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Teilmobilmachung in RusslandKatapultiert in die Realität

Kommentar von Inna Hartwich

Russlands Machthaber Putin will Angst verbreiten. Es ist eine Verzweiflungstat – und eine Chance für die Ukraine.

Russische Soldaten in Donezk hören Präsident Putin zu Foto: Ria Novosti/SNA/imago

I n den vergangenen knapp sieben Monaten bestand eine Art Vertrag zwischen dem Kreml und der Mehrheit der russischen Bevölkerung. „Ihr unterstützt uns bei unserer Spezialoperation und könnt weiter einen ruhigen Alltag fernab davon leben“, lautete dieser aus der Sicht des offi­ziellen Moskaus.

Viele in Russland nahmen diesen Vertrag für bare Münze und taten so, als ginge sie der Krieg nichts an. Als geschähen die Gräueltaten in ihrem Nachbarland nicht in ihrem Namen. Siegessicher, ja fast siegestrunken wiederholten sie die von der Propaganda gesetzten Sätze: „Die Kraft liegt in der Wahrheit! Der Sieg wird unser sein! Weil wir Russen sind!“

Die von Präsident Wladimir Putin ausgerufene Mobilmachung, und sei sie nur eine teilweise, katapultiert die Befürworter*innen, die die „Spezialoperation“ im Fernsehen bisher von ihrem Sofa aus betrachteten, in die Realität. Nun müssen eventuell auch ihre Söhne, ihre Ehemänner, ihre Töchter in den Kampf. Doch die unvorbereiteten Re­ser­vis­t*in­nen in den Tod schicken, das will kaum einer.

300.000 Re­ser­vis­t*in­nen ist eine beeindruckende Zahl. Die erneuten Drohungen des russischen Präsidenten mit den Atomwaffen scheinen noch bedrohlicher. Putin beherrscht die Kunst des Angstmachens – und zeigt damit doch, was für eine Verzweiflungstat die jüngste Schaffung von Fakten ist. Durch die Scheinreferenden, die Russland in den besetzten Gebieten in der Ukraine abhalten lässt, soll der Eindruck erweckt werden, alles geschehe unter dem freien Willen eines Volkes.

Ukrai­ne­r*in­nen haben die Angst verloren

Doch welchen Volkes? Die Gebiete, die Russland für sich beansprucht, sind weiterhin teils unter der Kontrolle der Ukraine. Viele Menschen sind geflohen, andere der Herrschaft der russischen Armee unterworfen. Selbst nach russischem Recht müsste ein Referendum zwei Monate lang vorbereitet werden. Nun geschieht alles in Eile, damit Moskau seine Erzählung füttern kann, die Nato greife mit den Händen der Ukrainer Russland an und die Integrität Russlands müsse verteidigt werden. Es ist die Mär, die Russland selbst geschaffen, selbst gepflegt und letztlich selbst entlarvt hat.

Die Ukrai­ne­r*in­nen haben längst jegliche Angst und jegliche Achtung vor dem einst gefürchteten Russland verloren. Putins Panik ist ein Momentum für Kiew. Moskau wird auf die Schnelle keine Hunderttausende Sol­da­t*in­nen stellen können. Die Re­ser­vis­t*in­nen müssen erst einberufen, geschult und zu Brigaden zusammengestellt werden.

Das kostet Zeit. Zeit, die die Ukraine nutzen muss – mitsamt ihren Partnern, die sich aus der Angststarre lösen sollten. Anders als mit Stärke ist mit Russland, das beweist Putin mit jeder seiner Reden, nicht umzugehen.

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53 Kommentare

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  • Es ist genauso dumm Putins Propaganda zu folgen, wie der von Selensky.



    Wir brauchen eine Analyse und ein gemeinsames Handeln der demokratischen Staaten und sollten jetzt den wirtschaftlichen Druck auf Alle Putinunterstützer erhöhen.

  • Jetzt zeigt sich, wenn es hart auf hart kommt, schwindet Putins Macht, wenn er Tausende von Demonstrationen abhalten muss. Bei solchen Gelenheiten zeigt sich, dass das System Putin und Lukaschenko eben den Menschen nicht mehr viel zu bieten hat. Für viele waren die Zeiten vor Gorbatschow besser als jetzt und der Blick nach Mitteleuropa (im derzeitigen Zustand, das sieht anders aus, wenn wir den Zustand von 1978 wieder herstellen müssen) lässt sich nicht verkleistern. Keine der sich groß findenden Mächte bekommt eine Mobilisierung für den Krieg hin.

  • Putins Ukraineplan (Übernahme Ostgebiete) steht definitiv vor dem Scheitern. Jetzt muß er den nuklearen Druck erhöhen, wofür ihm die Courage fehlt. Zivilisation ist wenn Lügen die Weltbeherrschen, Kriege will hier keiner sehen.

  • Was mich seit Februar wirklich erstaunt:

    Die TAZ, die für mich immer das "freundlich links-grün versiffte Tagesblättchen" war, ist eine der wenigen Quellen, die undogmatisch analysieren, was getan werden muss, mit Nennung aller möglichen Risiken und ohne Angst.

    Ähnliches bei den Grünen.

    Hut ab, das verdient Respekt, den sich weite Teile der SPD_CDU_FDP dringend wieder erarbeiten sollten.

    Danke dafür!

  • Der Krieg kommt in den russischen Köpfen an.

    Es geht an die Existenzen in der eigenen Verwandtschaft, Nachbarschaft, Bekanntenkreis.

    So langsam wird der russische Bär nun aufwachen und Putin hinwegfegen.

    • @Rudolf Fissner:

      Das klingt mir etwas zu sehr danach, als seien die Russen alle unschuldig und hätten keinerlkei Anteil an 20 Jahren Putinismus.

      Solange nur tschetschenische, syrische oder ukrainische Kinder abgeschlachtet wurden, hatten die meisten kein Problem mit dem Regime. Auch mit der rasenden, irren Hasspropaganda gegen die Ukraine und den Westen hatte man nie Probleme.

      Und ehrlich gesagt, fürchte ich, dass ein großer Teil der Russen auch keine Probleme damit haben wird, wenn ihre Kinder nicht mehr nach Hause kommen - natürlich, individuelle, persönliches Leid wird es geben. Aber ich bezweifele, ob die Russen ihr Regime tatsächlich "hinwegfegen" werden. Dazu sind sie in 20 Jahren - im Grunde aber seit 1918 - zu politisch zu apathischen Untertanen abgerichtet worden.

  • Der Artikel ist gut, inhaltlich könnte er auch von mir sein, bis auf den letzten Satz.



    Mit dem Satz :



    "Anders als mit Stärke ist mit Russland, das beweist Putin mit jeder seiner Reden, nicht umzugehen",



    enden unsere Übereinstimmungen.

    Alle Älteren, wie ich, tun sich natürlich leichter, wir haben Putins Russland von Anfang an miterlebt.



    Ab Putins Präsidentschaft konnte man mitbekommen, er will aus dem kaputten Land ein starkes, stolzes Land machen, was ihm auch sehr schnell gelungen ist, diesen Erfolg muss man ihm lassen.

    In Putins Rede im Deutschen Bundestag, die ich im Fernsehen gesehen habe, hat er Vieles mitgeteilt, von guter Zusammenarbeit, von der Möglichkeit mit Russland in der EU, oder einer Eurasischen Gemeinschaft vom östlichsten Russland bis nach Portugal, und Vieles mehr.

    Aber leider war der Bundestag ab seiner Rede fast leer, und die Rede wurde von Politik und Medien nur sehr wenig wahrgenommen.

    Danach ist er nie mehr so hoffnungsvoll auf den Westen zugegangen, es war ihm klar geworden : die Westmächte haben nicht nur mit zum Ende der Sowjetunion beigetragen, sie wollen auch nicht dass Russland ein starkes Land wird - und damit wurde der Grundstein gelegt und vom Westen immer so weiter gemacht, bis in die Gegenwart mit ihren tragischen Ereignissen.

    Für ein Ende dieser Tragödie halte ich pausenlose Bemühungen von Ost und West für Frieden und Miteinander, als die einzige beste Lösung - ich kann nur hoffen, dass es dazu kommt.

    Wirklichen Frieden in Europa kann es, bin ich überzeugt, noch lange Zeit nur mit Russland geben, nicht gegen Russland - und dazu wird Putin ganz sicher auch bereit sein.

    Das war Geschichte aus meinem Kopf, die viele noch lebende Menschen auch kennen, wenn sie dafür Interesse haben.

    • @felix :

      Ob es damals eine realistische Chance auf eine bessere Zukunft gab und Putin nicht schon den unauslöschbaren Keim des rückwärtsgewandten Autokraten in sich trug, werden wir hier kaum aufklären.

      Eindeutigere Fehler haben wir zur selben Zeit meines Erachtens in der Beziehung zur Türkei gemacht. Dort war man, was Demokratie angeht, Lichtjahre weiter als in Russland.

      Aber zurück zu Russland/Putin. Was klar ist: Das ist 20 Jahre her und könnte für die jetzige Situation nicht irrelevanter sein.

      Frieden wird es natürlich nur mit und nicht gegen Russland geben. Mit Putin allerdings ist das Tischtuch längst zerschnitten. Seit Ende März ist klar, dass ein dauerhafter Friede nur nach dem Ende seines Regimes möglich sein wird.

      Der Ball liegt bei den Russen. So lange die Bevölkerung sich nicht gegen ihren faschistischen Autokraten stellt, wird es weiter bergab gehen.

    • @felix :

      Der sogenannte Westen hat auch keine reine weiße Weste, das ist klar.



      Aber nach Ihrer Argumentation ist der Westen dafür verantwortlich, dass sich das Putin-Russland zu einer de facto Diktatur mit historisch revisionistischen Wahnvorstellungen entwickelt hat und nun gar nicht anders kann, als demnächst einen Atomkrieg zu BEGINNEN, mit allen Konsequenzen für Planet Erde und Lebewesen.



      Das ist doch fern der Realität. Das ist eine verdrehte Selbstüberschätzung und verhöhnt im übrigen die Menschen in Russland, die Frieden wollen, den Krieg beim Namen nennen und bereit sind, dafür jahrelang ins Gefängnis zu gehen.



      Wirklichen Frieden in Europa nur mit Russland, da gebe ich Ihnen recht. Aber mit Putin&Co., die zu oben genanntem bereit sind, ganz sicher nicht.



      Meiner Meinung nach, kommt es nun vor allem auf China und Indien an, ob Russland wieder friedensfähig werden wird.

    • @felix :

      "Wirklichen Frieden in Europa kann es, bin ich überzeugt, noch lange Zeit nur mit Russland geben, nicht gegen Russland"

      Sorry, aber das kommt mir so vor, als sagte das ein Amerikaner über Deutschland im Jahre 1941.

      "Mit Russland" kann hier höchstens heißen: wenn Russland kapituliert oder sich freiwillig zurückzieht. Klar, technisch gesehen ist das dann "mit Russland". Aber was unmöglich ist, ist ein echter Frieden durch eine Verständigung mit Putin. Denn die WILL Putin einfach nicht. Er will uns vernichten.

    • @felix :

      An die Rede und an die Hoffnung, dass es in Europa keine Kriege mehr gibt, erinnere ich mich auch; das war eine schöne Zeit. Und es müsste klar sein, dass diese Aussicht den USA ein Dorn im Auge war; würde dadurch doch ihre eigenen Machtansprüche bedroht. Und so kam eins zum andern...

      • @resto:

        Soll Putin ein amerikanischer Agent sein?

    • @felix :

      Danke für ihre Meinung! Ich stimme



      Ihnen zu👍🙂☮️

    • @felix :

      Das es immer noch Leute gibt, die Putins Bundestags-Verar******* für bare Münze nehmen, erstaunt mich denn doch. Als Putin diese Rede hielt, hatte er gerade Tschetschenien in Schutt und Asche gelegt, und das gigantische Aufrüstungsprogramm lief schon 2 Jahre lang.



      Der Westen hat damals Russland alle Türen geöffnet, während Russland nichts tat, als Aufzurüsten. und Länder zu überfallen. In seiner maßlosen Naivität hat der Westen sogar modernste Waffen an Russland geliefert.

      • @Kaboom:

        Und die USA hat den Irak völkerrechtswidrig angegriffen und 10 mal mehr Geld für Rüstung ausgegeben.

        Also Angriffskriege führen und viel Geld in Rüstung stecken alleine scheint für die deutsche Politik und Bevölkerung kein ausreichendes Kriterium zur Unterscheidung von "Freund" und "Feind" zu sein.

        Im 2.WK hat Deutschland erst kapituliert nachdem die Bodentruppen "alle" waren. Und auch Japan hat erst kapituliert, nachdem die Kontinentalarmee geschlagen war.



        Den Blutzoll dafür haben in beiden Fällen die Russen gezahlt.

        Das wir heute glauben die Amis wärens gewesen, verdanken wir Holywood.



        Wer's nicht glaubt, möge sich die Zeittafel mit den Bombenabwürfen, den noch folgenden Bodenschlachten und der Kapitulation Japans anschauen. Solange solche verblendete Herrscher noch Truppen haben, werden sie nicht aufgeben.



        Das ist bei Putin jetzt nicht anders. Und das wir es an seiner Person fest machen, ist falsch. Es ist ein ganzer Machtapperat der sich an eben diese Macht und mit aller Macht klammert. Bis hinunter einzelnen Soldaten, der seine Verbrechen verschleiern möchte.

        Dieser Krieg kann nicht gewonnen werden, wenn niemand den Blutzoll zahlt. Das mussten die USA in Vietnam lernen - moderne Waffen alleine gewinnen keinen Krieg.

        Mehr Waffen führen zu mehr Krieg. Und sicher ist der Ausgang des Krieges nicht - für keine Seite. Zu viele Machtapperate stehen in der zweiten Reihe und verfolgen ihre Interessen.

        • @Herr Lich:

          Lässt man den Whataboutism weg, bleibt: NIX

        • @Herr Lich:

          Den Blutzoll im 2.WK haben in Osteuropa nicht "die Russen" bezhalt, sondern Sowjetbürger, ein immens großer Teil von ihnen Ukrainer und Ukrainerinnen. Genau diese Trennschärfe vermisse ich bei Ihnen und allen, die wie Sie argumentieren.

        • @Herr Lich:

          Erstens waren das nicht „die Russen“, sondern die Soldaten der Roten Armee, unter denen es natürlich auch Ukrainer gab und zweitens haben sie es vor allem dank massiver Waffenlieferungen der Amerikaner geschafft, die Weltmacht zu besiegen.

        • @Herr Lich:

          Ja, schlimm das die USA den Irak völkerrechtswidrig angegriffen hat.



          Nachdem die UNO 10 Jahre lang das Land mit Sanktionen belegt hat, die Saddam Hussein mehr genutzt als geschadet haben.



          Nachdem die Präsenz westlicher Truppen im heilligen Saudi Arabien seit dem Golfkrieg 1991 dazu geführt hatte das Al Kaida Terroranschläge in Nairobi und New York verübt hat.



          Truppen die auf Wunsch der Saudis im Land gewesen sind weil Saddam 1991 angekündigt hat nach Kuwait auch Jerusalem und Mekka befreien zu wollen.



          Aus irgendwelchen seltsamen Gründen hielt sich der Protest gegen den Angriff der Amis bei den Nachbarstaaten Iran, Türkei, Kuwait, Syrien und Saudi Arabien in Grenzen...

          Und was den Vietnamkrieg angeht:



          Der wurde vom Kommunistischen Nordvietnam gewonnen weil die nationale Volksarmee mit modernsten Waffen aus Russland und China beliefert worden ist.



          Teilweise wurden die Jets von russischen& chinesischen "Freiwilligen" geflogen.



          Nach dem Sieg der Kommunisten wurde der Vietcong bedeutungslos, und die viel Vietnamesen wurden als Boatpeople vertrieben.

          • @Alreech:

            Der Überfall des Irak wurde mit einer Lüge begründet: WMD. Es ging nie um Demokratie, sondern um Rohstoffe und v.a. Macht. Nachdem der Angriff weit über 100.000 zivile Menschenleben gekostet hat, herrscht im Irak gefährliches Chaos, das immer noch zivile Opfer fordert. Warum verharmlosen Sie dieses Kriegsverbrechen? Und was den Vietnamkrieg anbelangt: Abgesehen von den Kriegsverbrechen (z.B. Agent Orange): was hatten die USA dort verloren?

          • @Alreech:

            Ich habe Ihr Beispiel “boat people” lediglich aufgegriffen, um zu zeigen, dass geopolitische Zusammenhänge meist komplex sind und moralische Kategorisierungen oder Schuldzuweisungen oft zu einfach bzw. ihnen eher ideologische Interessen zugrundeliegen.



            So erscheint mir in diesem Beispiel das kommunistische Vietnam als Opfer und Täter zugleich, der Einfluss der Sowjetunion auf diese spezifischen Ereignisse doch eher marginal. China hingegen hat nachweislich einen entscheidenden Anteil am Drehen der Eskalationsspirale gehabt - über seinen “Strohmann” Pol Pot, aber auch direkt mit der militärischen Bedrohung Vietnams - und die Rolle der USA und des Westens in dem Konflikt … nun ja, denken Sie selbst mal darüber nach.



            Zumindest war die Konstellation 1978/79 in Südostasien nicht die: kommunistischer Machtblock (Sowjetunion/China/Vietnam/Kambodscha) vs. freier Westen.

          • @Alreech:

            Zu den boat people von1978/79: diese gehörten in der Regel der chinesisch-stämmigen Minorität an und wurden von der neuen nationalkommunistischen Führung Vietnams nach dem Sieg des Vietcong als fünfte Kolonne Pekings diskreditiert … schon im antikolonialen Kampf gegen die Franzosen wurden die vietnamesischen Chinesen als deren Kollaborateure denunziert. Hinzu kam, dass diese Minorität gegenüber der vietnamesischen Bevölkerung aufgrund ihres in der Gesellschaft gehobenen sozialen und ökonomischen Status von den neuen Machthabern leicht als “Klassenfeinde “ identifiziert werden konnte.



            Vor dem Hintergrund der immensen außenpolitischen Bedrohungen und Spannungen mit China - Einmarsch chinesischer Truppen an der Nordgrenze, die Aggression der Roten Khmer an der kambodschanisch-vietnamesischen Grenze (die schließlich mit dem Einmarsch in Kambodscha und der Vertreibung Pol Pots beantwortet wurden) -, mit denen sich Vietnam übrigens ohne Erholungsphase von den verheerenden Folgen des Krieges gegen die USA konfrontiert sah, machten es leicht, diese Bevölkerungsgruppe zu „Sündenböcken” zu stilisieren und die staatliche Repression gegen sie einzuleiten … die weitere Geschichte ist ja bekannt.



            Die wurden quasi in das Chinesische Mehr getrieben und damit dem Tod preisgegeben … auch eine Spielart von Genozid.



            Wir können jetzt lange darüber diskutieren, inwieweit China und der es gegen Vietnam und dessen sowjetischer Schutzmacht unterstützende Westen Mitverantwortung an diesem versuchten Genozid tragen - derselbe Westen übrigens, der den Schlächter Pol Pot in Kambodscha protegiert hat und damit Millionen ermordeter Kambodschaner innerhalb von drei Jahren in Kauf nahm, weil der sowjetische Einfluss in Südostasien nach der Niederlage der USA in Vietnam ja unbedingt eingedämmt werden musste.



            Den boat people konnte damals ja aufgrund der Kontingent-Lösung der Bundesregierung geholfen werden … das humanitäre Verdienst eines Rupert Neudeck daran sollte nicht verschwiegen werden.

            • @Abdurchdiemitte:

              Nö. Die Boat-People taten vor dem Einmarsch der Vietcong irgend etwas, dass der neuen Regierung nicht gefiel. Beispielsweise unterstützten sie vorher die "alte" Regierung, oder sie wollten sich nicht der Gehirnwäsche in den KZs der Vietcong unterwerfen

  • soll er doch machen ...

    was er will !

    sitzt in seiner ringecke, ein auge zugeschwollen und fuchtelt mit seinen fäusten richtung gegner.

    gleich kommt der gong.



    nächste runde ...

    doch das problem bleibt.



    die russische soldateska hat auf dem schlachtfeld erkannt, daß sie für einen dreck benutzt wird.

    für die interessen einer überschaubaren, korrupten elite.



    denen es ausschließlich um ihre pfründe geht.



    um die sicherheit, nicht vom volk für jahrzehntelangen betrug angeklagt zu werden.

  • Putin wird in den Abgrund gezogen. Es wird ihm, und offensichtlich auch dem Großteil der Russen, aber egal sein, wieviel andere er noch mit hineinzieht. Wenig Grund zum Optimismus also.

    • @Ignaz Wrobel:

      Russen haben also eine Affinität zum Abgrund? Oder wie soll ich das interpretieren?

  • Nicht Angst, sondern Besonnenheit sollte jetzt das Handeln der Staaten bestimmen, die die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression unterstützen.



    Ich teile die Auffassung, dass sowohl die Teilmobilisierung als auch die überhasteten Referenden in den besetzten ukrainischen Gebieten schiere Verzweiflungstaten eines in die Ecke gedrängten Wladimir Putin sind … aber Vorsicht, gerade ein in die Ecke gedrängter Diktator kann zu Verzweiflungstaten neigen, die fatale Folgen nach sich ziehen könnten.



    Russland ist Atommacht und nicht irgendeine belanglose karibische Marionetten-Diktatur.

    • @Abdurchdiemitte:

      Die Ukraine war auch mal Atommacht, bis sie im Budapester Memorandum gegen die Sicherheitsgarantie von Russland, den USA und Großbritannien auf den Besitz von Atomwaffen verzichtet hat.



      Da sich Russland nicht an diese Völkerrechtlichen Vertrag hält und die Ukraine überfallen hat wäre es nur recht und billig wenn die USA und Großbritannien der Ukraine auch taktische Atomwaffen liefern würden.

      • @Alreech:

        Sie vergessen in Ihrer Argumentation ein klitzekleines Detail: den Atomwaffensperrvertrag, zu dessen Einhaltung sich auch die USA und Großbritannien verpflichtet haben.



        de.m.wikipedia.org...waffensperrvertrag



        Mit “recht und billig” lassen sich viele Schweinereien legitimieren, das ist mir als Argumentationsbasis zu wenig … auch wenn mit dem Überfall auf die Ukraine der Völkerrechtsbruch eindeutig von Putin ausging, heißt das nicht, dass alle diesbezüglichen internationalen Vereinbarungen hinfällig geworden sind. Oder sehen Sie das anders?



        Im Gegenteil sollten alle Anstrengungen der Anti-Putin-Koalition darauf abzielen, den Rechtsfrieden und das Völkerrecht wieder herzustellen … letztlich kann das nur mit diplomatischen Bemühungen gelingen, aber es wird wohl noch lange Zeit dauern, bis die Waffen schweigen. Bis dahin muss die Ukraine militärisch unterstützt werden, da besteht wohl kein Dissens zwischen uns.



        Mit Lieferung von taktischen Atomwaffen an dir Ukraine jedoch würde der Westen definitiv eine rote Linie überschreiten.

        • @Abdurchdiemitte:

          Der Atomwaffensperrvertrag verbietet es Nuklearmächten Atomwaffen an Staaten abzugeben die Keine Atommacht sind.



          Wo ist also das Problem wenn sich die Ukraine als Nachfolger der Sowjetunion zur Atommacht erklärt und die USA und Großbritannien liefern?

          Und ja, ich bin für Diplomatie. Mit taktischen Atomwaffen in der Hinterhand könnte die Ukraine in Russische Gebiete einmarschieren in denen bislang nicht gekämpft wird und diese besetzen.



          Diese Gebiete könnten dann bei diplomatischen Verhandlungen gegen die Krim und die anderen besetzen Gebiete der Ukraine getauscht werden.

          • @Alreech:

            “Wo ist also das Problem, wenn sich die Ukraine als Nachfolger der Sowjetunion zur Atommacht erklärt und die USA und Großbritannien liefern?”



            Ich bekomme gerade Schnappatmung … ein bisschen mehr Mühe geben mit den Argumenten, lieber @Alreech.



            efraimstochter.de/...ng-auf-deutsch.htm

    • @Abdurchdiemitte:

      " gerade ein in die Ecke gedrängter Diktator kann ZU Verzweiflungstaten neigen, die fatale Folgen nach sich ziehen könnten.



      Russland ist Atommacht und nicht irgendeine belanglose karibische Marionetten-Diktatur."



      In einer Woche wissen wir Bescheid. Dann sind die Referenden vorbei, und grobe Schätzung von mir, die Ukrainer werden z.B. Liman im Donbass zurückerobert haben. Dann aktiviert Putin die Atomstreitkräfte und wirft eine taktische Atombombe auf [hier @Abdurchdiemitte bitte den Ort einsetzen]. Oder eben nicht.



      Oder (wahrscheinlichere Variante): Die Ukrainer teilen, wie schon aktuell im Chersoner Gebiet, einfach gar nicht offiziell mit, welche Orte im Donbas sie genau zurückerobert haben. Dann ist es an Putin zu verkünden: "Die ukrainischen Naionalisten haben Krasny Liman im Donbas sowie Svatovo im Luhansker Gebiet angegriffen und erobert. Ich fordere Präsident Selensky auf, diese Orte umgehend zu räumen, sonst werfe ich taktische Atombomben. Die Atomstreitkräfte werden umgehend in Bereitschaft versetzt!"



      Das wären zwei Szenarien, auf die sich ihre Bedenken runterbrechen lassen. Die ich nicht nicht lächerlich machen will, mit fällt aber kein realistischer anmutendes Szenario ein. Ihnen vielleicht (denn sie haben ja diese Bedenken)?



      Ich bin gespannt auf ihre Überlegungen. Auch ihr Szenario muss aber nächste Woche spielen. Denn Putin und Schojgu haben in ihrer Ansprache ja unmissverständlich mit der Atomdoktrin gewunken, um so die per Referendum annektiert Gebiete "diplomatisch" abzusichern. Der potentielle Ernstfall tritt also nächste Woche ein.

      • @Barbara Falk:

        “Dann sind die Referenden vorbei, und grobe Schätzung von mir, die Ukrainer werden z.B. Liman an im Donbass zurückerobert haben. Dann aktiviert Putin die Atomstreitkräfte …”.



        Der Haken bei solchen What-If-Szenarien ist doch, dass sie lediglich spekulativer Natur sind (gilt natürlich nicht nur für Ihre, sondern auch für meine eigenen 😉).



        Jedoch allein die Existenz, dass einer der Kriegsparteien über ein immenses Atomwaffenpotential verfügt - und einige der Unterstützer der Ukraine ebenfalls - , dazu noch über besonders perfide taktische Nuklearraketen - da bei diesen die Hemmschwelle für ihren Einsatz noch weiter abgesenkt sind -, hinterlassen bei mir schon ein klammes Gefühl.



        Das können Sie (und andere Foristen) mir nicht mit dem Hinweis auf irgendein rationales Kalkül austreiben, nach dem es Putin tunlichst unterlassen wird, diese Waffen tatsächlich einzusetzen. Wir beide wissen nicht, was noch passieren kann.



        Ich erinnere, dass wir hier in der Kommune zu Beginn dieses fürchterlichen Krieges auch mal über rationale vs. irrationale Motive des Wladimir Putin diskutiert haben. Überhaupt der Gedanke, diesen Krieg vom Zaun zu brechen und noch zu glauben, man könne seine ursprünglichen Kriegsziele locker erreichen, hatte ja schon mehr als einen Hauch von Irrationalität … aber letzten Endes konnte die Frage nicht definitiv geklärt werden, ob der “Zar” im Kreml noch alle Tassen im Schrank hat oder als gelernter Geheimdienstler einem äußerst rationalen Kalkül folgt, von dem er glaubt, dass am Ende seine Rechnung noch aufgehen wird.



        Ist doch eher beunruhigend mit Blick auf einen “alten weißen Mann”, der alleine ohne vernünftigen Support in seinem stillen Kreml-Kämmerchen sitzt, aktuell seine Felle davonschwimmen sieht und nur noch auf den roten Knopf drücken muss (so stelle ich mir das jedenfalls vor, auch bloß wieder What-If)?

        • @Abdurchdiemitte:

          "Der Haken bei solchen What-If-Szenarien ist doch, dass sie lediglich spekulativer Natur sind (gilt natürlich nicht nur für Ihre, sondern auch für meine eigenen"



          Jetzt sind Sie ausgewichen. Schade. Bzw. sie können kein konkretes Risiko benennen, sondern nur ihr ungutes Gefühl. Das ist dann vielleicht auch eine (eigentlich doch beruhigende) Erkenntnis.



          Das mit nächster Woche war ernst gemeint, denn dass die Ukrainer Tag um Tag neue Ortschaften im Donbas und im Süden zurückerobern, ist ja keine Spekulation, sondern eine Tatsache, und dass Putin die Atom-Doktrin ins Spiel gebracht hat, auch. "Neurussland" mit allen Mitteln verteidigen, aber nur ein bißchen, das geht nicht. In zwei Wochen brauchen wir also nicht mehr spekulieren. Gar nichts wird passieren, und danach ist der atomare Joker verbrannt. Wozu ruft Putin überhaupt diese für ihn hochriskante Mobilisierung aus, wenn er bereit für einen Atomschlag ist? Die Mobilisierung ist politisch viel interessanter als diese Referenden. Diese unglaublich schlechte Idee ist das Beste, was ihm eingefallen ist. Weil sie (vielleicht) etwas Zeit bringt. Zeit schinden ist Putins Spezialgebiet. Vielleicht ergibt sich ja was, Europa geht das Gas aus etc.

          • @Barbara Falk:

            Ach, übrigens: vielleicht weiche ich aus, weil die Vorstellung eines atomaren Schlages derart ungeheuerlich ist, dass man sich das Szenario gar nicht vorstellen mag … es übersteigt die menschliche Vorstellungskraft. Das geht wahrscheinlich nicht nur mir so, sondern vielen Menschen. Und dennoch kann es passieren.



            Und mein “Bauchgefühl” ist mir in vielen Lebenssituationen schon ein guter Kompass gewesen - zumindest wusste ich immer, das gerade irgendetwas nicht stimmt -, wenngleich man sich nicht allein darauf verlassen sollte.



            Ist der Mensch in seiner Evolutionsgeschichte nicht ursprünglich ein Fluchttier gewesen?

          • @Barbara Falk:

            Zu der Teilmobilisierung habe ich mich in anderen Kommentaren schon geäußert … ich denke, da besteht kein Dissens zwischen uns. Und was die Referenden betrifft, nun, da kann Putin in einer Woche die Bombe schmeißen - da würden die deutschen Panzer aber ohnehin zu spät kommen -, er kann es aber auch später noch tun. Ich sehe jetzt ehrlich gesagt nicht den Automatismus, den Sie hier im Kontext mit den russischen Annexionsbestrebungen in diesen Gebieten konstruieren. Völkerrechtlich sind die doch ohnehin irrelevant, oder nicht? Und meinen Sie, die Ukraine könnte die russischen Truppen binnen zwei Wochen komplett aus dem Land hinauswerfen? Das wird eher ein Hin- und Hergewoge, im schlimmsten Fall noch für Jahre (und ich wünschte mir auch, ich würde morgen früh aus einem schlimmen Traum erwachen).



            Aber wir sind wohl einer Meinung, dass es besser ist, wenn keine Atomraketen fallen, sondern dass Putin so schnell wie möglich den Schwanz einzieht (ups, Verzeihung), am besten sofort.

  • Putin führte den Krieg bisher mit seinem stehenden Heer plus Milizen .



    Nun erfolgt eine Teilmobilmachung.



    Was daran eine gute Nachricht für die Ukraine sein soll ist mir schleierhaft.



    Die Ukraine hat seit einem halben Jahr eine Generalmobilmachung.



    Seitdem sind die Soldaten im Einsatz und Nachschub an Soldaten ist nicht zu erwarten.



    Realistisch betrachtet sind die Aussichten für die Ukraine schlecht.



    Ich begrüße das nicht, war aber schon vorher der Meinung, dass eine gewonnene Schlacht nicht über Sieg und Niederlage entscheidet

    • @Philippo1000:

      Nein, eine gewonnen Schlacht entscheidet nicht über Sieg und Niederlage.



      Entscheidend ist der Nachschub an Truppen & Material und die Kampfmoral der Truppen.



      Momentan erhält die Ukraine Nachschub von fast allen NATO Ländern, während Russland alte Panzer aus den 60ern aus der Reserve holt.



      Die Ukrainer kämpfen für ihre Heimat, die Russischen Zeitsoldaten für Geld.



      Mit der Teilmobilisierung werden übrigens auch die Dienstverträge der russischen Zeitsoldaten bis zum Ende der Mobilisierung verlängert - wann immer das ist.



      D.h. russische Zeitsoldaten deren Verträge in naher Zukunft auslaufen würden müssen Weiterkämpfen, selbst wenn sie vorhatten die Truppe legal zu verlassen.



      Wie sich das auf die Moral auswirkt kann sich jeder denken, deswegen wurde auch die Strafe für freiwillige Kapitulation erhöht.

    • @Philippo1000:

      Weder Sieg, noch Niederlage irgendeiner Seite sind in Sicht.

      So lange das Putin-Regime besteht, wird sich vermutlich rein gar nichts ändern.

      Die einzige Frage ist, wie weit zurück ins Mittelalter sich die Russen noch führen lassen wollen. Ich sehe an anderer Stelle kaum Handlungsmöglichkeiten.

      So lange Putin an der Macht ist, kann der Krieg noch Jahre dauern und wird das russische und ukrainische Volk verarmt hinterlassen, mit dem Unterschied, dass Russland als Initiator des rücksichtslosen Angriffskrieges nach einem Ende keine Hilfe zu erwarten hat, sondern Reparationszahlungen.

    • @Philippo1000:

      "Die Ukraine hat seit einem halben Jahr eine Generalmobilmachung.



      Seitdem sind die Soldaten im Einsatz und Nachschub an Soldaten ist nicht zu erwarten."



      Ihnen ist nicht klar was eine Generalmobilmachung ist. Es bedeutet nicht: Ich schicke allen Exsoldaten einen Brief und morgen gehen sie an die Front. Es ist ein komplexer und langwieriger bürokratischer Prozess, in dem eine Vielzahl von Aufgaben gelöst werden müsse, die wichtigsten sind die adäquate Ausbildung und Ausrüstung der neuen Soldaten.



      Und genau das funktioniert in der Ukraine. Sie haben, anders als Sie meinen, die aktive Armee seit Kriegsbeginn kontinuierlich erweitert. Zu einem großen Teil übrigens mit Freiwilligen, und dort bevorzugt mit Reservisten. Allein der Pool an Reservisten, die zwischen 2014 und 2022 aktiven Dienst geleistet haben und aktiviert werden konnte beträgt etwa 200.000 Personen). Und Freiwillige ohne militärische Vorerfahrung erhalten eine vernünftige Grundausbildung, z.T in westlichen Staaten. Allein in Großbritannien werden seit Juni 10.000 ukrainische Freiwillige ausgebildet. Die ersten von ihnen sollen im Oktober ihren Dienst antreten.



      In Russland ist all das zum Scheitern verurteilt: Die geordnete Aushebung, die Ausbildung, die Ausstattung.



      "Putin führte den Krieg bisher mit seinem stehenden Heer plus Milizen ."



      Vom stehenden Herr ist aber nicht mehr viel übrig.

  • Zeit die die Ukraine nutzen muss. wie wahr und wie wahr auch, dass viel Zeit durch den Täuscher, Trickset und Camufleur Olaf Scholz ungenutzt verstrichen ist. Tote Ukrainer gegen parteiinterne Kalküle in den SPD.

    • @Newjoerg:

      Sorry, Redaktionsfehler:

      "nur weil seine Lage nicht schlimmer wird" ist falsch, soll heißen "nur weil seine Lage unhaltbar wird"

    • @Newjoerg:

      Sehe keine Logik in diesem Vorwurf, das ist doch Populismus. Ganz im Gegenteil bestätigen die neuen Entwicklungen doch gerade, dass die eher "besonnene" Linie im Windschatten Amerikas genau die richtige war.



      Jedenfalls passiert doch gerade genau das, was die Kritiker des zu eindimensionalen Setzens auf die Kriegskarte, wie es die ukrainischen Verantwortlichen jetzt noch verstärkt einfordern, immer vorhergesagt hatten. Vom ersten Tag des Krieges hieß es, man muss Putin irgendeinen Rückzugsweg offen lassen, weil er in die Ecke gedrängt einfach nur weiter eskaliert und nie aufgibt. Putin wollte nie eine Mobilmachung, jetzt muss sie zugestehen, weil er sonst aufgeben müsste. Drängt ihn nur weiter in die Ecke, dann holt er beim nächsten Mal eben tatsächlich Atomwaffen heraus. Natürlich sind seine Drohungen Einschüchterungsversuche, aber deswegen nicht substanzlos. Zu hoffen, dass er am Ende klein bei gibt, nur weil seine Lage nicht schlimmer wird, ist völlig unrealistisch, das entspricht überhaupt nicht Putins Stil und gerade die verzweifelte Mobilmachung heute beweist das ja. Man kann höchstens hoffen, dass bei weiteren Rückschlägen die internen Widerstände in Russland stark genug werden, um ihn wegzuputschen, aber das ist ein Vabanquespiel.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Selenskjis Kommentar zu den den neuesten russischen Kamikaze - Nachrichten und - & Entscheidungen:

    ""Die Wahrscheinlichkeit schrumpft, Gespräche mit Putin zu führen, um den Krieg zu beenden. Verhandlungen können nur stattfinden, wenn der russische Führer seine Streitkräfte vom ukrainischen Territorium abzieht. In einem Interview forderte der ukrainische Präsident den Westen auf, sich nicht von Putins Drohung mit nuklearer Vergeltung erpressen zu lassen und warnte davor, dass dies Russland dazu veranlassen würde, zu versuchen, noch mehr Territorium einzunehmen.""

    Putin steht nun mit dem Rücken an der Wand - oder am Abgrund. -

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Ihr letzter Satz bringt es auf den Punkt, wenn das nicht schnell vom Westen geändert wird, dafür hat Putin-Russland schon vorgesorgt, wird sich Russland mit all seiner Macht verteidigen. Wenn es sich dazu gezwungen sieht, möglicherweise rücksichtslos.

      Da ist ein schneller Wechsel zur Diplomatie, mit dem Bestreben nach Frieden und Miteinander der einzige gute Weg.

      • @felix :

        Wo sehen Sie Chancen für die Diplomatie? Bereits die absoluten Minimalforderungen der Ukraine (Unabhängigkeit und Anerkennung der Grenzen) gehen weit über alles hinaus was Putin zu akzeptieren bereit ist.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @felix :

        Das Problem: Russland möchte keinen Frieden. Russland möchte momentan Luhansk, den Donbas, Cherson und Saporischschja.

        Sollte Russland diese von Putin momentan gesetzten Ziele erreichen wird Moskau das Baltikum, Polen und andere bedrohen. Es geht den Russen nicht nur um die Ukraine.

  • Es ist ja ganz sicher ein Zeichen der Schwäche, sonst wäre die Teilmobilmachung ja nicht nötig, aber ob das automatisch positiv für die Ukraine, für den Westen sein kann, wird sich noch zeigen.



    Zu glauben Russland gibt irgendwann klein bei, ist momentan noch reines Wunschdenken. stattdessen die immer verbissenere Propaganda und die Konstruktion eines Angriffs auf Russland über die Referenden in den eroberten Gebieten. Das ist so offensichtlich, wie irrelevant es ist, dass es offensichtlich ist. Es geht einzig und allein darum die russ. Gesellschaft für diesen Krieg zu gewinnen, verfängt dieses Motiv, dann steht einer Eskalation nichts mehr im Wege. Ob Russlands Schwäche ein gutes Zeichen ist, wird sich zeigen.

    • @nutzer:

      Sie reden von Russland, aber meinen das Putin-Regime.

    • @nutzer:

      Ja, die erfolgreiche Gegenoffensive der Ukraine hat Russland gezeigt, dass die vorhandene Personalstärke nicht ausreicht um eine so große Frontlinie ausreichend zu sichern. Die logische Folge ist, die Personalstärke zu erhöhen. Mir erschließt sich auch nicht warum, das positiv für die Ukraine sein soll, wenn der Gegner sich verstärkt.

      So wie es aussieht hat Russland die Ukraine gewaltig unterschätzt, was gut für die Ukraine war. Nun scheint es eher so, als würde Russland die Realität anerkennen und entsprechend handeln.

  • Katapultiert in die Realität? Nein, kapituliert an der Realität.

    • @Ceebee:

      Wenn schon, dann ' kapituliert vor der Realität ' ( deutsch )

      • @Konfusius:

        Es ging nicht um Deutschkenntnisse. Denken siie nochmal nach :)