Studie über energetische Sanierungen: Gebäude nur selten in neuem Gewand
Fenster, Fassaden und Dächer werden sehr viel seltener renoviert, als es fürs Erreichen der Klimaziele nötig wäre. Das könnte sich aber ändern.
Der Gebäudebereich gehört zu den Sektoren, die die Ziele der Bundesregierung zur CO2-Reduzierung verfehlen. Verantwortlich dafür sind neben fossilen Heizungen schlecht gedämmte Häuser. Um die Klimaziele bei Gebäuden zu erreichen, ist nach Angaben des Verbandes eine Erneuerungsquote von 2 Prozent jährlich nötig.
„Wir brauchen dringend eine neue Sanierungsoffensive in Deutschland“, fordert Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG. Die Bundesregierung konzentriere sich zu sehr auf den Heizungsaustausch. Das Anheben der Fördersatze für energetische Sanierungen wäre ein guter erster Impuls. „Ende letzten Jahres war dies in Planung, ist jedoch leider dem Rotstift des Haushalts zum Opfer gefallen“, bedauert er.
Jan Peter Hinrichs, BuVEG
Verantwortlich für den Sanierungsstillstand sind dem Verband zufolge unter anderem die hohe Inflation und hohe Zinsen, die zur Zurückhaltung bei Investor:innen gesorgt haben. Die klimagerechte Renovierung von Gebäuden ist teuer, bei Einfamilienhäusern etwa geht sie schnell in die zehntausende Euro. Vergleichsweise oft bauen Eigentümer:innen neue Fenster ein, hier lag die Austauschquote bei 1,23 Prozent. Die weitaus aufwendigere Erneuerung von Fassaden und Dächern findet etwa halb so oft statt.
Der Verband geht davon aus, dass die neue EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie für mehr Sanierungen sorgt. Ihre Verabschiedung steht auf der Tagesordnung des EU-Ministerrats am Freitag. Sie sieht vor, dass der Energieverbrauch von Gebäuden in Deutschland bis 2030 um 16 Prozent sinken soll. Ursprünglich war eine Sanierungspflicht für Eigentümer:innen vorgesehen. Das ist nicht mehr der Fall. Neubauten müssen ab 2030 klimaneutral sein.
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