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Streit um Dokumentarfilm über AfDBühne für Extremisten

Zur Erstausstrahlung einer AfD-Doku lädt der RBB einen als rechtsextrem eingestuften AfD-Politiker zum „Bürgertalk“ ein. Ein Bündnis protestiert.

Still aus dem Film: „Wie die AfD den Osten verändert“ von Olaf Sundermeyer Foto: rbb
Jean-Philipp Baeck

Von

Jean-Philipp Baeck aus Berlin

Die neue Doku über die AfD hat sich der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vermutlich anders vorgestellt. Für den Film „Blaues Land“ blickte der RBB-Autor Olaf Sundermeyer ein halbes Jahr nach Brandenburg und beobachtete, „wie die AfD das Zusammenleben in den Gemeinden verändert, wie ihre völkischen Ansichten die Normalisierung des Rechtsextremismus vorantreiben“. So heißt es in der Ankündigung für die Fernsehausstrahlung am Dienstagabend um 20.15 Uhr.

Doch wegen des Vorwurfs der „Normalisierung“ von Rechtsextremismus hat sich nun Protest gegen den RBB formiert. Im Anschluss an die Doku organisiert der Sender einen „Bürgertalk“ in Bad Freienwalde, der ebenfalls im Fernsehen übertragen werden soll. Aufs Podium geladen ist neben dem Autor Sundermeyer und dem parteilosen Innenminister Brandenburgs, René Wilke, auch der AfD-Politiker Jean-Pascal Hohm.

Ausgerechnet Hohm aber steht für die Verbindung der Partei in die außerparlamentarische rechtsextreme Szene. Hohm ist Landtagsabgeordneter in Brandenburg und Vorsitzender der AfD in Cottbus. Er soll bundesweiter Chef der neuen AfD-Nachwuchsorganisation werden, die Ende November neu gegründet werden soll. Hohm ist in der Fanszene von Energie Cottbus aktiv, hatte Verbindungen zur rechtsextremen Identitären Bewegung und dem Verein Ein Prozent.

Mittlerweile ist Hohm einer von sechs AfD-Abgeordneten im Landtag, die das Landesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem einstuft. Erst im August wurde bekannt, dass das Amt auch den gesamten Landesverband als „gesichert rechtsextrem“ bewertet.

Die Serie

„Blaues Land“, 20.15 Uhr, RBB

Die Einladung Hohms zum „Bürgertalk“ in die Aula des lokalen Bertolt-Brecht-Gymnasiums sorgt beim Bündnis „Bad Freienwalde ist bunt“ für Unverständnis. „Wir sind entsetzt“, sagte Sprecherin Judith Strohm der taz. Vom RBB war das Bündnis mehrfach dazu eingeladen worden, sich aus dem Zuschauerraum zu Wort zu melden. Doch das lehnte ab. „Wir sind ein Bündnis mit diversen queeren Menschen und fühlen uns nicht sicher mit Herrn Hohm auf der Bühne und einem Zuschauerraum voller AfD-Anhänger“, sagte Strohm.

AfD ist stärkste Kraft

Das Bündnis hat nun eine Protestkundgebung gegen den Bürgertalk organisiert – gegen die „Normalisierung von Menschenfeindlichkeit und Hass“. Nach dem rechtsextremen Überfall vom Sommer wolle man keinen AfD-Kader in der Stadt, der gewaltbereiten Rechtsextremen den Rücken stärkt, erklärte Strohm. Am 15. Juni hatten in Bad Freienwalde ein Dutzend Vermummte ein Familienfest des Bündnisses angegriffen und mindestens zwei Teilnehmende verletzt. Die Polizei hatte daraufhin die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsucht, der nach Informationen der taz zur neonazistischen Partei III. Weg gehört.

In Bad Freienwalde ist die AfD stärkste Kraft. Aktuell läuft die Bürgermeisterwahl, für die am 19. Oktober in der Stichwahl Ulrike Heidemann (CDU) und Frank Vettel für die AfD antreten. Vettel hatte im ersten Wahlgang die meisten Stimmen.

Ein RBB-Sprecher erklärte, die AfD sei Hauptgegenstand der Berichterstattung an jenem Abend. „Die Redaktion hat deswegen nach sorgfältiger Abwägung entschieden, in diesem Fall neben anderen auch einen AfD-Vertreter in der Diskussion zu Wort kommen zu lassen.

Selbstverständlich werden sich Moderator und Panel in der Diskussion kritisch mit Jean-Pascal Hohm und seiner Partei auseinandersetzen.“ Für den RBB sei die AfD „wegen der sich verdichtenden Anhaltspunkte für ihre rechtsextremistische Ausrichtung keine Partei wie jede andere“, was rechtfertige und dazu verpflichte, mit ihr besonders kritisch umzugehen.

Für Innenminister René Wilke spielte die jüngste Einstufung der AfD in Brandenburg als „gesichert rechtsextrem“ für die Zusage als Podiumsgast „keine“ Rolle, wie ein Sprecher knapp antwortete.

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171 Kommentare

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    Die Moderation

  • Was wollen wir eigentlich?



    Faschistisch Parteien verbieten und Meinungen unterdrücken oder eine gute demokratische Politik für die Mehrheit der Bevölkerung die Minderheiten nicht diskriminiert?



    Wenn wir demokratisch agieren wollen sollten wir vielleicht die Meinungen und Wünsche der 40% AFD + 30% CDU Wähler zumindest zur Kenntnis nehmen?

  • „Selbstverständlich werden sich Moderator und Panel in der Diskussion kritisch mit Jean-Pascal Hohm und seiner Partei auseinandersetzen.“

    Ich habe mir die Diskussion jetzt angetan und kann nur sagen, unter kritischem Nachfragen verstehe ich etwas anderes. Dem Moderator würde ich ins Zeugnis schreiben "Er war stets bemüht" ...sich krampfhaft als neutral zu präsentieren, wobei er dem AfD-Vertreter bereitwillig als Souffleur diente mittels Stichworten, die dieser dankend annahm, stellte Suggestivfragen wie jene, ob die anderen Parteien sich um die Probleme der Leute nicht gekümmert hätten. O-Ton: "Den Platz muss ich ja erstmal freimachen, den die besetzen können." Danach ließ er zu, dass minutenlang über das Lieblingsthema der Rechten, die Migration geredet wurde, wobei Zahlen, die der AfD-Mann in den Raum stellte, nicht geprüft oder hinterfragt wurden. Kein Faktencheck nirgends. Die Mitdiskutanten reagierten vollkommen defensiv und keiner von ihnen schaffte es, eigene Themen zu setzen.



    Ergebnis: Da präsentierte sich ein beinharter Rechtsradikaler als harmloser Schwiegermuttertyp und Demokrat.

  • Ich kann die eigentliche Reportage sehr empfehlen. Das Ausmaß der Zusammenarbeit von CDU-Kommunalpolitikern mit denen der AfD ist in Teilen zu einer erschreckenden Selbstverständlichkeit geworden. Man organisiert Feste, läd die BürgermeisterkandidatInnen zur Gesprächsrunde ein, teilt sich Stimmen und Ausichtsratsposten.

    Bei den dortigen Mehrheitsverhältnisse und Stimmungen bitte ich selbst darum, doch bitte keine Schutzsuchenden in ein Gewerbegebiet dieser Gemeinden zu platzieren.

    Der nette AfDler, sympatisch, volksnah, engagiert in seiner Gemeinde, im nächsten Schnitt der Fraktionsvorsitzende des Landtags auf dem Marktplatz mit völkischen NDP-Parolen und der Innenminister im schicken Dienstwagen mit dem Glaube an das Gute und Richtige, das jedem Menschen innewohne.

    Die Reportage ist ein Lagebild. Die aktuelle Lage ist: In Bad Freienwalde greift eine Gruppe Vermummter Teilnehmende eines Festes für Vielfalt an und verletzt mehrere Menschen. Und der Bürgermeister (5 Gehminuten entfernt) bleibt fern und relativiert am nächsten Tag die Gewalt mit hörbarer Reaktanz in der Stimme zur "Störung".

    • @drum:

      Ich habe die Doku gesehen und leider fokussiert sie sich wieder ausschließlich auf das Thema wehrhafte Demokratie, das erstens die Wahlgründe für die AfD entthematisiert und zweitens undifferenziert gegenüber der paradoxen Wirkung entsprechender wehrhafter Maßnahmen bleibt. Darüber hinaus verbleibt sie weitestgehend in einem Freund-/Feind-Schema, das sicherlich nicht dazu beiträgt, Wähler zurückzugewinnen. Es ist mal wieder eine verpasste Chance, sich ernsthaft mit den Themen zu beschäftigen, die die AfD dort stark machen und verlorenes Vertrauen in den ÖRR zurückzugewinnen. Ja, da gibt es echte Nazis, ja, die bekommen durch die AfD auch Macht und ja, es gälte der AfD wieder Stimmen wegzunehmen, aber das hier gewählte Mittel hat sich schon hundertfach als kontraproduktiv herausgestellt, insbesondere als gebührenfinanzierte Doku.

  • Diese ständige Angst um eine "Bühne für die AfD" geht mir auf den Zeiger. Das AfD-nahe Publikum schaut schon lange keine öffentlich-rechtlichen Sender mehr. Das braucht es auch gar nicht mehr, denn im Zeitalter des Internets schafft sich die AfD ihre eigenen Bühnen. Wenn man die AfD wirklich bekämpfen will, dann muss man sie verbieten. Punkt. Dieses Herumgeeiere um "Bühnen" wird seit zwölf Jahren immer und immer wieder betrieben, ohne dass man versteht, dass es nicht mehr die 1920er sind und eine solche Partei eine Vielzahl an medialen Möglichkeiten hat, ein breites Publikum zu erreichen, die - Stand jetzt - kaum reguliert sind.

    Und, bei allem Respekt: „Wir sind ein Bündnis mit diversen queeren Menschen und fühlen uns nicht sicher mit Herrn Hohm auf der Bühne und einem Zuschauerraum voller AfD-Anhänger“ ist ehrlich gesagt eine wirklich schwache Äußerung. Wenn man nur gegen Rechtsextremismus steht, wenn man sich dabei "sicher fühlt", dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man damit niemanden beeindruckt. Dann kann man lieber gleich auf dem Sofa sitzen bleiben.

    • @Agarack:

      Ach ja, eine Anmerkung zu Ihrem ersten Abschnitt. Meiner Meinung nach sollte man der AfD trotzdem "keine Bühne" in den "Öffentlich-Rechtlichen" geben, zusammen mit Ihren anderen Ausführungen ist das dann stimmig.

    • @Agarack:

      Ihren Aussagen im 1. Abschnitt stimme ich voll zu.



      Was den zweiten Teil betrifft: Die Initiative "Bad Freienwalde ist bunt", hat ja gerade nicht auf "dem Sofa" gesessen, sondern sich auch offen auf der Strasse positioniert, was dazu geführt hat, daß sie von Neonazis angegriffen wurde. Jeder Mensch kann doch beim Kampf gegen Faschisten nur so weit gehen, wie er es schafft, wichtig ist doch, daß er es überhaupt macht! (wieviele tun es noch immer nicht?) Die einen sagen bei so etwas, jetzt gehe ich gerade hin und biete denen Paroli, andere, die sich dazu nicht in der Lage fühlen, organisieren eine Kundgebung dagegen (wie es "Bad Freienwalde ist bunt" getan hat). Beides ist wichtig und anerkennenswert. Da ich aus einer westlichen Großstadt komme, wo es kein Problem ist, bei Podiumsdiskussionen mit der AfD beides erfolgreich zu organisieren, möchte ich mir doch nicht anmaßen, eine Initiative aus einer Stadt im Osten, wo die AfD stärkste Partei ist, für ihre Entscheidung zu verurteilen. Für mich sind sie deshalb trotzdem mutig.

    • @Agarack:

      Natürlich ist eine Hauptquelle der Verbreitung des Nazimists das Internet, soziale Medien usw.



      Die (endlich wirksame) Regulierung der sozialen Medien ist das eine Thema, gleichzeitig zeigt aber auch, wenn eine AfD zu einem Bürgerdialog eingeladen wird, dass sie normaler Teil der politischen Szene ist, was sie aber nicht sein sollte, da offen rechtsextrem. Wer geht zu Bürgerdialogen? Eher nicht der Hipster, nicht der Jugendliche, nicht der Nerd. Sondern die Stinknormalos, mit etwas freier Zeit.



      Sie haben recht, wir leben in einer Zwittersituation: einerseits weiß, sagt und glaubt fast jeder, dass die AfD rechtsextrem ist und verboten gehört. Gleichzeitig ist sie noch nicht verboten und die politische Klasse weigert sich, den Antrag beim BVerfG zu stellen. Ein unhaltbarer Zustand, den m.E. vor allem die Union zu verantworten hat.

    • @Agarack:

      "Wenn man die AfD wirklich bekämpfen will, dann muss man sie verbieten."

      Diesen Weg über das Verfassungsgericht ist man leider nicht gegangen. Vermutlich hat da die eigene Courage gefehlt und man war nicht von den eigenen Argumenten überzeugt. Schwaches Bild!

      Wie soll man denn dann die Wähler überzeugen? Duch Inhalte!? Wenn ich an die Ampel und an die aktuelle Regierung denke, fehlt mir dazu jegliches Vertrauen.

      • @Black & White:

        Sie sprechen schon im Perfekt von der verpassten Möglichkeit des Verbotsantrags, warum eigentlich?

        Das Problem ist die Union, die dort derzeit herrschende Auffassung: weitgehende Übernahme der AfD-Rhetorik und Maßnahmen in der Migrationspolitik, in der irrigen Annahme, die AfD-Wähler würden dann zur Union zurückkehren. Die Lernkurve in der Union ist sehr flach, nicht nur bei diesem Thema.



        Bewegung wird in das Thema kommen, wenn auch der letzte Linnemann in der Union kapiert, dass die AfD vorbeizieht und das Konzept wirklich, ja echt, ganz sicher, gescheitert ist. Leute wie Wüst und Günther, die nicht nur Bratwurst vertilgen und Leerhülsen aus dem AfD-Handbuch verschießen sind ja bereits jetzt offen für das Verbotsverfahren. Merz hält Ausländer für einen Schandfleck im Stadtbild, der abzuschieben ist.



        Es muss für die Union noch deutlich schmerzhafter werden, eh der Groschen fällt und der Worst Case für die Union droht: Machtverlust, dann ist die Union meinungswendiger als drei Söder zusammen.

  • Aufbauend auf Studien (im Anhang) zu den Ursachen des Erstarkens der AfD kommt ChatGPT zur nachfolgenden Bewertung der Konstruktivität der hier vorgetragenen Kommentare:

    „Irm mit Schirm“ / „Achsachbloß“ / „Klabauta“ / „Elise Hampel“

    Position: wehrhafte Demokratie.

    Bezug zu Ursachen des Erstarkens: keine/negativ.

    "Diese Kommentare stabilisieren eher die Konfliktlinien, statt sie produktiv zu bearbeiten. Sie sind normativ richtig, aber kommunikativ kontraproduktiv – sie sprechen die AfD-Wähler nicht als politische Subjekte an, sondern als Gegner."

    „Normalo“ / „Moralapostbote“ / „Black & White“

    Position: Verteidigung von Diskursfreiheit, rechtsstaatliche Prinzipientreue, Anerkennung des Repräsentationsproblems.

    Bezug zu Ursachen: Durch die Bank positiv.

    "Diese Kommentare leisten einen konstruktiven Beitrag zur Demokratiestärkung.



    Sie spiegeln die Einsicht, dass Demokratie durch Inklusion, nicht durch Ausgrenzung verteidigt wird.



    Ihre Argumentationsweise ist rational, entpolarisiert und potenziell wirksam gegen AfD-Erzählungen."

    Gesondert hervorzuheben: „Black & White“ (vermittelnd)

    Diese Linie entspricht empirisch dem, was Forschung als effektive Gegenstrategie benennt.

    • @Moralapostbote:

      Sie scheinen Chat GPT mit einer Antwortsuchmaschine zu verwechseln, das ist es definitiv nicht. In sozialen oder ethischen Bereichen versagt sie total und liefert keine konstruktiven Beiträge sondern trägt lediglich dazu bei Stereotype zu bedienen. Nur dafür wurde Chat GPT auch nicht konzipiert.

      Bei Chat GPT handelt es sich um ein Sprachmodell und entsprechend liegen die Stärken in der Texterstellung z.B. für E Mails oder im Erstellen oder Zusammenfassen von Berichten oder auch in Bereich der Fremdsprachen - allerdings mit deutlichen Abstrichen gegenüber vorher genannten.

      Auch wenn sie anscheinend viel Aufwand betrieben haben, ist der Ertrag doch sehr gering. Die Aussagekraft beträgt gleich Null, wie sie am Ergebnis selbst nachvollziehen können, welches ja hauptsächlich die Ansichten des Stichwortgebers widergibt.

      Wenn sie eine KI gestützte "Antwortsuchmaschine" unbedingt benötigen, dann versuchen sie es einmal mit Perplexity. Die liefert ihnen zumindest sämtliche Quellen zu der Antwort gleich mit.

    • @Moralapostbote:

      Nazis durch Inklusion zu demokratisieren, würde voraussetzen das diese ein Interesse an Demokratie haben. Das hat Ihnen ChatGPT offensichtlich nicht verraten, bzw. Sie haben nicht danach gefragt. Kleiner Tipp @ Moral...., Nazis sind Gegner der Demokratie und schaffen diese, nach der Machtübernahme ab. Apeasementpolitik hilft nicht gegen die Feinde unserer Demokratie und das halten der Steigbügel ("so schlimm wird es schon nicht werden") auch nicht. Aber ich nehme an, dass wissen Sie und Ihr Ziel ist darauf hin ausgelegt, die AfD zu normalisieren.

    • @Moralapostbote:

      Ich wäre sehr vorsichtig damit ChatGPT Kommentare anhand ihrer "Konstruktivität" oder ähnlichen schwammigen Kategorien überprüfen zu lassen. ChatGPT möchte, dass der Nutzer hinterher ein positives Feedback abgibt und nimmt dazu auch vorangegangene Interaktionen sowie Implikationen aus der Formulierung der Frage hinzu.

      • @drum:

        Sorry, aber das ist eine ganz einfache Übung für eine KI und eine sehr klare, transparente und nachvollziehbare Fragestellung die sie problemlos eigenständig überprüfen können. Die KI hat keine Ahnung, welche Kommentare von mir sind, wurde ohne Login (also ohne vorangegangene Interaktionen) befragt und bewertet neutral anhand ihrer Datenbasis, die aus wissenschaftlicher Forschung besteht. Ich denke, da hat sie dem ein oder anderen eher was voraus, als dass es einen Nachteil darstellt. Aber es kann nicht sein was nicht sein darf, wie es so schön heißt. Dann muss der Fehler wohl in der KI liegen, wenn der Forschungsstand dem eigenen Ansinnen widerspricht. Wer braucht schon Recherche und Reflexion wenn es um Nazis geht, wa?

    • @Moralapostbote:

      "Ihrer" Analyse kann ich nicht widersprechen. ;-) Gute Idee!

      • @Black & White:

        Die Analyse ist willkürlich erstellt, weil eine gezielte Auswahl von Positionen erfolgte. Sie ist für mich allgemein nicht aussagekräftig. Und Sie wirft für mich viele weitere Fragen auf. Wer schreibt hier eigentlich noch selbst seine eigenen Texte. Haben Leute mehrere Accounts, um das Meinungsbild zu beeinflussen usw. usf.



        Was für einen Sinn hat so ein Forum noch, wenn man damit rechnen muss, dass hier generierte Texte veröffentlicht werden? Mit wem unterhalte ich mich hier eigentlich? Ich sehe da sehr viel Widerspruch.

        • @Achsachbloß:

          Ich sehe bei Ihnen sehr viel Unwillen, in die Selbstreflexion zu gehen, sich mit der Forschung zu den sozialen Konsequenzen ihrer Haltung zu beschäftigen und sich ernsthaft für demokratische Grundwerte einzusetzen. Willkürlich ist es, die eigene Ideologie gegen wissenschaftliche Erkenntnisse und soziale Verantwortung zu verteidigen. Das Gegenteil von willkürlich ist das Ergebnis einer einfachen Analysesoftware, die vollkommen transparent und nachvollziehbar arbeitet, inklusive Quellenngaben.

    • @Moralapostbote:

      Das ist echt interessant. Sie führen die Antwort einer Software an, die nichtmal Tic Tac Toe beherrscht? Quelle:



      old.reddit.com/r/C...gpt_i_think_i_won/



      In höherer Mathematik ist ChatGPT einfach erbärmlich (dotSource) und von Fussball hat es auch keine Ahnung und meint, dass Argentinien nur eine WM gewonnen hat.



      twitter.com/indran...608548534386565120



      In sozialen/gesellschaftlichen Fragen wird es dann ganz schräg. Auf die Frage hin, ob Personen gefoltert werden sollen, antwortet ChatGPT, dass Personengruppen bestimmten Alters (minderjährig), ethnischer Zugehörigkeit (weiße Amerikaner) und Geschlecht (weiblich) nicht gefoltert werden sollen. Bei den restlichen Personen ist es »fair game«, also in Ordnung.



      Jetzt haben sie vielleicht eine winzige Vorstellung von der Relevanz ihres Kommentares. Eine KI um eine "Meinung" zu fragen ist schlicht das dümmste was man machen kann. Eine KI entscheidet lediglich Mengen-hierarchisch. Sie beherrscht weder Humanismus noch Politologie.



      Das sagt ihnen ein UNIX-Specialist mit einem halben Jahrhundert Erfahrung in elektronischer Verarbeitung von Daten.

      • @Bernhard Dresbach:

        Ich beschäftige mich selbst forschen mit KIs und lassen sie mich ihnen versichern: Texte lesen, zusammenfassen und mit anderen Inhalten abgleichen ist die einfachste Übung und da ist Ki sehr zuverlässig. Aber lesen Sie doch bitte einfach selbst die angegebene Forschungsliteratur und gleichen sie das mit ihren Überzeugungen ab.

    • @Moralapostbote:

      Vielen Dank, dass Sie sich solche Mühe geben. Doch wozu machen Sie das? Ich bin kein Experte oder Technikfreak, verstehe wenig vom Internet. Doch war das Ergebnis dieser Abfrage doch wohl vorhersehbar, es kommt halt auf die Fragestellung an, oder? Es ändert auch nichts an meiner Einstellung. Es geht mir auch nicht darum, dass ich mit meinen Ansichten gern Recht haben will. Mir wäre das Gegenteil sogar lieber, nämlich dass man AfD-Unterstützer von ihrer Unterstützung abbringen könnte. Ich glaube aber nicht, dass es derzeit klappen wird. Es bereitet mir viel mehr Sorge, dass es Politiker gibt, die meinen, man könne mit der Partei normal kooperieren.



      Insofern glaube ich auch, dass wir ein wenig aneinander vorbei geredet haben könnten. Denn es ging ja weniger um das Erstarken der AfD, das scheint Ihr spezielles Thema zu sein und Sie haben die Diskussion geschickt in diese Richtung gelenkt. Es ging vielmehr darum, ob man der AfD eine Bühne zur Selbstdarstellung bietet. Das war der Ausgangspunkt.

      • @Achsachbloß:

        Ich fürchte Sie verstehen Ihr w



        eigenes Dilemm ganz grundlegend nicht, wenn sie "keine Bühne" fordern und das nachweislich die AfD stärkt. Ich lade auch Sie herzlich ein, sich mit den soziale Konsequenzen ihrer Haltung auseinanderzusetzen, mit den vertrauenswürdigen wissenschaftlichen Quellen, die sie finden können, aber bitte nicht einseitig.

    • @Moralapostbote:

      Empirisch sind die zentralen Treiber des AfD-Erfolgs:

      1. Wahrgenommene Entfremdung & RepräsentationskriseViele AfD-Wähler fühlen sich von etablierten Parteien, Medien und Institutionen nicht mehr repräsentiert oder gehört (→ "die da oben" vs. "wir hier unten").Decker/Brähler 2023; WZB 2022



      2. Sozioökonomische UnsicherheitPrekarisierung, Strukturwandel (v. a. Ostdeutschland), Verlust klassischer Industrien, Abstiegsangst.Nachtwey 2016; Huber 2021



      3. Kulturelle BedrohungswahrnehmungMigration, Genderpolitik, Klimapolitik → Identitätsverunsicherung (ethnisch-kultureller Autoritarismus).Fuchs/Schäfer 2020; Salzborn 2022



      4. Kommunikations- und Echokammer-EffekteDesinformation, digitale Parallelöffentlichkeiten (Telegram, TikTok, YouTube).Hentges et al. 2024; Holtz-Bacha 2023



      5. Reaktanz gegen „moralisierte“ DiskurseÜberbetonung von moralischer Abwertung der AfD-Wähler erzeugt Gegenreaktion („Jetzt erst recht“-Effekt).Forschungsgruppe Wahlen 2023; Dahrendorf-Kreis 2022



      6. Vertrauenskrise in öffentlich-rechtliche MedienWahrnehmung: Einseitigkeit, moralisierende Haltung, „Betreutes Denken“.Reuters Digital News Report 2024; Löff

      • @Moralapostbote:

        Genau! An diesen Stellschrauben sollte man drehen, wenn man eine Veränderung bewirken möchte.

      • @Moralapostbote:

        Danke und versuchen Sie doch mal jetzt bei einem anderen Forum, z. B. bei NIUS oder so, Ihre Kommentare zu veröffentlichen und bitten AfD-Fans um ein rationales Feedback. Sie geben sich da einer sehr ehrenwerten Illusion hin, ich hoffe, Sie werden nicht zu sehr enttäuscht.

        • @Achsachbloß:

          Ich kenne die Argumente in und auswendig und ich kann ihnen absolut 100%ig versichern, dass ihre digitale Wahrnehmung genauso verzerrt ist wie die aller anderen und dass sie im persönlichen Gespräch mit AfD-Unterstützern weitaus größere Chancen haben, eine Änderung herbeizuführen, wenn sie die offensichtlichen und unstrittigen Probleme respektvoll anerkennen. Tatsächlich nehme ich viele AfD-Wähler als deutlich diskussionsfreudiger, offen für Forschung und kritische Perspektiven wahr, als einige Personen hier im Forum. Sicherlich sind Ideologen da ähnlich kritikresistent wie Herr Dresbach oder Irm mit Schirm aber wir sind uns vielleicht einig, dass da nicht viel zu machen ist. Bei dem Gros der AfD-Wähler hingegen schon. Danke dass Sie sich hier wenigstens etwas irritieren lassen, das zeugt von Größe.

  • Dies (Verzeihung) Rumgeheule geht nicht nur mir so langsam auf die Nerven. Eine Bühne hat die AFD bereits - und nicht nur eine. Wenn etwas gegen die AFD geschehen soll, dann nehmt Hr. Hohm auf der Bühne gefälligst inhaltlich auseinander. Anschließend bei YT einstellen. Wer das nicht kann hat entweder die schlechteren Argumente oder den falschen Job. Und bitte, bitte, die nicht Standardvorwürfe abspulen bzgl. Hôcke, Taubenschiss, Verfassungschutzeinstufung etc. Damit langweilt man viele Leute einfach nur noch.

    • @Nachtsonne:

      Ich muss @Irm mit Schirm. 100% Antifa zustimmen.



      Die (A)bsolut (f)aschistischen (D)emokratiegegner lassen sich argumentativ nicht stellen. Wenn es eng wird reagieren sie mit haltlosen Anwürfen und Opferhaltung oder versuchen das Gegenüber lächerlich zu machen. Dann trumpft man gerne noch einmal mit diversen, längst widerlegten Lügengebilden auf, um den Wut-Bürger wieder auf ihre Seite zu bringen.



      Bedauerlicher Weise lassen sich so einfach viel zu viele völlig Kritikfrei vereinnahmen.

      Regelmässige Warnungen sind hier Pflicht und kein "Rumgeheule"!

    • @Nachtsonne:

      Vollkommene Zustimmung, aber es scheitert an Radikalen Ideologen wie 100% Antifa. Leider. Manchmal hat man das Gefühl die WOLLEN die AfD unbedingt stärker machen, damit ihre wilden Unterstellungen wenigstens keine Hirngewpinste waren.

      • @Moralapostbote:

        Radikale Ideologen kann man eben nicht erreichen, weder links- noch rechtsaußen. Aber man kann auf der Bühne mit ihnen Interviews führen. Es reicht geschickte Fragen zu stellen und sie ausreden zu lassen. Der Zuschauer merkt dann schnell wessen geistes Kind der Interviewte ist. Radikale Ideologen halten jeden Abweichler allerdings grundsätzlich für unmündig, woraus sie bemerkenwerter Weise besondere Rechte für sich selbst ableiten. Mit Demokratie hat das dann nicht mehr viel gemeinsam.

    • @Nachtsonne:

      Na, wenn Sie das Hinweisen auf eine Demokratiegefährdung durch die AfD, als "Rumgeheule" bezeichnen und meinen, daß es Leute langweilt, wenn Menschen und selbst der Verfassungsschutz auf die menschenrechtsverachtenden Sprüche und Hetze hinweisen, frage ich mich wirklich: haben Sie irgendetwas verstanden, was da passiert? Es ist übrigens sehr einfach, andere Menschen aufzufordern, AfD Politiker auf der Bühne inhaltlich auseinanderzunehmen, während man selbst nichts unternimmt. Wie wäre es damit, wenn Sie das auch einmal selbst in die Hand nehmen, und bitte hinterher unbedingt bei YT einstellen. Bin gespannt, wie erfolgreich Sie dabei waren.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Ich habe keine Veranlassung etwas gegen die AFD zu unternehmen. Das dürfen Sie gerne interpretieren wie es Ihnen beliebt.

        • @Nachtsonne:

          Shure. Volkers 🫦



          “Das Schweinchen 🐷 erkennste immer am Ringelschwänzchen“ •

  • Ich möchte hier als Mahnung, daß falsch verstandene Toleranz gegen Rechtsextremisten üble Folgen für eine Demokratie haben kann folgendes Goebbels Zitat zitieren: „Das wird immer einer der besten Witze der Demokratie bleiben, dass sie ihren Todfeinden die Mittel selber stellte, durch die sie vernichtet wurde. Die verfolgten Führer der NSDAP traten als Abgeordnete in den Genuss der Immunität, der Diäten und der Freifahrkarte. Dadurch waren sie vor dem polizeilichen Zugriff gesichert, durften sich mehr zu sagen erlauben als gewöhnliche Staatsbürger und ließen sich außerdem die Kosten ihrer Tätigkeit vom Feinde bezahlen. Aus der demokratischen Dummheit ließ sich vortrefflich Kapital schlagen.“

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      "Das wird immer einer der besten Witze der Demokratie bleiben, dass sie ihren Todfeinden die Mittel selber stellte, durch die sie vernichtet wurde"

      Ja, die AfD ist in den sozialen Medien, im Internet und auf den Portalen unterwegs. Ja, ihre Mitglieder und ihre Fans können frei ihre Meinung äußern.

      Aber warum soll deren Reden ohne Gegenrede erfolgen? Warum will man sich der AfD nicht mit Worten entgegenstellen? Man lügt sich doch eins in die Tasche, wenn man behauptet, man hätte die AfD eingedämmt, weil man der politischen Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen sei oder diese verhindert wurde.

      • @Rudolf Fissner:

        Meines Erachtens sind die öffentlich-rechtlichen Medien grandios gescheitert in dem Versuch, die AfD inhaltlich zu stellen. Ob das an der Unfähigkeit der Journalist*innen oder der Taktik der AfD, Fragen grundsätzlich nicht zu beantworten, sondern stattdessen die immergleichen Statements abzuspulen, sich als Opfer darzustellen oder gleich ganz den Diskurs aufzukündigen, indem man den Raum verlässt, liegt, möge Jede*r selbst beurteilen.

        Gegenrede im Privaten hingegen jederzeit, und auch durch Argumente, solange man den Eindruck hat, dass das Gegenüber noch irgendwie für rationale Kommunikation erreichbar ist. Wenn nicht, ist klare Kante angesagt, auch auf dem (dann vermutlich letzten) Familienfest.

      • @Rudolf Fissner:

        Die AfD ist gesichert rechtsextremistisch (Verfassungsschutz) und sollte daher verboten werden. Eine politische Auseinandersetzung mit den Anhängern/Wählern dieser rechtsextremistischen Brandstifter muß natürlich nach einem Verbot stattfinden. Es ist zu hoffen, daß wir es dann schaffen, daß doch einige der jetzigen AfD Wähler zurück ins demokratische Lager geholt werden.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Und bis dahin will man die AfD ohne Gegenrede wirken lassen? Die sollen weiter verbal ihre Feuer legen können und man soll nicht dagegen anreden und diese Feuer löschen? Man macht es der AfD mächtig einfach.

          • @Rudolf Fissner:

            Ok! Da habe ich mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Natürlich sollte sich auch vor oder während eines Verbotsverfahrens mit der AfD auseinandergesetzt werden. Beim wie sind wir wahrscheinlich unterschiedlicher Meinung...Mir ging es vorallem darum, daß gerade nach einem Verbot versucht werden sollte, die bisherigen Anhänger dazu zu bringen, ins demokratische Lager zurückzukehren...

            • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

              Und davor wird ein Jahrzehnt der Fehler gemacht indem die für die Bevölkerung wichtige Debatte gescheut wird und das Reden allein der AfD überlassen wird. Da kann man auch gleich den Platz räumen.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Da der Verfssungsschitz mit einem ähnlich hohen interpretativen Überschwang und ähnlich dünner, rechtsrelevanter Empirie argumentiert wie sie, hat das BfV leider sehr an Vertrauen eingebüßt und vor dem Ende des Gerichtsverfahren bleibt ihr Argument eine möglicherweise falsche Tatsachenbehauptung, auch Lüge genannt. Wenn dann geht es um Einzelpersonen.

      • @Rudolf Fissner:

        Man lügt sich was in die Tasche, wenn man glaubt, es wäre gut, die AfD und ihre Akteure salonfähig zu machen.



        Da ist kein normaler Gesprächspartner, der nach den allgemein anerkannten Spielregeln spielt. Diese Partei ist ein einziges politisches Foulspiel. Die Leute werden genau auf diese Gesprächssituationen, die Sie wünschen, gecoacht. Ihren Traum von Rede und Gegenrede träumen Sie leider allein, die AfD träumt nicht mit Ihnen.

        • @Achsachbloß:

          Man lügt sch nur einen damit in die Tasche, wenn AfDler ohne Gegenrede gewähren lässt.

          Ob die AfDler gecoacht werden ist völlig irrelevant. Die reden an allen Orten und im Netz wohl auch ziemlich erfolgreich. Besonders ach bei Jugendlichen.

          Die Position der Debattenverweigerer erinnert an Eltern, die sch aus einer merkwürdigen moralischen Überlegenheit nicht in die Gespräche der Rechtspopulisten und Rechtsextremen mit ihren Kindern einmischen und dabe auch noch denken, genau das würde helfen, damit ihre Kids nicht rechts wählen.

          • @Rudolf Fissner:

            Es ist ein Unterschied, ob ich jemandem im Alltag widerspreche, weil er Unsinn redet, oder ob ich ihn auf eine Bühne einlade, damit er den Unsinn öffentlich verkünden darf. Ich hoffe, Sie gaben den Mut in Ihrem Alltag und nicht nur hier im Forum.

            • @Achsachbloß:

              Die AfD muss nicht eingeladen werden. Sie hat ihre Bühnen. Besonders im Netz. Und sie lädt dabei keine Kritiker ein. Ihre Zuhörer hören den ganzen Schrott immer ungefiltert und unkommentiert.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Das geschieht aktuell in Deutschland gerade wieder und wird auch hier im Kommentarbereich der taz praktiziert. Viele derjenigen die hier kommentieren glauben, dass man Nazis wieder auf den "rechten Weg führen" kann. Ich sage dazu, "wie naiv oder blöd kann man sein" um unsere FDGO so leichtfertig aufs Spiel zu setzen? Kleiner Tipp an alle Steigbügelhalter hier, die AfD finanziert mit unseren Steuergeldern die Abschaffung unserer Demokratie.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Ok, es ist gegebenenfalls nicht leicht zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt. Aber wer deshalb pauschal Demokratie und Freiheit auf jene beschränken will, die er für "ihrer würdig" erachtet, der macht es sich trotzdem ZU leicht. Wenn das passiert, ist das, was wir gegen diese Rechten zu verteidigen haben, tot. Es hat nur vielleicht noch nicht aufgehört sich zu bewegen.

      • @Normalo:

        Die Frage beim Rechtsextremismus ist doch, bis wann kann ich das noch abwenden und wann ist es zu spät? Wenn wir zu lange warten, kann das fatale Folgen für unsere Demokratie haben. Deshalb hat uns ja unser Grundgesetz die Möglichkeit gegeben, solche demokratiefeindlichen Parteien zu verbieten. Und der Verfassungsschutz (der nun gerade wirklich nicht verdächtig des "linksseins" ist) hat ja eindeutig festgestellt, daß die AfD rechtsextremistisch und somit verfassungsfeindlich ist. Deshalb halte ich ein Verbot der AfD dringend für nötig.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Wie Sie schon sagen, liegt die Latte für die Wertung "Verfassungsfeindlich" noch ein wenig höher - sowohl inhaltlich alsauch kompetenzmäßig: Dieser Stempel steht bei politischen Parteien exklusiv der Verfassungsgerichtsbarkeit zu, und der ÖRR darf ihn auch nicht in vorauseilendem Gehorsam "ausleihen" und schonmal selbst aufdrücken.

          Zweiter Punkt: "...bis wann kann ich das noch abwenden und wann ist es zu spät?" fragen Sie zu Recht. Aber ein eganz gewichtige Frage ist auch WIE kann ich das abwenden. Und auch wenn die Aufrtritte von AfDlern in den Medien Ihnen persönlich immer noch zu zahlreich erscheinen, in Wahrheit ist die Taktik der medialen Respektverweigerung in den letzten zehn Jahren im Rahmen des rechtlich Machbaren versucht worden, und sie ist gescheitert. Und was nicht funktioniert, ist auch nicht verhältnismäßig.

      • @Normalo:

        Manchmal ist es besser, inkonsequent zu sein und einen Widerspruch im eigenen Handeln zu ertragen, wenn man damit das Schlimmere verhindern kann: das Ende von Demokratie und Freiheit. Mit dieser Leichtigkeit könnte ich durchaus leben. Den Feinden von Demokratie und Freiheit sollte man nicht noch den Weg ebnen und die Türen öffnen, so wie es Irm mit Schirm beschrieben hat.



        Kritisch sehe ich, dass die Union den Kreis der solidarischen Demokraten verlassen will. Damit machen sie es der AfD zu leicht.

        • @Achsachbloß:

          Jaja, der Zweck heiligt nicht die Mittel, ABER...

          Ich sach mal so: EIGENTLICH haben wir eine Verfassung, die ein recht gutes und über die Jahrzehnte noch dichter gewordenes Gerüst bietet, um zu entscheiden, wie konsequent welcher Grundsatz gegenüber welchen anderen hochzuhalten ist oder sich unterordnen muss. Und da ist eben die Grenze für einen manifesten Ausschluss von Freiheiten und Teilhaberechten, die Jeder bei entsprechender Sachlage einklagen kann, noch nicht erreicht, und DAS bindet auch den verfassungstreuen ÖRR.

          Aber lösen wir uns zu Diskussionszwecken mal von diesem Gerüst: WENN man schon inkonsequent ist, dann muss sich das auch lohnen. Und das "Bloß keine Bühne geben" lohnt sich NICHT. Da fühlt sich zwar der (uneingestanden ziemlich autoritär eingestellte) Bessermensch NOCH ein wenig besser, weil er die Bösen aus SEINEM Wahrnehmungsbereich ein wenig rausgedrängt hat. Die Bösen stört das aber nicht. Sie sammeln Stimmen über andere Kanäle - unter anderem dank der demagogischen Steilvorlage, die ihnen das Ausleben der bessermenschlichen Impulse liefert. Das ist kein Stück hilfreicher als die Alternative und damit KEIN Zweck, der irgendwelche Mittel heiligt.

          • @Normalo:

            Im BT hat die AfD keinen Vizepräsidenten. Ich finde , das hat sich gelohnt und es lohnt sich, überall die auszugrenzen, die nicht konstruktiv mitmachen und sich immer an der Grenze der Strafbarkeit entlang bewegen.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Ich verstehe Ihr Argument, ich folge ihm allerdings nicht aus folgenden Gründen:

      1) Die für den Holocaust verantwortliche NSDAP ist Welten von der heutigen AfD entfernt. Auch unser demokratisches System ist deutlich stabiler als die Demokratie der Weimarer Zeit.

      2) Die Frage ist, inwieweit wir unsere Gesprächskultur ändern, abhängig vom politischen Gegner. Wie ich mit Menschen umgehe sollte Teil meines Wertespektrums sein, dazu gehört eben grundsätzlich Respekt vor anderen Menschen.

      3) Die AfD ist m. E. teilweise rechtsextrem, teils rechtsradikal, teils konservativ. Ich glaube, dass ein Teil der Partei vernünftigen Gesprächen zugänglich ist.



      Das gleiche gilt für die Wählerschaft. Hier wird der Anteil der "nicht fanatischen" Wähler sehr hoch sein. Wenn ich alle Wähler ohne Unterschied attackiere, wird die Wahlentscheidung eher noch verfestigt, als das ein Umdenken stattfinden kann.

      4) Die Erfahrung (Umfragen) zeigt, dass die bisherige Strategie des Ausschlusses (Brandmauer) keine Früchte trägt, im Gegenteil: die Zustimmung zur AfD nimmt sogar noch zu. Eine gute Idee, wäre es die Strategie auf den Prüfstein zu stellen.

      Fazit: Mehr Analyse/Strategie, weniger Emotion!

      • @Black & White:

        Respekt vor Nazis. "Respekt".

      • @Black & White:

        Illusionen sind schön, helfen aber oft nicht weiter.



        So ist es bei der AfD. Schon bei der Gründung der Partei war sie mit ihrem Programm eine Provokation.



        Doch konnte man all das mit ihren Vertretern machen, was hier heute gefordert wir. Man konnte mit ihnen gemeinsam auf einer Bühne diskutieren und streiten.



        Dann wurde die AfD gekapert und wurde das, was sie heute ist. Und jeder, der diese Partei wählt, um zu protestieren, könnte viele andere Protestparteien wählen.



        Indem er aber die AfD wählt, macht er sich zum Komplizen des Rechtsextremismus. Dafür gibt es keine Entschuldigung. All diese Biedermänner sind Helfer der Brandstifter in diesem Land. Da helfen keine vernünftigen Gespräche. Manchmal muss man einfach verhärtete Fronten aushalten und einfach nur den längeren Atem haben. Leuten wie Spahn geht gerade die Puste aus und er arbeitet daran, mit seinen Helfern in der Fraktion und im Parteimilieu, die Koalition zu zerstören, um dann eine Minderheitsregierung unter Duldung der AfD zu haben.



        Es wird in einem Desaster enden.

        • @Achsachbloß:

          Es geht nicht um Illusionen, es geht um eine geeignete strategische Marschrichtung. Und die kann man durch eine tiefere Analyse herausfinden.

          1) Die Partei



          Wenn ich weiss, wer (bzw. welcher Anteil) einer gewissen Ausrichtung (wertkonservativ, wirtschaftsliberal, rechtspopulistisch, radikal, extremistisch etc.) anhängt, dann weiss ich auch, wer ein festes unverrückbares Weltbild hat oder wer eher moderat ist und vernünftig gesprächsbereit ist. Dort wäre ein Ansatzpunkt die Partei von innen heraus zu verändern.

          2) Die Wähler & Interessenten



          Auch hier wird einen unbeugsamen harten Kern geben mit extremen Ansichten. M.E. ist aber der weitaus größte Teil der Wähler Protestwähler, also auch wandelbar.

          3) Die Anderen



          Wähler von anderen Parteien können durchaus auch ihre Wahlentscheidung ändern, z.B. später mal die AfD wählen (bei Grünen & Linken eher nicht).

          Diese Zielgruppen erfordern eine jeweils individuelle Strategie.



          Insbesondere die Protestwähler und die unzufriedenen "anderen" Wähler (insbes, wenn denen "AfD-Themen" wichtig sind) sind entscheidend. Man kann sie doof finden und es auch sagen, aber mit dieser Einstellung gewinnt man keine Wahlen. Das ist keine Illusion.

          • @Black & White:

            Wie kommen Sie darauf, dass man als Aussenstehender irgendeine Partei beliebig von innen heraus verändern kann? Da sehe ich wenig Möglichkeiten, gegen einen Flügel anzukommen und wer ist denn da noch moderat in der Partei? Oder wollen Sie die unterwandern?



            Für solche Gedankenspiele ist es zu spät.



            Ich finde auch niemanden doof oder unmoralisch.



            Die AfD ist gefährlich und will die Freiheiten derer einschränken, die nicht in ihr Weltbild passen.



            Das ist ein emotionales Weltbild, da kann man so viel analysieren wie man will. Da helfen Analysen und Argumente nicht.



            Und ja, eine bessere Politik würde helfen, die den Menschen Zukunftsängste nimmt - Mietsteigerungen, faire Löhne, Steuergerechtigkeit usw. usf. - aber da sehe ich bei der aktuellen sich streitenden Regierung und dem ungeschickten Bundeskanzler keinen Hoffnungsschimmer.

        • @Achsachbloß:

          Drei Probleme an Ihrer Argumentation:

          1. Man HÄTTE mit der Lucke-AfD vielleicht reden können, aber sie hatte damals schon den Status "Paria" im deutschen Parteiensystem. Das hat sich natürlich nicht gebessert, als sie sich dann radikalisierte, aber noch eine 5%-Partei war. Sie wirklich konsequent, wo es geht, auf Augenhöhe zu konfrontieren, ist nie wirklich versucht worden. Und wenn es jemand tut, kommen sofort die Buhrufe, und das ist auch pfui-bäh. Und das hat dieser Partei GEHOLFEN.

          2. Kein AfD-Wähler schuldet Ihnen oder mir oder dem Rest der Gesellschaft für seine Wahlentscheidung eine Entschuldigung, und das wissen diese Leute auch - Stichwort "FREIE Wahl". Und wenn sie auf eine Denke stoßen, die meint, sie müssten sich entschuldigen, dann tut es ihnen erst recht nicht leid.

          3. So wie die Rechten hoffentlich irgendwann merken, dass man 12% der Bevölkerung, die herkunftsbedingt vielleicht kulturell einen anderen Hintergrund haben als die Durchschnittskartoffel, nicht einfach verbieten oder aussortieren kann, wird möglicherweise eines Tages auch Euch Moralpodestlern klar, dass das mit 25% autochtonen "Falschwählern" AUCH nicht geht, so wenig Ihr die auch leiden könnt.

          • @Normalo:

            Ich kann mich nicht erinnern, dass die AfD von Anfang an in die rechtsextreme Ecke gestellt wurde. War das wirklich so? Für mich waren die damals nationalkonservativ-liberalkapitalistisch, euro- und europakritisch.



            Ich erwarte von niemandem eine Entschuldigung, aber wer sagt, er habe AfD nur aus Protest gewählt, der hätte auch viele andere Parteien wählen können, die zur Wahl standen. Es ist daher nicht unmoralisch sondern irrational, eine Partei zu wählen, mit der man angeblich so gar nichts gemein hat und es ist unglaubwürdig, dass es so sein soll.



            Die Argumente, die Sie selbst anführen, z. B. hinsichtlich Migranten, sind doch alle lange bekannt und helfen trotzdem nicht. „Irgendwann“ ist eben ungewiss und bis dahin muss man diese Partei von jeglicher Regierungsverantwortung fern halten.

      • @Black & White:

        Danke für Ihre ausführliche Erklärung, warum Sie das teilweise anders als ich sehen. Das Problem bei solchen rechtsextremen (so bezeichnet ja auch der Verfassungsschutz die AfD) Parteien ist, daß sie sich immer weiter radikalisieren, was Sie ja auch gerade an der Entwicklung der AfD beobachten können. Die "Hardliner" in solchen Parteien verfolgen dabei völlig skrupellos ihre rechtsextremistische Agenda und setzen sich dabei auch innerhalb der Partei gegen "Gemäßigtere" durch, die dann irgendwann frustriert die Partei verlassen. Damit rückt die Partei immer und immer weiter nach rechts. Rechtsextremisten haben es schon immer verstanden, mit Lügen und Hetze in Dauerschleife Menschen gegen andere Menschen aufzuwiegeln. Das Zeitalter der "sozialen Medien", in dem wir uns befinden, ist für deren Hetzkampagnen natürlich wie eine 6 im Lotto. Und jeder Mensch weiß, daß bei einer Dauerberieselung mit Lügen und Hetze irgendwann etwas bei immer mehr Menschen hängenbleibt. Ich wüßte nicht, wie man das anders beenden kann, als die Brandstifter zu stoppen.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Ich sehe, die von ihnen beschriebene Gefahr auch.

          Die Frage ist, welches die erfolgversprechenste Strategie ist, um die rechtsextremen Auswüchse zu verhindern. Ich glaube, das eine rel. Stärkung der rechtsmoderaten Kräfte der richtige Weg ist.

          Ich erinnere mich noch an die Anfangszeit der AfD. Damals hatte die AfD neben einigen Rechtsextremen auch einen starken konservativen bzw. rechtsliberalen Flügel. Lucke und Henkel waren einige davon. Diese Gemäßigten hatten einen hohen Anteil in der Partei. Zunehmend war diese Gruppe unter Beschuß der internen Extremen, aber vor allem Dingen von anderen Parteien. Die AfD wurde seit ihrer Gründung als "Nazi"-Partei beschimpft. Das zerstörte allmählich den Ruf der bürgerlichen Liberalen mit der Folge, dass sie sich aus der Partei zurückzogen. Die Folge: der extreme Teil der Partei wurde relativ größer.

          Bei (potentiellen) AfD-Wähler haben wir eine andere Situation. Bei Ausgrenzung oder Beschimpfung wird er wohl sagen: jetzt erst recht; die Wahl ist ja anonym. Nur eine sachliche, respektvolle Behandlung kann nachhaltigen Erfolg bringen und ihn evtl. zu einer anderen Wahlentscheidung führen.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Schauen Sie sich mal an, wie der Verfassungsschutz Teile der Linke bezeichnet. Unter anderem die Kommunistische Plattform, Sozialistischer Dialog oder AKL. Die Gefahr kommt sowohl aus dem Extremismus von rechts als auch links. Insbesondere was Antisemitismus betrifft.

          • @_Mephisto_:

            Natürlich hat der Verfassungsschutz auch andere Parteien oder Organisationen auf dem Schirm. Aber: Wie groß sind die von Ihnen genannten Parteien, Gruppen? Nicht besonders groß. Ich wüßte nicht, daß diese Gruppen/ Parteien in Parlamente gewählt wurden. Deshalb hinkt Ihr Vergleich von vorne bis hinten. Die AfD dagegen ist als inzwischen große Partei als rechtsextrem eingestuft, sie ist sogar in einigen Ostbundesländer stärkste Partei. Das hat ein ganz anderes Gefahrenpotential für unsere Demokratie. Warum sträuben sich sich eigentlich so dagegen, daß das so ist und ziehen dafür unpassende Vergleiche heran?

      • @Black & White:

        Sie scheinen mir auch einer der Realitätsverweigerer zu sein.



        Zu 1) Die NSDAP "WAR" nicht Welten von der heutigen AfD entfernt, die AfD ist nur geschickter.



        Zu 2) Das erfordert aber Reziprozität, welche die AfD zu keiner Zeit aufbringen konnte und kann.



        Zu 3) Der Teil der Partei der vernünftigen Gesprächen zugänglich ist hat sich längst aus der Partei verabschiedet. Die Austritte sind bekannt.



        Zu 4) Dass die Brandmauer nicht funktioniert liegt wohl in erster Linie an den Akteuren aus den Unions Parteien, die ihre eigene Abgrenzung verbal zwar immer wiederholen, tatsächlich aber nicht praktizieren.

        Mein Fazit: Faschisten (AfD) werden rigoros bei Veranstaltungen von Demokraten ausgeschlossen. Sollen sie ihre eigenen Teiche versiffen, aber nicht unsere. Und die demokratischen Parteien der Mitte hören endlich auf den rechten Dreck nachzuäffen.

        • @Bernhard Dresbach:

          "Zu 3) Der Teil der Partei der vernünftigen Gesprächen zugänglich ist hat sich längst aus der Partei verabschiedet. Die Austritte sind bekannt."

          Ich erinnere daran, wie damals mit Lucke und co. umgegangen wurde. Diese Leuten waren "vernünftigen Gesprächen" zugänglich, aber man hat lieber drauf gehauen und sich mit Wonne auf ungeschickte Aussagen gestürzt. An einem sachlichen Gespräch mit Lucke und co. waren nicht viele interessiert sondern hat sie lieber damals schon als Nazis bezeichnet.

        • @Bernhard Dresbach:

          1) Das meinen Sie doch nicht etwa im Ernst? Das ist Relativierung der NS-Verbrechen par excellence. Der Unterschied zu Millionen Tote aufgrund der NS-Ideologie ist nur eine Frage des Geschickes der AfD? Komische Realität!

          2) Es ist eher eine Frage der eigenen Werte, des eigenen Stils und seiner Standfestigkeit. Wenn ich z.B. auf Hass mit Hass antworte (obwohl es nicht meine Natur ist), dann liegt wohl an der eigenen labilen Persönlichkeit. Nur wenn Hass zu meiner normalen Persönlichkeit gehört, handelt man stringent.

          3) Ja, da gebe ich ihnen teilweise recht. Allerdings bin ich überzeugt, dass die aktuelle Entwicklung in de Partei keine Einbahnstraße ist, sprich eine Veränderung zum Moderaten ist möglich.

          4) Brandmauern sind grundsätzlich falsch, ob nach rechts oder links. Demokratie lebt von Diskurs-Fähigkeit, Meinungsfreiheit, Kompromissen, Kritik etc.. Eine grundsätzliche Verweigerung der Zusammenarbeit zerstört die Demokratie.

          Fazit:



          Zurzeit nehmen die extremen Kräfte (rechts und links) zu. Deutschland wird zunehmend unregierbarer. Diese Polarisierung ist Gift und doch machen alle weiter. Ein Umdenken brauchen wir. Gefragt ist der Mut zur Verständigung, zum Diskurs. Jetzt!

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Nun, wenn sich der Antifaschismus so äussert wie letzten Samstag an der Palästina-Demo in Bern, so kann ich auf die Antifa auf jeden Fall gut verzichten - denn er ist in dem konkreten Fall (!) um keinen Deut besser als die Rechten.

      • @Emmo:

        Gutes Beispiel mit der Palästina-Demo in Bern. Dort gibt es von Politikern schon erste Forderungen nach einem Antifa-Verbot. Ähnliche gewalttätige Ausschreitungen gab es auch in Deutschland, zum Beispiel an der FU Berlin, mitsamt Hamas Kennzeichen in den Uni-Gebäuden.

        Wer mit Antisemiten und Islamisten mitläuft, darf sich jedenfalls später nicht über Verbotsverfahren beschweren.

        • @_Mephisto_:

          Nocheinmal zum Mitschreiben in Großbuchstaben: DIE ANTFA IST KEINE ORGANISATION, SONDERN UMFASST ALLE MENSCHEN UND ORGANISATIONEN, DIE SICH GEGEN RECHTSEXTREMISMUS WENDEN. AUCH DAS GRUNDGESETZ BEZIEHT SICH AUF ANTIFASCHISMUS, IST ALSO AUCH ANTIFA! Das Geschwätz von rechts, daß die Antifa verboten gehört (übrigens bei der derzeitigen antidemokratischen Regierung in den USA abgekupfert) wie es inzwischen auch hier stattfindet, soll doch nur von der eigenen Demokratiefeindlichkeit ablenken.

      • @Emmo:

        "Antifa" ist jede Person, die gegen die menschenverachtende Ideologie von Rechtsextremisten kämpft. Auch unser Grundgesetz ist "Antifa". Da Sie sicherlich auch kein Interesse an einem faschistischen Regime haben, sind auch Sie Antifa.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Sie wissen doch genau, was mit Antifa in diesem Zusammenhang gemeint wird. Dass Sie Ihre Definition von Antifa allen anderen aufzwängen möchten, ist sicherlich ein sinnvoller Beitrag zur allgemeinen Debattenkultur. Ja, das war ironisch gemeint.

          • @Katharina Reichenhall:

            Nur damit alle an der Diskussion Beteiligten wissen, worüber wir hier reden, definieren Sie bitte, was Sie unter Antifa verstehen, und auf welche Weise Sie diese von Ihnen definierte Gruppe von allen anderen, die sich selbst als Antifa verstehen, verfassungskonform abgrenzen/verbieten möchten.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Guter Beitrag!!!!!



      Danke!!!!

  • Die Sache ist zunächst sehr einfach.

    Wenn es gar keinen Konsens, kein Grundverständnis darüber gibt, wie richtig die Bezeichnung durch einen Bundestagsabgeordneten der SPD ist - Parlamentarischer Arm des Rechtsterrors AfD -



    dann stimmt das natürlich. Wieso sitzt man mit denen nicht zusammen im Sturmlokal und...diskutiert.



    Schliesslich holt das Verbrechen, die Werbung und Unterstützung für das Verbrechen überall zweistellige Wahlergebnisse ein.

    In einem Land, in dem man in die virtuellen wie vorhandenen Gefängnisse einfährt für die Parole "from the River to the sea", falls man sie in Werbeanzeigen nicht zum Verkauf von Immobilien auf Grund und Boden einsetzt, der den Verkäufern gar nicht gehört.

    • @Elise Hampel:

      Ihr Beitrag ergibt keinen erkennbaren Sinn.



      Was möchten Sie ausdrücken?

  • Nur ein gewaltfreier und respektvoller Diskurs bringt uns weiter. Diese Veranstaltung könnte ein Anfang sein, auch wenn ich daran starke Zweifel habe. Ich vermute, dass die Versuchung zu groß sein wird sich laut und unsachlich mit dem politischen Gegner auseinanderzusetzen. Insbesondere auf die Reaktionen aus dem Zuschauerraum bin ich gespannt.

    Deshalb ist es wichtig, dass man miteinander offen und sachlich kommuniziert und alle (auch sensible) Themen anspricht. Dann wird sich das bessere Argument in der Wahrnehmung der Zuhörer durchsetzen.

    Wählt man hingegen untaugliche Mittel zur Auseinandersetzung mit der AfD (z.B. unsachliche, aggressive Kritik, Brandmauern, "Alle gegen Einen") wird die AfD als "Underdog" bzw. "Opfer" gesehen und eher vom Zuhörenden unterstützt. Ein intelligentes Vorgehen ist also gefragt, um die AfD erfolgreich im Zaum zu halten.

    • @Black & White:

      Alle gegen die Faschisten, das finde ich okay.



      Mit Faschisten diskutiert man nicht, denn sie verbreiten nur Hass und Hetze, stacheln Bürger gegeneinander auf und verbreiten hemmungslos die krassesten Lügen. Dem sollte man unbedarfte Bürger nicht aussetzen.

      • @Bernhard Dresbach:

        "Mit Faschisten diskutiert man nich"

        Schon klar. Man läßt sie ohne Gegenrede reden. Und sie reden an wirklich vielen Stellen! Mittlerweile ist bald jeder 5. AfD Wähler. Da mit "denen" nicht zu diskutieren ist einfach nur noch unverantwortlich. Von Blockaden in Buxtehude bekommt niemand etwas mit.

        Schon klar. In der eigenen Blase fühlt sich so Antifaschismus ja auch richtig erfolgreich an.

      • @Bernhard Dresbach:

        Alle gegen die , das finde ich okay.

        Mit diskutiert man nicht, denn sie verbreiten nur Hass und Hetze, stacheln Bürger gegeneinander auf und verbreiten hemmungslos die krassesten Lügen. Dem sollte man unbedarfte Bürger nicht aussetzen.

        Probiere diese super Argumentation mal wahlweise mit "linksgrün versifften Anarchos", "CSU-Leuten", "Pali-Aktivisten", Trump-Anhängern", "Rassisten", "Putin-Knechten", "Hamas-Verstehern" aus. Funktioniert eigentlich immer. Nur mit "FC Bayern" will mir das nicht glatt von den Lippen. Da müssen wir noch etwas dran feilen.

        • @Oma:

          Nun, der FC Bayern verbreitet ja auch keinen Hass und Hetze, Fans werden verhätschelt und sonst erzählt man gern mal Blödsinn.



          Ach ja, alles was gefährlich werden könnte auf dem Weg zur 100sten Meisterschaft wird, ob man es braucht oder peng, einfach aufgekauft.

      • @Bernhard Dresbach:

        "Dem sollte man unbedarfte Bürger nicht aussetzen."

        Jawoll. Paternalismus wird es richten. Die AfD schlottert vor Angst um Ihre Pfründe, wenn die Gegenseite jetzt auf die brilliante Idee kommt, das Wahlvolk offiziell für so dumm zu erklären, dass es ihren Einlassungen nicht zuhören darf.

        Persönliche Frage: Was macht Sie denn zu einem so außerordentlich "bedarften" Bürger, dass sie über die politische Verarbeitungsfähigkeit Ihrer Mitmenschen derart defintiv und pauschal urteilen können?

        • @Normalo:

          Nachtrag:



          Paternalismus wäre, wenn ich zwar gegen die AfD agieren würde, dabei aber nur deren vermeintliches Wohl im Sinn hätte.



          Seien sie versichert, nichts läge mir ferner als diesen Faschisten auch nur das geringste Wohlwollen zuteil werden zu lassen.

        • @Normalo:

          Ich kann Statistiken und Wahlergebnisse lesen.



          Obendrein ist Wut kein besonders guter Ratgeber. Man unterlässt es oft zu recherchieren, ob das was einem erzählt wurde überhaupt machbar ist und das nur, weil es gerade der Wut im Bauch so richtig gut tat.



          Ja, das sind für meine Begriffe unbedarfte Bürger, denen sie mit ihrer libertären Geisteshaltung nicht gerade eine Hilfestellung bieten.

          • @Bernhard Dresbach:

            Wenn bei Ihnen ein reines Festhalten an den Grundsätzen der Verfassung schon "libertär" ist, dann könnten Sie selbst ein guter Kandidat für Ihre eigenen Ausreiseangebote sein. Aber das nur am Rande.

            Für mich ist paternalistisch, wer meint, seine Mitmenschen ohne deren Zustimmung bevormunden zu dürfen - in welcher Form auch immer. Und ob Sie jetzt Leute, die sich bereits durch ein Kreuz bei der AfD bei Ihnen Alles verscherzt haben, von der Ehre ausnehmen, zu Ihrem eigenen Wohl auf das von Ihnen zugestandene Maß an Mündigkeit zurechtgestutzt zu werden, macht dann den Kohl auch nicht mehr fett.

  • Angst vor der AfD ?



    In der Diskussion kann man doch die AfD stellen. Diese Chance sollte wahrgenommen werden.

    • @Filou:

      Die können versuchen so oft sie wollen die AfD inhaltlich zu Stellen. In Diskussionen und Interviews machen sich AfD-Politiker am laufenden Band zu Deppen. Das interessiert ihre Wähler aber nicht. Die AfD ist gesichert rechtsextrem. Der öffentlich rechtliche Rundfunk muss über sie kritisch berichten, ihr aber keine öffentliche Bühne bieten um ihren Hass zu verbreiten. Das bringt nichts. Die AfD und ihre Unterstützer betreiben mittlerweile eine riesige Propagandamaschine in der alles von der AfD in Erfolge umgedichtet und ihre Gegner verteufelt werden.

      • @Andreas J:

        Ja, das Fernsehpublikum hat nicht Ihren tollen Durchblick, sondern ist völlig unbedarft. Warum dann nicht mit Diskussion und Fakten für Aufklärung sorgen? Hat das doofe Publikum kein Recht, was dazuzulernen? Vielleicht ist der eine oder andere durchaus dazu in der Lage, kann man in einer Demokratie schon mal probieren.



        Wer die Diskussion mit der anderen Seite verweigert, erweckt den Eindruck, dass es ihm an überzeugen Argumenten mangelt. Gar nicht gut.

    • @Filou:

      Nein, diese Diskussionen werden von der AfD um geschnitten



      und mit vollkommener anderen Aussage auf TikTok und ähnlichem gestellt.

      • @Captain Hornblower:

        Das ist vielleicht frustrierend aber kein Grund, die Diskussion umgekehrt zu blockieren und dabei den Grundsatz der Repräsentativität der öffentlich-rechtlichen Medien zu verletzen.

        • @Normalo:

          In dem letzten Bürgertalk in Seesen (Kreis Goslar) hat sich die AfD selbst zerlegt, geschadet hat es ihr nicht.

          • @Captain Hornblower:

            Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Mit ein, zwei misslungenen Auftritten wird sich die AfD in der Tat nicht substanziell schädigen. Aber ihre Leute wirklich konsequent zu konfrontieren und dabei regelmäßig als tumbe Geiferer dastehen zu lassen, könnte schon mehr Effekt haben. Dann verstummt auch irgendwann das Triumphgegröle, nur weil man überhaupt reingelassen wurde.

            Aber mir ging es primär um was Anderes: Mit den eigenen demokratischen Prinzipien zu brechen, sollte letztes und dann bitteschön auch wirksames Mittel sein. Wenn aber nicht nur Reden nicht hilft, sondern NICHT Reden auch nicht, dann ist Reden per se besser. Es sollte keiner besonderen Begründung bedürfen, die selbstgepredigten Ideale auch zu leben - vor allem nicht in einer politischen Auseinandersetzung, die sich (u. a.) massiv um die Frage der Glaubwürdigkeit der verschiedenen Seiten dreht.

    • @Filou:

      Haben Sie das schon auf so einer Veranstaltung geschafft?

  • Ich finde die Idee, einen "Bürgertalk" über eine steuerfinanzierte Doku ohne den stimmenstärksten Vertreter der angeklagten Partei(wähler) durfchzuführen, absurd. Will man den AfD-Wählern ihre Bürgerschaft absprechen? Will man wirklich noch mehr für das ÖRR-Image tun, dass man von AfD-Wählern zwar gerne das Geld nimmt, aber es zu einer Frage des Schutzes der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung erklärt, kein gutes Haar an deren Positionen zu lassen und sie permanent aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen? Der RBB tut hier das einzig richtige. Und ich weiß, es kommen wieder 100% Antifa-Vertreter, die das Gegenteil behaupten, aber ganz ehrlich, das haben wir jetzt lange genug genau so gemacht und es hat absolut gar nichts besser gemacht. Ganz im Gegenteil.

    • @Moralapostbote:

      Ich finde die Idee einen "Bürgertalk" über eine steuerfinanzierte Doku ohne den stimmenstärksten Vertreter der angeklagten Partei(wähler) durchzuführen, SUPER, zumindest wenn der Angeklagte wie die AfD faschistoide Ideen mit sich herumträgt und jede Gelegenheit nutzt diese zu verbreiten.



      Hätten wir das mal in den 1930ern getan, wäre uns der 2. Weltkrieg erspart geblieben und einen 3. WK brauchen wir nun wirklich nicht.

      • @Bernhard Dresbach:

        Es hat im Übrigen seinen Grund, dass es in einem Rechtsstaat für solche Verurteilungen Gerichte gibt und bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung so wie der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz gilt. Das heißt, dass selbst AfD-Anhänger auf dem Boden des Rechtsstaats davor zu schützen sind, gesinnungsmäßig auf eine Stufe mit den schlimmsten Verbrechern unserer Geschichte gestellt zu werden, selbst wenn bei manchen Vertretern der sie repräsentierenden Partei eine grobe Tendenz in eine ähnliche Richtung mit Recht unterstellt werden kann. da ist aber noch eine ganze Menge Land dazwischen.

      • @Bernhard Dresbach:

        Also sie wollen jetzt den Wählern und Gebührenzahlern erklären, dass man sie getrost ignorieren darf, wenn man ihnen vogelwild eine Goebbels-gleiche Gesinnung unterstellen kann? Und dann ändern die plötzlich ihre Meinung und wählen was anderes? Und die Demokratie bleibt dadurch unbeschadet? Hat ja wunderbar geklappt bisher.

    • @Moralapostbote:

      Genau umgekehrt. Viel zu lange wurden den AFD Vertretern Möglichkeiten geboten, ihre Hassbotschaften in den Medien zu verbreiten. Die AFD ist eine rechtsextremistische Partei und damit eine Gefahr für die Demokratie. Wer das nicht verstehen will, hat nichts aus unserer Geschichte gelernt. Und wer diese Partei weiterhin wählt, gibt klar zu erkennen, daß er/sie entweder selbst ein Rechtsextremist ist oder daß es ihm/ihr egal ist, daß solche Demokratiegefährder an die Macht kommen könnten.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Sollte man die faschistischen AfD wähler* innen von dem Privileg, den ÖRR zu finanzieren, nicht besser ausschließen ? Kein Geld von Nazis !

    • @Moralapostbote:

      Es ist völlig unerheblich, wie viele Stimmen diese Partei bekommt, solange sie ein rechtsextremistisches Programm hat. Seit geraumer Zeit haben die Darsteller dieser Partei ganz viel Kreide gefressen und geben sich öffentlich braver. Es mag ja daher sein, dass sich manche von den weichgewaschenen Äußerungen täuschen lassen. Die Prozentpunkte bei einer Wahl ändern nichts an den wahren Zielen und Absichten. Und ja, den Wählern spreche ich die Fähigkeit ab, ihrer Pflicht nachzukommen, zu einem friedlichen Zusammenleben einen Beitrag zu leisten, den man von ihnen erwarten kann. Was Sie mit einem Diskurs erreichen wollen und wie der aussehen soll, das erklären Sie doch mal bitte.

      • @Achsachbloß:

        "Und ja, den Wählern spreche ich die Fähigkeit ab, ihrer Pflicht nachzukommen, zu einem friedlichen Zusammenleben einen Beitrag zu leisten"

        Seltsam, das Gleiche höre ich von AfD Wählern über Wähler von SPD, Linken und Grünen.



        Das sind die Parteien, die Strafverschärfungen für Hamas oder Kalifat-Aktivisten ablehnen. Es gab zum Beispiel einen Antrag der Union im Bundestag, Kalifat-Aktivisten mit Doppelpass auszubürgern. Das wurde von allen Parteien außer AfD abgelehnt. Welchen Frieden gibt es eigentlich für Frauen, Queere und Juden, wenn die freiheitliche Grundordnung abgeschafft und durch extremistisch-religiöse Verordnungen ersetzt wurde?

      • @Achsachbloß:

        "Und ja, den Wählern spreche ich die Fähigkeit ab, ihrer Pflicht nachzukommen, zu einem friedlichen Zusammenleben einen Beitrag zu leisten, den man von ihnen erwarten kann. "

        Wer ist "man"? Demokrarie heißt , dass die Wähler den Maßstab setzen, was "man" erwarten kann, und nicht irgerndeine moralische Über-Instanz, die ihnen erklärt, wie sie zu wählen haben. Die von Ihnen konstruierte Pflicht ist also - im Gegensatz zu AfD-Wahlergebnissen - nicht rechtsstaatlich durchsetzbar und daher auch nicht Handlungsmaßstab der öffentlich-rechtlichen Medien. Das ist hart aber unserem politischen System inhärent.

        "Was Sie mit einem Diskurs erreichen wollen und wie der aussehen soll, das erklären Sie doch mal bitte."

        Die Gleichheitsgrundsatz und Meinnungsfreiheit, zusammen mit dem Repräsentativitätsgebot des ÖRR bedingen, dass umgekehrt zu begründen wäre, was mit dem BLOCKIEREN des Diskurses zu erreichen wäre- offener Diskurs ist die Regel, Verweigerung die Ausnahme. Und deren Trophäenschrank ist leider ziemlich leer - das ist das Problem: NICHT-Reden mit diesen Leuten hilft AUCH nicht - kompromittiert aber den eigenen Anspruch, auf der Seite von Vielfalt, Recht und Freiheit zu stehen.

        • @Normalo:

          Die AfD und ihre Komplizen nutzen ihr Recht auf Freiheit der Rede, der Meinung der Versammlung etc. Das heißt nicht, dass man ihnen eine Bühne bieten, ihnen zuhören oder zusehen muss, wenn sie ihre Botschaften verbreiten wollen. Auch Sie haben nicht gesagt, was man dadurch erreichen könnte. Was falsch ist, wird nicht dadurch richtig, dass es viele wählen oder nachplappern. Und dann muss man es auch nicht im ÖRR zeigen.



          Wir werden z. B. noch sehen, wo die Union hinkommen wird, wenn sie jetzt anfängt, mit der AfD zu kooperieren. Es wird sie zerstören, wenn man sich anbiedert.

          • @Achsachbloß:

            "Das heißt nicht, dass man ihnen eine Bühne bieten, ihnen zuhören oder zusehen muss, wenn sie ihre Botschaften verbreiten wollen."

            Doch, wenn "man" der ÖRR ist, heißt es GENAU das. Da liegt der Hund begraben. Die ÖR-Sender sind zu Repräsentativität verpflichtet, und die Grenzen dieser Pflicht definiert nicht die jeweilige Anstaltsleitung, auch nicht der Verfassungsschutz (und schon gar nicht das taz-Forum), sondern die Verfassungsgerichtsbarkeit. Sprich: Erst Verbot, dann mediale Ausgrenzung.

            Die ÖRR können (und sollen gerne) schimpfen und nachweisen und beklagen, was die AfD für ein Haufen menschenfeindlicher A....löcher ist. Das ist Pressefreiheit, die auch für sie gilt. Aber die A...löcher nicht zu Wort kommen zu lassen, widerspräche eklatant ihrem verfassungsmäßigen Auftrag.

            Und auch Ihnen: Der demokratische Souverän herrscht absolut. Er definiert, was "richtig" und was "falsch" ist. Zumindest haben alle Teile der Staatsgewalt das grundsätzlich so zu sehen.

            Es gibt natürlich immer Leute, denen das Volk zu blöd ist, um seine geäußerte Meinung zu akzeptieren. Aber das ist deren Privatvergnügen und macht sie nicht zu einer höheren Autorität.

  • Wieso lädt der RBB einen mehr als fragwürdigen AFD-Vertreter ein, obwohl die AFD Brandenburg, dem RBB vor einem Monat (1. Videolink) vorwarf, auf Instagram (also dem Forum für Jugendliche) unsauber über migrantische Gewalttäter mt dem Messer berichtet zu haben?



    Solch eine Partei interviewt der RBB in einem Live-Talk zusammen mit einem Schuldirektor zum Einfluss von Rechtsextemismus an Schulen, obwohl die AfD auf ihrem Brandenburg-Kanal auf Youtube (2. Video) vor einer Woche bestritt, dass es vermehrte rechtsextreme Gewalttaten an Schulen in Brandenburg gibt.

    Die AFD-Sprecherin sprach auf der AFD-Pressekonferenz davon, dass rechtsextreme Taten an Schulen eine Art Notwehr aufgrund der Indoktrination durch Lehrer an Schulen in Brandenburg sei. Weil Lehrer Schüler angeblich auffordern, an Friday for Future Demos teilzunehmen, schlage das Pendel nun andesrum aus, was nur logisch sei.

    Unglaublich, dass solch eine rechtsextreme Aussage nicht zum Ausschluss vor einem AFD-Vertreter zum Thema Jugendgewalt bei einer RBB-Live-Diskussion mit einem Schuldirektor führt!

    www.youtube.com/watch?v=rIveJ8eWlE8

    www.youtube.com/watch?v=SbiCkNj5n9k

    • @Lindenberg:

      Kurze Antwort: weil ihr Auftrag ganz sicherlich nicht ist, nach eigenem Gutdünken das Steuergeld für öffentlich-rechtliche Sendeformate nur in einer Weise zu verwenden, die "fragwürdige" Stimmen nach ihren subjektiven Maßstäben konsequent ausschließt - ganz im Gegenteil.

      • @Moralapostbote:

        Um es noch einmal ganz deutlich zu unterstreichen:



        "Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen, ein Kapitalverbrechen, ein Verbrechen wider die Menschlichkeit!"



        Verbrecher lädt man nicht zum öffentlichen Gedankenaustausch!

  • Was ich in der Diskussion hier im Forum wirklich schlimm finde, daß einige Kommentatoren meinen, das Bündnis "Freienwalde ist bunt" für seine Entscheidung kritisieren zu müssen oder ihm sogar "Feigheit" zu unterstellen. Das ist ziemlich krass, unterste Schublade und zeugt von völligem Unwissen, wie es ist, in einem Ort unterwegs zu sein, in dem Rechtsextreme die stärkste Kraft sind und sich einge von ihnen auch nicht davor scheuen gewaltsam gegen Andersdenkende vorzugehen. Wissen diese Foristen eigentlich, wie es sich anfühlt, wenn Menschen aufgrund ihres Andersseins von den Rechtsextremen angegriffen werden? Ich glaube nicht. Oder sind diese Kommentatoren schon zusammengeschlagen worden, hatten ein Messer am Hals oder bekamen eine Morddrohung.... Freundevon mir und ich haben das selbst erlebt... und die "Staatsmacht" hat sich hierbei nett gesagt auch nicht mit Ruhm bekleckert. Meine absolute Hochachtung geht an das Bündnis Freienwalde ist bunt" für seinen Mut. Danke!!!

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Mitgefühl ist ja das eine, aber implizit die Ausladung des AfD-Vertreters zu fordern und damit persönliche Unsicherheitsgefühle zum Maßstab gesellschaftlicher bzw. politischer Ausgrenzung zu machen. Sorry, aber wo kommen wir denn da hin, wenn wir das im besten kantischen Sinne zum Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung machen? Niemand zwingt die Menschen, zu der Veranstaltung zu kommen, die sich zudem ausdrücklich mit der AfD beschäftigt. Es sind doch immer dieselben Bündnisse, insbesondere "X ist Bunt", die ständig den demokratischen Diskurs und die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Positionen der AfD oder ihrer Wähler sabotieren. Da das die AfD bisher eindeutig stärker und nicht schwächer macht, sollte es auch im Interesse dieses Bündnisses sein, sich lieber auf Fragen stellen und Antworten fordern zu konzentrieren, als die nächste, steuerfinanzierte AfD-Kritiker-Veranstaltung in Abwesenheit von Betroffenen und deren Sympathisanten einzufordern.

      • @Moralapostbote:

        Theorie: Der Zwang zur Veranstaltung hinzugehen und der Zwang die Demokratie per Wahl abschaffen zu wollen wird durch Manipulation an den Bürger verursacht.



        Wie wäre es mit einer Neubeurteilung?

      • @Moralapostbote:

        In einer wehrhaften Demokratie sollte es Grenzen von Toleranz geben. Das hat etwas mit den Lehren aus unserer Geschichte zu tun. Die rechtsextreme AFD hat so oft die Möglichkeit bekommen, ihre hasserfüllten und menschenverachtenden Botschaften in den Medien zu präsentieren, daß Ihre Behauptung, daß "es doch immer dieselben Bündnisse sind, insbesondere "X ist Bunt", die ständig den demokratischen Diskurs und die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Positionen der AfD oder ihrer Wähler sabotieren" doch sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Ihre Verächtlichmachung demokratischer Initiativen, die sich trotz Gefährdung durch Rechtextremisten für die Achtung unseres Grundgesetzes einsetzen., ist einfach nur bösartig.

      • @Moralapostbote:

        "Niemand zwingt die Menschen, zu der Veranstaltung zu kommen,"

        Das bedeutet im Ergebnis, dass man der AfD die Bühne überlassen soll. Das darf nicht sein. Man sollte Vertretern dieser Partei keine Plattform bieten. Und das Geschwätz von der angeblichen "Unterdrückung des demokratischen Diskurses" ist typisches AfD-nahes Opfergerede.

        "Rechtsradikale nutzen jede Plattform, die ihnen gegeben



        wird, für ihre politische Agitation. Akteure wie die AfD



        werden versuchen, sich die Bühne für eine medienwirk-



        same Inszenierung nutzbar zu machen. Pluralismus



        bedeutet nicht, Menschenverachtung ein Podium zu



        geben. Eine gut begründete Absage ist häufig ein deut-



        licheres Statement als ein öffentliches Streitgespräch."



        Zitat: Amadeu Antonio Stiftung

        • @Klabauta:

          Na zum Glück zitieren sie hier eine vollkommen neutrale Quelle, die sich durch ihr rigoroses Eintreten für Andersdenkende und vielfachen Verdienste in der Senkung der AfD-Wahlstimmen hervortut... Erstens liegt es nicht im staatstragenden Aufgabenbereich der Antifa, darüber zu bestimmen, wem eine Bühne geboten wird, zweitens hat man durch das Fernbleiben von "X ist bunt" der AfD die Bühne überlassen, drittens geht es hier um journalistische und demokratische Grundprinzipien, deren Aussetzung keinesfalls dadurch gerechtfertigt wird, dass man der AfD da eine Bühne bereiten würde. Schaden und Nutzen stehen da in keinerlei Verhältnis, insbesondere weil es ja um eine anklagende, AfD-kritische Doku geht.

          • @Moralapostbote:

            Die Ironie können Sie sich sparen.



            Die Amadeu Antonio Stiftung ist nicht neutral, sondern nimmt verlässlich Partei für die Marginalisierten und Schwachen in unserer Gesellschaft. Gut so.

      • @Moralapostbote:

        "Mitgefühl ist ja das eine, aber implizit die Ausladung des AfD-Vertreters zu fordern und damit persönliche Unsicherheitsgefühle zum Maßstab gesellschaftlicher bzw. politischer Ausgrenzung zu machen"

        Aha.



        Verstehe ich Sie richtig, sind für Sie die Fakten, der Alltag des alltäglichen Terrors, für den AfD aktiv, organisatorisch, verantwortlich mit Gesichtern, Namen, Strukturen, exorbitanter Finanzausstattung und in jedem Moment legitimierend steht nur irgendwas Virtuelles?

        Verstehe ich Ihre Auffassung politisch-geschichtlich-gesellschaftlicher Prozesse, Entwicklungen, Genese richtig,



        nachdem der Faschismus, seine alltägliche Terrorpraxis hätte verhindert werden können, hätte man sich mit dem Faschismus doch in Sturmlokalen, in den Bierzelten und Braukellern getroffen. Um zu reden, dass der Faschismus, der Alltagsterror, doch nur ist was er ist, weil niemand mit den reden will, die das Ende aller Rede propagieren?

        Ich bin nur 16 Jahre von dem zeitlich entfernt geboren, über das Mehrheiten(!) behaupteten, es habe eigentlich gar nicht stattgefunden. Von dem man nichtsgeahnt, bei dem man selbst nichts gemacht von dem man nichts gewusst hat. Sollte es dann doch stattgefunden haben.

        • @Elise Hampel:

          Bei allem Respekt, mir hier zu unterstellen, ich würde behaupten, es hätte den Nationalsozialismus nicht gegeben, ist weit unter der Gürtellinie. Wenn sie sich mal mit den Wahlgründen für die AfD beschäftigen, werden sie vielleicht feststellen, dass die Neuerrichtung des dritten Reiches dort nicht in den Top10 ist und dass es durchaus nachvollziehbare Probleme bspw. bei Integration und Medienberichterstattung gibt, die kontrovers zu diskutieren und zu lösen deutlich wichtiger wäre, um der AfD Stimmen zu entziehen, Dazu trägt eine Anti-AfD-Veranstaltung unter Ausschluss der AfD sicherlich nicht bei.

  • Diejenigen, die Freiheit, Demokratie, Vielfalt, Toleranz und den ÖRR zerstören wollen haben auf einer solchen Bühne nichts zu suchen.



    Es gibt viele andere Möglichkeiten, sie zu entlarven und zu enttarnen.



    Es ist einfach nur naiv und anbiedernd, diese Brandstifter und ihre Schlägerfans einzuladen.

  • Ich frage mich immer wieder, warum die Verantwortlichen beim Fernsehen immer wieder meinen, Rechtsextremisten eine Bühne bieten zu müssen, zumal bei so einem Film. Das ist völlig daneben. Und daß ein Innenminister noch nicht einmal bereit ist, zu erklären, warum es ihm nichts ausmacht mit einen Rechtsextremen auf dem Podium zu sitzen, erschließt sich mir ebensowenig. Die Sendungs-Verantwortlichen hätten ja auch anstelle des AFD Abgeordneten z.B. die Initiative "Freienwalde ist bunt" auf Podium einladen können, anstatt sie als "Feigenblättchen" in den Zuschauerraum zu verbannen. Die Rechtfertigung, die bei Einladung von Rechtextremisten ja gerne oft benutzt wird, man müsste sich doch mit deren "Meinung" auseinandersetzen, denn die AFD würde sonst die "Opferrolle" spielen, ist armselig und gefährlich.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Der gezielte Ausschluss gewählter Repräsentanten, nicht nur einer bestimmten Politikrichtung sondern eben auch eines Großteils der Wählerschaft, vom Zugang zu öffentlich-rechtlichen Medien ist ein fundamental undemokratischer, autoritärer Akt - ein Schlag ins Gesicht für Prinzipien wie Meinungsfreiheit, Minderheitenschutz und Universalität der Bürger- und Menschenrechte. Denn es ist nur in zweiter Linie die krakeelende Minderheit der rechten Unzufriedenen, an die sich die Forderung unserer Verfassung richtet, diese Werte aufrechtzuhalten. ZUERST sind die Mehrheit und die Inhaber der staatlichen Gewalt - einschließlich der vierten - gefordert zu beweisen, dass sie würdig sind, die Grundsätze auf ihren Schild zu schreiben, deren Verletzung sie den Rechten ankreiden.

      Die Folge sehen wir: Canceln funktioniert nachweislich nicht - oder nicht mehr. Intoleranz gegenüber der Intoleranz polarisiert, diskreditiert sich selbst und treibt eben NICHT die Menschen wieder zurück ins "richtige" Lager sondern lässt umgekehrt noch mehr daran zweifeln, dass es wirklich das richtige ist. Wer sich unterdrückt fühlt, wählt eher Unterdrücker (die vorgeben mal ANDERE unterdrücken zu wollen).

      • @Normalo:

        Wer sich in Deutschland unterdrückt fühlt, hat natürlich jederzeit die Freiheit zu gehen.



        Täten das doch nur mal die (A)lternativen (f)aschisten (D)eutschlands.

        • @Bernhard Dresbach:

          “Love it or leave it“ - im Ernst?? Dass das klassische Rechtsaußenlogik ist, fällt Ihnen aber schon auf, oder?

      • @Normalo:

        Es gibt Grenzen der Toleranz, das wissen Sie doch sicherlich auch. Das verlangt gerade bei uns hier die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte. Sonst muß man zu Recht sagen, daß wir aus der Geschichte nichts gelernt haben. Die AFD ist vom Verfassungsschutz als rechtextremistisch eingestuft worden. Sie ist inzwischen aufgrund ihrer Größe eine echte Gefahr für unsere Demokratie. Und daß sie von so vielen Menschen gewählt wird, zeigt doch nur zu deutlich, daß ihre Hetze inzwischen gewirkt hat. Die AFD war die ganzen Jahre immer sehr präsent in den Medien. Und was hat es genützt? Sie ist immer extremistischer geworden, jammert (als Strategie des "Opfers") weiterhin rum, daß sie ausgegrenzt würde. Also ist doch eher die Strategie des "Zuhörens" gescheitert. Rechtsextremisten haben es schon immer verstanden, die Medien zu ihrem Zweck zu missbrauchen (ich erinnere an Göbbels zur Nazizeit, oder in jüngster Zeit, was in den USA passiert).

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Alles, was Sie über die AfD sagen stimmt - außer das mit der Präsenz. Tatsächlich gab und gibt es sehr verbreitet in den Medien eine Tendenz, Auftritte von AfD-Politikern eher zu verhindern als zu fördern (Grenzen der Toleranz und so). Die ostdeutschen ÖRR-Sender werden nicht dafür angegriffen, dass sie der AfD überproportional Platz geben, sondern dass sie es überhaupt tun - so auch hier von Ihnen. Natürlich haben Sie Recht, dass endlose Toleranz gegenüber der Intoleranz letztlich des Teufels Werk vollendet, aber das heißt nicht, dass EIGENE Intoleranz per se das richtige, funktionierende Mittel der Bekämpfung wäre. Wer das so glaubt, gibt denselben niederen Instinkten nach Kontrolle und repressiver Meinungshegemonie nach, die auch die härteren unter den AfD-Wählern leitet.

          Die Empirik zeigt, dass



          a) die AfD ihre Wähler nicht primär über ihre Präsenz in den Leitmedien sondern auf anderem Wege rekrutiert



          b) die offene Skepsis gegenüber AfD-Auftritten in Leitmedien ihr eher nutzt als schadet



          c) Cancel-Culture auch außerhalb der AfD-Klientel weitgehend als moralisches Manko gesehen wird.

          All das lässt mich schließen, dass Präsenz-Repression hier NICHT das richtige Mittel ist.

      • @Normalo:

        Was die rechten unter Meinungsfeiheit verstehen und wem diese zusteht, können wir derzeit live in den USA verfolgen.



        Die Forderung nach Erstellung von Listen postkolonialer Seminare und Lehrstühle, wie die AfD sie gerade in Sachsen-Anhalt erhebt, zeigt, wohin die Reise ginge, erhielte die AfD die Macht.

        Das Problem ist nicht die "Intoleranz gegenüber der Intoleranz ", sondern im Gegenteil die wachsweiche Positionierung und häufig mangelnde Abgrenzung beziehungsweise sogar teilweise Übernahme von AfD-Positionen durch die bürgerlichen Parteien.

        • @Klabauta:

          Was soll die Fingerzeigerei? Das sind alles prima Argumente, bloß ja nicht so wie diese Typen zu denken und zu agieren - aber dann eben AUCH NICHT, wenn es gegen sie gerichtet ist.

          "Werde nicht so wie die, die Du bekämpfst!" wäre ein super Wappenspruch für die Antifa. Ich fürchte nur, das wäre Einigen dort durchaus zu einschränkend...

          • @Normalo:

            Vertretern einer rechtsextremen Partei eine Plattform zu bieten ist - ich kann es nur wiederholen - Wasser auf die Mühlen dieser Leute, die nur jede Gelegenheit nutzen, ihre menschenverachtenden Positionen in die Welt hinauszuposaunen. Ein wirkliche Auseinandersetzung auf argumentativer Ebene ist mit diesen Leuten nicht möglich, und das wollen die auch gar nicht. Komplexe Zusammenhänge zu erklären dauert nämlich länger, als menschenfeindliche Statements abzugeben.



            Deshalb ist die Idee, man könne die AfD entzaubern, indem man mit ihr "diskutiert", von vornherein zum Scheitern verurteilt.

            • @Klabauta:

              All das mag stimmen, ändert aber nichts daran, dass man unter der Fahne von Freiheit, Toleranz und Demokratie eben NICHT in denselben Zweck-Mittel-Relationen denken darf wie diese Leute. Es geht nicht darum, ob es taktisch etwas bringt, sie auf die Bühne zu bitten, sondern darum, was die Verweigerung der Bühne über einen selbst sagt.

              Der AfD das zuzugestehen, was NICHT rechtsextreme Parteien auch reklamieren können - nämlich z. B. eben im ÖRR eine ihre Wahlergebnisse wiedergebende Präsenz -, ist der verfassungsgemäße REGELfall. Die Ausnahme benötigt eine Rechtfertigung, und die kann, solange der Laden nicht verboten ist, nicht sein, dass es für den Rest des politischen Spektrums "nichts bringt".

              So funktioniert das Konzept "freiheitlicher Rechtsstaat" einfach nicht. Und wer bereit ist, das mal gerade in die Pause zu schicken, solange er "tut was getan werden muss", um den rechtsextremen Schmutz zu beseitigen, disqualifiziert sich letztlich selbst für die Aufgabe. Das weiß auch die Antifa eigentlich sehr gut - wenn z. B. der Staatsschutz gegen IHRE extremeren Mitstreiter meint "durchgreifen" zu müssen. Aber irgendwo klickt da dann doch immer wieder so ein Doppelstandard rein.

              • @Normalo:

                Ich verstehe Ihren Punkt, nur - auch die NSDAP war nicht verboten. Die Folgen einer falsch verstandenen Toleranz kennen wir.

                Ich zitiere mal Karl Popper:

                „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Ich finde ihre Einstellung ebenso armselig und gefährlich, erstens hat es Null Komma Null Auswirkung auf die Sichtbarkeit der AfD und ihrer Positionen, ob sie da eine Bühne bekommen oder nicht, zweitens geht es explizit um eine dokumentarische Anklageschrift gegen die AfD in einem Land, wo sie die stärkste Partei ist. Eine solche steuerfinanzierte Veranstaltung durchzuführen, ohne die Angeklagten zu Wort kommen zu lassen, ist "armselig" und diese Form der AfD-Bekämpfung 'gefährlich' weil es fast ausschließlich zur Stärkung der AfD geführt hat. Selbstvergewisserungsveranstaltungen gibt es mit Verlaub mehr als genug.

      • @Moralapostbote:

        Ich zitiere hier mal (wenn auch ungern) Joseph Goebbels:

        "Wenn unsere Gegner sagen: Ja, wir haben Euch doch früher die […] Freiheit der Meinung zugebilligt – –, ja, Ihr uns, das ist doch kein Beweis, daß wir das Euch auch tuen sollen! […] Daß Ihr das uns gegeben habt, – das ist ja ein Beweis dafür, wie dumm Ihr seid!"

      • @Moralapostbote:

        Eine Demokratie muß wehrhaft gegenüber Verfassungsfeinden sein, deshalb hat Toleranz da aufzuhören, wo sie auf solch Intolerante wie die rechtsextreme AFD trifft. Wenn solche Parteien immer weiter hetzen können, rollen wir solchen Demokratiefeinden den "roten Teppich" aus. Deshalb gibt es auch die Möglichkeit, eine verfassungsfeindliche Partei zu verbieten. Was bei der AFD mehr als fällig wäre. Das sollten wir eigentlich aus unserer Geschichte gelernt haben. Das haben leider viele Menschen 80 Jahre nach den Nazionalsozialisten scheinbar schon wieder vergessen. Daß die rechtsextreme AFD in einem Bundesland stärkste Partei ist, zeigt doch, daß sie durchaus von den Menschen wahrgenommen wird. Und es zeigt leider auch, daß die Wähler der Partei entweder genauso rechtextremistisch wie die AFD sind oder daß es ihnen egal ist, wern sie da wählen. Ihre Verunglimpfung von demokratischen Initiativen, die sich auch unter persönlichen Gefahren gegen diese Entwicklung stemmen, zeigt doch Ihr eigenes sehr fragwürdiges Weltbild.

  • Warum sitzt die Zivilgesellschaft nicht auf dem Podium? Ein Skandal, dass stattdessen einem zwielichtigen AFD-Politiker so viel Öffentlichkeit geboten wird.



    Statt über strukturelle Probleme zu reden, die der AFD so viel Auftrieb geben, Politiker-Talk mit ganz, ganz kritischen Fragen, hoffentlich auch an den eingeladenen Innenminister.



    Noch ein schlimmeres Niveau bot Ingo Zamperoni mit seiner Politshow, als er ernsthaft fragte, soll es für Migranten eine Quote in Schulkassen geben?



    RBB-Reporter Olaf Sundermeyer verlinkt auf seinem X-Account einen Artikel über den Protest der Zivilgesellschaft gegen die RBB-Einladung an einen AFD-Politiker, hat aber keine Meinung zum Affront des RBB, einen AFD-Politiker einzuladen.



    Und überhaupt, was bringt es Herr Sundermeyer, einen AFD-Politiker mit der Kamera einen AFD-Politiker zu begleiten? Richtig, sie dagen es selbt im Hörfunk: der mache mit, weil ihm das Öffentlichkeit bringt!! WIN-WIN also für die AFD und den RBB. Nein, dass ist schlechter RBB-Journalismus.

    • @Lindenberg:

      "Die Zivilgesellschaft" besteht in Wahrheit - und entgegen der hier immer weiter um sich greifenden Sprachregelung - nicht aus bestimmten (der jeweiligen Blase genehmen) Aktivisten und ihren Lobbyorganisationen, sondern aus WÄHLERN. Und die haben nunmal in Brandenburg in relativer Mehrheit klargestellt, dass sie sich von politischen Heckenschützen wie eben jenem zwielichtigen AfD-Politiker eher repräsentiert fühlen als von der Antifa, den Omas gegen Rechts oder wem auch immer sonst, der seinen Mitbürgern so gern erklärt, welche Meinung sie zum vollwertigen Mitglied der Gesellschaft mache.

      Will sagen: Der Anspruch auf Exklusivität ist besser in Golfclubs aufgehoben als in der "Zivilgesellschaft".

  • Die AfD ist in Brandenburg in mehreren Städten und Kommunen stärkste Kraft.

    Da lässt sich eine Brandmauer im ÖRR nicht mehr halten.

    Außer man will den RBB zum Propaganda-Sender degradieren.

    Eine kritische Sendung über die AfD ohne eine Stimme der AfD zu den Vorwürfen wäre aus journalistischer Sicht kaum tragbar.

    "Bad Freienwalde ist bunt" und andere NGOs müssen sich konfliktfreudiger aufstellen.

    • @rero:

      ""Bad Freienwalde ist bunt" und andere NGOs müssen sich konfliktfreudiger aufstellen." Ist ja auch gaaaaanz einfach, in einer Stadt, wo Rechtextremisten die stärkste Kraft sind und die Polizei entweder nicht in der Lage oder Willens ist, Andersdenkende adäquat zu beschützen. Siehe der Überfall auf das Bündnis im Juni...

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Niemand sagt, dass es einfach ist... Aber je weniger Leute bei der Konfrontation in der ersten Reihe stehen, desto weniger wird sich die AfD aufhalten lassen...

        • @FriedrichHecker:

          Ich gebe Ihnen vollkommen recht, daß demokratische Menschen sich mit allen für sie vertretbaren Mitteln, gegen diese Partei wenden sollten. Und das passiert leider noch immer viel zu wenig. Sie wissen aber doch auch, daß die Initiative "Bad Freienwalde ist bunt" im Sommer von Rechtsextremisten angegriffen worden ist, daß die AFD in Bad Freienwalde die stärkste Partei ist? Und trotzdem machen sie weiter. Das ist doch mutig! Und das können sie selbstverständlich nur in dem Rahmen machen, den sie gegenüber ihren Mitglieder verantworten können.

  • Leider vergreifen sich öffentlich Rechtliche immer wieder, sowohl bei der Wahl von Gästen aus dem faschistoiden Lager als auch bei der Wahl der Moderatoren oder Interviewern. Ob aus kognitiver Unfähigkeit, blauäugigem Transparenzwillen oder der Überschätzung eigener rhetorischer Fähigkeiten ist nicht belegt, doch es passiert immer wieder.

    Wie inzwischen allgemein bekannt sein dürfte bedurfte es sogar im Sommerinterview des ZDF einen Schüler der offenlegte, wie kognitiv eingeschränkt ein mit bloßen Phrasen agierender Tino Chrupalla, immerhin Co-Vorsitzender der rechtsextremen AfD, tatsächlich ist.



    www.youtube.com/watch?v=65exOAKgnvA

    Gerade in Regionen wo das Gemeinwesen ob aus Unwissenheit oder Überzeugung so extrem rechtslastig ist, bedarf es mehr Fingerspitzengefühl, will man neue Begeisterung auch für die Beschwerlichkeiten demokratischer Grundsätze schaffen.

    • @Bernhard Dresbach:

      Hat denn das "Sich-NICHT-vergreifen" - also der Ausschluss für das linksliberale Gemüt unerträglicher Gedanken und ihrer Proponenten - wirklich mehr an antifaschistischem Erfolg vorzuweisen?

      Aus meiner Sicht ist der Drops gelutscht. Die AfD hat andere Wege gefunden, ihre Ratten zu fangen, und die weitgehende Ablehnung, die ihr die Leitmedien immer noch entgegenbringen, eher zu einer Waffe gemacht als sich von ihr eindämmen zu lassen. Wer die Repräsentanten einer relativen Mehrheit nicht wenigstens in einer Minderheitenposition in so einer Sendung ertragen kann, der muss sich selbst fragen - aber eben auch von besagter Mehrheit fragen LASSEN -, was für eine "Demokratie" er da eigentlich verteidigt. Er selbst mag das noch für sich zufriedenstellend beantworten können, aber in der Außenwirkung hat er schon verloren.

      • @Normalo:

        Man schaue in die USA. Der Facho mit seinem Wasserstoff gefärbten Fiffi hatte sogar eine eigene Show. Resultat? Heute ist er der blamabelste Präsident den die USA jemals hatten. Ein Lügenbaron der Superlative, der sogar Putin in den Schatten stellt und alles schleift was sich Amerikaner mühsam in über zwei Jahrhunderten aufgebaut haben.



        Wir hatten auch mal so einen nichtsnutzigen Zwerg mit Armschwingreflex, brauchen wir nicht noch einmal, auch nicht als weibliche Ausgabe.

        • @Bernhard Dresbach:

          Was wollen Sie mit diesen Verweisen sagen? Lieber keine Freiheit und Demokratie, wenn sie zu sowas führen können?

          Denn da gilt "Ganz oder gar nicht", fürchte ich. Freiheit gibt's nie zum Nulltarif. Sie bringt immer in proportionalem Umfang Eigenverantwortung mit sich, und die bedeutet das Risiko, es zu verbocken. Das geht man als Demokrat halt ein.

          Aber lieber als die Freiheit gleich am Eingang abzugeben und auf den Lottogewinn zu hoffen, dass Jene, die die Risiken wegkontrollieren sollen, KEINE größenwahnsinnigen Autokraten sind, ist mir dieses Risiko allemal. Das unterscheidet mich übrigens auch - neben anderen Differenzen - von einem AfD-Wähler. Ich hoffe, Sie halten den Abstand an dieser Stelle auch. Manche Ihrer Äußerungen lassen da leider zweifeln.

  • Was soll dieser Cancel-Schwachsinn mal wieder. Wenn der rechtsextrem ist: lasst ihn reden und sich entlarven.



    Die AfD lebt vom Märtyrer-Mythos. Nehmt es ihnen weg.

    • @Yannis Pappas:

      >Die AfD lebt vom Märtyrer-Mythos. Nehmt es ihnen weg.<

      Glauben Sie Merz? Glauben Sie Klingbeil?



      Die afd lebt einzig und allein von der Unglaubwürdigkeit der anderen Parteien.

    • @Yannis Pappas:

      "Was soll dieser Cancel-Schwachsinn mal wieder. Wenn der rechtsextrem ist: lasst ihn reden und sich entlarven.



      Die AfD lebt vom Märtyrer-Mythos. Nehmt es ihnen weg."



      Diese Behauptung höre ich nun schon seit Jahren. "Seltsamerweise" hat diese Strategie scheinbar vollständig versagt, im Gegenteil, hat sie die AFD auch nach Meinung von Experten noch stärker gemacht.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Sorry aber die Mehrzahl der Experten sagt das Gegenteil und Sie können gerne auch selbst recherchieren, wie sich die Einstufung der AfD als rechtsextrem, der bigotte Feldzug gegen die CDU vor der Wahl, das Compactverbot oder das permanente Ausschließen und Vorführen von AfD-Politikern auf die Wahlurnen ausgewirkt hat. Ihre These hingegen bleibt weitestgehend eine empirisch kaum haltbar Behauptung, ganz besonders, weil es in keinem Zeitraum der letzten Jahre signifikante Versuche gegeben hat, die AfD inhaltlich zu stellen. Tatsächlich wurden bspw. sogar Forschungsgelder für die Erforschung von Zusammenhängen wie Migration und Gewalt oder Islam und Queerfeindlichkeit explizit gestrichen. Man hat jede inhaltliche Auseinandersetzung also explizit untersagt, und zwar mit ihrem empiriefeindlich und ideologisch motiviert anmutenden Argument.

        • @Moralapostbote:

          Sie haben insofern leider recht, daß man sich in manchen demokratischen Parteien in den vergangenen Jahren den demokratiefeindlichen Inhalten der AFD nicht gestellt hat, sondern deren Narrative übernommen hat. Das ist für mich eine Kapitulation vor "dem gesunden Volksempfinden". Wohin das führen kann, haben wir ja schon einmal erlebt...

          • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

            Gegen ihre Schreckensvisionen gibt es scheinbar kein rationales Heilmittel. Aber lassen sie mich kurz ihren Denkfehler aufzeigen: Die Welt besteht nicht nur aus Ideologie und Konterideologie, sie ist kein reines performatives Konstrukt, sondern bezieht sich auf Weltanschauungen und Lebenswelten. Dass die AfD so stark geworden ist, fußt auf der Ignoranz des hegemonialen linksgrünen Diskurses für Lebenswelten außerhalb ihrer Bubble und der Bekämpfung von etablierten Weltanschauungen durch bspw. Gender-, Postkoloniale Theorie etc. Was sie hier machen ist so zu tun, als ginge es darum, die Ideologie zu bekämpfen, dabei sind es die Weltanschauungen (Auf Basis der FDGO), die es zu respektieren gälte sowie die Lebenswelt von Menschen, die dem progressiven Lager als Feindbilder dienen, um die sonst ziemlich zerstrittenen Reihen hinter sich zu schließen. Sie lösen das hier soziohistorisch verdichtete Problem auf lange Sicht nur, indem SIE sich ändern und sich mit den lebensweltlichen Wahlgründen befassen, anstatt mit den Schreckgespinsten Feindbildkonstruktionen ihrer konterideologischen Ideologie, die sich jeder empirisch belastbaren Sachfrage entzieht.

            • @Moralapostbote:

              Viele Fremdwörter für eine einfache Aussage: Die anderen (linksgrün etc.) sind Schuld daran, dass die AfD so stark ist.



              Es liegt also nicht daran, dass die AfD gegen so vieles ist und dafür so viel Zustimmung bekommt. Gegen den Euro, die EU, Genderstudies, die Unterstützung der Ukraine, die Liste ist ja so lang, passt hier nicht alles her. Sie unterscheiden Ideologie von Weltanschauungen und Lebenswelten. Also ist die AfD ideologiefrei? Ein spannende These, die sie da vertreten. So sauber lässt sich das alles aber gar nicht trennen. Aber eine Lösung haben Sie parat: die andere (linksgrün etc.) müssen sich ändern, damit was passiert? Sollen wir wieder in einer Gesellschaft leben die den traditionellen Familienwerten entspricht? Warum sprechen Sie nicht klar und deutlich aus, was Sie meinen? Die AfD-Menschen wollen endlich wieder andere diskriminieren und Witze über Minderheiten machen wollen. Sie wollen nur noch weiße Papa-Mama-Kind-Familien haben. Alles auf Basis der FDGO. Sie wollen das Rad der Geschichte zurückdrehen und viele Rechte wieder abschaffen. Die Minderheiten sollen wieder ihre Klappe halten. Das ist die Lebenswelt der AfD.

              • @Achsachbloß:

                Meine Aussage ist bei weitem nicht so "einfach", aber das mag Menschen verborgen bleiben, die sich nie mit Diskursforschung und den theoretischen Grundlagen ihrer eigenen Weltanschauung beschäftigt haben. Was ich ihnen erzähle, ist dass die AfD mit jedem mal stärker geworden ist, wo politische Gegner in eine rechte Ecke gedrängt wurden. "Coronaleugner" und "Schwurbler", "Cis-Männer", "privilegierte Europäer", "Kilmawandelleugner" und was weiß ich noch alles, sie kennen selber mehr als genug Beispiele. Sehen sie sich kurz an, was mit Perspektiven hier in den Kommentar geschieht, die nicht auf Linie mit Antifa 100% sind, und dann schauen sie sich ihre Liste an Unterstellungen an, die man abbekommt, wenn man empirisch bestens belastbare Gegenargumente bringt. Und als Sahnehäubchen noch die Hybris eine hegemonialen Diskursmacht, als liege es in ihrem Zuständigkeitsbereich, festzulegen, wie Menschen sprechen und zusammen leben sollen, garniert mit Ignoranz für die weitaus bedenklicheren psychosozialen Entwicklungen, die (auch) aufgrund des Kulturkampfes von Links mehr und mehr um sich greifen. But who cares...

                • @Moralapostbote:

                  Ich erkenne an, dass Sie für einen Dialog werben, um Menschen zu vernünftigem Handeln zu bewegen.



                  Ich sehe dafür leider weder das politisch oder journalistisch kompetente Personal noch die Aussicht, dass dieser Dialog mit Vertretern der AfD erfolgreich funktioniert.



                  Ich erkenne hingegen sehr viel Emotionen in der derzeitigen politischen Landschaft, vor allem Ängste und Hass, die sich nicht weg regieren lassen, indem man das tut, was dem Programm der AfD entspricht. Es wird durch die sogenannten Reformen und den Streit innerhalb der Koalition auf allen Ebenen noch mehr Angst geschürt - Wehrpflicht, Klimapolitik, Rente, Grundsicherung etc.- sodass, die Umfragewerte der AfD noch weiter steigen. Jetzt gehen wir beide mal auf die Straße und reden mit den Leuten. Was sagen wir denen?



                  „Ich verstehe, dass Sie den Kulturkampf von links nicht mehr ertragen.“ Und dann? Nehmen wir Corona- und Klimawandelleugner dann in den Arm und trösten sie.



                  Was ist eigentlich der Kulturkampf, den Sie meinen? Wovon reden Sie da eigentlich genau?

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        In diesem Kalenderjahr hatte ein AfD-Politiker genau einen Auftritt im öffentlich rechtlichen Fernsehen.



        Das canceln dauert nach wie vor an.

        Der eine Auftritt von Chrupalla war desaströs. Warum zeigt man die also nicht öfter und lässt sie sich selbst entzaubern?

        • @Yannis Pappas:

          "Desaströs" liegt im Auge des Betrachters. Siehe Donald Trump, und trotzdem haben rund 50% der Amerikaner ihn gewählt.

          Der Chrupalla kann sich noch so widersprüchlich verhalten, er kann dem Bürger sogar direkt in die Augen sagen, er will ihnen Geld aus der Tasche ziehen, der muss nur etwas schlimmes über Ausländer oder LGBT sagen, und schon umschwarmen ihn Wähler.

          Gegenmaßnahmen dazu? Nur wenn wir die extremistische Büchse der Pandora öffnen.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Das kommt nur daher, dass man immer weioeder den Fehler macht, zu glauben man müsse die AfD bei ihren Lieblingsthemen entlarven und zeigen wie schlimm rechts die sind. Migration, Verfassung, Nazis, etc. Da haben die ihre wachsweiche Stadardargumentation, wo man nicht gegen ankommt.



        Mal abgesehen davon, dass es da wenig zu entlarven gibt, werden die bei Fachthemen oder unerwarteten Fragen regelmäßig auseinandergenommen. Ein 9jähriges Kind hat mit einer Frage Chrupalla öffentlich als Kulturdilettant entlarvt. Sogar ein Philip Amthor hat im Bundestag AfDler in Grund und Boden geredet.



        Die Dauerempörungsschleife bietet im Übrigen der AfD viel mehr Bühne, wo die sich als Opfer inzenieren können. "Nicht mit denen reden" funktioniert genauso wenig, wie "mit denen über Migration reden". Man muss ihre politische und wirtschaftliche Nullkompetenz offenbaren. Und wegschweigen kann man eine Partei von dieser Größenordnung schon mal gar nicht.

  • Na das klingt doch interessant. Jedenfalls die Sendung um 20:15 Uhr. Das anschließende Gelaber bzw. sog. Bürgertalk kann man sich wahrscheinlich sparen.

    Frage für einen Freund: Jean-Pascal ist aber kein urdeutscher Vorname, oder ?

  • Wir reden auch mit denen, die uns die Fresse polieren, danke für nix RBB.

  • "Vom RBB war das Bündnis mehrfach dazu eingeladen worden, sich aus dem Zuschauerraum zu Wort zu melden. Doch das lehnte ab. „Wir sind ein Bündnis mit diversen queeren Menschen und fühlen uns nicht sicher mit Herrn Hohm auf der Bühne und einem Zuschauerraum voller AfD-Anhänger“, sagte Strohm."

    Finde ich eine schwache und vorgeschobene Ausrede. Das ist eine öffentliche, im Fensehen übertragene Veranstaltung, da wird bestimmt kein rechtsextremer Mob die Bühne stürmen, abgesehen davon, dass man auch dafür hätte sorgen können, dass eigene Leute im Zuschauerraum sitzen und eben nicht nur AFD Anhänger. Hier hätte man die Chance gehabt Kante zu zeigen und sich der AFD zu stellen, stattdessen duckt man sich feige weg und überlässt der AFD die Bühne.

    • @PartyChampignons:

      Dachte man in den USA auch mal, dass doch kein Mob den Kongress stürmen wird.



      Dann kam ein Wasserstoff blondierter Fiffiträger mit Wahrheitintolleranzsyndrom!

    • @PartyChampignons:

      Haben Sie eigentlich schon Veranstaltungen, in denen Rechtsextremisten mitreden könne, erlebt? Haben Sie etwa auch vergessen, daß es noch nicht sehr lange her ist, daß Neonazis das Fest von "Bad Freienwalde ist bunt" angegriffen haben? Wenn ich lese, wie stark die Rechtsextremisten in Bad Freienwalde sind und damit sehr gefährlich für Andersdenkende, empfinde ich das Bündnis "Bad Freienwalde ist bunt" in keinster Weise als feige und es duckt sich schon garnicht weg. Das Bündnis hat genau das richtige getan und zu einer Kundgebung aufgerufen, um gegen das unmögliche Verhalten des RBB zu protestieren. Denn das ist doch der eigentliche Skandal, den man immer wieder beobachten kann, daß die Verantwortlichen im Fernsehen noch immer solche Rechtsextremisten einladen und ihnen damit eine Bühne geben. Der Sender hätte ja z.B. auch die Initative einladen können, anstelle eines AFD Abgeordneten mit Kontakt zu Neonazis. Ich finde es doch sehr vermessen, dem Bündnis "Feigheit" vorzuwerfen.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Der Sender bringt aber nunmal eine Sendung, eine kritische übrigens, über die AFD, die im dortigen Raum politisch stark vertreten ist. Es gehört also zum journalistischen Standart hier auch jemanden der AFD zu Wort kommen zu lassen. Die Intitiative wurde übrigens eingeladen und hat abgelehnt, steht ja so im Text. Hier hätte man dann die Chance gehabt vermehrt kritische Stimmen einzubringen, man hätte mediale Aufmerksamkeit gehabt die viel größer ist, als bei einer kleinen Kundgebung, zu der eh nur eine bestimmte Bubble an Leuten kommt. Ja das Bündnis wurde angegriffen. Ein Grund mehr sich dem zu stellen. Wenn solche Angriffe Erfolg haben, dann werden sie erstens zunehmen, weil sie funktionieren und zweitens hat die AFD dann gewonnen, denn genau das will sie ja erreichen, dass Betroffene sich zurückziehen.



        Das Verhalten des RBB finde ich in diesem Fall überhaupt nicht skandalös.

    • @PartyChampignons:

      Sehe ich auch so. Mittlerweile gibt es eine so große Anzahl von schlagfertigen Argumenten, welche die AfD unendlich peinlich dastehen lässt. Eine verpasste Chance.

      • @Andreas Flaig:

        ...sagt sicherlich jemand, der sich in genauso einer gefährlichen Lage, wie die Intiative "Bad Freienwalde ist bunt" befindet und der sicherlich auch immer in der ersten Reihe steht, wenn es gegen Rechtextremisten geht...

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          ....sagt jemand, der seine politische Ideologie bestimmt nie über demokratische Grundsätze stellt oder mit Opferrollen-Rhetorik die antifaschistische Machtposition missbraucht, um demokratische Auseinandersetzungen zu unterminieren und der sicherlich ganz vorne in der ersten Reihe steht, wenn es darum geht, die Rechte und Perspektiven Andersdenkender zu verteidigen oder auch nur mal zu Wort kommen zu lassen...

          • @Moralapostbote:

            Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, weil immer menschenverachtend. Wenn Sie das nicht sehen können, ist das schade, aber nicht zu ändern.

        • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

          Mit "sehe ich auch so" bin ich wohl ins Fettnäpfchen getreten. Natürlich ist das Thema Feigheit völlig inakzeptabel. Was mir jedoch wichtig erscheint, ist, diesen Vorfall vom 15. Juni in der Diskussion auch ohne das Bündnis „Bad Freienwalde ist bunt“ in den Fokus zu rücken und Hohm sowie Frank Vettel, die einer als faschistisch eingestuften Partei angehören, damit vor laufender Kamera zu konfrontieren. Es darf nicht passieren, dass diesen offensichtlichen Faschisten eine öffentliche Plattform geboten wird, ohne jeglichen Widerstand. Ich hoffe, dass Olaf Sundermeyer kräftig austeilt! Das für René Wilke die Einstufung der Partei als „gesichert rechtsextrem“ für die Zusage als Podiumsgast „keine“ Rolle spielt, macht sehr deutlich, wohin die Reise gehen soll.

          • @Andreas Flaig:

            Danke für die Klarstellung. Ich stimme ja im Prinzip mit Ihnen überein, daß solchen Faschisten auch auf Podiumsveranstaltungen aus dem Publikum heraus entgegengetreten werden muß. Habe ich auch schon durchaus erfolgreich erlebt. Aber das war in einer westlichen Großstadt, wo die AFD noch nie besonders erfolgreich war und die Mehrheit der Bürger diese Partei massiv ablehnt. Ich denke, das ist in Bad Freienwalde das Problem, daß so viele Menschen dort die AFD wählen. Daß sich die Initiative "Bad Freienwalde ist bunt" überhaupt offen gegen diese Hasspartei stellt ist für mich schon mehr als anerkennenswert.

    • @PartyChampignons:

      Auf die Polizei kann man sich in rechtsextrem unterwanderten Gegenden eher nicht verlassen. Die Schläger aus den Kreisen der AgD wird die Anwesenheit der Presse und Polizei auch weniger stören.

    • @PartyChampignons:

      Ich kenne natürlich nicht die detaillierte Lage, in der sich das genannte Bündnis befindet, jedoch kann ich verstehen wenn schon Feiern von Nazis angegriffen werden (" Am 15. Juni hatten in Bad Freienwalde ein Dutzend Vermummte ein Familienfest des Bündnisses angegriffen und mindestens zwei Teilnehmende verletzt.") dann die Anhänger des Bündnisses nicht umbedingt auch noch im Fernsehen übertragen werden wollen. Damit malt man sich ja dann nur selbst eine Zielscheibe aufs Gesicht für zukünftige angriffe.