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Wiedereinführung WehrdienstHandreichung fürs Ausmustern

Gereon Asmuth

Kommentar von

Gereon Asmuth

Um die Wehrfähigkeit zu beurteilen, sollen künftig alle jungen Männer von der Bundeswehr gemustert werden. Tipps und Tricks, wie man ausgemustert wird.

Wer bei den Aufklatschern aus einem perfekt funktionierenden Flugfahrzeug springt, der landet freiwillig im Fleischwolf Foto: Thomas Fuhrmann/Zoonar/imago

J unger Mann, haben Sie eigentlich schon gedient? Das war eine vielfach gestellte Frage noch in den 1980er Jahren, gern von älteren Herren an die Zivildienstleistenden, die ihnen gerade den Arsch abwischten. Mit dem von der schwarz-roten Koalition angestrebten neuen Wehrdienstregel stellt sich diese Frage wieder – nur leicht abgewandelt. Beantworten muss sie jeder männliche Deutsche, der nach dem 1. Januar 2008 geboren wurde: Junger Mann, willst du Kanonenfutter werden?

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat durchgesetzt, dass ganze Jahrgänge gemustert werden zwecks Einschätzung der Wehrfähigkeit, um „im Verteidigungsfall wirklich handlungsfähig sein zu können und wirklich zu wissen, wer ist denn überhaupt in der Lage, eingezogen zu werden“. Mit anderen Worten: An die Front muss man im Zweifel auch dann, wenn man nie beim Bund war.

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Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Wie aber kann man verhindern, dass man, obwohl man keine Ahnung von Tuten und Blasen, also Schießen und Töten hat, dennoch eingezogen wird? Dafür bleiben drei Möglichkeiten:

1. Zum Bund gehen

Die sicherste Variante wäre: zur Bundeswehr gehen und sich ausbilden lassen. Das wäre – Hallo, Herr Verteidigungsminister! – auch die beste Werbemaßnahme, um genug Rekruten „freiwillig“ zum Dienst an der Waffe zu bewegen.

2. Ausmustern lassen

Wer auch im Ernstfall den Frontgang vermeiden will, kann versuchen, bei der Musterung durchzufallen. Die Altvorderen haben da – Opa erzählt vom Antikrieg! – jede Menge Tipps bereit, die sie nun gern an die Jugend weiterleiten. Aber welche helfen davon noch?

Hier der taz-Schnelltest:

Die West-Berlin-Karte: Umziehen ins „entmilitarisierte“ West-Berlin war der einfachste Fluchtweg für junge Männer, weil es dort eben keine Wehrpflicht gab. Ist heute aus bekannten Gründen („Mauerfall“) leider nicht mehr hilfreich.

Die Brille auf der Nase: Schlechte Augen waren tatsächlich mal ein Grund, um ausgemustert zu werden. Aber keineswegs ein verlässlicher. In den 1980ern wurden selbst stark Kurzsichtige tauglich als Scharfschütze gemustert.

Der Rückenschmerz: Ein Attest vom Arzt, das „Morbus Scheuermann“ oder andere Rückenleiden bescheinigt, sollte auch heute noch helfen. Denn ein schwacher Rücken schleppt sich nicht gern bei Gewaltmärschen zur Front.

Der Psycho-Trick: Wer eine Ärz­t:in findet, die einem psychische Labilität attestiert, hat gute Karten, ausgemustert zu werden. Man muss dafür nicht tatsächlich psychisch labil sein. Wichtig ist auch hier das Attest.

Suizid-Gedanken: Wer bei der Musterung anklingen lässt, dass ihm ein Tod an der Front ganz gelegen käme, darf auch damit rechnen, diesen Tod nicht sterben zu dürfen.

Schwul sein: Klappt nicht mehr. Die Bundeswehr gibt sich gay-freundlich.

Die Nonbinär-Option: Hat schon mehr Potenzial. Denn zwangsgemustert werden nur Männer. Dank des Selbstbestimmungsgesetzes kann man sich seit 2024 aber auch als nonbinär oder Frau definieren – und wäre damit erst mal raus. Aber Vorsicht: Umgekehrt stellt das Transmänner vor die Frage, ob sie rechtlich nicht doch besser wehrpflichtfrei Frau bleiben sollten. Und ganz wichtig: Eine Neudefinition kurz vor einem Ernstfall zählt nicht. Laut Paragraf 9 des Selbstbestimmungsgesetzes bleibt die „rechtliche Zuordnung einer Person zum männlichen Geschlecht“, wenn sie erst weniger als zwei Monate vor Feststellung eines Ernstfalls geändert wurde.

Waffengeilheit: Klingt seltsam, aber gerade wer bei der Musterung drängend fragt, ab wann er eine Waffe bekommt, wird laut Insidern schnell mal ausgemustert.

Nazi-Image: Für viele auch überraschend: Die Bundeswehr hat kein Interesse daran, von extrem Rechten unterwandert zu werden. Wer bei der Musterung Wehrmachtbegeisterung oder Ähnliches äußert, könnte also ein „Nazis raus!“ zu hören bekommen. Wenn das aber nicht klappt, hängt man am Ende mit Nazis in der Kaserne, die sich bei der Musterung als Musterbürger präsentierten.

Arm dran, weil Bein ab: In dem Spielfilm „In die Sonne schauen“, der aktuell als deutscher Oscar-Kandidat gehandelt, wird der junge Fritz von seiner Familie zum Sturz vom Heuboden getrieben. Er verliert ein Bein, entgeht so aber bei der späteren Musterung dem Kriegsdienst. Könnte heute noch klappen. Aber Vorsicht: Beinamputierte können auch zur Steuerung von Drohnen eingesetzt werden.

3. Kriegsdienst verweigern

Alle Tipps zur Ausmusterung haben einen Haken: Sie garantieren keinen Erfolg. Wer wirklich sichergehen will, kann immer noch den Kriegsdienst verweigern. Das ist im Grundgesetz garantiert.

Ist hier Eile geboten? Vorerst nein. Zwar ist aktuell noch kein Ersatzdienst vorgesehen. Aber das könnte noch kommen. Und dann gilt wohl wie früher: Wer vor der Musterung verweigert, wird häufiger für tauglich befunden. Solange aber kein Ernstfall ausgerufen wird, ist man auch nicht dran. Wird es aber ernst, könnte es zu spät sein, um noch auf einen zivilen Umgang mit Verweigerern zu hoffen.

Was also tun? Wer nicht ahnungslos an der Front landen will, sollte beim Bund in die Lehre gehen. Wer nichts tun will, sollte am besten nichts tun. Wer aber nicht nur nichts tun will, sondern den Wehrdienst nicht mit seinen Werten vereinbaren kann, sollte umgehend verweigern. Das ist und bleibt eine Frage des Gewissens.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz. 2000 bis 2005 stellvertretender Leiter der Berlin-Redaktion. 2005 bis 2011 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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70 Kommentare

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  • Gut, links sagt man hierzulande halt traditionell nein zum Militär und denkt nicht weiter drüber nach. Diese trotzige Anleitung, sich zu drücken, finde ich aber trotzdem etwas zu kindisch. Das Recht, den Dienst an der Waffe zu verweigern, wird es auch nach positiver Musterung geben. Wo liegt eigentlich das Problem?

    Ständig wird hier und andernorts von links gefordert, der Staat solle dies und jenes und eigentlich alles regeln. Wohnraum, ÖPVN, Grundeinkommen, am besten alles kostenlos. Eigentum begrenzen oder am besten gleich abschaffen (weil kapitalistisch), allgemein De-Growth und Verzicht. Alles schränkt persönliche Freiheit ein, aber passt schon. Nur beim Wehr- oder Zivildienst entdeckt man plötzlich den Wert der Freiheit, und diese Dinge gehen dann plötzlich gar nicht!!! Mit drei Ausrufezeichen.

    Aber mal ab von der Polemik, so ganz konsequent ist diese Ablehnung jeglicher Pflicht einfach nicht, wenn man an anderer Stelle Staatsdirigismus fordert.

  • Deutschland war noch nie gut darin, Faschisten zu bekämpfen. Zwei Kriege von solchen Konsortien gingen von Deutschland aus. Das Sich davon befreien lassen mussten Menschen aus anderen liberalen Ländern übernehmen. Selbst die Opposition dazu hat man nicht gestemmt. In den dunklen Zeiten der Antifa vor 33 bekämpfte man noch die SPD als die Oberfaschisten und Oberväterchen Stalin schmiedete dann Pakte mit dem Herrn aus Braunau.



    Und heute? Heutzutage machen Tips die Runde, wie man sich am besten von der militärischen Verteidigung gegen Faschisten drücken kann. Es hat sich nicht viel geändert.

    • @Rudolf Fissner:

      Booey!

      Dagegen ist ja der alte Ernst Nolte glatt n Waisenknabe •

      Hol wiss un lot mi an Lann!



      Rein tonn katolsch warrn - wa!

  • Noch ein Tipp zum Ausmustern: Den Faschisten geben. Diese sind im Kampf gegen den Faschisten Putin wenig nützlich.

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass die Bundeswehr besonders zielgerichtet nach Interessenten sucht und versucht diese anzusprechen.



    Und wird versucht, über eine höhere Bezahlung - das ist doch DIE Massnahme im Kapitalismus, wenn das Angebot zu gering ist, haben wir alle gelernt - mehr Interessenten zu gewinnen?



    Vielleicht erst mal in diese Richtung gehen, bevor man über völlig unverhältnismässige Massnahmen wie eine Zwangsverpflichtung nachdenkt.

  • So miese Details, wie wer ca. 350.000 18-Jährige Bengels ab in anderthalb Monaten begutachten soll, gehen leider bei dem grundsätzlichen Mißtrauen "konservativer Kreise" ggü. jungen Leuten unter.

  • Ein literarischer Klassiker ist der Felix Krull:

    www.spiegel.de/kul...-0000-000028957717

    Natürlich so nicht nachahmenswert, da Sprache und Habitus heute andere sind, und da auch die wenigstens das (im positiven Sinne) hysterische Talent von Thomas Manns Romanhelden mitbringen.

    Allerdings sind mir aus dem Bekanntenkreis zwei Schilderungen von ganz entfernt vergleichbarem kreativem Simulantentum erinnerlich, das jeweils von Erfolg gekrönt war. In einem Fall sogar auf der östlichen Seite (wobei da wohl zusätzlich Beziehungen eine Rolle spielten).

  • Klar, ist humoristisch, aber ich halte von diesen Anleitungen wirklich nichts. Die sind doch auch nicht blöd.



    Könnt ihr alles vergessen - ich hab damals einiges versucht - Hörtest simuliert, (nicht existenten) regelmäßigen Drogenkonsum vorgegeben, etc. Ergebnis: T2 ohne KfZ-Tauglichkeit.



    Hätte gleich verweigern sollen und mir die ganzen Ergänzungsuntersuchungen bei der Musterung sparen sollen.



    Die Verweigerung war die beste Variante: im Gegensatz zu ausgemusterten Freunden und den Bundis hatte ich einen großartigen Start in ein selbstständiges Erwachsenenleben beim Zvildienst.



    Ich würde auch auf keinen Fall erst verweigern, wenn es ernst wird - die Erfahrung der 80er Jahre zeigt, dass das bei entsprechendem Druck durchaus schwer gemacht wurde.

  • Eines ist mal wieder auffällig: die, die am lautesten und ausdauerndsten „fordern“, sind alles ältere Menschen, die selbst nicht betroffen wären. Steinmeier, Pistorius, Günther, etc..

    Ich wundere mich nur, warum Frau Reiche noch nicht „Wehrdienst statt Rente“ gefordert hat.

    Es ist ja so easy, wenn man selbst kein Lebensjahr verliert…

    • @Hungerboomer:

      Nun, die "älteren Menschen" haben diesen Wehrdienst schon geleistet. Sowohl Steinmeier als auch Pistorius haben über ein Jahr Wehrdienst hinter sich.

    • @Hungerboomer:

      Das ist etwas zu kurz gesprungen. Diejenigen "älteren" Menschen die am lautesten und ausdauernsten "fordern" haben zu ihrer Zeit sehr wahrscheinlich allesamt den Wehrdienst abgeleistet. Die Wehrpflich bestand bis zu ihrer Aussetzung im Jahre 2010.

      • @Lars B.:

        Ich gehöre selbst zu diesen „älteren Menschen“.

        Dennoch ist es nicht falsch, darauf hinzuweisen, wer welche Entscheidungen vor dem Hintergrund der eigenen Betroffenheit oder auch nicht einfordert.



        Das Muster gab und gibt es doch bei vielen Themen.



        Die, die unser aller Leben entscheiden und gestalten, sind sehr oft von den Folgen ihrer Entscheidungen selbst nicht (mehr) betroffen. Siehe Altersversorgung, Wehrpflicht, gesetzliche Krankenversicherung, etc..



        Und steigt die Abgabenbelastung, haben sie ja die komfortable Situation, die Kompensation durch eine Anpassung ihrer Bezüge selbst festlegen zu können.

        Da lässt es sich doch leicht dahinentscheiden…

    • @Hungerboomer:

      In der Tat ist die einzig sinnvolle Lösung eine Berufsarmee oder ein zu 100 Prozent freiwilliger gut entlohnter Wehrdienst. Aber bei denen, die penetrant behaupten, dass es ja 'niemandem schaden' würde, mit Gewalt in einen Dienst gezwungen zu werden, würde ich eigentlich eine Ausnahme machen. M.E. könnte es sogar grundgesetzkonform sein, im Fall einer Zwangswehrpflicht zunächst diejenigen zu "ziehen", die sich nachweislich für Zwangsdienst ausgesprochen haben.

  • Rückblick - die letzten 🪖 BW-Worte - wa!

    Im Wehrkreisersatzamt ein -



    Oberstabsarzt in zivil - shakhands:



    “Ah. Sie sind der - der Ausgemustert werden soll! Wirsing!“ - klar, hab ich gemacht! •

  • Ein Trick fehlt um nicht zum Bund zu müssen: Heiraten. Aber nur wenn ihr euch sicher seid. Haben wir vor 41 Jahren gemacht und ist heute noch machbar. LG.

    • @Yvonne Krause:

      Haben wir auch gemacht. Hat erst funktioniert, später haben sie sogar Verheiratete mit Kindern gezogen.

      Da Familie im herkömmlichen Sinn heute nichts mehr zählt, sondern einen sogar in den Verdacht stellt, „rechts“ zu sein, sollte die Gattin nicht berufstätig sein, ist das sicher kein Kriterium mehr.

      Man muss wohl schon einer anerkannten „Opfergruppe“ angehören. Wird aber als weißer, europäischer Heteromann schwierig, da rein zu kommen.



      Vielleicht reicht es, als etwas Anderes gelesen werden zu wollen. Aber damit haben wir noch keine Erfahrung. Die Kreiswehrersatzämter werden sich äußern…

    • @Yvonne Krause:

      Das hat funktioniert?

      Heute ist das aber keine Garantie mehr. Es soll Länder geben, die Familienväter an die Front schicken und dafür die Ledigen zu Hause lassen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wenn die Frau früher nicht gearbeitet hat war dem Bund der Unterhalt einfach zu teuer.

  • Zu meiner Zeit war wohl ein gängiger Weg einfach ein paar Tropfen Blut in die Urinprobe zu tropfen, das simuliert nen Nierenleiden.

  • Wer hat eigentlich den Ersten Weltkrieg verschuldet? Wer hat eigentlich den Zweien Weltkrieg verschuldet?



    Hmm... und jetzt rüsten wir alle auf und aktivieren schon mal die Wehrpflicht .. ja gegen wen eigentlich?

    • @Il_Leopardo:

      Meine Fragen waren rhetorisch gemeint. Ich wollte damit nur andeuten, dass in der Vergangenheit viel Gewalt von Deutschland ausging. Wer da in Moskau sitzt, ist mir selbstverständlich auch klar. Nur hätte man die Kriegskasse Putins vielleicht nicht füllen müssen, indem man beispielsweise, auf die Gefahren früher reagiert hätte und beispielsweise auf das billige Gas verzichtet hätte. Dann hätte Putin es zumindest schwerer gehabt, aufzurüsten. Überhaupt haben die Regierungen hier sehr lange die Augen vor den Vorgängen in Russland geschlossen. Spätestens 2004 wurde es immer deutlich sichtbar, was da kommen wird.

    • @Il_Leopardo:

      Imperialisten und Faschisten die sitzen heute in Russland deswegen müssen wir stark genug sein se abzuschrecken.

    • @Il_Leopardo:

      Naja, bezüglich des Ersten Weltkrieges ist die Schuldfrage ja nun so eindeutig nicht zu beantworten.

    • @Il_Leopardo:

      Über den Zweiten müssen wir nicht reden.

      Der Erste wurde allerdings in ganz Europa von völlig verrückt gequasselten, nationalistisch-propagandistisch bearbeiteten Volksmassen mit Jubel begrüßt, -nicht nur im bösen Schland. Der Fall ist denn doch schon differenzierter zu betrachten.

      Geschichte wird denn eben doch immer aus der Perspektive der Sieger geschrieben.

      Gegen wen? Da gibt es so einen kleinen Profilneurotiker mit extremem Sendungsbewusstsein, Geltungsbedürfnis und Machthunger ein paar km weiter östlich, von dem zumindest ich nicht beherrscht werden möchte… Nur zum Beispiel. Gibt noch mehr in der Art, und ihre Macht wächst.

    • @Il_Leopardo:

      Die Österreicher, ein Österreicher, gegen Russland. Sind die Fragen damit beantwortet?

      • @Lars B.:

        DER war göttlich! Chapeau! 😂

    • @Il_Leopardo:

      Nicht gegen - FÜR Wirtschaft, Industrie, Kapital...

  • Bin zwar nicht betroffen, würde aber enge Kontakte zu Russland betonen, und einige Worte Russisch in meine Äusserungen einflechten.

    • @OndaOnda:

      Man kann auch "hingehen" und dann durch sein Verhalten (natürlich alles legal) einen Rausschmiss provozieren. Ich tippe, der kommt tatsächlich. Siehe z.B. Günter Wallraff, als er noch nicht für Zwangsdienst war. Aber welchen Sinn macht sowas?? Wer Zwangsdienst pusht, bekommt genau eines NICHT: motivierte und fähige Leute. Alleine schon deshalb ist die Wehrpflicht reif für den Müllhaufen der Geschichte. Die grundrechtlichen Fragen sind da noch gar nicht tangiert.

  • Das „3. Kriegsdienst verweigern“ eine sichere Bank sei, ist ein Gerücht. Eine allgemeine Wehrpflicht im Verteidigungsfall ist im Gesetz schon lange vorgesehen, kann im Ernstfall aktiviert werden und Gesetze lassen sich bekanntlich auch ändern.

    Eine bessere Alternative bewerben ARD und ZDF: Werden sie Auswanderer. Vor allem warten sich damit nicht bis zur Rente. Zeigen Sie die Eigenschaften, die jede Regierung von ihnen fordert: Zeigen sie Mut, packen sie die Gelegenheit beim Schopf und gehen mutig voran. Wer für das Abenteuer Auswandern bereit ist, hat gute Chancen. Deutsche Arbeitskräfte und Selbstständige sind weltweit gefragt. Leberkäse in Togo, Thüringer Bratwurst in Ruanda, Tiefkühlpizza in Kenia sind genauso existenzsichernd wie Pflegejob in der Schweiz oder Hochzeitsfotograf auf Mallorca.

    Oder lassen sie sich erst an der Waffe ausbilden und bekämpfen dann das System. Notwehr gegen die Wehrpflicht wurde früher als Grund für eine Verweigerung nicht anerkannt. Sie brauchen also erst den Ernstfall, müssen aber mit Strafe rechnen. Militante Anti-Militanz ist nicht paradoxer als "demokratische Pflicht" oder "Friedenssicherung durch Aufrüstung".

    • @DemokratischeZelleEins:

      Nur um das richtig zu stellen. Die letzten Sätze sind keine Aufforderung zu Gewalt oder Mord. Sie sollen zum Nachdenken anregen: Wann kann der Wunsch nach Freiheit welche Art von Gewalt rechtfertigen?

  • Befunde statt Atteste. Das ist das Beste.



    Ich hatte mir schon vor der Musterung so viele Verletzungen (Sport zur Erhaltung der Gesundheit) zugezogen, dass die Berichte der medizinischen Einrichtungen ausreichend waren für Überstellung in die Ersatzreserve.



    Der Rat eines Freundes: „Erst mustern, dann verweigern", war hilfreich. Als Altboomer gehörte ich zu einem Jahrgang, wo man leicht raus war.

    • @StarKruser:

      Ich hatte Glück als Bundeswehrberliner, später Ausland, nun zu alt



      Sterben muss ich auch,



      Aber nicht als Kanonenfutter

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Glück gehabt ist gut.



        Heute würde ich das anders handhaben.



        Zivildienst ist gut, aber nicht akzeptabel als ERSATZ-



        Deshalb wäre Knast die einzige Alternative zu Berlin gewesen.



        Wer hat schon Lust auf Knast ...



        Der 🏴‍☠️ hat es schön auf den Punkt gebracht.



        taz.de/Wiedereinfu...bb_message_5123076



        Merci, Mr. Hawkins

  • Eine sehr schöne Darstellung zum Thema findet man hier:



    www.der-postillon....en-wehrdienst.html



    Die dritte Frage war vor fünf Jahrzehnten noch das Hauptthema bei "Gewissensprüfungen" von Kriegsdienstverweigerern.

    • @e2h:

      Danke , wirklich lustig.

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Richtig - ohne Postilion geht fast nix mehr 📯 man wäre glatt verloren 😉

  • Wehrdienst? Ja - Zivildienst?



    Bitte auch. ich selbst war 1980 für 2 Jahre Sanitätssoldat, die verweigernden Kollegen eben Zivis. In meinem späteren Beruf als Krankenpfleger waren die Zivis eine sehr große Stütze, die man ja leider weggebrochen hat.

    Die 80er waren zwar nicht lustig (wg. kalter Krieg und so), aber zumindest hatten wir eine gute Einsatzbereitschaft, wovon man heute nicht sprechen kann.



    Die neuen Rekruten werden nicht solche Strukturen vorfinden, leider.

    Verweigern? Ja, absolut, ist eines jeden Recht!



    Und wenns knallt, haben wir mit der maroden Infrastruktur der BW eh keine Chance.



    Vielleicht zieht man ja dann die Reservisten unserer Jahrgänge (60-65) wieder ein :-)

    • @Juhmandra:

      Lachen Sie nicht: In der Ukraine war das Durchschnittsalter zwischenzeitlich bei 46 (jetzt 42) und die meisten Zwangseinberufenen sind zwischen 45-55.

      Das Höchstalter für Freiwillige wurde auch abgeschafft, weil es viele über 68-jährige gab, die sich gemeldet hatten, aber offiziell nicht durften. (Einige haben dann inoffiziell als Volontäre Einheiten unterstützt; sogar mit selbstgebauten Raketenwerfern auf Pick-Ups).

    • @Juhmandra:

      Ja, das stimmt. Nicht nur in der Pflege, auch im Rettungsdienst wären zu der Zeit, die Sie meinen ganze Standorte ohne Zivildienstleistende nur begrenzt einsatzfähig gewesen. Wenn man Menschen das bietet, was sie aufgrund ihrer Eignung, zu der auch das Gewissen gehört, können wird auch was draus. Z.B. steht das Aufwachsen des heutigen Rettungsdiensts auf dem Fundament, das Zivildienstleistende vor 2000 mit geschaffen haben. Das Gewissen ist etwas positives. - Einsatzfähigkeit wird bei uns politisch definiert. Was in den vergangegenen Jahrzehnten in diesem Kreislauf von Wählern und Gewählten nicht gestimmt hat kann ich nicht in einem Satz sagen. Die langjährige, unvorsichtige Deutung des russischen Verhaltens gehört sicher dazu. - Danke , dass Sie was Positives über die Zivildienstleistenden gesagt haben.

  • Rückenschmerz, Psycho-Trick und Suizid-Gedanken sind so manchem Verweigerer auf die Füsse gefallen, als eine etwaige private Berufsunfähigkeitsversicherung Jahrzehnte nach der Ausmusterung Versicherungsausschlussgründe in den Akten der Wehrkreisersatzämter gefunden haben.

    Während meiner Referendarzeit in der Versicherungskammer des Landgerichts waren das immer die echten Highlights.

  • Wieso kommen eigentlich Länder wie Frankreich, UK, Italien, Spanien, Niederlande ohne Wehrpflicht aus, und hier soll das nicht funktionieren?

    • @T-Rom:

      "Wieso kommen eigentlich Länder wie Frankreich, UK, Italien, Spanien, Niederlande ohne Wehrpflicht aus"



      Die genannten Länder haben ihre Wehrpflicht zu ähnlichen Zeitpunkten wie Deutschland abgeschafft und führen durchaus ähnliche Diskussionen, sie wieder einzuführen (Frankreich z. B.) oder haben sie noch, üben sie aber nicht aus (Italien, Niederlande).



      Der scheinbare Widerspruch zu Deutschland existiert so nicht.

    • @T-Rom:

      Auch einige dieseLänder hatten bis vor nicht allzu langer Zeit Wehrpflicht unbd haben sie erst um die Jahrtausendwende abgeschafft. Und in einigen ist sie wie in Deutschland nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt. Z.b. in den Niederlanden. Und in vielen anderen Ländern kommt man ohne Wehrpflicht aus, weil sich genug Menschen freiwilig zum Dienst verpflichten, bzw. es gibt (Dänemark z.B.) Regelungen, dass wenn nicht genug Freiwillige sich melden, Wehrpflichtige per Los eingezogen werden.

  • Ich konnte mich damals auch erfolgreich vor der Bundeswehr drücken. Mein Ansatz war, von Anfang an als Querulant aufzutreten. Postkarte und Brief mit der Aufforderung zur Wehrerfassung nicht erhalten. Das darauf folgende Einschreiben nicht abgeholt. Erst beim Eintreffen einer Postzustellurkunde reagiert. Mehrfach bei Musterungsterminen erkrankt. Betrunken zur Musterung erschienen (Merke: Alkoholismus ist eine Krankheit). Beim Sehtest nichts erkannt, daraufhin bin ich zu einem Augenarzt geschickt worden, der meine Augen vermessen hat - Schummeln also nicht möglich. Auf dem Rückweg zum Kreiswehrersatzamt Attest des Augenarztes verloren. Schlussendlich als T2 gemustert. Beim Eignungstest unmotiviert irgendetwas zum Besten gegeben. Irgendwann Nachmusterung wegen psychischer Probleme beantragt und auf T5 gesetzt worden.

  • Ich weiß, es ist der Algorhitmus, personalisiert für User und die taz kann es nicht steuern, aber es ist schon lustig, dass zwei von drei Werbebannern auf dieser Seite (zumindest in der Anzeige für mich) von der Bundeswehr sind.

    • @Jürgen Meyer:

      Ich habe zwei Werbebanner von der Postbank, keine von der Bundeswehr. Werbebannner bei der TAZ gibt´s glaub ich noch nicht so lang, gefühlt seit Sommer. Würde nicht zu einer Genossenschaft passen, da Genossenschaften eigentlich keine Bannerwerbung machen. Das liegt vielleicht gar nicht an der TAZ. Ich kenne mich mit Intenet und Cookies, die irgendjemand heimlich platziert hat nicht aus. Das müsste aber jemand von der TAZ IT wissen. Ich hatte vor da nachzufragen, wenn das nicht nur bei mir so ist. Sie sind der Zweite, dem das auffällt.

  • Die Drogensucht-Karte (Cannabis war früher ausreichend) und die Auf-einem-Ohr-taub-Karte wurden auch für tauglich befunden, um das Risiko frühmorgendlichen Angeschrienwerdens auszumustern.

  • Warum nur wird der Wehrdienst so verteufelt? Ist doch viel besser, wenn Leute aus allen Gesellschafts- und Bildungsschichten Soldaten sind als nur Freiwillige, die vermutlich insgesamt eher nach rechts tendieren, oder?

    • @echt jetzt:

      "Warum wird der Wehrdienst so verteufelt?"



      Hier mal ein paar Ideen, die ich auch schon als Teenie hatte, bevor rauskam, dass ich zum zweiten Jahrgang gehörte, der nicht mehr musste:



      - man hat eine gigantische Aversion gegen Gehorsam und das Militärische



      - man hasst Waffen und das, was mit ihnen gemacht wird



      - man hängt sehr am eigenen Leben und möchte selbiges nicht auf's Spiel setzen



      - man möchte eigene Entscheidungen treffen und nicht zu etwas, das man nicht will, gezwungen werden

      Und am Ende des Tages werden beim Bund immer eher Rechtstendierende landen. Ich kenne ganze zwei Linke, die dahin sind und einer der beiden fand's furchtbar, wurde später Krankenpfleger. Ich würde sehr viel Geld drauf wetten, dass gerade Linke (und die sind unter Jugendlichen durchaus beliebt), Linksliberale und Liberale deutlich häufiger bis immer verweigern werden. Da wird keine Durchmischung stattfinden. Außer man zwingt wirklich alle. Und das wollen wir nicht. Oder?

    • @echt jetzt:

      Simpel: Da wird der allgemein nach außen gelebte gesellschaftliche Altruismus völlig unvermittelt vom Egoismus attackiert, und letzterer gewinnt.

    • @echt jetzt:

      Finde ich auch. Wir haben eines der besten Wehrpflichtgesetze. Wer auf Befehl nicht auf andere schießen kann, weil ihm/ihr sein Gewissen im Weg ist kann das vorher kund tun, dann wissen alle rechtzeitig Bescheid. Diesen außerordentlich menschlichen Umgang gibt´s fast nur bei uns. Ich finde den Grundtenor des Artikels : "Guckt wie ihr Euch drücken könnt" nicht so besonders. Drückebergerei hat überhaupt keine Wesensverwandtschaft mit der Verweigerung aus Gewissengründen. Wer mit Selbstachtung einigermaßen ausgestattet ist sucht wie er/sie sich nützlich machen kann.

  • Einfach vorher kiffen.

  • Am besten funktioniert die Psycho-Karte, denn niemand kann in die Seele hineinschauen. Und einen, der möglicherweise in der Kaserne Tabletten schluckt, kann und will sich die Bundeswehr nicht leisten.

    • @Il_Leopardo:

      Na ja, dass die Psychokarte besonders gut funktioniert (hat) und wahrscheinlich auch begründet war/ist, kann man ja an vielen Kommentaren hier sehen.

    • @Il_Leopardo:

      „Und einen, der möglicherweise in der Kaserne Tabletten schluckt, kann und will sich die Bundeswehr nicht leisten."



      Solange sie/er die mit Bier runterspült, ist alles in Ordnung. [/ironie off]

  • Der Haken "damals" war ja, dass man vor der Einberufung verweigern musste, dann ging es schriftlich - sonst Ausschuss.



    Wenn meine Enkel also pokern, in der Hoffnung nicht eingezogen zu werden, dann geht das evtl. nach hinten los.



    Alternativ - verweigern - heisst in jedem Fall Ersatzdienst, sogar mit T3.

  • Wenn es also Ernst wird sollen eben die anderen meine Freiheit, meine Lebensart, meinen Lebensstil und Lebensweise, meine Meinungsfreiheit verteidigen.



    Typisch.

    • @Filou:

      Das Problem, ist dass hier etwas einseitig auf die Jungen abgewälzt werden soll.



      Wenn es nur um eine mil. Schulpflicht gänge und klar wäre, dass im Konfliktfall selbstverständlich die 40-70 -Jährigen die Hauptlast trügen, wären das was anderes.

      Wo bleibt die Grundausbildung für die vielen die in den 90ern/2000ern nicht einberufen, oder durch Abschaffung von T3 oder aus lächerlichen Gründen ausgemustert wurden?

      So sind es es die Alten, die hier Andere vorschicken wollen.

    • @Filou:

      So macht man das eben, wenn man ganz viel Freiheit genießt, man leben kann wie man möchte, ohne das einem die sexuelle Orientierung, der Glauben, die Reisefreizügigkeit, Berufswahl, oder sonst was vorgeschrieben werden, das man an freien und geheimen Wahlen teilnehmen darf und man sich auch für fast jedes Amt in der Politik aufstellen und wählen lassen kann. Das man wie schon geschrieben seine Meinung frei äußern darf und man in einem Land leben kann in dem es schon über 80 Jahre keinen Krieg mehr gegeben hat. Dann macht man das so.



      Weil man eben sich nicht vorstellen kann, dass die Freiheit verteidigt werden muss. Nicht nur wirklich an der Front wenn Krieg herrscht, sondern vielmehr davor schon. Wenn man dem Tyrannen seine Wehrhaftigkeit als Gesellschaft und Land zeigt und ihm klar macht, dass da nichts zu gewinnen ist.

    • @Filou:

      Wieso immer "kämpfen"? Man kann es auch mit Politik (Diplomatie, Kompromissbereitschaft) versuchen.



      Pazifismus heißt Kompromissfindung und Konfliktlösung mit friedlichen Mitteln. Das ist zugegeben sehr anstrengend und intellektuell anspruchsvoll.

      • @drafi:

        Das erzählen Sie mal den Ukrainern. Und versuchen Sie dann auch noch, mit Diplomatie und Kompromissbereitschaft etwas bei Putin und seinen Russen zu erreichen.

      • @drafi:

        Funktioniert aber nur wenn der Gegenüber auch mitmacht. Ansonsten is es eine Kapitulation. Heißt Pazifismus der Ukraine zu sagen sie soll doch bitte als Kompromiss aufgeben, damit Friede in Mitteleuropa ist? Schon mal was von Appeasement gehört?

      • @drafi:

        Und wenn der andere nicht will? Frieden braucht immer zwei....

      • @drafi:

        Ein Diktator kennt nur die Macht des Stärkeren. Auch vor dem 2.Weltkrieg ist die englische Diplomatie gescheitert.



        Was wäre Ihre Konsequenz wenn alle Diplomatie Nichts nützt, Unterwerfung ?

      • @drafi:

        Wie wollen Sie denn mit ihrem intellektuell anspruchsvollen Pazifismus beispielsweise den Krieg Russlands gegen die Ukraine beenden?

        Der Mann im Kreml hat oft genug mehr als deutlich gemacht, dass er kein Interesse an Verhandlungen hat. Selbst wenn Sie von Trump angeleiert wurden.

        Au contraire, nach jeder "Verhandlung" steigerte Russland seine Angriffe gegen die Ukraine.

      • @drafi:

        "Man kann es auch mit Politik (Diplomatie, Kompromissbereitschaft) versuchen."



        Kann man, ja.



        Wie erfolgreich das z. B. im Falle Russlands sein dürfte, kann man sich vorstellen.



        "Pazifismus ... intellektuell anspruchsvoll."



        Eher überhaupt nicht anspruchsvoll, wenn auf nicht taugliche Lösungen verwiesen wird, um seine eigene Position zu stützen.

    • @Filou:

      Und genau darauf habe ich bisher keine Antwort erhalten.



      Sollte es mal so weit kommen, werde ich natürlich kämpfen (müssen).Den Schutz der DDGO habe ich ja damals gelobt.



      Aber warum soll ich oder andere das Leben für Menschen geben, welche mich als Soldat und dadurch dann auch die Bundeswehr ablehnen? Warum soll jemand diesen Menschen die Freiheit verteidigen, so zu leben, wie sie möchten, zu reden und zu schreiben was sie möchten oder auch zu demonstrieren wenn sie es für notwendig halten. Den Dienst an Waffen zu verweigern ist ein Grundrecht. Da gibt es ja auch keine Diskussion. Aber wer den Staat und dessen Möglichkeiten sich auch mit Waffen im Fall der Verteidigung ablehnt, hat doch jedes Recht auf Unterstützung und Teilhabe in diesem Staat und durch diesen Staat/die Gesellschaft dann verloren. Für diese Menschen ist dann wahrscheinlich auf der anderen Seite der Front/Grenze der bessere Platz.

      • @Oleg Fedotov:

        Die Meisten haben wohl eher ein Problem damit, dass die vielen Ungedienten aus den älteren Jahrgängen, oder auch ältere Reservisten, hier die ganz Jungen vorschicken wollen.



        Die Ukraine dagegen hat erst ab 28 und jetzt 25 einberufen (durchschn. 43) und auch in Finland oder der Schweiz sehen die Pläne vor, dass ältere den tatsächlichen Kriegseinsatz leisten sollen.

        Hier klingt es nach: „Während des Wehrdienstes kein Krieg. -Dann bist du erstmal raus bis die jüngeren krepiert sind. Glückwunsch!“.

        Wenn alle Jahrgänge eine militärische Grundbildung verpasst bekämen, hätte das einen ganz anderen Eindruck, auch auf die Jungen.

  • "Sich drücken" ist schlecht.

    Nicht "zum Kriegsdienst mit der Waffe gewzwungen werden" nach Art. 4(3) GG hat nichts mit "Ausmusterung" zu tun.



    www.gesetze-im-int...t.de/gg/art_4.html

    "Kanonenfutter" waren/sind aktuell in Europa zahlreiche Personen ohne Uniform und Waffen.



    Deswegen brauchen wir eine Verteidigung gegen militärische Mittel anderer.



    Ob das eigene militärische Mittel oder andere eigene Mittel sind ist eine Frage der Wirksamkeit. Die Wahlfreiheit, das Wirksamere zu tun, brauchen wir.