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Massaker an Zivilisten in DarfurEuropa trägt eine Mitschuld an den Kriegsverbrechen

Mirco Keilberth

Kommentar von

Mirco Keilberth

Die von Abu Dhabi unterstützten RSF-Milizen schlachten nicht-arabische Menschen im sudanesischen Darfur ab. Europa schweigt währenddessen dazu.

Der als Abu Lulu bekannte RSF-Kämpfer (in Handschellen in der Mitte zu sehen) taucht in mehreren Hinrichtungsvideos auf Foto: Rapid Support Forces (RSF)/afp

N ach über zwei Jahren Krieg und zwölf Millionen Vertriebenen schien im Sudan keine Steigerung an Brutalität gegen Zivilisten mehr möglich. Doch die Aufnahmen der Massaker aus El Fasher an fliehenden Familien lassen auch hartgesottenste Beobachter erschaudern.

Zu sehen sind RSF-Kommandeure wie Abu Lulu, die ihre Opfer zunächst rassistisch beleidigen und dann kaltblütig erschießen. Stolz filmten die Milizionäre ihre Morde an 416 Patienten, Ärzten und Besuchern im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Nord-Darfurs und teilten sie auf Tiktok.

Weil der Internationale Strafgerichtshof nun wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermittelt, wurde Abu Lulu auf Weisung von PR-Beratern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten vor laufenden Kameras festgenommen. Nur um Stunden später wieder auf freiem Fuß zum Sturm der nächsten Stadt aufzurufen.

Während in der arabischen Welt die koloniale Afrika-Politik der Herrscher aus Abu Dhabi, dem wichtigsten Partner der RSF, für Empörung sorgt, herrscht in Europa Schweigen. Denn Abu Dhabi ist strategischer Partner des Westens und stellt sich als Bollwerk gegen Islamisten dar. Nun haben sich Hemedtis Kämpfer als Kopie des Islamischen Staates herausgestellt.

Für Abu Dhabi ist der Konflikt ein gutes Geschäft

Über 280 Transportmaschinen voller Waffen sind laut Recherchen von Menschenrechtsorganisationen in den letzten Monaten aus den Emiraten nach Darfur, das benachbarte Libyen und den Tschad geflogen. Mit Gold aus den Minen von Darfur kehrten sie zurück. Für Abu Dhabi ist der Konflikt ein gutes Geschäft. Das Emirat erhält auch Waffen aus Deutschland.

Europa schaut zu, wie die Gier nach sudanesischen Bodenschätzen die Entstaatlichung einer Region von der Größe Südeuropas beschleunigt. In Berlin und Brüssel scheint man ernsthaft zu glauben, dass man mit der Stärkung nordafrikanischer Küstenwachen die Migration und Flucht stoppen kann, die man etwas weiter südlich indirekt selbst mitverursacht. Über zehn Millionen Sudanesen sind auf der Flucht, über eine Million leben an der libyschen Mittelmeerküste. Sie werden weiter nach Norden ziehen.

Die Gier nach Bodenschätzen beschleunigt die Entstaatlichung

Die Vereinigten Arabischen Emirate dürfen kein strategischer Partner Europas sein, solange der Mord an Zehntausenden Menschen der Preis für das Blutgold aus dem Sudan ist, das von Abu Dhabi in großem Stil in die Schweiz geliefert wird. Bekannte Influencer in Abu Dhabi beweisen mit Aussagen wie „100 Männer aus Darfur sind so viel Wert wie ein Mann aus den Emiraten“ was noch hinter den Massakern steckt: Rassismus.

Sie rechtfertigen die ethnischen Säuberungen nicht-arabischer Bevölkerungsgruppen wie den Masalit, Fur und Zaghawa, die Libyens Feldmarschall Haftar, den Herrschern am Golf und ihren strategischen Partnern in der EU und Israel den Zugang zu Bodenschätzen sichern soll. Im Sudan werfen westliche Länder, die stets die Einhaltung der internationalen Rechtsordnung einfordern, genau diese über Bord.

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Mirco Keilberth
Auslandskorrespondent Tunis
Mirco Keilberth berichtet seit 2011 von den Umstürzen und den folgenden Übergangsprozessen in Nordafrika. Bis 2014 bereiste er von Tripolis aus Libyen. Zur Zeit lebt er in Tunis. Für den Arte Film "Flucht nach Europa" wurde er zusammen mit Kollegen für den Grimme Preis nominiert. Neben seiner journalistischen Arbeit organisiert der Kulturwissenschaftler aus Hamburg Fotoausstellungen zu dem Thema Migration. Im Rahmen von Konzerten und Diskussionsveranstaltungen vernetzt seine Initiative "Breaking the Ice" Künstler aus der Region, zuletzt in Kooperation mit der Boell-Stiftung im Rahmen des Black Box Libya Projektes.
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81 Kommentare

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  • Alles hat seinen Preis - Hauptsache uns geht's Gold , oder ? Was sacht denn die Blödzeitung zu solchen unschönen Zusammenhängen. so gar nicht ins Bild passend - von unserem korrekten Europa ?

  • Da hier in der TAZ seit JAHREN (ebenso und besonders in den Kommentaren) die Abschaffung der Bundeswehr oder zumindest die Aussetzung von Auslandseinsätzen gefordert wird, kann man hier doch attestieren, dass man mal ausnahmsweise auf diese Personen gehört und sich rausgehalten hat. Das dies Folgen hat ist oben im Artikel zu lesen. Beschweren sollte man sich dann bitte nicht. ODER man ändert seine Meinung zu Auslandseinsätzen. Und zu glauben, man hätte als deutsche Regierung Einfluss auf die Politik der Nahoststaaten ist an Naivität wohl kaum zu überbieten...

    • @MarsiFuckinMoto:

      Ehm ... haben Sie den Artikel gelesen? Es geht um eine Region von der Größe Südeuropas. Sie wollen da deutsche Soldaten hinschicken? An wie viele hatten Sie denn so gedacht? 50.000? Oder vielleicht doch besser 100.000, damit die überhaupt von irgendeiner Relevanz sind in einem Gebiet dieser Größe. Herrjeh ...

    • @MarsiFuckinMoto:

      Der Artikel fordert doch gar keinen Auslandseinsatz, sondern lediglich ein Ende der strategischen Partnerschaft mit den VAE. Die EU (um diese geht es, nicht allein um D) hat im übrigen durchaus die Möglichkeit, politischen und wirtschaftlichen Druck auszuüben. Dass sie im Falle von Verbündeten darauf verzichtet, egal wie verbrecherisch diese agieren, ist kein Zeichen von Machtlosigkeit, sondern von Gleichgültigkeit.

    • @MarsiFuckinMoto:

      Seh ich ähnlich. In einer globalisierten Welt gibt es unzählige wirtschaftliiche und geostrategische Verbindungen zwischen Staaten, die sehr selten einwandfrei sind und die man je nach Gelegenheit verwenden kann, um irgendwem eine Mitschuld zu geben. Aber wenn man so ein Fass aufmachen will, könnte man auch hinterfragen, warum die Aufmerksamkeit im linken Lager gegenüber Konflikten in Afrika Lager im Vergleich zu anderen Konflikten, wie zum Beispiel dem im Nahen Osten, eine nahezu ignorante nebensächliche Rolle spielt. Und das betrifft dann auch die mediale Berichterstattung.

  • Nach dieser Logik trägt jedes einzelne Land dieser Welt eine Mitschuld, einfach weil es nicht alles(!!) in seiner Macht stehende tut, um das Morden zu beenden - Warum startet z.B. Indonesien keine Militäroperation?

    Im Ernst: Die Einstellung Europas Mitschuld herauszustellen soll wohl Schuld- und Verantwortungsbewusstsein signalisieren. Für mich ist das aber nur (rassistische?) Überheblichkeit. Europas Arm ist kürzer als man an den politischen Rändern glauben mag. Das 20 Jhdt. ist vorbei.



    Die Vereinigten Arabischen Emirate zum Beispiel sind ein potenter politischer Akteur und haben mehr Einfluss in und auf Europa als andersherum.



    Die Kriege in der Ukraine und Nahost überfordern uns bereits politisch und/oder militärisch...Der Sudan ist völlig außerhalb unserer politischen Reichweite.

    • @Chris McZott:

      Man kann sich jedoch fragen, warum gerade hierzulande mit den Saudis so ein Mordsgeschäft mit Kriegstechnologie gemacht wird. Aber dann kommt wieder das Gegenargument, dass sie dann woanders kaufen. Die zahnlose UN wird da auch nichts dran ändern.

  • Fazit: kein neues Gold kaufen.

    • @JKPotsdam:

      Aber das würde ja eine Art Gesetz fordern, das den Einkauf von Konfliktmetallen verbietet. Und das in Deutschland, das noch nicht einmal einem tatsächlich wirksamen Lieferkettengesetzt zustimmt.

  • Schweigen ist nicht Gleichgültigkeit. Man liest genug in den Medien. Es gibt übrigens auf der ganzen Welt Konflikte und Rassismus. Wir können uns nicht über alles aufregen, das ist weder gesund noch hilfreich. Wir sollten Schlüsse ziehen, aber das ist nicht neu und schon lange im politischen Raum. Es folgt wenig daraus, da stehen Interessen dagegen, aber das spielt im Sudan nicht wirklich eine Rolle.



    Die Schweiz ist nicht die EU. Indirekte Wege sind schwer nachzuvollziehen, siehe Diskussion über EUDR.



    Die Verantwortung Europas ist nach allem, was ich weiß , höchstens sehr indirekt und die Einflussmöglichkeiten auf die Player im Sudan und in den VAE begrenzt und ehrlich, mehr Kontakte sollten auch nicht sein.



    Das grundsätzliche sind die Waffenexporte Deutschlands, die aber hier keine Rolle spielen.



    Aufregung hilft hier nicht, und Schuldzuweisungen auch nicht.

    • @JKPotsdam:

      Erstmal einen Flug nach Dubai buchen



      ...

  • Und immer wieder werden die eigentlich Verantwortlichen hinter den anonymen Begriffen wie "Staat" oder "Bundesregierung" versteckt.



    Verantwortung und Schuld sind aber nichts Kollektives sondern persönlich!



    Nennt doch die Nutznießer dieser unmenschlichen Situation, die Eigentümer der Firmen. die Entscheider in den Regierungen.



    Macht sie wieder verantwortlich.

  • Wir erinnern uns alle an die Macheten in Ruanda. Morden geht auch ohne westliche Waffen. Der Einfluss auf arabische oder afrikanische Länder, inklusive Palästinas, ist aber inzwischen so gering, daß besser keine europäischen Gelder in diese Konfliktgegenden mehr gezahlt werden sollten. Wenn dann am Ende nur Waffenlieferungen bleiben, kann das Thema vielleicht auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Interessant natürlich, daß ausgewiesene Sudanesen in der deutschen Zuwanderungsstatistik nur unter ferner liefen unterwegs sind.

  • Wann lernen wir endlich, die erlernten Reflexe abzulegen und fangen an, korrekt zu formulieren?

    „Europa“? So ziemlich alle Menschen, die ich kenne, sind Europäer. Kein einziger von ihnen ist an diesen miesen Geschäften beteiligt.



    So wird es wohl uns allen gehen.



    Niemand von uns hätte Macht und Einfluss genug, irgendetwas daran zu ändern.



    Außer politischen Sonntagsreden und mal wieder „Haltung zeigen“ bliebe wohl nicht viel. Und zahlen, ganz bestimmt zahlen.

    Mit der verallgemeinerten Formulierung „Europa“ oder, wie in einem Beitrag hier „Deutschland“ schafft man mal wieder die moralische und „argumentative“ Grundlage, „uns“ wirtschaftlich in die Pflicht zu nehmen.



    Also, die durch private Geschäfte entstandenen Kosten auf die Allgemeinheit der pöhsen, kolonialen Europäer zu übertragen.

    Die Linke ist manchmal in ihrem akademischen Moralismus echt schwer erträglich.

    • @Hungerboomer:

      Anders formuliert: wir zahlen nicht, wir beuten nur aus. Wir sehen das Grauen nicht, wir schauen weg.

      • @Perkele:

        "Wir" sehen das Grauen6nd schauen nicht weg.

        " Wir" sind nur schlicht machtlos.

        In einer multipolaren Welt, in der wieder militärische Stärke zählt, sind "wir" nicht mal Regionalmacht.

        Es hat ja seinen Grind, dass der Arzikel nicht konkret wird.

        • @rero:

          Nach dieser Logik sind wir auch machtlos was unsere Politik angeht. Unsere Stimme zählt bei Wahlen, jede Stimme zählt. Und wenn wir genügend Druck aufbauen (würden), dann könnten wir sehr wohl so Einiges erreichen. Sich wegzuducken, weil's ja eh nix bringt - das ist genau das, was Despoten und Demokratiefeinde sehr gerne sehen.

          • @Perkele:

            Wir sind als Bürger machtlos, was das Handeln der Politik betrifft.

          • @Perkele:

            Und Sie wären der erste der aufspringt, wenn Deutschland oder die EU bei dem Konflikt interveniert und Kolonialismus, sowie keine Auslandseinsätze schreit.



            Es ist komplett Egal was die Politik macht, Sie macht es eh falsch.



            Wer A sagt, muss auch B sagen. Aber grade unter diesem Artikel zeigt sich, dass es vielen einfach nur ums Empört-Sein geht, aber keine Konsequenzen ziehen.

    • @Hungerboomer:

      dem Kommentar von Hungerboomer



      kann ich nur zustimmen.

    • @Hungerboomer:

      „Kein einziger von ihnen ist an diesen miesen Geschäften beteiligt."



      Doch. Alle lassen es zu, dass z.B. die deutsche Regierung indirekt Waffenexporte in diese Kriegsgebiete genehmigt. Auf diese Mitschuld hinzuweisen ist natürlich „schwer zu ertragender links-akademischer Moralismus." [/sarkasmus off]



      --



      Zitate aus dem Artikel: „Über 280 Transportmaschinen voller Waffen sind laut Recherchen von Menschenrechtsorganisationen in den letzten Monaten aus den Emiraten nach Darfur, das benachbarte Libyen und den Tschad geflogen. Mit Gold aus den Minen von Darfur kehrten sie zurück. Für Abu Dhabi ist der Konflikt ein gutes Geschäft. Das Emirat erhält auch Waffen aus Deutschland."



      [...] „das Blutgold aus dem Sudan ist, das von Abu Dhabi in großem Stil in die Schweiz geliefert wird. "



      --



      Und der Goldpreis steigt und steigt.

      • @StarKruser:

        "Alle lassen es zu, dass z.B. die deutsche Regierung indirekt Waffenexporte in diese Kriegsgebiete genehmigt."



        Dann mal bitte ganz konkret: was kann ich dagegen tun, dass diese nicht von mir gewählte Regierung das unterlässt?



        Abgesehen von den erwähnten Moralismen, zu denen empörte Schreiben oder Versammlungen zu rechnen sind. Eine Regierung, die sich nicht mal von Gerichten von rechtswidrigem Handeln abhalten lässt, ist durch derartiges nicht zu beeindrucken.

      • @StarKruser:

        Merz hört nicht auf mich. Sorry. Der Schlumpf vorher auch nicht.

        Und wenn Sie meinen Kommentar richtig gelesen hätten, wüssten Sie, dass es mir darum geht, nicht die Folgen dreckiger Geschäfte bei uns zu sozialisieren, sondern dort anzusetzen, wo auch die dreckigen Gewinne sind.

        Das wäre moralisch, und das wäre links, so wie ich es verstünde.

        Aber es ist ja viel simpler, in solchen Fällen immer „uns“ in die Verantwortung zu nehmen als spezifisch die, die sie haben.

      • @StarKruser:

        Nun werden se' . mal nich so Miesepeterich 😇

      • @StarKruser:

        "Das Emirat erhält auch Waffen aus Deutschland."



        Wie viel Prozent der gelieferten Waffen sind denn aus Deutschland. 10%, 20%, 90%? Ich möchte einordnen können, wie groß genau "unsere" deutsche Schuld an der Situation im Sudan ist

    • @Hungerboomer:

      Europa (womit im Artikel die EU gemeint ist) und Deutschland sind allerdings nicht nur die Summe individueller Einwohner, sondern Staaten bzw. ein Staatenbündnis, die durchaus in solche Geschäfte verwickelt sind (gerade Waffenexporte müssen genehmigt werden) und diese auch unterbinden können – neben etlichen anderen Wegen, Druck auszuüben (und zwar, anders als in manchen Kommentaren suggeriert, auch nicht-militärisch). Die gerne postulierte europäische Machtlosigkeit ist allzu oft eine bequeme Ausrede für das Nichtstun. Und unter uns: warum Sie Kritik daran, dass ein Staat, der in so massive Kriegsverbrechen verwickelt ist wie die VAE, auch noch von Europa hofiert und hochgerüstet wird, nicht hören wollen, entzieht sich meinem Verständnis. Was Sie als unerträglichen Moralismus empfinden, gilt anderen als elementarer menschlicher Anstand. Und zwar nicht nur akademischen Linken…

      • @O.F.:

        Danke, das trifft genau ins Schwarze!!

  • Wir - also Europa und wahrscheinlich insbesondere Deutschland - sind also wieder an allem Schuld. Sollen wir jetzt Truppen in den Sudan schicken, um die Situation zu "befrieden" oder was wird konkret erwartet?

    • @Die_Mitte_machts:

      Idee: Sudanesen, die es satt haben von religiösen Extremisten verfolgt zu werden, Asyl gewähren.

      Wer Menschenrechte erfährt, wird Menschenrechte nach Jahrzehnten ins Heimatland importieren.



      Kolonialisten haben diese Methode bereits angewandt, doch leider das Gegenteil. Sie importierten Unterdrückung, Rassismus und Ausbeutung. Die Warlords machen es nach.

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Kolonialisten haben diese Methode bereits angewandt, doch leider das Gegenteil. Sie importierten Unterdrückung, Rassismus und Ausbeutung. Die Warlords machen es nach."



        Sie wollen jetzt nicht ernsthaft den Standpunkt vertreten, dass es vor einer europäischen Kolinialisierung weder Rassismus noch Ausbeutung dort gegeben hätte, oder?

    • @Die_Mitte_machts:

      Nein, aber Sanktionen gegen die Emirate verhängen.

  • Auf die Absurdität der im Artikel konstruierten Kausalitäten haben ja schon andere Kommentatoren hingewiesen. Klar, wenn man Afrikanern Waffen in die Hand drückt, noch dazu solche aus deutscher Produktion, dann haben die natürlich nichts Besseres zu tun, als damit Massaker anzurichten. Denn "wir" müssen aufpassen, dass "die" keinen Unfug anstellen. Wobei "die" hier nicht nur die Sudanesen, sondern auch die Araber einschließt. Und kollektivschuldig sind selbstredend "wir" alle. Dabei merkt Keilberth offenbar gar nicht einmal, dass er faktisch die paternalistische Argumentation der ehemaligen Kolonialherren übernimmt. Auch die haben ab dem späten 19. Jh. ihre Herrschaft ja regelmäßig mit Ordnungsaufgaben begründet.

    • @Schalamow:

      Einmal eine kurze Auffrischung der zeitgeschichtlichen Ereignisse, um die Verantwortung Deutschlands im Sudan zu umreissen.

      Seit Verabschiedung der Hallstein-Doktrin war es Deutschland welches den Sudan zum Bollwerk des Westens in Afrika ausbauen wollte. Seit der Unabhängigkeit des Sudans 1955 finanzierte die BRD nicht nur den Unterdrückungsapparat des neuen Regimes sondern Vertreter des BND und BKA halfen auch bei der Errichtung der nachrichtendienstlichen und polizeilichen Strukturen.

      Bundeswehrberater halfen beim Aufbau der Armee und später auch bei der Ausbildung der Janjaweed, aus der dann die Rapid Support Forces hervorgegangen sind.

      Die direkten Miltärhilfen beliefen sich bis Ende der 70er Jahre auf über 500 Millionen DM. Indirekte Hilfen wurden zudem über Saudi Arabien abgewickelt.

      Die Unterstützung hielt weit bis in die 90er Jahre hinein an. Deutschland hat eminenten Einfluss auf die politischen Entwicklungen im Sudan genommen, ist für die Zustände in dem Land seit 2023 zwar nicht verantwortlich, trägt aber dennoch Verantwortung.

      Der wird man nicht gerecht, indem man allein im Jahr 2024 Rüstungsexporte in Höhe von 150 Mio Dollar an den Hauptunterstützer VAE genehmigt

    • @Schalamow:

      Ihre teilweise berechtige Kritik ändert aber nichts an der Hauptaussage des Artikels:

      "Im Sudan werfen westliche Länder, die stets die Einhaltung der internationalen Rechtsordnung einfordern, genau diese über Bord."

      Frau Baerbock hat bei Ihrer Eröffnungsrede als Präsidentin der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York viele Themen (u.a. Ukraine) angesprochen, aber durch den Verzicht der Erwähnung des momentan schlimmsten militärischen Konflikts für Zivilisten auf der Welt gut gezeigt welchen Stellenwert die Lage im Suden für den Westen hat.

    • @Schalamow:

      Einerseits machen Sie hier einen wichtigen Punkt, indem Sie auf die quasi-paternalistische (kolonialistische?) Argumentation des Autors verweisen.



      Andererseits wird man ja wohl noch fragen dürfen, woher denn die Unmengen an Waffen stammen, mit denen die RSF ihren Genozid an der nicht-arabischen Bevölkerung in Darfur verüben.



      Sie werden ahnen, was ich NICHT hören möchte: die bösen Muslime/Araber, China oder Russland, die liefern, wenn andere nicht mehr liefern etc.



      Es geht um die Verantwortung, die WIR hier in der „westlichen Welt“ tragen, wenn es um Konflikte im Afrika geht. Nur weil es dann unbequem wird, kann der Aspekt nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Und weil es auch um Konjunktur, um Arbeitsplätze hierzulande geht, wenn wir über Rüstungsindustrie reden - früher sprachen Linke noch vom „militärisch-industriellen Komplex“ - wird es natürlich richtig kompliziert, das ist klar.



      Probleme sind allerdings nicht nicht-existent, nur weil man sie nicht sehen möchte.



      Von der Verantwortung, die sich aus der UN-Mitgliedschaft und dem Beitritt zu internationalen Verträgen ergibt, habe ich dabei noch überhaupt nicht gesprochen.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Andererseits wird man ja wohl noch fragen dürfen, woher denn die Unmengen an Waffen stammen, mit denen die RSF ihren Genozid an der nicht-arabischen Bevölkerung in Darfur verüben." Lokale Produktion, Die RSF operiert primär Pickups und mit Sturmgewehren (AK-47, lokal produzierte G3, etc.) dazu kommen chinesesische Waffen vorallem Dronen. Westliche Waffen sind in dem Konflikt unter ferner liefen und vorallem ältere Sachen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Mein Punkt ist ein anderer: Obwohl es sich in diesem Fall durchweg um nichteuropäische Akteure handelt, konstruieren auch Sie eine Art von Verantwortung, die letzten Endes darauf hinausläuft, eben diese lokalen Akteure zu entlasten. So als wüßten diese nicht genau, was Sie täten oder seien aus irgendwelchen anderen Gründen dafür nicht haftbar zu machen. Das nenne ich Doppelstandards. Aber eines der Motive hat ja auch Keilberth (erstaunlich) klar und richtig benannt: den arabischen Rassismus gegenüber den schwarzen Afrikanern. Die Verantwortung dafür, dass es der sudanesische Staat oder die sudanesische Gesellschaft in den knapp 70 Jahren der Unabhängigkeit nicht geschafft hat, ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Ethnien und Religion zu organisieren, liegt nun aber nicht bei den Europäern oder gar den Deutschen. Und auf die deutschen Waffenlieferung geht der Kommentar mit gerade mal einem Satz ein, wobei nicht einmal klar wird, ob davon überhaupt irgendetwas im Sudan landet. Das ist mir dann aber doch etwas zu dünn.

    • @Schalamow:

      Eigentlich geht's nur darum, keine Kriegswaffen in unsichere Regionen und dubiosen Regimen zu liefern und das stimmt doch auch?

    • @Schalamow:

      Mir wäre diese dümmliche Rabulistik peinlich. Der Artikel kritisiert ganz konkret die (auch militärische) Unterstützung Deutschlands für den wichtigsten Förderer der RSF. Von Afrikanern insgesamt war dort nicht die Rede, genauso wenig wie von einer Kollektivschuld (außer vielleicht, Sie identifizieren sich so sehr mit der deutschen Regierung, dass Sie jede Kritik an dieser auf sich selbst beziehen - das ist dann aber nicht das Problem des Artikels). Es ist eigentlich nicht zuviel erwartet, dass man auf die Argumente eines Artikels eingeht, statt mit plumpen Unterstellungen um sich zu werfen.

      • @O.F.:

        Wer anderen Rabulistik vorwirft, sollte zumindest genau lesen: "Europa trägt eine Mitschuld ..." heißt es schon in der Überschrift. Insofern hat es auch nichts mit der von Ihnen herbeifabulierten Identifizierung mit der deutschen Regierung zu tun, denn als Europäer sehe ich mich ja schon angesprochen. Und der Vorwurf der "Unterstellung" kommt ja bei Ihnen schon routinemäßig, wenn Sie inhaltlich nichts mehr entgegenzusetzen haben.

        • @Schalamow:

          Für "Europa" gilt dasselbe wie für "Deutschland": der Begriff bezieht sich offenkundig auf die jeweiligen politischen Entscheidungsträger, nicht auf jeden einzelnen Europäer. Das ist ein Sprachgebrauch, der Ihnen aus jeder Tageszeitung bekannt sein sollte. Wenn Ihnen routinemäßig Unterstellung vorgeworfen wird, liegt das nicht unbedingt an denen, die diesen Vorwurf erheben. Ab und an kann man auch den eigenen Diskussionsstil hinterfragen...

  • Europa kann nicht viel machen, wir brauchen Öl und Gas und Russland ist in der Hinsicht das viel größere Problem für Europa. Die Waffen die die UAE an die RSF liefert sind fast alles Chinesische: AH4 Artillerie, GB50A Bomben, Dronen etc. Westliche Waffen spielen hier kaum eine Rolle. Aus Deutschland kommen wenige Pistolen und Gewehre die werden aber nicht an die RSF geliefert.

    Es geht der UAE auch nicht um das Gold, stattdessen erlaubt sie der RSF Gold in den UAE zu verkaufen, davon profitiert die UAE auch aber es ist dann doch komplizierter. Die RSF haben die Bodentruppen gestellt für die UAE im Jemenkrieg, dort hat die UAE sich mit der Hirak Bewegung den südlichen Seperatisten zusammengetan. Gewinnen die RSF den Bürgerkrieg dann kontrolliert die UAE das Bab al-Mandab das Tor der Tränen den Eingang zum Roten Meer.

    Außerdem unterstützt die RSF Haftar in Libyen. Dadurch schafft sich die UAE einen Korridor des Einflusses der von Yemen bis nach Libyen reicht. Sie kann den globalen Handel damit beeinflussen und hat dadurch mehr strategische Tiefe gegenüber dem Iran und Saudi-Arabien. Davon wird die UAE nicht lassen. Will man das Sterben beenden muss man die Gegenseite bewaffnen.

    • @Machiavelli:

      Wen im Jemen? Die Saudis oder die Huthis?

      • @Francesco:

        Wen die UAE unterstützt hat? Die südlichen Separatisten.

    • @Machiavelli:

      Die RSF wird mir deutschen Sturmgewehren versorgt, die in Saudi Arabien unter deutscher Lizenz produziert werden. Schusswaffen sind die eigentlichen Massenvernichtungswaffen in solchem Konflikten, weil sie verhältnismäßig billig sind.

      • @Andreas J:

        G3 wurden unter Lizenz vor dem Krieg im Sudan produziert denke die kommen eher daher. Und da kann die BRD heutzutage nichts mehr machen.

        • @Machiavelli:

          Nicht sich denken sondern informieren. Selbst das G36 ist im Sudan aufgetaucht. Die wurden an Saudi Arabien und den VAE geliefert. Beide Staaten sind an dem Konflikt beteiligt.

          • @Andreas J:

            Einzelne Gewehre tauchen inmer irgendwo auf. Kein sudanese hätte au h nur einen Tag länger ohne diese Lieferungen gelebt. Die absolute Masse von den Bildern würde ich sagen 98% sindAKs,Fal und G3. Alles kalter Kriegswaffen.

  • Bemerkenswert ist, dass erstmals auch der arabische Rassismus gegenüber Schwarzafrikanern erwähnt wird – ein Thema, das sonst kaum Platz findet, obwohl in den berüchtigten libyschen Folterlagern überwiegend Schwarzafrikaner sitzen. Trotzdem wird am Ende wieder eine europäische (deutsche?) Verantwortung konstruiert, obwohl kein deutsches Unternehmen im Sudan Bodenschätze fördert. Das bekannte Muster: Wenn Europa handelt, ist es Kolonialismus – wenn es nicht handelt, ist es Gleichgültigkeit.

    • @Desti:

      Richtig: Wenn Europa handelt, ist es Kolonialismus – wenn es nicht handelt, ist es Gleichgültigkeit.

  • Europa leckt sich immer noch die Wunden von Afghanistan und Mali, das letzte Mal als ein Einmarsch ernsthaft 'Frieden' brachte war auf dem Balkan...



    ...der lag im Gegensatz zum Sudan allerdings vor der Haustür. Und trotzdem band es Truppen auf Jahrzehnte...



    Zudem klopft Russland heftig an die Tür, Europa hat seine ganz eigene Bedrohungslage.



    Da sind keine Kapazitäten für den Sudan frei.



    Europa müsste, wenn es sich nicht lächerlich machen will, bereit sein auch militärisch im Sudan zu agieren. Ansonsten wird jede politische Äußerung völlig ignoriert.



    Die Bereitschaft das Europa Truppen entsendet ist aber nicht da - weder in der Politik, noch in der Bevölkerung.



    Wir kriegen es ja nicht mal hin eine eigene Mehrheit zur Verteidigung der eigenen Grenzen durch eine Wehrpflicht zu sichern. Und das Sonderpaket für die Bundeswehr wird erbittet kritisiert.



    Wer da eine europäische Führungsrolle im Sudan erwartet, der muss auch bereit sein weitere hunderte Milliarden in die Bundeswehr zu investieren und eine Wehrpflicht oder Berufsarmee aufzustellen



    Alles andere ist nur wohlfeiles Gebell.



    Empörung für Credits.



    Wer A sagt muss auch B sagen - wie sähe denn eine europäische Stellung im Sudan aus?

    • @Saskia Brehn:

      Europa ist in Mali "einmarschiert"? Googeln sie mal die Bedeutung. Europa hat gegen Mali keinen Angriffskrieg geführt.

      • @Andreas J:

        Bitte den Satz richtig lesen und erst dann kritisieren

        • @JKPotsdam:

          Einmarsch: Aneignung · Angliederung · Annektierung · Annexion · Besetzung · Eindringen · Einmarsch · Einzug · Eroberung · Gebietsaneignung · (gewaltsame) Inbesitznahme · Invasion · Okkupation

    • @Saskia Brehn:

      Jede militärische Intervention ist schon deshalb unmöglich, weil auf der RSF-Seite Wagner/Afrikakorps-Söldner mitmischen. Nicht nur, weil eine UN-Friedenstruppe sofort in ein russisches Veto laufen würde, sondern auch, weil durch westliche Truppen getötete Russen in der augenblicklichen Lage extrem heikel sind und sich daran niemand die Finger verbrennen will. Traurig, aber wahr.

  • Diese sog. Emirate einschl. Saudi Arabien sind doch keine richtigen Staaten, da lassen sich viele vom Blingbling und schönen Worten täuschen und wegen der Abhängigkeit von den Energielieferungen findet in Deutschland keiner die richtigen Worte. Das sind Clans mit einer rückwärtsgewandten Agenda, die auch über Millionen rechtloser ausländischer Arbeitskräfte herrschen.



    Die leben vom Öl, Gas und Betrug. Was will man mit denen bereden? Hintenrum machen die weiter, was Ungläubige und Leute außerhalb des Clans wollen interessiert die doch nicht.

  • Was möchten Sie beitragen? Empörung über die Waffenlieferungen der Mrerz-Klingbeil-Koalition. Die gleiche Empörung wie über die Waffenlieferungen der Scholz-Habeck-Lindner-Koalition an die Netanjahu-Regierung.

    Scholz und Habeck hatte ich deswegen angezeigt. Der Generalbundesanwalt hält das Handeln der Regierung für vertretbar. Bei Merz spare ich mir die Anzeige aus Frust. Die machen was sie wollen und dazu gehört die Unterstützung von Kriegsverbrechern. Und die Justiz schaut weg.

    • @A. Müllermilch:

      Haha, peinlich...

  • Und was soll "Europa" dort machen? Einmarschieren? Weil das in Mali und Afghanistan schon so gut geklappt hat?



    Und Appelle an irgendwelche Kriegstreiber nützen gar nichts.



    Wir haben in diesem Krieg nichts verloren - Afrika muss seine Probleme irgendwann alleine lösen.

    • @Sandra Becker:

      Und vor allem womit soll Europa einmarschieren?



      Es hat schon in Mali den Russen das Feld überlassen.

      Afrika kann gegen den weiterhin faktisch bestehenden Kolonialismus wenig ausrichten. Es hat maximal die Wahl zwischen unsteten Verbündeten wie Europa oder die USA und China. Da nimmt man doch lieber das Reich der Mitte. Es hat eine stabile Regierung.

    • @Sandra Becker:

      Ich gebe ihnen recht. Es sollte nicht „Europa“ heißen. „Deutschland“ wäre der richtige Begriff. Diejenigen die aus wirtschaftlichen Gründen achselzuckend vom Tod anderer Menschen profitieren, sollten zumindest beim Namen genannt werden.

      • @Aloisia:

        Sie haben China Indien und die USA noch vergessen. Deutschland hat da doch eher wenig zu melden.

    • @Sandra Becker:

      Ach was, die Bodenschätze wollen "Wir" aber schon? Ihr Kommentar passt gut zur "Stadtbild" Aussage eines "Herrn" Merz.

  • Danke für die Erklärung der Zusammenhänge! Mir war das nicht so bewusst, und es ist echt heftig. Wie kann Deutschland weiter Waffen in die Emirate liefern, wenn bekannt ist, dass diese postwendend an die RSF weitergesendet werden? Parlament, irgendwer zuhause?

    • @la suegra:

      Im Parlament müssen erst mal die Unsinnsanträge der AfD bis zum Siewissenschon durchgekaut und dann abgelehnt werden.

    • @la suegra:

      Wo haben sie im Artikel gelesen, dass Deutschland Waffen an die Vereinigten Arabischen Emirate liefert?

      Die VAE waschen in den Sudan und erhalten im Gegenzug Bodenschätze.

  • "Europa trägt eine Mitschuld an den Kriegsverbrechen"



    Wenn Sie den russischen Teil Europas meinen, dann gebe ich Ihnen recht!

    • @Demokratischer Segler:

      Seufz.

      • @sedeum:

        Sie finden nicht, dass diese Aussage korrekt ist?

  • Was mir hier doch fehlt, ist die grundsäztliche Forderung an die arabischen Staaten, ethnisch motivierte Verbrechen arabischer Milizen zu verurteilen. Auch hier handelt es sich um ein genozidales Vorgehen, aber jetzt schweigen die arabischen Staaten. Umso mehr müsste an dieser Stelle die Stimme erhoben werden.

    Statt also zuallererst wieder mal eine Schuld Europa's zusammenzuargumentieren wäre es wichtig, dass wenigstens die TAZ versucht gleiche Massstäbe anzulegen.

    Vergesst den internationalen Gerichtshof. Europa hat keine militärische Macht, die ökonomische Macht schwindet dahin und die moralische Macht ist eine europäische Phantasie. Weil Europa machtlos ist, interessiert sich niemand (mehr) ausserhalb Europas für den Gerichtshof.

    • @Newjoerg:

      Nun unterstützen die meisten arabischen Staaten (genauso wie der Iran) die sudanesischen Armee und gerade Al Jazeera berichtet schon seit langem über die Verbrechen der RSF; die VAE stehen also in dieser Frage auch unter den arabischen Staaten eher allein. Ohnehin ist es billig, jedesmal mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn es um die Mitverantwortung Europas für Verbrechen wie im Sudan geht. Ja, andere sind nicht unschuldig - macht das das eigene Fehlverhalten in irgendeiner Weise besser?

      • @O.F.:

        Die sudanesische Armee ist leider wenig besser

    • @Newjoerg:

      Genau so ist es. Leuchtendes Beispiel des Desinteresses war das Warten der Annalena Bärbock in Peking auf dem Flughafen.

  • Wann immer irgendwas auf der Welt passiert, ist Europa (?) schuld.

    • @DiMa:

      Es scheint wohl so zu sein und fing mit den ersten seetüchtigen Schiffen an.

    • @DiMa:

      Diese Argumentation kann ich irgendwie auch nicht nachvollziehen. Das wird immer so ohne dialektische Erklärung in den Raum geworfen. Allerdings erzielt diese Konstant-Argumentation eher das Gegenteil. Leider.

  • Araber unterstützen Araber beim Völkermord gegen Afrikaner und schuld sind die Europäer. Ist klar. Als wenn die Einstellung vieler Araber gegen Afrikaner neu wäre. Betrachtet man die Geschichte der Sklaverei könnte man auf unerwartete neue Erkenntnisse stoßen.

    Wenn man Europa eine Mitschuld an den Kriegsverbrechen im Sudan geben möchte, über die ja nun endlich auch ausführlicher berichtet wird, seitdem der Gaza-Krieg vorerst vorbei zu sein scheint, dann, dass man zu lange den Fokus nur auf Gaza gerichtet hat.

    • @Katharina Reichenhall:

      Eine gefährliche Formulierung.

      Wenn für Sie Araber trotz mehr als 1000 Jahren Siedlungsgeschichte in der Region keine Afrikaner sind, dann können Schwarze auch nach 1000 Jahren keine Europäer oder Deutsche sein....

    • @Katharina Reichenhall:

      Die muslimischen Araber haben Nicht-Muslime versklavt. Völlig unabhängig von der Hautfarbe.

      • @Francesco:

        Allerdings galten dort Sklaven als umso weniger, je dunkler deren Haut war - Stichwort: "Zandsch".

    • @Katharina Reichenhall:

      Ihr erster Satz unterstreicht sehr schön die Sichtweise vieler West-Linker. Ohne jegliche dialektische Herangehensweise wird irgendwas in den Raum gestellt und dann soll man gefälligst selbst die Gegenargumente liefern. Diese Konstant-Aufregung verhindert einen effektiven Lösungsansatz, da vor lauter Aufregung alles durcheinander geworfen wird.