte, fällt das bereits nach Wochen auf.



          Und jetzt als Kontrast, was der Firmenchef über Lindner sagte. Der ist auch "Stellvertreter".

          • @Janix:

            Gilt ebenso für Lindner als „Stellvertreter“. Wer arbeitet nun warum und wer nicht? Ihre Logik erschließt sich mir nicht.

            • @Flocke:

              Bei dem was Lindner macht, reicht das gelernte Redenschwingen und seinen Namen haben. Der geht in nichts Operatives, ist er bei der FDP ja auch niemals, mit dem bekannten Resultat.



              Ich weigere mich, den Namen der Autofirma zu wiederholen, aber 40 Mio. Deutsche sollten ihn mitbekommen haben, das war der Gegenwert des Jahresgehalts. Günstiger wohl als Katzenberger oder Bohlen.



              Spiegel hat eine Verwaltungsführung

    • @Oliver Wagner:

      Das Stimmt schlicht nicht was Sie hier schreiben. Anne Spiegel hat überhaupt keine Qualifikation für dieses Amt. Sie hat weder in die Richtung studiert noch in der Richtung gearbeitet.

      Die Fehler die Anne Spiegel getan hat, waren zum Teil verantwortlich für die verheerenden Folgen im Ahrtal, indem Sie trotz anders lautender Wetterprognosen nicht rechtzeitig Warnungen rausgeschickt hatte und lieber zu Abendessen mit einem Parteikollegen gegangen ist. Erst als die Flut losgegangen ist wurden Warnungen veröffentlicht.

      Und dann eben für 6 Wochen in den Urlaub fahren und dann dreist vor den Kameras darüber zu lügen.



      Das war und ist Asozial gegenüber den Betroffenen gewesen! Und so jemand soll Sozialdezernentin werden? Sorry aber Frau Spiegel ist der Inbegriff eines Politikers, der oder die keinen Versorgungsposten bekommen sollten und erst Recht nicht in irgendeinem Sozialbereich.

      Sowas zerstört wirklich das Vertrauen in die Politiker!

      • @Walterismus:

        Das Landesamt für Umwelt hat rechtzeitig gewarnt. Die Warnungen wurden nur nicht von den Verantwortlichen gehört. Anne Spiegel hatte außer einer missglückten Kommunikation nach der Flut nichts zu verantworten (das waren Innenminister, Landrat und der eine oder andere arme überforderte Feuerwehrhauptmann) und sicher keine Toten. Sie war ein Bauernopfer und was Sie hier betreiben ist üble Nachrede.

      • @Walterismus:

        Danke.

    • @Oliver Wagner:

      Wie bei Frau Baerbock die Partei versagt hat ihren Lebenslauf zu prüfen. Eigenverantwortung drauf gepfiffen. "Wir, ich haben Fehler gemacht" lächerlich!

      Frau Spiegel durfte gehen nach einem erbärmlichen Schauspiel von Lügen. Für ihre Art ist sie selbst verantwortlich, aber ja Selbstverantwortung ist nicht allen Kreisen ein bekanntes Wort.

  • Ich verstehe auch nicht, warum einer, der sich einen Job in der Privatwirtschaft sucht, mit Häme überschüttet wird.

    Interessant wäre die Stellenbeschreibung/ das Anforderungsprofil für "Sozialdezernentin / Sozialdezernent Hannover" sowie Frau Spiegels Mitbewerber. Eine Stelle mit B7-Besoldung ( entspricht gut elfeinhalbtausend/ Monat Grundgehalt) müsste doch eigentlich öffentlich ausgeschrieben worden sein.

    • @Josef 123:

      Dürfte auch so sein. Wobei es hoch genug ist, dass politische Kriterien eine Rolle spielen (fast: spielen müssen). Die Person muss wohl auch politisch denken und agieren können. Es war die Region mit ihren verschiedenfarbigen Akteuren, nicht die Stadt, meine ich.

      • @Janix:

        Wobei Frau Spiegel im Ahrtal schon politisch fragwürdig agiert hat.

  • Bei Anne Spiegel geht es zusätzlich neben dem fürstlichen Versorgungsposten um ihre Qualifikation. Die ist nicht gegeben, ein fürchterliches Versagen im Amt als Umweltministerin in der verheerenden Ahrtalkatastrophe, null Verantwortungsbewusstsein und keine Empathie mit Lebenden und Toten. Solche Leute sind in einem höheren politischen Amt untragbar.

    • @KLaus Hartmann:

      Anne Spiegel hat u.a. Politik studiert und u.a. als Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz gearbeitet. Was daran lässt sie nicht qualifiziert erscheinen?

  • Freu mich schon drauf wenn sich Lindner und Schuhmachers Ralle für Gebrauchtwagenwerbung zusammentun, wär sicher ein tolles Duo..

    • @Gunnar Grannis:

      Das Konzept mag Ihnen unbekannt sein, aber auf dem Markt gibt es tatsächlich Wettbewerb und daher mehrere Anbieter, die auch gegeneinander konkurrieren. Ralf Schumacher arbeitet für ein völlig anderes Unternehmen als Lindners neuen Arbeitgeber. Es ist also ein wenig, als wenn Sie suggerieren würden, Heidi Reichinnek und Alice Weidel sollten zusammen Wahlwerbung machen, weil sie doch beide Politikerinnen sind...

    • @Gunnar Grannis:

      Da könnte man wirklich coole Sachen machen. Allerdings steht zu befürchten, daß das die üblichen, sich selbst so betitelnden "Creativen" aus den üblichen, öden Reklamebuden wieder voll in den üblichen Sand setzen werden.

      • @Josef 123:

        Die könnten sich ja an einer unüblichen ehemaligen Sixt-Werbung mit Angela Merkel orientieren:



        www.welt.de/wirtsc...-Werbeplakate.html



        Und diese modifizieren:



        „Ein Porsche zeigt den echten Mann,



        weil er Toupets abheben kann."



        taz.de/Die-Wahrheit/!5801710/

        • @StarKruser:

          Ich fürchte, die würden sich an ihren eigenen unsäglichen Standardspots a la gestellte Interviews irgendwelcher Pfeifen auf der Straße orientieren: "Darf Lindner einen Porsche fahren, nur weil Ralf Schumacher mal in der Formel 1 gefahren ist" / " Nää, auf keinen Fall". Oder: "Porsche-Müsli für die Verdauung. Porsche-Müsli, da kannst scheisse wia a Ox".

          Bonmot vor Jahrzehnten: Was haben Creative (mit C!) mit Kreativität zu tun? Nix, Kunstdünger hat ja auch nix mit Kunst zu tun.

  • Auch da sind die Grünen inzwischen etabliert wie SPD und CDU. Unfähige Politiker bekommen einen Posten, bei dem Die eine Menge Geld verdienen und weiter zum Schaden der Allgemeinheit agieren können.

    Ein Grund mehr für mich, auch die Grünen nicht mehr zu wählen.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      ja.

  • Da darf man gespannt sein, welchen Job die Grünen einst für ihren Justizminister Benjamin Limbach finden werden, der ja massiv durch Vetternwirtschaft aufgefallen ist.



    Aber wenn's um eigene Personal geht, nehmen es halt auch die Grünen nicht so genau. Das fängt schon bei den Listenplätzen an.

  • Ja schade, dass gerade die Grünen das perfektionieren gegen das wir als Grüne früher gekämpft haben.



    Mit Realpolitik kann und muss ich mich arrangieren mit Postenschieberei und Vetternwirtschaft nicht.

  • >typischen Fall von Versorgungsposten<

    Es geht nicht mehr um Ideologie sondern um gute jobs. Wenn es für den guten job erforderlich ist, macht man auch ein bisschen auf Ideologie.

    Das ist in gewissem Maße auch in Ordnung wenn der gute job dann auch gut gemacht wird. Dies kann man bei den über Versorgungsposten Versorgten meistens ausschließen.

    Auch Habecks Ausscheiden aus dem Bundestag zeitlich abgestimmt auf den Anspruch auf Altersversorgung passt in diese Reihe.

    • @A. Müllermilch:

      Habeck war vorher eine Weile MdL und Minister in Schleswig-Holstein. Die Eltern haben als Apotheker wohl auch noch etwas für ihn. Das dürfte auch daher weniger finanziell motiviert sein, als, dass mensch aus seiner Sicht vielleicht einfach nicht kündigt, bevor mensch nix Neues als Aufgabe hat.



      Es ist nicht immer einfach.

  • Danke. Dieser Artikel tut gut.

    "...ärgerlicher Dünkel von akademischen Linken, die auf dieses seltsame Ding namens Privatwirtschaft wie ein seltsames Zootier blicken" ist der zentrale Satz, der mich abholt.

    Bei den entsprechenden Themen kommt dieser Dünkel mit absoluter Zuverlässigkeit auf - und er steht in seltsamen Kontrast zur Selbstannahme, Linke seien immer gebildeter. Sind sie wohl nicht, sonst würde nicht bei jedem Wirtschaftsthema die Systemfrage gestellt, so reflexhaft wie die Nation bei Rechten.



    Gerade wieder sehr gut zu beobachten hier im Forum der taz beim Thema Lieferkettengesetz.

  • Nicht falsch, aber ganz so rosarot würde ich Lindner nicht sehen. Dass der Chrisi seine soziale Ader entdeckt hat und den unteren Einkommensschichten Zugang zur Mobilität verschaffen will mag ein Nebeneffekt sein, schön fürs Ansehen und vielleicht sogar fürs Karma. Wahr dürfet auch sein, dass das Pöstchen ordentlich dotiert ist und ordentliche Seilschaften verspricht.



    Lindner mag Autos, aber sein Geld hat er bis dato mit anderen, meist vom Steuerzahler finanzierten Jobs verdient. Also ein Automann ist er nicht mehr als jeder andere Durchschnittsmensch.

  • Ein Kommentar, von dem ich jedes Wort unterschreiben würde. Glückwunsch!

  • C. Lindner wird mit Sicherheit keine Gebrauchtwagen verkaufen.



    Er verkauft nur seinen Namen und sein Adressbuch (inkl. Handy-Nr. des Porsche-Chefs) meistbietend auf dem Politiker-Gebrauchtmarkt.



    Was daran jetzt "sozialdemokratisch" sein soll erschliesst sich mir jetzt nicht so direkt.

    • @So,so:

      Leider wahr. Lindner verkauft die Schlagzeile jetzt. Danach hat die Hälfte der Bundesbevölkerung des Namens dieser Autohökerei gehört. Das ist locker ein "Stellvertreter"(!)-Gehalt wert. Danach ein paar Ansprachen für die letzten Auto-Mohikaner, und bloß nicht an die echten Hebel lassen.

      Lindners Versorgung nach seiner obsessiven Auto-Bevorteilung im Amt hat auch noch ein weiteres Geschmäckle.

      Spiegel hingegen wird echt arbeiten müssen.

  • Nun. Kann man so sehen. Aber vielleicht ist es auch so, dass Lindner nichts besseres gefunden hat und es halt eine notwendige Etappe in der neuen Karriere ist. Vergessen wir nicht, dass Lindner vor seiner Politikerkarriere nie wirklich gearbeitet hat. Außerdem wird sich kaum ein Konzern mit einem Menschen schmücken wollen, der dem Land so sehr geschadet hat wie ihm mit seinem arroganten polarisierenden und herzlosen Image.

  • Sach mal so: 👀 auf in jeglichem Verkehr



    & für die Schleimspur beim nächsten Gebrauchten kaufen - 5% schlauchen! 🫣



    Na Mahlzeit



    &



    “…oder meinetwegen mit dem Motorrad die Welt erkunden.…“

    Nunja Motorrad 🏍️ - 🏎️Tricky-Christy



    bereits empfohlen - gab‘s schon mal.

    Post Elektroschock => Klapse 🙀



    “Zen & die Kunst ein Motorad zu warten“



    de.wikipedia.org/w...Motorrad_zu_warten



    Hipp vs Square - feines Teil •



    &



    Nicht von ungefähr, landete Robert M. Pirsig - wie geistig zeitgleich uns Afficinado PU - wieder in Silicon Valley 🙀🥳



    “…Die Verbindung zweier ikonografischer Themen im Titel, das Versprechen einer Lösung der amerikanischen Krise, der pädagogische Ansatz einer exemplarischen Analyse und das Thema der Spaltung und Veränderung der Persönlichkeit hatten eine enorme Resonanz.



    Es war „eines der erfolgreichsten Bücher der Nachkriegszeit, die Bibel einer ganzen Generation.“



    Es war „das meistverkaufte Philosophiebuch aller Zeiten“, „ein Weltbestseller, und alle Leute kauften diesen dicken Roman, weil sie sich von dem Titel angezogen fühlten,



    doch wenn man danach fragte, hatten es die wenigsten gelesen.“



    &



    🍑💨? sicher nicht - hätte aber ebenso sicher nichts gebracht •

    Wie auch!

  • Klasse Kommentar! Frau Anne Spiegel hat in der verheerenden Ahrtal-Katastrophe als Umweltministerin in jeder Hinsicht in ihrem Amt versagt. Fachlich hoffnungslos überfordert, keinerlei Verantwortungsbewußtsein, absolute Emphatielosigkeit. Ihr bizarrer, ja beschämender Medienauftritt 2021 und ihr unsägliches "Wording" sind heute noch verstörend. Diese Dame ohne jeden moralischen Kompass darf kein höheres politisches Amt.

  • Danke für diesen Artikel.



    Bei Professuren gilt das Prinzip der Bestenauslese, bei Hausberufungen gibt es in einigen Ländern zusätzliche Regularien. In jedem Fall wird in einem Berufungsverfahren die Eignung, Leistung und Befähigung der Bewerber auch durch externe Gutachter geprüft.



    Ein ähnliches Verfahren ist im öffentlichen Dienst inkl. Kommunalunternehmen für Führungspositionen überfällig. Analog zu Hausberufungen braucht es auch besondere Vorkehrungen gegen Nepotismus bei Besetzungen mit Parteimitgliedern.

  • Aber.. aber. Der pöse fdp politiker.



    Dass frau spiegel tatsaechlich noch die dreistigkeit besitzt, öffentliche posten besetzen zu wollen (und andere lassen das geschehen), ist der größte hohn an dieser geschicht. 😬

    • @Hannes Petersen:

      ja. Was tun?

  • "Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet linken Ex-MinisterInnen mit viel angespartem Geld im Rücken die Fantasie fehlt, dass nun der Moment wäre, etwas völlig anderes jenseits der Droge Macht zu machen: zum Beispiel ein Praktikum in einer Seehundstation absolvieren, prekär Beschäftigten beim Organizing helfen oder meinetwegen mit dem Motorrad die Welt erkunden. Das ist in der Tat eine deprimierende Erkenntnis."

    Man könnte sich in der Tat viele bessere und "linkere" Tätigkeiten vorstellen.

    Wir müssen aber vielleicht von dem links-rechts Label weg:

    Spielt individuelle Ambition bei Politiker:innen eine große Rolle, viel wichtiger als Werte / Zukunftsvisionen / Integrität / politische Überzeugungen, ist die politische Richtung in der Praxis der Machtspielchen vollkommen nebensächlich.

    Sieht man ja schon am Paradebeispiel, der Berliner SPD.

    (Ich gönne Lindner seinen neuen Job; viel besser als der vorherige, in dem er neoliberale Politik durchsetzen durfte.)

    • @Stavros:

      Ne 4fach Mutti will keine Experimente sondern die Familie ernähren wenn Papa Hausmann ist ...



      Ehrlich gesagt ich sehe überhaupt nicht warum Menschen die sich Zuhause mit Care Arbeit überfrachten, überhaupt gleichzeitig Leitungsfunktionen beanspruchen ... Kann man machen wenn die Kinder groß sind ... Ist halt weder angemessen Mama noch Papa mit 4 Kurzen alleine zu lassen ...

      • @LuckyLulu :

        Ich finde es gut, dass Sie das geschlechterneutral formulierten. So weit sind viele noch nicht.



        Irgendetwas lässt mich stutzen: Ganz schön viele, die dann bitte keine Politik machen sollten - auch wenn ich Ihren Wunsch nach ausreichend Zeit für den Job wie die eigene Familie ja verstehe.

  • Das Image kann aber ganz schnell aufgebügelt werden. Das ist ja heutzutage keine Teufelswerk mehr.



    Stellen wir uns einen Werbespot vor.

    Der Christian steht an einer Straßenecke. Ein Passant sieht ihn und ruft erstaunt: Christian Lindnär!



    Und der direkt: Ja, sie brauchen ein Auto, dann Autoland!

    Das Filmchen rauf- und runtergenudelt und der Christian ist wieder ganz weit vorne. Und alle rufen: Schau mal der Christian!



    Und selbst unsere Linken kommen dann nicht umhin festzustellen, dass der Christian jetzt einen ordentlichen Arbeiterberuf ergriffen hat. Gut, bezahlt wird er wie ein Fürst, aber der Kapitalismus steht ja auch nicht mehr auf der linken Agenda.

  • Super Kommentar!

    • @nutzer:

      Volle Zustimmung.

      Wobei noch zu fragen ist, wie das bei Frau Spiegel gelaufen ist. Gab es da eine Rundmail in den politischen Netzen "suche Stelle, wer hat gerade (zufällig) einen gut dotierten Posten frei, helfe mit politischen Kontakten"? Oder musste eine schon vorgesehene Konkurrentin weggemobbt werden, ala UN Versammlungsleitung? Muss man als Dezernentin bestimmte Voraussetzungen (höhere Verwaltungslaufbahn?) haben?

      • @fly:

        danke für Ihre Fragen

      • @fly:

        Na logo.



        Seilschaften oder Netzwerke -



        Das ist hier die Frage?!🙀🤣🥳🫣



        &



        Mit Ol Conny “Beziehungen schaden nur dem der keine hat!“



        “Man kennt sich - man hilft sich!“



        de.wikipedia.org/wiki/Anne_Spiegel

        kurz - an jeder Strippe gezogen derer sie habhaft werden konnte 😅



        Warum mir dabei unser aller



        Trallafitti🐭 Annalena einfällt - koa



        Ahnung nich!



        (Btw hörste ja entre nous immer wieder mal - in echt - ne Geschlechtsumwandlung - wär was?

        • @Lowandorder:

          Bei einigen Patienten - ääh Parlamentariern könnte man glatt vermuten, sie werden von ihreren Therapeuten ins Amt gezwungen....

      • @fly:

        Interamt.de ist ein Karriereportal für solche Stellen. Da kann man auch direkt nach B-Besoldung filtern. Für Garbsen wird gerade ein Sozialdezernent gesucht. Es reicht ein Master in einem beliebigen Fach, außer MINT-Fächer.

    • @nutzer:

      dem stimme ich voll zu - echt cool

  • Seien wir aber doch Mal ehrlich, bei der FDP fehlt es aktuell aber auch an Möglichkeiten!



    Möglicherweise hätte Herr Lindner auch anderes genommen.

    • @DrDDeti:

      Er hört sich ja gerne staatstragend reden, aber seine alte Alma Mater Bonn ist aktuell Exzellenzuniversität, no way.



      Marketingkonzepte oder Personalentwicklung besser nicht: bei der FDP scheiterte die Substanzlosigkeit ja frisch an der Realität.



      Eigentlich müsste er hiernach zehn Jahre ins Ausland à la Guttenberg. Einfach Englisch besser lernen und dann Holzfäller in Kanada.