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Vorschläge der GaspreiskommissionDoppelt falsch

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

Der Vorschlag der Gaspreiskommission ist sozialpolitisch und klimapolitisch aberwitzig: Er bevorzugt Großverbraucher.

Keine Sparflamme weit und breit Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

M an stelle sich zwei Geschwisterkinder vor. Das eine macht seine Hausaufgaben immer vorbildlich, das andere schludert. Fangen Eltern nun an, den Schlamper für jede gemachte Hausarbeit zu belohnen, während der Musterschüler leer ausgeht, provoziert das Geschwisterzoff.

Genau in dieser Analogie stehen die Vorschläge der Gaspreiskommission. Wer immer schon vorbildlich Energie gespart hat, sei es durch Gebäudesanierung oder schlicht durch umsichtiges Heizen, soll vom Staat nun weniger bedacht werden als derjenige, der stets Energie verprasst hat. Was für ein Affront gegenüber allen Sparsamen.

Nun ist die Idee, ein Grundkontingent an Gas oder Fernwärme zum staatlich gedeckelten Preis anzubieten und bei den darüber hinausgehenden Mengen den vollen Marktpreis wirken zu lassen, durchaus ein diskussionswürdiger Ansatz. Nur darf man die Grenze zwischen dem staatlich gedeckelten Sonderpreis und dem höheren Marktpreis für Privatkunden nicht auf Basis des bisherigen Verbrauchs ziehen.

Denn damit bekäme der Villenbesitzer, der Unmengen Erdgas durch seine Heizung jagt, 80 Prozent dieser Energie subventioniert – was ihm weiterhin einen üppigen Lebensstil erlaubte, diesmal aber auf Kosten des Steuerzahlers. Ein Haushalt hingegen, der seit Jahren – sei es aus finanziellen oder ökologischen Gründen – sparsam heizt und daher kein Verbesserungspotenzial mehr hat, würde nur bescheiden bezuschusst.

Absurd ist auch die erste Stufe des Konzepts, die pauschale Übernahme eines ganzen Monatsabschlags durch den Staat. Auch da bekommt derjenige, der energetisch auf großem Fuß lebt, die höhere Subvention. Folglich ist das, was die Gaspreiskommission ersonnen hat, gleich doppelt falsch. Zum einen sozialpolitisch, weil Bewohner großer Wohnflächen vom Staat besser bedient werden als diejenigen, die weniger üppig residieren. Zum anderen widerspricht es in Zeiten, in denen man aus geo- wie aus klimapolitischen Gründen Gas sparen will und muss, jeglicher Vernunft, den Anreiz zum Energiesparen so zu hintertreiben.

Sinnvoller wäre, der Staat würde in der ersten Stufe den Haushalten einen einheitlichen Fixbetrag erstatten, unabhängig vom individuellen Verbrauch. Und in der zweiten Stufe für 2023 würde pro Haushalt ein ebenfalls einheitlicher Sockel an Kilowattstunden staatlich subventioniert.

Wird hingegen das Modell der Kommission Realität, dann sollte man sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Die SPD trüge ein sozialpolitisch aberwitziges Konzept mit. Und die Grünen eines, das klimapolitisch abwegig ist.

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Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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76 Kommentare

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  • ... und die FDP trägt eine finanzpolitisch unverantwortliche Schuldenaufnahme mit, die die Inflation anheizt.

    "Die SPD trüge ein sozialpolitisch aberwitziges Konzept mit. Und die Grünen eines, das klimapolitisch abwegig ist."

  • Wir finden vorallem die Steuerliche Progression bei Immobilien sehr sinnvoll. Hinzu kommt oft , je nach Lage der Immobilien , die gerade in den letzten 10 Jahren enorme Preisentwicklung der Grundstückspreise. Also Gewinn auf ganzer Line. Da kann man sich ruhig etwas solidarisch zeigen und muss nicht immer alles vom Staat abgeifen. Gerade in Zeiten wie diesen, ruhig mal rechts und links schauen, wer wirklich etwas Hilfe brauchen könnte.

  • Bringen wir es doch bitte mal auf den Punkt:



    Angedacht und verkauft werden uns alle staatl. Energiepreis-Entlastungszahlungen damit, dass insb. die unteren Einkommensgruppen spürbar entlastet und die Wirtschaft am Laufen gehalten wird. (Vgl. Diskussion mit der EU über den diesbezüglich deutschen Sonderweg Kraft finanzieller Leistungskraft Deutschlands).



    Die Kommission macht nun einen Vorschlag, der nach dem Gießkannenprinzip Bürger entlastet und hoffentlich zum Laufen der Wirtschaft beiträgt.



    Praktische Auswirkung:



    1.Wir, der/die Steuerzahler*in zahlen denjenigen den Gaspreisdeckel, welche in ihrer 500 qm Stadthausvilla im Zweipersonenhaushalt wohnen. UND



    2.Bestraft diejenigen, welche schon immer aus klimabezogener Verantwortung heraus sich um das Maximum ein EnergieEinsparung bemüht haben. UND



    3.(Die sich unter dem Schirm der Nazis versammelnden Horden liefert dieses Entlastungspaket KEINERLEI Entlastung und Zündstoff). DIE KOMMISSION gibt ja selbst zu, dass ihr Konzept nicht sozial ausgewogen ist!!! = Thema verfehlt, SECHS SETZEN!



    Sollte die SPD dies durchwinken, gestützt von den GRÜNEN, dann sollten beide Parteien das KasperlTheater mit unterschiedlichen Parteien bitte endlich beenden, und eine Einheitspartei unter dem Schirm von FDP & AfD bilden, unter dem Vorsitz von B. Höcke.



    Denn es geht doch bei alldem sowohl um eine soziale, als auch politische Weichenstellung; verursacht durch die berechtigte Befürchtung, dass eine Zuviel-Belastung der finanzschwächeren Haushalte das politische Anwachsen rechts-außen beflügeln würde. Und DIESE Gefahr ist durch den Kommissionsvorschlag doch mitnichten gebannt.

    Herr Bundeskanzler: Ihr Einschreiten ist gefordert!



    😉

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Dieses Konzept hat vermutlich nicht die Aufgabe, Klima- oder sozialpolitisch sinnvoll zu sein.

    Die Aufgabe scheint eher zu sein, den Status Quo zu erhalten. Alles soll bleiben wie es ist.

    Und aus der Perspektive betrachtet macht es erschreckend viel Sinn..

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Dies scheint zu stimmen.

  • Die Frage der Fragen: Warum wohl hat die Regierung eine Kommission eingesetzt?

    • @Rosmarin:

      Die Frage aller Frsgen, die sich mir stellt wenn ich - Kommission, Berater, zur Kenntnis nehme, die nicht von uns Wählern demokratisch gewählt und somit von uns Wählern nicht legitimiert wurden - hier Entscheidungen oder die Vorbereitungen für Entscheidungen treffen. In welchem Sinne, Inselchen Intresse wird denn die " Kommission " ihre Vorlagen, erarbeiteten ?

      • @Alex_der_Wunderer:

        Meine Übersetzung: Die Verantwortungskette soll verschleiert werden.

  • All das hätte man lang und breit im Juni diskutieren und möglicherweise dann auch umsetzen können. Nach Beginn der Heizperiode ist es dafür wohl zu spät.

    Die Gegenvorschläge des Autoren haben gleich mehrere Nachteile: Kommunen und Unternehmen werden nicht berücksichtigt, einen Zuschuss erhielten auch Haushalte, die nicht mit Gas heizen, u.s.w.

    Im übrigen übersieht der Autor, dass Bewohner großer Wohnflächen von der Gaskrise auch stärker betroffen sind.

    • @DiMa:

      Alle müssen heizen und für keinen ist es wirklich billig. Egal ob mit Strom, Holz, Gas oder Öl geheizt wird, alle Preise sind durch die Decke gegangen.



      Ich habe Öl und frage mich auch, warum Gaskunden einen Sockelbetrag vergünstigt bekommen und ich den vierfachen Preis zu 2020 zahlen muss ohne auch nur einen Cent zu bekommen.

    • @DiMa:

      Bewohner großer Wohnflächen können sich das aber leisten.

      Ansonsten können selbige Bewohner ja auch untervermieten oder etwas kleineres zum Leben suchen.

      Gut für die Wohnungsknappheit, gut fürs Klima.

      • @Obscuritas:

        Wenn nur alles im echten Leben nur so einfach wäre, wie auf dem Reissbrett.

        Meine Oma wohnte zuletzt allein bei 107 qm Wohnfläche im selbst genutzten schlecht gedämmten EFH. Hätte sie sich das Heizen zu den jetzigen Bedingungen wirklich leisten können? Wie Sie insoweit zu ihrer Aussage kommen, kann ich nicht einschätzen.

        Untermiete (bei einer Oma von 90 Plus)?

        Etwas kleineres zum Leben suchen (bei einer Oma von 90 Plus)?

        Schön, wie Sie sich Ihre Welt einfach machen. Zum Glück muss meine Oma das nicht mehr miterleben.

      • @Obscuritas:

        PS



        Und nicht jeder ist WG geeignet oder will Untermieter. Das birgt viel Konfliktpotenzial. Das verkraften nicht alle. ZB. kranke Menschen, psychisch wie physisch.

      • @Obscuritas:

        Hallo. ... können es sich leisten? Das klingt undurchdacht. Eer bewohnt auch grosse Wohnflächen: (Studenten) WGs, Bewohner:Innen mit alten DDR-Mietverträgen. Wobei es auch in Westdeutschland so etwas gibt, 50 Jahre alter Mietvertrag für 100 qm2, Mieter:Innen jetzt in Rente. Altes Hausbgeerbt, schlecht isoliert. Da gibt es sicher weitere Beispiele, in denen arme Menschen eher grosse Wohnflächen bewohnen bzw diese beheizen müssen. Z.B. noch Jugendclubs. Soziale Einrichtungen, Sportvereine ... Das wird doch unbezahlbar. Zumal alle, die in den letzten Jahren Enrgie sparten jetzt angeschmiert sind.

        Oder die, die beruflich viel reisten, folglich wenig heizen mussten, kaum Strom verbrauchten. Jetzt im Homeoffice.

        Vorjahresverbauch ist kein Maßstab!

  • Wir müssen Energie sparen, aber das Gegenteil geschieht. Der hohe Energiepreis treibt die Preise für Waren und Güter nach oben, von der Produktion, dem Vertrieb bis zur Ladentheke. Ein wachsender Anteil des privaten Einkommens geht für den Energieverbrauch weg oder wird für Nachforderungen der Energielieferanten zurückgelegt. Die Inflation tut ein übriges, um das für den Konsum zur Verfügung stehende Einkommen zu verringern.



    Es ließe sich Energie und Geld sparen, wenn die Ladenöffnungszeiten um zwei oder drei Stunden täglich reduziert würden. Sowohl für die Verbraucher:innen, die über die Ladenpreise auch die (Energie-)Betriebskosten zahlen, als auch die Unternehmen, die absehbar weniger Umsatz machen werden.



    Aber es bleibt dabei: Shopping first, da kann das Gas und der Strom so knapp und teuer werden wie sie wollen. Schließlich steht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür, nebst verkaufsoffenen Sonntagen.

  • Schnelles Regierungshandeln in Krisen war gestern. Die Winterkälte bricht im Allgemeinen mit dem November herein, Hilfen gibt es erst im Dezember, und das nur als Tropfen auf den heißen Stein. Zumal die Öl- und Gasförderländer nur darauf warten, dass Deutschland sein 200-Mio.-Sondervermögen in Stellung bringt, denn dann werden sie die Preise künstlich hoch halten, um dem deutschen Staat das Geld abzuzocken.

    Derart durch Subvention künstlich hoch gehaltene Preise, dann irgendwann, ab März vielleicht den Gaspreis bremsen. Nachvollziehbar ist das Alles nicht. Wird Habeck da nicht gründlich überschätzt?

    Die Villen der Reichen wollen auch beheizt sein. Selbst leerstehende Wohnhäuser müssen im Winter beheizt werden, damit die Zentralheizungssysteme intakt bleiben.

    Wenn alle die Heizung runter drehen, müsste IMHO das reichen. In der zweiten Ölkrise 1978 Hat selbst Jimmy Carter die Heizung im Weißen Haus auf 18°C runtergedreht und hat es übers Fernsehen dem Volk erklärt. Die wichtigste Maßnahme ist, bis November sichere Lieferverträge zu fairen Preisen auszuhandeln. Fairer Handel auch für Öl und Gas. Wäre das nicht die Lösung?

    • @Uwe Kulick:

      Es sind 200 Milliarden, nicht Millonen. 200.000 Millionen ...

      Ein vorrübeegehendes Tempolimit wäre auch Teil der Lösung. Wie verbohrt kann man sein, FDP?

      Zu kalt darf es nicht sein in einem Haus, das schadet der Substanz.

  • Singlehaushalte sollten nicht unterstützt werden da sie pro Kopf am meisten Energie "sinnlos" verballern.

    • @Hamza :

      Singles nicht unterstützen? Denken sie auch nach, bevor sie schreiben? Haben sie die Fähigkeit zu Mitgefühl?

      Alleinstehende Re nter:Innen sollen alle Obdachlos werden, diese Egoisten haben es nicht verdient, sich Mietzahlungen leisten zu können? Das ware eine Folge!



      Es gibt physisch wie psychisch kranke Menschen, die nur allein leben können, weil sie eventuellen Stress mit Mitbewohner:Innen nicht vertragen.







      Selten etwas böseres, menschenverachtenderes gelesen.

    • @Hamza :

      So ein Unfug. Das hängt doch von der konkreten Situation ab. Ein Single in einer kleinen Einzimmerwohnung verbraucht mit Sicherheit weniger, als ein Ehepaar, das eine Villa heizt.

      Aber um böse Singles zu vermeiden, könnten wir ja wieder Zwangsheiraten einführen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Allein lebende Personen verbrauchen pro Kopf betrachtet durchschnittlich mehr Strom als die Bewohner*innen von größeren Haushalten. Das liegt daran, dass 1-Personen-Haushalte meist die gleiche elektrische Grundausstattung mit Kühlschrank, Fernseher und Co wie größere Haushalte haben."

        Auch wenn es Ihnen natürlich nicht passt...

        • @Hamza :

          Was wäre die Lösung? Zwangsaufnahme von Flüchtlingen, wie Sie im vorletzten Post geschrieben haben. Oder eine WG auf Teufel komm raus? Nein, danke.

          • @Furth im Wald:

            Es könnte vielen geholfen werden wenn man die Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Irak... Afrika auch in den privaten Wohnungen und Häusern aufnehmen würde. In Deutschland haben fast alle zu viel Platz pro Kopf. Aber lieber an den Grenzen zu machen und wegkucken...

            • @Hamza :

              Zitat " In Deutschland haben fast alle zuviel Platz pro Kopf. " Erstens ist ist Ihre Aussage zimlich relativ und zweitens geht es doch niemanden etwas an, wie andere Mitmenschrn wohnen . Das macht in Deutschland zum Glück noch jeder wie er kann und möchte. In Afrika und den meisten Staaten der Welt leben auch viele Menschen mit viel Platz, sollen die auch alle Flüchtlinge in ihren Häusern und Wohnungen aufnehmen ? Schon sehr außergewöhnliche Ansichten , die Sie hier Kundtun.

        • @Hamza :

          Es wird den Alleinlebenden auch nicht passen, sie zwangsweise zusammenzupferchen. Man sollte nicht aus dem Blick verlieren, dass es gute Errungenschaften sind, dass heute Menschen frei entscheiden können, wie sie leben möchten.

        • @Hamza :

          Noch Mal. Es kommt auf die konkrete Situation an. Pauschale Aussagen führen nicht weiter.

          Dazu kommt, dass nicht alle Singels freiwillig allein wohnen. So manche Witwe mit kleiner Rente könnte bestimmt gut auf das Singledasein verzichten.

          Aber es ist immer schön zu sehen, wenn sich jemand pauschal eine Gruppe schnappt, um darauf rumzuhacken.

    • @Hamza :

      Mhm ... Studenten und alleinstehende Rentner?

      • @Rudolf Fissner:

        ..gerade bei Alleinstehenden laufen doch oft in allen Wohnräumen inklusive Küche die Television 's , damit sie sich nicht so alleine fühlen.. Dazu kommen bei älteren Ruheständlern noch Treppenlifte und Elektromobile, die auch im Hause geladen werden. Ich bin dennoch auch für eine pro Kopf Mindestpauschale. Wer die nicht möchte, oder nicht braucht - spendet die Pauschale einfach. Dann braucht sich keiner Übergangen fühlen. Wer pro Kopf mehr verbraucht, zahlt halt einen höheren Preis. Ab einer festzulegenden Obervervrauchsgrenze, gibt es Punkte und im nächsten Monat weniger Energie zur Verfügung.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Zitat: gerade bei Alleinstehenden laufen doch oft in allen Wohnräumen inklusive Küche die Television 's , damit sie sich nicht so alleine fühlen../Zitat

          Dazu mal eine Quelle bitte.

          Vorurteile sind keine Argumentationsgrundlage. Da ich Streams aus Stromspargründen mit dem Smartphone höre, wandert der Stream mit mir in die Küche!

          Via Bluetooth haben viele Haushalte Boxen in betrieb, die bei Bedarf eingeschaltet werden, Bluetoothquelle: Smartphone.



          Willkommen im 21. Jahrhundert.

        • @Alex_der_Wunderer:

          "..gerade bei Alleinstehenden laufen doch oft in allen Wohnräumen inklusive Küche die Television 's , damit sie sich nicht so alleine fühlen.."

          Sie schauen zu viel in die Röhre.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            ...der war echt gut ,-))

  • So siehts aus. Es ist kaum zu glauben, was solch eine Kommission der Politik rät. Sozialstaat heißt, denen solidarisch helfen, die es wirklich benötigen, nicht denen, die es locker allein hinbekommen. Der Teufel scheißt immer auf den größeren Haufen, sagten meine Großeltern mal. Scheinbar bleibt dieses Prinzip bei Leuten, die selbst genug haben, in guten Händen. Einfach zum Wegrennen. Mit Linker und Liberaler Logik hat das nix gemein. Ökologisch nachhaltig ist das alles auch nicht. Es ist nicht zu fassen, von einem Quatsch zum Nächsten, viel. Sollte sich Politik mal Berater:innen aus d. 40 % ärmeren Haushalten holen....

  • Gab es nicht mal eine Verpflichtung, das jedes Haus einen Energiepass haben muss? Mit dem Pass und der Größe der Wohnung/Hauses hätte man zumindest zwei Punkte für eine faire Berechnung.

    • @Andreas J:

      Und? Die armen Leute mit den mies gedämmten Häusern zahlen dann mehr?

      • @Rudolf Fissner:

        Nee, die mit dem gut gedämmten Häusern bekommen dann weniger Hilfen.

        • @Andreas J:

          Die bekommen doch schon weniger weil sie ja weniger verbrauchen

          • @Rudolf Fissner:

            Hausbesitzer konnten auch eigenes Geld gut mit den Investitionen in ihr Haus anlegen, und wenn sie es richtig gemacht haben, einiges an Förderung bekommen. Ein Mieter, kann mit Absprache des Vermieters auch einiges investieren , um den Energieverbrauch zu vermindern. Also auch diese Faktoren sollten berücksichtigt werden.

          • @Rudolf Fissner:

            Haben aber wohl auch Subventionen für ihre Baumaßnahmen erhalten.

            • @resto:

              Ja und? So eine Sanierung ist schweineteuer. Allein der Tausch von Fenstern amortisiert sich bei vielen Hausbesitzern zu Lebzeiten nicht mehr.

              Aber was hat das damit zu tun, dass die Gaspreisbremse dann wegen des geringeren Verbrauchs geringer ausfällt.

              Und wieso muss jemand, der sein Geld in eine nachhaltige Zukunft investiert hat statt in Urlaub & Auto dann noch mal noch extra einennauf den Dötz bekommen?

              • @Rudolf Fissner:

                Haben Sie bei Bewilligung der Förderungen, Verträge unterschreiben müssen, bei Eigentümerwechsel der Immobilien müssen die erhaltenen Fördergelder an die Staatsgemeindchaft zurückgezahlt werden ? Wir nicht. Somit hat man einmal die Förderungen erhalten, der Energieverbrauch sinkt, die Immobilie steigt im Wert. Nun noch die Enrrgiehilfen obendrauf. Wir werden die kommenden Hilfen auf jeden Fall spenden.

                • @Alex_der_Wunderer:

                  Ich sehe schon. Fördern von Energiesparen ist nicht ihr Ding. Ist die Förderung hoher Energieverluste ihr Ding?

                  Und beside. Eine Immobilie steigt vor allem wegen der 90% Eigenanteile mit im Wert. Wenn man überhaut vor Ende der Lebenszeit sein Haus verkauft.

  • Wie erkennt der Staat am Verbrauch die Sparsamen? Woher weiss er, dass dahinter eine Villa steht und kein mies gedämmtes Haus, Mehrfamilienhaus, Großfamilie oder eine WG?

    Das alles auszuklamüsern würde solch ein Bürokratiemonster erzeugen, dass die Preisbremse nie in die Pötte kommt.

    Von daher: Sch ... drauf. Die paar Villchen machen den Braten nicht fett. Da jetzt ein populistisches Ungerechtigkeitssyndrom zu basteln ist nur Futter für die Populistischen

  • Da fehlt jeder Steuerungseffekt. Aber ich habe so einen Lösungsvorschlag erwartet. War schließlich schon immer so.

  • Nehmen wir mal ein Beispiel mit zwei Nachbarn in Doppelhaushälften:



    Im Jahr mit Gaspreisbremse verbrauchen beide je 8.000 kWh.



    Im "Vorjahr" verbrauchte A 6.000 kWh und B verbrauchte 10.000 kWh. Für die zusätzlich verbrauchten 4000 kWh Erdgas zahlte B im Vorjahr bei 7 Cent/kWh 280 Euro mehr als z.B. sein sparsamerer Nachbar A.



    Für 80% davon gibt es nun eine Preisermäßigung mittels staatlicher Schuldenaufnahme. Der wärmeliebende Nachbar B bekommt 8000 kWh zum billigen Preis auf Kosten der jungen Generation. Haushalt A bekommt 80% von 6.000 kWh bezuschusst, also nur 4.800 kWh. Nachbar B bekommt die Gassubvention für 3.200 kWh zusätzlich. Bei einem neuen Preis von z.B. 25 Cent/kWh, der auf 12 Cent/kWh reduziert wird, bringt diese eine Ersparnis von 13 Cent/kWh. Multipliziert ergibt das 3.200 kWh * 0,13 €/kWh = 416 Euro zusätzlich Gassubvention. Die Einsparung von 416 Euro ist um 136 Euro höher als der Mehrpreis von 280 Euro für den Gasverbrauch im Vorjahr.



    Der schon im letzten Jahr sparsame Verbraucher A zahlt in der Summe beider Jahre 136 Euro mehr für seinen in der Summe um 4.000 kWh niedrigeren Gasverbrauch.



    Ob in dem im Vorjahr sparsam beheizten Haus A (zeitweilig) weniger Haushaltsmitglieder lebten, das Haus besser bzw. früher gedämmt hat, die Bewohner kein Home-Office machen konnten oder einfach mehr warme Pullover anhatten, ist dabei unerheblich. Ebenso unwichtig ist, ob der stärker heizende Nachbar wenig Umweltbewusstsein oder einfach mehr Geld zum Heizen zur Verfügung hatte, oder umgekehrt wenig Geld verdient und deshalb die Heizkosten vom Sozialamt übernommen bekam: In der Summe ist die Heizrechnung beider Jahre niedriger, wenn mehr verbraucht wurde.



    Statt über Gerechtigkeit zu lamentieren, ist jetzt vor allem für die Zukunft Kostensicherheit zu schaffen und Erdgasbezug zu vermeiden. Wer zwei Winter lang verbilligtes Gas bekommt, muss sich verpflichten, insgesamt dieselbe Energiemenge in den 10 Jahren 2026 bis 2035 in Form von Grünem Wasserstoff zu beziehen.

    • @meerwind7:

      Danke für die Rechenbeispiele.



      Genau min Denken. Ich hab letztes Jahr Coronabedingt mehr verbraucht, ich hab Glück. Diese Jahr spare ich ohnehin wieder bewusster, war selten zu hause. Die 80 Prozentregelung ist MIST. Für mich gut, als Grundidee untauglich, weil sehr ungerecht.

    • @meerwind7:

      ...viel Arbeit haben Sie sich da gemacht um so eine perfekte Darstellung der komplziertheit und Problematik des gerechten Energirpreiszuschusses aufzuzeigen. Danke dafür.



      Bei Doppelhaushälfte fallen mir immer die Inserate von den Bauträger ein " Doppelhaushälfte im Landhausstil ca 98 qu Wohnfläche auf 2 Etagen mit 250 qu Grundstück ein..." ich hoffe die von Ihnen als Beispiel aufgeführten Hälften, haben zumindest dreifachverglaste Sprossenfenster und wenn die Bewohner Glück haben, einen Kamin oder einen schwedischen Gusseisen Ofen...

  • @Henni ZUSATZ



    Zumindest für Privathaushalte wäre das doch fairer, oder?

    • @Henni:

      Menschen aus privaten Haushalten gehen halt eine Stunde eher zur Arbeit und machen Nachmittags eine Stunde länger, macht schnell 10 Überstunden pro Woche. Also ein kleiner Mehrverdienst für die höheren Energiekosten. Nach Feierabend dann zum Sport oder ins Kaufhaus. Am Wochenende zu Oma und Opa auf's Land...oder Freunde besuchen, wo man schon lange einen Besuch zugesagt hat.

  • Warum nicht einen bestimmten Grundverbrauch pro Person subventionieren? Unabhängig von irgendwelchen vorherigen Rechnungen für die 2-Zimmer-Wohnung mit Eltern und Säugling oder die wunderschöne 6-Zimmer-Villa für 2 Personen?

    • @Henni:

      Dann kriegt der Millionär im energetisch optimierten Penthouse immer noch mehr als die fünfköpfige Familie im unsanierten 60er Jahre Bau. Komplette Gerechtigkeit wird es nicht geben.

      • @LeSti:

        "Pro Person"

        ... ich habs mal nachgerechnet.



        1 Millionär x "pro Person" mach 1.



        5 x "pro Person" macht 5.

    • @Henni:

      Sehe ich genauso wie Sie. Ist aber wohl schlichtweg zu einfach und nicht umsetzbar denn dann meckern noch die ganzen Millionäre / Milliardäre im Land, von wegen ihrer Bevorzugung und sie aber auf keinen Fall ein paar Euros vom Staat möchten und das Geld doch bitte gleich an nicht Millionäre / Milliardäre gezahlt werden möge, die es wirklich brauchen. Tja, so müssen unsere Jungs & Mädels in Berlin noch eine Verteilungssuperformel austüfteln...

  • Das beschriebt nur die Soitze der Ungerechtigkeit:

    "Wer immer schon vorbildlich Energie gespart hat, sei es durch Gebäudesanierung oder schlicht durch umsichtiges Heizen, soll vom Staat nun weniger bedacht werden als derjenige, der stets Energie verprasst hat."

    Wer im Vorjahr einen niedrigeren Verbrauch hatte, aus welchem Grund auch immer (besserer baulicher Zustand, weniger Personen, sparsamer geheizt, keine Gelegenheit zum Home-Office) zahlt im Ergebnis mehr für die Heizung als jemand mit demselben Verbrauch im kommenden Winter, aber mehr im Vorjahr. Und das gilt nicht nur für das kommende Jahr, sondern auch in der Summe (!) aus Vorjahr und kommendem Jahr.

    Diese Gerechtigkeitslücke ließe sich reduzieren, wenn Subventionsempfänger wenigstens für die Zukunft einen gewissen Beitrag zur Energiewende leisten würden: Haus dämmen, bessere Heizung ohne Erdgas oder Bezug von Grünem Wasserstoff im Umfang des verbilligten Erdgases.

  • Wenn die Entlastung zeitnah bei den betroffenen ankommen soll, sehe ich nur unbefriedigende Lösungen.



    Zu oft bewahrheitet sich auch das Sprichwort "Der Feind des guten ist das bessere."



    Wenn die Bürokratie für die bessere Lösung erst aufgebaut werden muss, gibt es die ersten Zahlungen in 12 Monaten.



    Wollen wir solange warten?

  • Es ist erstmal sinnvoll, zwei Schritte zu machen.



    Akut zu helfen, mit der Gießkanne und im zweiten Schritt detailliert.



    Der Vorwurf an die Industrie, die auf Gas vertraute, könnte man/frau zu den Privaten zurück spielen, die ebenfalls auf Gas gesetzt haben.



    Letztlich haben, trotz hochmoralischer Empörung, ALLE, direkt oder indirekt, jahrzehntelang vom billigen russischen Gas profitiert.



    Nun den einen oder Anderen den schwarzen Peter zuzuschieben ist falsch.



    Im Übrigen würden sich insolvente Industriezweige mit geringeren Steuererlösen und Arbeitslosen zur jetzigen Zeit nicht eben förderlich auf die Volkswirtschaft auswirken.

  • Schaut man sich die Besetzung der Kommission an, ist das Ergebnis kein Wunder. Statt einer Kommission hätte die Bundesregierung einen Bürgerrat nach dem Losprinzip bilden sollen, statt die Eliten der ersten und zweiten Ebene einzuladen.

    • @Reinhard Muth:

      Bürgerräte sind in ihrer Zusammensetzung nahezu immer sehr stark von der mittleren und oberen Mittelschicht geprägt. Also quasi von statistischen Grünenwählern.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Wer schon gespart hat bzw. nicht weiter sparen kann , kann u.U. für die gleiche Gasmenge, die ein anderer nach 80% Einsparung insgesamt noch verbraucht, einen höheren Preis bezahlen müssen, weil er 20 % der gleichen Menge nicht zum gedeckelten Preis bekäme. => Ungleicher Preis für gleiche Menge. Wäre das eine rechtliche Prüfung wert?

  • Was soll an einem einheitlichen Betrag gerecht sein?



    Jemand wohnt in einer kalten Gegend und bekommt den gleichen Betrag wie ich in der Rheinebene - ist auch nicht gerecht.



    Wenn der Musterschüler reich geerbt hat und deshalb in der Lage ist, sein Haus vorbildlich zu dämmen bekommt er denselben Betrag wie ein ALG II Empfänger, der aus finanzieller Not in einer billigen, schlecht isolierten Wohnung lebt.



    Es werden weit weniger Villen-mit-Pool-Besitzer von den Regelungen profitieren als Arme, die in schlecht isolierten Wohnungen leben.



    Und bei den Preisen zu glauben, die gäben nicht schon alleine einen Anreiz zum Sparen, die Kritik muss von jemandem mit einem einigermaßen auskömmlichen Einkommen stammen.

  • bei den derzeitigen Gaspreisen immer noch Angst um fehlende Preissignale und die Bevorzugung von XY zu fürchten ist schon absurd.



    Ja, sparen ist richtig, ein Umstieg auch, aber hier geht es ums wirtschaftliche Überleben. In der sozialen Hängematte faulenzen wird hier niemand. Auch mit Deckel, wie auch immer er aussehen wird, jeder wird draufzahlen, da Bevorzugung oder irgendetwas anderes zu vermuten... naja, auf dem sinkenden Schiff sticht man sich vorher noch mal kurz gegenseitig die Augen aus... der Punkt ist, das Schiff sinkt und wer kann wird umsteigen, sparen und alles tun was er kann um vom Gas wegzukommen, das jetzt irgendwer noch auf Gas als Zukunftsenergiequelle setzt ist einfach weltfremd... es geht lediglich ums (finanzielle) Überstehen des Winters.

    • @nutzer:

      Und der nächste, der übernächste Winter? Wer hat denn die finanziellen Mittel, oder überhaupt die Möglichkeit (Mieter!) um innerhalb eines Jahres sein gesamtes energetisches Wohnumfeld gegen "erneuerbar" zu tauschen?

      • @dator:

        Es sind nicht nur die finanziellen Mittel, es sind auch konkret die Lieferfristen und die Verfügbarkeit von Handwerksbetrieben. Wartezeit: 1 Jahr und mehr.

      • @dator:

        genau da ist es Aufgabe des Staates dort zu helfen. Und so lange, wie der Preis Menschen in den Ruin treiben kann, ist es auch Aufgabe des Staates das zu verhindern.



        Und hier ein Erklärungsmuster für die FDP Fraktion, die "Angst vor"staatlicher Verhätschelung"-haber, um das zu schlucken: nicht aus Nächstenliebe etc. sondern rein aus Eigennutz, eine Gesellschaft die in den Protest abrutscht, eine Wirtschaft die stagniert fällt auf alle zurück.

  • Herr Janzing hat mit Sicherheit in weiten Teilen recht. Allerdings stören mich an diesem Entlastungsmodell vornehmlich zwei andere Gedanken:

    - Das Geschwisterchen Gewerbe/Industrie, das es nie schaffte, weil es nicht wollte, auf alternative Energiequellen zu gehen, bekommt den größten Zuschuss. Dabei sind hierbei beim Verbrauch von Energie Gewinne erwirtschaftet worden. Jene, die "nur" nicht frieren wollen, haben keine Alternative außer Feuer zu machen. (Abgesehen von der Wärmepumpe oder der Fernwärme, bei welcher ein anderer für sie das Feuer macht.)

    - Durch den steigenden Preis für Gas steigen alle anderen Energieträger mit. Sei es Strom, Gas, Holz (Pellets/Hackschnitzel/Scheitel) oder Öl. In Beispiel meiner Familie verhält es sich so: Wir kauften eine Pelletsanlage und modernisierten das Heizsystem (2020/2021). Vorher verwendeten wir Gas-Einzelöfen. Die Heizkosten vorher betrugen 150 € im Monat. Die erste Pelletslieferung bewegte sich im Bereich von ca. 120 €. Nun müssen wir jedoch statt vorher 1400 € / 5 Tonnen satte 3800 (bis 4000) € bezahlen. Das entspricht einer Monatsbelastung von ca. 315 € (+!) € / Monat. Hinzu kommt, wir haben unserer Heizungssystem für viel Geld um-/neu gebaut. Um also das Bild des Autors zu ergänzen, ist derjenige in der Familie der größte Verlierer, der auch noch bemüht war, fossile Energieträger zu lassen wo sie sind. Im Boden!

    Ich frage mich manchmal wirklich, was die Herren und Damen in die Kommissionen empfiehlt. Deren Abstraktionsfähigkeit sicherlich nicht.

    Also ein Vorschlag:



    - Um Zeit zu sparen gestattet der Bund Stundungen von Energierechnungen bis zur Klärung.



    - Wir gehen differenziert vor, damit "Großverbraucher", die anders könnten, nicht belohnt werden.



    - Es werden "nur" (!!!) Privathaushalte subventioniert und Gewerbe erhalten "höchstens" (!!!) zinsfreie/-ermäßigte Kredite für den Umbau.



    - Wir sind gerecht und unterstützen alle in Not geratenen Haushalte unabhängig von deren Heizenergieträgern.

  • Da ich bereits in der letzten Heizsaison angefangen habe, Energie zu sparen (Thermostat einfach immer auf 17°C, was sich schlimmer anhört als es dank Socken und Pullover ist), ist mein Heizkostenabschlag sehr niedrig.

    Offenbar habe ich einen gewaltigen Fehler gemacht!

    • @Odine Mohl:

      Ja. Sie bekommen für jeden "eingesparten" Euro rund 1,80 Euro weniger Subvention.

    • @Odine Mohl:

      Kein Fehler, aber Sie zahlen halt insgesamt etwas mehr, als jemand, der erst in diesem Jahr mit den warmen Socken anfängt.

      Anderswo kommt klimaschonendes Verhalten ja auch teurer als der "Standard".

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Odine Mohl:

      Ausgleich: Den Bezugszeitraum für die Berechnung der Deckelung 1 Jahr früher ansetzen. Ggf. etwas weniger als 80% deckeln.

  • Im Gegensatz zu den Geschwisterkindern, haben die sparsamen Verbraucher doch schon selbst etwas von ihrer sparsamen Lebensweise. Sie zahlen weniger für Gas.

    Ja es ist ärgerlich, wenn man ein Jahr zu früh mit dem Sparen angefangen hat und nun nicht mehr dafür belohnt wird. Aber es geht ja vor allem um diejenigen, die nicht in der Lage sind zu sparen, weil sie es selbst nicht in der Hand haben, das Haus in dem sie zur Miete wohnen zu dämmen oder die Heizung zu erneuern. Das kann ja auch bei Eigenheimbesitzern aus finanzieller Not heraus auf sich warten lassen.

    Subventionen für erwünschte Investitionen sind immer ungerecht für die early adopter. Es gibt immer welche, die vorher mehr bezahlt haben, weil noch nicht gefördert wurde. Immer haben die Leute es sich durchgerechnet und dafür entschieden, weil es sich eben gelohnt hat. Sie werden durch spätere Subventionen nicht bestraft. Die Rechnung trägt sich trotzdem noch.

    • @Herma Huhn:

      Es gibt keine "Subventionen für erwünschte Investitionen" sondern für Mehrvertrauch an Erdgas. Wer im Basisjahr sparsamer war, bekommt weniger Subventionen und zahlt insgesamt mehr für Gas.

    • @Herma Huhn:

      Die im Vorjahr sparsamen Verbraucher zahlen eben in der Summe mehr für ihren Gasverbrauch als ihre Nachbarn, die im kommenden Jahr dieselbe Menge verbrauchen.

  • Jedem Haushalt einen einheitlichen Betrag zu erstatten klingt einfach - ist es aber nicht.



    Die Versorger wissen nicht wie viele Haushalte hinter einem Anschluss stecken und auch der Staat hat keine Liste mit Haushalten und zugehöriger Kontonummer.



    Genau deshalb sind die gerechteren Modelle schlicht nicht schnell genug umsetzbar. Und die jetzige erste Stufe ist immerhin noch besser als ein pauschaler Rabatt auf jede kWh.

    Eigentlich sollte der Autor das auch wissen. Es wurde schließlich in den letzten Tagen immer wieder diskutiert.

    • @CrushedIce:

      Dann wäre es gerechter allen Haushalten (die sind dank Melderegister bekannt) eine Pauschale zu zahlen, z.B. 50 Euro pro gemeldete Person. Egal, ob Gas oder ein anderer Energieträger verwendet wird - denn die werden ja auch teurer, nicht nur Gas.

      • @Odine Mohl:

        Das könnte man machen. Innerhalb von 10 Minuten hätten wir unter der entsprechenden Ankündigung drei Dutzend Kommentare, die feststellen dass davon ja insbesondere die Gutverdiener profitieren die sich eine energetische Sanierung leisten konnten.

        Es gibt zwei Dinge die in dieser Sache unbedingt vermieden werden müssen:



        1.) Lösungen die nicht haargenau auf die individuelle Situation der Bürger eingehen



        2.) Der gläserne Bürger

  • Dem Artikel kann ich nur zustimmen.



    Hinzu kommt, daß mit Steuergeld die Kassen von Spekulanten, die von hohen Energiepreisen profitieren, gefüllt werden.



    Mir fehlt völlig der Ansatz, durch Nutzung von regenerativen Energien und Bau von Speichern, mittelfristig aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern herauszukommen.

    • @Dschou:

      Das wäre doch jetzt die Gelegenheit einer von den Spekulanten zu werden, deren Kasse demnächst mit Steuergeldern gefüllt werden: Spekulieren Sie mit Ihren Ersparnissen und Rücklagen in regenerative Energien und Speichertechnologie.

      Damit tun Sie etwas für das Klima und bekommen eventuell als Spekulant noch die Taschen vollgeschaufelt. Das können Sie dann entweder für sich nutzen oder aber wieder in zukunftsweisende Technologie investieren