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SchuldenbremseSchulden? Kein Problem!

Klimaschutz, Infrastruktur, Digitalisierung, Ukraine: Deutschland muss investieren statt sparen, wenn es überleben will. Wer sagt das Lindner?

Die Schuldenbremse trifft auch die Bundeswehr: Boris Pistorius ist sauer Foto: Florian Gaertner, imago

D ie FDP fühlt sich derzeit als Siegerin – weil sie es bei den Haushaltsberatungen der Ampel geschafft hat, die Schuldenbremse zu verteidigen. Dieser Triumph hat seine eigene Logik: Die Liberalen kommen in Umfragen zwar nur auf 5 bis 6 Prozent der Stimmen, aber bei der Schuldenbremse haben sie die Mehrheit der BundesbürgerInnen hinter sich. 55 Prozent der Deutschen halten die Schuldenbremse für eine gute Idee.

So kann man sich irren. Die Schuldenbremse ist ein ganz dummer Einfall, wie sich auch beim Haushalt für 2025 zeigt. Um die Kreditregeln einzuhalten, muss die Ampel nämlich behaupten, dass sie im Jahr 2025 weniger Geld benötigen wird als in diesem Jahr. 2024 will der Bund 489 Milliarden Euro ausgeben, im nächsten Jahr sollen es aber nur noch 481 Milliarden Euro sein. Man fragt sich, ob Finanzminister Lindner schon vom Phänomen der Inflation gehört hat. Selbst geringe Preissteigerungen sorgen automatisch dafür, dass auch die staatlichen Ausgaben zulegen.

Lindner, Habeck und Scholz haben an 23 Tagen insgesamt 80 Stunden getagt, wie der Finanzminister akribisch ausgerechnet hat – aber herausgekommen ist eine Mogelpackung. Wie die Zahlen genau geschönt werden, ist noch etwas nebulös, weil bisher die Eckpunkte und die Etats für die einzelnen Ministerien fehlen. Sie sollen an diesem Mittwoch nachgeliefert werden, wenn das gesamte Kabinett den Haushalt beschließt.

Nicht nur Pistorius ist sauer

Allerdings haben einige Minister schon verlauten lassen, wie unzufrieden sie mit den Haushaltsvorgaben sind. Besonders SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius macht aus seiner Wut keinen Hehl. Es sei „ärgerlich“, dass er „deutlich weniger bekommen“ habe als angemeldet. Konkret: Pistorius wollte 58 Milliarden Euro haben, herausgekommen sind rund 53 Milliarden.

Wenn Deutschland an der Schuldenbremse festhält, ist dies ein klares Signal für Putin, dass er gewinnen kann

Diese Beträge reichen nicht, um die Bundeswehr aufzurüsten und die Ukraine sinnvoll zu unterstützen. Da sind sich alle Experten einig. Indirekt geben auch die Ampelchefs zu, dass bei der Verteidigung riesige Lücken klaffen. In ihrem Pressetext ist nämlich eine Passage zu finden, die so dämlich ist, dass es sich um Vorsatz handeln muss. Dort hofft man auf „private Investitionen“ seitens der Rüstungsindustrie – und will daher den „Finanzmarktzugang für die Unternehmen“ sichern und ganz besonders „Start-Ups“ unterstützen. Es wird also suggeriert, dass die Rüstungskonzerne in ihre Waffentechnologie nur deswegen nicht investieren würden, weil ihnen die nötigen Kredite fehlen könnten.

Diese Beschreibung ist absurd. Die Rüstungskonzerne haben keine Geldsorgen, seitdem Russland die Ukraine überfallen hat. Im Gegenteil. Sie werden mit Kapital überschüttet. Ein Indiz dafür ist, wie sich der Aktienkurs von Rheinmetall entwickelt hat: Vor dem Ukrainekrieg war das Papier unter 100 Euro wert, jetzt liegt es bei etwa 500 Euro. Aber Geld allein wird die Rüstungskonzerne nicht motivieren, in ihre Produktion zu investieren. Wichtig ist der Absatz. Neue Fabriken lohnen sich nur, wenn es Käufer für die zusätzlichen Waffen gibt. Als potenziellen Kunden gibt es aber nur den Staat. Wird der Verteidigungshaushalt nicht deutlich aufgestockt, folgert die Rüstungsindustrie messerscharf: Erhöhte Investitio­nen rentieren sich nicht.

Also werden zu wenig Waffen hergestellt, um die Ukraine wirkungsvoll zu unterstützen. Diesen Fehler wird man irgendwann bemerken, aber dann ist es zu spät. Fabriken lassen sich nicht in wenigen Tagen hochziehen. Wenn Deutschland jetzt an der Schuldenbremse festhält, ist dies ein klares Signal für Putin, dass er seinen Eroberungskrieg in der Ukraine gewinnen kann.

Für die Ukraine wäre es schrecklich, wenn Putin siegt. Aber auch für die Deutschen wären die Kosten dann höher: Man müsste noch stärker aufrüsten, um dieses aggressive Russland von weiteren Waffengängen abzuhalten.

Überall fehlt Geld

Nicht nur bei der Verteidigung wird Zeit verschlafen. Auch im Klimaschutz, in der Infrastruktur und bei der Digitalisierung fehlt das Geld, sodass sich bemerkenswerte Allianzen zwischen konservativen und linken Ökonomen bilden. Michael Hüther (arbeitgebernah) und Sebastian Dullien (gewerkschaftsnah) haben kürzlich gemeinsam vorgerechnet, dass Deutschland in den nächsten zehn Jahren 600 Milliarden Euro zusätzlich investieren muss. Das geht nur mit Schulden.

Vielen Deutschen wird schummrig bei diesen Summen. Bei ihnen verfängt das Lieblingsargument der FDP: Kredite kosten Zinsen – und diese Zinsen würden dann den Haushalt auffressen. Am Ende steht angeblich der Staatsbankrott.

Doch Zinsen sind kein Problem, weil sie sich von selbst finanzieren, solange sie niedriger als die Inflationsrate plus Wachstum liegen. Für Deutschland trifft dies zu: Zehnjährige Staatsanleihen rentieren momentan mit 2,53 Prozent. Das ist sehr wenig und völlig gefahrlos.

Gelegentlich gibt auch die FDP zu, dass Schulden kein Problem sind. Der liberale Verkehrsminister Volker Wissing preschte schon im Frühjahr mit dem Vorschlag vor, einen „Infrastrukturfonds“ zu gründen, denn ohne Kredite wird es nicht gelingen, die maroden Straßen zu sanieren. Unter anderem sind 4.000 Brücken baufällig.

Seine Partei war offiziell wenig begeistert, aber nun taucht der Vorschlag leicht verändert doch wieder auf. Es gibt nämlich schon eine „Autobahn GmbH des Bundes“, und jetzt wird geprüft, ob diese GmbH die nötigen Kredite nicht einfach selbst aufnehmen könnte. Die Schuldenbremse wäre damit umgangen.

Es ist sehr bedauerlich, dass sich die Bundeswehr nicht in eine „GmbH für Landesverteidigung“ umwandeln lässt. Dann hätte die FDP wahrscheinlich nichts dagegen, dass diese GmbH Kredite aufnimmt. Aber solange die Bundeswehr zum Bundeshaushalt gehört, gilt die Schuldenbremse. Das ist die verquere Logik der Liberalen, egal, was in der Ukraine passiert.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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58 Kommentare

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    Die Moderation

  • Die deutsche Staatsquote ist eine der höchsten weltweit. 2022 lagen wir auf Platz 7. Tendenz steigend. Wenn einem auf der Autobahn lauter Fahrzeuge entgegenkommen, ist man wahrscheinlich selbst der Geisterfahrer. Es liegt nicht an fehlenden Geld, es liegt am schlechten Umgang damit durch unsere Politiker.

  • Man kann eigentlich nur noch die Wirtschaftsleistung erzeugen, für die der Ökostrom reicht. Um den Klimawandel abzuwenden ist die Halbierung der Wirtschaftsleistungen die einzige realistische Alternative. Es müsste das System einer „Überlebenswirtschaft“ aufgebaut werden.

  • Man kann die Schuldenbremse "dumm" finden, man könnte sie aber auch als Anlass nehmen die geschätzten 100 Milliarden, welche durch Steuersparkonstrukte, dem deutschen Staat und somit uns allen entgehen anzugehen.



    Wären dann in 10 Jahren eine Billion. Das die Arbeitgeberseite da lieber die Schuldenbremse weg hätte verständlich. Wer möchte nicht auf 3,3 Milliarden Dividenden nur 60 Millionen Steuern zahlen. Daran hat die Regierung und alle anderen Parteien (Ausnahme die Linke) kein Interesse. Es ist halt der leichtere Weg.

    Erinnert mich etwas an eine Diskussion demletzt zum afd Verbot. Ein pro Argument war, dass man dann wenn die AFD weg wäre Luft hätte um endlich die notwendigen Schritte einzuleiten, da sie kein Druck machen würde.



    Warum man nicht auch jetzt schon diese Schritte gehen kann, erschließt sich mir nicht. Aber klar kurzfristig wäre auch das der leichtere Weg.

    Das Problem ist nicht die Schuldenbremse und auch nicht die AFD, es sind die Spitzen der Parteien die sich bei bestimmten Gruppen nicht unbeliebt machen wollen bzw. nicht in der Lage sind durchdachte Konzepte zu entwickeln.

  • Hier widerspricht Frau Herrmann sich selbst :



    Neue Schulden und Degrowth lassen sich nicht vereinbaren !

    Ich bin für die Aufhebung der Schuldenbremse in Zeiten des industriellen Niedergangs weil Deutschland investieren, investieren ,investieren muss , da bin ich allerdings einer Meinung mit Frau Herrmann. Aber ob unter dieser Ampel das Geld sinnvoll investiert wird wage ich zu bezweifeln !

  • Es ist natürlich vieles richtig. Besser den nachfolgenden Generationen Schulden hinterlassen als marode Brücken und Tunnel, kaputtgesparte Krankenhäuser und ausgedehnte Funklöcher auf dem Land.

    Leider aber unterliegt auch Frau Herrmann der opportunistischen Mode, zuvörderst mit Aufrüstung und Kriegsvorbereitung gegen die Schuldenbremse zu argumentieren. Mit staatlichem Konsum von Destruktivkräften statt Investition in Produktivkräfte. - Dabei wäre es doch der einzige Vorzug der Schuldenbremse, wenn sie denn wirklich auch zu einer Aufrüstungsbremse würde.

    Wir haben keine wegen Weltwirtschaftskrise brachliegenden Ressourcen, die durch einen "Rüstungskeynesianismus" aktiviert werden könnten. Sondern im Gegenteil Ressourcenknappheit. Alles was in Rüstung geht, fehlt woanders.

    • @Kohlrabi:

      Genau, und darum führen wir am besten unverzüglich die Schuldenbremse in Russland ein.

    • @Kohlrabi:

      ... der grundsätzliche Denkfehler ist: Bis die nachfolgende Generation die sanierte Infrastruktur nutzen kann (Brücken halten i.d.R keine 100 Jahre) ist diese erneut zu sanieren. Die folgende Generationen haben also die Schulden der Vorgängergenerationen und trotzdem marode Infrastruktur. Dies gleicht nur dann keinem "Schneeballsystem" wenn die Kreditaufnahme während der Abschreibungsdauer (und damit des Wertverzehrs) getilgt haben oder die Wirtschaft kontinuielich mit hohen Raten wächst . Das exakt umgekehrte beobachten wir jedoch und dieser Trend wird sich durch die Drmografie verschärfen.

      • @Michas World:

        Es ist aber doch ein Unterschied, ob öffentliche Infrastruktur turnusmäßig saniert wird, oder ob man einen Investitionsstau vor sich her schleppt bzw. gar wegen Sparzwängen einen Rückbau von Infrastruktur vornimmt wie bei Krankenhäusern und ÖPNV in der Peripherie.

        Zweifellos ist es die beste Variante, die Staatsschuld unter Kontrolle zu behalten, wenn man bei moderaten Inflationsraten (und der nötigen Umverteilung) ein Wirtschaftswachstum oberhalb der Kapitalverzinsung hat. Ich halte auch gar nichts von "Degrowth"-Konzepten, die ja letztlich auf Deflation hinauslaufen.

  • Grundsätzlich kann eine angemessene Neuverschuldung innovations-und investitionsfõrdernd sein. Die Gefahr ist bei dieser Regierung alleding groß, dass der Großteil des Geldes nicht für sinnvolle Projekte verwendet wird, sondern sofort im Sozialsetat versenkt wird. Die FDP als Korrektiv ist als kleinster Ampel- Partner auf Dauer zu schwach. Wäre sicherlich nicht im Sinne der Erwerbstätigen.

  • Ob Frau Herrmann nicht fünf Minuten hätte recherchieren können, bevor sie so einen Unfug schreibt?

    Die Schuldenbremse erfasst nur die strukturelle, d.h. konjunkturunabhängige Neuverschuldung des Bundes. Mehr Inflation führt aber zu einer Steigerung des nominellen Bruttoinlandsprodukt, an das die Schuldenbremse anknüpft. Mithin ist also die Inflation gar kein großer Faktor bei der Berechnung der zulässigen strukturellen Neuverschuldung. Auch den konjunkturellen Finanzierungssaldo zur Stabilisierung, den die Schuldenbremse vorsieht, sucht man vergebens.

    Stattdessen findet man verblüffende Statements, wie "Zinsen finanzieren sich von selbst". Ja, wenn sie kontinuierlich sinken oder die Bonität weiterhin so gut bleibt, dass der Risikoaufschlag nicht über die Maßen wächst, oder - wie in der Vergangenheit - negativ ist.

    Investitionen wären ja mal schön. Aber linke Politik investiert eher selten und konsumiert dagegen häufig.

    • @Metallkopf:

      Treffend erkannt. Ähnliche Denkfehler ziehen sich aber durch alle Ausarbeitungen der Autorin. Ich verweise beispielsweise auf ihre These einer auskömmlichen Rückkehr zur Wirtschaftsleistung des Jahres 1978.

  • Das haben ihm schon viele gesagt Punkt aber er meint ja Komma er wäre der gescheiteste von allen. Aber man muss erinnern, dass er ein ehemaliger Bankrotteur ist.

  • Vor allem: Staatsschulden werden nicht mit z.b. Steuergeldern zurückgezahlt, sondern überrollt. Das heißt man ersetzt alte Staatsanleihen durch neue und ermöglicht so den weiteren Zinsdienst. Das ist ohne weiteres möglich, weil der deutsche Staat nicht auf absehbare Zeit stirbt und daher auch in Zukunft seine Schulden durch Überrollen begleichen kann. Der Staat tätigt seine Ausgaben mittels Zentralbanküberziehungskredit, für dessen Rückzahlung der Staat Kredite des sogenannten Bieterkonsortiums in Zentralbankreserven aufnimmt, soweit die Rückzahlung des Zentralbankkredits nicht durch Steuereinnahmen gedeckt ist. Bereits aus dem Begriff des Schuld- bzw. Zahlungsversprechens folgt, dass der Staat für seine Ausgaben nicht auf deren Rücklauf angewiesen ist. Der Vorrat an neuen Schuld/Zahlungsversprechen sei definitionsgemäß unbegrenzt. Eigene Schuldversprechen, die an den Staat zurückgelangen, verlieren wegen der sogenannten Konfusion angesichts der Identität von Schuldner und Gläubiger in einer Person ihre Wirksamkeit. Sie sind wertlos. Neue Ausgaben erfordern lediglich neue Versprechen. Aber soll die Politik mal meinen, mit Sparen die Volkswirtschaft wieder in Schwung zu bekommen.

    • @Andreas Bartholomäus:

      Richtig. Es gibt bei Staatsschulden ja keinen persönlichen Gläubiger, bei dem er sich das Geld leiht und der im Verzugsfall bei der Eintreibung Zwangsmassnahmen und gegen wen? einleiten könnte.



      Geld ist nichts konkretes, sondern eineunter Menschen weit verbreitete Phantasie oder Illusion.

  • Die Reduzierung des Sozialetats von fast 1,3 Billionen Euro jährlich nur um 1,5 % würde alle fiskalischen Probleme lösen. Ich sags nur mal...

    • @Samvim:

      Was passiert, wenn man dem deutschen Wirtschaftsraum Kapital in Höhe von 195.000.000.000 € entzieht?



      Macht es einen Unterschied, ob dieses Geld bei den unteren 10 % fehlt (100%iger Konsum) oder bei den oberen 10 % (Konsum nahezu gleichbleibend, parkendes Geld ohne Funktion reduziert sich)?



      Frag nur mal...

    • @Samvim:

      Der Sozialetat im Bundeshaushalt für 2024 beträgt 175 Milliarden.

      Quelle Deutscher Bundestag



      www.bundestag.de/p...rzmeldungen-987084

      • @Sam Spade:

        Das ist nicht der Sozialetat. Das ist der Etat für das Ministerium von Herrn Heil. Es gibt ja auch noch das Familienministerium, das Bundesministerium für wissenschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch im Gesundheitsresort sind Gelder des Sozialetats verplant. Wenn schon korrigieren, dann bitte richtig.

        • @Torben2018:

          Die anderen Beiträge von Bund und Ländern fallen unter Sozialausgaben. Dazu gehören u.a. Renten-, Kranken-, Pflege-, Unfallversicherung, Pensionen aber auch das Bürgergeld und haben mit dem Sozialetat nichts zu tun. Und um den ging es im Kommentar.

      • @Sam Spade:

        Stimmt, aber die Ausgaben des Bundes allein machen eben nur einen geringen Anteil der Sozialausgaben in D aus.

  • "Doch Zinsen sind kein Problem, weil sie sich von selbst finanzieren, solange sie niedriger als die Inflationsrate plus Wachstum liegen."



    ...und da Geldschöpfung durch Kredite selbst inflationär wirkt, ist das Ganze ein Selbstläufer. Fragt sich nur, wohin...

  • "Deutschland muss investieren statt sparen"

    Dumm nur, dass die Regierungen der letzten paar Jahrzehnte eben nicht gerade durch innovative Investitionen, sondern eher durch exzessiven Konsum aufgefallen sind.

    Und das wird mit Aufgeben der Schuldenbremse nicht anders sein. Gerade nicht mit dieser Regierung.

    Ach und wenn die vielen Schulden doch gar so toll und überhaupt gar kein Problem sind: wie kommt es dann, dass gelegentlich stark verschuldete Staaten in der EU (und anderswo) "gerettet" werden müssen?

    200 Mrd. zu Ruhigstellung des Volkes bei explodierenden Energiekosten rausgeballert, mal hier ein kleines Sondervermögen, dort eine Bazooka, einen Doppelwumms, einen Wirtschaftsbooster: die grandiose Erfolgsbilanz gerade dieser Regierung kann sich wirklich sehen lassen.

    Insofern: Heiliger Lindner sei Dank, dass du Schlimmeres verhinderst.

    • @EIN MANN:

      Wir haben einen Mega Investitionsstau, Straßen, Brücken, Bahn, Bundeswehr, Bildung, alles ist unterfinanziert und funktioniert nicht wie es sollte. Wovon genau reden Sie, wenn Sie sagen "exzessiver Konsum"?

    • @EIN MANN:

      Volle Zustimmung.

  • Israel gab 2023 ca. 28 Milliarden USD für das Militär aus.



    Deutschland gab 2023 ca. 66 Milliarden für das Militär aus.

    Die aktuellen Strukturen in Deutschland sind nicht sehr effizient.

    Geld allein schießt keine Tore,

  • "Doch Zinsen sind kein Problem, weil sie sich von selbst finanzieren, solange sie niedriger als die Inflationsrate plus Wachstum liegen. Für Deutschland trifft dies zu: Zehnjährige Staatsanleihen rentieren momentan mit 2,53 Prozent. Das ist sehr wenig und völlig gefahrlos."

    Ja, gegenwärtig. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang aber, dass Frau Herrmann dem Konzept des ewigen Wachstums das Wort redet, Inflation als begrüßenswert empfindet und der Waffenindustrie huldigt.

    Das bei dieser Dreifaltigkeit auch noch Geld für den Klimaschutz benötigt wird, lässt sich denken.

    Sich hingegen mit dem dringend notwendigen "Degrowth" auseinander zu setzen, unter dessen Licht Staatsverschuldung, Schuldzinsen und Schuldenbremse ganz anders aussehen, auf diese Idee kommt sie nicht. Schade, denn das wäre wirklich mal ein innovativer Ansatz, über den es sich zu diskutieren lohnt.

    • @Tom Tailor:

      Dass Ulrike Herrmann dem Wachstum das Wort redet, habe ich noch nicht gehört, eher im Gegenteil, weil das Problem des Kapitalismus ist, dass es kein unendliches Wachstum geben kann und damit die Profite nicht mehr angelegt=vermehrt werden können. Degroth, d.h. nur das produzieren, was wir wirklich zum Überleben brauchen, ist also angesagt und das funktioniert nur, indem wir alles Wirtschaften nach dem Gemeinwohl ausrichten und JEDEN mitnehmen, indem wir ihn an der notwendigen Arbeit und seinen Erträgen beteiligen und das auch rechtzeitig verstehen. Ein zusammenbrechender Wirtschaftskreislauf bedeutet leider erstmal Chaos und das zu vermeiden heisst, sich von diesen 'Regierungen von oben' zuerst demokratisch trennen. Das haben bisher nur die Bewohner der Osterinsel geschafft, auch wenn sie offiziell noch zu Chile gehören.

      • @Dietmar Rauter:

        Schwierig wird es, festzulegen, was man wirklich zum Überleben braucht.



        Wer ist man? Was braucht man wirklich?

    • @Tom Tailor:

      Schauen Sie mal genauer, worüber Frau Herrmann sonst so redet. Sie ist eigentlich eine Kritikerin des Wachstumsdogma.

    • @Tom Tailor:

      Irritierend. Wo Frau Herrmann in ihrem Buch "Das Ende des Kapitalismus" genau die Gegenthese vertritt, nämlich dass Wachstum und Klimaschutz unvereinbar wären. Irgendwie ist hier in Frau Herrmanns Sichtweise der Wurm drin, und ihre Thesen widersprechen sich. Für eine Autorin natürlich kein Problem. Mal sehen was sich heute besser verkauft.

  • Wenn sich Schulden selber "tragen" warum müssen wir dann im Haushalt 40 Milliarden für Kapitaldienst zahlen ???

    • @Günter Witte:

      An wen zahlen wir denn?

  • Über den Sinn und Unsinn von Waffenlieferungen mag es in der Bevölkerung geteilte Meinungen geben (wie es sich für eine Demokratie gehört).

    Sollte aber die Ukraine den Krieg verlieren, ist eines sicher: Millionen weiterer Geflüchteter. Und was braucht man für die? Genau, Sozialarbeiter, Lehrer, Erzieher, bezahlbaren Wohnraum, Kapazitäten im Gesundheitssystem ....

    Lindner weiß natürlich selbst, was für eine angemessene Versorgung der Bevölkerung und die Zukunft des Landes nötig wäre.

    Das interessiert ihn aber nicht, denn er hat nur eine Agenda: Die Filetstücke der kaputtgesparten öffentlichen Infrastruktur an seine Wähler, Spender und Freunde verscherbeln und den Rest der Bevölkerung in 2, 3 oder 4 Jobs für sie arbeiten zu lassen.

    Das ist das mehr oder weniger offene Programm der FDP seit den frühen 1980ern - der Rest ist nur Freiheitsfolklore für verirrte idealistische Bürgerliche.

    • @Stavros:

      Beifall! Komisch, das immer noch so viele drauf reinfallen! Die FDP hat nichts mehr mit der von Scheel und Genscher zu tun. Nur der Name blieb, als eingeführte Marke so zu sagen.

      • @Matt Gekachelt:

        Das mit der Marke ist echt treffend!

      • @Matt Gekachelt:

        Genau das frage ich mich bei den GRÜNEN-Wählern auch :D

  • "Selbst geringe Preissteigerungen sorgen automatisch dafür, dass auch die staatlichen Ausgaben zulegen."

    Da fragt man sich, ob die Autorin das Steuersystem verstanden hat. Geringe Preisteigerungen sorgen auchfür höhere Steuereinnahmen (direkt bei der Umsatzsteuer, indirekt bei der Einkommensteuer).

    Ansonsten ist es schon sehr beachtlich, wie sehr sich die taz für einen höheren Verteidigungsetat einsetzt.

  • Rheinmetall wird mit Kapital zugeschüttet, weil der Aktienkurs sich vervierfacht hat.



    Bei derlei Aussage fällt es schwer den Rest gut zu finden, selbst wenn man will. Die Inflation übrigens, macht den Schuldendienstnicht automatisch einfacher. Sondern nur dann, wenn auch die Steigerung der Staatseinnahmen exakt der Inflation entsprechen. Das muss keineswegs so sei! Also Automatismen, wie hier dargestellt, sehe ich nicht!

  • Meinungsbeiträge von Autoren, die bei Preisen des Jahres 2024 eine Schrumpfung auf die Wirtschaftsleistung des Jahres 1978 fordern, gleichzeitig aber ein massives Wachstum der Schulden als machbar ansehen kann man nicht wirklich ernst nehmen. By the way, der Staat verfügt über auskömmliche Einnahmen, die Frage ist, ob die Ausgabenseite richtig strukturiert ist.

    • @Michas World:

      Wahllose Kommentare die 2 grundsätzlich verschiedene Dinge zusammen werfen, kann man nicht ernst nehmen. Motiv: Nicht denken, um Recht zu behalten.

      Das eine ist ein Lösungsvorschlag, um die Klimakrise zu bewältigen. (Thema: Zukunft/Klima losgelöst von gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen - ein Gedankenexperiment)

      Das andere ist eine Analyse der gegenwärtigen Wirtschaft (Thema: Wirtschaft und Schuldenpolitik)

      Und der Begriff "Ausgabenseite" ist PR und ein Hinweis darauf, dass Sie nicht genug Kenntnisse zum Thema haben, um sich qualifiziert äußern zu können. Habe ich hier in einem anderen Kommentar erläutert.

      • @Chamäleon:

        Auch hier ein klares Nö: Gerade das linke Politische Spektrum legt sich die wirtschaftlichen "Argumente" gerne so, dass es gerade passt. Denn nur so kann man überholen ohne einzuholen

      • @Chamäleon:

        "Und der Begriff "Ausgabenseite" ist PR und ein Hinweis darauf, dass Sie nicht genug Kenntnisse zum Thema haben, um sich qualifiziert äußern zu können. Habe ich hier in einem anderen Kommentar erläutert."

        Ausgebildeter Bankkaufmann, studierter Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmer. Was haben Sie theoretisch und vor allem praktisch für einen Hintergrund?

        • @Michas World:

          Ich bin Rationalist: "Der Rationalist ist einfach ein Mensch, dem mehr daran liegt zu lernen, als recht zu behalten." Karl Popper



          Was hat Ihr Werdegang mit der Qualität Ihrer Argumentation zu tun? Image zählt mehr als Inhalt?



          Und wieso fällt Ihnen als studierter Wirtschaftswissenschaftler nicht auf, dass der Verweis auf die Ausgabenseite nur ein halbes Argument ist? Ist "By the way" ihr Anspruch?

        • @Michas World:

          Klassischer BWLer*innen Fehler: Betriebs- und Volkswirtschaft gleichsetzen. Dass Kompetenzen im einen Bereich nicht gleich Kompetenz im anderen bedeutet, verkörpert zum Beispiel Herr Merz ziemlich gut.

          Das Geld, das sie in ihrem Unternehmen einnehmen und ausgeben musste irgendwann mal "geschöpft" werden. Ohne Kredite wird die Wirtschaft nicht wachsen. Die Kredite, die nicht der Staat stemmt, muss die private Seite ausgleichen. Wenn sie staatliche Verschuldung also kritisch sehen, ist die Frage:



          Sind sie Wachstumskritiker oder der Ansicht, dass sich anstelle des Staates private Unternehmen zusätzlich verschulden, um ein Wachstum zu gewärleisten?

  • Bei einer Abgabenquote von über 50 % haben wir ein Ausgabenproblem, dass durch Kredite nur vertuscht wird.

    • @henrik sander:

      Ihre Aussage entbehrt jeder Logik, weil sie auf den Trick der FPD reinfallen.



      Nämlich einfach nominale Werte zu betrachten und dann zu sagen, diese Summe ist so enorm hoch, das muss reichen. Im Normalfall ist der Haushalt jedes Jahr größer (Wachstum). Die Abgabenquote ist so hoch, weil wir in einem hochentwickelten Land leben.



      Ein Wert ergibt nur Sinn, wenn er im Verhältnis gesehen wird. Die ideologische Verklärung ist in D so groß, dass simpelste wirtschaftliche Zusammenhänge nicht mehr verstanden werden.



      Die Schulden des Staates sind das Vermögen der Gesellschaft. Schulden und Vermögen sind zwei Seiten einer Medaille. Wenn Lindner 10 Mrd. einspart, fehlt das Geld in gleicher Höhe am Markt. Die Wirtschaftsleistung sinkt um das Potential von 10 Mrd. Die Wirtschaft investiert nur, wenn Aussicht auf Gewinn besteht. Der Staat muss also in einer Krise investieren. Vergleiche USA.



      Wenn man sich zu diesem Thema äußern möchte, sollte man schon Grundkenntnisse über Wirtschaft, Geldschöpfung und die Geschichte der Schuldenbremse haben.



      Und nicht einfach schreiben 1.000 € sind viel Geld und 50 % davon sind auch ganz schön viel. Kredite sind keine Sünde, sondern legitimer Teil der Wirtschaf

      • @Chamäleon:

        "Nämlich einfach nominale Werte zu betrachten und dann zu sagen, diese Summe ist so enorm hoch, das muss reichen. Im Normalfall ist der Haushalt jedes Jahr größer (Wachstum). Die Abgabenquote ist so hoch, weil wir in einem hochentwickelten Land leben."

        Die Schuldenbremse betrachtet aber für die strukturelle Neuverschuldung grundsätzlich nur das nominale Bruttoinlandsprodukt.

        Und die USA mit einer Staatsverschuldung von 106% und 20,6 Billionen (20.600 Milliarden!) US$ wollen Sie wirklich als Vorbild benennen? Staatsverschuldung ist im Übrigen nicht gleichzusetzen mit Investitionen.

        Wer statt 20 Mrd. nur 10 Mrd. Euro mehr ausgibt, als er hat, hat nicht "10 Mrd. gespart", sondern weitere 10 Mrd. an Schulden auf die Schultern künftiger Haushalte gelegt.

        Wer hingegen weniger ausgibt, als er einnimmt, wird in die Lage versetzt, Schulden zu tilgen und schafft sich hierdurch künftig Freiräume.

        Dort, wo der Staat in Infrastruktur investiert, ist es aber dann offenbar auch wieder nicht gut. Weil das heilige Klima anscheinend nur von schlechten Straßen, zusammenbrechenden Brücken oder möglichst lange im Stau stehenden Verbrennungsmotoren gerettet wird.

        • @Metallkopf:

          1. Bevor ich hier ins Detail gehe, bitte ich um die Beantwortung folgender Frage:



          Auf welcher wissenschaftlicher Basis und welcher mathematisch logisch nachvollziehbaren Berechnung beruht die Schuldenbremse? Wie wurde das Limit berechnet und festgelegt? Auf welcher Grundlage?

      • @Chamäleon:

        "Die Abgabenquote ist so hoch, weil wir in einem hochentwickelten Land leben" - Darf ich Sie so verstehen, dass die Schweiz dann ein Entwicklungsland ist?

      • @Chamäleon:

        Das stimmt nicht. Weder leiht sich der Staat ausschließlich bei seinen Bürgern Geld, noch kann dieses Geld volkswirtschaftlich gesehen irgendwo fehlen - die Menge an kaufbaren Waren und Dienstleistungen ändert sich ja nicht. Die Schuldenbremse wurde mal verabschiedet um ggf. zukünftige Wahlgeschenke, vor allem im Sozialbereich, zu reduzieren. Das hat leider nicht geklappt, weshalb jetzt das Geld für Investitionen fehlt.

        • @Samvim:

          Der Staat leiht sich nie Geld von seinen Bürgern, das Geld kommt ja vom Staat. Wenn der Bürger Geld an den Staat zahlt, hat er es zuvor vom Staat erhalten.



          Es fehlt die Nachfrage in Höhe von 10 Mrd. Die Menge an Waren und Dienstleitungen ändert sich nicht, stattdessen bleiben diese quasi in den Regalen liegen. Zum Ursprung:



          "Buchanans Public-Choice-Theorie legt daher nahe, den Handlungsspielraum der politischen Entscheidungsträger bei der Staatsverschuldung durch entsprechende Verbote zu begrenzen. Insbesondere die Regelungen über die Schuldenbremse folgen aus dieser Theorie. Buchanan sprach sich dafür aus, die gewünschten politischen Veränderungen möglichst unsichtbar durchzuführen; so soll die Schleifung der sozialen Sicherungssysteme (Sozialstaat) nicht direkt verlautbart werden, sondern sie soll getarnt als Reformen zur Stabilisierung der Systeme durchgeführt werden. MacLean wertete die Erkenntnisse im Buch Democracy in Chains aus. Auf Basis der Recherchen warf sie Charles G. Koch und Buchanan vor, dass sie einen verdeckten Plan zum Umbau des politischen Gefüges der USA zugunsten der kleinen Minderheit der Superreichen und zum Nachteil der Bevölkerungsmehrheit entwickelten...

      • @Chamäleon:

        Auch Sie gegen davon aus, dass die Wirtschaft Deutschlands jedes Jahr wächst - ein gefährlicher Irrweg, Und die Schulden des Staates sind nur dann das Vermögen der Gesellschaft, wenn man so wie Japan komplett bei der eigenen Bevölkerung verschuldet ist. Dies trifft auf D allerdings nicht zu, so dass ein beachtlicher Teil des jährlichen Kapitaldienstes an ausländische Investoren erbracht werden müssen.

        • @Tom Tailor:

          Bitte genau lesen und nicht interpretieren: "Im Normalfall ist der Haushalt jedes Jahr größer (Wachstum)."



          Wie war das die letzten 50 Jahre?

          Können Sie darlegen, wie Hoch diese Schulden anteilig sind und wer diese ausländischen Investoren sind? Sie scheinen das genau zu wissen und ich bin immer für neuen Input zu haben.

    • @henrik sander:

      Es mag auf der konsumptiiven Seite ein Ausgabenproblem geben, vor allem durch einen irren Bürokratiedschungel verursacht. Das Problem sind hier aber investive Ausgaben, die sich auf vielen Ebenen bezahlt machen. Eine ertüchtigte Infrastruktur, Digitalisierung die funktioniert, Bildungssystem, das sind Kosten die nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Warum buttern die USA Milliarden in die regenerative Energien und in ihre Infrastruktur, ohne dass irgendwen die Schulden wirklich jucken? Sind die Amis einfach alle nur doof, könnten sich doch auch ihre Zukunft kleinsparen....

      • @Bambus05:

        Die USA haben den uncharmanten Vorteil, dass einerseits ihr Dollar immer noch als wichtige Leitwährung fungiert und diverse Geschäfte nur darüber abgewickelt werden können, und sie andererseits eine derartige militärische Superpower haben, um damit aufmüpfige Gläubiger zum schweigen bringen zu können.

        Oder anders: die USA finanzieren ihren Wohlstand und ihr Militär mit Schulden, dessen Rückzahlung sie mit eben diesen auf Kredit finanzieren Militär verhindern können ;-)

        • @Tom Tailor:

          Die USA sind, wie mir auf vielen Reisen bewusst wurde, vor allem als Beispiel aufgefallen, wie man trotz stetigem und auskömmlichem Wachstums und einer mittlerweile überbordenden Verschuldung über eine desolate Infrastruktur verfügen kann, die in Zeilen einem Entwicklungsland in nichts nachsteht.

    • @henrik sander:

      Exakt.