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Morde von AschaffenburgDem Horror entkommen

Anna Lehmann
Kommentar von Anna Lehmann

Nach den entsetzlichen Morden von Aschaffenburg von Staatsversagen zu sprechen, ist angebracht. Doch wo liegt es? Die Debatte darüber läuft falsch.

Gedenken an die Opfer der Messerattacke von Aschaffenburg Foto: Kirill Kudryavtsev/afp/getty images

W as für ein Horror! Ein Kita-Ausflug in den Park, der in einem Blutbad endet. Der Tatverdächtige, ein vermutlich psychisch kranker Mann aus Afghanistan, stellt mit einem Küchenmesser der ­Kindergruppe nach und greift sie gezielt an. Man denkt an die eigenen Kinder, an die Nichten, Neffen und Enkel. Ist geschockt, zu Tränen gerührt, sprachlos und auch wütend. Nicht schon wieder!

Nach Mannheim, Solingen und Magdeburg nun Aschaffenburg. Was muss passieren, damit die Menschen wieder unbeschwert Stadtfeste und Weihnachtsmärkte besuchen können, damit Kinder sicher im Park spielen können? Dass der Staat, der das Privileg und die Pflicht hat, das Leben der Bür­ge­r:in­nen zu schützen, erneut versagt hat, liegt auf der Hand.

Doch an welcher Stelle das Staatsversagen liegt, das ist nun Diskurs- und Wahlkampfmasse. Nicht nur für die extreme Rechte scheint der Fall klar: Migration ist die Mutter all dieser Taten. Zwar lässt sich zwischen Mannheim bis Aschaffenburg keine gerade Linie ziehen – die ersten beiden Angriffe waren vermutlich islamistisch motiviert, während die Täter von Magdeburg und Aschaffenburg wahrscheinlich psychisch krank waren. Die Eltern der toten und verletzten Kinder von Aschaffenburg sind selbst zugewandert – aber das scheint nicht zu zählen: Die AfD fordert Remigration in großem Stil, CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will in Trump’scher Manier faktisch einen Einreisestopp für alle Asyl­be­wer­­be­r:in­nen ab Tag eins seiner Kanzlerschaft dekretieren.

Für Rechtsextreme und Konservative scheint klar: Das Grundrecht auf Asyl, wie es bisher gilt, hat ausgedient. Kein Erbarmen mehr mit Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, Deutschland macht dicht. CDU-Vize Julia Klöckner verstieg sich auf X gar zu der Behauptung, es gäbe Kulturen, „die sind mit unserer Lebensweise nicht einverstanden, deshalb können wir mit ihnen nicht einverstanden sein!“

Wessen Kultur?

Weniger Empathie bringt selbst Alice Weidel nicht auf. Was sagt Klöckner eigentlich den Eltern des schwerverletzten syrischen Mädchens? Ist halt „eure Kultur“? Klöckners Äußerungen zeigen, wie tief die CDU gesunken ist und wie verzweifelt sie nach einem Thema greift, um sich im Wahlkampf zu profilieren. Mehr Härte. Jetzt!

Doch genau besehen ist auch diese Politik der Härte gerade gescheitert. Mehr Härte wollte auch die Ampelkoalition beweisen, nachdem in Solingen ein Mann auf dem Stadtfest wahllos auf Besucher einstach. In einem letzten Akt gemeinsamer Tatkraft beschloss sie ein Sicherheitspaket, das unter anderem eine Ausweitung der Messerverbotszonen vorsieht, in denen die Polizei anlasslos kontrollieren darf. Auch der Park in Aschaffenburg ist eine solche Zone. Dass sich diese Maßnahme als Autosuggestion von Sicherheit erwiesen hat, ist seit Mittwoch auf tragische Weise deutlich geworden.

Auch im Umgang mit Asylbewerbern hat die Bundesregierung mehr Härte gezeigt. Die Zuschüsse für Integrationskurse werden 2025 laut Haushaltsplan auf eine halbe Milliarde halbiert, Gelder für die Betreuung von Geflüchteten von 17 Millionen im Jahr 2023 auf 7 Millionen Euro in diesem Jahr zusammengestrichen. Was fatal ist, denn viele Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, sind psychisch angeschlagen, laut Studien zeigen 30 Prozent posttraumatische Belastungen, 40 Prozent leiden unter depressiven Stimmungen. Therapieplätze bei niedergelassenen Ärzten gibt es kaum.

Barmherzigkeit und Nächstenliebe sind keine linken Parolen, sondern christliche Werte

Asylbewerber, für deren Verfahren ein anderes EU-Land zuständig ist, haben nach einer Übergangszeit keinen Anspruch mehr auf Verpflegung und Unterkunft in Deutschland. Eine Verelendungsstrategie, die zur Ausreise zwingen soll. Vor allem aber eine Zeitbombe. Denn was, wenn diese ungefähr 4.000 Menschen nicht ausreisen, sondern untertauchen, in Parks schlafen und zum Broterwerb mit Drogen dealen? Die Strategie, Geflüchtete in großer Zahl aufzunehmen, sie dann prekär unterzubringen und ohne Perspektive sich selbst zu überlassen, ist also ebenfalls gescheitert.

Nötig ist eine Debatte, wie Integration funktionieren kann

Gibt es einen Mittelweg? Wohl kaum. Deutschland muss sich entscheiden: Will es sich auf sich selbst zurückziehen, die Grenzen dicht machen und sich aus der europäischen Lastenteilung zurückziehen? Dann bräuchte es in anderen relevanten Fragen aber auch nicht mehr auf die Solidarität der europäischen Nachbarn hoffen. Oder bekennt man sich dazu, Menschen in Not weiterhin aufzunehmen. Dann muss man sie aber auch so versorgen, begleiten und, ja, im äußersten Fall auch konsequent abschieben, dass sie nicht zum Risiko für sich und andere werden können.

Nötig ist eine Debatte, wie Integration besser und anders gelingen kann. Doch diese scheint in der gegenwärtigen Mixtur aus Wahlkampf, Schock und Empörung nicht möglich zu sein. Trotzdem ist sie nötig. Denn Barmherzigkeit und Nächstenliebe sind schließlich keine linken Parolen, sondern christliche Werte. Unsere Werte.

Und auf Grundlage dieser Werte lässt sich auch eine solche Horror-Tat zunächst mal verarbeiten. Mein tiefes Mitgefühl, den Opfern und ihren Angehörigen.

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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48 Kommentare

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  • Von Staatsversagen zu sprechen bedeutet: Nicht genug Big Brother und zu viele Persönlichkeitsrechte.



    Wie sonst soll der Staat denn sowas vermeiden?



    Der Staat ist die Bundesregierung und Sicherheit ist großteils Ländersache.



    Nur ist Bayern ohnehin schon Vorreiter darin sich in das Leben der Bevölkerung einzumischen.



    Wollen wir da mehr? Wie soll das konkret aussehen?



    Solche Taten sind schrecklich, werden aber mal wieder vollkommen verzerrt. Weder sind sie (in Deutschland) an der Tagesordnung noch weltweit gesehen besonders signifikant.



    Wie wäre es aus Rücksicht und Mitleid für die Angehörigen keine politische Debatte daraus zu konstruieren?



    Ich halte es für vermessen aus Opfern ohne ihre Zustimmung Märtyrer zu machen.



    Deswegen hält man Schweigeminuten und keine Diskussionsstunden...

  • Die grauenvollen Ereignisse zeigen vor allen Dingen eines: Es verbietet sich, vorschnelle und deshalb stark vereinfachende Antworten auf komplexe Fragen zu geben. Die sehr unterschiedlichen Täter werden, weil das abgesehen von ihrer schrecklichen Tat ihre einzige Gemeinsamkeit ist, als nicht zu integrierende Migranten (gemeint sind Muslime) geframet, womit die Lösung auf der Hand zu liegen scheint: Abschieben abschieben abschieben, und wenn das nicht möglich ist, eben wegsperren.

    Die schreckliche Wahrheit ist: So wie Videoüberwachung oder sogenannte Messerverbotszonen kaum eine Tat verhindern werden, so werden wir niemals vollkommene Kontrolle und damit absolute Sicherheit erreichen, es sei denn, wir wollen alle unsere demokratischen Überzeugungen über Bord werfen.

    Damit sage ich nicht, dass man nichts hätte tun können, nur die allzu einfachen Antworten, die von interessierter Seite zu vernehmen sind, denen sollten wir nicht auf den Leim gehen.

  • Ein guter Kommentar. Klöckner gewohnt unterirdisch (und machtgeil, was natürlich kein Alleinstellungsmerkmal ist): Welche "Kultur" repräsentiert der Attentäter denn? Gut möglich, dass es die "Kultur" der im Asylprozess (bestehend aus Unterstellungen, bürokratischen Rassismen, elenden und lauten Sammelunterkünften, Arbeitsverbote) Steckenden ist.

  • "Deutschland muss sich entscheiden: Will es sich auf sich selbst zurückziehen, die Grenzen dicht machen und sich aus der europäischen Lastenteilung zurückziehen?"

    Der Satz stellt die Fakten auf den Kopf. Sowohl in Solingen wie jetzt in Aschaffenburg war ein anderer Staat für den Asylantrag zuständig, in beiden Fällen hätten die Täter längst ausreisen bzw. abgeschoben werden müssen. Im übrigen nimmt kein Land in Europa mehr Asylbewerber auf als Deutschland, und zwar mit weitem Abstand.

    Die politische Akzeptanz des Asylrechts beruht maßgeblich auf dem Vertrauen in ein funktionierendes Asylsystem. Wer Anspruch auf Asyl hat darf bleiben, alle anderen müssen gehen. Mit jeder Tat wie jetzt in Aschaffenburg erodiert dieses Vertrauen, und zwar rapide. Der Eindruck wächst, dass Deutschland keinerlei Kontrolle hat, wer sich eigentlich im Land aufhält. Wenn das System aber offensichtlich dysfunktional ist, schwindet allmählich auch die Zustimmung zum Asylrecht an sich. Von der Frage nach Belastungsgrenzen will ich hier gar nicht reden. Diese zwei Sachverhalte sollte man aber schon auseinanderhalten, der Kommentar von Anna Lehmann verwischt beides.

  • Ein guter Artikel den ich in weiten Teilen auch teile ausser "zum Broterwerb mit Drogen dealen"!

    In Deutschland wird niemanden verhungern lassen. Es gibt keine, absolut keine Rechtfertigung dafür kriminell zu werden. Ich selbst habe das volle Programm mit Notunterkunft etc. hinter mir. Und ja, ich habe Migranten kennen gelernt die kriminell wurden. Das war aber nie weil die am Hungertod litten sondern aus Habgier oder aus dem Gefühl der Minderwertigkeit heraus, weil man sich nicht die Dinge leisten konnte, die sich Deutsche leisten konnten. Es sind beides einfach schlechte Charaktereigenschaften. Es gibt KEINE Rechtfertigung dafür, anderen Leid zuzufügen, sei es durch den Verkauf von Drogen, Raub, oder Gewalt aus Langeweile.

  • Es ist angenehm zu lesen, dass die Autorin nicht in das allgemeine Gebrüll einstimmt und echte Lösungen sucht. Allerdings konzentriert sie sich auch darauf, dass der Täter ein Migrant ist. Das Problem reicht aber weiter. Es gibt keinen wirksamen Mechanismus, um die Gesellschaft vor bekannten, psychisch kranken Gewalttätern zu schützen. Völlig unabhängig von Herkunft und/oder Nationalität.

    Das Standartverfahren ist, dass solche Menschen von der Polizei aufgegriffen, in die Psychiatrie eingeliefert und dort "eingestellt" werden. Danach kommen sie raus und keiner kümmert sich weiter drum. Bis zum nächsten Vorfall. Dann geht das Spiel von vorn los.

    Der Allgemeinheit fällt es nur auf, wenn sich drastische Dinge wie jetzt in Aschaffenburg ereignen. Dann sind plötzlich alle schockiert.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ja, das geht mir in der Debatte auch zu sehr unter, dass psychisch kranke Straftäter, egal ob mit oder ohne Flucht Hintergrund, sehr schnell durch die Maschen von Strafvollzug oder auch Betreuung durchfallen. d.h., wenn sie zwar auffällig sind, aber noch nicht strafrechtlich Relevantes gegen sie vorliegt, ist kaum jemand für sie zuständig.

      Gleichzeitig führt die Thematisierung der psychischen Erkrankung leider auch dazu, dass psychisch kranke Menschen wiederum stigmatisiert werden. Es ist nur ein kleiner Teil von psychotischen Menschen, die eine Gefahr für andere darstellen.

  • Vielen Dank für den Kommentar, ist emphatisch, klug und sachlich.

  • "laut Studien zeigen 30 Prozent posttraumatische Belastungen, 40 Prozent leiden unter depressiven Stimmungen. Therapieplätze bei niedergelassenen Ärzten gibt es kaum."



    Wartezeit für eine Therapie für einen Deutschen: 1 Jahr.



    Und da hat man keine Sprachbarriere und benötigt keinen Dolmetscher (für ein dutzend Sprachen), mal ganz abgesehen davon, dass nicht jeder bei einer Therapie einen fremden Menschen (Dolmetscher) dabei haben will.



    Also bräuchte es Psychologen, die Farsi, Arabisch, Paschtu, Dari, Yoruba oder Wolof sprechen - wo sollen die her kommen?



    Forderungen nach völlig unrealistischen Maßnahmen kann man auch bleiben lassen.

  • Der Artikel liegt richtig.



    Er übersieht bei der Aufzählung der Erkrankungen die wichtigere paranoide Schizophrenie. Diese Erkrankung hat das Potential schwerster Fremdgefährdung um das es hier geht. Die paranoide Schizophrenie hat eine Häufigkeit von etwa 1% in jeder Bevölkerung, auch in der deutschen, Woyzeck von Büchner ist der Klassiker dazu. Deswegen die (landes)gesetzlichen Möglichkeiten der Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik.



    Unter Verfolgungsdruck und prekären Lebensbedingungen wird diese Erkrankung schlimmer, deswegen die Häufung bei Ausreisepflichtigen.

    Die abwegigen Ansichten, die der Kanzelkandidat zu Gesundheitsfragen regelmäßig von sich gibt wird in diesem Zusammenhang noch einige Menschen das Leben kosten.

    Von Mord kann man hier nicht sprechen, Mord ist eine geplante und gezielte heimtückische Tat, zu der Personen mit dieser Erkrankung nicht in der Lage sind, es ist ein Tötungsdelikt durch einen sich selbst nicht steuerbaren Menschen.

    Gesundheit ist die Voraussetzung für Integration.Darum muss es zunächst gehen.

    z.B. auch



    de.wikipedia.org/w...g_in_Würzburg_2021

  • 2023 wurde jeden Tag in Deutschland eine Frau ermordet. 80% davon von Partnern oder Ex-Partnern.



    Jeden. Tag. Eine. Frau.

    Kein Thema.



    Womöglich sind die Frauen ja selber schuld, wenn sie die Männer so provozieren.



    Kein Grund diese Morde ernsthaft zu thematisieren, oder etwas zu tun.

    Wenn aber ein Ausländer eine ebenso grauenvolle Tat verübt: totales Drama, jeder Rassist kommt aus seinem Loch gekrochen. Bis ins linke Spektrum Kritik an dem Versagen der Regierung und den Behörden.

    Morde werden von Menschen - ok, fast ausschliesslich Männern - jeder Nationalität verübt.



    Nationalität oder Einwanderungsstatus hat auch absolut gar nichts mit psychischen Problemen zu tun.

    Alle Massnahmen die versuchen einen Zusammenhang zwischen Nationalität/Einwanderungsstatus/Hautfarbe und Kriminalität herzustellen sind nicht nur komplett ineffektiv, sie sind von Grund auf rassistisch.

    Es ist entscheidend wichtig sich den Rassisten - inclusive Opportunitätsrassisten wie Merz und Söder - klar entgegen zu stellen.

    Und womöglich darauf hinzuweisen, wie zutiefst unethisch -und respektlos gegenüber den Opfern- es ist, einen grauenhaften Mord für politischen Populismus zu instrumentalisieren.

    • @Chupacabra:

      Naja, ihr Kommentar zu den Femiziden hat nicht wirklich was mit den Thema zu tun, sie schlachten dieses also genauso aus.



      Womit ich das Thema Femizide natürlich nicht relativieren will, nur was das hier zu suchen hat frage ich sie.

      Und natürlich ist die Wahrscheinlichkeit das Flüchtete PTSS oder andere psychische Erkrankungen mitbringen höher als bei sonstigen Einwanderern.



      Das rechtfertigt keine Stigmatisierung aber eine genauere Untersuchung - um Hilfe zu bieten - halte ich da schon für angebracht.

  • Es tut mir leid, aber ich sehe wenig Unterschied zwischen den im Artikel angeprangerten und dem Schreibstil dieses Artikels.

    Allgemeingültige Emotionserklärungen vorgeschoben, geht es über jene, die aufgrund ihrer politischen Einstellung(en) quasi mitschuld sind zügig zum polemischen "wenn wir es so gemacht hätten, dann..."

    Eine Therapie besagt micht nichten, dass die Klient*innen nie wieder Gewalt verüben. Gnadenlos abschieben verhindert mit Nichten die Ursache von Anschlägen.

    Die Autorin fordert ebenso wie Merz, Söder, Weidel und Faeser Dinge, welche weder zufriedenstellend "erreicht" werden können ( Versorgung bis zur 100%[!!!!!!!] nicht-Fremd/Selbstgefährdung), noch erkenne ich eine Auseinandersetzung mit den Gesetzen die für die Umsetzung solcher Forderungen nötig wären. In meiner Fantasie wären das sehr sehr heftige Gesetze.

    Doch zum Glück gibt es im Artikel zusätzlich zu einem 100% "ich kann das sowas von nachfühlen" zum Abschied noch die beste Copingstrategie: "einfach links sein, dann kann man das ertragen."

    Ieh

  • Der schlaue Herr Baumann von der AfD hat ja ausdrücklich Friedrich Merz gelobt. Und der hat schon indirekt geantwortet, als er erklärte, mit wem er den Weg gehen will...



    --



    taz.de/Schwerpunkt...-rechts/!t5338539/



    Bei den Demos als bitte auch Schilder „Stoppt Merz!" Merz darf nicht Kanzler werden. FCK Union. Wer schwarz wählt, wählt braun.

  • Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Den Blick zu richten auf die wirklichen Probleme in der Integrationsarbeit - endlich spricht das jemand an. Die ganze unwürdige Debatte verhindert, dass wir über die Situation der Betroffenen nachdenken.



    Wie oft sieht man Menschen fremder Herkunft im Alltag und sieht doch an ihnen vorbei.



    Menschlichkeit.



    Danke

  • Wann ist die CDU endlich gesichert rechtsextrem? Vielleicht sollte die jetzige Regierung sowohl einen AfD- als auch einen CDU-Verbotsantrag einreichen. Bzw. Grundrechtsentzüge für Einzelpersonen beantragen usw. Aber man kann ja leider nicht ganz Deutschland verbieten, selbst wenn man konsequenterweise müsste. Also müssen wir uns wohl oder übel intensiv um diejenigen kümmern die meinen so etwas wählen zu müssen.

    • @AntiAuA:

      Hmm.... da CDU + AfD Wähler wohl zusammen 50 Prozent der Wahlberechtigten ausmachen, würde mich mal interessieren, welches Ausmaß das "intensive Gekümmere" um diese Gruppe Ihrer Meinung nach einnehmen soll.

  • >Barmherzigkeit und Nächstenliebe sind keine linken Parolen, sondern christliche Werte<

    Das stimmt. Dazu gehört ein entsprechender Glauben an einen Gott, der gute Taten belohnt, böse Taten bestraft und am Ende alles zum guten wendet.

    Das Ärgerliche an den Religiösen ist, dass sie den eigenen Glauben anderen zum Maßstab für deren Handeln machen wollen.

    Die Zustände in den Herkunftsländern sind schlimm. Sie werden durch christliche Caritas nicht besser.

  • „ …..von Staatsversagen zu sprechen, ist angebracht.“

    Was genau(!) hätte der Staat denn machen sollen, damit so etwas nicht vorkommt?



    Und wer(!) genau im Staat?

  • Möchte mal klarstellen, gegen auch einige Kommentatoren hier die unter der Erstmeldung wieder ihren Ängsten und Vorurteilen freien Lauf ließen, dass der Mann, der sich dem Täter in den Weg stellte und zu Tode kam, Syrer war. Wieder einmal. Man muss nur mal bei Aktenzeichen XY die nominierten für den XY-Preis anschauen, immer wieder sind es auch Leute aus dem oft beschumpfenen Kulturkreis, die sich den unterschiedlichsten Irren in den Weg stellen. Gesamtgesellschaftlich, medial und in Kommentarspalten, sind auch diese Helden Menschen, über denen alles mögliche ausgeschüttet wird.



    Doch: Am Ende sind Täter, Opfer und die die dazwischen gehen Menschen unterschiedlichster Herkunft. Es gibt alle Konstellationen. Es ist immer schlimm, es ist immer eine Katastrophe für Familien und Freunde der Opfer, meine Gedanken sind bei ihnen. Der ganze Ethnienkram ist wirklich nicht hilfreich, schade dass man dies betonen muss (ohne überzubetonen) nur um ein Gegengewicht zu anderen Beiträgen zu liefern.



    (Magdeburg zum Beispiel, Araber, AfD-Fan, blabla ... - was tut das zur Sache? Hilft keinem, die guten Leute "remigrieren" zu wollen.)

  • Geheimdienste die nicht Geheimdiensteln dürfen

    www.tagesschau.de/...efugnisse-102.html

    Eine Polizei die nicht dazu in der Lage ist, Drohnen zu verfolgen

    www.ndr.de/nachric...er,drohnen406.html

    Von den Vorgeschichten der Täter in Magdeburg und Aschaffenburg und dem Versagen der Behörden ganz zu schweigen.

    Dieser Staat ist nicht fähig seine Bürger zu schützen.

  • Traurig!



    Der Staat hat einige Werkzeuge im Koffer.



    Klar ist aber auch, dass es eine Illusion ist, zu behaupten, derartige Attacken seien zu verhindern.



    Ebenfalls ist es unsinnig, zu behaupten, derartige Gewalt würden wir über Zuwanderung importieren.



    Frau Klöckner zeigt durch Ihre unbedachten Behauptungen nur, dass sie in Geschichtsunterricht nicht aufgepasst hat .



    Ja, Gefärdern muss man kein Gastrecht gewähren.



    Aber was ist mir all Denen, die Asylantenheime angezündet haben oder Menschen, weil sie "anders" aussehen angegriffen haben?!



    Wohin schieben wir Die ab?



    Der Bund hat den Ländern neue Möglichkeiten eingeräumt. Es ist bezeichnend, dass "Sauber Söder" die Lage trotz Allen Schwadronierens auch nicht im Griff hat.



    Ich freue mich, dass es noch Menschen gibt, die in Deutschland Zukunft sehen und daher zu uns kommen. Wir brauchen sie und darüber hinaus haben wir eine historische Verpflichtung der Menschheit gegenüber, Verfolgte aufzunehmen.



    Die Opfer und der ihre Angehörigen sind zu bemitleiden.



    Doch angesichts anderer, vergleichbarer Taten, wie Amokläufen, wissen wir, dass Deutsche genauso in der Lage sind, derart furchtbare Taten zu begehen.

  • "Oder bekennt man sich dazu, Menschen in Not weiterhin aufzunehmen."



    Ich denke, dass diese Frage bei der aktuellen Stimmungslage vollkommen obsolet ist. Zumal das Wort 'Not' letztlich gar nicht umfassend definiert ist, im Kontext Migration wohl nicht definierbar ist, da zu individuell.



    Somit muss man Migration kategorisieren, wie es ja viele Migrationsforscher auch tun/fordern. Arbeitsmigration (da wird Deutschland extrem aktiv werden müssen), Elendsmigration (das will Deutschland nicht mehr), Migration um politisches Asyl zu bekommen (dazu muss Deutschland ohne wenn und aber stehen).

  • Da läuft vieles grundsätzlich falsch. Da wird von Überfremdung, Staatsversagen, kontrollierter Migration, Arbeitskräftebedarf, Integration, Schutz vor Straftätern usw. gesprochen und die Mitmenschlichkeit, die die unantastbare Menschenwürde achtet und schützt, permanent missachtet und mit Stiefeln getreten. Jeder gewaltsame herbeigeführte Tot eines Menschen ist schrecklich und überflüssig. Jeder vermeidbare Tot eines Menschen ist schrecklich und überflüssig. Den Tot der einen in Kauf nehmen, um das (gute) Leben der anderen zu schützen, ist keine Lösung, die die Menschenwürde unangetastet lässt. Die Verletzung der Menschenwürde beginnt lange bevor physische Gewalt ausgeübt wird. Sie beginnt bei der Angst vor dem Mitmenschen und endet nicht beim Schutz des Privatbesitzes. Die sog. Migrationskrise offenbart nur die Defizite der Gesellschaft: Mangel an psychiatrischen Hilfen, fehlender Wohnraum, zu wenig Jobs statt gesellschaftlich sinnvoller Arbeit, … Wäre die unantastbare Menschenwürde Staatsräson, dann müsste vieles ganz anders laufen.

  • Liebe taz, ja, was in Aschaffeburg passiert ist (und vorher in Magdeburg...) ist schlimm. Trotzdem würde es sich lohnen, einmal innezuhalten und zu überlegen: soll auch die taz auf den Zug, mit dem die gesamte deutsche Presselandschaft fährt, aufspringen oder sollte sie die Verhältnisse der Berichterstattung nicht lieber einmal zurechtrücken: Durchschnittlich jeden Tag wird eine Frau ermordet, meist von ihrem (ex-)Partner. Allen zusammen wird aber nicht ein Bruchteil der Aufmerksamkeit zuteil, wie den Opfern offensichtlich psychisch kranker Menschen in Aschaffen- und Magdeburg: da wird kein Untersuchungsausschuss einberufen, da wird nicht überlegt, wie man die Täter dauerhaft wegsperren kann (abschieben geht ja leider nicht), da wird nicht von der AfD protestiert, da schreit auch die taz nicht jeden Tag auf und setzt den jüngsten Mord an einer Frau jeweils auf die Titelseite. Warum? Ein Gewöhnungseffekt (Femizide gibt es halt, da kann man nichts machen)? Darauf hätte ich gerne eine Antwort!

  • Dass sich die CDU/CSU mit ihren Forderungen nach einem Ende unserer relativ liberalen Asylgesetzgebung auf eine Stufe mit der in (zu) großen Teilen rechtsradikalen AfD stellt, sollten wir alle missbilligen. Es gibt in Deutschland eine sehr große Mehrheit von Migranten, Asylbewerbern, Flüchtlingen und Schutzsuchenden, die sich täglich bemühen, dem Land, das sie aufgenommen hat, etwas zurückzugeben und die nicht versuchen, andere zu verletzen oder umzubringen. Das dürfen wir nicht vergessen!

    Wenn wir uns fragen, was in Aschaffenburg falsch gelaufen ist, sollten wir weniger nach den Gesetzgebungsorganen schauen - Gesetze, um so etwas zu ahnden und dem vorzubeugen, gibt es bereits - sondern wir sollten schauen, wie die Exekutive (unsere Behörden) damit umgeht. Reagiert sie angemessen und schnell auf Gefährdungen durch Gruppen und Einzelpersonen?



    Tatsächlich kann man den Eindruck gewinnen, dass Park- und Temposünder bei geringen Verfehlungen mehr Aufmerksamkeit bekommen als die, die bereits durch Gewalttaten aufgefallen sind. Diese Laissez-Faire-Haltung fällt in vielen Bereichen behördlichen Tuns ins Auge, ist aber dort, wo es um körperliche Unversehrtheit geht, besonders kritisch.

  • "....ja, im äußersten Fall auch konsequent abschieben, dass sie nicht zum Risiko für sich und andere werden können."



    Und genau hier liegt das Problem, nicht am Asylrecht als solches.



    In allen Fällen war die Vorgeschichte sehr auffällig, die Reaktionen und Handlungen aber sehr unauffällig.



    Dass die Parteien es jetzt dazu verwenden, sich gegenseitig die Schult zuzuweisen und es ausschlachten ist widerlich.

    • @Hans Dampf:

      Macht es denn überhaupt Sinn, gefährliche Menschen abzuschieben?

      Die werden in den anderen Ländern nicht weniger gefährlich sein. Das Problem sind nicht die fehlenden Abschiebungen sondern fehlende Interventionen und Hilfsangebote im Inland. Das daran jetzt gespart wird kann ich nicht verstehen.

      Ich finde den zitierten Satz völlig verkehrt. Als ob dort wohin sie abgeschoben werden niemand wäre für den sie gefährlich werden könnten.

      • @Jockell:

        30-40% psychsich auffällige Ayslanten/Flüchtlinge > ca. 1 Mio. Menschen. 32.500 Therapeuten mit Kassenzulassung in Deutschland, für alle Kranken....



        Man kann sich das Paradies wünschen, es aber leider weder aus dem Ärmel schütteln noch finanzieren.



        Gibt es unter den Flüchtlingen ggf. Ärzte/Therapeuten, die das ggf. kulturangepasst übernehmen könnten? Nein. Zumindest in Afghanistan nicht. Aber eine Schweizerin, die sich zB in Afghanistan engagiert und eine spezielle Therapie entwickelt hat, die den kulturellen Anforderungen entspricht! Leider auch zu wenig Mitarbeiter.



        Letztlich sollte man bedenken, dass junge Afghanen in ihrem Land keine Chance haben, flüchten und dann hier feststellen, dass auch hier kein neues Glück für ihr Leben auf sie wartet (fehlende Quali, Sprache, kein EK zur Familienunterstützung im Heimatland etc.). Das ist dann weniger fehlende Integrationsleistung, als furchtbare Realität! Aber daraus zu folgern, der Staat könnte sein Aufgabe, die eigene Bevölkerung zu schützen, quasi aufgeben, ist wirklich unrealistisch und in Anbetracht des furchtbaren Geschehens nicht wirklich ihr Ernst?



        Ggf. geht es den Menschen in ihrer Heimat im Kreise ihrer Familie besser?

  • Ich würde in dem Punkt nicht mitgehen, dass ein harter Migrationskurs bereits betrieben wurde.



    Das wird zwar, vor allem von der SPD behauptet, aber konservativere und rechtsextreme Parteien (und auch die FDP) haben bereits als die Maßnahmen beschlossen worden sind gemahnt, dass sie nicht ausreichen würden, oder sogar völlig ineffektiv sind.

    Die Abschiebehaft auf unbegrenzte Zeit, bis zur tatsächlichen Ausreise, für Straftäter zu ermöglichen könnte hingegen einen Unterschied machen.



    Und auch die Einreise an den Grenzen pauschal zu unterbinden könnten einen Unterschied machen. So ehrlich sollte man schon sein.



    Das würde ich aber nicht begrüßen, weil Menschen dann unter einen Generalverdacht gestellt werden.



    Für straffällig gewordene Asylbewerber habe ich hingegen 0 Verständnis und daher würde ich die erste Forderung begrüßen.

  • Also, mehr Integrationskurse, mehr psychologische Interventionen und alles ist leiwand.

    Und 2029 haben wir dann eine AfD-Mehrheit.

    Keiner hat irgendwas falsch gemacht.

  • Danke für diesen klarstellenden Kommentar!



    Merz (CDU) missbraucht das Thema und das Leid empathielos zur Missachtung der Mindeststandards internationalen Asylrechts im Interesse seines Wahlkampfs, und zwar speziell für ein Koalitionsangebot an die AFD: „Mir ist es völlig gleichgültig, wer diesen Weg politisch mitgeht ... Ich gehe keinen anderen“ (Merz heute live in der Tagesschau). Den wahltaktischen Tabu- und Dammbruch hat es somit eingeleitet.

    • @Lichtenhofer:

      Ich darf mich anschließen! Ebenfalls Danke für den Kommentar!

    • @Lichtenhofer:

      Er bietet zumindest den Wählern eine Lösung an. Die kann man gut oder schlecht finden. Vielleicht muss er dies so drastisch tun, sonst holt er keine AfD Wähler zurück. Welche wirklich wirksamen Vorschläge bietet die politische Linke an? Das ist doch das Problem? Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Sollten keine harten Lösungen kommen und es weiter Vorfälle in der Quantität der letzten Zeit geben wird die Afd 2029 Wahlsieger. Davir graut es mir. Muss man manchmal ein kleineres Übel akzeptieren um ein größeres zu verhindern?

    • @Lichtenhofer:

      Ja, das befürchte ich auch.



      Wir werden im Merz aufwachen und uns umgucken.



      Der Typ macht ALLES um an die Macht zu kommen.



      Es fehlt eine spd mit einem vernünftigen Kandidaten der positive Visionen hat für unser Land.



      Stattdessen Rumstottern, Einknicken, keine Eier, während das Land immer ungerechter und härter wird.



      Eine Mehrheit will ein besseres Land in dem alle friedlich zusammenleben und von ihrer Arbeit gut leben können.



      Das war einmal.



      Der spd nimmt man kein Wahlkampfversprechen mehr ab.



      Das kommt davon.



      Stattdessen zahlen Reiche und 'von Beruf Sohn' keine Steuern und Arme und Kranke werden an den Pranger gestellt.



      Die Bildzeitung prügelt täglich kräftig mit.



      Ich sehe braun-schwarz für Deutschland.



      Habeck ist ehrlich und guten Willens, aber die Leute sind schon zu brainwashed um das noch zu erkennen.



      Es ist zum Kotzen.

    • @Lichtenhofer:

      Das einzige was helfen könnte wäre das Statement: durch angemessenere Bezahlung werden wir zusehen, dass wir vakante Stellen an den Behörden wieder besetzen. Und wir werden mehr Stellen in diesen Bereichen schaffen. Und die Beamten und Angestellen stets weiterbilden (was momentan echt schwer ist bei dem Arbeitsaufkommen). So. Welche Partei sagt das?

    • @Lichtenhofer:

      Nee, er hat Recht. Denn das Maß ist voll!

    • @Lichtenhofer:

      Das hat er gesagt? Gar nicht mitbekommen. Von da bis zu "die SPD hat sich in der Asylfrage nicht bewegt" und einer Tolerierungskooperation mit der AfD "im Interesse der nationalen Sicherheit" ist es nicht weit.

      Tolle Aussichten.

  • Man muss sich nicht vor Ausländer-Gewaltkriminalität schützen, sondern vor Gewaltkriminalität von Menschen. Wo sind bitte die Aufschreie, außer diese, die betroffenen Menschen "wegzuwerfen", wenn gute weiße Deutsche in Asien Sexualstraftaten begehen, oder wenn gute weiße Deutsche mit Drogen handeln?! Sind Ordnung und Vollzug in Dublin-Sachen richtig? Wohl schon. Allerdings sind ebenfalls wichtig, was CDUCSUFDPSPD nicht finanzieren wollen (unsere armen Leistungsträger!), durchdachte Unterbringungs- und Begegnungskonzepte, Sozialarbeiter: innen, Psycholog: innen und sonstige Betreuung, sowie Ausbildung vom ersten Tag an, ähnlich Schulpflicht, Deutschunterricht. Migration kann ein Jobmotor sein und wird jedoch als Manipulationspille missbraucht.

  • Es ist zwar alles richtig, was Frau Lehmann schreibt - aber zur Zeit sind die Zahlen viel zu hoch, um vernünftige Angebote zu machen. Wer sich integrieren will, hat das zuletzt auch ganz überwiegend auf eigene Verantwortung schaffen müssen - und wer nicht will oder kann, der ist eben auf einer Warteliste gelandet oder sowieso schon weitergezogen.

    Daher kann ich den Impuls absolut nachvollziehen, dass jetzt erst mal die Zahlen runter müssen, damit die Behörden ihre Arbeit vernünftig machen können - und dass natürlich dafür gesorgt werden muss, dass der Staat die Regeln bestimmt und durchsetzt und man sich nicht mit einfachsten Mitteln außer Kraft setzen kann.

  • Bei jemandem, der ganz konkret ausreisepflichtig muss der Staat weder über Integration noch über sonst eine Hilfe nachdenken.

    Und wenn dann Leute anfangen unterzutauchen, dann muss der Staat halt Maßnahmen ergreifen um sie zu finden.

  • Das Argument "ausweisen" ist letztlich nur eine Reaktion der Hilflosigkeit und vermutlich die Erkenntnis seit Jahrzehnten nicht dafür gesorgt zu haben, die notwendige Infrastuktur für die Umsetzung unser Asyrechts zu ermögliche. Da ist es leichter mit menschenverachtenden Maßnahmen abzulenken und Populistisch für Aufsehen zu sorgen (Ablenkung). Ganz in der Tradition der AfD und sonstiger unverantwortlicher Akteure die mit schnellen Lösungen daherkommen.

  • "Dann muss man sie aber auch so versorgen, begleiten und, ja, im äußersten Fall auch konsequent abschieben, dass sie nicht zum Risiko für sich und andere werden können."

    Ja und der Teil mit dem Abschieben wird halt nicht so umgesetzt, sonst würden eben diese Fälle nicht passieren.



    Und eben weil das nicht passiert verschiebt sich der Diskurs leider immer weiter nach Rechts.



    Man schaue sich die Aussagen von letzter Woche von Göring-Eckardt und heute Esken an, welche die Migration in der politischen Debatte ausblenden wollen. Das geht aber an der Lebenswirklichkeit vorbei.



    Ein weiter so geht halt nicht, mit auffälligen Straf- und Gewalttätern muss eine Lösung gefunden werden. Entweder Abschieben oder unbefristete Haft zum Schutze der Allgemeinheit. Ja da gibt es dann Härtefälle wo in Regionen abgeschoben werden muss die wie die Hölle wirken, aber so geht es halt nicht.



    Und das Attentat von Aschaffenburg zeigt auch, dass es mit Psychologischer Betreuung nicht getan ist, denn er war in Betreuung.

  • "CDU-Vize Julia Klöckner verstieg sich auf X gar zu der Behauptung, es gäbe Kulturen, „die sind mit unserer Lebensweise nicht einverstanden, deshalb können wir mit ihnen nicht einverstanden sein!“

    Klöckner (auch wenn ich sie nicht besonders mag) spricht logisch. Wenn Leute kommen, die gegen "Ungläubige" ("Kuffars"), also Atheisten, Christen, Buddhisten, Hinduisten und natürlich Juden etc. etc. sind, also 90 Prozent unserer Gesellschaft, zudem Menschenrechte, insbesondere Frauenrechte, LGBTQs etc. ablehnen, diese Leute haben ein klares NO! zu uns, sorry, so sei es erlaubt, ebenfalls nicht mit diesen Leuten einverstanden zu.

    Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Mitgefühl gehen wir am besten weniger nationalistisch (die müssen alle hierher kommen) und gesinnungsethisch (da fühlen wir uns gut), sondern klipp und klar verantwortungsethisch an.

    Ziel: Herz und Hirn zusammenbringen und mittel- und langfristig möglichst effizient Leid und Not lindern.

    Die 50 Milliarden, die wir in unser Migrationssystem stecken, sind bei Welthungerhilfe, UNHCR, Programmen zur Selbsthilfe, etc. viel, viel besser aufgehoben und zigfach effizienter!

    Werden wir endlich, endlich ein bisschen klüger!

    • @shantivanille:

      Klöckner spricht nicht von Einzelnen, die mit unserer Lebensweise nicht einverstanden sind, sondern von ganzen "Kulturen". Das macht den gar nicht so feinen Unterschied, der Ihnen scheinbar entgangen ist. Eine ganze Gruppe von Menschen pauschal zu verdächtigen, nicht "unsere" Werte zu teilen, ja diesen Werten sogar feindlich gegenüberzustehen, ist schlichtweg unlauter und bildet zudem nicht die Realität ab.

  • "Das Grundrecht auf Asyl, wie es bisher gilt, hat ausgedient..."



    - Ein ganz klares Nein! Die Vorschläge und Pläne, abseits der blau gefärbten Braunen, entsprechen eher der Abkehr von einen komplett ungeregelten, unkontrollierten und hilflosen Umgang mit Asyl, hin (bzw. zurück) zu den Regeln der Genfer Flüchtlingskonvention. Wer das nicht glaubt, sollte sich diese mal zu Gemüte führen.



    Außerdem: Es ist sehr schräg bei einer solchen Diskussion über Täter, die Opfer zum Beweis zu führen liebe tazzis...

  • Nach jedem dieser Fälle tief empfundenes Mitgefühl, das den Adressaten absolute nicht weiterhilft, weitere Taten nicht verhindert und im Grunde nur dem Absender ein "gutes" Gefühl vermittelt.

  • Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wenn Journalisten immer ganz genau wissen was das zugrundeliegende Problem ist, obwohl eigentlich noch gar nichts bekannt ist.